Die Suche ergab 1 Treffer

von Sibylla
24.03.2015 12:40
Forum: Spielhilfenbewertungen
Thema: Tsa-Vademecum
Antworten: 5
Zugriffe: 5340
Geschlecht:

Re: Tsa-Vademecum

Ich habe mit "Zufriedenstellend" gewertet, da das Tsa-Vademecum zwar seiner Funktion als Spielhilfe bedingt gerecht wird, ich einerseits etwas von dem Inhalt enttäuscht bin.

Im Gegensatz zu Engor finde ich den Plot, dass das Vademecum von dem außenstehenden Magier Xaron Mendurian von Punin geschrieben wurde, sehr putzig. Das Vorwort hat mich sehr zum Schmunzeln gebracht, da alleine die Vorstellung, dass eine Gweihte der Tsa zu einem Magier kommt und ihn bittet, aus den unzähligen losen Fragmenten und Schriften zu ihrem Glauben ein geordnetes, strukturiertes Buch zu machen, da keine ihrer Schwestern und Brüdern im Glauben die Strukturiertheit zu ihrer Arbeit besitzt, sehr amüsant ist :) Dieses Vorwort hat für mich das Wesen der jungen Göttin und ihrer Kirche schon alleine so hinreißend beschrieben, dass ich mich wirklich sehr auf den Rest des Buches gefreut hatte :)

Leider habe ich solche weiteren "Aha-Erlebnisse" nicht weiter gefunden. Das Vademecum ist eine sehr umfangreiche Sammlung an kursiv geschriebenen Quellen (sollen wahrscheinlich die im Vorwort erwähnten Skripte der Geweiten sein), die immer wieder in die Kapitel eingebunden und mit einer erklärenden Passage des Magiers ergänzt sind. Diese Ist ist an sich gut und stilistisch auch ganz schön, hier wurde für mein Befinden aber maßlos übertrieben. Für mich liest sich dieser ständige Wechsel zwischen kursiver Quelle und erklärendem Text zu zäh und bläht das Vademecum auch reichlich auf, ohne ihm aber Inhalt zu geben. Ich hätte viel lieber mehr Hintergrundmaterialien, weitere Liturgien, Lieder, Gebete usw. gehabt, als noch mehr "Fluff"-Texte, die mir persönlich nichts bringen und die mich vom Inhalt ablenken.
Wie gesagt: ein paar Quellen sind stilistisch eine ganz tolle Idee und einige lesen sich auch richtig, richtig gut (gleich bei der zweiten Quelle auf S. 10, wo die junge Göttin die Seelen Pusteblumen-gleich in Richtung Dere pustete, war ich hin und weg vor Freude), aber die Menge nervt mich.

Haptisch ist auch dieses Vademecum wieder sehr schön und qualitativ hochwertig geraten, der Einband liegt ganz toll in der Hand und ist so quietschbunt und chaotisch, wie ich mir das Wesen der Göttin vorstelle :) Als ein wenig ungünstig empfinde ich auch, dass die Seiten sehr stark wie vergilbte Blätter gefärbt sind, durch die bräunliche Farbe kommt die braune Schriftfarbe nicht so gut raus und das strengt beim Lesen etwas an. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau.

Nichts desto Trotz ist das Vademecum eine solide Arbeit, bei der sich die Autorin Melanie E. C. Meier einiges an Kreativität hat einfallen lassen. Für die Benutzung am Spieltisch taugt es für mich allerdings nicht, dazu ist es mir zu unübersichtlich.