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von Zordan von Bethanstrand
12.05.2017 12:11
Forum: Allgemeine Diskussion
Thema: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co
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Re: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co

Zum Satz: "Was auch immer getan wird: Wenn man es mögen möchte, kann man das tun. Wenn man es kritisieren will, geht es auch."

Als Verlag versucht man, so viele Spieler wie möglich anzusprechen. Es kommt aber immer der Moment, wo man eine konkrete Entscheidung fällen muss. So oder anders? Bringe ich zuerst den Götterband, weil X Spieler Geweihte spielen wollen, oder bringe ich erst die Torbien-RSH, weil Y spielen dort unterwegs sind? Egal wie man sich entscheidet, X oder Y Spieler sind erst einmal enttäuscht. Man kann versuchen zu kommunizieren, aber Ende entscheidet der Adressat, wie er die Information verarbeiten möchte.

Noch ein Beispiel: ""Wir wissen nicht genau, wo es hingeht. Aber alles ist möglich und wenn uns was cooles einfällt, machen wir das." Man kann es lesen als: Doof, die haben keinen Plan. Man kann es lesen als: Oh, die haben mehrere Optionen sind offen für weitere und legen Dinge erst fest, wenn es an der Zeit ist. Außerdem sind sie so ehrlich und sagen es, anstatt uns einen tollen Masterplan auf Jahre hinaus zu verkünden, den sie aber gar nicht haben.

Es geht mir dabei aber nicht um Schuld. Es ist nicht deine Schuld, wenn du eine Entscheidung schlecht findest. Es ist auch nicht deine Schuld, wie eine Aussage von dir interpretiert wird. Es ist auch nicht deine Schuld, dass du interpretierst. Das passiert sowieso jedem von uns ständig.
Ich wollte aufzeigen, dass es zwar hätte passieren können, dass eine Entscheidung in deinem Sinne hätte ausfallen können und du sie gut gefunden hättest, dann hätte aber jemand anders sie kritisieren können. (Es besteht dann noch die Entscheidung, ob man kritisch ist oder Verständnis aufbringt, aber wenn der Verlag gegen die eigene Position entscheidet, wird man nicht begeistert sein.) Das ist der Redaktion auch von Anfang an klar gewesen, als sie sich mit DSA5 auseinander gesetzt hat. Es wird versucht, so viele Menschen wie möglich zu erreichen und es wird versucht, immer noch mehr zu erreichen, immer noch besser zu werden, aber es ist unmöglich, jeden einzelnen perfekt abzuholen.

Ich werfe niemandem vor, dass er findet, dass DSA-Abenteuer A einen viel zu simplen Plot hat. Das ist seine Meinung. Ich möchte hier nur aufzeigen, dass es eben auch Menschen gibt, denen DSA4-HC-Abenteuer zu komplex und langatmig waren.

Wenn eine Redaktion abwägt, was sie tut, dann wird sie immer Unterstützung und Widerspruch finden. Mir wäre auch ein Boba-Fett-Film lieber gewesen als die Han-Solo-Verfilmung, aber deswegen muss Disney ja weder dumm noch kurzsichtig sein. Wenn es einen größeren Markt gibt, ist es doch klug und umsichtig, gegen meine Vorliebe zu entscheiden und die Präferenz anderer zu bedienen.

DSA5 (im Ganze, nicht nur das Grundregelwerk) macht Dinge anders als DSA4, es gibt Menschen, die das gut finden, und es gibt Menschen, die das nicht gut finden. Die Perspektive eines einzelnen unterscheidet sich dabei deutlich von der des Verlages. Ich sammle hier gerne weiterhin Meinungen und gebe Ideen weiter, wenn Dinge aber nicht aufgenommen werden, dann sind nicht automatisch böser Wille oder Dummheit der Ursprung. Ich kann nur dazu ermutigen, mit Ideen und Wünschen an den Verlag heranzutreten, aber es kann dabei eben aus z.B. den genannten Gründen passieren, dass dem nicht entsprochen wird.
von Zordan von Bethanstrand
11.05.2017 19:26
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Thema: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co
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Re: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co

Das sind Ideen, die ich gerne aufnehme und weiterleite. Es gibt aber Gründe, warum bestimmte Dinge davon vermutlich nicht umgesetzt werden - wiederum kann ich nicht für den Verlag sprechen.

Damit es auch auf Dauer noch DSA-Produkte gibt, muss sich der Aufwand zur Erstellung (also die Kosten) mit dem Nutzen (also dem Gewinn) in Relation befinden. Dabei ist es entscheidend, wie die zu erwartenden Verkaufszahlen sind. Ein DSA4-DLC würde also nur sinnvoll sein, wenn er sich verkauft. Das könnte sogar sein, aber dann gibt es noch einen weiteren Aspekt: Will man zwei parallele Systeme supporten oder eine Konzentration (auch der Kunden) auf eine DSA-Edition haben? Ulisses hat sich dazu positioniert und die Tradition von DSA fortgesetzt. Als auf DSA4 umgestellt wurde, brach der DSA3-Support schlagartig weg. Davor waren es ja eher organische Anpassungen als Radikalkuren, aber als DSA3 kam, gab es keinen Support für DSA2.

Was DSA hard&heavy betrifft: Schicke dem Verlag doch einfach ein kurzes Konzept, einen Umriss der Idee. Für mich klingt hard&heavy mit knallharter Konsequenz ein Stück weit nach Spielstil, aber wenn du dazu eine Idee hast, vielleicht für ein konkretes Abenteuer oder einen konkreten Plot, gebe ich es gerne weiter oder sage dir, wem du deine Idee zukommen lassen kannst.
von Zordan von Bethanstrand
11.05.2017 19:04
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Thema: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co
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Re: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co

Benjamin, das tut mir leid, dass das so ankam, aber die Antwort ist vollkommen neutral formuliert. Da ist nichts überheblich gemeint oder von oben herab oder so. Es geht einzig und alleine darum zu sagen, dass die Frage nur Ulisses beantworten kann, ich aber nicht davon ausgehe, dass der Verlag zahlen veröffentlich wird, wie es weiter oben genannt wurde ("Zahlen würden helfen: Ein Erfolg von DSA sagt, wir leben in der Filterblase. Schlechte Zahlen würde sagen: Wir sehen die Mehrheit, der Verlag ist in der Filterblase.") Es ist ganz ehrlich und überhaupt nicht überheblich gesagt, wenn ich anmerke, dass diese Aussage nur Ulisses treffen kann - kein Autor und kein Reiter.

Der zweite Satz sollte nur eine Einschätzung meinerseits sein. Vielleicht sagt ja Ulisses im nächsten Jahr, dass DSA4.1 weiter gemacht wird, DSA5 war ein Fehler. Ich persönlich glaube daran nicht, kann aber nicht offiziell für den Verlag sprechen.

Der dritte Satz: Mir ist sehr wohl bewusst, dass man mir nicht glauben muss. Das kann und wird jeder selbst entscheiden - erster Teil. Der zweite Teil sagt dann, dass es um meine Gespräche mit dem Verlag, um meine Erfahrungen, um meine Umwelt geht, in der ich nur gehört habe, dass DSA5 ein Erfolg ist.

Wenn meine Aussage einfach noch einmal dahingehend lesen magst, mit nicht scharfer, sondern ruhiger, sachlicher geistiger Stimme, kannst du mir hoffentlich zustimmen, dass da keine herablassende oder überhebliche Intention hinter steht. Ganz im Gegenteil wollte ich meine Aussage so vorsichtig wie nur irgend möglich formulieren, um dir auf diesen Satz zu antworten:

"Die Frage für mich ist immer noch, ob sich die jetzt ausgeklinkten Altspieler, die DSA4 mochten und dabei bleiben, als "falsch" fühlen sollen, weil sie sich nur in ihren eigenen Blasen treffen und dabei das Weltgeschehen an sich vorbei ziehen lassen oder ob verlagsseitig Pläne existieren, da nochmal eine Reconquista anzustreben."

"die jetzt ausgeklinkten Altspieler, die DSA4 mochten und dabei bleiben" habe ich verstanden als "diejenigen, die gerne mehr DSA4 hätte und auf DSA5 verzichten können".

"ob verlagsseitig Pläne existieren, da nochmal eine Reconquista anzustreben" habe ich verstanden als eine Rückkehr (zu DSA4, dem damiligen Setting oder ähnlichem). Darauf war die Rückkehr-zu-DSA-4.1-Bemerkung bezogen. Aber vielleicht habe ich dich auch falsch verstanden.

Nach nochmaligem Lesen: Man kann meine Antwort vielleicht wirklich als sarkastisches "Ihr habt selbst Schuld, wer an DSA4 klebt ist von gestern, ätsch. DSA5 ist geil." lesen, aber so war es gerade nicht gemeint.
von Zordan von Bethanstrand
11.05.2017 18:08
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Thema: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co
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Re: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co

Benjamin, da musst du mal direkt bei Ulisses anfragen, aber das wird dir niemand mit Verkaufszahlen belegen. Ich persönlich rechne aber nicht damit, dass es nächstes Jahr heißt: "Sorry, wir machen doch wieder DSA4.1." Ob man mir das jetzt glauben mag oder nicht, aber was ich mitbekommen habe stützt die Aussage, dass DSA5 ein Erfolg ist.

@Faras: Die von dir angestrebte Auswertung wird in meinen Augen aber auch maximal die Aussage zulassen, dass zu einer bestimmten Zeit bestimmte Abenteuer hier als sehr gut und nicht so gut bewertet wurden. In einer solchen Statistik werden zum Beispiel nicht die Spieler erfasst, die DSA4 so doof fanden, dass sie nicht gespielt haben, jetzt aber wieder dabei sind.
von Zordan von Bethanstrand
11.05.2017 18:01
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Thema: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co
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Re: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co

Ich kann verstehen, dass man keine Lust hat, wenn der eigene Post mit dem Nostalgie-Vorwurf konfrontiert und auf die dahinter steckende Kritik nicht eingegangen wird, aber in meinen Augen schreibst du da auch viele Dinge in so verallgemeinerter Form, dass mein erster Gedanke auch in Richtung Verklärung ging.

Nur mal ein paar Beispiele aus der glorreichen Zeit professioneller Schreiber, die allesamt ihr Handwerk verstanden und genauestens geplant haben. Da wäre z.B. die G7-Kampagne, für die es acht Schreibaufträge gab, aber das fiel erst bei der Abgabe der Abenteuer auf, weswegen eines dann zur Nebenhandlung wurde. Zu Beginn der Schreibarbeiten war übrigens nicht klar, wie das Finale ablaufen sollte, es gab halt grobe Ideen. Oder "Staub und Sterne", das Abenteuer vom nach den hiesigen Bewertungen besten DSA-Abenteuer-Autor, der vor 10 Jahren so übel angefeindet wurde, dass es einem Leid tat. Das war nämlich der böse Mensch, der DSA ruiniert hat, weil er seine Idee eines Regelwerks unter dem Titel DSA4 veröffentlicht hat. Davon ab passt die Geschichte von "Staub und Sterne" auf einen Bierdeckel und der Hauptschurke bekam seine Entwicklung erst, weil Jahre später die Idee kam, ihn nochmal in der G7 auftreten zu lassen. Vor der G7 hatte das Abenteuer keinen Kult-Status.

Ich könnte noch zig Beispiele nennen, bei denen man sich verwundert die Augen reiben würde. Es war früher nicht alles schlechter als heute, aber so glorreich wie hier dargestellt war die Vergangenheit auch nicht immer. Es gab von Anfang an vor allem Hobbyschreiber, die wenigen Profis haben als Hobbyschreiber mit DSA angefangen und sind dann Profis geworden, was meistens mit dem Rückzug vom Schreiben für DSA zusammengefallen ist. Und der ominöse Metaplot war niemals ein durchgeplanter Masterplan, sondern immer schon eine Sammlung möglicher, von einzelnen ausgelegter Plotstränge, damit sie dann später jemand aufgreifen und verarbeiten konnte. Deswegen gibt es noch immer tiefgefrorene NSCs.

Die Aussage von UIisses meint übrigens nicht, dass man keinen Plan hat. Es gibt diverse Pläne und für manche ist nicht jetzt die Zeit, sondern später. Es sollte gesagt werden, dass der Sternenfall ein Setting ist, kein 2-Jahres-Plot. Und wenn aus der Community oder von einem Autor eine geniale Idee kommt, kann sie eingebaut und umgesetzt werden. Das war auch schon immer so, es wurde nur anders verkauft.

These: Das, was hier im Forum als DSA4-Metaplot bekannt ist, ist in Wahrheit der Gesamtdeutungsversuch der Communinty, unzählige Plotfäden und Einzelideen zusammenzubringen.

Und was die Hobbyautoren von heute angeht: Viele der aktuellen Autoren haben auch schon zu DSA4-Zeiten geschrieben und ich kenne einige von ihnen, die auch beruflich mit Storyentwicklung und dem Schreiben von Geschichten zu tun haben.

Ich will gar nicht sagen, dass alles perfekt ist und jeder Plot eigentlich super, die DSAForisten müssten halt nur mal hingucken - bei weitem nicht. Aber meiner Einschätzung nach hat auch vieles mit Wahrnehmung und persönlicher Entwicklung zu tun, auch Gewöhnung. Alien 1 war ja so genial, weil ich Star Wars erwartet habe und dann sind alle gestorben. Beim dritten Teil war doch jedem klar, dass wieder alle draufgehen werden. Spannung - nö. Das soll nicht heißen, dass es nur noch kalten Kaffee gibt, aber wenn ich die Einstellung habe, dass DSA voll großartig und alles neu ist, dann spekuliert man fleißig mit und genießt die offene, neue Welt. Wenn man alles durchspekuliert hat, kanzelt man eine Idee schneller als "wenig originell" ab. Wir Autoren bemühen uns immer wieder um neue Ideen und Impulse, aber die Bettler von Grangor (mein erstes, selbst gekauftes Abenteuer) waren so genial, weil es endlich ein Detektivplot war. Und die Druidin! Wow! Das sind aber zwei Boni, die es danach nie mehr geben konnte. Was wird denn heute wahlweise vorgeworfen:
A: Das ist nicht mehr mein Aventurien, Sache X wurde geändert oder Sache Y eingeführt.
B: In Aventurien kenne ich alles schon, es gibt nichts neues.

Was auch immer getan wird: Wenn man es mögen möchte, kann man das tun. Wenn man es kritisieren will, geht es auch. Das soll wiederum kein Rumweinen oder Schuld auf die Spieler abwälzen sein, ich möchte nur zeigen, dass die persönliche Einstellung auch viel mit der Bewertung zu tun hat. Wenn man einen Spieler begeistern kann, ist es eine schöne Sache für alle Beteiligten. Wenn es misslingt, kann es auch an Erwartungen und Haltungen liegen, die auf beiden Seiten vielleicht unterschiedlich sind.
von Zordan von Bethanstrand
09.05.2017 22:39
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Thema: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co
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Re: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co

@Cavia: Ich glaube euch das sofort. Die Community braucht insgesamt mehr Schwung und irgendwie muss sich das wieder anstupsen lassen, sonst wäre die Abwärtsspirale ja wirklich nur schwer aufhaltbar. Wenn man sich mal anguckt, was in den Altforen so passiert, dann scheint es bei vielen eine auf- und dann wieder eine absteigende Bewegung zu geben. Es ist zur Zeit aber - und da beschwere ich mich nicht - sehr ruhig alles in allem: keine Skandale, keine Dramen. Vielleicht lebe ich ja in einer kleinen Filterblase dieses Threads, aber alles in allem scheint mir von allen Seiten der Wunsch nach Belebung und friedlichem, produktivem Miteinander zu bestehen. Inzwischen hat der typische DSAler aber eben auch Familie und Kinder, da hat sich vieles getan. Das Internet ist nicht mehr unser Neuland, DSA ist keine 16-Stunden-pro-Tag-Zweitstudium mehr neben der Vormittagsvorlesung, sondern integriert sich ganz anders ins Leben. Da ändert sich gerade sehr viel und das muss es wohl auch.

Ein guter Weg scheint mir da Kräfte zu bündeln und noch stärker zu kooperieren. Aber ich kann ja auch leicht sagen, dass mehr Leute besser wären, und gleich darauf verweisen, dass ich neben Job, Familie und Spielen so viel Zeit wie möglich ins Schreiben stecke und entsprechend wenig Zeit für Newsartikel habe.

@WeZwanzig: Ich habe sehr neugierig deine editierte Kritik gelesen und gleich mehrere Anknüpfungspunkte gefunden, zu denen ich einfach mal nur ganz wertneutral die Idee dahinter erklärt habe. Ob man das jetzt stimmig findet oder nicht, kann jeder Leser entscheiden, aber ich hatte das Gefühl, eine gute Gelegenheit zu haben, meine Sicht der Dinge darzustellen. Danke dafür!
von Zordan von Bethanstrand
09.05.2017 17:28
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Thema: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co
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Re: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co

Ich finde deine Kritiken mitunter auch durchaus unterhaltsam, aber ich wage mal die These, dass man informativ, konstruktiv und unterhaltsam zusammenbringen kann. Damit will ich nicht andeuten, dass es dir nie gelungen wäre oder du das nicht auch tust. Es geht mir wieder darum, durch Zusammenarbeit etwas zu schaffen, was Leser und Autoren gut verdauen können.

Ich verstehe die Absicht voll und ganz, ein Buch empfehlen zu wollen oder eben nicht. Ich verstehe ebenfalls die Absicht, dabei den Leser unterhalten zu wollen. Aber es besteht dabei schnell die Gefahr, dass so eine unterhaltsame Kritik nur für einen zweiten WeZwanzig (um mal bei deinem Post zu bleiben) eine treffende Kaufempfehlung wird. Ich finde es in Rezensionen hilfreich, wenn das Werk so behandelt wird, dass ich mir aus den Einzelbewertungen eine Gewichtung bauen kann und dann zu meiner Kaufentscheidung komme. Ich hole mal ein bisschen aus und will mal aufzeigen, was ich meine. Das ist vielleicht auch ein Beispiel für "Auf eine Art gedacht, auf eine andere angekommen." Ich bleibe dabei mal bei den Solos.

Der Vampir von Havena hat eine relativ geradlinige Struktur. Es gibt eine etwas offenere Episode, aber die Abschnitte liegen relativ gesehen eher hinter- als nebeneinander. Der Vorteil ist, dass mehr Storyentwicklung vorangetrieben werden kann. Die Extremform wäre halt ein Buch, dass streng linear immer von einem zum nächsten Abschnitt verweist. Jedes Wort trägt zur Story bei. Der Vorteil ist dabei der größere Raum für die Entwicklung der Geschichte, die mit vielen Wendungen versehen sein kann. Der Nachteil ist, dass Entscheidungen beim zweiten Spielen weniger weit in Verästelungen führen. Es gibt mehr Knoten, auf die man schneller zurückspringt. Der Vampir von Havena nutzt die Zeichen also stärker in der Tiefe, weniger in der Breite, mehr Geschichte, weniger Optionen zum Ausprobieren. Das fanden übrigens einige durchaus kritikwürdig.

Bei der Konzeption der Verschwörung der Magier war die Frage, ob es wieder dieser Entwurf wird oder ein anderer. Wenn man die Geschichte kompakter hält, kann man mehrere optionale Wege anbieten. Die Geschichte wird kürzer, die Optionszahl steigt, man reduziert also die Tiefe und gewinnt in der Breite. Da das erste Solo tiefenorientiert war und ich das freie Herumlaufen in der Akademie interessant fand, habe ich mich bei der Verschwörung für ein breitenorientiertes Abenteuer entschieden. Die Story lässt sich kompakter zusammenfassen, dafür gibt es mehr zum Erkunden in der Akademie.

Du merkst, dass ich deiner Kritik im Bewertungsthread gar nicht widerspreche, wenn du schreibst, die Story sei kompakt. Ja, das ist so und zwar mit Absicht. Wenn man ein Soloabenteuer spielen will, dass so viel wie möglich Geschichte transportiert, ist der Vampir passender. Wenn man mehr in der Breite erkunden will, dann ist es eher die Verschwörung. Mehr Zeichen würden das Problem lösen, dickere Bücher sind aber teurer. Auch hier sind Entscheidungen zu fällen. Am Ende probiere ich es zu variieren, um möglichst viele Geschmäcker anzusprechen und für Abwechslung zu sorgen.

Warum schreibe ich das alles? Muss das ein Rezensent alles bedenken und dann sagen, dass er es nicht mag, aber der Autor hat bestimmt ganz viel nachgedacht? Nein. Aber ich will aufzeigen, dass eine Sache, die einer Person missfällt, genau das Kaufargument für eine andere sein kann. Und wenn eine Rezension dann eine Kaufentscheidungshilfe sein soll, wäre es in meinen Augen hilfreich, solche Dinge neutraler anzugehen - was ja nicht heißt, dass man nicht schreiben darf, dass es einem persönlich missfällt.

Noch eine Sache: Man muss sicherlich nicht wie in einer wissenschaftlichen Arbeit alles be- oder widerlegen, aber warum sollte in einem Text, der für andere eine Kaufentscheidung sein soll, nicht auch ein Tipp stehen, wenn es einen Zahlendreher gab? "Wer jetzt mit dem Kauf liebäugelt, der sei noch gewarnt, dass er bei Abschnitt X nicht wie angedeutet mit den beiden Jungfern im Schlafgemach landet, wenn er Abschnitt AB aufschlägt, sondern in der Höhle eines Ogers. Hier hat sich ein Zahlendreher eingeschlichen, Rahjaische Freuden erwarten den Leser bei Abschnitt BA."
von Zordan von Bethanstrand
09.05.2017 15:22
Forum: Allgemeine Diskussion
Thema: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co
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Re: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co

Jetzt kommt viel Text. Ich wollte in der Mittagspause schon antworten, aber dann kam dies und das. Einiges wurde schon sehr ähnlich hier formuliert, ohne dass ich gleich explizit zustimme. Entschuldigt etwaige Redundanzen, aber so ist meine Meinung halt vollständiger.

Ich gehe mal gar nicht auf die Ebene, ob man ein Recht dazu hat, nach dem Erwerb eines Produktes in der Öffentlichkeit zu äußern, dass es Müll sei. An dieser Stelle nur der Verweis auf Hotelbewertungsportale, wo Kunde Schadensersatz zahlen mussten, weil sie in Bewertungen erhobene Behauptungen nicht beweisen konnten. Inzwischen gibt es sogar dafür spezialisierte Anwaltskanzleien...

Darum geht es ja aber nicht. Ich kann verstehen, dass man sich auf ein Buch freut, es liest und dann hier seine Meinung äußern möchte. Dagegen ist ja auch nichts zu sagen. Ob das ein Autor liest oder nicht, ist ihm überlassen. Feedback kann helfen, zukünftige Werke zu verbessern, dazu muss es aber auch in diesem Sinne formuliert sein. Und da geht es mit den Knackpunkten los - an dieser Stelle sollte man wirklich mal überlegen, ob Rezensenten und Autoren nicht mal gemeinsam entwickeln wollen, was hilft und was nicht.

Ich will mir hier jetzt keine Beispiele herauspicken, daher halte ich es allgemeiner. Vollständig ist das nicht, nur ein Anriss.

Nehmen wir mal den typischen Satz: "Der Plot ist konstruiert und hanebüchen, alle Personen handeln die ganze Zeit über unlogisch." Das ist ein Klassiker für eine schlechte Bewertung und man würde an dieser Stelle sofort zustimmen, dass ein unlogischer Plot und willkürliche agierende Protagonisten nicht zu einem guten Buch passen.
Als Autor hilft mir der Satz aber kein Stück weiter und es führt nur zum Hochfahren der Defensivmauer: "Da versteht mich halt einer nicht, was soll's? Andere finden es toll." Eine solche Reaktion dürfte ja auch nicht im Sinne des Bewertenden sein, es sei denn, es gibt Applaus vom Forum dafür, weil man der härteste Kritiker überhaupt ist, der nichts über Hurensöhne schreibt, aber eine feine Klinge führt, für die es dann anerkennenden Applaus gibt. In ein solches Forum verirren sich Autoren aber nicht, weil es dort nicht um die Bücher geht, sondern um die Überlegenheit beim Kritisieren.
Schwierig am obigen Satz ist zudem, dass der Kritiker mal eben nebenbei die gesamte Deutungshoheit für sich proklamiert. Wie(so) sollte man mit ihm diskutieren? Er hat sich ja vorsorglich schon mal jeden Interpretationsraum genommen. Eine Antwort wirkt dann schnell pampig oder rechtfertigend. Eine Diskussion mit einem Autor kann so gar nicht erst stattfinden.
Letztendlich signalisiert mir ein solcher Satz dann außerdem, dass der Kritiker keine Mühe darauf verwenden wollte oder damit schlicht nicht erfolgreich war, positive Ansätze zu sehen. Das ist nicht unbedingt als Vorwurf gemeint, vielleicht ist ja dann auch wirklich das ganze Buch Mist gewesen. Aber das ist viel, viel seltener der Fall, als man den obigen Satz liest.

Oftmals ist nicht der gesamte Plot doof, sondern eine Grundprämisse des Plots wird vom Leser anders bewertet, als es der Autor meinte oder gesehen hat. Würde der Rezensent diese Prämisse mitgehen, wäre der gesamte Plot darauf aufbauend schon viel logischer. Gleiches bei den Regeln: "ICH mag die alte Parade von DSA4, DSA5 macht es anders, die Kämpfe sind anders, MIR gefällt das alles nicht, ICH finde DSA5 sowas von daneben." Das ist eine Meinung, aber der Regeldesigner hatte eine andere. Wie sollen die beiden zusammen finden?
Was ich selten gelesen habe war: "Die Regeldesigner wollen mit der Quasi-Halbierung der Parade die folgenden Dinge erreichen: X und Y. Das gelingt ihnen damit - zumindest an dieser und jener Stelle, dort weniger - aber es führt eben dazu, dass Kämpfe nun so und so ablaufen. Wer diesen Spielstil bevorzugt, für den eignet sich DSA5. Wer dagegen die langen Kämpfe von DSA4.1 mag, der könnte sich damit schwer tun." Jetzt kann man sich hinsetzen und das "dort weniger" besprechen, Auswirkungen von Alternativen diskutieren und am Ende für diejenigen, die diesen Spielstil mögen, eine optimierte Version bauen. Das muss nicht das Ziel eines jeden Rezensenten hier sein, aber an solchen Diskussionen hätten Autoren ein Interesse.

Meiner Meinung nach fehlt es hier oft an etwas, dass ich "wohlmeinendes Einlassen" nennen möchte. Für mich geht es bei konstruktiver Kritik nicht nur um den Ton, sondern vor allem um die Intention dahinter. Einem Märchenabenteuer wurde z.B. vorgeworfen, der Plot sei unlogisch, die Figuren handeln wie in Grimms Märchen, das ist unlogischer Mist. Das kann man ja so sehen, aber die Intention eines Märchenabenteuers war es ja gerade, märchenhafte Handlungen mit ebensolchen Motiven und Personen zu gestalten. Wenn jemand sagt, es ist ihm zu viel Märchen, ist das legitim. Aber den Plot als unlogischen Schmarrn zu kennzeichnen, wird dem Text nicht automatisch gerecht.

Nun gibt es vielleicht mehr Anerkennung für die scharfe Klinge hier und das ist vielleicht mehr Motivation für das Schreiben einer Kritik als das Auseinandersetzen mit dem Werk, um dem Autor zu helfen besser zu werden. Dann ist es so, aber dann ist dieses Forum kein Ort, wo sich Autoren hinbegeben müssen - was nützt es ihnen auch?

Mir als Autor hilft es z.B., wenn genau erklärt wird, was nicht funktioniert. Dann weiß ich z.B. auch, was ich besser machen sollte in Zukunft oder bei zukünftigen Auflagen. Ein Klassiker ist z.B. der Verweisfehler beim Soloabenteuer. Wenn ich lese, dass es "einige Verweisfehler oder Sprünge im Text gibt" hilft das bei der Fehlersuche nicht - vor allem wenn zig andere Spieler diese Kritik nicht äußern. Gibt es nun einen Fehler und wenn ja wo? Solche Dinge sind für eine neue Auflage behebbar, aber dann müssen sie klarer benannt werden. Und genauso hilft es mir auch, wenn gute Dinge herausgestellt werden - dann gibt es nämlich mehr davon.

Ich finde es ja schön, dass im hier verlinkten Thread probiert wird zu erklären, wie man gute Aspekte eines Buches hervorheben kann. Aber die dahinter liegende Intention fand ich schon bemerkenswert, frei formuliert: "Verrisse fallen mir leicht, da muss ich nur schreiben, was ich schlecht finde. Aber wie soll ich mich über ein Werk äußern, über das ich nicht meckern kann?" Das könnte für einen Autor sehr überspitzt formuliert bedeuten: "Es fällt mir leicht zu kritisieren und zu sagen, dass da jemand versagt hat, aber wenn jemand nicht versagt hat, weiß ich nicht, was es sonst über sein Werk zu sagen gäbe. Also schreibe ich vor allem deswegen Rezensionen, um das Versagen anderer aufzuzeigen (und mich damit hier selbst vor dem Publikum hier zu erhöhen)." Ich will das gar nicht dem Initiator des verlinkten Threads unterstellen und ich schätze es sehr, dass hier einen Thread zum Thema positive Rezensionen gibt, aber wenn man den Spieß umdreht, zeigt sich halt auch eines der Probleme, warum viele Autoren aufgehört haben, hier an Diskussionen teilzunehmen.

Die oft unterschwellige Frage ist nämlich, warum sollte ich in eine Debatte hier einsteigen. Sind hier zugewandte Menschen, die sich mit möglichst vielen Aspekten meines Werkes auseinander gesetzt haben? Hilft eine Äußerung meinerseits beim gegenseitige Verstehen? Kann ich daraus eine Lehre ziehen? Oder habe ich das Gefühl, eine Antwort von mir würde nur Gegendruck aufbauen, vor dem dann die Debatte erst richtig zündet, weil man sich dann gegenüber dem Autor noch viel stärker als gewitzter Kritiker mit Deutungshoheit etablieren? Ohne jemandem Böses unterstellen zu wollen, kann dieser unbewusste Fragenkatalog dazu führen, dass sich Autoren hier nicht mehr äußern. Und bei der Beantwortung der Fragen dazu geht es eben weniger darum, ob ich sachlich oder persönlich wehleidig bin, ob eine Kritik plump oder scharfzüngig, aber nicht beleidigend ist, sondern es geht viel eher darum, welche Intention ich dem Kritisierenden unterstelle.

Um mit einem positiven Beispiel zu schließen: Die Idee, in Soloabenteuern hinter Abschnitte, in denen ein Zeitabschnitt vergeht, ein übersichtliches Z+1 zu schreiben, stammt aus diesem Forum. Eine konkrete Idee, dazu noch so formuliert, dass sich nicht jeder als Idiot betrachten muss, der diese Idee nicht hatte, und schon wird das nächste Buch ein bisschen besser.

Am Ende soll das hier keine Pauschalabrechnung mit Kritikern sein. Mir geht es darum, Kritiker und Autoren zusammenzuführen, weil das ein bereichernder Prozess sein kann - wenn er denn als solcher ehrlich angestrebt wird. Bevor es aber zu Veränderungen kommen könnte, muss halt der Ist-Zustand betrachtet werden. Und dabei kann EINE Autorenmeinung vielleicht helfen.

PS: Ich kann einiges ab, ich lese hier alle Kritiken und versuche etwas daraus zu ziehen. Es klappt halt nicht immer und manchmal bin ich einfach auch trotz einer gut formulierten Kritik komplett anderer Meinung.
von Zordan von Bethanstrand
08.05.2017 22:03
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Re: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co

Vielleicht würde das in diesem Thread zu weit führen, aber dieses Weiterführen ist doch der eigentliche Knackpunkt: Warum sinken die Forenbeitragszahlen? Und darum ging es ja auch im Ursprungsthread.

Letztendlich ist es ja egal, wie sich DSA5 verkauft. Wenn sich hier etwas ändern soll, kann nur mit den Dingen gearbeitet werden, auf die man hier Einfluss hat. Irgendwas mit Verkaufszahlen zu erklären oder eben nicht, hilft ja nicht weiter.

Dabei geht es sicherlich nicht nur, aber eben auch um das DSAForum. Getrennt analysiert werden müssen dabei die allgemeinen und die spezifischen Ursachen. Und dann muss entschieden werden, welche Baustellen man angehen möchte und welche nicht. Ich kann mir vorstellen, dass auch Ulisses seinen Teil dazu beitragen würde.

Ich erhebe hier keinen Anspruch auf Vollständigkeit, aber um mal einen willkürlichen Punkt zu nennen: Sich selbst verstärkendes Desinteresse. Warum sollte jemand einen ellenlangen Artikel für Nandurion schreiben, wenn keiner darauf antwortet oder ihn kommentiert. Aufmerksamkeit ist der einzige Lohn des Schreibers dabei. Weniger Feedback führt zu weniger Artikeln, weniger Artikel führen zu weniger Interesse. Früher habe ich Nandurion fast täglich aufgerufen, jetzt reicht es einmal wöchentlich, weil außer einer Linksammlung im Rahmen der Web-Schau dort nicht viel steht. Die Botendispute dort waren z.B. eine gute Rückmeldung für uns Autoren, die gibt es aber nicht mehr. Folglich fehlt wichtiges Feedback für Autoren und für Leser wird die Website uninteressanter.

Unter dem gleichen Aspekt leiden auch die Foren. Früher war es üblich, dass die DSA-Autoren bei Vinsalt, Alveran und hier regelmäßig gepostet haben. Das führte leider zu so merkwürdigen Dingen wie von Autoren angekündigten Abenteuern, die offiziell nie im Verlagsplan standen. Oder dem Legen und Anteasern von Plothooks, die danach unbearbeitet blieben. Ich werde mich hüten, über zukünftige, nicht angekündigte Produkte hier zu schreiben, aber wenn es um gerade erschienene Abenteuer geht, tauschen sich viele Autoren gerne aus. Dafür braucht es aber wiederum Input von der Leserschaft. Wenn im Rezensionsthread zwei Postings mit jeweils drei Zeilen dümpeln, entsteht dort kein Austausch. Dieser Austausch würde aber wiederum Spieler und DSA-Fans herlocken.

Das DSAForum und Nanduiron konkurrieren halt mit Facebook und Youtube, aber das gilt es zu akzeptieren. Ich denke allerdings, dass man sich noch viel mehr auf Stärken besinnen könnte. Auf Eurobricks - einer Lego-Fansite - gibt es eine Review-Academy. Wie wäre soetwas für DSA als Kooperationsprojekt von Nandurion, dem DSAForum und Ulisses? Es werden Standards erarbeitet, die Lesern, Spielern, Autoren und dem Verlag helfen. (Ich denke da z.B. an die oft nicht bedachte Intention hinter einem Werk. Man kann natürlich schreiben, dass man Märchenabenteuer doof findet, aber das hilft wenig. Viel konstruktiver wäre als Feedback, wenn man das Abenteuer daran misst, ob es den beworbenen Ansprüchen gerecht wird.) Nandurion veröffentlicht dann Rezensionen mit dem Academy-Siegel und mit Ulisses handelt man eine Kleinigkeit aus für diejenigen, die eine Rezension dort geschrieben haben - vielleicht die Teilnahme an Spieltests, eine DSA-Grafik von Nadine oder eine Markierung hier im Forum.
Oder wie wäre eine Preisverleihung bei Nandurion? Es gibt eine große Leserabstimmung für die besten DSA-Produkte in den Kategorien Regelwerk, Spielhilfe, Gruppenabenteuer, Soloabenteuer, Außerderisches Werk, bestes Cover, beste Ingame-Illustration. Man braucht ja kein Galadiner, aber es wäre doch eine schöne Auszeichnung für gute Werke. Die Nominierungen könnten sich ja aus den drei bestbewerteten ihrer Kategorie und ihres Jahres aus dem hiesigen Bewertungssystem ergeben.

Das sind jetzt nur zwei Ideen in die hohle Hand, aber vielleicht ist davon ja etwas umsetzbar und generiert wieder verstärktes Interesse.
von Zordan von Bethanstrand
07.05.2017 13:39
Forum: Allgemeine Diskussion
Thema: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co
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Re: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co

Warum denn überhaupt irgendwas vergleichen? Das macht übrigens der Verlag auch nicht. Die Aussage, man sei so erfolgreich wie zu DSA1-Zeiten nicht mehr, sagt ja nur, man habe sehr gute Zahlen.

Dazu mal ein paar Gedanken: DSA1 wurde mit enormer Stückzahl hergestellt, weil man es den Händlern zwangsweise zum Verkauf geben konnte: "Du willst zehnmal Mensch-ärgere-dich-nicht? Dann musst du auch dreimal die DSA-Box nehmen." Vor diesem Hintergrund verschieben sich alle Vergleiche zur Schmidt-Spiele-Zeit. Und danach interessiert es eigentlich nicht, ob sich die 3er-Albernia-Auflage besser oder schlechter verkaufte als die heutige, weil es darum geht, heute ein Produkt zu verkaufen. Ich will mal ein extremes Beispiel nehmen, außerdem kenne ich mich damit ganz gut aus: Die Soloabenteuer.

Der Vampir von Havena wird bei Amazon dafür kritisiert, dass der Endkampf unfair sei, weil ein Spieler schlecht gewürfelt hat und gestorben ist. Bei Nedime war es das Ziel, mindestens zehnmal anzufangen, bis man es irgendwann mal schafft. Von den Verkaufszahlen her müsste man heutzutage also ein Nedime-2 schreiben. Modernen Spielern würde das aber nicht mehr gefallen.

Damals gab es nur Schwarz-Weiß-Grafiken. Das hat sich damals wunderbar verkauft. Heute ist bunt der absolute Standard. Welche Konsequenz sollte man denn daraus ziehen, wenn man erfährt, dass sich die 4er-Albernia-SH in 10 Jahren 20% besser verkauft hat, als die jetztige 5er in den nächsten 6 Monaten? Entscheidungen werden weniger auf der Basis getroffen, was sich 2005 gut verkauft hat, als vielmehr vor dem Hintergrund, was sich wohl in einem Jahr gut verkaufen wird. Wenn sich das Magiersolo besser verkaufen sollte als der Vampir: Sollen dann wirklich alle zukünftigen Solos nur noch mit Magiern gespielt werden? Und hat sich das eine Magiersolo vielleicht nur so gut verkauft, weil es eben "das eine Magiersolo" ist?

Bei der Gestaltung eines DSA-Buches müssen viele Faktoren berücksichtigt werden, mir ist klar, dass der Erfolg eines Buches nicht nur auf einen Faktor zurückverfolgt werden kann. Aber wenn es darum geht, was jetzt erscheinen soll, muss ein Verlag in die Zukunft schauen, nicht in die Vergangenheit. Ich kann den Wunsch zum Vergleich mit der guten, alten Zeit ja nachvollziehen, aber ich erkennen nicht so viel Nutzen darin, wie es hier mitunter erhofft wird.
von Zordan von Bethanstrand
03.05.2017 11:34
Forum: Allgemeine Diskussion
Thema: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co
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Re: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co

Vorneweg: Ich empfand Teichdragons Posting auch ein wenig von oben herab. Statt "Ein Tipp:" hätte man auch schreiben können: "Was ich beim letzten Gespräch mit dem Verlag erfahren habe, legt nahe, dass sich DSA5 sehr gut verkaufen soll. Wenn die Zahlen hier rückläufig sind, dann liegt es vielleicht nicht automatisch an DSA5 oder den aktuellen Produkten oder den aktuellen Autoren, sondern es gibt vielleicht auch andere Gründe."

Danach ging es aber erstaunlich ruhig zu und nach der Auskopplung ging es zwei Seiten lang um die verschiedensten Aspekte. Sehr imponiert hat mir die Moderatorenaussage, dass in Zukunft mehr darauf geachtet werden soll, dass verschiedene Meinungen hier möglich sind. Und dann kippte es auf Seite 3 in meiner Wahrnehmung leider wieder. Ich möchte einfach mal meine Sicht der Dinge dazu aufschreiben, vielleicht wird darüber im Moderatorenteam ja mal gesprochen, vielleicht auch nicht - ich will meine Meinung aber gerne kund tun. Vielleicht stehe ich damit allein, vielleicht ist es aber auch ein Teil einer Erklärung, warum manche Forengruppen dem DSA-Forum inzwischen fern bleiben.

Eine Grundannahme: Hier sind nicht alle User gleich. Ein Beispiel beschreibt BenjaminK, der Zornbolds Äußerungen "ein bisschen passiv aggressiv" findet, aber eben auch von Zornbolds Wohnzimmer spricht, in dem man schon mal laut sein darf, wenn ein Gast sagt, ihm würde etwas missfallen. Ich würde an dieser Stelle Zornbold widersprechen wollen, der Teichdragon erklärte, hier seien alle gleich. Das stimmt jedenfalls in der Wahrnehmung nicht - und da ist auch schon das erste Grundproblem mit den Beilunker Reitern.

Teichdragon hat vollkommen recht, wenn er sagt, dass er in diesem Forum nicht gebraucht wird. Der Administrator dieser Website hat die Beilunker Reiter ja gerade erst zu "Relikten der Truant-Ära" erklärt. Die Reiter funktionieren aber nur, wenn man ihren Worten Glauben schenkt, weil bekannt und anerkannt ist, dass sie Informationen vom Verlag beziehen. Was hätte Teichdragon denn schreiben können, um seine Aussage hier zu belegen. "DSA5 hat sich schon jetzt X.000mal verkauft." Ist das viel oder wenig? Ist die Zahl korrekt oder gelogen? Wer vertrauen möchte, dass das viel ist, macht es. Wer das anzweifeln will, fordert immer weitere Zahlen, bis Teichdragon die Segel streichen muss. Und genau das ist ihm hier passiert. Er hat erkannt, dass ihm eben nicht einfach geglaubt wird, dass DSA gute Verkaufszahlen hat. Mehr wird ihm der Verlag nie sagen. Es hat sich zur DSA5-Zeit herausgestellt, dass es hier einige sehr aktive (und rhetorisch durchaus sehr geschickte) Forenschreiber gibt, die jedwede Verlagsaussage so vehement anzweifeln, dass eine Kommunikation aus Sicht der Verlagssupporter schlicht sinnlos erscheint. Hier ist in meinen Augen genau dasselbe passiert. Was haben denn die Übersetzer und ihre Bezahlung mit dem Verkauf von DSA-Werken zu tun? Was soll Teichdragon konkret machen? Es war einfach eine kleine, provokante Spitze von Sumaro, die vor allem zwei Dinge zeigt: Schaut her, ich kann ganz geschickt angreifen( und danach habe ich die Möglichkeit zu sagen, war doch nur ganz objektiv gemeint). Und eben auch: Ulisses ist doof, egal was sie tun. Entweder verkauft sich DSA schlecht, dann sind die Macher Schuld dran - oder DSA verkauft sich gut, dann macht Ulisses aber was anderes falsch.

Spannend ist aber, wie im Weiteren miteinander umgegangen wird. Fünf User sagen, dass Teichdragon herablassend gewesen war - mit mir noch einer mehr. Aber hat auch nur einer außer dem Mitglied der Blubberlästerrunde (Was sollte diese Spitze? Ich verstehe es nicht.) die andere Seite betrachtet? Okay, mit mir jetzt zwei.

Hier mal zwei Beispiele, was ich als herablassend oder provozierend empfinde, was aber von keinem anderen angekreidet wurde:

Erstes Beispiel:
Ist doch toll, dann kann Ulisses anfangen seine Zeichner, Autoren und Übersetzer ordentlich zu bezahlen.
Antwort darauf:
Möchtest Du damit etwas unterstellen? Ulisses gehört lt. meine Informationen NICHT zu den Verlagen, die im RSP-Umfeld schlecht bezahlen. (Ja, man betrachte den Kontext RSP-Verlage). Falls Du andere konkrete Informationen hast, gerne auch per PN oder auch per Mail an Ulisses direkt. Falls dem nicht so ist: Bitte keine (auch indirekten) Unterstellungen.
Zweites Beispiel, die Antwort auf die Antwort:
Kannst du sicherlich recht schnell finden. ...
Aber da du der Beilunker Reiter von uns bist, kannst du doch einfach mal Erkundigungen einholen, was mit den neuen Gewinnen gemacht wird, bzw. wie es mit den aktuellen Gewinnen aussieht? Wie gut geht es dem Rollenspielverlag mit der Lizens an unserer Lieblingsspielwelt?
Hier wird ebenso eine Wahrheit suggeriert, die die andere doch bitte selbst finden kann, wenn er sich nur mal endlich Mühe geben würde. (Danke BenjaminK für die treffende Erklärung.) Wird so etwas hier geahndet oder ist es so anerkannt, dass es hier normal ist? Schwingt da nur der Ton oder auch der Inhalt bei der Bewertung mit, was als herablassend wahrgenommen wird und was nicht?

Ich hätte mich auf diese Diskussion auch nicht eingelassen, denn es ist ja nicht erkennbar, das eine Lösung gesucht wird. Es geht in meiner Wahrnehmung nur darum, Teichdragon in eine Ecke zu drängen. Und dann wird es unfair. Mal ist er ein User wie jeder andere, dann ist er der Reiter, an den Forderungen gestellt werden. Das passt für mich nicht zusammen.

Auf Teichdragons Ausstiegsposting hin fand ich bluedragons Antwort grandios. Ruhig, zugewandt, erklärend aber nicht belehrend, sich der Sache zuwendend. Und danach kam dann der Rest, was nur von 1,5 Personen als aggressiv empfunden wurde - ab jetzt 2,5. Ein paar Beispiele, die ich allesamt als mindestens genauso herablassend und provzierend empfinde wie den kleinen Tipp.
Wow, du brauchst aber viele Worte um zu sagen: "Sorry, eigentlich weiß ich es auch nicht."
Was bildest du dir eigentlich ein?
Ja, das dürfen wir, geil wa?
Sehr reif.
Zu gütig, danke dafür euer Gnaden.
Und so ritt er davon der Reiter ... Wir sollten vielleicht mal Praios bitten, dass er das Arkanum Interdictum aufhebt, etwas mehr Zauberei und Phantasie täte den Beilunkern durchaus gut :-)
Ah, jetzt erst gesehen. Wunderte mich schon warum die halbe DSA-Blubberlästerrunde (sic!) eines anderen Forums hier plötzlich keilt ... der Teich ist da Moderator.
(Er ist) ein Relikt der erfolgreichen Ära Truant :D
Ich bin im Internet einiges gewöhnt, ich finde nur die Diskrepanz aus "Sei mal nett, nicht so arrogant bitte." und diesen Äußerungen so krass. Und am Ende bleibt eben irgendwie hängen: Sage einmal was für Ulisses oder DSA5 und sei dabei nicht zu 100% pc, dann wird sofort hart durchgegriffen. Aber wenn es darum geht, jemanden zu maßregeln oder etwas gegen DSA5 zu sagen, dann darf jeder die Kohlköpfe holen und fröhlich in Richtung Pranger werfen.

Noch ein anderer Aspekt dazu: Ich will mich ja nicht in die Moderationen hier einmischen, aber wenn tatsächlich intern darüber diskutiert wird, wie das Forum zu einem offeneren, freundlicheren Ort gemacht werden könnte:
Statt:
@TD
Es gibt in diesem Forum eine Editfunktion, diese macht es überflüssig in so kurzem Abstand hintereinander Beiträge zu spamen, nutze diese.
Ansonsten ist Dein Ton hier hochgradig arrogant, auch hier eine Ermahnung.
Wenn Du mit solchen Sätzen wie "DSA5 hat die besten Verkaufszahlen seit DSA1." hier herumstolzierst, solltest du schon glaubhafter auftreten oder mit Fakten aufwarten.
Ginge doch auch:
@TD
Es gibt in diesem Forum eine Editfunktion, diese macht es überflüssig in so kurzem Abstand hintereinander Beiträge zu schreiben. Ich möchte dich bitte, diese Funktion hier zu nutzen.
Ansonsten empfand ich deinen Ton hier als arrogant. Vielleicht hast du es anders gemeint, bei mir und vermutlich auch anderen kam es herablassend an. Es wäre gut, wenn du das bei zukünftigen Posts im Hinterkopf behältst, ich möchte dich dafür nicht ermahnen wollen. Wenn Du Sätze wie "DSA5 hat die besten Verkaufszahlen seit DSA1." schreibst, ist es natürlich, dass sie angezweifelt werden. Fakten und verlässliche Daten würden helfen, diese Behauptung zu stützen.
Auch Moderatoren und Administratoren dürfen emotional bei der Sache sein, aber ich finde es problematisch, wenn sich die emotional aufgeladene Diskussion und die Moderation vermischen. Man kann deeskalierend moderieren, man kann die Situation auch anheizen. Ich weiß nicht, was hier die Linie ist, aber da es hier auch um Feedback zur Forenentwicklung ging, wollte ich das noch erwähnen. In pädagogischen Berufen lernt man z.B., dass die Aussage "Du bist arrogant." eine Situation eskalieren lässt, weil der Angesprochene (innerlich) nur mit "Nein, du hast unrecht." antworten kann. Der Satz "Ich empfinde die Aussage als arrogant." ist dagegen nicht konterbar. Er ermöglicht daher leichter eine gemeinsame Lösung der Situation.

Noch etwas zu den Verkaufszahlen: Der Verlag ist zufrieden, DSA5-Produkte verkaufen sich gut. Der Vampir als Beispiel war nach 3 Monaten in der Erstauflage ausverkauft, die zweite Auflage nach etwas über einem Jahr. Die Auflagenhöhe war nicht pessimistisch kallkuliert. Die Schwarze Eiche hatte auch drei Auflagen, aber da waren die Zeitabstände wesentlich größer und es gab eine Nachfolgerankündigung. Wenn man die Bewertungsanzahlen vergleicht, würde man das umgekehrte Bild erwarten. Es scheint aber tatsächlich so zu sein, dass sich Produkte besser verkaufen und hier weniger oft bewertet werden.
von Zordan von Bethanstrand
02.05.2017 13:35
Forum: Allgemeine Diskussion
Thema: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co
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Re: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co

@Jewel Blue: Das war kein Vorwurf. Vielleicht haben die drei Meinungen ja auch mehr recht als die einzelne. Darum geht es aber nicht. Es sollte nur aufzeigen, wie sich erneut eine Konsensmeinung formieren kann.
von Zordan von Bethanstrand
02.05.2017 12:38
Forum: Allgemeine Diskussion
Thema: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co
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Re: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co

FB = kurze Statements, kurze Meinungsäußerung, kurze Fragen, kurze Antworten - und das Leben geht weiter. Die Welt ist schnelllebiger, Beruf, Familie und Hobby müssen unter einen Hut gebracht werden. Der DSA-Altersschnitt lag mal bei 25, vorwiegend Studenten. Die hatten Zeit, Muße und einen Affinität zu komplexen Zusammenhängen, langen Debatten, detaillierten Ausarbeitung, Fanprojekten über die Lebensweise von Elfen oder eine noch viel genauere Kampfsimulation. Und dann kommen der Beruf und das Kind und man spielt mit 35 lieber einmal im Monat DSA oder etwas noch einfacheres als einmal im Monat für 6 Stunden Wiki-Artikel zu überarbeiten oder mit einem DSA4-Hardcore-Fan seitenweise Debatten über Regel 43.4 zu führen. Meine These: Wer in einem Rollenspiel-Forum viel schreibt, gehört zu einer noch viel spezielleren Unterart der ohnehin schon nerdigen Gattung Rollenspieler - und ich nehme mich da nicht aus.
von Zordan von Bethanstrand
02.05.2017 12:33
Forum: Allgemeine Diskussion
Thema: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co
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Re: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co

Ich würde da ja ähnlich wie Wellenreiter auch noch einmal auf die Blasentheorie hinweisen wollen. Ich habe hier früher regelmäßig gelesen, inzwischen ist es deutlich weniger geworden. Das liegt nicht an mangelndem Interesse an DSA, sondern eher an der hier latent mitschwingenden Stimmung: Ulisses = böse, neue Redaktion = böse, DSA5 = böse. Und in dieser Blase zementiert sich dann diese Meinung halt und die Blase wird immer blasiger. Wer traut sich denn noch hier zu schreiben, dass er DSA5 so richtig toll findet? Es gab mal eine Zeit, da haben das Einzelne gewagt, aber die Antworten darauf waren oft so vehement missionarisch in die Gegenrichtung, dass sich eine Stimmung in Richtung Anti-DSA5-Forum entwickelt hat. Egal welches Thema es war, einige Forennutzer haben jeden Möglichkeit genutzt, jedes Thema in Richtung "DSA5 ist aber doch doof" zu diskutieren, bis schon niemand mehr etwas anderes behauptet hat. Ich kenne mehrere Ex-Foren-Schreiber, die die Segel gestrichen haben, weil sich hier eine bestimmte Meinung mit hoher street credibility durchgesetzt hat. Wenn du DSA5 gut findest, schreibe lieber bei Ulisses. Wenn du es doof findest, kriegst du die Bestätigung dieser Meinung im DSA-Forum.

Es geht mir hier nicht um bessere oder schlechtere Menschen/Foristen/DSA-Spieler, aber dieser Effekt ist auch hier wieder aufgetreten. Eine Person sagt, dass sich DSA5 gut verkauft, woraufhin mehrere Postings mit dem Hinweis kommen, dass im eigenen Umfeld alle DSA5 doof finden. So verstärkt sich die Blase weiter.

Ähnliches gilt übrigens auch bei den Spezialauswertungen, die ja der Ursprung dieses Threads sind. "Wer ist der geilste Autor?" "Die sind ja jetzt alle im blauen Team." "Da schreiben die Guten nicht mehr für DSA, da sollte Ulisses mal nachdenken." Der Beweis ist erbracht, es muss mit DSA zu Ende gehen - wieder einmal. Aber auch hier kann man rauf und runter deuten. Vielleicht tummeln sich hier einfach vermehrt Fans einer bestimmten DSA-Richtung. Vielleicht schreibt die 128-Seiten-HC-Mamutabenteuer-Community in diesem Forum und feiert die dicken Werke um 2010, während ein Fan kurzer Abenteuer, die leichter konsumierbar sind, eben nicht derjenige ist, der nach dem Lesen und Spielen noch lange Statements in Foren schreibt.

Am Ende muss man wohl feststellen, dass DSA das Schicksal aller lang lebender Serien ereilt: Es bilden sich Epochen und die Community splittet sich auf. Das ist okay, schon weil es unvermeidbar ist. Am Ende der DSA4-Zeit gab es oft den Vorwurf, die Werke seien nicht mehr relevant genug. Oft wurde das damit erklärt, dass die neue Redaktion es nicht besser könne. Aber auch die alte Redaktion hättte irgendwann angefangen Kloschüssel zu beschreiben, weil alle Regionen durch waren.
von Zordan von Bethanstrand
01.05.2017 21:42
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Thema: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co
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Re: [AB] Spezial-Auswertungen der Abenteuer-Bewertungen

Ich denke, dass das alles sehr komplex ist und man jede Zahl und jede Statistik hier zum Beleg der eigenen Position herunterbrechen kann. So ist die Hochphase von Foren eher vorbei, entsprechend sinkt das Interesse an hiesigen Bewertungen. Es gab aber auch mal eine Hochphase hier, in der entsprechend intensiv und viel bewertet wurde. In der Anfangszeit wurde ja noch abgestimmt, welches Abenteuer als nächstes kommt, jetzt muss man als Autor schon Glück haben, mehr als zehn Meldungen zusammenzukriegen, um mit dem Feedback arbeiten zu können. Tatsächlich sind aber eben auch Verkaufszahlen interessant und da gibt es eben DSA5-Abenteuer, die nach anderthalb Jahren bereits in der dritten Auflage unterwegs sind, obwohl die Bewertung hier nicht gerade TOP-5 sagt. Bedeutet das nun aber, dass das Abenteuer schlecht ist oder nur nicht den Geschmack der hiesigen Foristen trifft? Der Mikrokosmos DSA-Forum scheint mir mitunter ein wenig speziell zu sein. DSA5 ist hier nicht so gut angekommen wie andernorts, hier treffen sich eben DSA-Fans, die eine andere Epoche favorisieren, eine andere Art von DSA. Das ist nicht verwerflich, aber das relativiert eben einiges. Dass beim DSA-Wiki vor allem diejenigen sind, die an DSA4 festhalten, verwundert mich zum Beispiel nicht. Da steckt so viel Arbeit drin, daran will man festhalten. Und wer mit so viel Liebe zum Detail am Wiki gearbeitet hat, der steigt nicht als Erster zu DSA5 um. Ich werde mich hüten, hier irgendwen zu missionieren, aber ich würde das gerne zu denken begeben.

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