@Suilujian
Richtig, momentan stellt jeder Staat zwei Stimmen. Hier kam aber der Vorschlag auf, das Wahlsystem nicht nach Staat, sondern nach Person zu gewichten.
Ich habe erklärt, wieso ich den Status quo (Stimmengewicht nach Staat) besser finde als den Änderungsvorschlag (alle Personen haben das gleiche Stimmengewicht),
Von einer auch nur potentiell möglichen Unterdrückung der kleineren US-Staaten durch die grösseren kann keine Rede sein; wenn überhaupt ist die Lage umgekehrt!
Bitte nicht Status quo mit dem Änderungsvorschlag verwechseln.
Status quo: Ist gut so wie er ist.
Änderungsvorschlag: Würde dazu führen, dass die größeren Staaten die kleinen unterdrücken.
@Cifer
Das aktuelle Wahlsystem für den US-Präsidenten ist eine Mischung:
Einerseits wollte man kein reines popular voting, das kleine Staaten benachteiligt.
Andererseits wollte man aber auch kein reines "2 Wahlmänner pro Staat".
Das Präsidenten-Wahlsystem, das dabei herauskam, ist ein vernünftiger Kompromiss zwischen diesen beiden Extremen.
Und was macht diese Auswahl besser als eine nach Hautfarbe, Landkreis, Religion oder drölfzig anderen Kriterien?
1) Inwiefern sollte Hautfarbe relevant sein?
2) Religion ist Privatsache und sollte nicht unbedingt Einfluss auf die Politik nehmen. Nach meinem Geschmack nimmt die Religion in den USA eh schon viel zu viel Einfluss auf die Politik. Das muss man nicht noch vergrößern.
3) Landkreis wäre tatsächlich eine vernünftige Alternative. Jetzt haben sich die USA allerdings für Bundesstaat und nicht Landkreis entschieden.
Letzteres funktioniert nicht, weil das Wahlsystem darauf ausgerichtet ist, dass Drittkandidaten denen, die sie ähnlich sind, schaden.
Wenn sich mein Wunschkandidat und der demokratische Kandidat ähnlich sind, dann ist doch alles wunderbar! Dann scheint der demokratische Kandidat ja durchaus geeignet, meine Interessen umzusetzen.
Und falls der demokratische Präsident meine Interessen nicht umsetzt, dann ist es mir egal, ob ein Drittkandidat ihm nun schadet oder nicht.
Zu den Republikanern:
Wenn diese die Interessen der Kalifornier umsetzen würden, dann würden auch mehr Kalifornier die Republikaner wählen.
Es gibt schließlich kein ehernes Gesetz, das sagt, dass Kalifornien die Demokraten wählen
muss.
Es ist eher so, dass Kalifornien bisher die Demokraten gewählt hat, weil diese ihre Interessen eher umsetzen als die Republikaner.
Aber falls die Republikaner mal die Interessen der Kalifornier vertreten würden, dann könnte Kalifornien durchaus die Republikaner wählen.
Wer ist jetzt hier der große Beschützer der Minderheitsinteressen?
Ich finde es sehr interessant, dass du Kalifornien als Beispiel für eine Minderheit heranziehst. Kalifornien ist mit 55 Stimmen alles andere als eine Minderheit. Als Beispiel für eine Minderheit würde ich eher Alaska, Wyoming oder Hawaii ansehen.
Und die Aussage, dass Brot ein nährstoffreiches Nahrungsmittel ist, hörst du regelmäßig von Leuten, die keine Weizen-Allergiker sind. Möchtest du auf irgendwas bestimmtes hinaus?
Ja, für Weizen-Allergiker ist es sinnvoll, dass es auch Alternativen zu Brot gibt. Und der Hinweis der Weizen-Nicht-Allergiker hilft ihnen nicht weiter.
Genau so bei den Minderheiten. Für diese gibt es einen Grund, dass es eine Alternative zum Popular-Voting gibt. Und der Hinweis der Nicht-Minderheit hilft ihnen nicht weiter.
Für Weizen-Allergiker ist Brot keine gute Alternative.
Und für Minderheiten ist popular voting keine gute Alternative.