Das sehe ich genau so. Auch DSA-Charaktere mit breitgefächerten Talenten werden eigentlich nie zu Alleskönnern, dafür fehlt es ganz einfach an AP.FrumolvomBrandefels hat geschrieben: ↑06.10.2017 20:33Prinzipiell bin ich der Meinung, dass Mary Sues als Spieler nicht wirklich abbildbar sind, da einfach die GP/AP fehlen.
Ich persönlich orientiere mich immer an den offiziellen Aussagen aus Wege des Schwerts. Ein Talentwert von 7 entspricht einem Gesellen, einer von 10 einem Altgesellen und einer von 15 einem Meister. Ohne Lehrmeister steigere ich Talentwerte nie über einen Wert von 15 hinaus weil ich es sonst unrealistisch finde.
Es trifft wirklich fast immer nur Hexen oder städtischen Auelfen obwohl sie 5GP teurer sind und leichte Einschränkungen ihrer magischen Fähigkeiten hinnehmen müssen.FrumolvomBrandefels hat geschrieben: ↑06.10.2017 20:33Dennoch kommt der Mary Sue Vorwurf lustigerweise immer bei den Hexen
Ich halte DSA 4.1 für ausgewogen und fair. Früher gab es so weit ich weiß noch Systeme bei denen die Charaktere ausgewürfelt wurden, da konnte es wirklich sein das zwei Spieler Alleskönner und die anderen drei absolute Versager als Charakter erhalten haben.
Darum wurde später auch bei D&D und Pathfinder ein Punktekauf-System eingeführt wie es Shadowrun von Anfang an hatte.
Für mich persönlich kommt es darauf an mit wem man spielt. Wenn man sich in einer Gruppe gut versteht und eine freundschaftliche und harmonische Beziehung am Spieltisch herrscht ist es kein Problem wenn breitgefächerte Charaktere oder Exoten mit dabei sind. Es kommt mehr auf den Spieler an als auf den Charakter. Wenn man sich gut versteht braucht man auch nicht im gegenseitig empfundenen Neid darum streiten möglichst viel Aufmerksamkeit vom Spielleiter zu erhalten. Im Stil von "Warum steigerst du Etikette? Ich bin der Gesellschaftscharakter der Gruppe und niemand außer mir darf Etikette steigern! Ich bekomme zu wenig Aufmerksamkeit! Ihr macht meinen Charakter überflüssig! Ich spiele nicht mehr mit!"
So etwas ist doch kindisch, die Freibäuerin mit einem Talentwert von 7 in Etikette macht sicherlich nicht den Fähnrich mit einem Talentwert von 10 in Etikette und einem deutlich höheren Sozialstatus überflüssig. Außer der Fähnrich schläft gerade seinen Rausch im Weinkeller des Barons aus, dann ist es hesindegefällig wenn die Freibäuerin einspringt.
Bei einer Gruppe die sich gut versteht kommt es erst gar nicht zu Mary Sue-Vorwürfen oder einem stark ausgeprägten Neid auf die Talentwerte der anderen Mitspieler.
Man kann sogar Goblins und Schelme sehr umgänglich darstellen. Und jemand der im realen Leben freundlich und umgänglich ist wird seinen Charakter selten als unbelehrbaren Stressmacher spielen auch wenn er ein Streuner und kein piekfeiner Weißmagier oder Praiot ist. Im Kontrast zu dem freundlichen und gutherzigen Streuner könnte jemand einen Praioten als gefährlichen Fanatiker spielen der alle Hexen und Elfen die ihm begegnen auf den Scheiterhaufen bringen will.
Man sollte sich auch nicht zu sehr in Klischees verbeißen denn eine Heldengruppe stellt meiner Meinung nach sowieso nicht den aventurischen Durchschnitt dar.
Mehr werde ich nun zu dem Thema auch nicht mehr sagen.
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