Unfaire Generierung und Mary Sues

Von A wie Abenteuerpunkte bis Z wie Zwerg: Alles über Erstellung und Entwicklung von Charakteren.
Benutzer 19802 gelöscht

Unfaire Generierung und Mary Sues

Ungelesener Beitrag von Benutzer 19802 gelöscht »

FrumolvomBrandefels hat geschrieben: 06.10.2017 20:33Prinzipiell bin ich der Meinung, dass Mary Sues als Spieler nicht wirklich abbildbar sind, da einfach die GP/AP fehlen.
Das sehe ich genau so. Auch DSA-Charaktere mit breitgefächerten Talenten werden eigentlich nie zu Alleskönnern, dafür fehlt es ganz einfach an AP.

Ich persönlich orientiere mich immer an den offiziellen Aussagen aus Wege des Schwerts. Ein Talentwert von 7 entspricht einem Gesellen, einer von 10 einem Altgesellen und einer von 15 einem Meister. Ohne Lehrmeister steigere ich Talentwerte nie über einen Wert von 15 hinaus weil ich es sonst unrealistisch finde.
FrumolvomBrandefels hat geschrieben: 06.10.2017 20:33Dennoch kommt der Mary Sue Vorwurf lustigerweise immer bei den Hexen
Es trifft wirklich fast immer nur Hexen oder städtischen Auelfen obwohl sie 5GP teurer sind und leichte Einschränkungen ihrer magischen Fähigkeiten hinnehmen müssen.

Ich halte DSA 4.1 für ausgewogen und fair. Früher gab es so weit ich weiß noch Systeme bei denen die Charaktere ausgewürfelt wurden, da konnte es wirklich sein das zwei Spieler Alleskönner und die anderen drei absolute Versager als Charakter erhalten haben.

Darum wurde später auch bei D&D und Pathfinder ein Punktekauf-System eingeführt wie es Shadowrun von Anfang an hatte.

Für mich persönlich kommt es darauf an mit wem man spielt. Wenn man sich in einer Gruppe gut versteht und eine freundschaftliche und harmonische Beziehung am Spieltisch herrscht ist es kein Problem wenn breitgefächerte Charaktere oder Exoten mit dabei sind. Es kommt mehr auf den Spieler an als auf den Charakter. Wenn man sich gut versteht braucht man auch nicht im gegenseitig empfundenen Neid darum streiten möglichst viel Aufmerksamkeit vom Spielleiter zu erhalten. Im Stil von "Warum steigerst du Etikette? Ich bin der Gesellschaftscharakter der Gruppe und niemand außer mir darf Etikette steigern! Ich bekomme zu wenig Aufmerksamkeit! Ihr macht meinen Charakter überflüssig! Ich spiele nicht mehr mit!"

So etwas ist doch kindisch, die Freibäuerin mit einem Talentwert von 7 in Etikette macht sicherlich nicht den Fähnrich mit einem Talentwert von 10 in Etikette und einem deutlich höheren Sozialstatus überflüssig. Außer der Fähnrich schläft gerade seinen Rausch im Weinkeller des Barons aus, dann ist es hesindegefällig wenn die Freibäuerin einspringt.

Bei einer Gruppe die sich gut versteht kommt es erst gar nicht zu Mary Sue-Vorwürfen oder einem stark ausgeprägten Neid auf die Talentwerte der anderen Mitspieler.

Man kann sogar Goblins und Schelme sehr umgänglich darstellen. Und jemand der im realen Leben freundlich und umgänglich ist wird seinen Charakter selten als unbelehrbaren Stressmacher spielen auch wenn er ein Streuner und kein piekfeiner Weißmagier oder Praiot ist. Im Kontrast zu dem freundlichen und gutherzigen Streuner könnte jemand einen Praioten als gefährlichen Fanatiker spielen der alle Hexen und Elfen die ihm begegnen auf den Scheiterhaufen bringen will.

Man sollte sich auch nicht zu sehr in Klischees verbeißen denn eine Heldengruppe stellt meiner Meinung nach sowieso nicht den aventurischen Durchschnitt dar.

Mehr werde ich nun zu dem Thema auch nicht mehr sagen.

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Assaltaro
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Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Märzhäsin hat geschrieben: 06.10.2017 21:19Ich halte DSA 4.1 für ausgewogen und fair. Früher gab es so weit ich weiß noch Systeme bei denen die Charaktere ausgewürfelt wurden, da konnte es wirklich sein das zwei Spieler Alleskönner und die anderen drei absolute Versager als Charakter erhalten haben.
Ok über diesen Satz musste ich doch einmal lachen. 4.1 ist bei der Generierung nicht fair. Es gibt Rassen und Professionen, die schenken dir Vorteile in höherem GP Wert als sie eigentlich kostet. Der Fasarer Gladiator kostet 3 GP und bringt dafür Eisern (7 GP) und Zäher Hund (10 GP), man bekommt also 14 GP geschenkt. Gut dafür hat er zu Start kaum Talentpunkte, aber das macht nichts, den Talentpunkte lassen sich nachkaufen, Vorteile nicht oder nur sehr eingeschränkt. Sicher Hexen zählen nicht zu diesen OP-Varianten und auch nicht jeder der den Fasarer Gladiator wählt, tut es aus dem Grund sehr billig die Vorteile abzustauben, dennoch bleibt die Profession 'unfair'. Die Wurzel des Übels liegt darin begründet wie sich die Professionskosten errechnen, was man im WdH nachlesen kann.
Dadurch entstehen auch oft die (unbegründeteten) Vorwürfe des PG, da man bei noch relativ fremden Personen nicht abschätzen kann, warum dieses mächtige Kombination gewählt wurde. Und ja ich kenne Spieler die immer bewusst die stärkste Kombination wählen und welchen denen es nicht klar ist, was für eine mächtige Kombination sie da wählen. Mit ersteren spiele ich sehr ungern, weil es da häufig auch zu dem furchtbaren Wettstreit kommt wer den stärksten Char am Spieltisch hat :rolleyes:
75% Method Actor, 71% Storyteller, ..., 17% Power Gamer

Ja ich betreibe "Blümchen"-Rollenspiel und ich steh dazu.

Bin ich froh DSA5 zu spielen. Nicht mehr alle Kämpfer waren in der Fasarer Arena!

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Aus Liebe zu Aventurien ertrage ich die Regeln.
... Sc*** Steigerungsregeln (4.1)
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Benutzer 19802 gelöscht

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Ungelesener Beitrag von Benutzer 19802 gelöscht »

Ich meinte doch fair im Gegensatz zu den Würfelsystemen. Man darf sich aussuchen wen man spielen möchte, jeder bekommt die gleiche Anzahl an GP und darf sich daraus etwas basteln. DSA 4-Charaktere lassen sich außerdem sehr gut individualisieren was bei älteren Versionen von D&D noch fast überhaupt nicht möglich war.

Wenn man da zwei Halblingschurken oder zwei zwergische Kämpfer in der Gruppe hatte haben die sich meistens nur durch ihre Haarfarbe von einander unterschieden, regeltechnisch waren beide fast identisch. Wir waren mal drei elfische Barden und eine elfische Waldläuferin, ich bin mir vorgekommen als würde mich eine Armee aus Klonen begleiten. Und alle drei waren optisch Legolas nachempfunden...

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Ahnherr derer von und zu Durenald
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Ungelesener Beitrag von Ahnherr derer von und zu Durenald »

Märzhäsin hat geschrieben: 06.10.2017 21:19 Früher gab es so weit ich weiß noch Systeme bei denen die Charaktere ausgewürfelt wurden
... was vermisse ich diese Zeiten!

Da gab es noch keine ausgearbeiteten Steigerungspläne, wo bereits vor Beginn des Spieles feststeht, wie der Charakter 2000 AP später auszusehen hat.

In unseren Runden hatten wir nie Probleme damit, dem Zufall im Spiel eine echte Bedeutung zu geben und das Schicksal unserer Charaktere tatsächlich vom Würfel entscheiden zu lassen (ja auch manche Entscheidung der Charaktere wurde ausgewürfelt - manchmal auch schlicht die Tagesform).

Mit dem jetzigen System sind die besten Charaktere schlicht von den besten (oder besser durchtriebendsten) Mathematikern zusammengestellt, mehr Strategie- als Rollenspiel. Und das Gemaule unzufriedener Spieler ist auch eher mehr, als weniger geworden - meiner Meinung nach sind es auch die selben Spieler:
"Der Stein ist Imba, das Papier ist ausgewogen, sagt die Schere."
... ich will doch nur spielen!

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Tjorse
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Ungelesener Beitrag von Tjorse »

Das ist aber bei AD&D 3. Ed auch immer noch so, und das ist noch immer die gebräuchlichste derzeit gespielte Version. (A)D&D war noch nie individuell innerhalb gleicher Klassen, mit Ausnahme von Magiern, die unterschiedliche Sprüche gelernt haben. Das liegt einfach daran, das es bei (A)D&D praktisch kein Fähigkeitensystem gibt, bei dem man irgendwas individualisieren kann. Aber AD&D ist sowieso das schlechteste Beispiel für ein P&P-RPG, weil es da bei hochstufigen Abenteuern vom Skript her absolut vorgesehen ist, das 1-2 Tode die Gruppe betreffen, alleine durch Monster, die tödliche Fähigkeiten haben nach dem Motto "Parier oder stirb".^

Daher mag ich schon immer Midgard und DSA als System lieber, weil man da theoretisch 6x die gleiche "Klasse" spielen kann und trotzdem kommen 6 deutlich unterschiedliche Chars dabei raus und nicht 6 Kämpfer mit lediglich verschiedenen Waffen.

Allerdings habe ich auch noch NIE eine Gruppe erlebt, bei der man ausgewürfelt hat, was für einen Char man spielt. Es wurde immer erst ein grobkonzept des Chars erstellt und dann dazu ein Char erwürfelt oder erstellt.

Mindergeist
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Ungelesener Beitrag von Mindergeist »

die GP sind aber sehr unterschiedlich viel wert, je nachdem wie man sie einsetzt. Recht nahe an "fair" kommt da DSA5 wo es keine Paketverbilligungen, Steigerungserleichterungen etc. mehr gibt und wo tatsächlich ein Vorteil oder eine Fertigkeit immer gleich viel kostet, egal in welcher Kombination oder an welcher Stelle der Generierung es erworben wird.

Leider muss ich nochmal kurz in das leidige Mary Sue Thema, um klarzustellen was ich damit gemeint habe:

Mary Sue hat für mich nicht primär damit zu tun wie stark ein Charakter ist, sonder wie "cool" er vom Hintergrund her ist. Puschinske ist beispielweise extrem mächtig, einflussreich und uralt - aber eben auch hässlich, tragisch und ingame verhasst. Insgesamt ist er glaubhaft und nachvollziehbar.

Thesia auf der anderen Seite ist rundum cool. Sie ist immer jung und hübsch, hat völlig moderne Ansichten, wird ingame von jedem bewundert, hat eine exotische Geliebte und insgesamt fällt mir keine einzige Schwäche ein.

Übrigens reiht sich da nahtlos passend auch diese komische Baronin aus der Simyala Kampagne ein, die so perfekt und kantenlos (konturlos) war dass ich sogar den Namen vergessen habe obwohl ich das gemeistert hab. So langweilig war dieser Char, obwohl völlig ohne Superkräfte.

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Eadee
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Ungelesener Beitrag von Eadee »

Das Baukastensystem von DSA 4.1 tut so als wäre es fair, ist es aber nicht. Es bevorteilt diejenigen die viel Zeit investieren um das System zu "lernen".

DSA 3 hatte Steigerungen nach Würfelglück. Das war zwar nicht fair, hat aber auch nie so getan als wäre es fair (man vergleiche nur die 50 Zaubersteigerungsversuche für Magier mit den 30 die andere bekommen).

Was ist nun schlimmer, ein System das offen zugibt unfair zu sein? Oder ein System das auf den ersten Blick fair wirkt, aber mit viel Investition sogar noch stärker ausgenutzt werden kann?

Ich persönlich finde gerade was hohe TaWs angeht DSA 3 sehr angenehm. Habe sogar schon ernsthaft darüber nachgedacht die Spieler in 4.1 mit 3w6 auswürfeln zu lassen ob sie eine Steigerungserlaubnis für ein Talent über TaW 15 bekommen. Schlicht damit ein hoher TaW auch unter Spielern was besonderes ist ohne dass man dem Meister vorwerfen könnte er würde einen speziellen Spieler übervorteilen oder benachteiligen bei der Steigerungserlaubnis über 15.

Eine wahre Mary-Sue kann man schon generieren in DSA 4.1, aber das ist nicht unbedingt ein klassisches PG-Konzept sondern eher ein SO-Monster mit Sozialen Vorteilen von hier bis Bagdad mit Magiebegabung und/oder Spätweihe inkl besonderem Besitz V etc... nur eben nicht auf Kampf getrimmt sondern pur auf Spotlight-/Screentime-raub in großem Stil (Feind, Gesucht, etc ist quasi auch ein Vorteil in dem Sinne, als dass diese Nachteile unserer Mary Sue noch mehr Screentime und Bedeutung zumessen als sie ohne schon bekommen würde).
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hexe
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Eadee hat geschrieben: 06.10.2017 23:24 Habe sogar schon ernsthaft darüber nachgedacht die Spieler in 4.1 mit 3w6 auswürfeln zu lassen ob sie eine Steigerungserlaubnis für ein Talent über TaW 15 bekommen. Schlicht damit ein hoher TaW auch unter Spielern was besonderes ist ohne dass man dem Meister vorwerfen könnte er würde einen speziellen Spieler übervorteilen oder benachteiligen bei der Steigerungserlaubnis über 15.
Mir mir klappt statt Einschränkung Lob recht gut. Wenn ich den Spielern das Gefühl gebe, dass sie mit ihrem Talentwert von 10 auch schon etwas machen können, braucht es weniger Gründe ein Talent (Kampf ausgenommen) höher zu steigern. Aber was ich immer wieder erlebe sind Spielleiter oder Gruppen, die sagen Du darfst nur das und hier steigern und so und nicht höher als dieses und so weiter. Aber kaum eine Talentprobe verlangen, die nicht erschwert ist. Wenn mit meinen Talenten irgendwo zwischen 3 und 7 liegen, aber selbst im Alltag immer nur Erschwernisse, Erschwernisse kommen, dann ja, dann will ich als Spieler einen höheren Wert haben, damit der Charakter überhaupt mal etwas schafft.

Ich lasse mir da lieber den Talentwert sagen und bei bestimmten Dingen muss man ab einen gewissen Wert nicht würfeln. Was Talent 9 ? Ja, das kann dein Charakter einfach so machen. Ist natürlich ein bisschen willkürlich, aber es funktioniert.

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Eadee
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Ungelesener Beitrag von Eadee »

Hm, interessanter Gedankengang.

Wenn ich darüber nachdenke, die meisten Proben die ich ablegen lasse sind nicht erschwert. Sporadisch auch erleichtert.

Tatsächlich haben zu der Zeit als ich noch ganz frei habe steigern lassen, die Spieler viele ihrer Talente auf niedrigeren Werten (knapp zweistellig) gelassen aber dazu dann 3-4 Talente/Zauber aufs maximum ausgereizt. Erst am Ende einer Kampagne habe ich mich gewundert wie gut sich der Magier im Nahkampf schlägt, warf einen Blick auf seinen Sheet und sah ihn mit einem Kampf-TaW von 17 dastehen, nicht nur in einem sondern in zwei Kampftalenten, dazu noch Armatrutz 17 und Attributo 18. Da war ich doch sehr verwundert, vor allem weil die Kampagne eigentlich nicht wirklich kampflastig war dass solche Werte notwendig gewesen wären.

Jedenfalls habe ich kurze Zeit später begonnen die Phileasson-Saga zu leiten, mit zwei Spielern aus der vorhergehenden Runde und vier neu hinzugestoßenen. Da habe ich schlicht aus Vorsicht, weil ich die Leute nicht einschätzen konnte die Steigerungsbeschränkungen so gesetzt dass man ab TaW 15 nur mit Erlaubnis steigern kann. Und bin heilfroh dass ich das gemacht habe. Bei den neuen Spielern sind doch sehr eigenartige Vorstellungen aufgekommen. z.B. einer der etwas "im Kopf gesteigert" hatte, d.h. weder auf seinem physikalischen Heldenbogen, noch in der Datei hatte er die Werte gesteigert, er hat einfach auf Werte gewürfelt die höher waren als irgendwo notiert, denn, er hatte ja bereits "im Kopf gesteigert"...

Will gar nicht wissen was der inzwischen auf dem Sheet stehen hätte wenn ich die Spieler in dieser Runde vollkommen frei steigern lassen würde.

Also ja, ich gebe den Spielern sehr gerne Freiheiten und arbeite ungerne mit Zwang... nur in diesem Fall habe ich denke ich die richtige Wahl getroffen, nachdem es vier neue Spieler waren, deren Spielstil mir entsprechend unbekannt war.
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Mindergeist
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Eadee hat geschrieben: 07.10.2017 00:42z.B. einer der etwas "im Kopf gesteigert" hatte, d.h. weder auf seinem physikalischen Heldenbogen, noch in der Datei hatte er die Werte gesteigert, er hat einfach auf Werte gewürfelt die höher waren als irgendwo notiert, denn, er hatte ja bereits "im Kopf gesteigert"...
das ist einfach schummeln mit dummer Ausrede. Ich hätte dem Spieler ordentlich den Kopf gewaschen und bei Wiederholung nicht mehr für ihn geleitet.

Ansonsten gibt es bei 4.1 einfach das Problem dass nicht wirklich konsistent ist, was ein hoher und was ein niedriger Wert ist. Im WdH gibt es zwar Richtlinien aber die Werte offizieller NSCs sind dazu in der Regel völlig unpassend (der geniale Marschall mit Kriegskunst 10 etc.). Hier hilft nur Absprache, was man nun als hoch und was als niedrig ansieht. Sonst steigert der Söldner Sternenkunde auf 10 weil er ab und zu mal in den Himmel guckt und zieht plötzlich mit dem Magier gleich weil dessen Spieler dachte, zweistellig wäre ein hoher Wert...

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Eadee
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Ungelesener Beitrag von Eadee »

Mindergeist hat geschrieben: 07.10.2017 01:00Ansonsten gibt es bei 4.1 einfach das Problem dass nicht wirklich konsistent ist, was ein hoher und was ein niedriger Wert ist. Im WdH gibt es zwar Richtlinien aber die Werte offizieller NSCs sind dazu in der Regel völlig unpassend (der geniale Marschall mit Kriegskunst 10 etc.). Hier hilft nur Absprache, was man nun als hoch und was als niedrig ansieht. Sonst steigert der Söldner Sternenkunde auf 10 weil er ab und zu mal in den Himmel guckt und zieht plötzlich mit dem Magier gleich weil dessen Spieler dachte, zweistellig wäre ein hoher Wert...
Und zu DSA3-Zeiten war das gar kein Problem. Ein Talent hat man nicht "mal eben so" in den zweistelligen Bereich gezogen, die 10 war ein spürbarer Schwellenwert (immerhin musste man mit 2w6 höher als 9 würfeln). Und 18er TaWs waren wirklich eine Seltenheit. Ganz ohne dass man sich hätte absprechen müssen.
Deswegen wünschte ich mir eben eine Regel für DSA 4.1 die ähnliche Seltenheit in hohen Werten hervorruft. Wenn man aber nicht zum Würfeln zurück will und bei "freien Steigerungen" bleiben will, dann müsste die SKT exponentiell ansteigen damit das auch nur ansatzweise klappt.

Aber ich schweife ab (vom Thema das wegen Abschweifens ausgegliedert wurde *hust*). Leider fällt mit zu Generierungsfairness und Mary Sues auch nichts mehr ein was ich nicht schon gesagt hätte. :oops:
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Tilim

Unfaire Generierung und Mary Sues

Ungelesener Beitrag von Tilim »

Ohne jetzt die Definition Mary Sue zu googeln, wird dieser Begriff (genau wie Begriffe wie "Imba", "overpowered" oder "unbalanced") viel zu inflationär benutzt. Für mich wird eine Mary Sue durch 3 Eigenschaften definiert.
  • Der Charakter kann alles (nicht fast alles) was irgendwie direkt nützlich ist. Er kann ein Abenteuer im wörtlichen Sinn alleine abschließen.
  • Der Charakter ist nahezu Fehlerlos. Große Charakterschwächen sind nicht vorhanden.
  • Sollte der Charakter jemals einen Fehler machen, wird er von allen Leuten geliebt und niemand rechnet ihm seine Fehler an. Alle anderen Figuren in der Welt (außer die Bösen, man erkennt einen Bösen Charakter sofort daran, dass er Mary Sue nicht mag) lieben Mary Sue.
Punkte 1 und 2 sind praktisch nicht umzusetzen in DSA. Vielleicht mit 200GP und 20k AP.
Punkt 3 liegt am Meister und den Mitspielern.

Jeder Charakter der nicht alle 3 Punkte erfüllt ist für mich keine Mary Sue sondern aller höchstens ein sehr, sehr mächtiger Charakter. Eine Mary Sue ist mMn nicht Spielbar sondern kann nur von einem Autor (oder Meister) nur geschrieben werden. Sobald ein Würfel rollt, besteht die Chance auf einen Misserfolg.

Der Charakter durch den diese Diskussion entstanden ist, ist der andere Archtetyp eines "der Auserwählte". Ein oft genutztes aber nicht unbeliebtes Konzept wie Harry Potter, The Matrix und Star Wars zeigen.

smarrthrinn
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Ungelesener Beitrag von smarrthrinn »

@ Tilim: Das ist richtig. Ein/e Mary Sue kann auch nicht lt. Regeln auf einem Charakterblatt dargestellt werden. Das ist auch nicht nötig. Der Charakter wird so gespielt (geschrieben), wie er im Kopf des Spielers (des Autors) existiert.

Das ist auch der große Unterschied zu einem Jack of all Trades oder einem PG-Charakter.
Wenn Du den rechten Weg nicht findest ... geh links!

Benutzer 19802 gelöscht

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Ungelesener Beitrag von Benutzer 19802 gelöscht »

smarrthrinn hat geschrieben: 07.10.2017 02:27Das ist auch nicht nötig. Der Charakter wird so gespielt (geschrieben), wie er im Kopf des Spielers (des Autors) existiert.
Kein Spieler der auch nur halbwegs an ernsthaftem Rollenspiel interessiert ist würde so etwas tun. Wenn ich einen Charakter erstelle, egal in welchem Rollenspiel-System, dann läuft das immer und ohne Ausnahme nach drei Phasen ab.

In der ersten Phase erfinde ich die Hintergrundgeschichte.
In der zweiten Phase versuche ich möglichst authentisch den Fluff des Hintergrunds als Crunch auf dem Charakterbogen darzustellen.
In der dritten Phase statte ich den Charakter mit Eigenschaften, Vorteilen und Nachteilen aus die in erster Linie dazu dienen die Art und Weise wie ich ihn rollenspielerisch darstellen möchte zu rechtfertigen. Darum haben alle meine Charaktere meist einen ziemlich hohen Sozialstatus und auch eine hohe Intelligenz/Klugheit. Wenn sie es nicht hätten wäre es nicht plausibel wenn ich sie mit einer vornehmen und intelligenten Ausdrucksweise spiele. Das gleiche gilt für Vorteile wie "Herausragendes Aussehen" das nehme ich auch nur um die Charakterbeschreibung zu rechtfertigen, einen Kniefall erwarte ich aber dafür von NPCs oder Mitspielern genau so wenig wie für einen Sozialstatus von 7 bis 9.

Die wenigen Kritiker die ich in diesem Forum habe machen nämlich den Fehler irgendwie automatisch davon auszugehen dass ich Charaktere mit hohem Sozialstatus und dem Vorteil "Herausragendes Aussehen" albern, hirnrissig und nervtötend spiele obwohl mich noch niemand von ihnen auch nur ein einziges mal rollenspielerisch erlebt hat.

Meine städtischen Auelfen sind schon alleine aus dem Grund keine Mary Sues weil sie nun mal nicht von den meisten Aventuriern bewundert werden sondern sie von Menschen ständig mit Vorurteilen konfrontiert werden und von ihren Artgenossen die in Sippen innerhalb der Wildnis leben gemieden werden.

Es sind eher traurige und romantische Antihelden aber sicherlich keine Mary Sues.

Und eine Stadtelfe mit einer Profession wie Lotsin, Kräutersammlerin, Winzerin oder Hofkünstlerin ist regelkonform und auch nicht stärker oder besser als eine Elfe mit typisch elfischer Profession wie Wildnisläuferin oder Zauberweberin. Rein rechnerisch betrachtet sind sie sogar eher schwächer aber ich spiele keine Charaktere wegen der Stärke oder der Macht sondern wegen des Rollenspiels das sich durch die Hintergrundgeschichte in Verbindung mit dem Crunch auf dem Charakterbogen ergibt.

FrumolvomBrandefels
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Ungelesener Beitrag von FrumolvomBrandefels »

@Würfelsystem nachdem mir das basteln Spass macht, und ich sehr gerne herumrechne, bin ich kein fan-von Zufallssystemen. Ist nicht schön wenn man bei den beiden ersten Stufenanstiegen im Pathfinder auf einem w8 eine 1 würfelt. Vorallem als Teil der Frontlinie.

Was ich mich Frage, weshalb sichtlich starke Unregelmäßigkeiten bei der GP Vergabe, nicht durch eine Errata angepasst worden sind. Zb Rasse Thorwaller teurer machen. Allgemein keine Eigenschaftsboni durch Beruf/Herkunft, nur durch Rasse. etc.
@ Tilim: Das ist richtig. Ein/e Mary Sue kann auch nicht lt. Regeln auf einem Charakterblatt dargestellt werden. Das ist auch nicht nötig. Der Charakter wird so gespielt (geschrieben), wie er im Kopf des Spielers (des Autors) existiert.

Das ist auch der große Unterschied zu einem Jack of all Trades oder einem PG-Charakter.
Verstehe ich nicht ganz. Wie soll der Charakter so gespielt werden, wenn es die Werte nicht hergeben. Ohne Kampfwerte ist es einfach nicht möglich entsprechend zu kämpfen, obwohl ich es so im Kopf habe. Im Prinzip geht es hier eher darum, ob Nachteile ausgespielt werden oder nicht.
Wenn die Zauber an der MR/ am Würfel scheitern, kann ich es auch nicht einfach so spielen.
Abseits vom würfeln, hängt das Ganze auch immer an den Mitspielern und am Meister. Da kann ich noch so viel "Befehle" ausgeben, wenn die was anderes machen, hilft das nichts.

Jack of all Trades ist vermutlich ein Universalcharakter, richtig? Irgendwie schwierig sowas in DSA nachzubauen, da einfach die AP fehlen. Was wären in Eurem Fall Beispiele dafür?
Eine wahre Mary-Sue kann man schon generieren in DSA 4.1, aber das ist nicht unbedingt ein klassisches PG-Konzept sondern eher ein SO-Monster mit Sozialen Vorteilen von hier bis Bagdad mit Magiebegabung und/oder Spätweihe inkl besonderem Besitz V etc... nur eben nicht auf Kampf getrimmt sondern pur auf Spotlight-/Screentime-raub in großem Stil (Feind, Gesucht, etc ist quasi auch ein Vorteil in dem Sinne, als dass diese Nachteile unserer Mary Sue noch mehr Screentime und Bedeutung zumessen als sie ohne schon bekommen würde).
Wenn um die Sozialen Vorteile geht würde dies behaupten, jeder Gesellschaftliche Char ist eine MarySue

Bezüglich Feind/Gesucht, das ist bei uns noch nicht so zum tragen gekommen, dass es positiv ausgelegt worden wäre. Irgendwie geht der Jähzorn welcher in einer Kneipenschlägerei endet (wann gibt es dafür schon wirklich Konsequenzen).

Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Die normale Heldengruppe besteht aus "untereinander gleichberechtigten" Helden, von denen jeder etwas besser kann als die anderen (und die meisten NSC). Der Magier, der Krieger, der Schurke, der Wildnisläufer. Also eben nicht die klassiche 5-Man-Gang aus Film und Roman mit klarem Protagonisten und vier Sidekicks.

Wenn ein Held/NSC nun gefühlt fast alles besser kann als die anderen Helden, zudem weiblich ist und herausragend aussieht, dann nennt man sie schnell Susanne. In DSA 4.1. bietet sich dafür die herausragend aussehende (Halb-)Elfe oder die eigeborene Hexe als Fundament an, daher sind solche Heldinnen oft Opfer einer "Anlasslosen Verkehrskontrolle" :wink: .
Wenn dazu die Bio der Heldin (oder der NSC) schon ein von Drama und Schicksal bestimmtes Abenteuer ist, das die Mithelden gefälligst zu interessieren hat, dann werden die ebenso coolen Mithelden meist unleidlich.

Wenn man einen herausragend gut aussehenden Char spielt, will man, dass der positiv auffällt. Das ist der Sinn des Vorteils, daher der Name. Man will nicht einfach nur gut aussehen um Augenkrebs beim Rasieren zu vermeiden, man will besser aussehen als (all) die anderen. Das ist für sich erst einmal okay, aber man besetzt dann schon mal eine Nische. Besetzt man dann noch weitere, ist man schnell spotlight-dieb.
Herausragend hoher SO oder reklamierte "Berühmtheit" sind eine ähnliche Tretmine. Ein kompetent kampffähiger Ritter mit SO 9/10 ist kein Problem. Hat er SO 13-15, während der Sozialcharakter der Gruppe SO 7 hat, dann deckt er nicht mehr eine Nische ab, sondern wildert sozusagen im Spezialgebiet seines Mithelden.(In einer meiner seligen Gruppen hat ein Spieler mal einen 'berühmten' Weibel gespielt, der als alte Frontsau und dekorierter MehrfachPrinzenLebensretter ständig und in allen Lebenslagen dem Baronssohn sagen wollte, wo es lang ging. Das nervte extrem)

Wenn ich einen Helden baue gehe ich so vor:

1) Ich mache mir Gedanken darüber, was in der Gruppe schon "gesetzt" ist. Wenn einer einen Medicus spielen wird, dann baue ich mir keinen Heilmagier oder Therbunithen. Wenn wir einen Jäger haben, baue ich keinen Waldelfischen Kämpfer. Wenn wir schon eine gutaussehende Kurtisane haben, baue ich keine halbelfische Adlige mit herausragendem Aussehen. Und natürlich bedenke ich, in was für ein Abenteuer es geht und was der SL als unerwünscht bezeichnet hat.
2) Dann suche ich mir aus den "unbesetzten Kernkompetenzen" etwas aus, was mir gefällt. Um diese herum versuche ich mir dann einen Jungspund vorzustellen, der die Anlagen hat, darin mal richtig gut zu werden. Hier entsteht auch die Bio und seine Bekannten/Familie/Feinde.
3) Dann baue ich ihn so effektiv wie möglich aus dem Baukasten zusammen.
4) Ist er kein Startheld mehr, mache ich mir Gedanken, wo und wie er die zusätzlichen AP im Rahmen eines eher unauffälligen Lebens zusammen bekommen hat und steigere ihn hoch.
Dreck vorbeischwimmen lassen

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Laske Hjalkason
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Ungelesener Beitrag von Laske Hjalkason »

Ich denke der Vorwurf, das eine DSA Mary Sue meist eine Hexe ist rührt von daher, das eine richtige Mary Sue natürlich Eigeborenen sein muß. Das ist ja bei der Mary aller Sues auch der Fall, bei Nahema. Da ist die beste Combo aus Eigeboren und Gildenmagier. Das ist ein wahres PG Konzept.
Alternativ kann man mit seinem Mary Sue Magier natürlich auch später noch Last des Alters lernen, geht auch. :lol:
DSA ist insofern ein sehr unfaires System, man kann auch später noch nach der Allmacht greifen, vorrausgesetzt man ist ein Gildenmagier. Ich denke mit meinem Heil- und Verwandlungsmagier St. 23 werde ich nun bald den Last des Alters lernen. Anschließend wird er sich dann mittels Transmutare dauerhaft in eine Frau verwandeln, um den hier gepflegten Vorurteilen zu entsprechen. :cookie:
Ein Herz für Schwarzmagier

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Ahnherr derer von und zu Durenald
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Das Problem ist nicht das System!

Immer wieder einigt man sich darauf, daß es keine Rollenspielpolizei und daß es keine richtige Art gibt, Rollenspiele zu spielen. Aber es gibt falsche Arten. Nicht per se, im Umgang miteinander.

Jedes System hat zwangsläufig das Potential mißbraucht zu werden. Deswegen sind mir die Systeme lieber, die von vorne herein weder Fair noch Lückenlos sind. Jeder Beteiligte ist klar mit seiner Eigenverantwortung konfrontiert und man kann sich nicht hinter einem Wall aus Regeln und Übereinkünften verstecken. Man muß gemeinsam dafür sorgen, daß das Spiel Spaß macht.

Es ist auch eine Tatsache, daß es unterschiedlich gute Spieler gibt - sowohl was das Ausspielen der Charaktere angeht, als auch das Einfühlungsvermögen in Regelsystematiken, die Kooperationsfähigkeit zu den Mitspielern u.v.m.

Eine unfaire Generierung existiet in meinen Augen nur, wenn man Rollenspiel quasi als Wettkampf um den *beliebigesAdjektiv* Charakter spielt. Ansonsten fehlt es schlicht an vergleichbaren Parametern.

Auch die Diskussion über Screentime ist bei den Charakteren völlig falsch verortet. Charaktere, können sich gegenseitig keine Screentime stehlen (als ob das etwas Existentes wäre) - nur Spieler können das! Es ist ein zwischenmenschliches Problem - die meisten Probleme sind zwischenmenschlicher Natur, denn gemeinsam kann man sie lösen!
... ich will doch nur spielen!

Mindergeist
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Unfaire Generierung und Mary Sues

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Märzhäsin hat geschrieben: 07.10.2017 03:40Kein Spieler der auch nur halbwegs an ernsthaftem Rollenspiel interessiert ist würde so etwas tun.
ich glaube da hast du eine etwas zu hohe Meinung vom durchschnittlichen Rollenspieler :wink:

Bei den NSCs ist glaube ich klar, wer die Mary Sues sind. Bei Spielerhelden ist das mMn schwieriger da das Regelsystem keine Alleskönner zulässt. Wenn allerdings ein Held so gespielt wird dass er immer mysteriös und cool wirken soll, für Proben die er nur leidlich gut kann ebenfalls "zu cool" ist und die anderen machen lässt und Huldigung der Spielwelt und der anderen Helden erwartet, dann ist er (finde ich) als Mary Sue konzipiert. Diesen Verdacht hatte ich übrigens auch bei der eigeborenen auserwählten Nivesen Wolfsmenschenhexe aus dem Ursprungsthread.

Andwari
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Ungelesener Beitrag von Andwari »

@faires System
DSA 4.1 ist dadurch unfair, dass es mit den Kaufsystem-110-GP suggeriert, man bekäme dafür immer einen ähnlichen Gegenwert. Bei unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen wäre das ja wenigstens schwierig zu realisieren, z.B. einen Kämpfer gegen einen Zauberer oder Gesellschafter zu "balancen", wenn eine Gruppe ständig kämpft und die andere nie in solche Gefahr kommt. DSA 4.1 versagt allerdings schon bei ähnlichen Konzepten - z.B. verschiedene Vollzauberer oder Voll-Kämpfer. Das ist nur dann kein Problem, wenn es A) gar keine Kompetenzüberschneidungen gibt, also auch die verschlossene Tür nicht alternativ vom Schlossknacker, dem Foramen-Zauberer oder der Barbarenaxt geöffnet werden kann. Alternativ B) wenn es den Mitspielern völlig egal ist, ob sich ihr Held positiv mit seien Fähigkeiten ins Spotlight setzen kann und auch C) keine innerweltlichen Auswirkungen hat (z.B. dass man dem ständig verletzten, nie was positiv reissenden und die Gruppe aufhaltenden Mitreisenden weniger vom Schatz zugesteht, oder das auch wieder unter B) fällt)

In DSA3 war sehr viel vom unfairen System auf den Würfel abgewälzt, dem man deshalb nicht "böse" sein kann, weil der halt ein Zufallsinstrument ist. Wer halt das Glück hatte, einen Magier oder Krieger zu erwürfeln, durfte dann auch das innerweltlich vllt. stärkere Konzept weiter verfolgen. Viele der in DSA4 zusätzlich eingebauten, die spätere Entwicklung deutlich verstärkende, Tricks (AkA Krieger, AkA + Gutes Gedächtnis für Zauberer, Spaltenverschiebungen für bücherlesende Magier usw.) gab es da noch nicht.

@Mary Sue
Wesentlicher Bestandteil von "Mary Sue" sind ein überragendes Sexualleben - was sich evtl. bei der herausragend aussehenden, in Aventurien oft bisexuellen, meist weiblichen Schönheit - deren Spieler/Spielleiter oft dem anderen Geschlecht angehört - noch leichter am Spieltisch vermitteln lässt als beim Pornokönig?
Ein weiterer Punkt ist, dass die komplette Umwelt die/den Betreffenden ganz toll findet - was natürlich bei "herausragendes Aussehen" und/oder entsprechende Magie, Götterwirken usw. argumentativ begünstigt wird.

In einer Rollenspielrunde muss man mMn keine "Mary Sue" erschaffen, um seinen Mitspielern so auf den Senkel zu gehen, dass es zu Konflikten kommt - es reicht völlig, einen typischen Romanhelden im Kopf zu haben, der eben Haupt-Protagonist ist und die Mitspieler (von denen und evtl. auch dem Spieler ungewollt) zu Sidekicks degradiert.

GrisGris
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Unfaire Generierung und Mary Sues

Ungelesener Beitrag von GrisGris »

Der Begriff Mary Sue ist bei Rollenspielcharakteren oftmals eine Sache der inneren, eigenen Erwartungshaltung wie mein "Held" denn nun zu strahlen hat. Das ist auch eine Sache der medialen Vorbilder mancher Fantasytypen. Wenn man einen Legolas oder Gandalf über den Bildschirm flirren sieht, setzt sich halt ein bestimmtes Bild fest was denn ein "Held" ist. Allerdings geht es beim Rollenspiel oder in Erzählungen selten um glorifizierte Heldenfiguren, sondern meist um Charaktere, die Ecken und Kanten haben, bedrückende Schatten, die sie verfolgen, Zweifel, Angst zu versagen oder zu verlieren, aber auch Bedürfnisse, Emotionen, Interessen und Hoffnungen. Der Charakter erwächst im Zwischenspiel mit der Gruppe und seiner Umwelt zu etwas Lebendigem, zu einer Figur, mit der man selbst mitfühlt und es die Gruppenmitglieder bestenfalls auch tun.
Ich kann nur immer wieder die Geschichte davon bringen, wie ein Freund von mir meinte (nachdem er wusste, dass ich hobbymäßig schreibe), dass ich unbedingt eine Fantasygeschichte über einen Feldherren schreiben muss, der mit Phalanx und berittenen Schützen a la Dschingis Khan die Welt erobert. Er hat mir Schritt für Schritt erklärt wie er sich das vorstellte und ich dachte dabei nur "wie erschreckend plakativ, klischeebeladen und langweilig." Ein guter Autor kann auch da was rausholen via innerem Monolog, Zwist in der Familie und dergleichen mehr, aber eine dankbare Vorlage für eine packende Geschichte ist sowas nicht...
Das gilt genauso für eine bravuröse PG-HELDENgruppe, die mal eben zehn Shruufs mit Links in die Niederhöllen zurückschleudert. Dass narratives Potential bei beidem eine gute Story schaffen kann, sieht man am Beispiel von Herr der Ringe und Game of Thrones. HdR präsentiert vorwiegend Helden, GoT vorwiegend Charaktere. Eine gute Geschichte sind beide, aber erstere schöpft erstens aus dem damaligen Mangel der Klischees, aus einem Funken Selbstironie und einer klaren Schwarz-Weiß-Einstellung, letztere aus einer ungeheuren Detailverliebtheit, Komplexität und Dichte der charakterlichen Eigenheiten und wie sie sich verwirklichen - die Ironie darin wirkt nicht auf das Genre, sondern innerhalb der Welt als Sozialkritik.

Man muss betonen, dass man immer die Wahl zwischen Vorlieben hat. Ein schlecht oder gut gibt es nicht. Und zugegebenermaßen wird sich ein unerfahrener SL mit unerfahrenen Spielern mit einem PG-Zugang leichter tun, weil es einfach glatter narrativ dahinrollt (hätten die Helden jetzt nicht linear den Kampf gewählt und gewonnen, was hätte ich dann improvisiert?), aber ein erfahrener SL will oftmals Charakterspiel und Sandboxsetting und erfahrene Spieler einen erfahrenen SL, weil man erkannt hat, dass es für viele oftmals reizvoller ist freie Charakterentfaltung, als lineare Bildgeschichte (im Sinne von nach dem Plotpunkt, kommt jener) zu spielen...

Bzgl. Steigerungssystem:

Ich sehe durchaus Potenzial eine Gruppe lenken zu können, was die Steigerung anbelangt. Es kommt ja wohl nicht nur dem SL unsinnig vor, wenn eine Gruppe nach einer Wildniskampagne noch immer nur einen Experten für Naturangelegenheiten und vier totale Nieten auf dem Gebiet vorzuweisen hat. Dafür sind ja dann wohl je nach Abenteuerverlauf verbilligte Steigerungen da. Quasi damit der Charakter repräsentiert was er durchgemacht und erlebt hat. Wenn dann ein Spieler noch immer steif nach Plan steigert, wäre da tatsächlich irgendwie was verfehlt...

Ich bin kein Mathematiker, aber es gäbe wahrscheinlich auch einen gangbaren Weg die Würfel- und Punktesteigerung zu kombinieren. Quasi dass man mittels der Punkte die Möglichkeit freischaltet mit dem Würfel zu steigern - vielleicht auch nur bei bestimmten Hürdenwerten. Dafür wäre es aber auch nötig die Kosten angemessen zu reduzieren und ohne mathematisches Verständnis ist dieses "angemessen" halt schwer zu lokalisieren...

Benutzer 19802 gelöscht

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Ungelesener Beitrag von Benutzer 19802 gelöscht »

Jadoran hat geschrieben: 07.10.2017 08:52Wenn man einen herausragend gut aussehenden Char spielt, will man, dass der positiv auffällt. Das ist der Sinn des Vorteils, daher der Name. Man will nicht einfach nur gut aussehen um Augenkrebs beim Rasieren zu vermeiden, man will besser aussehen als (all) die anderen. Das ist für sich erst einmal okay, aber man besetzt dann schon mal eine Nische. Besetzt man dann noch weitere, ist man schnell spotlight-dieb.
Ich kann nur immer wieder beteuern dass ich den Vorteil Herausragendes Aussehen ausschließlich so benutze wie ich es beschrieben habe und mir auch in absolut keiner Weise mehr davon erhoffe.

Ich finde im Rollenspiel sollte jeder so aussehen dürfen wie er möchte und erst Recht wenn man extra 7GP bezahlt nur um hübsch zu sein.

Eine elfische Hirtin mit Herausragendem Aussehen macht sicherlich nicht die gutaussehende Tochter von Graf Ulrich von Drachenfels überflüssig, schon alleine weil ihr der Sozialstatus und die Gesellschaftstalente fehlen und sie eben ein Natur- und Handwerkscharakter ist.

Außerdem finde ich Rollenspielgruppen bei der es immer nur um Neid und Rivalität gegenüber den anderen Charakteren und ihren Talentwerten geht und jeder um die Gunst des Spielleiters und möglichst viel Screentime und Aufmerksamkeit kämpft nicht leiden.

In so einer Gruppe würde ich niemals spielen wollen denn ich habe ein hohes Harmoniebedürnis und wünsche mir Freundschaft und Kameradschaft innerhalb einer Heldengruppe.

Wenn man sich gut versteht funktionieren auch Gruppen aus breitgefächerten Charakteren und Exoten, man muss sich nur absprechen wer welche Rolle übernehmen möchte damit sich niemand wie das fünfte Rad am Wagen vorkommt.

So etwas sollte unter Freunden aber eine Selbstverständlichkeit sein.

Jadoran
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Märzhäsin hat geschrieben: 07.10.2017 13:18Ich finde im Rollenspiel sollte jeder so aussehen dürfen wie er möchte und erst Recht wenn man extra 7GP bezahlt nur um hübsch zu sein.
Hübsch darf man sogar ohne GP sein. So hübsch, dass es allgemein auffällt, kostet 5 GP und heisst regeltechnisch Gutaussehend. Herausragendes Aussehen ist das Ultimum, damit ist man der/die Schönste und wirklich so auffällig, dass man auch in der Menge heraussticht. Fremde erinnern sich sofort an einen... und man bekommt +3 Bonus auf viele gesellschaftlichen Proben...
Vielleicht spielst Du anders als die meisten, die ich kenne. Meine Erfahrung ist, dass Spieler für 7GP mehr haben wollen als ihr Charakterbild vor dem inneren Auge. Das Argument "Aber ich bin doch gutaussehend!" habe ich schon so oft gehört, dass es schmerzt.
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Jadoran hat geschrieben: 07.10.2017 13:31Herausragendes Aussehen ist das Ultimum, damit ist man der/die Schönste und wirklich so auffällig, dass man auch in der Menge heraussticht. Fremde erinnern sich sofort an einen... und man bekommt +3 Bonus auf viele gesellschaftlichen Proben
So hat sich dieser Vorteil aber noch nie bei meinen Charakteren ausgewirkt, die meisten Spielleiter ignorieren ihn komplett und wenn mehrere in der Gruppe diesen Vorteil wählen wäre es mir auch egal, mir geht es nicht um Aufmerksamkeit.

Meinetwegen könnte die ganze Gruppe aus Charakteren mit herausragendem Aussehen bestehen, ob ich am Rollenspiel Freude habe oder nicht liegt mehr an den Mitspielern als an ihren Charakteren.

Ist wirklich so, glaubt mir aber scheinbar niemand.

Ich werde mich nun auch nicht nochmal wiederholen sondern am besten eine stille Fürbitte für alle zu Unrecht Beschuldigten in dieser Welt sprechen...

FrumolvomBrandefels
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Hübsch darf man sogar ohne GP sein. So hübsch, dass es allgemein auffällt, kostet 5 GP und heisst regeltechnisch Gutaussehend. Herausragendes Aussehen ist das Ultimum, damit ist man der/die Schönste und wirklich so auffällig, dass man auch in der Menge heraussticht. Fremde erinnern sich sofort an einen... und man bekommt +3 Bonus auf viele gesellschaftlichen Proben...
Vielleicht spielst Du anders als die meisten, die ich kenne. Meine Erfahrung ist, dass Spieler für 7GP mehr haben wollen als ihr Charakterbild vor dem inneren Auge. Das Argument "Aber ich bin doch gutaussehend!" habe ich schon so oft gehört, dass es schmerzt.
Lassen wir die Kirche doch einmal im Dorf. Herausstechen trifft doch auf 90% der Helden zu. Das Hervorragende Aussehen wird in der Praxis genau so wenig ausgespielt wie der Umstand, dass die Helden doch hin und wieder ziemlich heruntergekommen sind bzw doch sehr auffällig sind.

Ohne entsprechende Körperpflege und Kleidung bringt auch Herausragendes Aussehen nichts. Und es gibt dinge die noch viel mehr herausstechen als ein hübsches Gesicht. Geweihte, Magier zb. oder Thorwaller ausserhalb Thorwalls. Der Typ der mit einer Rüstung in der Stadt herumrennt.

ein Charakter mit Begabung für Gesellschaftstalente steckt einen Hervorragend-aussehenden in die Tasche. Und da gibt es noch ganz andere Möglichkeiten.

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Ahnherr derer von und zu Durenald
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FrumolvomBrandefels hat geschrieben: 07.10.2017 15:13Das Hervorragende Aussehen wird in der Praxis genau so wenig ausgespielt wie der Umstand, dass die Helden doch hin und wieder ziemlich heruntergekommen sind bzw doch sehr auffällig sind.
Was allerdings mehr dagegen spricht, so etwas zu ignorieren, als gegen die spieltechnischen Vorteile an sich.
... ich will doch nur spielen!

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Ahnherr derer von und zu Durenald hat geschrieben: 07.10.2017 16:18Was allerdings mehr dagegen spricht, so etwas zu ignorieren, als gegen die spieltechnischen Vorteile an sich.
Wie meinst du das? Meinst du dass man mehr darauf eingehen sollte oder gerade darum nicht so sehr darauf eingehen sollte.

Solange ich Herausragendes Aussehen wählen darf bin ich zufrieden, auch wenn der SL es zu einer reinen Fluff-Eigenschaft reduziert wie ich es sowieso gewohnt bin.

Jadoran
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FrumolvomBrandefels hat geschrieben: 07.10.2017 15:13Das Hervorragende Aussehen wird in der Praxis genau so wenig ausgespielt wie der Umstand, dass die Helden doch hin und wieder ziemlich heruntergekommen sind bzw doch sehr auffällig sind.
Ich denke schon, dass ein Spieler, der 12 GP für herausragendes Aussehen ausgegeben hat, die Vorteile genau so geniessen sollen dürfte wie einer, der Eisern oder Zäher Hund genommen hat. Und die regeltechnischen Auswirkungen sind ja durchaus spürbar. Wenn Mitspieler das ignorieren, dann meist, weil die Heldin oder der Held sie nervt. Aber das führt auf eine schon oft diskutierte Tangente... die Sufu würde uns sicher viele posts ersparen 8-)
Aber ich muss dann einfach mal fragen: Warum Herausragendes Aussehen, wenn man angeblich nur hübsch aussehen will? Warum reicht gutaussehend nicht? Wenn der Vergleich gegenüber dem Aussehen anderer so entsetzlich unwichtig und gar abseitig ist, warum muss eine Heldin dann regeltechnisch verbrieft um Längen schöner sein als alle anderen. Genau das ist nämlich die Definition dieses Vorteils. Wenn man nur "hübsch" sein will, dann wäre gutaussehend doch mehr als aureichend. Dann hat man es schriftlich, dass man gutaussehend ist. Herausragendes Aussehen ist etwas Extremes. Sich in einer Menschenmenge zu verstecken ist um 5 erschwert - normalerweise ist es erleichtert. Das erinnert mich an das angeblich russische Sprichtwort: "Genug hat man, wenn man mehr als alle anderen zusammengenommen hat." :angry: (Und lass uns bitte losgelöst von konkreten Helden oder Heldinnen argumentieren, das führt nur dazu, dass sich Leute angegriffen fühlen anstatt zu argumentieren.)
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Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso herausragendes Aussehen das Thema ist, wenn es um Mary Sues geht und um SC. Spielercharaktere können, ebenso wie Spieler, nervig sein, aber eigentlich nie eine Mary Sue, denn sie haben schlicht nicht in der Hand, wie sich die Umgebung entwickelt und sie müssen vom SL dazu gemacht werden. Eine Mary Sue ist ja viel mehr als ihr Aussehen etc..

Hier scheinen sich immer wieder zwei Themen zu vermischen und eines davon hat vermutlich gar nichts in der öffentlichen Diskussion zu suchen (mir z.B. ist es ziemlich egal wie Märzhäsin ihre Charaktere gestaltet und ob irgendwer herausragendes Aussehen wählt, offenbar ist das aber für sie/ihn immer wieder wichtig anzubringen, dass man es als Fluffvorteil haben will). Dieses Topic hat aber wenig mit "unfairer Generierung" oder Mary Sues zu tun und sollte daher irgendwo anders diskutiert werden. Außer man möchte sagen, dass herausragendes Aussehen seine GP nicht wert ist und hier würde ich auch ansetzen, dass es darauf ankommt. Im Rahmen der Vorteile, die ihre GP nicht wert sind oder deutlich mehr wert sind, ist herausragendes Aussehen nämlich jetzt akut nicht auf meiner Liste. Ein Bonus von +3 auf Interaktionen erscheint mir schon ordentlich, wenn der Fluff dann noch dazu kommt (für 12 GP). Wer es aber wie wann wählt und ob das andere nervt oder wo das Problem liegt, das ist hier wohl nicht Thema.
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Unfaire Generierung und Mary Sues

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Die gleichen Argumente um Charaktere mit Herausragendem Aussehen zu verbieten kann man auch gegen Charaktere mit dem Vorteil Gutaussehend verwenden wo von alle Elfen automatisch betroffen sind.

Ich würde auch aus Prinzip nicht mit einem SL zusammen spielen wollen der mir bedeutungslose Fluff-Vorteile verbietet die ich nur nehme damit der Charakterbogen die Hintergrundgeschichte meines Charakters besser widerspiegelt.
Jadoran hat geschrieben: 07.10.2017 16:46Wenn der Vergleich gegenüber dem Aussehen anderer so entsetzlich unwichtig und gar abseitig ist, warum muss die Heldin dann regeltechnisch verbrieft um Längen schöner sein als alle anderen.
Ich habe das jetzt versucht mehrfach in unterschiedlichen Formulierungen zu erklären.

Ich bin eine reine Barbie-Spielerin, es geht mir um amüsantes Kopfkino.

Ob ich jetzt Boni dafür bekomme das mein Charakter hübsch ist ist für mich absolut zweitrangig.

Ohne den Vorteil Herausragendes Aussehen gibt es für mich keine Rechtfertigung dafür dass meine Charaktere so aussehen wie es in ihrer Beschreibung steht.
Jadoran hat geschrieben: 07.10.2017 16:46Wenn Mitspieler das ignorieren, dann meist, weil die Heldin oder der Held sie nervt.
Irrtum! Ich spiele seit meinem 16. Lebensjahr Pen und Paper-Rollenspiele und es waren sogar immer nur die Mitspieler die auf das Aussehen meiner Charaktere eingegangen sind, von den fünf Spielleitern die ich bis jetzt erlebt habe ist noch nie jemand auch nur ansatzweise auf das Aussehen meiner Charaktere eingegangen. Kein einziger NPC ließ sich jemals von einem hübschen Gesicht oder einer perfekten Figur beeindrucken und eigentlich ist das auch realistisch, ich habe mich nie beschwert.

Daran dass ich angeblich eine grässliche Spielerin bin die ihre Mitspieler nervt kann es also nicht liegen.
Sumaro hat geschrieben: 07.10.2017 16:52offenbar ist das aber für sie/ihn immer wieder wichtig anzubringen, dass man es als Fluffvorteil haben will
Ich bin eine "Sie". :wink:
Zuletzt geändert von Benutzer 19802 gelöscht am 07.10.2017 17:13, insgesamt 1-mal geändert.

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