Die Suche ergab 3 Treffer

von Kurilauki
08.11.2017 19:42
Forum: Phileasson
Thema: Plädoyer gegen Abdul
Antworten: 25
Zugriffe: 9493

Plädoyer gegen Abdul

Nun, das ist doch genau das, was ich hiermit erreichen wollte, das freut mich^^

Statt ihn am Ende einfach aufploppen zu lassen, kann ich mir auch sehr gut vorstellen, dass die Helden selbst auf die Idee kommen (sie stehen ja Abdul dann hoffentlich nicht so negativ gegenüber wie ich^^), ihn abzuholen, wenn klar ist, was die letzte Aufgabe genau ist. Ansonsten kann man das auch NSCs wie Shaya vorschlagen lassen. Wenn man die letzte Aufgabe unter Zeitdruck macht oder Abdul erst recht spät losgeworden ist, bitten sie Niamh vielleicht einfach, nachdem das beim König geklappt hat, das bei Abdul im kleinen Rahmen zu wiederholen.
von Kurilauki
07.11.2017 12:20
Forum: Phileasson
Thema: Plädoyer gegen Abdul
Antworten: 25
Zugriffe: 9493

Plädoyer gegen Abdul

Wenn die Spielercharaktere darüber diskutieren und letztlich skupellos genug sind, ihn mitzunehmen, ist das ja völlig in Ordnung, immerhin bringen sie dann Argumente vor; die unzufriedenen Spieler brauchen ihre Charaktere nicht zu verbiegen, sondern können ihre Helden auf diese Argumente reagieren lassen (und der Charakter mit den vorgeblichen Gewissensgründen kann sich dann halt rechtfertigen, warum ein Mitnehmen der tickenden Zeitbombe besser sei als ein Entschärfen derselben). Also wenn die Charaktere das mitentscheiden, halt sich nur nicht durchsetzen können, sehe ich da kein Problem, dann kann der Meister Abdul auch so einsetzen, wie er es angemessen findet (je weniger kindlich und verrückt er dargestellt wird, desto plausibler werden auf Dauer halt die sonstigen Meisterpersonen, insbesondere Asleif, da kann ich aber Abstriche verstehen, wenn einigen Spielern die Kümmerrolle besonders zusagt, immerhin kann Shaya das nicht immer allein machen).

Ich will ja auch gar nicht anregen, dass der Meister es besonders einfach macht, Abdul loszuwerden - ein "Noionitenkloster am Rabenpass spezialisiert auf verwirrte und gefolterte Zauberkundige" ist definitiv zu langweilig, da eine Beschäftigung ob, wie und warum ihn zurückzulassen auch für die Charakterdarstellung interessant sein kann. Unserem Mehrer der Macht war er wohl schlicht im Weg und eine Last, unsere Magierin hielt ihn für eine zu große Gefahr für uns und mein Ifirngeweihter wollte ihn vor sich selbst und den Gefahren unserer Reise schützen - das einzige "Argument" für seine Mitnahme bei uns war letztlich immer Shayas "Wir müssen ihn mitnehmen, Travia io vult." und Spieler und Helden haben schon gemerkt, dass sie darin keine Wahl haben. Hätten unser Druide und die Magierin ihn z.B. als Astralbatterie mitnehmen wollen, hätten sie sich bestimmt auch gegen einen vernünftigen Phileasson zumindest eine Zeit lang durchgesetzt (da die ja die magischen Experten gewesen wären und auch die nötigen gesellschaftlichen Fähigkeiten gehabt hätten, das als Hilfbereitschaft auszugeben).

Wie bei Loveless war auch bei unserem Meister klar, dass Abdul uns niemals ernsthaft schaden werde, was ich aber nicht als Vorteil, sondern als Nachteil gesehen habe (weil man daraufhin ja vielleicht IG hätte reagieren können). Auch wir hatten mehrmals die Situation mit dem Wegrennen (einmal ging es nicht einmal ums Loswerden, sondern nur ums Fesseln/Knebeln vor einem wichtigen Anschleichen/Kampf). In OG-Gesprächen, die wir ja durchaus darüber geführt haben, hat uns unser Meister immer an das Ende der Kampagne vertröstet, wo das alles in Einklang gebracht würde - nun, das war eine Fehleinschätzung seinerseits. Ich persönlich fand das Ende eh etwas unbefriedigend mit dem großen Brimborium für dann letztlich eine doch recht einfache Zauberwirkung, dass dann Abdul die selbe "Behandlung" erfährt, wirkte auch nicht wie eine Heilung unseres nun langjährigen Gefährten, sondern wie sein Ende: Letztlich steht da ein Mann, der für meinen Charakter ein völlig Fremder ist (und umgekehrt), den ich als Spieler zu hassen gelernt habe und der keinerlei Entwicklung durchgemacht hat, sondern einfach schlagartig da hinversetzt wurde; außerdem gibt es zu diesem Zeitpunkt interessantere Personen in der Umgebung, mit denen man sich lieber beschäftigt.

Tja, der Frust bleibt, auch wenn ich mir Mühe gebe, mir einzureden, Abdul habe sich bei uns leider bei den Nivesen angesteckt und hätte das nicht überlebt (mMn die plausibelste Folge vom Mitnehmen, aber ich bezweifle, dass unser Meister das auch nur in Betracht zog).
von Kurilauki
17.02.2017 04:16
Forum: Phileasson
Thema: Plädoyer gegen Abdul
Antworten: 25
Zugriffe: 9493

Plädoyer gegen Abdul

Liebe (zukünftige) Spielleiter der Saga

ich bin ein Spieler der Saga, wir haben sie gerade durch und es hat mir viel Spaß gemacht (ich kennzeichne hier keine Spoiler, Meisterinfos kenne ich aber natürlich nicht). Wie ihr am Thema des Eintrags hier schon sehen könnt, möchte ich euch dazu raten, Abdul nicht langfristig mit der Gruppe mitzuzwingen. Uns begleitete er durchgehend vom Kerker bis zur Befreiung Fevariens, obwohl wir Spieler wie Charaktere ihn an jeder plausiblen Stelle haben loswerden wollen (das reichte von zugegeben recht rücksichtslosem einfachem Zurücklassen bis zu Behandlungen bei professionellen Seelenheilern oder Priestern, halt je nach Situation und Einstellung des jeweiligen Charakters).

Abdul wurde bei uns als völlig wahnsinnig dargestellt, auf dem geistigen Niveau eines Zweijährigen mit zufälligen magischen Ausbrüchen. Außerdem wurde er auf Wunsch/Befehl Kapitän Asleifs und vor allem Shayas wirklich überall mit hin geschleppt (selbst beim offensichtlich gefährlichen Angriff auf den Turm des Schlangenkönig).

Ich verstehe ja, welche Vorteile der Figur aus Meistersicht erhofft wurde:
  • Er kann zusätzliche Schwierigkeit schaffen, da sich immer jemand um ihn kümmern muss, in Kämpfen muss er zusätzlich beschützt werden (solange die Charaktere ihn denn retten wollen) und so den Schwierigkeitsgrad erhöhen
  • Er kann als Deus ex machina eingreifen, um positive Wirkungen (z.B. beschworene Wesen, Heilzauber etc.) hervorzurufen, und so den Schwierigkeitsgrad spontan wieder absenken
  • Er kann mit seinen Sprachkenntnissen Hintergrundinfos vermitteln
  • Er kann komische Szene erzeugen, wenn man kindischen Humor mag
Aus Spielersicht kann ich aber versichern, dass diese Figur auf Dauer mehr schadet denn nutzt:
  • Mir und meinen Mitspielern fiel es auf Dauer ziemlich schwer, trotz Ablehnung der Figur als Spieler, die guten Charaktere positiv auf ihn reagieren zu lassen (ihn beschützen und so).
  • Ich konnte mit Abduls Übersetzungsfähigkeiten überhaupt nichts anfangen, da man ihm sinnvollerweise nichts glauben kann - wer weiß, ob er nicht gerade von einem Wahntraum fabuliert, statt zu übersetzen?
  • Genauso werden aus meiner Sicht, die Meisterpersonen unplausibel, die ihn in der Gruppe behalten wollen, bei uns also Asleif und Shaya, und wenn die Meisterpersonen dann Abdul sogar aktiv "einsetzen" und sich auf ihn verlassen, machen sie sich dadurch einfach nur lächerlich, was ich schade finde.
  • Zuletzt macht Abduls Anwesenheit einige typischen Proben für Heldencharaktere überflüssig: Warum sollten die Helden Athletik, Schleichen, Klettern, Sich verstecken, Reiten o.ä. würfeln (alles, wo es nur auf den Schlechtesten der Gruppe ankommt), wenn Abdul dabei ist und die entsprechende Probe ja nicht sinnvoll schaffen kann oder sie mittels Meisterwillkür einfach schaffen darf - beide Versionen sind unbefriedigend.
Ich weiß natürlich nicht, inwiefern dieses Mitschleppen vom Abenteuer vorgegeben ist, aber am Ende bin ich mir recht sicher, dass es absolut unnötig ist - spätestens in Festum hätten wir ihn problemlos zurücklassen können, am besten allerdings direkt bei Niamh, wenn man die Heilung am Ende integrieren möchte, wobei gerade bei uns mit einem gelöschten Gedächtnis bei Fenvarien und ebenso bei Abdul und so etwas ähnlichem bei einem Spielercharakter diese Szene etwas an Absurdität gewann.

So, nachdem ich nun so viel geschrieben habe, könnt ihr vielleicht sogar abschätzen, welches Frustpotential in diesem vermeintlich "lustigen" Detail stecken kann und ihr erspart dies euren Spielern.