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von Rhonda Eilwind
13.10.2017 23:42
Forum: Rollenspiel & Spielwelten
Thema: Innovative Bösewichte
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Innovative Bösewichte

Oh, dazu fällt mir noch eine Variante ein:

Jemand mit den ehrenhaftesten Motiven, der evtl. etwas Gutes tun will, aber leider völlig auf dem Holzweg ist (entweder, er verfolgt zB den Falschen oder das falsche Ziel, oder ist sich der schlimmen Folgen seiner Taten für Dritte nicht bewusst) - und gestoppt werden muss.
von Rhonda Eilwind
13.10.2017 21:52
Forum: Rollenspiel & Spielwelten
Thema: Innovative Bösewichte
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Innovative Bösewichte

Ein ab und an in Filmen auftauchendes Motiv ist ein scheinbarer Gegenspieler, der den Helden wirklich das Leben sauer macht -wobei sich das Ganze am Ende als Test herausstellt, weil er sie in Wahrheit für eine wichtige Aufgabe anheuern/rekrutieren will und sichergehen wollte, dass sie die Richtigen dafür sind.
von Rhonda Eilwind
13.10.2017 17:36
Forum: Rollenspiel & Spielwelten
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Innovative Bösewichte

Ja, finde ich auch. :)

Nett fand ich auch (in einem Abenteuer, wo ich mitgespielt habe) einen eigentlich sehr gastfreundlichen Schwarzmagier irgendwo im Svlelltland, der leider absolut uneinsichtig war, was die Auswirkungen seiner Experimente auf die Anwohner der Umgebung bzw. deren Äcker und Wiesen und Bäche betraf. Er war der Meinung, die sollten sich nicht so anstellen - im Gegenteil könnten sie ihm dankbar sein, dass er sich bei innen niedergelassen hat, böte er ihnen doch die einzige Möglichkeit, über ihr "erbärmliches Dasein" hinaus sich wenigstens ab und zu was dazuzuverdienen. Dass er gleichzeitig die Grundlage ihre Daseins zu zerstören im Begriff war, war ihm nicht beizubiegen.

Ich kann mich leider nicht mehr genau erinnern, wie wir den Konflikt gelöst haben. Ich fürchte aber, der Magier musste letztlich dran glauben, denn von uns an seiner hochwichtigen Forschung hindern oder sich da hineinquatschen lassen wollte er sich ebenso wenig wie von den "dummen Bauern", und wurde dann letztlich doch schwarzmagiertypisch unangenehm.
von Rhonda Eilwind
13.10.2017 13:06
Forum: Rollenspiel & Spielwelten
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Innovative Bösewichte

Der selbstgebastelte zentrale Gegenspieler im Abenteuer davor war demgegenüber das krasse Gegenteil (und der war wirklich nur von mir, darum alles anderes als überlebensgroß):

Ein mittelmäßiger Alchemist aus dem Lieblichen Feld mit a) Hang zu nationalistischen Großmachtfantasien und b) einer tiefen Abneigung gegen bestimmte angeheiratete Verwandtschaft, aber leider ohne allzu viel politischen Überblick, der die Chance im Chaos während des Orkensturms nutzte, erstens die Verwandtschaft mittels Gift aus dem Weg zu räumen und zweitens glaubte, seinem Land einen Dienst damit zu erweisen, dass er die Beziehungen zwischen Mittelreich und LF auf diese Weise so vergiftet, dass es zur Auseinandersetzung kommt. Immerhin ist das Mittelreich gerade mit den Orks beschäftigt, also kann Vinsalt sich Almada unter den Nagel reißen. Da Amene da noch nicht von selbst drauf gekommen ist, muss man sie halt zu ihrem Glück zwingen, oder so...

Der war eigentlich ein richtig kleines Licht - ein klassischer verwirrter Einzeltäter, auch wenn er sich, wie es heute so schön heißt, daheim nicht allein radikalisiert hatte, sondern einer der damals geläufigen nationalistischen Organisationen angehörte. Gehandelt hat er - kriegsbedingt isoliert -allerdings auf eigene Kappe.)

Ich war bei der Ausarbeitung des Szenarios überrascht, wie viel Schaden eine einzelne Person anrichten kann, wenn sie es richtig anfängt.

Wobei das durchaus dadurch befeuert wurde, dass sofort x andere Parteien, die irgendein Interesse daran hatten, dass der Fall diesem oder jenem oder welchen angehängt wird, auf den Zug aufsprangen und versuchten, daraus Kapital zu schlagen.

Letztenendes hatten die Helden dadurch mehrere Gegenspieler , aber die (wie auch teils potenzielle Helfer) spielten nicht alle zusammen und wollten nicht alle dasselbe. ;)

Es entstand dadurch recht überzeugend der anfängliche Eindruck einer gigantischen Verschwörung, die sich nachher aber letztlich auf eine relativ begrenzte Ursache herunterbrechen ließ.
von Rhonda Eilwind
13.10.2017 12:43
Forum: Rollenspiel & Spielwelten
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Innovative Bösewichte

Interessantes Thema.

Im letzten von mir geleiteten und auch weitgehend zusammengestümperten AB (Ist Jahre her, war sogar noch DSA 3) war der Gegenspieler ein (vom Glauben ab-)gefallener Geweihter.

Dieser war nach einem traumatischen Ereignis zu dem Schluss gekommen, dass es die Götter, wenn es sie denn gab, an sich einen Furz bzw. gar nicht interessierte, was die Menschen oder auch ihre Geweihten so trieben, und es im Grunde völlig egal wäre, was gut und richtig sei.

Der verbrachte also seine Zeit damit, planmäßig gegen jedes einzelne Gebot seiner Gottheit zu verstoßen, vordergründig, weil es eh keinen Unterschied machte, unterschwellig aber eher, um eine - irgendeine - Reaktion "von oben" zu provozieren.

Aus verschiedenen "hoch komplexen" (okay, das AB hatte seine Schwächen--- aber immerhin habe ich mir Gedanken um das Thema gemacht :P ) Gründen, deren Ausführung hier zu weit führen würde, erhielt er aber keine.

Also trieb er es doller und doller, bis er schließlich den ultimativen Plan fasste, um "der ganzen Welt" oder wenigstens seiner ehemaligen Kirche zu zeigen, was für ein Dummfug es war, den Göttern zu folgen und diese zu unterstützen.

An der Stelle kamen die Helden ins Spiel, deren Aufgabe es erstens war, diesen seinen Plan zu bemerken und zweitens, ihn aufzuhalten und ihn unschädlich zu machen.

Frage: Warum hat die Kirche ihn nicht schon längst selbst aus dem Verkehr gezogen?

Hat sie versucht, aber nicht geschafft. (Auch dafür gab es in der Vorgeschichte Gründe).

Wieso wurden gerade die Helden angeheuert? Das passte... auch hier gab es eine Vorgeschichte zwischen Heldengruppe und Kirche (es existierten wechselseitige Verpflichtungen), und die Gruppe konnte etwas, was Kirchenvertreter selbst nicht leisten konnten und durften.

(Interessanterweise stellten sich auch hier einige Mitspieler/Charaktere die Frage, wieso die Götter selbst nicht eingreifen. Dabei hatten sie das ja quasi indirekt getan, indem Kirche und Gruppe zum richtigen Zeitpunkt nach längerer Zeit mal wieder aufeinandertrafen.)

Dabei war es gar nicht so schwer, diesen im Kopf quasi die ganze Zeit Amok laufenden, aber dabei sehr kaltblütig und planvoll vorgehenden Typen spielerisch darzustellen

Das kam offenbar so gut herüber, dass die Mitspieler vor dem noch deutlich mehr Manschetten hatten, als ich zu hoffen gewagt hatte. :)))

Allerdings hatte ich gewisse Probleme, ihn wertetechnisch so auszugestalten, dass er tun konnte, was er sollte und das "Versprechen" seiner Darstellung auch eingelöst hat.

Wir haben so gespielt, dass tatsächlich nicht nur die Charaktergestaltung, sondern auch alles andere ausgewürfelt wurde, auch die Aktionen des Gegenspieler . - Das war der Athmosphäre teils nicht wirklich zuträglich, aber ohne das wäre es leicht auf die Ein-Mann-Schau eines supercoolen Schurken hinausgelaufen (die Gefahr bestand durchaus), und so hatte das Ganze durchaus seine komischen Momente. :)

Warum ich fand, dass der hier unbedingt mit aufgeführt werden muss:

Meine Vorstellung war, dass er nicht in dem Sinne "böse" war. Er war durchaus sehr auf sein Ziel fixiert, und verfolgte seine ehemalige Kirche mit regelrechtem Hass und Verachtung. Er hatte sich aber nicht etwa Blakharaz zugewandt (was wohl aufgrund der Umstände auch sehr gut gepasst hätte) - Dämonen fand er genauso nutzlos und vermutlich letztlich unzuverlässig wie Götter.
Wenn der auch schon als Geweihter einen inhärenten Charakterfehler hatte, war es Hochmut und eine viel zu große Überzeugung von seiner eigenen Wichtigkeit. Dadurch fiel er in der Krise quasi komplett auf sich selbst zurück.
Und damit ging ihm letztlich tatsächlich jeder moralische Maßstab verloren. Er handelte nur nach der Maxime "Was nützt mir/meinem Ziel und was nicht."

Das so auszufüllen fand ich auch als "Darstellerin" mal nicht uninteressant. Und es ergab in der Summe tatsächlich bisher den für die Gruppe gefährlichsten Gegenspieler, weil er schlicht keine Skrupel hatte, offene Chancen gegen sie auch zu nutzen.

Und ich sie damit auch nicht haben durfte. ;)

Edit: Der Vollständigkeit halber anzuführen:

Ganz auf meinem eigenen Mist gewachsen ist dieser Über-NSC nicht. Vorbild war ein Charakter aus einem Buch (hier: Der Gegenspieler in "Tod und Teufel", von Frank Schätzing), den ich zwar im Original im Auftreten recht gelungen fand, aber nicht in der "inneren" Ausarbeitung. Sprich, ich wollte diese Außenwirkung mit einer aventurisch-konsistenten und mich auch überzeugenden Hintergrundgeschichte - und dann mal gucken, was passiert.

Ich fand es durchaus lohnend, und meine Spieler dankenswerterweise auch. Probleme in der Umsetzung machte eher der extrem verwickelte Plot im Verbund mit Spielabständen von mehreren Monaten durch extrem weit auseinanderliegende Wohnorte. (Es war dann leider auch unser letztes Abenteuer.)

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