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von Eulenspiegel
12.03.2018 23:42
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'Gender'-Diskussion

Rhanaya hat geschrieben: 12.03.2018 20:28Doch, "der letzte Jedi" schwingt schwer die SJW Keule und hat ne Menge handwerkliche Fehler. Was hat das mit Rassist zu tun?
Nichts. Aber es wurde doch nicht gesagt: "SJW Keule und handwerkliche Fehler sind keine Probleme, solange man kein Rassist oder Frauenfeind ist."

Es wurde gesagt: "Hautfarbe und Geschlecht der Protagonisten ist definitiv keines [Problem], solange man kein Rassist oder Frauenfeind ist."

Wieso fängst du jetzt also an, von SJW Keule und handwerklichen Fehlern zu sprechen?

In dem von dir verlinkten Telegraph Artikel geht es um "liberal identity politics", was ich auch eher in die SJW Ecke, denn in die "Hautfarbe oder Geschlecht"-Ecke und schon gar nicht in die LGBT-Ecke stecken würde.

Zur Kölner SIlvesternacht: Was hat diese bitteschön mit LGBT bzw. Gender zu tun?
Dingleberry hat geschrieben: 12.03.2018 21:05Da möchte ich jetzt gerne eine genauere Erläuterung der handwerklichen Fehler haben.
Handwerkliche Fehler hat der Film eine Menge. Aber die besprechen wir besser in einem Star Wars Thread und nicht in einem Gender-Thread.
von Eulenspiegel
11.01.2018 19:21
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'Gender'-Diskussion

Keiner glaubt, dass ein Staat, der "Demokratie" im Namen hat, demokratisch ist.
Ebensowenig geht es bei einem Job, der "Gleichstellung" im Namen hat, um Gleichstellung.

Ehrlicher wäre es, wenn sie Frauenbeauftragte geschrieben hätten.
von Eulenspiegel
09.01.2018 00:55
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'Gender'-Diskussion

Tilim hat geschrieben: 08.01.2018 20:59Liberal: Die meisten Regeln werden von der Gesellschaft selber ausgehandelt. Es bildet sich ein Gesellschaftsvertrag. Maximale Freiheit wird so (und durch eine Konstitution) garantiert.

Autoritär: Die Regeln werden von einer zentralen Stelle allen Bürgern auferlegt. Ungeschriebene Gesetze gibt es nicht. Alle Gesetze sind vom Staat diktiert.
Nein, für liberal vs. autoritär ist es egal, von wem die Regeln kommen. So ist es z.B. egal, ob Homosexualität von staatlicher Stelle verboten wird oder ob Homosexualität zwar legal ist, aber von der Gesellschaft geächtet wird: Beides ist autoritär.

liberal vs. autoritär sagt einfach nur aus, wieviele Regeln es insgesamt gibt und wie sehr sie unser Leben einschränken. Unabhängig davon, ob diese Regeln vom Staat oder von der Gesellschaft stammen.
Talasha hat geschrieben: 08.01.2018 22:55Aber genauso muss man auch wachsam sein um Nachwirkungen selbiger zu erkennen. Deshalb halte ich es auch für wichtig sich die Rohdaten für den Gender Pay Gap an zu sehen:
Das sind leider keine Rohdaten, sondern bereits aggregierte Daten.

Mögliche Ursachen könnten sein:
1. Junge Leute werden besser bezahlt als alte Leute. Männer sind in Deutschland durchschnittlich jünger als Frauen.
2. Für die gleiche Position werden Männer und Frauen häufiger bezahlt. Männer haben jedoch generell höhere Positionen.
3. Für die gleiche Arbeitszeit werden Männer und Frauen häufiger bezahlt. Frauen gehen jedoch häufiger in Teilzeit als Männer.
4. Frauen nehmen häufiger die Elternzeit und bekommen während der Elternzeit weniger Gehalt.

Gilt einer dieser möglichen Ursachen? Vielleicht! Das lässt sich aus den aggregierten Daten nicht feststellen.

Wesentlich sinnvoller sind Daten, wo andere Einflussgrößen bereits berücksichtigt wurden.
von Eulenspiegel
07.12.2017 10:35
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Arbeitsteilung lohnt sich bei Paaren nicht: Bei unverheirateten Paaren wirkt sich Arbeitsteilung sogar steuerlich negativ aus: Wenn beide unverheiratete Paare Halbzeit arbeiten, verdienen sie Netto mehr als wenn nur einer Vollzeit arbeitet. (Wenn sich Brutto nichts ändert.)

Bei verheirateten Paaren ist es jedoch vollkommen egal (sofern sie eine Steuererklärung machen):
1. Paar: Einer verdient 60.000 € brutto, der andere 0 €.
2. Paar: Einer verdient 40.000 € brutto, der andere 20.000 € brutto.
3. Paar: Beide verdienen 30.000 € brutto.

Netto verdienen alle drei Paare gleich viel! (Sofern sie eine Steuererklärung abgeben.)
von Eulenspiegel
15.11.2017 23:00
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Andwari hat geschrieben: 15.11.2017 18:32Man muss mMn schon ziemlich querdenken und einen gewollten Klischeebruch des Unternehmens unterstellen ("unseren Betriebskindergarten zeigt Ihnen noch Herr Müller, nicht Frau Maier") um das besonders attraktiv zu finden + man muss gerade den Klischeebruch positiv verstehen und nicht als neutral oder gar negativ.
Bei der Bewertung eines Unternehmens läuft viel unbewusst ab. Es ist denke ich weniger so, dass die Bewerber jetzt wirklich quergedacht haben und den Unternehmen etwas unterstellt haben. Ich vermute eher, dass es eine unbewusste Entscheidung war.
von Eulenspiegel
09.11.2017 20:51
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Das ist eigentlich die Unterscheidung zwischen teleologischer Ethik und deontologischer Ethik.

Teleologische Ethik: Handlung wird anhand ihrer Konsequenzen beurteilt.
Deontologische Ethik: Handlung wird für sich alleine unabhängig von den Konsequenzen beurteilt.
von Eulenspiegel
09.11.2017 01:28
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Dass niemand KO ging, geht in beide Richtungen:
- Halmich hat sich zurückgehalten, um Raab nicht KO zu schlagen.
- Aber Raab hat sich ebenfalls zurückgehalten, um Halmich nicht KO zu schlagen.

Wenn man sich den Kampf anschaut, sieht man, dass beide nicht mit voller Kraft durchziehen.
von Eulenspiegel
09.11.2017 01:15
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Märzhäsin hat geschrieben: 09.11.2017 01:10Dir ist aber schon klar dass du mit deiner zweiten Aussage dein erstes Argument widerlegst und meine eigenen Argumente bestätigst die du eigentlich widerlegen wolltest? :???:
Nein, Stefan Raab hat verloren, weil er untrainiert war.

Training ist wichtiger als Geschlecht und Gewicht.

Bei einem Sport treten aber zwei Trainierte gegeneinander an. Wenn man also sehen will, ob beim Sport Geschlecht oder Gewicht wichtiger ist, muss man sich den Boxkampf zwischen zwei Trainierten anschauen. Hier hilft der Kampf Halmich vs. Raab nicht weiter.
Wenn Halmich ein Super-Fliegengewicht ist dann macht das ihren Sieg noch beeindruckender weil sie sich zum Zeitpunkt des Kampfes in einer deutlich niedrigeren Gewichtsklasse als Stefan Raab befand.
Ja, das zeigt, wie wichtig Training ist. Vor allem, wenn man nicht mit KO, sondern nach Punkten gewinnt, ist Training extrem wichtig.
Du bestätigst ja praktisch nur meine Aussagen dass es auf Muskeln und Körpergewicht und nicht auf das biologische Geschlecht ankommt.
Ja, diese Aussage bestätige ich. Aber ich denke nach wie vor, dass Halmich vs. Raab ein schlechtes Beispiel für diese Aussage ist.
von Eulenspiegel
09.11.2017 00:56
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Gerade beim Boxen liegt das aber weniger am Geschlecht als am Gewicht.
Vergleichen wir doch mal Regina Halmich mit Wladimir Klitschko.

Natürlich würde Klitschko im Boxen gewinnen. Aber würde er gewinnen, weil er ein Mann ist? Oder würde er gewinnen, weil er über 90 kg wiegt, während Halmich nur ca. 52 kg wiegt?

Im Boxen gibt es extra die Gewichtsklassen: Halmich ist in der Gewichtsklasse "Super-Fliegengewicht" (ca. 51-52 kg). Wenn sie gegen einen Mann in der gleichen Gewichtsklasse antritt, gewinnt sie trotzdem. (Nur gibt es extrem wenig Männer, die in diese Gewichtsklasse fallen.)

Auf der anderen Seite haben wir Klitschko in der Gewichtsklasse "Schwergewicht" (>90 kg). Hier ist eigentlich egal, ob ein Mann oder eine Frau gegen Klitschko antritt: Die verlieren alle beide haushoch gegen ihn.
Ansonsten hätte eine trainierte Frau, die es auf >90 kg schafft durchaus auch gute Chancen in diesem Boxkampf. Nur gibt es extrem wenig trainierte (!) Frauen in dieser Gewichtsklasse.

Gerade beim Boxen ist es daher sehr sinnvoll, nicht über das Geschlecht, sondern über das Gewicht zu gehen.
von Eulenspiegel
09.11.2017 00:33
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@Jadoran
Zu persönlichen Sachen möchte ich nichts sagen. Bitte verstehe das.

Nur soviel als Denkanstoß:
Beim Ausrauben verliert man etwas Geld. Man hat kurzfristig Angst, aber im Nachhinein ist man nur etwas Geld los. Man ärgert sich darüber, dass das Geld weg ist, aber das war es.

Bei einer versuchten Vergewaltigung jedoch erlebt man eine erniedrigende Situation. Es ist nicht nur die Angst um verlorenes Geld. Es sind die Gedanken, was hätte passieren können. Und auch, wenn man der Situation nochmal entkommen ist, so erlebt man die Situation in seinen Träumen einige zeitlang wieder. Wobei die Situation in den Träumen immer wieder variiert und nicht genau so wie in der Realität abläuft.
von Eulenspiegel
09.11.2017 00:20
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Märzhäsin hat geschrieben: 08.11.2017 23:57Wenn man nach Gewichtsklassen trennen würde hätte man gleich starke Männer und Frauen die gegeneinander antreten würden.

Aber aus Tradition und Konservativismus macht man so etwas leider nicht.
Bei Kampfsportarten ist Kraft der wichtigste Faktor. Kraft ist relativ gut mit Gewicht korreliert. Deswegen kann man sagen: Je schwerer jemand ist, desto stärker ist er auch.

Disclaimer: Das gilt für trainierte Menschen! Je schwerer ein trainierter Mensch ist, desto stärker ist er auch. Bei untrainierten Menschen gilt diese Korrelation nicht unbedingt.

Für Sport ist aber Ausdauer wichtiger als Stärke. Ausdauer korreliert aber weniger mit dem Gewicht. Hier ist (wieder bei trainierten Menschen) die Korrelation zwischen Ausdauer und Geschlecht größer als die Korrelation zwischen Ausdauer und Gewicht.

Um es klar zu sagen: Solange man etwas nur Hobby-mäßig macht, sind gemischte Manschaften toll. Aber im Profi-Sport wird das bei vielen Sportarten kompliziert.
Und mein Vater hat mir mal von einem Boxturnier im Jahr 2001 erzählt bei dem Stefan Raab gegen Regina Halmich verlor.
Wobei Stefan Raab ein Entertainer und kein Boxer ist.

Wir haben die Boxweltmeisterin gegen einen im Boxen untrainierten Mann antreten lassen und es gab einen knappen Sieg der Boxweltmeisterin. Das finde ich da interessant: Obwohl Stefan Raab keine Boxerfahrung* hatte, hat er trotzdem fast gewonnen.

*Ich glaube, das Quizboxen, wo Raab zumindest halbwegs Boxerfahrung gesammelt hat, gab es erst später.
Jadoran hat geschrieben: 09.11.2017 00:12Ich bin auch schon mit vorgehaltenem Messer ausgeraubt worden.
Es ist schon ein Unterschied zwischen "ausgeraubt werden" und "fast vergewaltigt werden".

Und es macht auch einen Unterschied, ob man draußen schlafen muss, weil keine Zimmer frei sind. Oder ob man draußen schlafen muss, weil die Leute dich nicht auf dem Zimmer haben wollen.
von Eulenspiegel
08.11.2017 18:36
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Salix Lowanger hat geschrieben: 08.11.2017 18:20Wie wäre es mit dem Recht, sich das aussuchen zu dürfen? Mit der Wahl ist dann zurecht zu kommen (Stichwort: Schwester K).
Was sich aussuchen können?
Angenommen, Person A ist weiblich und will von einer Frau untersucht werden: Jetzt kommt Person B auf sie zu und untersucht sie.
Dann muss klar sein, dass Person B juristisch eine Frau ist.

Es geht hierbei weniger um das Geschlecht desjenigen, der untersucht wird (Person A). Es geht um das Geschlecht des Kontrolleurs. Im Beispiel also um das Geschlecht von Person B. Das muss juristisch definiert sein.
"Recht" ist witzig: Ich denke mal, ein Mann hätte nicht das Recht, in ein Frauengefängnis zu kommen, oder? Der wird ohnehin in ein Männergefängnis eingeliefert. Insofern ist das auch eher Makulatur.
Nein, ein Mann hat nicht das Recht in ein Frauengefängnis zu kommen. Ein Mann hat das Recht in ein Männergefängnis zu kommen. Wahrscheinlich ist den meisten Männern dieses Recht ziemlich egal. Und sie hätten kein Problem damit, auf dieses Recht zu verzichten. Aber sie haben dieses Recht.

Viel wichtiger ist jedoch das Recht von Frauen, in ein Frauengefängnis zu kommen. Hier wollen viele Frauen nicht auf dieses Recht verzichten und dieses behalten.
Die letzten beiden sind schon irgendwie nachvollziehbar. Geschlechterquoten im bestimmten Berufsfeldern sind zwar verständlich, aber höchst umstritten.
Und die Trennung in Männer und Frauen ist auch nur für bestimmte Sportarten (und die Umkleiden) sinnvoll.
1. Geschlechterquoten sind umstritten. Das stimmt. Aber das zeigt ja gerade deren Relevanz. Irrelevante Sachen sind wesentlich seltener umstritten.

2. Klar, nur für bestimmte Sportarten. Dass es nicht für alle Sportarten gilt, ist trivial.
von Eulenspiegel
08.11.2017 17:46
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Gorbalad hat geschrieben: 08.11.2017 17:28Man könnte das mit dem Geschlecht als juristischer Kategorie doch auch einfach weglassen...
In 99% aller Fälle könnte man das Geschlecht als juristische Kategorie einfach weglassen. Es gibt aber noch einige relevante Punkte:

- Bei einer Leibesvisitation hat man das Recht darauf, von einer Person des gleichen Geschlechts untersucht zu werden.
- Bei einem Gefängnisaufenthalt hat man das Recht, in das entsprechende Gefängnis (Männer- bzw. Frauengefängnis) zu kommen.
- Männer bzw. Frauenquote.
- Sport (OK, ist nicht wirklich juristisch, beruft sich aber auf das juristische Geschlecht)
von Eulenspiegel
04.11.2017 13:56
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Ich finde Lobbyarbeit nicht schlimm. Wenn jemand Interessen hat, dann ist es doch positiv, wenn er der Politik seine Interessen mitteilt und der Politik erzählt, wieso er diese Interessen für richtig und wichtig hält.
von Eulenspiegel
30.10.2017 11:03
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Talron hat geschrieben: 30.10.2017 09:26Eine Yacht zahlt in der Zukunft keine Steuern!
Richtig. Ganz meine Meinung.

Es gab ja 2 Argumente:
1. Argument: Etwas sollte unterstützt werden, weil es Zeit und Geld kostet.

2. Argument: Etwas sollte unterstützt werden, weil es gut für die gesamte Gesellschaft ist (z.B. Steuern zahlt).

"Yacht zahlt keine Steuern" unterstützt dabei das 2. Argument.

Kinder zahlen zukünftig Steuern, sind die zukünftigen Arbeitskräfte und sorgen dafür, dass es auch noch in der nächsten Generation eine Gesellschaft gibt. Deswegen sollten Kinder unterstützt werden.
von Eulenspiegel
25.10.2017 22:56
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BenjaminK hat geschrieben: 25.10.2017 10:42Sinnverfremdender Austausch von Nomen beweist nix.
Es geht nicht um den sinnverfremdenden Austausch von Nomen. Es geht darum, das Argument auf einen Sachverhalt anzuwenden, bei dem man das Ergebnis bereits kennt.
Ich widerspreche nicht in dem Punkt des gesamtgesellschaftlichen Nutzens, sondern in der Freiheit der Entscheidung.
Deine Argumente:
Deine beiden Argumente waren:
1. Weil sie Geld² kosten, müssen sie unterstützt werden.
2. Weil sie nicht freiwillig sind, müssen sie unterstützt werden.

Dein 1. Argument hat zwar eine richtig Prämisse (Kinder kosten tatsächlich viel Geld), aber das Argument ist falsch. (Nur weil etwas Geld kostet, muss man es noch lange nicht unterstützen.)

Bei deinem 2. Argument ist zwar das Argument richtig. (Wenn man den Zustand nicht freiwillig herbeigeführt hat, sollte man tatsächlich unterstützt werden, die Folgen des Zustandes abzumildern). Aber die Prämisse ist falsch. (Kinder sind in der Regel freiwillig. Eine Ausnahme stellen Vergewaltigungen etc. da. Aber im Regelfall sind die Kinder freiwillig.)

Mein Argument:
3. Wenn etwas gut für die Gemeinschaft ist, dann sollte man es unterstützen.

Dieses Argument ist zum einen richtig. Und zum anderen stimmt die Prämisse zumindest für Deutschland: Kinder zu bekommen ist in Deutschland gut für die Gemeinschaft.

Außerhalb von Deutschland muss die Prämisse nicht unbedingt gelten. So gab es z.B. in China lange Zeit die 1-Kind-Politik.
Talasha hat geschrieben: 25.10.2017 12:23Dann bist du also der Ansicht, dass jemand der sein Geschlechtsteil in das Bullauge einer Jacht steckt nach § 176 Stgb bestraft werden sollte?
Nein, wie kommst du zu diesem Schluss?

Wir haben zwei Argumente:
1. Argument: Wenn etwas Geld kostet, dann sollte man es unterstützen.
Schlussfolgerung: Man sollte das Kinderkriegen und das Yacht kaufen unterstützen. (Denn beides kostet Geld.)

2. Argument: Wenn eine Person ein seelisches Trauma verursacht, dann sollte die Person bestraft werden.
Schlussfolgerung: Wenn eine Person mit einem Kind Sex hat, dann sollte die Person bestraft werden. (Denn sie hat bei dem Kind ein seelisches Trauma verursacht.)

Es folgt aber nicht, dass eine Person, die ihr Geschlechtsteil in das Bullauge einer Yacht steckt, bestraft werden muss: Denn die Yacht besitzt keine Emotionen und kann daher auch kein seelisches Trauma davontragen.

Du siehst: Aus dem 1. Argument folgt, dass der Kauf einer Yacht unterstützt werden sollte. Aus dem 2. Argument folgt jedoch nicht, dass Sex mit einer Yacht bestraft gehört.
von Eulenspiegel
25.10.2017 10:25
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@BenjaminK
Die Frage ist, von wem das Kind gewollt ist. Tilim und ich sind der Meinung, dass das Kind wirtschaftlich sinnvoll ist und deswegen von der ganzen Gesellschaft gewollt ist.

Du hast dem widersprochen und davon geredet, dass das Kind von den Eltern gewollt ist.
Das ist aber ein dämliches Argument, da Yachten auch von Paaren gewünscht werden.

Dann hast du noch argumentiert, dass Kinder Geld kosten. Das ist ein noch dämlicheres Argument, da alles Geld kostet.

Das Argument von Tilim und mir, dass Kinder jedoch einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen haben, ist ein sinnvolles Argument: Denn das Argument trifft auf Yachten nicht zu.

Deine Argumente treffen jedoch auch alle auf Yachten zu. Deswegen solltest du konsequent sein und entweder dein Argument revidieren oder die Förderung von Yachten fordern.

Aber ich habe das Gefühl, du widersprichst einfach nur des Widersprechens willen: Erst widersprichst du Tilim, dass es nicht um den gesamtgesellschaftlichen Nutzen geht, sondern um Geld. Und anschließend widersprichst du dir selber, dass es nicht um Geld, sondern den gesamtgesellschaftlichen Willen geht.
BenjaminK hat geschrieben: 25.10.2017 08:21Nehme einen Satz, tausche einzelne Nomen aus, präsentiere Unsinn.
Auch hier änderst du die Prämisse.
Das erste nennt man
Reductio ad absurdum
:
Ich habe dein Argument genommen und es auf einen anderen Sachverhalt angewendet. Und es kam Blödsinn raus. Daraus folgt, dass das Argument Blödsinn ist.

Zum zweiten: Nein, ich ändere keine Prämissen.
von Eulenspiegel
24.10.2017 22:07
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BenjaminK hat geschrieben: 24.10.2017 13:52Mindestens einmal Geld muss kompensiert werden, damit aus der Überlegung "Zeit+Geld² für Kind" oder "Zeit+Geld für Karriere" nur noch "Zeit+Geld für Kind" wird.
Mindestens einmal Geld muss auch kompensiert werden, damit aus der Überlegung "Zeit+Geld² für Yacht" oder "Zeit+Geld für Karriere" nur noch "Zeit+Geld für Yacht" wird.

Zur Erklärung: Bei der Yacht hast du sogar dreifache Ausgaben:
1. Den Kauf der Yacht.
2. Die jährlichen Ausgaben.
3. Du musst beruflich kürzer treten, wenn du mehr Zeit auf deiner Yacht verbringen willst.

Die Frage ist: Ist "Zeit + Geld² für Kind" und "Zeit + Geld² für Yacht" nicht vollkommen in Ordnung? Muss man daraus unbedingt "Zeit + Geld für Kind" und "Zeit + Geld für Yacht" machen?
von Eulenspiegel
20.10.2017 18:34
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@Tilim
Ich will jetzt keine Religions-Debatte aufmachen. Aber es gibt nicht DAS Christentum: Es gibt den Evangelismus, Katholizismus und die Russisch-Orthodoxe, um nur einige zu nennen.

Ebenso gibt es nicht DEN Islam: Es gibt die Sunniten, die Schiiten und die Salafisten, um nur einige zu nennen.

Ebenso gibt es beim Feminismus mehrere verschiedene Arten von Feminismus. - Was ich aber auch durchaus als kontraproduktiv sehe: "Familienfreundlichkeit" als Feminismus zu brandmarken: Einerseits verliert man dadurch die ganzen Väter als Unterstützer. Und zum anderen drängt man dadurch Frauen unbewusst in die Mutterrolle.

Es ist ganz gewöhnlich, dass es einen Oberbegriff gibt, der sich dann in mehrere Unterarten aufspaltet.
von Eulenspiegel
20.10.2017 15:38
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'Gender'-Diskussion

Rhonda Eilwind hat geschrieben: 18.10.2017 02:04Und wo wir gerade dabei sind: Hier wären wie wieder an dem Punkt, wo Kinder zum Ferrari werden. Oder zum DSA-Spiel.

Und zum Privatvergnügen.

Erstens sind Kinder in dem Moment nicht reines Privatvergnügen, wo wir ein Rentensystem haben und die soziale Absicherung der Bevölkerung darauf beruht, dass möglichst viele Menschen Kinder haben.
Ich bin ein großer Gegner von Privatisierung. Alles, was in gesamtgesellschaftlichen Interesse ist, sollte auch vom Staat durchgeführt werden, um Missbrauch zu verhindern.

Daher bin ich sogar extrem dagegen, dass die Erziehung irgendwelchen Privatpersonen überlassen wird. Ich denke, staatliche Kindergärtner und Erzieher, die das beruflich machen, sind wesentlich besser dazu geeignet. - Was auch noch geeignet wäre: Die Kindererziehung in Kibbuzim.

Wenn ich also sage, dass Kindererziehung Privatvergnügen ist, dann meine ich damit: Kindererziehung ist leider (!) Privatvergnügen.
Man kann nun darüber diskutieren, ob es sinnvoll oder berechtigt ist, das zu tun und die Vermehrung der eigenen Spezies als "etwas Besonderes" zu betrachten, das einen etwas anderen Status verdient als jedes noch so tolle Hobby.
Du musst zwischen Gesellschaft und Arbeitgeber unterscheiden!

Dass die Kinder der Gesellschaft als ganzes nutzen, hatte ich bereits letzte Woche gesagt. Daher bin ich ja auch dafür, dass der Staat als Vertretung der Gesellschaft Eltern (beiderlei Geschlechts) unterstützt. Für die Gesellschaft (und damit auch den Staat) sind Kinder positiv und gehören unterstützt.

Der Arbeitgeber ist in der Regel jedoch eine Privatperson oder ein Privatunternehmen. Dieses hat keine Vorteile durch Kinder. Hier hat es sogar eher Nachteile, wenn die Angestellten sich dafür entscheiden, Kinder zu erziehen.
von Eulenspiegel
17.10.2017 22:28
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'Gender'-Diskussion

Rhonda Eilwind hat geschrieben: 17.10.2017 20:23Und es haben doch auch nicht alle Tiere dieselben Bedürfnisse, weswegen es idR auch nichts bringt, pauschal über "Tiere" und "Menschen" zu reden.
Es ging um Säugen vs. Stillen.

Da macht es Sinn, zwischen Säugetieren und Nicht-Säugetieren zu unterscheiden. Aber es macht Null Sinn, zwischen Menschen und Tieren zu unterscheiden.
Es macht absolut "Sinn", zwischen Menschen und anderen Tieren zu unterscheiden,
Zwischen Menschen und anderen Tieren zu unterscheiden, kann in einigen Fällen sinnvoll sein. Hier ging es aber darum, zwischen Menschen und Tieren zu unterscheiden.

Und bevor mir jemand Wortklauberei vorwirft, die folgenden beiden Aussagen:
1. "Ich unterscheide zwischen Frauen und Menschen."
2. "Ich unterscheide zwischen Frauen und anderen Menschen."

Ist es Wortklauberei, erste Aussage zu kritisieren und die zweite Aussage zu verlangen?

Bzgl. Teilzeitarbeit wegen Elternschaft
Hier wurde ziemlich stark die Arbeitnehmerseite betrachtet. Ich betrachte das ganze mal von Arbeitgeberseite.

Der Arbeitgeber interessiert sich dafür, was du während der Arbeit machst. Was du außerhalb der Arbeit machst, geht ihn nichts an. Das ist Privatsache.

Ob du nun Halbzeit arbeiten möchtest, weil du ein Kind betreust oder weil dein Fußball-Hobby so zeitintensiv ist oder du viel mit deinen Freunden DSA spielen willst, ist dem Arbeitgeber egal.

Wichtig für den Arbeitgeber ist letztendlich nur, wie wertvoll du für den Job bist. Je höher dein Wert, desto schneller und desto öfter wirst du befördert.

Daher gilt:
- Halbzeit arbeiten: Du wirst eher nicht befördert. Und wenn, dann auch eher halb so schnell.
- Vollzeit und pünktlich Dienstschluss: Normale Beförderung. Die höchsten Ämter bleiben dir aber verschlossen.
- Vollzeit mit regelmäßigen Überstunden und auch in seiner Freizeit verfügbar: Sehr schnelle Beförderung und steile Karriere. (Wenn auch der Rest wie Arbeitsqualität etc. stimmt.)

Der Arbeitgeber will hier niemanden bestrafen. Es ist nur so, dass eine andere Person den Chefposten besser ausfüllen kann.
Und wie gesagt: Dem Arbeitgeber ist egal, ob du auf Überstunden verzichtest, weil du ein Kind hast oder weil du DSA spielst. Das ist Privatsache, die ihn nichts angeht.
von Eulenspiegel
17.10.2017 12:53
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'Gender'-Diskussion

Alrik Normalpaktierer hat geschrieben: 17.10.2017 07:31Es gibt Sprachspiele, etwa in der Naturwissenschaft, wo es nicht nötig ist, zwischen Mensch und Tier zu unterscheiden.
Menschen sind Tiere.

Es macht genau so wenig Sinn zwischen Menschen und Tieren zu unterscheiden, wie zwischen Gorillas und Tieren zu unterscheiden.
Wer Menschen diese spezifischen Bezeichnungen vorenthält, ist nicht lustig oder besonders klar, sondern hat ein Interesse daran, diesen Menschen die volle Zugehörigkeit zur Menschheit abzusprechen.
Falsch! Wer auf eine Unterscheidung besteht, ist im Grunde seines Herzens speziesistisch.

Da hier schon andere Philosophen genannt wurden, empfehle ich in dieser Hinsicht Peter Singer.
von Eulenspiegel
16.10.2017 14:19
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'Gender'-Diskussion

Rhonda Eilwind hat geschrieben: 16.10.2017 13:21Irrtum. Das tut sie zB auch, weil
  • ihr Anspruch auf Teilzeit sich in ihrem Betrieb angeblich nicht umsetzen lässt, oder
  • weil Teilzeitarbeit zufällig nur außerhalb der Öffnungszeiten gängiger KiTas leistbar ist und Überstunden auf keinen Fall ausgeschlossen, oder
  • sie nach Rückkehr in Teilzeit auf einen Arbeitsplatz versetzt wird, auf dem sie nur noch irgendwie beschäftigt von von allem ausgeschlossen wird, weil sie "erfahrungsgemäß sowieso bald weg ist", oder
Und das ist bei euch für Männer anders? :???:
  • weil Betriebskindergärten bei zwei Arbeitnehmern im selben Betrieb das Kind nur am Arbeitsort des Mehrverdieners aufnehmen, wodurch es jeden Morgen um 05:00 aufstehen müsste und abends um 18:00 zuhause wäre,
Das wiederum ist ja eher ein Grund, dass der Mehrverdiener in Teilzeit geht.

Aber andererseits ist es doch super, dass die Kita so lange auf das Kind aufpasst. Dadurch können beide Elternteile von 6 bis 17 Uhr an ihrer Karriere arbeiten, wenn sie es wollen.
Um es mal so zu formulieren: In einer idealen Welt wäre es selbstverständlich, dass ein Passant dem Rollstuhlfahrer, der auf den Berg soll, hilft, solange kein Lift existiert.
Die Frage ist: Sitzt der Rollstuhlfahrer gezwungenermaßen im Rollstuhl? Oder kann er auch gehen, aber hat mit seinem Partner verabredet, dass er sich für 9 Monate in den Rollstuhl setzt, weil die beiden das so wollen?
von Eulenspiegel
16.10.2017 13:14
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Kommt darauf an: Bei einer Investition, die später der gesamten Gesellschaft zu gute kommt, ist eine stärkere Unterstützung hilfreich.

Bei einer Investition,die später nur einem persönlich zu Gute kommt, gibt es keinen Grund, dass die Gesellschaft das unterstützt.
von Eulenspiegel
16.10.2017 12:49
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Rhonda Eilwind hat geschrieben: 16.10.2017 12:17Falsch. Es ging darum, dass das Bekommen von Kindern Frauen in beruflicher Hinsicht häufig einschränkt, und es dieses ohne jeden Zweifel im Mittel stärker tut, als Männer (und alle anderen - ich bin nicht so firm in dem cis/trans-Gedöns, wo nicht organische chemische Verbindungen davon betroffen sind) eingeschränkt werden.
Wieso "Falsch"?
Wo habe ich widersprochen, dass es auch darum ging?
Als Hinweis, in diesem Thread geht es um mehrere Sachen. Das, was du ansprichst ist ein (!) Thema gewesen.

Wenn du einen Post schon mit einem plakative "Falsch" anfängst, wäre ein Zitat vorher extrem hilfreich, damit ich weiß, worauf sich dein falsch bezieht.

Zur Behauptung, Frauen werden in beruflicher Hinsicht eingeschränkt: Hier bitte nicht von Korrelation auf Kausalität schließen!
Der ist dann in anderer Hinsicht stärker eingeschränkt, nämlich darin, einen Kinderwunsch erfüllt zu bekommen. Oder in der Möglichkeit, ein Kind auszutragen.

Das ist aber nicht das Thema.
Es gibt nicht nur ein Thema. In diesem Thread werden mehrere Themen besprochen.

Die berufliche Einschränkung ist dagegen eine Sache, die zwischen den beiden Eltern ausgehandelt wird und wo sich die Eltern gemeinsam entscheiden müssen, wer von beiden sich einschränkt. Oder ob sie ihr Kind zu einer Ganztags-Kita oder Kindermädchen bringen, um uneingeschränkt weiter Karriere zu machen.

Wer sich kein Kindermädchen leisten kann, kann auch eine Au-pair Hilfe suchen. Das ist vor allem in den USA und England in der Mittelschicht recht beliebt. Scheint aber auch langsam in Deutschland anzukommen.
Und deinem "Ich kenne genügend Partnerschaften, wo es anders ist" halte ich entgegen: "Ich kenne genügend Partnerschaften, wo der Mann meint, dass es anders ist." - Und manchmal sogar die Frau. Aber objektiv gesehen stimmt das nicht. ;)
Wieviele homosexuelle Partnerschaften kennst du? Wieviele polygame Partnerschaften kennst du? Wieviele Patchwork- Familien?
Hast du mein Beispiel aus einem vorigen Beitrag gelesen? - Das mit den Ärzten und ihrer Familienplanung?
Das mit den Oberärzten? Das klingt für mich eher nach Korrelation denn nach Kausalität.

Ich vermute, die Oberärzte haben sich in diesem Fall freiwillig entschlossen, mehr Zeit mit dem Kind anstatt mit der Karriere zu verbringen. (Kindermädchen kann man sich in der Gehaltskategorie bereits leisten.)

Um es deutlich zu machen: Ich habe nichts gegen einen familienfreundlicheres Umfeld. Davon profitieren beide Geschlechter.

Aber letztendlich muss sich jeder entscheiden, wo er mehr Zeit und Energie investiert: Karriere oder Kinder. Der Tag hat nunmal nur 24 Stunden.
von Eulenspiegel
16.10.2017 10:43
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'Gender'-Diskussion

Rhonda Eilwind hat geschrieben: 16.10.2017 03:32Aber Frauen sind - über die bestehende gewährte Elternzeit hinaus - stärker ans Kind gebunden und damit stärker in ihrer Kapazität für weitere Arbeit eingeschränkt als Männer.
Nein. Es ist vollkommen freigestellt, welcher Elternteil zu Hause bleibt und welcher Arbeit. Oder ob beide gleichmäßig kürzertreten. Das wird denke ich am deutlichsten bei schwulen Paaren mit Kind, wo eine Frau überhaupt nicht eingeschränkt werden kann. Aber auch bei heterosexuellen Paaren muss es nicht die Frau sein.

Es stimmt, dass häufiger die Frau berufstechnisch zurücksteckt. Aber das tut sie nicht, weil sie es muss. Sie tut es, weil sie sich mit ihrem Partner freiwillig darauf geeinigt hat.
Logischerweise profitieren dann von Verbesserungsmaßnahmen für die Lage berufstätiger Eltern Frauen mehr.
Das bestreitet ja auch keiner. Die Frage ist, wieso muss es überhaupt solche Verbesserungsmaßnahmen geben?

Meine Antwort darauf war: Weil Kinder der gesamten Gesellschaft helfen.
Jemand anderes hatte die Antwort: Weil Frauen etwas können, was Männer nicht können. Was ich für keine sinnvolle Antwort halte. Siehe auch das Beispiel mit dem im Stehen pinkeln.
Anschließend kam dann noch die Antwort mit dem stärker eingeschränkt. Auch diese Antwort ist falsch, weil es Männer, Trans-Frauen und Cis-Frauen mit Gebärmutterkrebs sind, die stärker eingeschränkt sind.

Cis-Frauen mit gesunder Gebärmutter sind diejenigen mit den wenigsten Einschränkungen.
Männer mit Kinderwunsch können sich diesen also ohne Einschränkung ihrer beruflichen Lebensplanung erfüllen, Frauen in der Regel nicht.
Das ist falsch. Als Beispiel seien nochmal schwule Paare genannt. Aber auch heterosexuelle Paare, wo der Mann zu Hause bleibt. Oder Paare, die ein Kindermädchen engagieren.

Man sollte von Korrelation nicht auf Kausalität schließen.
Weil als ganz selbstverständlich vorausgesetzt wird, dass Frauen einen Schritt zurück machen, "weil's halt so ist, wie es ist"
Wenn das in deiner Partnerschaft so war, dann tut mir das Leid. Ich kenne genügend Partnerschaften, wo das anders ist.
von Eulenspiegel
16.10.2017 02:56
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'Gender'-Diskussion

Bzgl. Einschränkung
Grundsätzlich kann jeder Kinder adoptieren.

"Keine Kinder bekommen" ist jedoch eine Einschränkung, die nur Männer, Trans-Frauen und Cis-Frauen mit Gebärmutterkrebs haben.
Cis-Frauen mit gesunder Gebärmutter haben diese Einschränkung nicht.

Wenn man diesen Einschränkungs-Gedanken zu Ende denkt, sollte man also Männer, Trans-Frauen und Cis-Frauen mit Gebärmutterkrebs dafür entschädigen, dass sie diese Einschränkung haben.
Es macht vom Einschränkungs-Gedanken her Null Sinn, ausgerechnet diejenigen zu entschädigen, die nicht eingeschränkt sind.

Bzgl. Akzeptanz
Es ist doch auch in den Deutschland akzeptiert und normal, dass Frauen Kinder kriegen. Frauen kriegen in Deutschland weniger Kinder. Aber dass sie Kinder bekommen wird als normal angesehen und wird akzeptiert.

Allgemein finde ich Akzeptanz aber wichtiger als Normalität. Es sollte auch der nicht-normale Lebensstil akzeptiert werden.
von Eulenspiegel
16.10.2017 02:29
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'Gender'-Diskussion

@Rhonda Eilwind
Nur weil man Sachen kann, heißt das noch lange nicht, dass sie extra gefördert werden müssen.

Der Mann kann im Stehen pinkeln. Muss das vom Staat unbedingt staatlich gefördert werden? Würdest du einen Staat ohne Pissoires als Männer-diskriminierend ansehen?

Um es nochmal klarzustellen: Ich bin für die Förderung von Kinder kriegen, weil es der gesamten Gesellschaft hilft.

Aber zu sagen "weil sie es kann", ist ein ganz schlechtes Argument.
von Eulenspiegel
16.10.2017 02:03
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'Gender'-Diskussion

Kinder kriegen ist eine Sache, die der gesamten Gesellschaft nutzt. (Jedenfalls bis zu den durchschnittlich 2,2 Kindern und bei vernünftiger Erziehung.)

Steuern sind dafür da, dass jeder einzelne etwas abgibt, womit dann Sachen gefördert werden, die der Allgemeinheit nutzen.

Daher ist es durchaus vernünftig, dass man Steuern dafür verwendet, Paare zum Kinder kriegen zu ermutigen. (Niemand wird gezwungen, Kinder zu kriegen.)

Die Frage ist: Wenn beide Elternteile Kinder wollen und beide Elternteile Karriere wollen, wie kann man das unter einen Hut bringen:
- Ganztags-Kita
- Nanny/Kindermädchen
- Beide arbeiten Halbzeit (wirkt sich allerdings für beide negativ auf die Karriere aus.)
von Eulenspiegel
16.10.2017 01:17
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'Gender'-Diskussion

Suilujian hat geschrieben: 15.10.2017 22:45Herdprämien kosten den Steuerzahler aber halt etwas. Geburtsprämien übrigens auch.
Richtig. Deswegen sind sie auch gegen Herdprämien. Geburtsprämie ist wiederum nur ein anderes Wort für Kindergeld.

Zum Thema Verantwortung abgeben:
Kein Rechter würde sagen, dass er rechts ist, weil die Linke versagt hat. Meine Beobachtung als gemäßigter Linker ist es, dass viele Leute, die mit der Mitte unzufrieden sind und nach Alternativen suchen, zuallererst auf BEIDE Ränder schauen. Jetzt ist es so, dass gerade an den Rändern natürlich viel Unsinn gesprochen wird. Aber der linke Rand beschäftigt sich dabei mit Problemen, die der enttäuschte Mitte-Wähler nicht teilt. Der rechte Rand beschäftigt sich mit diesen Problemen. Ja, es ist Unsinn, aber das nimmt der enttäuschte Mitte-Wähler nicht wahr. Er nimmt nur wahr: Die Linken interessieren sich nicht für meine Probleme, die Rechten schon.

Und das ist Schade, da gerade die Linke durchaus vernünftige Antworten für die Sorgen des enttäuschten Mitte-Wählers liefern könnte.