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von Lorlilto
29.10.2017 17:19
Forum: Göttlich & Dämonisch
Thema: Ausnahmen für Entrückung bei neutralen Talenten
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Ausnahmen für Entrückung bei neutralen Talenten

Freibierbauch hat geschrieben: 29.10.2017 11:09Ich frage mich, ob ein Held überhaupt merkt, ob ein Talent um 1 oder 2 Punkte erschwert ist oder nicht,
Darüber habe ich auch nachgedacht, und so wie ich es im Normalfall handhabe (Probe würfeln lassen und fragen, um wieviel erschwert werden könnte) fallen 1-2 Punkte Erschwernis selten auf. Bei der Entrückung würde ich allerdings doch davon ausgehen, daß der Charakter merkt, ob er sich auf die Tätigkeit einlassen kann oder sie ihm "unwichtig" erscheint. Das mit meinen anderen Zielsetzungen in Einklang zu bringen ist tatsächlich knifflig...

@Kurilauki:
Das ganze in eine (Alp-)Traumwelt zu verlagern würde wieder enorm viele Parameter verändern, zumal ja die Realitätsdichte schon zu starken Verschiebungen führen kann. Ich will aber mal versuchen, das ganze unabhängig von solchen Parametern zu betrachten:
- In einem natürlichen Traum (der unbewusst per karmalem oder magischem Wirken betreten wurde), würde ich das ganze wohl ebenso handhaben wie in der derischen Realität, da ich davon ausgehen würde, daß sich Borons Wille hier vom Prinzip her ebenso auswirkt (eventuell würde ich jedoch die Entrückung noch verstärken, da man in Träumen Boron eh näher ist).
- In einer unnatürlichen Alptraumwelt/Minderglobule oder ähnlichem, in der der Geweihte unwissentlich gefangen ist, hinge es sehr davon ab, ob und was die Schein-Aktionen dort bewirken. Dann wäre allerdings wohl auch die Liturgie (vor der Entrückung) schon stark beeinflusst, woraus sehr viel eher abgeleitet werden könnte, daß etwas nicht stimmt. > ungünstiges Beispiel, da ich es nicht von den sonstigen Parametern losgelöst betrachten kann.
- Daher ein dritter Fall: der Geweihte hat in der "Realität" die Liturgie gewirkt und unter Entrückungs-Einschränkung handwerklich mit angepackt. In der folgenden Nacht (immer noch entrückt) verschlägt es ihn in eine Traumwelt, wo er die Situation (nach der Weihe, vor den Arbeiten) erneut erlebt. Da es in diesem Traum aber darum geht, die Seelen der Menschen zu heilen, indem man ihnen hilft, Ihre negativen Erinnerungen symbolisch "zu beerdigen" (Aspekt des Vergessens), würde ich auf die Entrückungserschwernis auf die Handwerksproben verzichten. Der Geweihte wacht später auf ohne es eindeutig als Traum zu identifizieren aber mit zwei konkurrierenden Erinnerungen. Nun fängt er an zu grübeln, ob die Entrückung ihn beeinträchtigt hat oder nicht, und was er mit diesem "Zeichen" anfangen soll, bzw. ob das überhaupt ein Zeichen ist.
- wenn ich mir noch mehr Zeit nehmen würde, käme ich wohl auf unzählige weitere Beispiele, die sich in Einzelheiten unterscheiden, die für mich den Unterschied bei dieser Entscheidung ausmachen können. Eine feste Regel kann ich wie gesagt nicht formulieren.

Ich bin im Übrigen eigentlich auch recht stark simulationistisch veranlagt (in Donner und Sturm habe ich alle(!) Tagesstrecken für alle Teilnehmer ausgewürfelt) aber habe mir auch angewöhnt, in die Simulation dort einzugreifen, wo ich es für eine gute Erzählung notwendig finde. Und speziell bei karmalem Wirken ist es mir wichtig, eine mystische Komponente aufrecht zu erhalten.

Ansonsten auch dir vielen Dank für den sehr interessanten Austausch! Es ist selten verkehrt, die eigenen Ideen mal durch eine andere Meinung beleuchtet zu sehen.
von Lorlilto
29.10.2017 02:34
Forum: Göttlich & Dämonisch
Thema: Ausnahmen für Entrückung bei neutralen Talenten
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Ausnahmen für Entrückung bei neutralen Talenten

Kurilauki hat geschrieben: 28.10.2017 12:06Hmm, also wenn du als Meister auf Basis der Charaktersicht entscheidest,
Wie ich geschrieben habe, entscheide ich nicht auf Basis der Charaktersicht, sondern würde das Götterbild des Charakters (welches durch die jeweilige Kirche stark beeinflusst ist und mir in weiteren Details aus Gesprächen mit dem Spieler bekannt sein kann) mit berücksichtigen. In der Richtung, daß z.B. unter manchen Umständen eine tulamydische Rahja-Geweihte bei anderen Talenten Ausnahmen erhalten könnte als eine horasische. Aber nicht als DAS maßgebliche Argument.

Ich würde vermeiden wollen (daher kam ich auf "schlechtes Rollenspiel"), daß der Spieler auf der Meta-Ebene wegen fehlender Erschwernis seine Schlüsse zieht und diese auf den Charakter überträgt. Wenn ich geweihten Charakteren göttliche Hinweise zukommen lasse, bemühe ich mich diese etwas mystischer zu gestalten, damit der Spieler mit seinem Charakter überlegt, wie er das nun zu deuten hat. Unter anderem, weil ich glaube, daß dies für die Immersion förderlich ist.

Bei dem Beispiel mit den Dschinnen könnte ich dir so spontan nicht sagen, wie ich entscheiden würde. Zum einen finde ich das Beispiel zu speziell um daran allgemeingültige Vorgehensweisen festzumachen. Zum nächsten bin ich jetzt und hier mit dem betreffenden Praioten und der sonstigen Situation nicht ausreichend vertraut. Und zum dritten würde ich "üblicherweise keinen Zuschlag beim Kampf gegen Dämonen" vermeiden wollen, und eher ein "das eine mal, daß er bisher mit Entrückung gegen Dämonen gekämpft hat, hat ihn seine Entrückung nicht eingeschränkt und er hat es klar als Auftrag seines Gottes empfunden". Ob das an der Situation hing oder generellt so gilt, darüber soll er sich aber bitte schön den Kopf zerbrechen.
Ich würde sagen, mir schmeckt der Gedanke nicht, daß Entrückung zu etwas wird, an dessen Effekte sich der Geweihte in irgendeiner Weise gewöhnt. So lange es nicht in Richtung einer Gewöhnung geht, kann ich mich auch mit gelegentlichen "göttlichen Fingerzeigen" anfreunden.

Um ein Beispiel zu nutzen, das mir vertrauter ist, da es kürzlich in meiner Gruppe vorkam: Der Golgarit hat einen vor einiger Zeit geschändeten Boronanger wieder geweiht. Dazu wurden beträchtliche Teile der Stadtbevölkerung angekarrt, bekamen ersteinmal eine Standpredigt, daß es Pflicht aller gläubigen ist, solche Schändungen nicht ungehindert geschehen zu lassen (sie aber sicher nur Angst hatten und ihnen vergeben wird), dann ist man gemeinsam den Anger abgeschritten und alle haben schön mitgebetet und nach Abschluss der Liturgie (Weihe der letzten Ruhestatt) wurde der Anger mit alle Mann, Frau und Kind wieder hergerichtet und die Wiedertoten erneut beerdigt. Da der Golgarit bei den abschließenden Arbeiten bereits in Entrückung war (mit über 20KaP die er ausgegeben hatte) hätte er auf etwaige Handwerksproben einen Malus bekommen, obwohl ja die Beerdigung wohl eigentlich Borons Willen entsprechen dürfte. Außer für die Liturgie habe ich in der Szene zwar eh keine Proben verlangt, und der Golgarit hat von sich aus lieber die Oberaufsicht geführt, aber ich fand in diesem Fall passend, daß sich der Geweihte auf das entsprechende Kern-Ansinnen Borons konzentriert (sichere Verwahrung der Leichen) und die handwerkliche Gestaltung des Andenkens an die Toten (was ja auch durchaus Boron gefällig sein dürfte) den einfachen Leuten überlassen hat.

tl,dr: ich entscheide sehr situationsabhängig, sicherlich ein wenig aus dem Bauch und zur jeweiligen Stimmung passend und würde Ausnahmen zur Regel "Malus auf Mirakel-neutrale Talente" auch nur als Ausnahmefälle ansetzen und nicht zur Regel machen. Wenn dann für den Charakter ein göttlicher Fingerzeig daraus entsteht, dann ist das in Ordnung, solange der Spieler nicht anfängt auf solche Fingerzeige hin zu arbeiten.
von Lorlilto
28.10.2017 02:52
Forum: Göttlich & Dämonisch
Thema: Ausnahmen für Entrückung bei neutralen Talenten
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Ausnahmen für Entrückung bei neutralen Talenten

Ich habe für den "tatsächlichen" Gotteswillen gestimmt, weil ich als SL die Entscheidung treffen würde und nicht in Spielerhände legen möchte. Ich würde durchaus einen Spielerwunsch (wie sieht das aus, ist in diesem Moment Talent xy auch erschwert?) berücksichtigen, aber eben selber entscheiden. Dabei würde ich aber durchaus auch die Gottessicht des Charakters berücksichtigen, also der H'Zint-Prieser und die Hesinde-Prieserin könnten durchaus unterschiedliche Effekte erzielen. (ich hätte also eine Mischung der beiden Antworten ankreuzen können)
Den Willen der Gottheit dann per try-and-error herausfinden zu wollen, würde ich aber auch einen Riegel vorschieben, schon alleine, weil ich das als schlechtes Rollenspiel empfinden würde, den Zustand der Entrückung so gezielt zu verwenden. Ich würde dazu die Wirkung eben nicht so kleinteilig ansetzen, daß die Hexe inmitten der Untoten einen Unterschied macht, oder die Richtung in die gepaddelt wird. Wenn Phex die Stadt der Krakonier zerstört, achtet er ja auch nicht darauf, wie viele Menschen in der Stadt nebenan mit drauf gehen.
Sollte Boron aus einem (Plot-)Grund die Hexe noch nicht zu sich holen wollen, wird sie auf irgendeine Art überleben, aber der Golgarit soll dann ruhig rätseln, ob das Zufall war oder ein Zeichen seines Gottes. Und die Hesinde-Geweihte soll ja nach dem Artefakt suchen, also ist das Paddeln an sich im Sinne der Göttin. Als Gute Chefs deligieren die Götter alle weiteren Details an die ausführenden Mitarbeiter ;)

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