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von Sumaro
29.07.2016 00:09
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Thema: R159: Salon der Schatten
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Re: R159: Salon der Schatten

Ich will da auch nicht in die literarische Freiheit des Autors eingreifen, aber ich hatte es als erzdämonische Hilfe verstanden, zumindest ein minderer Pakt wäre da für mich hier vollkommen angemessen. Ich würde nämlich auch behaupten, dass Laila gar nicht so "einfach" das Blut benutzen könnte. Ja, es ist ein unglaublich machtvolles Paraphernalium (ob es das tun könnte, was Leonardo tun will, sei mal dahingestellt, da kann der Mechanikus ja auch problemlos irren und die Art und Weise wie z.B. Balphemor auf ihn reagiert legt auch ziemlich nahe, dass er es tun wird => der gute Mann hat sicherlich kein Interesse an einem Weltenapparat, der Madas Frevel vollenden würde), aber eine einfache Zauberin (und Laila ist ja nun wahrlich kein magisches Schwergewicht mit ihren jungen Jahren und ihrer Ausbildung in Chimärologie) schüttelt damit nicht mal eben improvisierte Ritualmagie aus dem Ärmel. Das fände ich doch arg daneben (hätte das namenlose Biest so etwas getan, vielleicht, aber bestimmt nicht eine Adepta maior mit Fokus auf Chimären).

Von daher, so wie es da steht, habe ich es recht eindeutig als Paktschluss, wenn auch vielleicht minderer Güte, angesehen. Ansonsten bringt sie eben auch so etwas nicht zustande, womit man Polberra aufhält (selbst wenn man ein Pandämonium nicht bannt, dann reißt es eben auch so einen Magier nicht mit in die Niederhöllen; und wenn sie die Kunst gar nicht gelernt hat, scheint es mir noch viel eher etwas paktmäßiges zu sein, denn ein einfacher Pandämonium mit Horasblut).

Klar, so kann man es gestalten, aber in meiner Vorstellungswelt ist das ein ganz schöner Bruch mit allen grundsätzlichen Annahmen, sowohl in Sachen Lailas Fertigkeiten als auch in Sachen Polberras Reaktion und Fertigkeiten, als auch in Sachen magischer Hintergrund. DSA hat eben einen gewissen Komplex an Möglichkeiten, die man hat und wenn man daraus ausbrechen will, sollte man es schon plausibilisieren. Das Blut des Fran Horas als generelles MacGuffin für jede Art von Zauberei-Boost sehe ich da als eher ungeschickten Zug an. Aber da kann sich der Autor ja vielleicht auch selbst zu äußern, was er sich gedacht hat. Vielleicht übersehe ich ja auch einen entscheidenden Faktor oder man ist einfach hier unterschiedlicher Ansicht.
von Sumaro
28.07.2016 17:08
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Thema: R159: Salon der Schatten
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Re: R159: Salon der Schatten

Stimmt, eine Anrufung des Pandämonium wäre auch möglich, allerdings wüsste ich nicht wieso so ein Hans-Wurst-Zauber dann eine Koryphäe wie Polberra auch nur ansatzweise ausbremsen sollte (zumal wenn man die Zauberdauer bedenkt), geschweige denn zu seinem Ausruf veranlassen sollte ("Nein, diesen Schritt wirst du nicht gehen, Laila!"). Wäre es ein "simpler" Pandämonium, dann wäre Polberra wohl kaum sonderlich entrüstet oder sogar bestürzt, sondern würde sich vollauf zu Nutze machen, dass die gute Frau sicherlich einige Herzschläge braucht, um ihre Magie zu sammeln (wiewohl er ohnehin aufgrund der Dramaturgie das macht, was Heldenzauberer eigentlich nie tun würden, wenn ein anderer Magier gerade beginnt großartige Reden zu schwingen von wegen "Niederhöllen ich rufe euch, ich schenke dir...!" => endet meistens im "IGNIFAXIUS!" und einem schmorenden Häufchen Schwarzkünstler, wenn der nicht extra für diesen Fall seinen dramaturgischen Gardianum hochgezogen hat).

Daher kann ich natürlich nicht gegen die Aussage des Autors der Szene argumentieren, sehe aber mit einem "Pandämonium" ohne Paktschluss (zumindest Minderpakt) hier einen ziemlichen Bruch innerhalb der Darstellung Polberras und seiner Handlungsweise.
Und was ein Paktmal betrifft, dieses kann sich auch langsam manifestieren und erst später zeigen. Aber gerade der Ausruf von Polberra liest sich für mich genau so, dass er hier eine Seele in die Fänge der Niederhöllen geraten sind und nicht als furchtsame Ermahnung einer Zauberin, die einen Zauber spricht, den er hunderten von Schülern vermutlich selbst beigebracht hat.
von Sumaro
12.07.2016 22:30
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Thema: R159: Salon der Schatten
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Re: R159: Salon der Schatten

Bleiben sie auch. Sie kommen nicht aus Vinsalt raus.
von Sumaro
08.06.2016 16:45
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Thema: R159: Salon der Schatten
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Re: R159: Salon der Schatten

Meisterinformationen: Zu 1) Sie hat ihren Zauber gegen sich selbst gewandt anstatt gegen ihren Kontrahenten und damit das Duell der Geister natürlich verzerrt in dem sie quasi sich mit Psychostabilis geschützt hat, anstatt zu versuchen den anderen Magier anzugehen.

zu 2) Die einfachste Erklärung ist Seelenwanderung, hat Mag2 und könnte Niamh durchaus bekannt sein. Dafür müsste sie aber selbst eine recht gute Kämpferin sein. Ansonsten kann es natürlich auch eine Zauberkombination aus körperlose Reise, Beherrschungszauberei und ähnlichem gewesen sein. Oder schlicht das Druidenritual Amulett der Herrschaft


Generell kann ich deine Fragen aber nicht beantworten, sondern nur Interpretationen anbieten ;)
von Sumaro
08.06.2016 15:54
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Thema: R159: Salon der Schatten
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Re: R159: Salon der Schatten

Ich bin nun eine Weile durch das Buch durch und hadere noch immer mit einer Bewertung, einfach weil ich mich noch nicht mit mir selbst einigen kann, wie ich nun was gewichten möchte. Vielleicht kommt die Erleuchtung ja im Schreiben meines Eindrucks.

Für den geneigten Leser sei gesagt, dass sich Spoiler einschleichen werden, ich versuche diese als Meisterinformation zu maskieren, aber es könnte mir etwas durchgehen.

Zunächst einmal sei gesagt, dass gerade in Sachen schriftstellerischer Handwerkskunst (wenn ich das mal so profanisieren darf) Michael Masberg schon deutlich heraussticht in Sachen Qualität des geschriebenen Wortes. Die Beschreibungen sind dicht und stimmig, die emotionale Verortung der Szene wird hervorragend transportiert, die Schauplätze wie auch die Protagonisten und Antagonisten, erhalten eine farbenfrohe und lebendige Darstellung. Daran habe ich wenig zu kritisieren.

Das Buch wird aus verschiedenen Blickwinkeln, jeweils in der Perspektive eines Protagonisten oder Antagonisten geschrieben, so dass man zwischen den Kapiteln auch immer wieder einen Wechsel der Sichtweise hat. Die Figuren selbst, die vorkommen, sind dabei hoffentlich kein großes Geheimnis, der wichtigste und zentrale Protagonist ist Gorodez Sgirra, der mit dem Stil eines abgehalfterten Detektivs der 30er Jahre seine Eindrücke und sein Erleben schildert. Die Figur ist, auch aufgrund der Eigenkreation durch den Autor, wie ich vermute, am besten ausgearbeitet und bekommt, was ich sehr positiv hervorheben möchte, im Laufe des Buches deutlich mehr Tiefe und Menschlichkeit, als man es aus den Vorgängebänden (Kreis der Sechse und Nabel der Welten) kennt. Es wird viel Licht auf sein Privatleben geworfen und mittels eines literarisch niemals alt werdenden Tricks - Meisterinformationen: Gorodez verliert im Rahmen der Ereignisse für eine gewisse Zeit seine Erinnerung und ist quasi ohne die Erlebnisse seines Lebens auf die reine Persönlichkeit reduziert - bekommt man ihn auch in seiner "Rohfassung" ungeschliffen und ohne das Image des Gossenmagiers mal zu sehen, was ihm weitere Sympathie-Punkte einbringt.

Die zweite Protagonistin ist Laila, Schülerin der Chimärenmeisterin Sefira aus Selem. Die gute Laila hat ihre eigenen Gründe zum Salon der Schatten aufzubrechen, ist getrieben von Ambition und Tradition, verhaftet in der Vergangenheit ihrer Heimat und in gewisserweise auch von ihrer eigenen Eitelkeit und Arroganz dominiert, die viele ihrer Charakterhandlungen prägen. Sie ist eigentlich das unerfahrene Kätzchen zwischen den schwarzmagischen Größen, jemand der am Anfang steht (wobei sie mit Ende zwanzig eben doch schon recht erfahren sein dürfte) und sich Macht, Einfluss und Ansehen verdienen will, in der illustren Riege des Salons der Schatten. Ihre charakterliche Entwicklung ist sehr vom innerlichen Zwiespalt geprägt, denn einerseits will sie Anerkennung, andererseits möchte sie Unabhängigkeit und letztlich pendelt sie dazwischen vor allem auf den Wogen ihrer eigenen Launen. Für mich persönlich ist sie einer der schwächeren Charaktere, was allerdings auch daran liegt, dass sie es solide geschafft hat, als regelrechte Zicke (selbst ohne den furiosen Abschluss Meisterinformationen: Sie fordert Polberra zum Magierduell, betrügt dabei, geht einen Pakt mit Asfaloth ein und besiegelt damit ihr Schicksal, wie wohl sie vorher ohnehin in jeder Hinsicht ein sehr undankbares Miststück gewesen ist), meine Sympathie zu verspielen.

Der dritte Protagonist ist Arestas, ein Geisterbeschwörer aus der Rosenstadt Drol, der als Charakter, gerade weil er in seiner durchaus krankhaften Art und Weise ständig beleuchtet wird, sehr interessant wird. Er ist ein Machtmensch, ein Ästhet und ein Lebemann, dessen große Ziele auch zu ihm passen und zu der Philosophie, der er angehangen hat. Sein Platz in der Riege des Salons der Schatten erscheint mir wohlbegründet, seine Spielart der Magie in DSA regeltechnisch vernachlässigt und wenig geschätzt, wird hier schön beleuchtet, aber beinahe scheint er in dem Buch doch ein wenig zu kurz zu kommen, so wie viele Dinge auch, weil letztlich unglaublich viel Potential brach liegen bleibt (z.B. Meisterinformationen: Seine Infiltration von Niamhs Organisation, seine Vergangenheit als Borbaradianer, seine genauen Verknüpfungen mit Polberra, seine wirklichen Interessen abseits der "Unterweltherrschaft" etc. da liegt vieles im offenen und bleibt leider auch unvollendet Meisterinformationen: Er stirbt nach seinem Verrat an Niamh und dem Überlaufen zum Gestaltwandler doch recht profan und beiläufig, hier hätte ich mir für diesen Charakter auch gewünscht, dass er mehr Intrige macht, sprich mehr als eine Seite versucht auszuspielen).

Die weiteren Protagonisten, wie Niamh, Polberra, haben ihre Auftritte und ihren Stil, der durchaus gut transportiert wird, bleiben aber was ihre Personen betrifft, dicht an der Oberfläche des allgemein über sie geschriebenen. Also man erlebt wenig "neues" von ihnen sondern man hat das Gefühl ständig zu erleben "Ja, das ist Polberra", aber eben nicht, das ist eine neue, tiefgehende Facette, die man erkundet. Niamh leidet darunter in dem Buch mehr als Polberra, der durchaus ein paar charakteristische Auftritte hat, bei denen Mut zur Hässlichkeit bewiesen wird, während Niamh selbst erstaunlich blass bleibt und vor allem durch Gorodez immer wieder als gefährlich und beängstigend geschildert wird, diesem Eindruck aber leider nicht ganz gerecht werden kann. Auch wird, was ihre Beschreibung betrifft, die Spinnenanalogie etwas überstrapaziert, sei es in ihrer Haltung, in ihren Händen oder in ihren Bewegungen. Hier hatte ich mehr erwartet und erhofft, aber bin nicht generell enttäuscht, denn im Gegensatz zu anderen Publikationen hat es der Autor hier geschafft, das Bild der NSC nicht "kaputt zu schreiben". Da man das Risiko einer tiefergehenden Charakterisierung und Darstellung abgeschwächt hat, war hier dadurch auch das Risiko gering die Charakter zu "verderben".

Nicht so gut weg kommen leider die aventurischen Priester, allen voran die Praioskirche. Diese spielen aufgrund einige Umstände, eine tiefergehende Rolle und haben auch einen starken Protagonisten mit Garafynn von Veliris, einem durch die Quanionsqueste geläuterten, sehr verständigen, sehr menschennahem Priester des Götterfürsten. Die Figur stellt eigentlich sehr gut einen Praioten da, der die Welt nun mit anderen Augen sieht. Im starken Kontrast dazu steht die zweite Praiotin, die eher zur Fraktion "Bannstrahl" gehört (Meisterinformationen: Und leider auch vollkommen recht behält mit ihrer Weltsicht, da die Schwarzmagier schließlich den freundlichen Praioten verraten, umbringen und mittels Dämon auf dem Tempelplatz abwerfen lassen, weil er versucht, die später paktierender Laila vor sich selbst zu schützen). Bedauerlich ist dabei, dass letztlich die Läuterung durch die Queste hier konterkariert wird, durch das Setting selbst, welches als Noir-Anlehnung der Aussage folgt: Keine gute Tat bleibt ungestraft.

An Drama und Epik wird derweil wahrlich nicht gespart, gut bei einer Splitterdämmerung ist das auch nicht zu erwarten, aber die Vielfalt sehr magisch gewaltiger Momente (die zudem schlicht nicht von den Zauberkundigen selbst ausgehen) ist schon enorm. Spoiler: Meisterinformationen: Erzgestaltwandler aus einem vergangenen Zeitalter als Antagonisten, Blut des Fran Horas als Paraphernalium, Leonardos Weltenapparat, der alle Menschen zu Magiern machen soll und Borbarads großes Ritual vollenden. Auch die Beiläufigkeit des Todes wird, gemäß des Settings förmlich zelebriert und schneidet auf diese Weise teilweise dramaturgisch wertvoll, oft aber auch bedauerlicherweise Plotstränge ab, die sonst noch vielversprechend wirkten. Zumindest aber in Hinblick auf Nekromanten und Geisterbeschwörer auf Seiten der Protagonisten kann man sich sicher sein, dass so mancher Tod nicht das entgültige Ausscheiden einer Person bedeuten mag.

So, kommen wir nun zum Setting selbst. Wie ich schon sagte, fehlt es nicht an Wortgewalt und Beschreibungsgeschick, um Vinsalt, Selem und Altbosparan zu verbildlichen, damit es lebendig wird, fehlt jedoch vor allem die Einbindung der Welt in die Konsequenzen der Taten. Es beginnt mit Kleinigkeiten (Meisterinformationen: Laila verzaubert zu Beginn der Geschichte einen Matrosen mit Höllenpein vor vielen Zeugen) und endet beim großen Knall, der viel zu wenig Konsequenz nach sich zieht (Meisterinformationen: Ein Erzgeweihter der Praioskirche wird verstümmelt von einem Dämon abgeworfen, die Praioskirche kennt eine Übeltäterin und agiert dennoch gefühlt absolut isoliert gegen Laila, während das restliche Vinsalt scheinbar in Stagnation verharrt). Vinsalt erscheint erstarrt abseits der direkten Handlungsplätze des Protagonisten, ihre Taten haben ein viel zu geringes Echo, zumal die drastischen, so dass man sich an einigen Stellen durchaus fragt "Müsste nicht spätestens jetzt Horasgarde und Ordensritter auf den Beinen sein, um diese Sache in die Hand zu nehmen?". Das würde natürlich viel mehr Raum einnehmen, als man eigentlich verwenden will, wie ich schon sagte, Potential ist mehr als genug da, um diesen Roman in drei Stück auszubauen mit jeweils interessanten Darstellern und Handlungssträngen, aber mehr Konsequenz, mehr Einbindung in die Ereignisse, hätte ich mir schon gewünscht, denn es entsteht hier eher das Gefühl, dass es nur drei Fraktionen gibt, die in einer riesigen Stadt wie Vinsalt ihre Arbeit mal mehr und mal weniger gut machen. Schon die Schilderung von Schwierigkeiten auf den Straßen, von Kontrollen und Gardepräsenz, von magischen Ermittlern, die man schmieren oder täuschen muss etc. pp. hätten hier massiv geholfen.
Ein zweiter Punkt ist das Noir-Setting an sich. Es fremdelt ein wenig mit DSA in diesem Kontext. Während es sich einerseits mit dem Sin-City-Flair, Gorodez und Niamh als Detektiv und Mafia-Patin in Harmonie bringen lässt, sind die großen, epischen Kontexte (Meisterinformationen: Leonardos Weltenmaschine, namenlosgeweihte Gestaltwandler aus vergangenem Zeitaltern etc.) einfach zu viel, um es aufrechtzuerhalten. Dadurch entsteht ein Spagat zwischen persönlichem Drama, Verlust und Grausamkeit und dem drohenden Weltuntergang, der letztlich sich selbst aus dem Kontext reißt. Es lässt sich eben beides gemeinsam kaum unter einen Hut bringen.

So, dann ein letzter Punkt, bevor ich soweit fertig sein könnte, glaube ich.^^
Die Umsetzung des DSA-Hintergrunds und seiner "Regeln". Gerade im Übergang zwischen zwei Systemen, bzw. in den letzten Zügen des DSA4.1 Systems (der Roman spielt ja genau nach dem Sternenfall, ergo zu dem Zeitpunkt, als Magie plötzlich anders wirkt und Magier und Geweihte sich fragen, wo ihre Kräfte geblieben sind ;)) ist es natürlich schwer jetzt alles auf dem Schirm zu haben, was man da an Möglichkeiten für solche Magier bedenken muss. In weiten Teilen wird auf Zauber zurückgegriffen, die man natürlich nur allzu gut kennt und Zauberformeln werden genannt, die einem DSA-Spieler ein Begriff sind. Zugleich aber wird natürlich auch im mystischen Bereich "gefischt", sprich mit Zauberwirkungen gearbeitet, die man vielleicht so nicht im Regelwerk findet, die man sich aber im Kontext des Hintergrunds durchaus vorstellen könnte. Solche Dinge wie Geisterbeschwörung wird dann anders gehandhabt, als man es vielleicht aus den Regeln kennt (die sich ja weitestgehend ausschweigen), eine Niamh von Bosparan verwendet Magie die eher druidischen Herrschaftsritualen gleichen oder erschafft Traumwelten ohne Träumer, derartige Dinge sind relativ unproblematisch solange man sie sich im Kontext des Hintergrunds vorstellen kann. Auch wenn es natürlich schön wäre, wenn diese Dinge erklärt würden, zumindest innerhalb der Spielwelt, sei es Polberras Lebensversicherung, sei es Niamhs Fernzauber usw.. Das einzige, wo ich dachte "gut, das geht nun nicht" ist ein Zant aus dem Zauberspeicher. Beschwörungsformeln können nun mal nicht eingespeichert werden und daher kann man auch keinen Zant aus dem Stab loslassen, selbst wenn es dramaturgisch opportun erscheint ;) (zumal ich in besagter Szene eine persönlichere Lösung deutlich besser gefunden hätte Meisterinformationen: Das Drecksvieh hat Gorodez besten Freund und einzigen Gutmenschen, der ihn erträgt, ermordet und zwar beiläufig und kaltblütig, einen Zant drauf zu hetzen ist erstens zu "normal" für den Gossenzauberer und zweitens nicht persönlich genug, denn das Vieh hatte er ja schon am Boden).
Es verkaufen sich einige der Protagonisten und Antagonisten zum Wohle des Plots etwas unter Wert, was recht schade ist, grundsätzlich aber sind die Wirkungen der Magie zumindest in weiten Teilen denk- und vorstellbar, wenn man es auch sicherlich besser erklären oder nochmal regeltechnisch/hintergrundtechnisch hätte feintunen können.

Wie man nun sieht, habe ich noch immer kein abschließendes Urteil gefunden, denn ich bin im Moment zwischen 3 Punkten (zufriedenstellend) und 4 Punkten (gut) hin und hergerissen. Da ich aber dem Handwerk den Vorzug geben möchte, mich gut unterhalten fühlte und Gorodez nicht mehr zu meinen meistgehassten NSC gehört nach diesem Buch, gebe ich 4 Punkte.
Teil 2 erwarte ich gespannt und hoffe natürlich, dass dort einige der offenen Fäden zum Abschluss verknüpft werden und habe die Hoffnung, dass auch einige der Protagonisten dort noch einmal zu ihrem Recht kommen.
von Sumaro
04.06.2016 11:48
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Thema: R159: Salon der Schatten
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R159: Salon der Schatten

Dieser Thread dient zur Diskussion der Inhalte des im Juni 2016 erschienenen Romans Salon der Schatten von Michael Masberg.

Salon der Schatten
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Darüber hinaus kann man in diesem Thread den Roman auch bewerten, um so eine grobe Orientierungshilfe für andere Leser zu bieten.

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