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von Jadoran
14.01.2018 16:49
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Thema: Flussaufwärts, Questadores!
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Flussaufwärts, Questadores!

Covianus – Messe
In der Messe wird man sich handelseinig, und Dolorita zögert nicht, das ganze schriftlich festzuhalten. Koko besteht im letzten Moment darauf, noch eine Klausel einzubauen, die ihr den vorzeitigen Ausstieg aus dem Vertrag erlaubt, falls sie aus eigenem Willen vor Abschluss der Reise von Bord geht, und nach erneutem hin und her einigt man sich. Hochwürden Agricola läßt Koko und Dolorita den Vertrag auf den Wunsch letzterer mit einem Eidsegen bestätigen, und anschliessend wird zum Mittagessen gerufen.
von Jadoran
13.01.2018 09:16
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Flussaufwärts, Questadores!

Corvianus – Messe
Die Süsse in Doloritas Stimme würde reichen, um mehrere Hochzeitstorten zu glasieren. “Bei Sturm auf zweihundert Schritt. Oh, da bin ich aber wirklich beeindruckt. Wisst ihr was? Ich stimme zu!” Sie wendet sich an Hochwürden Agricola. “Ihr seid doch sicher bereit, den Vertrag zu bezeugen und mit einem Eidsegen zu bestätigen?” Agricola schaut fassungslos von Koko zu Dolorita, nickt dann aber, “Jjjj...ich mmm..meine, ja natürlich, Mmm...Magistra.” Er schaut noch einmal entsetzt zu Koko. Dolorita hält ihr die Hand hin. “Also ad 1: Die Übernahme meiner Ausbildungsschulden – wie es sich trifft, habe ich die Kopie für den Schuldschein für die Akademie in meinem Gepäck. Ad 2: Meine Einsetzung als die Hofmagierin von Graf Brandil von Ehrenstein zu Almada. Ad 3: Die Vermählung mit eurem Neffen Franio Engstrand, Erstgeborenem eures Bruders mit einem Travia-Gelübde unter Zusicherung der genannten Charaktereigenschaften, Aussehen und Stellung.
Ad 4: Die Lebenslange freie Kabinenpassage auf eurem Handelsschiff, der Schivone Marie Elena, natürlich nur auf deren Fahrten. Bei Untergang, Verlust oder Verkauf natürlich auf einem gleichwertigen Fahrzeug. Ad 5: Die Übergabe von acht hochwertigen horasischen Duell-Balestrinas.
Ad 6: Die Zahlung von zweitausend Golddukaten für Unterkunft und Verpflegung auf dieser Reise an Hochwürden Agricola. Im Gegenzug bekommt ihr meine Kabine für die Fahrt und werdet als Kabinenpassagierin mit Offiziersverpflegung geführt.”
von Jadoran
12.01.2018 22:02
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Flussaufwärts, Questadores!

Corvianus - Messe
So direkt auf ihr zartes Alter, etwaige Schulden und ihre Verwendbarkeit als Heiratsmaterial angesprochen, lächelt Dolorita freundlich, während von Donatella ein unwillkürliches "Autsch!" zu hören ist. Dolorita legt den Kopf schief. "Ich bin genau nach dem Geschmack eures Bruders und eures Neffen? Das freut mich! Erzählt mir doch mehr von ihm!" Sie legt den Kopf auf die andere Seite. "Und Hofmagierin des Grafen Brandil von Ehrenstein... klingt gut. Laßt hören..." Sie lächelt breit und zuckersüss. "Fähnrich... das ist, wenn ich mich an meine Ausbildung bei der Flotte erinnere und gut aufgepaßt und zugehört habe, doch so was wie Noch-nicht-ganz-Leutnant, nicht wahr?" Donatella hebt die Hände. "Ich fürchte, ich sollte mal nach den Jungs schauen." Sie tritt den Rückzug an.
von Jadoran
12.01.2018 18:13
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Flussaufwärts, Questadores!

Camino al Ciela
Teflo deutet mit dem Kopf zur Corvianus. “Wir haben jetzt eine zusätzliche Kampfgruppe. Die Corvianus hat zwar ihre eigenen Kundschafter, aber die sind doch noch recht grün. Die Jungs von der Corvianus sind aber deutlich kampfstärker als Hakus Trupp. Also würd' ich an Land dich lieber die Jungs von der Corvianus führen lassen und Paco und Sylla zu Haku schlagen, die kennen sich auch schon. Bringt wenig, 'nen Kundschafterveteran zu den Jungsöldnern zu packen und die Plantagenkundschafter zu den dschungelfremden Profikämpfern. Aber bevor Di Parma das dem Leutnant vorschlägt, wollt ich Deine Meinung dazu hören.” Donatella greift offenbar entweder auf Teflo selbst oder auf Juma zurück, aber das ist kaum eine Überraschung.
von Jadoran
12.01.2018 13:56
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Flussaufwärts, Questadores!

Camino al Ciela -> Corvianus
Donatella lächelt Emilio an. “Vielen Dank Emilio, das hilft uns auf jeden Fall weiter!” Sie wendet sic an Koko. “Laßt und das gleich mit Hochwürden Agricola besprechen. Magistra Dombrosa hat angedeutet, dass sie eventuell bereit wäre, ihre Kabine abzutreten, Das kriegen wir alles hin.
So ist es auch – wenige Minuten später finden sich Emilio und Koko mit Donatella auf der Corvianus in der Messe wieder, wo Agricola nach ein paar vergeblichen versuchen Dolorita die Verhandlung überläßt. Ob ihn der Vorschlag von Dolorita, ihre Kabine für Koko aufzugeben und daher ebi ihm einzuziehen nun mehr reizt oder beunruhigt ist schwer zu deuten. Nachdem Donatella Koko noch einmal förmlich vorgestellt hat, überschlägt Dolorita halblaut ein paar Zahlen, schaut dann kurz auf und fragt. “Schnarcht ihr eigentlich? Oder schlafwandeln? Oder sowas. Nun, jedenfalls, ich denke, keinesfalls unter dreitausend, wenn ich einfach mal die Preise einer Kabinenpassage auf einer Schivone zugrunde lege und bedenke, dass wir noch einige Zeit unetrwegs sein werden...Dreitausendfünfhundert scheint mir ein fairer Preis zu sein, meint ihr nicht?” Sie strahlt Koko mit blitzend weissen Zähnen an. Hochwürden Agricola macht den Mund auf, stößt sich dabei aber offenbar den Zeh am Tischbein und schweigt. “Die Hälfte geht an mich, weil es meine vertraglich zugesicherte Einzelkabine ist.” “Mag...” Ihr Blick reicht aus, und Agricola nickt. “ja, ddd...das kkk...” Dolorita nickt und hält Koko die Hand hin.

Camino al Ciela
Teflo grinst wieder, was alles und nichts bedeuten kann. “Dann ist's ja gut. Wie kommst Du eigentlich mit dem Leutnant von den Raben hin?” Langsam beginnt es nach Essen zur riechen.
von Jadoran
11.01.2018 14:23
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Flussaufwärts, Questadores!

Camino al Ciela
Limalina widerspricht Emilio nicht verbal, schliesslich hat Teflo soeben daran erinnert, dass Unfrieden unerwünscht ist, aber dass sie Emilios Meinung nicht teilt, ist an ihrer Körperhaltung abzulesen.
Als Koko und Emilio bei Donatella ankommen – es ist einfach, man muss einfach nur dem Klang ihrer Stimme folgen – steht sie mit Quartiermeister Tapam Wah zusammen und geht mit ihm Vorratslisten durch, Koko erkennt auch das von ihr für Capitanya Saranya überarbeitete Inventar. Sie gibt alles an Tapam-Wah, der bekundet, sich darum zu kümmern, und wendet sich dann freundlich den beiden zu. “Seid gegrüsst. Ich wollte mit euch beiden reden.” Koko bemerkt, wie ihr Blick kurz zu ihren Händen geht, die Zeugnis davon geben, das sie körperliche Arbeit nicht gewohnt ist. Donatella hingegen ist zwar hübsch, aber nach Modemasstäben keine Schönheit. Abgesehen von einer in jeder Hinsicht perfekten Oberweite und strahlend blauen Augen hat sie die typische Paligannase und sichtbar trainierte Arme und Beine, beinahe wie eine Ringerin oder Tänzerin.
Wir müssen hier leider gerade alles zwischen Tür und Angel besprechen, damit kein Chaos ausbricht. Don Rigoletto braucht eine Kabine, am besten auf der Camino al Ciela, das ist jedenfalls die Aussage von Maree, und die kann es wohl am besten einschätzen. Das Problem ist, dass wir diese Kabine nicht haben und anders als bei einem Posten, auch nicht einfach dranbauen können. Ich selbst habe neben Bidelle schon Riri Aroa bei mir. Das zweite betrifft direkt euch, Fräulein Engstrand. Saranya stellte euch als ihre Passagierin vor. Die Camnio al Ciela ist ein Expeditionsschiff, und wir fahren geradewegs der Gefahr in den Weg, wie eine horasische Redeweise es ausdrückt. Leider gibt es voraussichtlich keine Möglichkeit, euch abzusetzen. Wir werden zwar mit Glück bei einem Dschungelfort einer Handelsfamilie Halt machen können, aber... wie soll ich sagen... ich glaube nicht, dass es weise wäre, da von Bord zu gehen, sofern das vom dortigen Kommandanten nicht gewünscht wird, denn der Standort des Forts ist geheim und soll es bleiben. Die Camino al Ciela ist das besser bewaffnete und stärker bemannte Schiff unserer kleinen Flotilla, und ich habe für einen Kabinenpassagier leider keinen Platz, wie ihr eben schon gehört habt. Hochwürden Agricola von der Corvianus ist eigentlich ebenfalls voll, aber dort könnte man gegebenenfalls noch etwas zusammenrücken. Ich möchte euch daher einfach fragen, wie ihr euch eure Rolle vorstellt?” Koko ist Kauffrau, sie erkennt die höflichen Signale. Wenn der Gesprächspartner von Mühen und Unannehmlichkeiten spricht, dann will er dafür entschädigt werden – entweder durch Arbeit oder Geld.
Teflo taucht derweil neben Roana auf, die ihn im Gegensatz zu Limalina kommen sieht, auch wenn er wie Wasser um die im Weg Stehenden gleitet. “Alles klar bei dir, Räbchen? Machs den Neuen nicht zu schwer. Wir wollen mit denen zusammenarbeiten – und Tonna ist Schützin. Also eine von denen, die Dir den Rücken frei halten sollen...” Es gibt eine freundschaftliche Kopfnuss, weil Roana gerade auf ihren vier Buchstaben sitzt und somit ein Klaps ausscheidet.
von Jadoran
11.01.2018 11:20
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Flussaufwärts, Questadores!

Camino al Ciela – Mittagessen auf dem Vordeck (zeitlich etwas vorgesprungen)
Saranya schüttelt den Kopf, sie wirkt irgendwie erleichtert. “Nicht im mindesten, Magister. Wie Donna Donatella erwähnte, war ich tatsächlich für die Fulmen vorgesehen, ein neues Rotzenboot. Dann fiel allerdings der Stern, und Vitellia Turbot-Bonareth brauchte dringend eine Kapitänin. Sie hatte gute Verbindungen zur Flottenadministration, und so wurde ich ein halbes Jahr vorher zur Capitanya de Corbeta befördert – das hätte erst anch meiner ersten Tour auf der Fulmen angestanden - und 'temporär abgeordnet'.” Al'Anfa ist immer noch Al'Anfa. “Offiziell begründet wurde es damit, dass die Fulmen noch auf der Werft in der Endausstattung läge - die Ochsengetriebenen Schnelladeketten für die Geschütze sind immer noch nicht wirklich hochseetauglich, und die Fulmen sollte eigentlich ein Küstentauglicher Prototyp sein.” Sie lächelt müde. “Ein erneuter... wenn man das Schicksal der Insubmersiba und der Fadango bedenkt.” Sie schaut den Tisch auf und ab. “Wenn ich mir meinerseits eine Frage erlauben darf – woher kommen die ganzen Stammeskriegerinnen? Ich zähle drei, nein vier?

Camino al Ciela – Vordeck (aktuelle Zeit)
Als Emilio und Koko an Bord kommen, werden gerade die Tische für das Mittagessen gerückt. Tonna lächelt. “Danke. Tut mir leid, ich kam hier noch nicht runter. Du kennst schon alle?” Sie nickt mit dem Kopf in Richtung Roana und senkt die Stimme. “Hat die dich auch einfach grundlos angeblafft?” Limalina, die gerade den letzten Tisch neben ihnen zurechtrückt, schüttelt den Kopf. “Nimms Dir nicht zu Herzen, Kleine. Räbchen singt und lacht nicht. Die sitzt immer daneben und schaut einen an, als ob sie sich gerade eine neue Todesart für einen ausdenkt. Aber Fährtensuchen kann sie. Mußt nur aufpassen, dass sie dich nicht im Dshcungel stehen läßt. Die geht davon aus, dass jeder auf sich selbst aufpassen soll.” Sie zuckt zusammen, als sie einen Klaps bekommt. “Schwing keine Reden.” Teflos Grinsen erscheint hinter ihr. “Senor Emilio. Senorita Koko – die Donna hat Sehnsucht nach euch.” Tonna schaut zu Limalina. “Euer Teniente verteilt Klapse?” “Ist Dir 'ne Kopfnuss lieber?” Teflo grinst, und verpasst auch ihr einen, bevor sie ausweichen kann. Tonna schaut ihm hinterher. “Kann auf beides verzichten, hoffentlich gewöhnt Haku sich das nicht an. Wobei...” Limalina kichert. “Von dem würd's Dir nichts ausmachen? Nimms nicht krum, Teflo meint's nicht böse. Seine Finger verirren sich schon nicht anderweitig. Ich kann damit leben.” Tonna nickt erst einmal.
von Jadoran
10.01.2018 08:13
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Flussaufwärts, Questadores!

Camino al Ciela
Als keine Fragen mehr kommen, löst Donatella die Besprechung auf. Das ist auch der Moment, wo Maree zurückkehrt und kurz ihre Einschätzung darlegt, dass Don Rigoletto überleben wird, aber eine Kabine brauchen wird, um vor erneuter Ansteckung möglichst gut abgeschirmt zu werden.
Möglichst auf der Camino al Ciela, da Maree ihn dort im Blick haben kann. “Kann ich mit ihm reden?” Maree nickt. “Don Rigoletto ist wach und bei klarem Verstand.” Donatella blickt zu Agricola und Saranya. “Dann denke ich, wir sollten das Geschäftliche klären. Begleitet ihr mich?
So löst sich die Besprechung auf, und Donatella, Agricola und Saranya verschwinden. Dolorita knufft Ghorio an. “Ist nicht immer alles wie es scheint, großer Krieger. Das glaubt mal einer erfahrenen Magierin. Mir hat man auch schon nachgesagt, ich hätte mit Magister Rodrigo geschlafen, dabei hat er mir nur ausgiebig den Hintern versohlt.”
Es dauert nicht lange. Noch bevor der Duft des Mittagessens in die Nasen zieht, kehren die drei zurück. Donatella erklimmt das Führerhaus der Camino al Ciela und bittet Saranya und Hochwürden Agricola zu sich, dann klatscht sie einmal in die Hände, was unten zu Ruhe führt. “Freunde! Wir sind uns einig. Die Mannschaft der Ventajero unter Capitanya de Corbeta Saranya Bayardez schließt sich uns an und unterstellt sich meinem Kommando. Fräulein Engstrand... Wo ist sie?” Teflo deutet zur Insel. “Sie ist auf einem Ausflug mit Senor Bayardez.” Limalina neben ihm murmelt, nur für die direkt umstehenden zu hören. “Der Ausflug in die Kabine hat wohl nicht gereicht.”, was Gekicher und Grinsen hervorruft. “Einem Ausflug? Na schön.” Saranya Bayardez Gesicht ist eine Maske. Donatella breitet die Arme weit aus, woraufhin sich die Schnürung ihres Mieders zu lösen beginnt. “Wir müssen etwas zusammenrücken, aber wie ihr seht, nehmen wir wahrlich keine unnützen Esser an Bord.” Es gibt einen kleinen Zwischenapplaus. Donatella strahlt. “Teflo, Du hast hier weiterhin den Oberbefehl, was die Kämpfer angeht. Wir sind jetzt mehr und müssen uns anders organisieren. Gruppen bilden. Wenn Du Anregungen brauchst, hol sie Dir, aber die Einzelheiten lasse ich in Deinen bewährten Händen. Sag mir heute Abend, wie ihr euch die Sache denkt.” Teflo nickt erst ihr, dann Di Parma und Ghorio zu und und salutiert dann mit zwei Fingern zu Saranya hin. Diese nickt. “Wir übernehmen das Geschütz der Ventajero, damit die Corvianus wieder ihre alte Schlagkraft zurück bekommt.” Agricola nickt. “Wir werden heute erst einmal hier fest machen, Vorräte aufnehmen, das Geschütz verlagern und uns sortieren. Seid nett zueinander.” Sie merkt das sich unterhalb ihres Kinns anbahnende Malheur und legt die linke Hand auf die Schnüre, bevor es zu echten Peinlichkeiten kommt. “Jetzt essen wir erst einmal alle gemeinsam zu Mittag!” Das gibt ordentlichen Schlussapplaus, und sie schnürt ihr Mieder neu, turnt dann aufs Deck herunter und wendet sich an Teflo, der ihr entgegen komt. “Wenn die beiden wieder auftauchen, schick sie bitte zu mir...” “Wollt ihr die wirklich hier an Bord nehmen, Donna? Passagier trifft es ganz gut.” Donatella wiegt den Kopf. “Schauen wir mal, wo sie am besten reinpasst.
von Jadoran
09.01.2018 16:57
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Flussaufwärts, Questadores!

Camino al Ciela – Vordeck
Juma verschränkt die Arme. “Juma mag Roana nicht.” Sie wendet sich an Tonna und entspannt sich. “Juma nimmt dich gerne mit und zeigt dir alles was sie weiss.” Tonna lächelt und streicht sich durchs Haar. “Danke. Ich werd mir Mühe geben, Dir nicht zur Last zu fallen.” Nigakau Kaha reicht ihr die Hand zum unter Mohas üblichen Kriegerhandschlag. “Ich will Dir auch gerne zeigen was ich kann, kleine Schwester Toh-Na.” Tonna schlägt ein, wirft dann noch einen kurzen Seitenblick auf Roana, eskaliert aber nicht. “Vielen Dank. Ein hübsches Oberteil hast Du an!” Nigakau Kaha nimmt das Kompliment gerne an. “Das hat mir große Schwester Bi-Delle geschenkt! Vorher habe ich keines getragen, aber Älteste Schwester Doh-Na Doh-Na-Tella hat gesagt, das bringt die Jungs durcheinander.” Tonna lacht. “Das glaube ich gerne.” Wenn sie sich fragt, warum das hier alles Schwestern sind, dann läßt sie es sich nicht anmerken. Das Nigakau Kaha eine 'waschechte' Eingeborene ist, noch dazu nicht die einzige, ist ohnehin nicht zu übersehen.
Sie blickt noch einmal zu Roana. Travia, wie ist die denn drauf? Ich grüße sie freundlich und sie springt mir mit ihrem ungewaschenen Hintern ins Gesicht und beleidigt dazu Juma. Was für ein Problem hat die denn? Na besser, ich überlasse das erst mal Juma. Nachher ist die immer so, und man muss das ignorieren oder so, ein Streit gleich zu Beginn muss ja nicht sein. Die anderen scheinen ja freundlich genug zu sein, halte ich mich lieber an die.
Mugo ist offenbar klug genug um zu wissen, dass man sich in einen Streit zwischen Frauen als Mann nicht einmischen sollte, und diffundiert zur Kochstelle hin, wo Efferdaios und Nui Teriri mit den Vorarbeiten fürs Mittagessen beginnen, und nach einem freundlichen Kopfnicken von Efferdaios bietet er seine Hilfe und den Zugriff auf die Fischreuse auf der Insel an.

Ventajero
Don Rigoletto lächelt matt. “Donna Maree hat mir Mut gemacht, dass ich die Metropole wiedersehen werde. Trinkt einen Schluck auf meine Genesung, aber ich will euch auch nicht aufhalten. Du musst ihm das Bad zeigen, dass ihr euch gebaut habt, Shishi hat mir so viel davon erzählt.”
von Jadoran
09.01.2018 14:35
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Flussaufwärts, Questadores!

Camino al Ciela – Vordeck
Die abschätzige Bemerkung über Juma führt zu hochgezogenen Augenbrauen auf Tonnas Gesicht, aber bevor sie etwas antworten kann, redet Juma für sich selbst und funkelt die Kundschafterin verstimmt an. “Warum sagt Roana unnötige Dinge über Juma?

Camino al Ciela – Messe
Während Donatella über die Bemerkung von Rodrigo kichert, schüttelt Saranya den Kopf. “Tut mir leid, Magister Rodrigo. Näheres weiss nur Fräulein Engstrand, und ich fürchte, so richtig ins Vertrauen gezogen hat man sie nicht. Wir hatten bislang wenig Zeit, darüber zu reden. Ich glaube, sie hat ein Relieffragment oder so etwas gesehen. Aber die Information scheint solide genug gewesen zu sein, um ein Expeditionsschiff auszurüsten.
von Jadoran
09.01.2018 11:32
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Flussaufwärts, Questadores!

Camino al Ciela – Vordeck
Tonna lächelt Roana an. “Ich bin noch ganz überwältigt. Juma hat mir schon einiges erzählt, was ihr alles erlebt habt!” Diese nickt. “Du bist Roana, die Kundschafterin der Truppe, nicht wahr? Ich hoffe, viel von Dir zu lernen! Bei uns haben das bisher Haku und ich gemacht. Wir sind zwar auf der Plantage aufgewachsen, aber der tiefe Dschungel hier ist doch was völlig anderes.” Tonna dürfte sicher vier oder fünf Jahre jünger als Roana sein, ebenso wie der gut einen halben Kopf größere und breitschultrige Mugo, der – umgeben von Juma, Sylla, Tonna, Limalina und den drei Amazonen – anscheinend nicht so recht weiss, was er mit sich anfangen soll und sich nicht der Illusion hingibt, er würde vielleicht ein Wort dazwischen bekommen. So wechselt er hin und wieder Blicke mit Paco, der wie immer nicht weit weg von Sylla steht und ebenfalls nach dem richtigen Einstieg für Smalltalk sucht. Durban steht neben Corbusquetta Wache, wobei sein Blick immer mal wieder über die Mädels gleitet, während Teflo sich mit Di Parma ein wenig vereinzelt hat und offenbar Organisatorisches bespricht.
von Jadoran
08.01.2018 22:34
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Flussaufwärts, Questadores!

Camino al Ciela
“Aufklärung aus der Luft bietet allein schon unschätzbare Dienste.” Dolorita als angehende Flottenmagierin wiegt den Kopf. Donatella trinkt einen Schluck und stellt das den Becher ab. “Ich sage es mal so: Möge sich dieses Rätsel am besten erst nach unserer Rückkehr lösen. Auf eine Begegnung bin ich nicht allzu versessen, denn ich glaube nicht, dass ein Capitan-Colonel mit einem Kriegsschiff auf Augenhöhe mit uns würde kooperieren wollen. Ganz abgesehen davon, dass ich nicht beasichtige, unmotiviert Feindseligkeiten gegen ein imperiales Kriegsschiff zu eröffnen.” Sie schaut zu Saranya, und die bringt nun ihre erste Frage. “Donna Donatella – weswegen führt ihr noch über eurer Hausflagge das Banner der Salmoranez?” Donatella lächelt. “Die Salmoranez sind in dieser Gegend des Dschungel, am Oberlauf des Blauen Hanfla, ein wichtiger Faktor. Ich habe mit Donna Marietta eine Übereinkunft getroffen.” Saranya nimmt die rundgeschliffene Antwort zur Kenntnis und vertieft das nicht weiter. “Wie lautet euer Plan?” Donatella schaut kurz in die Runde. “Die Zeit ist sicher ein kritischer Faktor. So sinvoll unser Abstecher war, er hat uns einen Gutteil unseres Vorsprunges gekostet. Ich habe keine Lust, jeden Tag mit einem weiteren Glücksritter zu tun zu kriegen, der glaubt, seine Chancen zu verbessern, indem er uns im Morgengrauen überfällt. Insbesondere nicht, wo wir langsam eine Ahnung bekommen, auf was wir zufahren.” Sie schaut Saranya an. “Der Stern scheint in der Nähe einer Stadt von Eingeborenen niedergegangen zu sein, die ausserordentlich zahlreich, wohl organisiert und sehr kriegerisch sind. Und einem Götzenkult anhängen, dem wohl ein Hohepriester vorsteht, der schon vor Jahrzehnten seine Seele den Niederhöllen verpfändet hat. Sie nennen sich das 'Goldene Volk' und leben in einer Ruinenstadt der Echsen. Viel wissen wir noch nicht darüber, aber ich schätze, im Fort der Salmoranez wird man deutlich mehr wissen. Wir werden also heute nacht hier rasten, aber schon morgen weiterfahren. Die Ventajero werden wir aufgeben müssen, es sei denn, ihr könnt zwei gesunde und abgerichtete Ochsen aus dem Hut zaubern.” Saranya nickt, die Informationen über die wahrscheinlichen Gegner erst einmal verdauend.
von Jadoran
08.01.2018 15:42
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Flussaufwärts, Questadores!

Ventajero
In der Kabine sind ausser Don Rigoletto auch noch Maree, die gerade zusammenpackt, assistiert von Shishi. Haku wartet offenbar noch darauf, seinen Bericht zu erstatten, und das Hereinschneien der beiden weiteren Besucher wird von Maree mit einem Blick quittiert, der bei Emilios Entschuldigung ein wenig von seiner Strenge verliert. Sie rollt ein Lederetui zusammen, verstaut es in ihrer Tasche, und meint zu Don Rigoletto gewandt. “Bedenkt, was ich gesagt habe, Don Rigoletto. Keinen Alkohol. Kein Tabak. Haku?” Der steht beinahe stramm, bei dem Tonfall kein Wunder. “Ja, Dottora?” “Hilf Shishi, das Bügeleisen zu erhitzen. Bei Fieberkranken muss die Bettwäsche täglich gewechselt werden und die frische gebügelt werden. Nur das tötet die Keime. Das Waschen können die Männer übernehmen, die haben die kräftigeren Hände.” “Jawohl, Dottora.” Shishi rafft die Wäsche zusammen. “Ansonsten hast Du das gut gemacht, Shishi.” Maree blickt zu Don Rigoletto."Das ihr noch atmet, verdankt ihr ihr." Don Rigoletto lächelt Shishi warmherzig an und die läuft bei aller Erleichterung vor Verlegenheit rot an.
Maree wendet sich wieder an Don Rigoletto, der spürbar mehr Farbe im Gesicht hat. “Wir werden für euch eine Kabine brauchen, damit ihr in eurem Zustand keinen unnötigen Ansteckungsgefahren ausgesetzt seid.” “Ich danke euch, Dottora Altana” Maree nickt ihm zu, dann blickt sie zu Koko und Emilio. “Wir sind hier fertig. Möge die gütige Herrin über eure Genesung wachen.” Sie nickt Koko und Emilio noch einmal zu. "Fräulein Engstrand, Senor Bayardez." nimmt ihre Tasche auf und verläßt das Zimmer, beinahe hastig gefolgt von Shishi mit der alten Bettwäsche im Arm und Haku, der wohl seinen Bericht auf später verschiebt und sich mit einem leicht verlegenem aber freundlichen Zweifingersalut verabschiedet.
Nachdem sich die Tür geschlossen hat, lächelt Don Rigoletto Koko an. “Welch eine Freude, meine Kleine. Dein Freund? Das ist schön! Und wie gut er aussieht, er paßt gut zu Dir! Sicher werden eure Kinder euer beider Anmut in sich vereinigen! Paßt gut auf sie auf, Senor Bayardez. Ich bin erfeut, eure Bekanntschaft zu machen! Bitte entschuldigt, dass ich mich nicht erhebe – aber ihr seht ja... Kann ich euch etwas anbieten? Koko, Du weißt ja, wo der Likör steht, mir selbst ist er verboten. Die Dottora ist wirklich von der gütigen Herrin Peraine gesegnet.”
Vorne auf dem Schiff wird den Geräuschen nach zu urteilen Leuten Beine gemacht, und ein Lamento von Romero bricht mitten im Satz ab.
von Jadoran
08.01.2018 09:20
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Flussaufwärts, Questadores!

Ventajero
Auf der Ventajero angelangt, schwingt sich Haku als erstes an Bord und macht sich bemerkbar, woraufhin Shishi den Kopf aus der Kabine von Don Rigoletto steckt. “Hej Shishi. Wir schauen uns mal die Hornisse an.” Shishi nickt, erblickt die fremden Männer und zieht den Kopf hastig zurück, während Gurgas hinter ihm bereits die Plane von der Hornisse zieht. “Hrmpf... ausgemusterte Flottenschleuder...sieht man gleich am Zylinderkopf.” Haku hilft derweil Koko an Bord. Romero und Gurgas betrachten das Geschütz aus ihrem jeweiligen Blinkwinkel, dann lacht Romero auf einmal. “Vierfach gepriesene Unvernunft! Wißt ihr, warum die zweifach gedrillte Bolzenschleuder nicht willig ihren Dienst tut sondern sich bockig gibt, wenn es ans Nachladen geht?” Gurgas zuckt mit den Schultern. “Du wirst es mir sicher gleich sagen. Aber sie hat's doch schon drüben gesagt: Die Führungsrädchen im Einwurfschacht sind verzogen.” “Aber warum sind sie verzogen, Du Sohn der Unvernunft?” Romero grinst breit. Haku kratzt sich am Kopf. “Haben wir sie falsch aufgebaut?” Romero schaut ein wenig enttäuscht, klopft ihm dann aber laut lachend auf die Schulter. “Das kannst Du laut sagen, mein Junge.” Hakus Gesicht nach zu urteilen wird er nicht gerne von Fremden 'mein Junge' genannt, aber er bleibt höflich. “Wir haben sie halt mit Müh und Not von dem sinkenden Kahn rübergeschafft. Ich hab noch nasse Füsse bekommen.” “Und gut hast Du daran getan, aber Du hast eben nicht wie mein Neffe Assiberjan in Boran gelernt, so ein Geschütz aufzustellen, nicht wahr?” Er klopft ihm wieder auf die Schulter. Haku zuckt mit derselben. “Nee.” “Kein Grund so wortkarg zu werden mein junger Freund. Koko, Du vierfach bewunderswerte Schönheit, Du hast doch sicher ein Lot im Werkzeugkasten?” Haku legt den Kopf schief. “Ach, Du meist, es steht schräg und hat sich deswegen verkantet?” Manchmal ist eine schnelle Auffassungsgabe gar nicht so willkommen, jedenfalls dann, wenn man mit seinem Vortrag noch nicht fertig ist. Aber Romero ficht das nicht an und er grinst. “Genau, Bruderschwester, Du hast es erfaßt!” Er schaut zu Koko. “Bringe mir das ein Lot, besser noch eine Wasserwage, besser noch beides, denn zweichfach ist besser als einmal, und ich löse das Rätsel zu eurem Wohlgefallen!” Gurgas klopft Haku auf die Schulter. “Nimm's nicht krumm, so redt' der die ganze Zeit daher. Das geht schon seit Santinera so. Aber er beherrscht sein Fach.” Haku nickt, ein Grinsen zustande bringend. “Ich schaue kurz einmal nach dem Don und berichte ihm.”

Camino al Ciela - Messe
Donatella nickt Consuela zu. “Da habt ihr völlig Recht, Consuela. Über die Stromschnellen, über die wir uns hochgekämpft haben, wäre eine Schivonella sicher nicht gekommen, zumindest nicht ohne magische Hilfe. Daher nehme ich einmal an, sie werden den Grünen Hanfla gewählt haben. Mein Wissen über Hexen ist leider extrem begrenzt.” Sie schaut zu Dolorita und Rodrigo, und wie so oft ist Dolorita nicht darum verlegen, den Mund aufzumachen. “Sie können fliegen und haben Vertrautentiere. Und sie haben eine Ritualmagie, die man im Volksmund das Fluchen nennt.” Sie überlegt. “Und in Aranien sind sie an der Macht. Also so ziemlich. Hab ich mir sagen lassen.” Donatella nickt, das aufnehmend oder bestätigend, je nachdem, wie man es werten will.
von Jadoran
07.01.2018 14:25
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Camino al Ciela - Vorschiff
Di Parma blickt nach Kokos Expertise kurz zu Teflo, der zuckt mit den Schultern, wohl nur mässig überzeugt davon, in dem wie gemalt aussehenden Püppchen mit den zarten Händen und der milchweissen Haut eine erfahrene Ingenieurin für Belagerungswaffen vor sich zu haben. Di Parma nickt. “Nichts gegen eure Einschätzung, Senorita, dran gehen wir eh erst, wenn eure Capitanya es erlaubt. Gurgas und Romero sollen es sich nur mal anschauen.” Romero breitet die Arme aus. “Auseinandernehmen werden wir es erst auf unserem Vordeck, oh zweifach gepriesene Blume von Boran.” “Halt endlich die Klappe und mach Dich an die Arbeit! Hab ich was von Pause gesagt?” Rome grinst breit, verneigt sich tief zu Koko hin mit recht eindeutigen Absichten im Blick und salutiert mit gewohnt mässigem aber doch ausreichendem Respekt vor dem Konnetabel. “Habe die Ehre, Senorita!” Er zwinkert ihr noch einmal zu, bevor er sich ins Kanu verfügt. Dort reicht er Koko galant die Kand zum Einsteigen, während Gurgas und Haku schon mal die Paddel nehmen. Teflo zieht noch einmal die Augenbrauen hoch, daraufhin beugt sich Di Parma, der kaum auf Armesreichweite bei Emilio steht, etwas vor. “Wie wär's, wenn ihr mitkommt, Senor Bayardez? Etwas von Schiffen werdet ihr doch verstehen, oder? Und wenn der verrückte Maraskaner eurer Senorita an den Hintern faßt, dann verpaßt ihm rechtzeitig eine Kopfnuss. Die Jungs sind solche Anblicke nicht gewohnt, und von dem Grünschabel will der Kerl sich nachher noch aufspielen. Wär nicht gut, wenn der Kleine das übernehmen müsste. Der schafft das wohl, aber könnte gleich am Anfang böses Blut geben.”
von Jadoran
05.01.2018 18:12
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Flussaufwärts, Questadores!

Camino al Ciela - Messe
Saranya blickt kurz und möglichst unauffällig zu Donatella, aber die schaut nur neugierig und erwartungsvoll, also ist Consuela ganz eindeutig beitragsberechtigt. Consuela fällt der Blick auch nur auf, weil... nun weil ihr als Leibwächterin sowas halt auffällt. “Als wir aufbrachen, legten täglich mehrere Schiffe ab, Segler, Ochsenboote... einige davon werden es nicht einmal bis Conflux geschafft haben. Bei Conflux gerieten wir an ein ausgemustertes Rotzenboot der Flotte, das ich den Zornbrechts zurechne, sie machen sich offenbar einen Spass daraus, jemanden zu versenken, wenn gerade niemand in Sichtweite ist.” Dolorita ist schneller und weniger höflich als Hagenauf. “Sind die Bastarde also immer noch da? Wir sind drei Tage vor euch aufgebrochen, und hinter uns waren sie auch her.” Hagenauf knrischt mit den Zähnen und nickt. Sarany schaut erstaunt. Ein Tempelschiff unter Feuer zu nehmen ist noch einmal was anderes, als fernab von Zeugen und Zivilisation die Muskeln spielen zu lassen. “Haben sie euch unter Feuer genommen?” “Das nicht – aber es waren noch andere Schiffe in Sichtweite, und wir sind auf den Blauen Hanfla ausgewichen.” Saranya nickt. “Das sind wir auch. In Apestos Capestosos hat mir die Postenkommandantin meine fünf Söldner abgeworben, ober offen gesagt war ich nicht böse, die Bande von Bord gehen zu sehen. In Santinera heuerten wir dann Rinaldo und seine Truppe an. Sie sind zwar noch grün hinter den Ohren, aber sie haben einen hohen Zusammenhalt und haben sich bewährt, anders kann ich es nicht ausdrücken. In Santinera hörte ich von euch, Donna Donatella, Hochwürden und einer Questadorin namens Darbonia, die wohl die erste war, die von Santinera aus aufbrach. Des weiteren soll ein Dampfschiff an Santinera vorbei gefahren sein.” Sie fährt fort, als Donatella aufmunternd nickt. “Nach Santinera sichteten wir zunächst noch zwei Ochsenboote, verloren sie aber aus dem Blick als wir auf einmal auf eine riesige Seenplate kamen, von der uns niemand etwas erzählt hatte, und die auf keiner Karte steht.” Donatella lächelt entschuldigend. “Karten dieses Gebietes sind... selten.” Saranya nickt. “Ich stehe unter dem Eindruck und hoffe, dass ihr da etwas besser informiert seid als ich, Donna Donatella. Jedenfalls gehe ich davon aus, das wir mindestens dreissig, wenn nicht vierzig Boote hinter uns haben.” Sie zögert, aber offenbar schätzt die Donna offene Worte, und Geheimhaltung auf einem Boot, dessen Wände aus Flechtwerk bestehen, ist ohnehin nur eine Illusion. “Ich habe Grund zur der Annahme, dass mittlerweile auch die Castillo Rojo unter Capitan Colonell Ernesto Wilke unterwegs ist. Der Koch meines letzten Kommandos wurde dahin versetzt.” Donatella schaut interessiert, aber nicht so besorgt, wie Saranya es offenbar erwartet hat. “Ihr habt von ihr gehört, Donna Donatella?” “Den Schiffsnamen habe ich einmal gehört – es ist eine Art Konkurrenzprojekt zur Grande Armonia?” Saranya blickt noch einmal in die Runde. “Äh..ja... es ist Gerüchten zufolge ein Projekt der Admiralissima, für dass sie Hexen angeworben hat.” “Hexen?” “Hexen.” “Ihr meint...” “Ja.” “Ah. Oh. Ich verstehe...” Donatella schaut unwillkürlich zur Decke. “Hexen.” Sie blickt zu Rodrigo und Dolorita. “Davon war mir nichts bekannt. Ihr habt nicht zufällig genauere Informationen?” “Nur, dass als Basis für den Rumpf eine Schivonella gedient haben soll.” Donatellas Gesicht heitert sich auf, sie hat ein Talent dafür, die guten Seiten einer Sache zu sehen. “Ein Tiefwasserschiff?” Dolorita hebt die Hand. “Über wie viele Hexen reden wir hier?” Saranya schüttelt den Kopf. “Darüber wurde ich nicht eingeweiht.” Donatella kaut auf ihrer Unterlippe.

Camino al Ciela – Vorschiff
Die Tenientes sind sich offenbar einig geworden, jedenfalls klopft Di Parma Haku auf die Schulter und ruft dann Gurgas herbei, den mangels Hornisse arbeitslosen Richtschützen der Corvianus. Teflo winkt Emilio zu. “Senor Bayardez? Versteht ihr was von Geschützen? Die Ventajero hat offenbar eine ramponierte Hornisse. Könntet ihr euch die mit Haku und Gurgas mal ansehen, ob man die wieder hinkriegt?” Boscodado oder Corbusquetta will er offenbar nicht schicken, aber Gurgas kennt sein Schiff, wo die Hornisse eventuell hin soll, ohnehin besser. Haku beugt sich noch einmal zu ihm und Teflos Blick gleitet kurz über Koko. “Du, Koko? So heißt Du doch, oder? Verstehst Du was davon?” Limalina tritt derweil Durban aus gegebenem Anlass auf die Füsse, woraufhin der entschuldigend grinst. Di Parma sucht mit den Augen im lautesten Teil des Puklkes auf dem Vorschiff. “Romero! Reiss Dich von den Weibern los und komm mit.” Ein Maraskaner mit einem Zimmermannsring im Ohr baut sich vor Koko auf, grinst sie breit an. “Bruderschwester, gepriesen sei Deine Schönheit, die Ebenmässigkeit deiner himmelblauen Augen und die samtweiche Haut Deiner milchweissen Brüste, ich bin...” Er bekommt eine Kopfnuss. “Ein Großmaul.” Di Parma verfügt wie alle altgedienten Unteroffiziere über die Fähigkeit zur Teleportation. “Mach das Kanu klar. Ab mit Dir! Bitte um Verzeihung, Senorita Koko. Ihr versteht was von Torsionsgeschützen?”
von Jadoran
04.01.2018 17:27
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Flussaufwärts, Questadores!

Camino al Ciela - Messe
Als Di Parma einen halben Schritt links hinter Ghorio an Bord kommt und dessen Bemerkung hört, brummt er. “Die Capitanya ist eine Reguläre.” Hagenauf nickt. Ihren Rang muss er nicht nennen, den erkennt Ghorio auf Anhieb. Die Frau ist maximal Mitte zwanzig und schon Kapitänleutnant, man würde ihr also eine Schivonella oder ein Rotzenboot anvertrauen. Und sie hat weder das Zornbrecht-Kinn, die Paligan-Nase, das Ulffhardt-Lächeln oder die Bonareth-Lippen. Und bei der ersichtlichen Abwesenheit von jeglicher Oberweite ist Protektion aus 'sachfremden' Gründen sehr unwahrscheinlich. Also hat die junge Dame was drauf.
Ob das für ihre in ein großes Kanu passende Mannschaft gilt... Di Parma faßt es in Worte. “Was hat sie denn da für grünes Gemüse mitgebracht? Nun, irgendwas müssen die Jungs und Mädels können, sonst wären sie wahrscheinlich mittlerweile tot. Hrmpf. Von denen ist doch noch keiner zwanzig Sommer alt.” Dolorita flötet zuckersüss. “Ich bin auch noch keine zwanzig Sommer alt, Konnetabel.” Di Parmas Nackenhaare sträuben sich. “Wollte nicht unhöflich sein, Magistra.” Die Magierin hat schliesslich mehrere Tage regeneriert und man weiss bei ihr nie, ob nicht ein Kürbis im Stab steckt. “Wenn's recht ist, schau ich mir mal ihren Teniente an und kläre ein paar Sachen.” Di Parma sucht Abstand von Dolorita zu gewinnen. Die knufft Ghorio und deutet mit dem Finger auf Koko. “Wer ist denn diese porzellangleiche Boutee-Schönheit, die beim Anblick unseres Elf..von Senor Bayardez beinahe in Freudentränen ausbricht?” Agricola kämpft mit sich, ob er sich hinter Ghorio und Hagenauf verstecken soll oder als Anführer vorweg gehen soll und entscheidet sich bleich für letzteres. “Ma...Mmma...Mah...” “Ich bin ja schon brav.”

In der Messe bittet Donatella die Anwesenden Platz zu nehmen und Bidelle materialisiert mit Getränken. Mit beneidenswerter Leichtigkeit bringt Donatella dann das Gespräch in Gang, sorgt noch einmal für eine Vorstellung, stellt Konsens darüber her, dass auch die Ventajero auf der Suche nach dem gefallenen Stern war, und bittet dann um eine Schilderung des Sachverhaltes durch Saranya. Dieser merkt Ghorio deutlich an, dass sie in diesem zivilien Umfeld noch nicht weiss, wer was zu sagen hat. Da sitzen gleich zwei Magier, ein Borongeweihter, ein Leutnant der Rabengarde, zwei Schiffer, aber das Sagen hat offenbar und unstreitig die Blondine. Saranya entschliesst sich daher offenbar kurzerhand, Donatella wie eine militärische Vorgesetzte zu behandlen und erstattet Bericht.
Der schnelle, eigentlich überhastete Aufbruch. Der Beschuss durch das Rotzenboot der Zornbrechts. Die Anheuerung der Söldner in Santinera. Die Überfälle der Wilden und der Tod Vitellia Turbot-Bonareths durch das Fieber. Der Überfall der Schlangenerwachen und die anschliessende Übernahme der Überlebenden, der Eingeborenenüberfall, und schliesslich die Aufgabe des Schiffes hier.
Donatella begleitet das Ganze durch seicht wirkendes Geplapper, das aber weniger unterbricht als Saranya am Reden hält, stellt dazwischen sehr konkrete Fragen nach Daten, Orten und Namen, arbeitet heraus, dass man in Santinera offenbar keinen Kontakt zu den Salmoranez hatte und Saranya von Postenkommandantin Leutnantin Chiara Perra nur mässig beeindruckt war und arbeitet sehr diplomatisch heraus, dass weder Don Rigoletta noch Saranya eine genauere Ahnung hatten, wo genau sie hin wollten – ausser 'flussaufwärts'.
Nachdem sie geendet hat, bedankt sich Donatella. “Wir befinden uns gerade in einem Seengebiet, das die Eingeborenen die Täler der Einsamkeit nennen. Reden wir einfach mal nicht groß drum herum sondern lassen die Hosen herunter – also im übertragenen Sinn.” Dolorita kichert laut und unstandesgemäß. Donatella lächelt und blickt zu Saranya. Die ringt mit sich, aber diese Art Verhandlungen ist sie offenbar nicht gewohnt. “Unsere Unternehmung ist gescheitert, Donna Donatella. Ich kann euch nur bitten, meinen Dienstherrn, mich und meine Mannschaft samt Passagierin mit zu nehmen. Während der Dauer der Unternehmung unterstelle ich mich selbstverständlich eurem Kommando.” Donatella strahlt. “Von Scheitern würde ich noch nicht reden ...darf ich euch einfach Capitanya Saranya nennen? An Bord gibt es immer nur einen Capitan... wird nicht deswegen der Anführer der Seesöldner an Bord einer Schivone ehrenhalber Major genannt, obwohl er vom Rang her Capitan ist? Glückllicherweise sind die Herren Capitans Druddenbacker und Hagenauf Männer, nur damit wir nicht durcheinander kommen?” Saranya leidet ein wenig, gibt aber nach. Druddenbacker ist Zivilist vom Scheitel bis zu Sohle und hat wahrscheinlich nie eine Seeakademie von innen gesehen, sondern sich sein Wissen auf dem Fluss erarbeitet. Und Hagenauf ist auch 'nur' Capitan de Corbeta, auch wenn er beinahe doppelt so alt ist. “Wunderbar! Nun, ich will nicht angeben, aber ich bin bester Hoffnung, das unser Unternehmen ein Erfolg wird. Wir können euch auch gut brauchen, denn wir haben mittlerweile dank lokaler Kontakte einige Hinweise, dass es nicht ganz so einfach sein wird, sich den Klunker zu krallen. Was hat es eigentlich mit eurer Passagierin, Fräulein Engstrand auf sich?” Sie benutzt die mittelreichische Bezeichnung. Saranya nickt. “Fräulein Engstrand ist mittelreichische Waffenhändlerin, sie hat offenbar recht gute Beziehungen zu den Ulffhardts und ließ sich auf eine Expedition mitnehmen, bei der es wohl um eine verschollene Menschenstadt ging. Genaues hat sie bisher nicht erzählt.” Donatellas Mündchen steht halb offen. “Eine verschollene Menschenstadt? Hier im Dschungel? Das sprengt sicher den Rahmen hier, aber darüber sollten wir uns später noch einmal unterhalten.”
Consuela kommt herein und Donatella nickt ihr freundlich zu. Dann wendet sie sich an Saranya. “Wir nehmen euch gerne mit, wobei es platzmässig ein wenig eng werden kann, besonders wenn wir für Don Rigoletto eine separate Kabine brauchen sollten.” Dass das Fieber nicht ansteckend ist, ist ihr offenbar klar, denn Saranya und ihre Mannschaft leben ja noch und sind gesund. Donatella blickt zu Hochwürden Agricola, dem aufgeht, dass er wohl was sagen soll, und er beginnt hastig, nach Worten zu suchen. “Ich..ähm...also...von mmm....mmmir aus, kkk...ka....kaha.” Dolorita springt ein. “Notfalls teile ich mir eine Kabine mit Hochwürden und gebe meine für die Mittelreicherin her... wenn die bezahlen kann. Oder ich ziehe zu Leutnant Ghorio – schnarcht der, Consuela?” Wenn einer hier schnarcht, dann ist es Dolorita selbst. Agricola stirbt vor Verlegenheit, und Dolorita zwinkert Consuela grinsend zu. “Warten wir erst einmal ab, wie Marees Diagnose aussieht.” Donatella reicht Saranya die Hand. “Willkommen bei uns, Capitanya.” Diese schlägt erleichtert ein. “Zum Ablauf: Es ist zwar äusserst unkonventionell, aber ich würde euch bitten, bis wir uns alle sortiert haben, in militärischen Dingen erst einmal meinem Teniente, Teflo, zu folgen, das ist gegenwärtig einfach eine Frage der Vertrautheit. Wir sind ein ziviles Unternehmen und müssen uns irgendwie organisieren, das wird schon klappen.” Saranya sieht sie an, beißt aber in den sordulsauren Apfel, wohl auf die Wörtchen 'erst einmal' setzend. “In Ordnung, Donna.” “Als Schlafkabine würde ich euch die Messe hier überlassen.” Saranya nickt. Donatella strahlt und schaut in die Runde. “Die Mannschaft bringen wir auf dem Hauptdeck unter, die kennen sich ja teilweise schon.” Saranya nickt. “Ich denke, wir werden erst einmal festmachen und Bestand aufnehmen. Hat noch wer Fragen?” Das ist offenbar ernst gemeint und kein Disskussionsabschluss. Saranya sieht aus, als habe sie jede Menge Fragen, überläßt aber erst einmal anderen den Vortritt.
von Jadoran
04.01.2018 09:11
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Flussaufwärts, Questadores!

Camino al Ciela
Auf dem Vordeck übernimmt Juma das Vorstellen. Am Anfang herrscht ein wenig Unsicherheit – Haku ist sichtlich von Teflo eingeschüchtert, aber als der zu den Hütten gewandt meint: “Das alles in weniger als zwei Wochen mit nur euch paar? Respekt!” tauen auch die Jungs auf. Consuela wird mit sichtlichem Wohlgefallen begrüßt, auch wenn Consuela sowohl Haku wie auch Mugo anmerkt, dass das harmloses Anhimmeln und kein Ausziehen mit den Augen oder gar ein sich Ausrechnen von Chancen ist, ausserdem steht Haku offenbar unter den wachsamen Augen von der dunkelhaarigen Tonna, die eben noch von Koko angesprochen wurde. Die reagiert auf Consuelas Schönheit und die Reaktion der Jungs darauf allerdings nur mit einem amüsierten Grinsen und einem Augenzwinkern in Richtung Consuela. Jungs...nicht wahr?
Ein kleiner Stimmungsdämpfer kommt hoch, als Rinaldos Tod erwähnt wird, dahingegen ruft die von allen Anwesenden bekundete Errungenschaft, bisher keinen einzigen Toten unter der Mannschaft zu beklagen zu haben – Diago wird als “Passagier” nicht ganz zur Mannschaft gezählt - ungläubiges und neiderfülltes Staunen bei den Bisonos hervor. Als Grund dafür wird, wie sollte es überraschen, das unverschämte Glück der Donna angeführt. Auch die Eingeborenenkriegerinnen erregen Aufmerksamkeit. Dann kommen Paco, Sylla und die Söldner der Corvianus hinzu und es gibt ein großes Palaver. Dass Dolorita Darbonia das Schiff unter dem Hintern weg gesprengt hat, wird erst nach mehrfacher Bekräftigung geglaubt. Teflo nimmt derweil Haku beiseite, und die beiden reden gedämpft miteinander. Kurze Zeit später gesellt sich Di Parma hinzu, von Agusto mit flüssiger Kommunikationshilfe ausgestattet, und die Tenientes stimmen sich ab. Wie schon oft, ist reiner Rum etwas zu scharf für Hakus Hals, und er muss zur Belustigung seiner abgebrühteren Kollegen husten, bis ihm Teflo auf den Rücken klopft. Dann fragt Tefo etwas in Richtung des sich mit Koko zusammen entfernenden Emilio, und Haku zuckt mit den Schultern und antwortet, aber was dort geredet wird, kann man angesichts des Wiedersehens von Sylla, Juma und Tonna sowie dem Vorstellen der Amazonen beim besten Willen nicht verstehen.
von Jadoran
03.01.2018 09:23
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Flussaufwärts, Questadores!

Camino al Ciela
Die Schiffe fahren auf fünfzig Meter heran, dann setzt Saranya nach einem Flaggensignal der Camino al Ciela mit der ganzen Mannschaft in zwei Kanus über, nur Don Rigoletto bleibt vorerst an Bord der Ventajero. Die Capitanya erläutert ihre Beweggründe nicht, aber es ist recht offensichtlich, dass zumindest die Camino al Ciela keine bösen Absichten hegt, und selbst wenn, wäre allein sie schon von ihrer Bewaffnung und Besatz her der Ventajero so haushoch überlegen, dass ein Kampf auch bei zurückgelassener Rückendeckung durch zwei oder drei Leute nur Minuten dauern würde.

Donna Donatella erwartet sie unten auf dem Vorschiff und stellt sich zur Begrüssung vor. “Donatella Bornstaedt-Paligan, zu Euren Diensten... Saranya Bayardez? Capitanya de Corbeta Saranya Bayardez?” Die Capitanya schaut völlig perplex. Dann reisst sie sich zusammen. “Kapitänleutnant Saranya Bayardez, bitte an Bord kommen zu dürfen.” Donatella nickt freundlich und reicht ihr die Hand. Man sieht der Capitanya an, das sie fieberhaft nachdenkt: 'Woher beim Namenlosen kennt die mich?', dann dämmert es langsam. Donatella grinst. “Ja, ich war das kichernde, angetrunkene Blondchen, das an Vizeadmiral Kakaphonos Arm hing bei der Besichtigung.” “Das ist zwei Jahre her! Wir haben uns nur einmal gesehen und nur wenige Worte gewechselt!” “Ihr habt verhindert, dass ich die Treppe heruntergefallen bin, und ausserdem wart ihr die Adjutantin von meinem Onkel, Capitan-Colonel Gerasio Korian Paligan. Der sagte, ohne euch hätte er sein Schiff einmal auf Grund gesetzt. Und eine Freundin von mir, Annalina Zornbrecht, hat mir ebenfalls nur Gutes über euch erzählt. Sollte die nicht eigentlich eure Erste auf der Fulmen werden?” Saranya wird rot, etwas, was weder Koko noch ihre Mannschaft je gesehen haben und auch für Emilio ein ungewohnter Anblick ist. “Ich.. also...ich.” Sie macht das, was verlegene Offiziere tun: Sie salutiert. “Ihr seid mir gegenüber im Vorteil, Donna Donatella. Ich muss zugeben, ich erinnere mich nur an eure...” “Ich weiss. Das passiert oft.” Donatella grinst, dann macht sie eine ausholende Geste. “Wenn ich euch meine Offiziere vorstellen darf: Magister Rodrigo Delazar aus Mirham, mein Bordmagus. Capitan Druddenbacker.” Dieser nimmt seine Pfeife aus dem Mund und nickt freundlich. “Dottora Maree Altana, meine Medica.” Die reagiert mit einem knappen Kopfnicken, weder freundlich noch unfreundlich. “Mein Teniente, Teflo.” Der tippt sich höflich mit zwei Fingern an die Schläfe und grinst.
Saranya hat nicht so viele Namen zu nennen. “Mein Teniente, Haku.” Der grinst verzweifelt. “Und meine Passagierien, Fräulein Engstrand.” Sie nickt Koko zu.
Emilio muss sich erst einmal orientieren. Saranya hat sich stark verändert, er erkennt sie kaum wieder. Das eifrige, mädchenhafte ist gewichen, und sie macht, obwohl jünger als Emilio, einen gestandenen und selbstbewußten Eindruck. Körperlich sieht sie immer noch beinahe aus wie ein Mann – nur ihre schlanke Taille verrät ihr Geschlecht. Sie hat kräftigere Oberarme bekommen und wirkt reifer, beinahe hätte Emilio sie nicht wieder erkannt. Sie hingegen erkennt ihn noch bevor Donatella ihn vorstellt. “Cousin Emilio? Ihr? Hier?Und warum hat dich die Donna nicht bei ihren Offizieren erwähnt? Die Frage ist so deutlich in ihren Augen zu sehen, sie muss gar nicht ausgesprochen werden. Sie blickt zu Donna Donatella. “Ich bitte um Verzeihung...” Donatella winkt großmütig ab. “Kommt erst einmal an Bord und stellt euch vor. Habt ihr Kranke oder Verwundete?” Saranya nickt und salutiert beinahe. “Jawohl. Don Rigoletto Turbo-Bonareth, mein Dienstherr, er liegt schon seit Wochen mit einem hartnäckigen Sumpffieber darnieder.” Donatella blickt zu Maree. “Dottora?” Die blickt zum Achterkastell der Ventajero, wo in eine Decke gehüllt, Don Rigoletto das ganze vom Korbstuhl aus betrachtet. “Wer hat sich um ihn gekümmert?” “Meine Feldscherin, Shishi.” Shishi würde sich am liebsten verstecken, tut das auch zur Hälfte hinter Mugo, hebt aber zögernd die Hand. Sie zuckt zusammen, als sie Marees üblichen Blick auf sich fühlt. “Ich hole meine Tasche, dann begleite mich und schildere mir, was Du weisst.” “Ich umm...” “Gibt es ein Problem?” Shishi hätte wohl gerne ein Loch, um sich darin zu verstecken, aber sie reisst sich zusammen. “Nein, Dottora.” Donatella lächelt. “Hab keine Sorge. Wenn Du was brauchst, Maree, dann winke einfach.” Diese nickt und requiriert ein Kanu, Shishi im Schlepptau. Donatella wendet sich wieder Saranya zu und man besorgt das allgemeine Vorstellen. Dann fragt Donatella nach der Lage, und Saranya schildert die Probleme. Donatella stellt ein paar Fragen, dann schlägt sie Saranya vor, sich mit Druddenbacker, den noch zu treffendem Hochwürden Agricola, Hagenauf, Leutnant Ghorio und ihr in der Messe zu besprechen. Zu den anderen gewendet meint sie. “Bleibt friedlich und stellt euch untereinander schon mal vor.” Sie ist kaum die Treppe hoch, da stürtzt sich Juma schon auf Tonna und umarmt sie."Tonna! Juma freut sich ganz riesengroßgewaltig!" Die Corvianus geht derweil längsseits.
von Jadoran
02.01.2018 18:54
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Flussaufwärts, Questadores!

Ventajero
Das Kompliment verunsichert Shishi, obwohl sie sich freut. “Ich ... umm... habe es in Santinera gekauft. Meinst Du wirklich, es kommt aus dem Norden? Gefällt es Dir?”

Corvianus
Die heruntergelassenen Hosen amüsieren Dolorita natürlich. “Im Gegensatz zu manch anderem würdet ihr auch damit wenigstens eine gute Figur machen.” Auf dem Dach des Führerhauses sieht man Juma jetzt fröhlich winken. “Hmm... Da freut sich aber anscheinend wer...meint ihr, es ist genug Zeit, dass ich mir meine Robe überwerfe, bevor mich die Leute fragen, wo ich die Peitsche gelassen habe?” Agricola verschluckt sich. “Magistra!”
von Jadoran
02.01.2018 18:01
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Flussaufwärts, Questadores!

Ventajero
Den Blick, den sich eben Haku verdient hat, bekommt nun auch Koko ab. “Ich bitte darum.” Sie läßt den Blick über ihre Mannschaft gleiten, die unter 'präsentabel machen' wohl vor allem waschen, kämmen und ein/das gute Hemd anziehen versteht, in Tonnas Fall verstärkt durch ein rotes Brusttuch und drei offene Knöpfe, was aber nach Al'Anfaner Masstäben noch als züchtig gilt. Haku und Mugo setzen nicht auf die Überzeugungskraft sichtbarer Brustmuskeln sondern tragen ihre leichten Lederrüstungen, die wahrscheinlich schon gebraucht waren, als sie sie kauften, haben sich aber Mühe gegeben, sich vernünftig zu frisieren. Offenbar haben sie bisher eher wneig Geld in ihre Garderobe investiert. Shishi hingegen wäre selbst nach Grangorer Masstäben noch einigermassen züchtig bekleidet – sie trägt einen kurzen rostfarbenen Rock mit einer kurzärmligen, dunklen Tunika mit sehr hochgeschlossenem Ausschnitt darüber, die von den Schultern bis zur Hüfte ein paar goldfarbene Streifen mit Stickereien aufweist und sie beinahe aussehen läßt, als sie sie eine Elevin einer Magierakademie aus dem letzten Jahrhundert. Der sittsame Effekt wird etwas dadurch verdorben, dass das Kleid oben herum offenbar zu eng ist und deutlich spannt.
Die Capitanya in ihrem dunkelgrünen Rock und den blütenweissen Hosen sieht hingegen aus wie aus dem Ei gepellt, und Koko weiss sehr gut, wieviel Mühe es macht, auch in so widrigen Umständen dermassen sauber und geschniegelt auszusehen.

Corvianus
Es gibt kaum etwas, was so schnell abfärbt, wie schlechte Laune des Vorgesetzten. Dolorita taucht erst auf, als die Mannschaft bereits die Arbalonen ausgegeben und gleaden hat – nicht kommentierend, dass drüben auf der Camnio al Ciela offenbar nach kurzem Aufrüsten mal wieder Zivilbetrieb stattfindet und noch nicht einmal die Schutzplane von der Revolverhornisse gezogen wird. Nur Boscodado kurbelt seelenruhig sein Geschütze auf, richtet es aber nicht nach vorne aus. Was natürlich bedeutet, dass die leichte Rotze mehr oder weniger genau auf die Corvianus gerichtet ist. Di Parma formt einen Trichter mit seinen Händen und weist ihn unter Verwendung landwirtschaftlicher Zuchtterminologie darauf hin. Boscodado macht grinsend eine kleine Fingerübung mit den Mittelfingern, schwenkt das Geschütz aber immerhin ein wenig zur Seite.
Und das Arschloch hat auch noch Hagelschlag geladen.” Di Parma knurrt wie ein Zornbrechter, der soeben einen Hausfriedens bemerkt hat.
“Was gibt's denn? Beziehungsweise – melde mich zur Stelle... und so weiter.” Dolorita hat sich in ihre Ledermontur geworfen, und dafür, dass sie vorher in der Tunika in der Hängematte lag, sogar erstaunlich fix. Nun zupft sie ihre unterarmlangen Lederhandschuhe fest, ignorierend, dass sie ohne Robe in dem Lederzeug aussieht, wie eine Gladiatorin bei einem Schaukampf mit stumpfen Waffen aber scharfen Zuschauern. “Ich seh nicht's. Ist wo was steuerbord voraus vor der Camino?” Das Lederzeug bedeckt zwar sehr viel von Dolorita, aber es ist schwarz eingefärbt und modelliert sehr stark. “Ww...was um.. Bo..Bobo...Borons Ww...Willen! Ww...werden wir ah...aha...angegriffen?” Agricola ist der Letzte.
von Jadoran
02.01.2018 14:36
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Flussaufwärts, Questadores!

Ventajero
Koko ist die letzte – die anderen haben entweder deutlich weniger Klamotten, oder – im Falle der Capitanya – deutlich mehr Übung darin, sich fix anzuziehen. Sie schüttelt, frisch in eine vorschriftsmässig gekleidete Kapitänleutnantin der Marine verwandelt, beinahe ungehalten den Kopf. Nein! – dann glauben sie nachher noch, Du wolltest auf sie schiessen. Halt die Waffe griffbereit, aber geh nicht in Position.” Sie legt die Hand über die Augen.

Haku hat seinen Beobachtungsposten aufs Dach des Führerhauses der Ventajero verlegt und späht eifirg. “Sie wechseln den Kurs! Sie kommen hierher!” Er legt die Hand über die Augen und seine Stimme klingt nun freudig erregt. “Das vordere Schiff sieht aus wie die Camino al Ciela! Und das hintere wie das Tempelschiff, das am selben Tag mit ihnen anlegte!” Die Capitanya schaut in die Richtung. “Du kennst die Schiffe?” Haku nickt. “Das vordere gehört einer Paligan. Einer sehr hübschen Blonden mit den tollsten...äh...die ich je.....äh...sie ist sehr hübsch.” Die Capitanya mustert ihn mit einem undefinierbaren Blick. "Verstehe." Tonna kichert, während Shishi und Mugo rot werden. Haku überwindet seine Verlegenheit. “Wir hätten um ein Haar bei ihr angeheuert, aber sie brauchte nur noch eine Jägerin. Und auf dem Tempelschiff war so eine junge Magierin in einer roten Robe. Die Paligan hatte auch einen Magier.” Tonna bindet ihre noch nassen Haare zu einem Pferdeschwanz. “Die Camino al Ciela? Im Ernst? Wo Juma angeheuert hat? Siehst Du sie irgendwo?” Die Capitanya schaut fragend zu Tona. “Juma?” Haku strengt schon wieder seine Augen an. “Ich glaube... doch... auf dem Führerhaus. Das ist Juma. Ganz sicher.” Auch Shishi taut auf. “Juma? Juma ist da drüben?” Ihr Gesicht leuchtet auf. Tonna erklärt. “Eine Kameradin aus Santinera. Eine sehr gute Jägerin. Sie hat bei der Grandessa angeheuert.” Tonna klettert auf das Dach zu Haku und winkt, und man sieht die schlanke Gestalt auf dem Dach des Führerhauses zurückwinken. Auf dem Gesicht der Capitanya macht sich nun tatsächlich Zuversicht breit.
von Jadoran
02.01.2018 09:17
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Flussaufwärts, Questadores!

Camino al Ciela
Teflo blickt kurz zu Emilio und zuckt mit den Schultern, dann weist er nach Steuerbord voraus. “Da vorne bei der Insel liegt ein Ochsenboot vor Anker und es gibt ein paar Hütten. Mehr ist noch nicht zu sehen. Juma...” Er deutet nach oben zum Dach des Führerhauses, “...hat mit dem Fernrohr unter den Söldnern wohl Bekannte aus Santinera erkannt, aber mehr als eine Handvoll ist nicht zu sehen. Bislang.” Er hat die Ruhe weg, behält aber die Umgebung im Auge.”In ein paar Minuten wissen wir mehr.
von Jadoran
01.01.2018 22:50
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Flussaufwärts, Questadores!

Donnerstag, 22. Tag
Aus Donna Donatella Tagebuch

Die Götter mögen diese wundervolle Welt segnen! Ein weiter Tag der Ruhe. Heute haben wir Nui Teriri, Nigakau Kaha und Manawanui mit einer schönen kleinen Zeremonie in die Mannschaft aufgenommen. Die von Bidelle genähten Kleider haben ihnen richtig gut gefallen, und sie stellten ihren Eifer in einem kleinen Übungskampf gegen Leutnant Ghorio und zwei seiner Leute von der Corvianus unter Beweis. Unsere drei schlugen sich wirklich tapfer, aber auch wenn sie sich den Respekt von Ghorios Truppe erstritten, war es doch eher ein Unentschieden - so leicht wird man mit Rabengardisten nun einmal nicht fertig.
Consuela unterhielt sich anschliessend mit ihnen über ihre Taktik, und offenbar lebten die Töchter des Jaguars ursprünglich – es ist auf jeden Fall viele einige Generationen her – deutlich weiter flussaufwärts, von wo sie von einem deutlich grösseren Stamm names, die “Geister, die dicht über dem Boden fliegen” vertrieben wurden. Wohl nicht ohne Grund. Jene ritten angeblich auf Vögeln – das einzige was mir da einfiele, wären Strausse, wie es angeblich in Tulamidien vorkommt. Aber zu kämpferischen Zwecken nutzt man sie dort auch nicht, wenn ich mich nicht völlig irre. Ein Rätsel mehr... wobei wenn es wirklich ein großer Stamm ist, und es sich nicht um das “Goldene Volk” handelt, dann werde ich erst einmal von der Hypothese ausgehen, dass es sich um den Stammesverband im Norden des Goldenen Volkes handelt, mit dem sie im Dauerzwist liegen. Es ist mir nicht bekannt, dass jemals ein Weisser soweit flussaufwärts – und zurück - gelangt wäre. Wir werden sehen, wohin uns Phexens Fingerzeig führt!
Wobei, wenn ich nachdenke, in der Runden Stadt, aus der Mondseespiegel kommt, dienten auch Vögel als Last- und Reittiere. Die sahen in ihrer Erinnerung eher aus wie große Pfaue mit langen Schwanzfedern. Aber wenn es eine solche Stadt noch gäbe, dann wüssten wir in Al'Anfa doch sicher davon? Ich muss mehr Schlaf kriegen! Es ist ein Jammer, dass ich so wenig von Traumgängerei verstehe, aber ich kann kaum Rodrigo fragen, ohne die Katze aus dem Sack zu lassen! Vielleicht kann mir da ein erfahrener Schamane helfen.
Emilio verbrachte den größten Teil des Tages mit dem Zeichnen von Consuela und Roana in seinem Zimmer, und dem Vernehmen nach hatten die drei dabei nicht nur viel Spaß, sondern war das Ergebnis auch sehr sehenswert – Consuela zeigte mir anschliessend ein Bild von ihr als Kriegerin, das wirklich sehr gelungen war.
An meinem Glück und Jumas Augen hing es dagegen, sich hier nicht zu verfransen. Bislang sind wir in keine Sackgasse gefahren und ich bin weiterhin zuversichtlich. Dass es eine Verbindung zum Fort gibt, ist recht eindeutig, jedenfalls wenn ich den Verlauf der Hügel und Berge richtig deute. Beruhigt sein werde ich jeoch erst, wenn ich wieder die Semaphorentürme der Salmoranez blinken sehe.
Soweit es nichts zu tun gab, verbrachte ich die Zeit damit, das Badehaus im Viertel der Gelehrten zu zeichnen, und damit es nicht zu leer wirkte, stand mir Riri Aroa Modell. Wenn es um genaue Details geht, ist Bidelle eigentlich die bessere Zeichnerin, sie hat einfach mehr Geduld, aber leider ist das im Moment keine gangbare Lösung. Es wurde ganz offenbar nach Geschlechtern getrennt gebadet, und Mondseespiegel scheint zwar in hohem Masse respektiert, aber nicht als fremdartig empfunden worden zu sein. Wahrscheinlich war ihr Anblick zumindest dort in gewisser Weise alltäglich und sie fühlte sich als Teil der Gesellschaft, die sie umgab. Sie konnte sich auch frei bewegen und war nicht auf ein Viertel oder den Palast beschränkt. Es scheint nur wenige ihrer Art gegeben zu haben, jedenfalls hat sie mir bisher hauptsächlich Menschen in ihren – oder sind es meine? - Träumen gezeigt. Es muss schlimm sein, wenn alle, an die man sich erinnert, bereits tot sind.
Einsamkeit ist etwas schreckliches. Ich weiss nicht, ob ich den Rückweg aus dem Dschungel ohne Durban und Teflo durchgestanden hätte, ganz abgesehen davon, dass sie mir ein paar mal die Haut gerettet haben. Ich habe mit Rodrigo darüber geredet, ob Mondseespiegel - für ihn ist es immer noch 'Die versteinerte Chimäre', nicht besser bei mir in der Kabine aufgehoben ist, und er war erfreulich schnell dazu bereit. Die angsterfüllte Ablehnung, die sie in der Messe immer wieder spüren muss, tut ihr nicht gut, und auf einige in der Mannschaft wirkt sie ihrerseits ein wenig einschüchternd, wer will es ihnen verdenken?
Wie sagte Teflo einmal so treffend: Jemanden an sich heran zu lassen erfordert mehr Mut und ist schwieriger, als jemanden umzubringen.


Ventajero
Ein weiterer Tag ist angebrochen, ein weiterer Arbeitstag, und die Mannschaft schwitzt mit der Capitanya auf der Baustelle. Aber irgendwann richtet Tonna sich auf und wischt sich den Schweiss aus der Stirn. Dann hält sie auf einmal inne und schaut hoch zu Shishi und Haku, die Schilfbüschel festbinden. “Haku? Schaust Du mal? Da drüben?” Sie deutet auf den See. Haku richtet sich auf, schüttelt die Finger aus und späht, die Hand über die Augen legend. “Das ist... das sind Schiffe. Zwei Schiffe. Capitanya!” Die ist schon aufmerksam geworden. Sie klettert ebenfalls nach oben, wobei sie, vielleicht aus Hast oder Ungeschicklichkeit, abgleitet und beinahe herunter fällt, so dass Haku sie halten muss und Shishi mit den Armen rudernd um ein Haar das Gleichgewicht verliert. “Wo?” Haku deutet nach Osten. “Tatsächlich.” Sie atmet durch. “Macht euch fertig. Schnellwäsche, vernünftig anziehen. Und dann macht euch kampfbereit, nur für alle Fälle.” Sie überlegt. “Wobei... wenn sie zu zweit sind, ist es eh egal. Trotzdem. Ich hole das Notsignal. Haku, Du bleibst erst einmal oben als Ausguck. Los! Los!

Camino al Ciela
Zum Abend hin machen die Schiffe zwischen zwei kleinen Inseln fest und für das Abendessen wird gefischt und ein paar Vögel geschossen. Die Nacht verläuft ohne besondere Vorkommnisse und auch der nächste Morgen beginnt wie jeder andere. Die Schiffe passieren einen von Donatella nach wer weiss für Kriterien ausgewählten Kanal – es standen drei zur Auswahl, und sie hat den mittleren genommen, und dieser führt auf einenw eiteren, größeren See. Druddenbacker hält sich gemäß Donatellas Wunsch nahe dem nördlichen Ufer.
Um die zehnte Stunde herum erklingt von der Mastsspitze auf einmal Jumas aufgeregte Stimme herab. “Juma sieht ein Schiff im Nordwesten! Juma sieht ein Schiff!” Donatella, die oben am Zeichnen ist, schaut die Richtung in die der Arm weist und legt die Ahnd über die Augen, schüttelt aber den Kopf. “Ich sehe nichts? Bidiiii! Mein Fernrohr bitte!” Die ist schon unterwegs. Mit Fernrohr geht es einfacher. “In der Tat. Bei der Insel da? Ich glaube, ich sehe auch ein paar Hütten. Komm mal runter Juma und schau durch.” Das läßt sich Juma nicht zweimal sagen, schaut sie doch gerne durch das Wunderding. Sie rutscht mit überschlagenen Beinen am Mast herunter, nimmt das Fernrohr entgegen und späht eifrig. “Juma sieht viel größer! Es ist ein Ochsenschiff. Juma glaubt, sie liegen vor Anker. Und sie bauen Hütten. Einer steht auf dem Dach.” In diesem Moment steigt drüben vom Schiff ein rotes Notsignal in die Luft. “Siehst Du Geschütze, oder irgendwas, was für einen Hinterhalt sprechen könnte?” Juma schüttelt den Kopf. “Vorne auf dem Schiff steht ein Hornisserich. Aber Juma sieht eine Plane da drauf.” Sie sucht die Umgebung ab und reicht Donatella dann das Fernrohr zurück. “Juma sieht nichts, was ihr Sorge macht.” “Dann schauen wir uns das mal an!” Donnatella turnt zum Führerhaus. “Capitan? Wir schauen uns das an.” Druddenbacker grunzt, pafft einmal aus seiner Pfeife und ändert den Kurs. Donatella reicht Juma wieder das Fernrohr. “Behalte sie im Auge. Bidi, signalisier der Corvianus.” Dann schaut sie runter. “Teflo! Da vorne braucht wohl ein Boot unsere Hilfe. Macht euch bereit, nur für den Fall.” “Herrin, eure Hose!” “Ah... natürlich. Danke Bidi.” Sie steigt hastig in das essentielle Kleidungsstück.
Unten macht sich die Mannschaft kampfbereit, nur für den Fall eines Falles, aber da nichts nach Ärger aussieht, werden die Geschütze noch nicht aufgekurbelt und ausgerichtet. Dann erklingt von oben Jumas aufgeregte Stimme. “Juma erkennt Tonna! Und Juma erkennt auch Shishi, Mugo und Hakulein! Juma freut sich!” Donatella dreht sich um. “Haku..lein? Der Junge, der mit Dir um die Wette geklettert ist in den Alten Baracken in Santinera?” Juma schaut bass erstaunt. “Donna Donatella erinnert sich an Hakulein?” Donatella lächelt leicht verlegen. “Wieso nicht? Er sah doch ganz süss aus und war ziemlich flink.” “Hakulein ist sehr flink. Juma mag ihn gerne.” Juma hält wieder das Fernrohr ans Auge. “Aber Juma sieht nirgendwo Rinaldo.” Donatella schaut hoch, welche Flagge sie gerade führen und nickt zufrieden, dann schaut sie wieder runter. “In einer Viertelstunde dürften wir sie erreichen – macht euch mal ein bischen landfein. Teflo – haltet die Waffen unten – das sind wohl Bekannte.” Teflo grinst sein Grinsen, dann nimmt er seinen Tellerhelm wieder ab, hängt ihn aber an seinen Gürtel. “Bekannte. Die Welt ist klein.” Er schaut zu Roana. “Räbchen – kannst Du schon was erkennen?” Er wendet sich an Durban. “Bekannte... schauen wir sie uns einmal an.”
von Jadoran
01.01.2018 10:14
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Flussaufwärts, Questadores!

Camino al Ciela – Sonnendeck
Donatella überlegt kurz. “Laßt uns das erst einmal nicht zu groß machen – erst einmal ist es nur ein Gerücht über einen lange zurückliegenden Krieg, wenn ich das recht verstehe. Der Dschungel ist voller Gefahren, und solange wir keine bessere Informationen haben, ist das hier erst einmal nichts, womit die Jungs etwas anfangen können, ausser sich Sorgen zu machen. Behalten wir es im Hinterkopf – die Raubechsen reichen erst einmal als Erklärung, und deren Existenz ist wohl bekannt, wobei die Gefahr, auf welche zu treffen, sinken sollte, je weniger sumpfig es wird, - so häufig sind diese elenden Biester glücklicherweise auch nicht. Und schwimmen ist auch nicht ihr Ding - und klettern können sie glücklicherweise auch recht schlecht, auch wenn sie ziemlich hoch springen können. An Land sind sie, das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, aber wirklich lästig.” Sie lächelt schief. “Ihr könnt gerne mit Ghorio darüber reden, Teflo kennt die Biester zur Genüge, der hat schon mit einem gerauft. Der Magister dürfte die Biester auch kennen, Rodrigo ist ja Saurologe und beschäftigt sich freiwillig mit den Viechern.” Dann hellt sich ihre Stimmung auf, als sie das heldenhafte Bild sieht. “Das ist wirklich schön geworden! Ich wußte gar nicht, dass Emilio so gut zeichnen kann! Ich bin sicher, das wird Ghorio sehr gut gefallen!” Bidelle seufzt, wacht auf und gerät prompt in Panik, als sie sieht, dass ihre Herrin sich selber bedienen musste. Donatella beruhigt sie. “Schon gut, schon gut, Bidi, Du brauchst Deinen Schlaf genau wie andere auch.” Von Juma kommt ein kleiner Schnarcher, und Donatella lächelt. “Ich werde mich gleich noch ein wenig in meiner Kajüte hinlegen. Wenn wir an diesem Inselchen dahinten vorbei fahren, dann wecke mich bitte, Bidi, dann muss ich mich wieder um den Kurs kümmern.” Bidelle schaut ein wenig erstaunt, nickt aber ergeben. “Ich höre und gehorche.”
von Jadoran
31.12.2017 13:36
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Flussaufwärts, Questadores!

Camino al Ciela, Sonnendeck
Donnatella lädt Consuela mit einer Handwegeung zum Sitzen ein und läßt sich selbst nieder. Sie schaut kurz zu Bidelle, die über einer Stickarbeit eingeschlafen ist und gießt dann Consuela und sich aus einem Krug die Becher voll. “Vögel die dicht über dem Boden fliegen. Mah... Mein Onkel Chulio – das ist der, der Misantropia Zornbrecht geheiratet hat, weil Großtante Amalia sich so gut mit Misantropias Papa Irascobar verstand und beide in eine Zigarrenmanufaktur investiert haben, also Chulio hatte in seinem Lustgarten früher Strausse, auf denen konnte seine Sklavinnen reiten. Die stammen aus Tulamidien glaube ich, also die Vögel, aber denen ist die feuchte Luft hier nicht bekommen. Ihn selbst haben sie nicht ausgehalten, aber Onkel Chulio ist ja auch ein Prachtstück von einem Mann. Mah...” Sie reibt sich das Näschen. “Was anderes kann ich mir kaum vorstellen? Grosse Vögel.... Grosse Vögel fliegen nicht tief, und von abgerichteten Riesenvögeln habe ich bisher nur im Märchen gehört. Ich hatte mal ein Buch über tulamidische Märchen...” Sie schaut aufs Wasser. “Limalina berichtete von Flugechsen, aber Mohas sind nicht so dumm, Echsen und Vögel zu verwechseln. Aber wenn sie in den Vorgebirgen des Regengebirges hausten... es klang nicht danach, als hätten sie derzeit einen laufen Krieg mit ihnen? Weil Du etwas von einem Tabu erwähntest. Klingt mehr nach einer peinlichen Vergangenheit als einem laufenden Konflikt.” Sie grinst, wird aber wieder ernst und prostet Consuela zu. “Merken wir es uns mal. Soweit rauf brauchen wir hoffentlich nicht – erst einmal kommt dieses omminöse Goldene Volk. Wir wollen ja wiederkehren, bevor man uns für tot erklärt.” Sie scheint nachzudenken. “Laufende Vögel... und sehr lange her...” Sie grinst. “Solange sie nicht über Wasser laufen... und wenn sie was gegen die Töchter des Jaguars haben, dann sind sie vielleicht sogar ganz vernünftig!” Sie grinst noch breiter, als ihr notorischer Optimismus Oberhand gewinnt. “Wie sind eigentlich die Bilder geworden? Darf ich mal sehen?
von Jadoran
31.12.2017 02:33
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Flussaufwärts, Questadores!

Camino al Ciela
Mehr wissen die drei tatsächlich nicht zu berichten - schliesslich ist es ein Tabu und keine Taya. Nui Teriri weiss noch am meisten - die Geister, die dicht über dem Boden fliegen sind offenbar ein sehr großer Stamm weit flussaufwärts, wahrscheinlich schon in den Ausläufern des Regengebirges. Auf was für Vögeln sie ritten, weiss sie nicht, aber offenbar haben sie schon vor Generationen die Schwestern des Jaguars besiegt und vertrieben. Wenn man bedenkt, was die Schwestern des Jaguars für ein Verein sind, dann war das wahrscheinlich sogar eine weise Entscheidung. Aber ob es sie überhaupt noch gibt, ist nicht einmal sicher. Es handelt sich hier um Erzählungen von Urgroßmüttern.
Donatella ist oben auf dem Sonnendeck mit ihren Aufzeichnungen beschäftigt, während Juma sich für einen Moment im Schatten des Sonnensegels ausruht. Dieser See ist langgestreckt, und für den Moment gibt es nichts groß zu navigieren. Als Consulea auftaucht, legt Donatella ihr Notizbuch beiseite und grüßt sie freundlich. “Was gibt es denn, Consuela?
von Jadoran
29.12.2017 23:52
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Flussaufwärts, Questadores!

Camino al Ciela (Gespräch der drei Amazonen mit Consuela mittschiffs.)
Nigakahu Kaha braucht ein paar Anläufe, um zu verstehen, was Consuela meint. Dann zögert sie. “Die Töchter des Jaguars kämpfen viel mit...” Sie sucht nach Worten, fällt dann aber mit einem Hauch von schlechtem Gewissen auf die ihr bekannte Ausdrucksweise zurück“... den Schwachen und Nichtswürdigen. Eigentlich kämpfen sie immer ohne Unterlass. Wir...also sie... kämpfen oft in Gruppen von halber Hand und ganzer Hand.” Ihre Schwester flüstert ihr etwas zu. “Ach so, Du meinst die Art, wie wir standen am Anfang? So kämpfen wir auf Jagd gegen die grosse Echse die schnell rennt und weit springt. Die Echse versteht es, dem Speer auszuweichen, aber mit der Kämpferin dahinter rechnet sie nicht, und dann kann die ihr den Speer seitlich in den Hals stossen, wenn sie der ausweichenden vorderen Kriegerin folgt.” Sie meint wohl diese ekligen Raubechsen, die man unter dem Sammelbegriff Velociraptoren zusammen faßt, und die, obwohl sie (meist) kaum mehr als Menschengross sind, laut Dschungelläufern schlimmer sein sollen als Sultansechsen, weil sie viel schlauer sind und im Rudel jagen. So ein Biest kann man anscheinend schwer 'einfach auflaufen lassen', weil es einem entweder den Gefallen nicht tut, oder zuviel Gewicht und Geschwindigkeit bringt, um mit einem herkömmlichen Holzspeer mit Steinklinge gestoppt zu werden.
Nui Teriri legt die Handflächen unterhalb ihrer Nasenspitze zusammen. “Der Bruder von Großer Schwester Stets Blutiges Messer erzählte mir, sie habe von ihrer Alten Grossen Schwester gehört, so hätten einst die Töchter des Jaguars gegen die Geister, die dicht über dem Boden fliegen, zu kämpfen gelernt.” Nigakahu Kaha rutscht die Hand aus und sie langt Nui Teriri eine. “Tabu! Über die zu sprechen ist tabu!” Nui Teriri zieht den Kopf ein. “Wir sind nicht mehr Töchter des Jaguars. Dann ist es auch nicht mehr tabu.” Nigakahu Kaha denkt angestrengt über die moralisch-ethisch-religiösen Implikationen nach. “Ich bin verwirrt. Aber ich wollte dich nicht schlagen, Schwester. Das war falsch, und ich schäme mich dafür.” Nui Teriri nimmt die Entschuldigung mit Erleichterung an. Manawanui nickt langsam. “Nui Teriri spricht wahr. Wir sind nicht mehr Töchter des Jaguars, und ihre Gebote sind nicht mehr die unseren. Wir sind jetzt Gemeinschaft von Schiff und gehorchen Donna mit hellem Haar.” Als ihre ältere Schwester erst zögernd, dann entschlossen nickt, wendet sie sich an Consuela. “Die Geister die dicht über dem Boden fliegen sind viel viele viele und stark stark. Sie leben weit oben am Fluss, wo es in einer Regenzeit so kalt wird, dass man sich in Felle hüllen muss. Sie besiegten die Schwestern des Jaguars sehr oft. Die Tayas der Schwestern des Jaguars sagen, sie können erst wieder gegen die Geister, die dicht über dem Boden fliegen kämpfen, wenn sie auch viele viele viele sind.” Nui Teriri, die offenbar die beste Gerüchtequelle angezapft hatte, ergänzt. “Die Geister, die dicht über dem Boden fliegen, ritten auf grossen Vögeln und waren sehr schnell, sagte Große Schwester Stets Blutiges Messer zu ihrem Bruder. Er erzählte mir viel, wenn wir Liebe machten. Er redete gerne, weil Stets Blutiges Messer ihm nie zuhörte. Aber ich weiss nicht, was für Vögel. Ich kenne keine Vögel, die bereit wären, einen Menschen zu tragen.” Diese Information ist offenbar auch für die beiden anderen neu. Aber offenbar war es wohl mehr als verpönt, über Niederlagen der Vergangenheit zu sprechen.
von Jadoran
27.12.2017 13:57
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Flussaufwärts, Questadores!

Corvianus
Di Parma nickt. “Da dürftet ihr recht haben, Herr Leutnant. Ich werde die Jungs mal mehr an der Hellebarde und dem Hakenspiess üben lassen, wenn wir es mit einem Tiger oder ähnlichem zu tun kriegen, kann das ohnehin nicht schaden. Dann werde ich Teflo mal fragen, ob er was von Kavallerie hat läuten hören, so von Teniente zu Teniente... Vielleicht kann Signora Consuela direkt bei den Mädchen was in Erfahrung bringen? Ich hatte so den Eindruck, dass die ganz gut miteinander können.”
von Jadoran
24.12.2017 13:40
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Flussaufwärts, Questadores!

Corvianus
Di Parma brummt. “Teflo hat ein paar mal mit denen geübt, gerade heute vormittag auf dem Vordeck der Corvianus, recht nachdrücklich, besonders mit der Langen, mit der er was hat. Die Taktik kommt sicher von dem, hat ein gutes Auge, der Junge. Aber Disziplin und das Geschick mit der Waffe prügelt man nicht in wenigen Tagen in einen hinein, das haben sie schon vorher drauf gehabt. Hätten wir die Balestrinas eingesetzt, hätte es anders ausgesehen... aber ich hab auch nicht gedacht, dass die so diszipliniert kämpfen können. Ich hätte eher damit gerechnet dass die versuchen, ins Handgemenge zu kommen. Aber da sie doch etwas zarter gebaut sind als unsere Jungs und Rüstung und Helm die meisten Schläge und Tritte wirkungslos abgleiten lassen... machte schon Sinn. In einem Ernstkampf hätten sie wahrscheinlich trotzdem verloren, auch wenn sie gerade im Vorteil waren, da ist nach fünf Minuten halt nicht Schluss. Im Dschungel ist ihre hohe Beweglichkeit sicher ein Problem. Ausserdem scheinen sie recht gut mit dem Wurfspeer zu sein, und dagegen hilft ein Kürass oder ein Kettenhemd nur wenig, besonders wenn das Drecksteil Widerhaken hat oder gar vergiftet ist. Als die überliefen hat eine von ihren Verfolgerinnen auf beinahe dreissig Schritt mit Anlauf getroffen. Aber ich hoffe, die Bande haben wir erst mal hinter uns.” Er brummt erneut. “Was mich wundert, ist diese Formation am Anfang. Damit kämpft man eigentlich gegen leichte Kavallerie, wenn man nicht genug Piken für einen geschlossenen Igel hat. Ist bei uns ein bisschen aus der Mode gekommen, wo die leichte Kavallerie sich meist erst mal auf die Caracola verlegt, bis die Formation auseinanderbricht. Aber mein Ausbilder hat mir noch erzählt, wie wir im Khomkrieg so die Wickelköpfe vom Pferd gezogen haben. Hab hier allerdings noch keine Pferde gesehen, aber die Taktik werden sie wohl entwickelt haben, weil sie sie brauchen.” Er schaut hinüber zur Camino al Ciela, wo Riri Aroa gerade Donatella Modell steht, so wie Tsa sie geschaffen hat, und anscheinend völlig unbeeindruckt von irgendwelchen männlichen Blicken.
“Ihr habt recht, Leutnant, der Kampf war gut für uns. Besser, die Jungs kapieren früher als später, das die Wilden hier richtige Krieger sind und keine aufständischen Sklaven, die mit der Machete wild um sich schlagen und dabei noch oft genug ihren Nebenmann treffen.”