Flachadel

Von A wie Abenteuerpunkte bis Z wie Zwerg: Alles über Erstellung und Entwicklung von Charakteren.
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Bhaldur
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Flachadel

Ungelesener Beitrag von Bhaldur »

Moinmoin,

wenn ich einen bornländischen (sewerischen) Flachadligen spielen möchte, unter welche Kategorie fällt dieser Vorteil dann? Wie viel kostet er? (Normalerweise 7GP für jmd. mit adliger Abstammung). Im Grunde genommen bekomme ich doch nichts als den Titel und etwas Spott, oder?

Gruß Bhaldur

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Lumak
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Ungelesener Beitrag von Lumak »

Du brauchst dafür aber auch nur einen geringeren SO, nämlich nur 5.
Du hast aber alle Privilegien und Rechte eines Adligen (Stimme in der Adlesversammlung). Durchaus möglich, dass jemand deine Stimme kaufen möchte.
Ausserdem liegen Flachadlige gerne ihren reichen Verwandten auf der Tasche - lässt sich sehr schön in Abenteuer einflechten :censored:

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Hane
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Ungelesener Beitrag von Hane »

Man könnte auch darüber nachdenken, den Flachadel als Titularadel zu betrachten.

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Lumak
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Ungelesener Beitrag von Lumak »

Im LdSB wird näher darauf eingegangen.
Ein Adliger, der sich auf die Theaterritter beruft (und damit eine Stimme in der Adelsversammlung hat), hat den Vorteil "Adlige Abstammung".

Ein Adliger, der aufgrund seiner Dienste und/oder Leistungen geadelt wurde, oder jemand mit Verbindung zum Widderorden zum Beispiel, hat den Vorteil "Titularadel".

Aber gerade in Sewerien zählt nur alter Adel (sprich der 7GP Vorteil).

Und rein rollenspielerisch find ich den Flachadeligen um einiges witziger (aber das musst du natürlich selbst entscheiden.)

Generell find ich persönlich den Vorteil Titularadel insofern schwierig, als dass ein solcher Titel doch oft einen Höhepunkt in der Karierre eines "Prestige-Helden" bildet. Der Titular-Adel ist doch in den meisten Fällen zu nichts verpflichtet (Ausnahmen gibt es wahrscheinlich im Horasreich).

Der "richtige" Adel hat aber noch weitreichende Verpflichtungen. Da gibts den Lehensherren, die Untertanen, die Kirchen, die Konkurrenten, den angemessenen Lebensstil, unliebsame Verwandte, usw.

Ein Adliger auf Reisen verpasst dann natürlich das Hof-Fest von Baron Jim von Knopf, den Geburtstag von Graf von Hotzenplotz und den Namenstag der Kaiserin R. aus G.

Dann muss man natürlich gute Figur machen bei der Jagd, bei der Hochzeit, neben oder auf dem Schlachfeld und bei der (hoffentlich nicht eigenen) Hinrichtung von Schwerverbrechern.

Kaum hat man mal der Magd in den Hintern gekniffen, hat man schon 9 Monate später einen Bastard am Hals und wenn man mal mit einem Magier, einem Zwerg, einem Elfen und einem halborkischen Gauklerkönig auf Abenteuer zieht, wird man schon schief angeschaut.

Als Adliger hat mans nämlich ganz schön schwer.

Als Titularadliger ist man eh nur einer von diesen Neureichen - und da kann man sich auf den Kopf stellen oder den Aikar persönlich im Zweikampf besiegt haben - eine Schweinehirt bleibt ein Schweinehirt.

Sorry, wenn ich da zu OT geworden bin - aber der Adel ist eben ein ernste ANgelegenheit :censored:

Bhaldur
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Ungelesener Beitrag von Bhaldur »

Danke für die Antworten soweit!

Hätte noch ein paar weitere Fragen hierzu:

Gilt man auch noch als "flachadliger", wenn die Eltern nicht beide vom höheren Blut sind?

Wie wird man eigentlich als Adliger erkannt? Bzw. wie kann man sich als solcher ausweisen? (Im Bornland)

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Lumak
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Ungelesener Beitrag von Lumak »

Zuständig dafür ist der sogenannte Wappenkönig - er entscheidet, ob und wie bestimmte Stammbäume zu "altem Theaterritterblut" zurückführen lassen. Eine übrigens recht einträgliche Angelegenheit (für den Wappenkönig).

Im Bornland gibt es nur "alten Adel" oder "neuen Adel", soll heissen, entweder hat man Theaterritter als Vorfahren oder nicht.

Wenn du mit höherem Blut" den Titel meinst (also Herzog, Baron u.ä.), kann ich dich insofern beruhigen, als dass der Titel selbst vollkommen unerheblich ist. Du kannst Herzog von Hinterbauerplötzingen-Trallsky sein und doch nicht mehr als 5 Taler im Geldbeutel haben. Im Gegenzug kann der Junker von Stinkelfingen der reichste und mächtigste Bronnjar von da bis zum Wallsach sein.

Noch kurz zum Adelsnachweis: in erster Linie behauptest du einfach deinen Adelsstand. Der kann ja jederzeit beim Wappenkönig hinterfragt werden - und wenn sich das als Lüge herausstellen sollte... kann der SL all seine Machtfantasien ausleben :devil: :devil: :devil:

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Mythraelis
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Ungelesener Beitrag von Mythraelis »

Hey, der Begriff ist mir total unbekannt.

Könnt Ihr mir bitte mal kurz schreiben, was man unter einem Flachadligen zu verstehen hat?

Danke für Antwort

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Lumak
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Ungelesener Beitrag von Lumak »

Es handelt sich dabei um verarmte, meist auch landlose Adlige im Bornland. Sie haben ihr Land und/oder ihre Rechte an "richtige" Bronnjaren oder auch an freie Städte (Festum, Norburg) verpachtet, gelten aber weiterhin als Mitglied der Adelsversammlung, wo sie auch noch immer eine Stimme haben.

Viele Flachadlige, die bisweilen auch als "Schitzen" bezeichnet werden, dienen als Vogt, Jagdaufseher u.ä. oder liegen reichen Verwandten auf der Tasche oder in zweifelhaften Etablissement unter der Theke.

Im LdsB steht auch noch folgender Vergleich: Wäre die Bevölkerung des Bornlands eine Armee, dann wäre der Flachadel der Weibel.

Bhaldur
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Ungelesener Beitrag von Bhaldur »

Mhm... bin mir nicht sicher, ob dass dann so möglich ist, wie ich's mir vorgestellt habe:

Mein Kopfgeldjäger sollte von einem Adligen abstammen, allerdings nicht in erster Generation. Großmutter war typischer Landadel, kleine Intrige, verlor alles, wollte die natürliche Ordnung aufrecht erhalten, nahm ihren Sohn mit und jagte Gesetzeslose. Sohn befreite einst eine Frau, die sich ihm anschloss und die Mutter meines Chars wurde. (Neben ein paar Brüdern und einer Schwester ;) ).

Jetzt stelle ich mir die Frage, wird mein Char noch immer zum Adel gezählt oder ist es eher etwas, dass er weis, aber von niemandem mehr anerkannt wird?

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Lumak
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Ungelesener Beitrag von Lumak »

Das hängt von der Intrige ab, mit der deine Großmutter alles verloren hat .
Hat sie wirklich alles - also auch den Adelstitel verloren?
Oder einfach das gesamte Vermögen und die Ländereien? In dem Fall wäre sie und ihr Sohn auf jeden Fall noch Teil des Adelsstand.
Bei dir ist das schon nicht mehr so einfach.

Im LdsB wird ausdrücklich daraufhin gewiesen, dass es keine fixe Regel dafür gibt, ob jemand noch adelig ist, wenn nur ein Elternteil adelig ist.
In solchen Fällen entscheidet der Wappenkönig. (sprich der SL bzw. du, wenn dir das entsprechende GP wert ist)

Ein adliger Kopfgeldjäger im Bornland kann gut hingekommen. Gerade der Flachadel ist für solche Art von Berufen gut geeignet. Er würde sich natürlich nicht Kopfgeldjäger nennen - sondern eher "Kommissar zur Bekämpfung von Schollenflucht und anderen Eigentumsdelikten" oder "Milizionär des Vagilanzkomitees" von XXX zu YYY.
Vielleicht verpasst du ihm noch den Nachteil "Verpflichtungen" gegenüber einem "echten" Bronnjar.

Aber überleg dir zuerst, in welche Richtung sich dein Held entwickeln soll. Ist er auf der Jagd nach Unfreien und Schollenflüchtigen? Ist er eher gesetzestreu oder eher schon selbst an der Grenze zum Verbrecher? Ist es der Idealsismus und Ordnungssinn der Großmutter, die Familientradition oder schon eher die Goldgier, die deinen SC zum Kopfgeldjäger werden ließ.
Ich hoffe, ich konnte dir irgendwie weiterhelfen.

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Na'rat
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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Bhaldur hat geschrieben:Mhm... bin mir nicht sicher, ob dass dann so möglich ist, wie ich's mir vorgestellt habe:

Mein Kopfgeldjäger sollte von einem Adligen abstammen, allerdings nicht in erster Generation. Großmutter war typischer Landadel, kleine Intrige, verlor alles, wollte die natürliche Ordnung aufrecht erhalten, nahm ihren Sohn mit und jagte Gesetzeslose. Sohn befreite einst eine Frau, die sich ihm anschloss und die Mutter meines Chars wurde. (Neben ein paar Brüdern und einer Schwester ;) ).

Jetzt stelle ich mir die Frage, wird mein Char noch immer zum Adel gezählt oder ist es eher etwas, dass er weis, aber von niemandem mehr anerkannt wird?
Sollte hinkommen, das Von kann der Großmutter niemand nehmen. Wenn dann deren Sohn, der Vater des SC's, den SC als seinen Enkel anerkennt ist alles geritzt.
Die Großmutter kann dem Vater ja schlecht absprechen von ihr abzustammen.

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ChaoGirDja
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Ungelesener Beitrag von ChaoGirDja »

Na'rat hat geschrieben:Sollte hinkommen. Das Von kann der Großmutter niemand nehmen. Wenn dann deren Sohn, der Vater des SC's, den SC als seinen Enkel anerkennt ist alles geritzt.
Die Großmutter kann dem Vater ja schlecht absprechen von ihr abzustammen.
Das nicht.
Aber der Adel kann dessen Spross absprechen Adliger vom alten Blut zu sein.
So sinds die Bornländer :lol:

Bhaldur
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Ungelesener Beitrag von Bhaldur »

Kommissar zur Bekämpfung von Schollenflucht und anderen Eigentumsdelikten
Herrlich ^^.

Tja, bin mir selbst noch unsicher, diese extreme Arroganz des Adels ist zwar sehr erheiternd, möglicherweise aber auch schnell ermüdend.

Mein Charakter würde wohl weit weniger arrogant auftreten, wenn er nicht offiziell als Adliger anerkannt wäre. So könnte er sich prinzipiell immer noch für etwas besseres halten oder der Meinung sein, dass sich wahrer Adel nicht erben sondern nur erwerben lässt (vermutlich schon zu "aufgeklärt").

Schwierig, alles reizvoll,

Danke für die Antworten!

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