Gruppenkompatibilität mit Firun(Späht-)Geweihtem

Von A wie Abenteuerpunkte bis Z wie Zwerg: Alles über Erstellung und Entwicklung von Charakteren.
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McBaine
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Gruppenkompatibilität mit Firun(Späht-)Geweihtem

Ungelesener Beitrag von McBaine »

Ein Spieler (Halbfirnelfischer Jäger)in meiner Gruppe überlegt ob er sich per Spähtweihe zum Firungeweihten weihen lässt. Prinzipiell habe ich nichts dagegen, aber ich befürchte dass es dann zu einigen Reiberen in der Gruppe kommen könnte... Der Firuni hat als Gebote und Verbote ja unter anderem eine sehr niedrige Toleranzgrenze für Schwäche, Feigheit (inklusive Heimlichkeit) und Charakterschwächen - und zwar nicht nur bei sich, sondern auch bei anderen...

In einer Gruppe mit einem thorwalischen Hexer (Jähzorn, Rachsucht, Spielsucht), einem Mirhamer Magier (Arroganz, Unfähigkeit Natur) und einem Ambosszwergischen Krieger (Goldgier, Rachsucht, Vorurteile) werden Charakterschwächen wohl öfter zu Reibereien führen. Abgesehen davon arbeitet die Prinzipientreue (im Wert von 9 bei den Firuni) dann ständig gegen den frischgebackenen Geweihten wenn er solche Sachen trotzdem tolerieren muss oder er legt sich ständig mit der Gruppe an...

Sind diese Grundsätze so extrem wie sie in Wege der Helden klingen (sie erscheinen mir fast härter oder genauso hart wie die der Praioten)? Hat jemand Erfahrung mit Firungeweihten in einer moralisch eher grauen Gruppe? Gibt es irgendwo genauere Angaben zu der Toleranz von Charakterschwächen (wie verhält sich der Firuni im Angesicht von z.B. massiver Hab- und/oder Goldgier? Wie bei anderen Schwächen wie Spielsucht? Tadeln? Eingreifen? Die Gruppe verlassen?)?

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X76
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Re: Gruppenkompatibilität mit Firun(Späht-)Geweihtem

Ungelesener Beitrag von X76 »

Firungeweihte sind (noch stärker als in vielen anderen Kirchen) Individuen und zwischen einem Geweihten "Jagdaufseher" des Horasreiches und einem Eremiten der nördlichen Weiten liegen Welten. Einen Platz haben jedoch beide in der Kirche und auch alle Abstufungen dazwischen.

Vor allem aber legt die Weihe nicht plötzlich einen Schalter um und der Held ist plötzlich ein anderer. Er sollte sich schon lange vor der Weihe würdig verhalten und die Lehrzeit dauert auch wenigstens ein Jahr.

Genug Zeit, um die Gruppentauglichkeit zu testen und sollte der Held in Extreme verfallen muss er sich eben zwischen einer Weihe und seinen Freunden und dem Abenteuer entscheiden.

Normalerweise sollte sich das aber miteinander vereinen lassen, denn schließlich kennt man sich schon lange und gut genug. Letztendlich liegt es nicht am Firungeweihten "wenn es nicht geht", sondern am Spieler der seinen Helden so darstellt, denn im Firunkult gibt es nicht nur eiskalte Einsiedler, sondern auch gesellschaftsfähige Priester.

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B.O.B.
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Re: Gruppenkompatibilität mit Firun(Späht-)Geweihtem

Ungelesener Beitrag von B.O.B. »

Was die niedrige Toleranz von Charakterschwächen und List/Täuschung angeht, liegst du sicher richtig. Heimlichkeit hingegen gehört zum normalen Jagdverhalten... der Firun-Geweihte als Erstprofession hat Schleichen +5 im Startprofil ;-)

Und wie schon oben erwähnt, ist es eher nicht so, daß man sich weihen läßt und dann dem Moralkodex unterliegt, sondern eher daß Personen bereits nach einem entsprechenden Moralkodex leben ehe sie die Weihe anstreben.

PS: Für jemanden, der vom Wesen her zwar dem Wildnis-/Jagdaspekt nahe steht aber so gar nicht der harte Einzelgänger ist, wäre eine Ifirn-Weihe vielleicht naheliegender...

smarrthrinn
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Re: Gruppenkompatibilität mit Firun(Späht-)Geweihtem

Ungelesener Beitrag von smarrthrinn »

Hmm, also ich sehe das anders. Das Pferd ist nämlich vorne hinten als höher ;)

Oder im Klartext:

Was ist schwach daran, wenn der Hexer im richtigen Moment einen jähzornigen Auszucker kriegt und die Feinde der Gruppe verflucht?

Was ist schwach daran, wenn eine Magierin, die so gar nix mit der Natur anfangen kann, trotzdem im Wald übernachtet?

Was ist schwach daran, wenn ein Zwerg es durch seine Goldgier schafft, ein kleines Vermögen anzuhäufen?

Gar nix!
Wenn Du den rechten Weg nicht findest ... geh links!

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AngeliAter
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Re: Gruppenkompatibilität mit Firun(Späht-)Geweihtem

Ungelesener Beitrag von AngeliAter »

Und was wird der Firuni machen wenn die Hexe mal wieder einen Tobsuchtanfall hat? Ebenfalls herum schreien oder genau diese Schwäche bei sich selbst bekämpfen und schweigen?
Sicherlich wird die Hexe nicht unbedingt das höchste Ansehen genießen aber dann geht man halt mit guten Beispiel voran und gibt der Hexe ab und an ein paar gute Lektionen wie man solche Gefühlsausbrüche besser unter Kontrolle bringen könnte.
Aber er wird doch jetzt nicht Firuns Heruasforderung ablehnen und die Gruppe weinend verlassen.
Das Stockholm-Syndrom ist eine anerkannte Methode um neue Freundschaften zu schließen.

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Eadee
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Re: Gruppenkompatibilität mit Firun(Späht-)Geweihtem

Ungelesener Beitrag von Eadee »

Nein wird er nicht.

Die Aufgabe eines Geweihten ist es das Wort und die Ideale seiner Gottheit an die Gläubigen zu vermitteln.
Wenn er also bemerkt dass jemand nicht den Prinzipien des Herrn gerecht wird, wird er versuchen diesem diese göttlichen Prinzipien näher zu bringen. Es müsste sich schon jemand aktiv gegen den Herrn Firun oder die Zwölfe vergehen, damit der Firungeweihte gegen diesen vorgeht.

Also solange sich niemand in der Gruppe einen Frevel erlaubt sehe ich gar kein Problem.

Und ja, ich habe Erfahrung mit einem Firun-Spätgeweihten. Habe ihn eine ganze Weile gespielt (unter Anderem die G7) und es gab nie ernsthafte Probleme mit der Gruppe. Sicher, hier und da mal eine Philosophische Diskussion/Belehrung wenn die Ansichten weit auseinander gingen, aber das hat man bei jedem Geweihten.
Hier könnte ihre Signatur stehen.

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Whyme
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Re: Gruppenkompatibilität mit Firun(Späht-)Geweihtem

Ungelesener Beitrag von Whyme »

Das Problem hängt doch nicht mit der Spätweihe zusammen sondern mit der Einstellung des Chars. Die Spätweihe kann man sich ja nicht einfach so abholen. Um sie zu bekommen muss der Char neben den passenden Kenntnisssen auch die entsprechenden moralischen Vorstellungen mitbringen, sonst kommt er für eine Weihe gar nicht in Betracht.

Wenn der Jäger also jetzt schon kein Problem mit der Gruppe hat und sie mit seinem Firunglauben vereinbaren kann, dann sollte es nach der Weihe auch keine Probleme geben. Und selbst wenn er ein Problem mit den Schwächen der anderen hat... vielleicht kehrt er ja zu ihnen zurück um ihnen zu zeigen, wie man seine Schwächen überwindet.

LG
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Feuer!
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Re: Gruppenkompatibilität mit Firun(Späht-)Geweihtem

Ungelesener Beitrag von Feuer! »

Ich spiele eine Firuni aus dem Bornland in einem Stadtabenteuer in Gareth (ich wusste vorher, worauf ich mich einlasse). Wir sind nicht wirklich eine graue Gruppe (fast nur Geweihte: Tsa, Ingerimm, Rondra, plus eine Säbeltänzerin), aber ich glaube, selbst mit einer etwas graueren Gruppe hätte meine Firuni keine großen Probleme. Sie ist sehr pragmatisch veranlagt (und kennt sich mit den Gesetzen und sozialen Konventionen der großen Stadt sowieso nicht aus) und hat z. B. auch einem Gerber, der mitten in der Nacht natürlich nicht in seiner Werkstatt anzutreffen war, einen Teil seiner Gerbsubstanz ohne sein Wissen "abgekauft" (also mitgenommen und den Gegenwert in Geld dagelassen, aber darauf geachtet, dass für den kommenden Arbeitstag noch ausreichend da ist).

Ihre größten "Probleme" mit der großen Stadt und deren Einwohnern sind im Moment, dass der hiesige Firuntempel und seine Geweihten in ihren Augen völlig verweichlicht sind (und sie nicht so ganz nachvollziehen kann, wie die ihre Weihe überlebt haben), und dass der Tsageweihte unserer Gruppe es sich in den Kopf gesetzt hat, ihr Freund (also rein platonisch) zu werden.

Firuni können also durchaus kompatibel sein, und der Glaube (und demnach die persönliche Einstellung des Geweihten) ist auch bei Firuni nicht zu 100 % in Stein gemeißelt. Ich denke, wichtig ist, dass du den persönlichen Glauben deines Firuni mit dem Meister absprichst (wenn nötig auf jeden Fall auch mit der Gruppe, z. B. wenn Konfliktpotenzial besteht) und deinen Char dann entsprechend spielst.

McBaine
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Re: Gruppenkompatibilität mit Firun(Späht-)Geweihtem

Ungelesener Beitrag von McBaine »

Was ich natürlich noch dazu sagen muss: Es gibt nach dem Ende des laufenden Abenteuers einen Zeitsprung und wir steigen inneraventurisch nach sechs vergangenen Jahren wieder ein wenn sich die alten Gefährten wieder treffen. Jeder macht in der Zeit was anderes, einer strebt halt die Weihe an.

Wie schon gesagt wurde ist die Spähtweihe nicht das eigentliche Problem. Das Problem ist der Firungeweihte und sein rollenspielerischer und regeltechnischer Moralkodex, der unter Umständen zu Reibereien und Unruhe in der Gruppe führt. Deswegen wollte ich wissen wie streng das ausgelegt wird.

Das meiste bezieht sich ja zum Glück auf den Firuni selbst. Aber bei Verbote und Ideale steht auch: List und Täuschung lehnt er ab.
Was heißt das nun genau? Lügt er einfach nur nicht? Legt keine Hinterhalte? Schlägt er keine Finten und Manöver die darauf aufbauen? Sabotiert er die Gruppe wenn sie sich an die Beschwörer anschleichen wollen indem er sich weigert sich zu verbergen/schleichen oder macht er mit und kriegt seinen 9er Moralkodex Abzug für ziemlich alles da es dann wie eine Schlechte Eigenschaft agiert?

Anderes Worst-Case-Szenario: Wenn der Hexer durch Rachsucht jemanden verflucht (viellicht nach mißlungener Jähzorn Probe den Geweihten selbst, weil er ihn wieder mal wegen seiner Spielsucht gemaßregelt hat, weil er Charakterschwächen bei sich und anderen nicht duldet)... Wie reagiert der Geweihte dann (zu was "zwingt" ihn sein Moralkodex)?

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Whyme
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Re: Gruppenkompatibilität mit Firun(Späht-)Geweihtem

Ungelesener Beitrag von Whyme »

Es gibt kein "der Geweihte". Jeder Geweihte ist ein Individuum und legt den Moralkodex seiner Kirche nach eigenen Kriterien und mit Hilfe seiner eigenen Lebenserfahrung anders aus. Und es liegt in der Verantwortung des Spielers des Firungeweihten, eine Auslegung des Glaubens zu finden, mit der sein Char auch nach der Spätweihe in der Gruppe spielbar bleibt. Deswegen können wir Dir die Pauschalantworten, die Du dir erhoffst, auch nicht geben.

Das einzige, was sich dazu sagen lässt, ist, dass Fanatiker in einer so diversen Gruppe keine tauglichen Charaktere abgeben. Wenn er also seinen Moralkodex auf die schärfte Art und Weise auslegt und diese Maßstäbe auch kompromisslos auch an seine Gefährten anlegt, dann wird dass schief gehen.

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McBaine
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Re: Gruppenkompatibilität mit Firun(Späht-)Geweihtem

Ungelesener Beitrag von McBaine »

Es ist natürlich was wahres dran was du sagst. Dennoch bin ich mir nicht sicher, ob ein regeltechnischer Nachteil einfach Auslegungssache sein sollte. Die Rondrageweihten greifen niemanden von hinten oder mit einer Armbrust an... da gibt es wenig Spielraum für Auslegung. Wenn nämlich Alrik, der Rondragewihte, denken würde "Joa, von hinten angreifen ist so ne Sache, zum Glück steh ich ja nicht direkt hinter ihm, sondern schräg nach links versetzt hinter ihm, zudem ist der Geist dieses Gebotes niemanden ohne Vorwarnung zu meucheln, und ich habe klar "Stirb, Schuft! Bei Rondra!" gebrüllt als ich die Tür eingetreten habe, er weiß also dass ich da bin. Passt also.", dann wäre Moralkodex (Rondrakirche) als schlechte Eigenschaft wenn dagegen verstoßen wird ziemlich witzlos.

Das war mit Absicht jetzt ein extrem überzogenes und nicht wirklich ernst gemeintes Beispiel, aber auch wenn jeder Geweihte anders ist, wie viele unterschiedliche persönliche Auslegungen für ein Gebot wie "List und Täuschung lehnt er ab" gibt es denn.
Wenn die graue Gruppe die Orks lieber mit einer Falle und einem Hinterhalt aufhalten will und der Firuni ein solches Gebot hat, bleiben ihm ja nicht viele Optionen.

Er kann sie den Plan alleine ausführen lassen und sich nicht daran beteiligen (und der Spieler sitzt dann neben dran), er kann mitmachen (und gegen sein Verbot verstoßen, denn viel Auslegungsmöglichkeiten gibt es wirklich nicht - und die 9 Punkte Abzug für eine Weile in Kauf nehmen) oder etwas ganz anderes tun (Dorfbewohner durch die Wildnis evakuieren bevor die Orks da sind, Sie mit einem mirakelten Schneesturm verlangsamen oder sonst was - und das dann ohne den Rest der Gruppe und man hat zwei Schauplätze und eine aufgeteilte Gruppe). Die Wahl trifft jeder Geweihte für sich persönlich denn jeder Geweihte ist anders, aber das Problem ist der Grundsätzliche Moralkodex der sich nur schwer mit manchen Gruppen vereinbaren lässt.

Naja, ich danke schonmal für die Antworten. Ich mache mir mal noch einige Gedanken dazu und lese auch gerne noch weitere Antworten/Meinungen und rede auch nochmal mit dem Spieler wegen meiner Bedenken. Mal sehen.

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Whyme
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Re: Gruppenkompatibilität mit Firun(Späht-)Geweihtem

Ungelesener Beitrag von Whyme »

Fangen wir erstmal damit an, dass die Ablehnung von List und Täuschung nicht Teil des Moralkodex des Firungeweihten ist, jedenfalls nicht, wenn man das Wege der Götter zu Grunde legt. Ich fände das auch unlogisch, denn das für eine Jagd notwendige Anschleichen und Verstecken fallen ja ebenfalls unter List und Täuschung. Grundsätzlich bevorzugen Firunis sicherlich Offenheit und Ehrlichkeit aber das sind keine echten Eckpfeiler ihres Glaubens.

In wie weit in Moralkodex zum Tragen kommst, kann auch eine Frage der Umstände sein. Ja, Rondrageweihte greifen nicht hinterrücks an... aber gilt das auch, wenn sie gerade hinter einem Dämon stehen der dabei ist, einen Unschuldigen anzugreifen? Und lehnt der Firuni List und Täuschung wirklich ab, wenn es darum geht mit einer extremen Unterzahl ein Dorf Unschuldiger gegen ein Übermacht von Orks zu verteidigen?

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Re: Gruppenkompatibilität mit Firun(Späht-)Geweihtem

Ungelesener Beitrag von McBaine »

Du hast recht. Die Ablehnung von List und Täuschung steht nicht in WdG. Sie steht aber in WdH. Muss man halt überlegen was da jetzt Vorrang hat.
Wenn ich als Meister entscheide, dass das WdG Vorrang hat wären die Hauptprobleme eigentlich gelöst.

Es mag durchaus sein, dass ein Rondrageweihter hinterrücks einen Dämonen angreift um einen Unschuldigen zu retten, keine Frage - aber danach greift Moralkodex (Rondra) und er bekommt die entsprechenden Abzüge für das brechen eines klaren Verbots. Und genau das sagt der Nachteil ja aus: Der Ronni hat Gewissensbisse weil er dem Kodex seiner Kirche nicht gehorcht hat.
Aber zu sagen "Ich mache das nur um einen Unschuldigen zu retten!" und dann deswegen den Nachteil nicht aktiv werden zu lassen finde ich falsch. Er hat einen Guten Grund und es ist nachvollziehbar, aber das schützt nicht vor den Auswirkungen des Nachteils.

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Amaryllion
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Re: Gruppenkompatibilität mit Firun(Späht-)Geweihtem

Ungelesener Beitrag von Amaryllion »

Ich verstehe "List und Täuschung" bei Firun-Geweihten auf gesellschaftliche Aspekte bezogen. Also keine Intrigen, kein "um-den-Finger-wickeln", kein Vorgaukeln falscher Tatsachen. Im Extremfall würde ich alle Lügen darunter fallen lassen, aber das wäre m.E. schon eine harte Auslegung dieses Teils des firunschen Moralkodex'.

Ein Firun-Geweihter, der sich nicht anschleicht und keine Hinterhalte (im Sinne von überraschenden Angriffen, nicht im Sinne von mechanischen Fallen) legt... undenkbar in meinem Aventurien.
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Feuer!
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Re: Gruppenkompatibilität mit Firun(Späht-)Geweihtem

Ungelesener Beitrag von Feuer! »

In deinem Beispiel des Rondrageweihten sprichst du die Hauptsache im Prinzip schon an: Der Ronnie würde niemanden aus dem Hinterhalt mit der Armbrust angreifen. Seinen eigenen, freiwillig angenommenen Moralkodex wird er aber nicht jedem Normal-Alrik um sich herum aufzwingen. Und genausowenig muss ein Firuni seinen Gefährten dafür bestrafen, wenn der Gefährte lügt. Mit ihm drüber reden, vielleicht (wenn der Gefährte ihm wichtig genug und empfänglich genug dafür scheint, denn Firuni reden oft auch nicht sonderlich viel). Ihn bestrafen? Ich denke nicht, dass ein Firuni das als seine Aufgabe sieht.

Mit der Verletzung der Jagdgesetze hingegen ist es was anderes, da es ausdrücklich die Aufgabe eines jeden Firunis ist, auf deren Einhaltung zu achten.

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Seidoss-Anima von Seelenheil
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Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

McBaine hat geschrieben: 23.06.2017 20:27 Ein Spieler (Halbfirnelfischer Jäger)in meiner Gruppe überlegt ob er sich per Spähtweihe zum Firungeweihten weihen lässt. Prinzipiell habe ich nichts dagegen, aber ich befürchte dass es dann zu einigen Reiberen in der Gruppe kommen könnte... Der Firuni hat als Gebote und Verbote ja unter anderem eine sehr niedrige Toleranzgrenze für Schwäche, Feigheit (inklusive Heimlichkeit) und Charakterschwächen - und zwar nicht nur bei sich, sondern auch bei anderen...

In einer Gruppe mit einem thorwalischen Hexer (Jähzorn, Rachsucht, Spielsucht), einem Mirhamer Magier (Arroganz, Unfähigkeit Natur) und einem Ambosszwergischen Krieger (Goldgier, Rachsucht, Vorurteile) werden Charakterschwächen wohl öfter zu Reibereien führen. Abgesehen davon arbeitet die Prinzipientreue (im Wert von 9 bei den Firuni) dann ständig gegen den frischgebackenen Geweihten wenn er solche Sachen trotzdem tolerieren muss oder er legt sich ständig mit der Gruppe an...

Sind diese Grundsätze so extrem wie sie in Wege der Helden klingen (sie erscheinen mir fast härter oder genauso hart wie die der Praioten)? Hat jemand Erfahrung mit Firungeweihten in einer moralisch eher grauen Gruppe? Gibt es irgendwo genauere Angaben zu der Toleranz von Charakterschwächen (wie verhält sich der Firuni im Angesicht von z.B. massiver Hab- und/oder Goldgier? Wie bei anderen Schwächen wie Spielsucht? Tadeln? Eingreifen? Die Gruppe verlassen?)?
Wie bereits erwähnt wurde, sind Firungeweihte krasse Individualisten. Daran schließt sich meine Erfahrung an, die bei eingien Geweihten sogar explizit in den Vademeca erwähnt wird: Es ist fast unmöglich, alle Aspekte eines Moralkodex in radikaler Härte durchzuziehen. Dein Geweihter sollte PRioritäten setzen.
Außerdem wird er wissen, dass er als Geweihter sowohl besondere Möglichkeiten hat, diesen heren Anforderungen zu genügen (sonst hätte er sich seine Weihe auch nicht verdient), als auch, dass andere nicht die gleichen Kapazitäten mitbringen: Der WIlle zählt mehr als das Resultat.

Azußerdem kennt sich die Gruppe bzw. die HElden doch schon eine Weile oder? Dein Held wird wohl kaum über Nacht von seinem bisherigen Gemüt zu einem fanatischen, eiskalten Firuni werden und er eknnt seine Leute, deren Stärken und Schwächen. Er kann versuchen, sie zu motivieren, an sich zu arbeiten, seine Spätweihe (= Erwählung durch eine Gottheit!) als gutes Beispiel zu zeigen und den Helden somit durch ROllenspiel die Mögölichkeit geben, die SE zu bekommen, um die schlechten Eigenschaften abzubauen :)

Des weiteren spiele ich einen FIruni, dessen größter Nerv-Faktor ist, dass er kaum redet, keinen Alkohol trinkt und immer ernst ist.
Er redet zwar, wenn er etwas sagt, häufig von so Sachen wie "Askese und Anstrengung sind dem Herrn FIrun wohlgefällig", aber er ist auch kein suizidaler Idiot: Das Leben seines Rudels (Edition 4.1, Besonderer BEsitz Hundeschlitten mit Zughunden) und auch seiner Kameraden liegt ihm am Herzen. Er weiß, dass nicht jeder die gleichen Grenzen hat. Im Zweifelsfall ist das Überleben wichtiger als die Herausforderung, denn Leichtsinn und Rücksichtslosigkeit sind auch Firuns Sache nicht.

Außerdem vergiss nicht: Diese Schwächen, die du beschreibst, sind NACHteile. Wenn die Spieler die nicht explizit als zu ihrem Konzept gehörig verkünden, sollten Spieler und Helden froh darüber sein, wenn ihre charakterlichen Makel abgebaut werden. Und wenn deine Truppe nicht völlig unfromm ist, gibt es durchaus ein schlimmeres Schicksal, als dass sich ein Geweihter einer der zwölf Götter dazu berufen fühlt, ihnen ein geduldiger Mentor zu sein.
"Ich verachte niemanden. Mein Hass trifft jene, die verachten" - Bertolt Brecht.

"Richtet nicht, damit auch ihr nicht gerichtet werdet" - Jesus Christus.

Be-/Ver-urteile niemals einen Spieler wegen der Rollen, die er einnimmt!

Alle Generierungsstile sind gleichwertig.

BgG FasarGladiator ist absolut in Ordnung.

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