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von Advocatus Diaboli
10.12.2017 20:41
Forum: Generierung & Charakterentwicklung
Thema: Vom Krieger zum Kor-Geweihten
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Vom Krieger zum Kor-Geweihten

Danke, @Vasall. Ja, wahrscheinlich war es das plus diese Alveranierin, die mir da im Kopf schwebten. Rondra als Richter, Kor als Henker - passt ins Bild. Wobei Praios ja für Gerechtigkeit steht... ja, es geht vorne und hinten nicht auf bei diesen Göttern.

Darum baue man sich sein eigenes Bild des bevorzugten Gottes und bespreche mit dem SL, dass er einem NPC vorsetze und/oder Erlebnisse liefert, die dem SC dieses Bild des Gottes nahe bringen. Ich denke, ein bisschen hat eh jeder Geweihte sein persönliches Götterbild, nur sind die Unterschiede oft nur minimal. Bei einer Kirche wie von Kor, die aus lauter spätgeweihten Individuen verschiedenster Herkunft besteht, können die Unterschiede auch groß sein. Da können viele dabei sein, die auch gute Rondrageweihte abgegeben hätten, die aber halt an dem einen Tag nach der einen Schlacht nem Kori statt nem Ronnie über den Weg liefen, als sie über Leid und Schmerz des Krieges sinnierten.
von Advocatus Diaboli
10.12.2017 16:27
Forum: Generierung & Charakterentwicklung
Thema: Vom Krieger zum Kor-Geweihten
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Vom Krieger zum Kor-Geweihten

Ich dächte es wäre offizielle Setzung, dass Kor auch Gott der Henker ist. Ich finde aber in WdG nichts dazu. Weiß jemand, wo was dazu steht?

Edit: Hab ins Vademecum geschaut, da gibts Raskorda, Alveranierin Kors "des strafenden Blutgerichts", die von Scharfrichtern angebetet wird. /Edit



Was die Diskussion um Kor und Rodra angeht und wo sie sich unterscheiden... ebenso kann man fragen, wo sich Nandus und Hesinde unterscheiden. Ich stelle diese Frage jetzt nicht, weil dann sicher sehr ausführliche Antworten kommen und andere dann andere Antworten haben und wir eine Diskussion haben, die definitiv nicht in diesen Thread gehört.
Worauf ich hinaus will: Kor ist nach Zwölfgöttlicher Lehre ein Sohn Rondras und nach outgame Setzung eine Abspaltung der göttlichen Entinität Rondra... natürlich überscheiden sich die Aspekte hier! Seit wann ist das ein Problem? Irgendwie wird das nur immer und immer wieder in Bezug auf Rondra und Kor kritisiert. Dabei waren Abgrenzungen zwischen den Göttern nie streng - in Aventurien nicht und in sämtlichen irdischen Pantheons auch nicht. Das hat eine ganz simplen Grund: Die wenigsten Leute haben sich einem Gott zugehörig gefühlt, weil er in Abgrenzung zu anderen Göttern exakt die eigene Betätigung abgebildet hätte. Götter waren i.d.R. erstmal einem Ort/Stamm/Volk zugeordnet. Durch Austausch mit anderen Stämmen/Völkern hat man sich entweder bekriegt, um zu sehen, welcher Gott toller ist, oder sich geeinigt, dass wahrscheinlich beide Götter ihre Existenzberechtigung haben. Dann hat man die jeweils hervorstechenden Aspekte der Götter mehr hervorgehoben, um sie von anderen abzuheben. Auf diese Weise haben einige Götterfiguren sehr krasse Wandlungen durchgemacht im Laufe ihrer Anbetungsgeschichte. Das lässt sich auf Aventurien bzw. Dere schwer übertragen, da die Götter hier de facto real sind und somit begrenzt wandelbar (auch wenn einige Wandlungen sogar beschrieben sind... Praios und Magie z.B.). Dieses Wissen hilft uns aber soweit für Aventurien, dass wir uns doch von der Vorstellung verabschieden können, die Götter hätten alle denkbaren Aspekte streng unter sich aufgeteilt und anhand dessen könne jeder Aventurier sich den passenden Gott erwählen. Die Götterwahl sollte doch auch in Aventurien viel stärker davon abhängig sein, wo man lebt und wessen Götteranhänger einem vorrangig begegnen bzw. welchen Eindruck sie auf einen machen. Die richtigen Götterwunder sind selten. Darum zählt doch das Verhalten ihrer "Stellvertreter" viel mehr, ob uns ein Gott sympathisch ist oder nicht.

Wer also für seinen Char einen Gesinnungswandel wünscht, lasse ihn unfähigen Geweihte des Gottes treffen, dem er sich zugehörig fühlte oder vielleicht nie zugehörig fühlte, in dessen Lehren er aber erzogen wurde... und lasse ihn fähige Geweihte des Gottes treffen, zu dem er outgame finden will.
Das gilt umso mehr bei einem Gott wie Kor, dessen Bild im Großteil der Bevölkerung schwankt von: "Kor? Nie gehört." über: "Ach, dieser blutrünstige Sohn Rondras?" zu: "Dieser Kriegsdämon!" Kein Krieger wird völlig von sich aus auf die Idee kommen, jetzt nur mehr Kor statt Rondra anzurufen.
von Advocatus Diaboli
08.12.2017 12:50
Forum: Generierung & Charakterentwicklung
Thema: Vom Krieger zum Kor-Geweihten
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Vom Krieger zum Kor-Geweihten

bLa9000 hat geschrieben: 08.12.2017 08:30Moin alle zusammen,

wie der Titel schon vermuten lässt, ist mein anliegen ein etwas ungewöhnliches :) Ich weiß auch das dies ein eher seltener Werdegang ist, aber der Hintergrund war einen modernen Ghorio von Kunchom zu basteln.
Ist das so ungewöhnlich? Ingame ja, aber unter Spielern nicht so selten, vom Krieger zum Kor-Geweihten zu werden. Es ist nunmal die deutlich angenehmer zu spielende Variante der Kampf-Geweihten... der Moralkodex der Ronnies ist doch echt anstrengend und in vielen Gruppen kaum umsetzbar.

Ich hab mal eine Soldatin-Gladiatorin auf dem Weg zur Kor-Weihe gespielt. Da hat man natürlich aus der Arena schon den Kor-Glauben drin und als einfacher Soldat keine rondrianische Prinzipientreue zu überwinden. Ich habe mir das trotzdem so gedacht, dass sie ursprünglich ehrenhaft rondrianisch war bzw. sein wollte und in den Fasarer Blutgruben recht schnell merkte, dass sie mit diesem Ehrkonzept dort nicht lange überleben würde. Gleichzeitig erwachte der starke Wille zu Siegen - wenn es sonst schon nichts angenehmes zu erleben gibt, dann wird der Rausch des Kampfes und der Triumph des Sieges zum einzigen Highlight. Das prägt.
Dazu muss man nicht in einer Arena sein. Jeder Ort, wo viel und blutig ums Überleben gekämpft wird, kann jemanden wie einen Krieger dazu bringen, seine Ideale (Prinzipientreue) in Frage zu stellen... v.a. wenn er dies fernab rondrianischer Geweihten tut, die seelischen Zuspruch geben können, dafür aber vielleiht dem ein oder anderen Kor-Geweihten über den Weg läuft. Diese Bedingungen kann beinah jedes Schlachtfeld erfüllen, wenn man's so will. Wenn du ihn anfangs eher firunnah haben willst - umso besser. Dann hat er die Gnadenlosigkeit schon drin. Firun und Kor haben nicht umsonst dieselbe Primärliturgie.

Also senk die Krieger-Prinzipientreue. Spiel ihn vielleicht von Anfang an so, dass er mit diesen Idealen hadert und verstoße von Anfang an immer mal gegen die Prinzipientreue - in Absprache mit dem SL - und nimm erstmal die Mali dadurch in Kauf. So setzt sich der Char mit den Idealen auseinander, erlebt die Vorteile, die es bringt, sich nicht an die Gebote zu halten (Hey, die Gruppe lebt noch, weil ich den bösen Ritter nicht zum Zweikampf gefordert, sondern mir von den anderen hab helfen lassen... hey, meine Überlebenschancen steigen drastisch, wenn der Magier mir diesen Axxelzauber verpasst). Dann macht es irgendwann Sinn, die Prinzipientreue zu senken. Das Abenteuerdasein bietet meistens genug Gelegenheiten dafür. Irgendwann bleibt das schlechte Gewissen eben aus. Hierbei hilft ein wichtiger Auftrag, der dringend erledigt werden muss und einen durch Gebiete schickt, wo es viele Schwächere gibt, die man eigentlich schützen müsste, öfter mal ne Übermacht, die man besser umschleicht... so lernt der Krieger, dass es für ein höheres Wohl sinnvoll sein kann oder gar notwendig sein kann, Abstriche bei der Ehrhaftigkeit zu machen.
Soweit zur "Abkehr" von Rondra.

Um Kor dann noch näher zu kommen, fehlt natürlich noch was. Entgegen vieler Spielermeinungen ist Kor nicht einfach eine ehrlose Variante von Rondra. Ich habe mir Kor immer als einen Gott vorgestellt, der sich jener annimmt, für die in der schimmernden heilen Welt der Zwölfe kein Platz ist - das einfache Fußvolk der Schlachten eben. Und eben annimmt nicht im Sinne von sie umsorgen, betüddeln, bekehren, wie das Peraine, Travia und Tsa tun würden, sondern er nimmt sie so an, wie sie sind. Er sagt ihnen, dass es ok ist, wie sie sind und dass sie wertvoll sind, auch wenn der Rest der Welt mit gerümpfter Nase auf sie blickt. Er gibt ihnen einen erfüllbaren Ehrkodex, mit dem sie sich abgrenzen können von den anderen Söldnern, den bösen Söldnern - denen, die hemmungslos morden, plündern, vergewaltigen und ihre Dienstherren verraten.
Außerdem ist Kor auch der Gott, der die Grenze zu den Niederhöllen bewacht, wenngleich manche behaupten, es sei unklar auf welcher Seite er dort steht. xD Aber das ist es eben: Um einen Feind erfolgreich bekämpfen zu können, muss man denken können wie der Feind und auch ein bisschen sein können wie der Feind. Aus diesem Wächter-Aspekt lässt sich auch gut eine SC-Motivation herleiten, die Weihe anzustreben und dann eben die Aufgabe, die der Geweihte für sich sieht: Die Zwölfgöttliche Ordnung beschützen, indem man - in vertretbarem Maße - von ihren Regeln abweicht, um jene effektiv bekämpfen zu können, die die Ordnung völlig zerstören wollen. Kor ist ein Grenzgänger, der aber für seine Anhänger klare Grenzen zieht, wie weit man gehen darf.


Wichtig bei solch einem Charakterwerdegang: Ausführliche und immer wieder aktualisierte Absprache mit dem SL! Ich habe das zu wenig gemacht. :( So viele ungenutzte Gelegenheiten... einmal haben wir eine Chimäre - zweiköpfiger Wolf - bekämpft und sind, weil der SL in Reaktion auf ein Stoßgebet des tobrischen Kriegers gut gewürfelt hat, anschließend mit Firunwundern belohnt worden. Yay. Nichts gegen Firun, das war im Kontext schon passend, aber Kor hätte mindestens genauso gut gepasst (Hallo? Chimäre?!) und wäre meinen Wünschen der Charentwicklung deutlich mehr entgegen gekommen. Naja. Die Götterreaktion von Würfeln abhängig zu machen finde ich ein zweifelhaftes Konzept, aber das ist ein anderes Thema. :)


Ergänzung: Wie X76 schreibt, ist eine Nähe zum einfachen Volk und deren Sorgen und Nöten sinnvoll bis notwendig. Das zusammenbrechende Adelsgeschlecht muss allerdings nicht unbedingt sein, wenn du eh der Zweitgeborene bist. Für den ist nach der Ausbildung so oder so nicht viel Geld übrig bei den meisten Adelsfamilien. Wahrscheinlich reicht es für die Ausbildung nicht mal komplett - die hat Schulden mit drin, oder? Wenn nicht, pack das drauf, wenn doch, maximier das aus und nimm vielleicht gleich noch Goldgier dazu. Die Schulden müssen immerhin weg irgendwann und man will ja trotzdem noch anständig leben. Wenn es dir gefällt, kannst du auch Verschwendungssucht oder Spielsucht dazu tun, um Goldgier noch besser zu erklären. Das passt mEn auch gut zu einem Kori: Man genießt das Leben in vollen Zügen, solange man kann, weil es kurz sein kann. Söldnertypisch eben.

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