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von Robak
04.03.2010 16:01
Forum: Spielhilfenbewertungen
Thema: Wege der Götter
Antworten: 43
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Re: Wege der Götter

Meiner Meinung nach ist Wege der Götter der beste Band des DSA Regelwerks.
Besonders loben möchte ich die Strukturierung.
Die Götter sind nachvollziehbar geordnet. (Die Zwölfe in der Reihenfolge der Monate/Stunden, die Halbgötter werden dem Zwölfgöttlichen Elternteil zugeordnet). Innerhalb der Beschreibungen werden immer wieder die gleiche Struktur verwende, so dass man sich rasch zurecht findet.
Die Sortierung der Religionen abseits des Zwölfgöttlichen Glaubens ist leider weniger nachvollziehbar.
Dafür allerdings sind die Liturgien wieder gut strukturiert geordnet. (Erst die Allgemeinen Liturgien, dann wieder die der Götter von Praios bis Rahja).

Die Regeln zu Liturgien sind schön kompakt. Der Großteil der Regeln passe inklusive Situationsmodifikatoren auf eine Seite, was sehr begrüßenswert ist. Durch die einheitlichen Möglichkeiten des Aufstufens entsteht auch eine begrüßenswerte Flexibilität. (Im Vergleich zu spontanen Modifikationen ist begrüßenswert, dass die Aufstufungen bei allen Liturgien funktionieren und man nicht noch erst mal nachschauen muss ob das Aufstufen denn auch erlaubt ist.)

Kommen wir nun zu den Markeln der Spielhilfe:
  • Es ist recht missverständlich geregelt in wie weit man Varianten einer Liturgie extra erwerben muss. Das gilt insbesondere für den Fall von Varianten die sich auch durch normales Aufstufen erreichen lassen.
  • Ob Mirakel auf Nahkampfattacken erlaubt sind bzw. wie man die Boni berechnet wenn ein Geweihter seine AT durch Mirakel verbessern möchte ist nicht klar geregelt. Die Interpretationen reichen von 5+LkP*/2 Punkten Erleichterung (da Waffen Talente sind) über 3 + LkP*/2 Erleichterung (da es um eine W20 "Eigenschaftsprobe" geht) bis zu ~2,5 + LkP*/4 Punkte (da das Waffentalent erhöht wird und diese Punkte auf AT und PA verteilt werden).
  • Die Setzung eines Traviabundes als Großer Eidsegen (mitsamt enorm erschwerter Selbstbeherrschungsprobe und Mal des Frevlers bei Ehebruch) widerspricht den Aventurienbeschreibungen der Spielhilfen nach denen ein Ehebruch keine übermenschliche Selbstüberwindung erfordert. Hier hätte man einfach eine schöne Fluff-Liturgie des Traviabundes erschaffen können, die ein junge Paar mit einigen wenigen Boni bezüglich des gegenseitigen Verständnisses in die Ehe starten lässt, statt einen permanenten karmalen Eid der Treue daraus zu machen.
  • Die Dauer vieler Stoßgebete ist (bezogen auf die Dauer eines DSA Kampfes) deutlich zu lang um noch als Stoßgebet zu gelten. Hier vermittelt die Bezeichnung einen falschen Eindruck.
  • Um die wirkliche Auswirkung des Schutzsegens auf ein unheiliges Wesen zu ermitteln muss man sich auf eine Schnitzeljagd über verschiedene Bücher begeben. Die Auswirkungen die sich dann ergeben entsprechen nicht dem was man intuitiv erwartet. Effektiv fügt ein Schutzsegen einem unheiligen Geschöpf, dass sich im inneren aufhält jede KR ein wenig Schaden zu. Der Schutzsegen schützt den geschützten Bereich nicht davor von dem Wesen betreten zu werden. Als Rondrageweihter kann man den Segen recht brauchbar zur Kampfunterstützung einsetzen. Geweihte friedlicherer Gottheiten hingegen können weder sich noch Schutzbefohlene mit dem Segen vor dem Angriff eines Dämons schützen.
Inhaltlich besonders gut gefällt mir die knackige Beschreibung der Götter. Ohne sich in Details zu verlieren erhält man auf einem knappen Platz einen guten Überblick über das jeweilige aventurische Götterbild.

Letztlich schwanke ich zwischen 4 und 5 Punkten und entscheide mich für 4 Punkte.

Gruß Robak