Detailfragen zu Verpflichtungen und Adlige Abstammung

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teclis2000
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Detailfragen zu Verpflichtungen und Adlige Abstammung

Ungelesener Beitrag von teclis2000 »

Ich habe mir in den letzten Tagen einen Hintergrund für meine Kriegerin ausgedacht, wobei einige Detailfragen noch ein wenig Klärung bedürfen.
Klar könnte ich es mir einfach machen und die Sachen so festlegen, wie sie mir am besten gefallen, aber ich möchte eigentlich eine vom Hintergrund stimmige Heldin...

Deswegen werde ich kurz meine Heldin vorstellen, damit ich konkret werden kann:

Mittelländerin, Mittelländischer Landadel (Nordmarken), Kriegerin aus Elenvina
100GP in Eigenschaften, SO 10
Vorteile: Adlige Abstammung, Besonderer Besitz, Eisern, Ausdauernd (6 AuP) [+Akademische Ausbildung (Krieger)]
Nachteile: Verpflichtungen, Arroganz 8, Eitelkeit 6, Vorurteile 8 (Piraten und Piratenfreunde), Unfähigkeit (Handwerkstalente) [+Prinzipientreue (Krieger)]

Als Hintergrund überlegte ich mir, dass die Gute, nennen wir sie Y., die Tochter eines Edlen (der sich diesen Titel erst später verdient hat) ist. Ihre Mutter soll zudem die Schwester des Barons von Kaldenberg zum Kaldenberg sein.
Ich hatte mir den Ort Kaldenberg ausgesucht und dann festgestellt, dass dort das Abenteuer Mamortränen spielt. Das passte mir eigentlich dann noch besser, denn somit werde ich dieses (ganz nett aussehende Abenteuer) demnächst meistern und Y. als NPC auftauchen lassen.

So, nun meine Frage (als Unbeteiligter) zum Thema Adlige Abstammung. Was für einen Titel hat Y.?
Ihre Mutter ist ja auch eine "von Kaldenberg", ist dann irgendein Titel auf Y. vererblich, wenn ja welcher?
Ich hätte Y. jetzt den bürgerlichen Namen des Vaters + von Kaldenberg verpasst - ohne Titel.
Ist dies möglich? Gar richtig? Oder geht das mal gar nicht?

Die zweite Frage bezieht sich auf das weitere Heldenleben von Y. und die Auswirkungen von Verpflichtungen.
Y. wurde von Eltern/Baron/Gräfin (wer bezahlt sowas?) zur Kriegerakademie geschickt, um den Kampf gegen die Flusspiraterie zu unterstützen...
Nun fühlt sich Y. aber zu "größerem" berufen (weswegen sie sich auch erstmal den Helden anschließt) und steht ab dann im Zwiespalt zwischen ihren Verpflichtungen und einem Heldenleben.

Wie genau könnte man den Nachteil Verpflichtungen jetzt spielen?
Reicht es, wenn Y. ab und zu nach dem Rechten sieht? Sollte sie in dringlichen Situationen gerufen werden? Oder kann sie sich (teilweise) freikaufen, indem sie jemanden bezahlt, der während ihrer Abwesenheit ihren Job übernimmt?
Zuletzt geändert von teclis2000 am 31.12.2008 16:46, insgesamt 6-mal geändert.

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Na'rat
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Re: Detailfragen zu Verpflichtungen und Adlige Abstammung

Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Einen Titel bekommt sie nur wenn sie belehnt wird, kann Mama oder Onkel problemlos machen, sonst wird sie einfach nach der Familie des höherstehenden benannt, hier also von Kaldenberg samt der Anrede Euer Wohlgeboren.

Adlige die (regeltechnisch) ihrer Familie verpflichtet sind sehe ich als Spielleiter gar nicht gerne, so etwas halte ich für so selbstverständlich wie Angst vor Giftschlagen, Adel verpflichtet halt. Zumal das auch von der Ehrenhaftigkeit des Kriegercodex abgedeckt wird, man steht den seinen bei.

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teclis2000
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Ungelesener Beitrag von teclis2000 »

Ok. Mir ist gerade noch aufgefallen, dass ich oft "Titel" geschrieben habe, wenn ich den Namen "von Kaldenberg" meinte... ich habe den entsprechenden Abschnitt zum Titel mal editiert.

Dass der Vorteil Adlige Abstammung schon seblst verpflichtet, hatte ich eigentlich auch schon bedacht. Aber die Familie würde sie in dem Fall auch nicht von einem Abenteuerleben zurückhalten - sie ist ja nicht die Tochter des Barons.

Daher sollten die Verpflichtungen auch nicht gegenüber der Familie seblst sein, sondern vielmehr gegenüber der Grafschaft Albenhus zur Bekämpfung der Piraterie am Großen Fluss...
Verpflichtungen sind problematisch, aber andere Helden haben diesen Nachteil auch!
[Schulden 1200 Dukaten wären ja so viel einfacher, sind jedoch nicht wirklich passend. Aber genau damit sollte man Verpflichtungen imho vergleichen.]

Trotzdem, irgendwo müssen GP ja herkommen und die Bekämpfung der Flusspiraten fand ich mal ganz spannend... deswegen ja auch der Nachteil Verpflichtung. Aber deswegen auch meine Bedenken wie man diesen auspielen kann (falls überhaupt).
[Nur statt Verpflichtungen dann Jähzorn 6 und Gerechtigkeitswahn oder Autoritätsgläubigkeit 6 zu nehmen, finde ich auch nicht so viel besser...]

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Hane
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Ungelesener Beitrag von Hane »

Jeder Edlenspross hat einen Sozialstatus von mindestens 8. Wie begründest Du, dass Deine Figur 2 Punkte mehr hat? Die fallen ja nicht vom Himmel. Ein frischer Edler, der das gleiche Ansehen genießt wie ein alteingesessener Baron?

In einer feudalen Welt finde ich Verpflichtungen gegenüber einem Abstraktum (Grafschaft) und zur Bekämpfung von Flusspiraten nicht passend. Passender wäre es zusätzlich in die Prinzipientreue hinein zu nehmen.

In einer feudalen Welt hat man Verpflichtungen gegenüber dem Grafen und nicht der Grafschaft. Über die Schiene könnte man aber auch die 2 Punkte Sozialstatus erklären: Stipendium des Grafen (= keine Schulden) für ein talentiertes Töchterlein eines Lehensmannes, die dann den einen oder anderen Auftrag übernehmen muss.

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Na'rat
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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Hane hat geschrieben:Jeder Edlenspross hat einen Sozialstatus von mindestens 8. Wie begründest Du, dass Deine Figur 2 Punkte mehr hat? Die fallen ja nicht vom Himmel. Ein frischer Edler, der das gleiche Ansehen genießt wie ein alteingesessener Baron?
Der SO ist relativ, jemand der einer ärmlichen und unbedeutenden Baronie vorsteht hat nun mal einen anderen Lebensstil als die Tochter eines sehr viel reicheren und bedeutendern Barons.
Einige meiner Charaktere haben beinahe den selben SO wie der König von Andergast.

@ teclis2000:

Wie gesagt, von Verpflichtungen würde ich Abstand nehmen. Eine rährseelige Gesichte könnte aber gezielte Rachsucht auf Gesetzesbrecher im allgemeinen und Flusspiraten im besonderen erklären.
Auch würde ich unter PG Gesichtspunkten mal auf den Nachteil Schlechte Regeneration schielen, 10 GP für einen LeP weniger.

Als Tochter aus gutem Hause, zumal mit so einer Ausbildung ist die Frau ein Aktivposten, den das Familienoberhaupt, hier wohl der Baron nicht so einfach ziehen lassen wird.

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Cifer
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Ungelesener Beitrag von Cifer »

Adlige die (regeltechnisch) ihrer Familie verpflichtet sind sehe ich als Spielleiter gar nicht gerne, so etwas halte ich für so selbstverständlich wie Angst vor Giftschlagen, Adel verpflichtet halt. Zumal das auch von der Ehrenhaftigkeit des Kriegercodex abgedeckt wird, man steht den seinen bei.
Das ist IMO Ansichtssache. Verpflichtungen bedeuten für mich vor allem "Der SL wird diesen Nachteil irgendwann mal aufgreifen, um die Helden in ein Abenteuer zu schleifen, in das sie sonst evt. nicht gehen würden (weil Belohnung zu klein, Gefahr zu groß oder was auch immer)". Gerade bei Helden, deren Bekanntschaft und Verwandtschaft zu den wichtigeren Parteien zählen (Adel, Handelshäuser, Geweihtenschaft,...) finde ich die Verbindungen nicht soo unangebracht.

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teclis2000
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Ungelesener Beitrag von teclis2000 »

Hane hat geschrieben:Jeder Edlenspross hat einen Sozialstatus von mindestens 8. Wie begründest Du, dass Deine Figur 2 Punkte mehr hat? Die fallen ja nicht vom Himmel. Ein frischer Edler, der das gleiche Ansehen genießt wie ein alteingesessener Baron?
Ein Baron hat nach WdS einen SO von 13-15. Und nach der Beschreibung von "Adliger Abstammung" WdH hat ein Nachkomme eines Edlen mindestens 8, der eines Barons mindestens 10, vermutlich aber höher!
Da meine Heldin Akademieabgängerin, Tochter eines Edlen und noch Nichte eines Barons ist, sehe ich 10 als durchaus ok an...
Hane hat geschrieben:In einer feudalen Welt finde ich Verpflichtungen gegenüber einem Abstraktum (Grafschaft) und zur Bekämpfung von Flusspiraten nicht passend. Passender wäre es zusätzlich in die Prinzipientreue hinein zu nehmen.

In einer feudalen Welt hat man Verpflichtungen gegenüber dem Grafen und nicht der Grafschaft.
Sorry, mein Fehler. Ich wollte auch Gräfin (die in Albenhus) schreiben und nicht Grafschaft. Diese ist schließlich bekannt dafür, dass sie die Piraterie am Großen Fluss bekämpft.
Da würde es schon Sinn ergeben, dass sie einer im Kampf begabten (und auch noch charismatischen - also als Anführerin geeigneten) jungen Adligen mit einem Stipendium zur Kriegerakademie schickt.

Normalerweise (ohne die entsprechenden Vor- und Nachteile) ist doch ein Held frei in seinem Tun und Lassen! Ich sehe das so, dass Verpflichtungen dies erst ändern.
Ein Adliger (oder sonst jemand) ohne diesen Nachteil kann einfach in die Welt ausziehen. Mit dem Nachteil hat man dann jedoch noch Aufgaben, die aber nicht eine komplette Heldenkarriere verhindern.
Na'rat hat geschrieben:Wie gesagt, von Verpflichtungen würde ich Abstand nehmen. Eine rährseelige Gesichte könnte aber gezielte Rachsucht auf Gesetzesbrecher im allgemeinen und Flusspiraten im besonderen erklären.
Auch würde ich unter PG Gesichtspunkten mal auf den Nachteil Schlechte Regeneration schielen, 10 GP für einen LeP weniger.

Als Tochter aus gutem Hause, zumal mit so einer Ausbildung ist die Frau ein Aktivposten, den das Familienoberhaupt, hier wohl der Baron nicht so einfach ziehen lassen wird.
Klar ist so jemand ein Aktivposten, auf den man ungern verzichtet, deswegen ja auch der Nachteil.
Daher finde ich Verpflichtungen im Gegensatz zu Jähzorn und Rachsucht (das würde ich eher einem Söldner geben) passend.

Im übrigen haben den auch viele Magier, Schwertgesellen und fast alle Geweihten. Irgendwie muss man sich zwar überlegen, wie man ihn sinnvoll ausspielt, aber möglich sollte das schon sein...
Und da er für Krieger empfohlen wird und er in mein Charakterkonzept passt, will ich ihn eigentlich schon nehmen.
[Aber "Schlechte Regeneration" ist explizit unpassend, während "Hohe Lebenskraft" und "Schnelle Heilung" für Krieger empfohlen sind!]

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Na'rat
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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

teclis2000 hat geschrieben:Klar ist so jemand ein Aktivposten, auf den man ungern verzichtet, deswegen ja auch der Nachteil.
Daher finde ich Verpflichtungen im Gegensatz zu Jähzorn und Rachsucht (das würde ich eher einem Söldner geben) passend.
Wenn Du meinst das Beistand für die Familie nicht schon durch den Ehrenkodex des Charakters abgedeckt ist, okay.
teclis2000 hat geschrieben:Im übrigen haben den auch viele Magier, Schwertgesellen und fast alle Geweihten. Irgendwie muss man sich zwar überlegen, wie man ihn sinnvoll ausspielt, aber möglich sollte das schon sein...
Die bekommen auch deutlich weniger GP dafür, da Paketkosten. Für 12 GP sind Verpflichtungen mMn einfach nicht Nachteil genug.
Ich habe diesen Nachteil nur als Plotaufhänger kennengelernt.
teclis2000 hat geschrieben: [Aber "Schlechte Regeneration" ist explizit unpassend, währen "Hohe Lebenskraft" und "Schnelle Heilung" für Krieger empfohlen sind!]
Wie gesagt, vom PG-Standpunkt macht es durchaus Sinn, ein Lebenspunkt mehr oder weniger ist nicht entscheidend und ein deutlicherer Nachteil als gelegentliche Verpflichtungen sind sie alle Mal.

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teclis2000
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Ungelesener Beitrag von teclis2000 »

Das GP-Argument sehe ich nicht so, andere Nachteile geben auch nur reduzierte Punkte. Warum ist das bei Verpflichtungen gerade anders? Klar ist dies ein nicht wirklich in den Charakter bzw. die Fähigkeiten einschneidender Nachteil. Aber 1200 Dukaten Schulden sind dies auch nicht und bisweilen hauptsächlich "nur unangenehm".

Das mit dem Aktivposten bezog sich im Übrigen auch auf die Bekämpfung der Flusspiraten.
Beistand für die Familie halte ich irgendwie schon für selbstverständlich. Dafür will ich keine GP haben.
... auch ein Streuner wird seiner Mutter zu hilfe kommen, wenn die Probleme hat.

Aber oben genannte Verpflichtungen gehen ja schon noch darüber hinaus.
(Nach obiger Diskussion würde ich die Verpflichtungen nun auch eher gegenüber der Gräfin sehen.) Und wenn der Held noch sonstige (gelegentliche) Aufgaben hat, die ihm vom freien Handeln abhalten, dann würde ich schon die GP für den Nachteil nehmen wollen.
Wie es ausgespielt wird, sollte dann dem SL überlassen werden. Der sollte imho bei dem Nachteil dann aber definitiv auch mal eine für den Helden unangenehme Situation entstehen lassen.
Nur ist das in diesem Fall ja gar nicht so leicht, deswegen meine Frage, was man sich sonst noch so vorstellen kann:
teclis2000 hat geschrieben:Wie genau könnte man den Nachteil Verpflichtungen jetzt spielen?
Reicht es, wenn Y. ab und zu nach dem Rechten sieht? Sollte sie in dringlichen Situationen gerufen werden? Oder kann sie sich (teilweise) freikaufen, indem sie jemanden bezahlt, der während ihrer Abwesenheit ihren Job übernimmt?

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