Ich glaueb, du ziehst den gegebenen Vergleich auf andere Punkte als ich in meiner Aussage.Curthan Mercatio hat geschrieben:Für mich hinkt der Vergleich an ziemlich vielen Punkten:
-Autobahnbrücken werden von hochbezahlten Experten entworfen, DSA-Abenteuer von bescheiden bezahlten Enthusiasten.
-Um eine Autobahnbrücke zu bauen braucht man eine bestimmte Ausbildung, für Abenteuerautoren gibt es so etwas nicht. Es gibt keine formellen Kriterien, die man erfüllen muss, um Abenteuer zu schreiben.
-Für Autobahnbrücken gibt es objektive Kriterien, um die Qualität festzustellen, bei DSA-Abenteuern gibt es die nicht. Was eine "würdige Behandlung" eines Themas ist, unterscheidet sich je nach Geschmack des Lesers.
Ja Autobahnbrücken werden von Experten entworfen. Vermutlich werden diese auch besser Bezahlt als der durchschnittliche Abenteuerautor. Sehr vermutlich. Darum geht es aber auch garnicht, denn an einem Abenteuer hängen (hoffentlich) keine Menschenleben in der Realwelt.
Das war aber auch garnicht der Vergleich. Der Vergleich war, dass wenn ich A (Niobara, Theaterritter, Autobahnbrücke)ankündige - und sei es nur durch die Benennung eines großen Themas - dann aber nur B ("Krät der Hahn früh auf dem Mist...", wackliger Holzsteg) liefere, was nur sehr entfernt an A erinnert, dann habe ich mit meiner Ankündigung zuviel versprochen. Dann sollte ich mich über auch weitergehende Kritik anstelle von erhofftem Lob nicht wundern.
Und wenn ich weiß, dass A etwas zuviel für mich ist und ich es nicht leisten kann, sollte ich lieber B ankündigen, was ich auch zu liefern fähig bin.
Ich bezeichne keinen Autoren als inkompetent. Ich denke nur, dass sich in den letzten Jahren immer mehr Autoren mit dem, was sie ankündigen und am Ende nicht liefern konnten, übernommen haben. Hätten sie etwas anderes angekündigt, hätten sie ihre Ankündigung sicher erfüllt. Vermutlich sogar sehr gut.
Ich bin auch der Ansicht, dass man eine gewisse Ausbildung oder extreme befähigung benötigt, um ein gutes Abenteuer zu schreiben. Ich bin leider auch der Ansicht, dass die Mehrheit der Autoren früherer Abenteuer (und da rede ich nicht von DSA1 und 2) durchaus eher eine entsprechende Vorbildung und Ausbildung mitbrachten oder in die Tätigkeit des Abenteuerschreibens eingeführt wurden. Aber wieviele der aktuellen Autoren haben etwas studiert oder gelernt, das mit professioneller Textarbeit, Geschichtenentwicklung und Co. zu tun hat ?
Und ich bin der Ansicht, dass es auch für Abenteuer durchaus objektive Kriterien für die Bewertung gibt. Sowohl die Einbindung und Beachtung vonm Hintergrund als auch die Plausibilität von verwendeten Charakteren können ohne probleme objektiv bewertet werden. Ebenso können diverse handwerkliche Faktoren recht objektiv gemessen werden.
Und einen NSC mit schwerer Kavallerie durch durchweichte Auen Flussschiffe im Sturmangriff angreifen zu lassen, ist objektiv betrachtet wenig durchdacht.
Einen auf dem Mist krähenden Hahn als inhaltliches Vermächtnis einer der größten Prophezeierinnen Aventuriens zu setzen, wird ganz objektiv dem NSC nicht gerecht.
Die strategische Brillianz eines NSCs allein damit zu begründen, dass er sicher darauf vertrauen kann, dass der Gegner immer und ohne nachzudenken auch aus sinnlosester Position heraus den Sturmangriff auf maximal befestigte Stellungen wählen wird, trägt da genauso wenig zu objektiver Qualität bei.
Ich würde keinen der Autoren als inkompetent bezeichnen. Sie haben nur alle einen entscheidenden Fehler gemacht. Sie haben sich augenscheinlich mit der gewählten MAterie übernommen oder aber sich nicht ausreichend mit dieser zuvor beschäftigt. Und dagegen hätte es Abhilfe geben können. Und redaktionsseitig mpMn auch geben müssen.Curthan Mercatio hat geschrieben:Natürlich könnte man es besser machen. Das kann man immer. Dennoch ist es finde ich wichtig, realistische Erwartungen zu haben, bevor man Abenteuerautoren Unfähigkeit vorwirft.
Ist die Erwartung meiner Gruppe wirklich zu hoch, wenn sie sich auf die einfache Kernaussage "lasst NSCs nicht schwachsinnig agieren und nehmt Euch jenen NSCs an, die ihr auch umsetzen könnt" herunterbrechen lässt?
Ich habe nicht den Anspruch, dass die Redaktion oder die Autoren Strategie studieren, aber ich habe den Anspruch, dass sie keine Fehler machen, die jede Tabletop-Anfänger in Unglaube versetzen.
Ich habe nicht den Anspruch, dass die Redaktion oder Autoren eine Philosophische Abhandlung auf höchstem Niveau. Aber etwas mehr als "Alles kann sein, nichts ist gewiss." sollte es mpMn dann aber doch sein.
Wenn solche Ansprüche schon zu hoch sind, dann wüsste ich gern, welche Ansprüche ich an ein Abenteuer denn noch haben darf ?
Ich finde es erschreckend, dass inzwischen nicht nur schlchte Rechtschreibung oder Setzung sondern nun auch noch NSC-Handlungen, flache bis unsinnige Handlungsverläufe und dergleichen mehr damit entschuldigt werden, dass die Abenteuerautoren ja auch so schlecht bezahlt würden.
Denn inzwischen ist die Konsequenz ja, dass sie zumindest von mir und auch von so manch anderem überhaupt nicht mehr bezahlt werden.