Spielerverhalten in einer Rollenspielgruppe

Erfahrungen, Tipps, Vorlieben, Probleme, Fragen zu RPG-Systemen und RPG-Theorie.
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Whyme
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Errungenschaften

Ungelesener Beitrag von Whyme »

Arek hat geschrieben:@ Whyme

Stimmt!Aber wenn man nun in eine Situation kommt, inder man gegen einen Spieler-Char handeln muss!!
Oder es vom rollenspielerischen einfach passt?
Dann macht man das.

Menie Ausführungen oben bedeuten nicht, dass man sich nicht gegen die eigenen Helden wenden darf, es muss nicht gesichert sein, dass es nicht passieren, weil sich die beiden Spieler sich nicht leiden können.

Whyme

Siladrien Traumweber

Ungelesener Beitrag von Siladrien Traumweber »

Hmm. ich könnte mir (real life) nicht vorstellen, mit Leuten beruflich dauerhaft zusammenzuarbeiten, wenn es gleich beim Kennenlernen zu Beleidigungen oder gar einer Prügelei kommt.

Man stelle sich vor: Ich gehe zu einem Vorstellungsgepräch, da sind ein paar andere potentielle Mitarbeiter, die mir gleich sagen, daß sie mich sch... finden, meine Religion/Hautfarbe oder was auch immer verachten und wir prügeln uns womöglich auch noch. Diesen Job würde ich danach mit 100%iger Sicherheit NIEMALS annehmen.

Warum sollte es den Spielercharakteren denn anders gehen? Sie beleidigen sich, ihre Religion, Weltanschauung usw. und wollen danach beruflich ordentlich zusammenarbeiten? Das halte ich für völlig unrealistisch.

Im echten Leben gibt es in der Arbeit auch mal Leute, die man weniger mag. Aber dann sagt man denen in der Regel nicht "ich finde Dich echt daneben" und hält sich an eine gewisse Etikette, da man weiß, daß man mit diesem Kollegen noch zusammenarbeiten muß. Ich denke in einer Fantasy-Welt wird es in der Regel ähnlich sein.

Ich glaube, daß sowohl bei uns als auch in einer Fantasy Welt der erste Eindruck oft auch der Letzte Eindruck ist.

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Orestas
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Ungelesener Beitrag von Orestas »

Ich denke der Vergleich mit einem Beruf hinkt ein wenig.
Mal ehrlich, haben eure Helden ein "Vorstellungsgespräch" für den "Job" als Held? :lol:
Bei uns war es bisher immer so, daß die Helden vor allem deshalb durch die Gegend vagabundieren, weil irgendetwas - und das ist eigentlich fast nie der eigene Wille gewesen - sie dazu gebracht hat.
Und seine Mitreisenden kann man sich nicht immer direkt aussuchen, in den ersten ABs können die Helden also durchaus eine Art Notgemeinschaft sein, die keineswegs dem ursprünglichen Wunsch folgt, zusammen als Gruppe zu arbeiten.
Wenn der Meister das halbwegs auf die Reihe kriegt, werden sie aber - auch wenn anfangs Differenzen bestehen - durch die überstandenen Gefahren zusammengeschmiedet, und jeder merkt, das die anderen in Gewissen Situationen unentbehrlich sind.
Da kann man dann auch schonmal drüber weg sehen, das man den Typen der nicht mal an die Zwölfe glaubt lieber gekillt hätte, bevor man bemerkt hat, das er eigentlich nicht falsch ist.

Mara

Ungelesener Beitrag von Mara »

Deine Erwartungen an den Meister scheinen mir sehr hoch zu sein. Meine Erfahrung sagt mir, daß man als Meister keine Chance hat, eine Gruppe zusammenzubringen, wenn die Spieler sich total dagegen stäuben.

Davon abgesehen sind ausgesprochene Beleidigungen oder gar Prügeleien etwas mehr als Meinungsverschiedenheiten. Wenn es so weit ist, daß sich Spieler absichtlich und ohne Alkoholeinfluß prügeln, bestehlen oder gar meucheln, dann halte ich den Spieler, der, sobald die Notsituation vorbei ist trotzdem mit dieser Gruppe weiterziehen will für unbedacht (Es sei denn sein Charakter hat Kl 5 oder der Charakter steht auf Sado-Maso)

Dein tierlieber Elf wird vielleicht mit dem Schwarmagier, der von seinen Tierversuchen erzählt zusammenarbeiten, um aus dem Gefängniss auszubrechen, aber danach? Wird er dann weiter mit ihm reisen? Wer seinen Elf so etwas antut spielt seinen Charakter nicht rollengerecht aus.

Um Mißverständnisse zu vermeiden: gegen "normale" Meinungsverschiedenheiten zwischen Charakteren habe ich nichts, aber wenn es in Beleidigungen oder Kämpfe zwischen Charakteren ausartet, dann macht man sich Probleme die nicht nötig sind. (auch wenn alle Spieler zwischen Spieler- und Charakterebene unterscheiden können)

Gast

Ungelesener Beitrag von Gast »

@mara

Aber was willst du dagegn machen. Als Meister Sagen: diese 4 char stehen zur Auswahl wir losen wer wenn bekommt...

mfg tron

mara

Ungelesener Beitrag von mara »

@ Tron

Wir haben es zuerst so gemacht, daß jeder völlig unabhängig von Rest einen Charakter erstellt hat. Das Resultat war eine Gruppe, die niemals freiwillig in ein Abenteuer gehen würde. Wir hatten in dieser Gruppe in- und Offplay sehr viel Streit, obwohl wir uns als Spieler alle gut verstehen.

Danach (etwas klüger) haben sich alle Spieler und der Meister zusammengestzt und gemeinsam Charaktere erstellt, die zusammenpassen. Fast alle Charaktere stammen aus der selben Stadt, niemand hat : Vorurteile gegen Gruppenmitglieder, Arroganz oder etwas in der Art. Wir haben auch auf Charaktere mit Prinzipientreue und Moralkodex verzichtet. Das Resultat ist eine Gruppe, wo es zwar Meinungsverschiedenheiten gibt, aber sich die Charaktere aufgrund ihres Hintergrundes nicht sofort abstoßen. Wir hatten In-und Offplay bisher keinen Streit mit dieser Gruppe mehr und ich kann diese Art der Charaktererschaffung nur weiterempfehlen :-)

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Marqui
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Ungelesener Beitrag von Marqui »

Ich finde auch sobald es in handfeste Kämpfe ausartet, die dauerhaft sind, sollten sich die Helden überlegen ob sie mit diesen Leuten zusammenarbeiten wollen.
Das ist aber auch abhängig von der Kultur aus der der Held stammt, ein zivilisierter wird nach einer Prügelei wahrscheinlich seinen Gegner nicht mögen, doch in einer Kultur die das Recht des stärkeren achtet ist der Gewinner der Anführer.
Ich würde daher das ganze immer situations-/charakterabhängig machen, wie die Reaktionen ,nach Differenzen in der Gruppe, ausfallen.

MfG. Jan

Travian Norfold

Ungelesener Beitrag von Travian Norfold »

Aber was willst du dagegn machen. Als Meister Sagen: diese 4 char stehen zur Auswahl wir losen wer wenn bekommt...
Naja, es gibt da ja durchaus noch andere Möglichkeiten. Wie Mara gesagt hat:
haben sich alle Spieler und der Meister zusammengestzt und gemeinsam Charaktere erstellt, die zusammenpassen.
Sie müssen ja nicht direkt alle aus einer Stadt kommen und unbedingt dem gleichen Glauben angehören, aber sowohl die SL als auch die SpielerInnen selber! sollten schon ein wenig darauf achten, dass die Gruppenzusammensetzung zumindest ein großes Potential für eine kommende gute Zusammenarbeit besitzt. (Im übrigen sind meiner Meinung nach auch vor allem die SpielerInnen für eine Konfliktlösung verantwortlich, wenn es doch mal dazu kommt - immerhin sind es ihre HeldInnen und ihre SpielerInnen-Entscheidungen, die dazu geführt haben.)

Ich finde es auch völlig selbstverständlich, dass die SL bestimmte Heldentypen rundweg verbieten darf - schließlich ist es die SL, die erstens mal absehen kann, ob es im Abenteuer eine Möglichkeit der "Integration" für solch einen Helden geben wird (oder eben nicht) und zweitens hat sie später die Probleme, die Gruppe irgendwie zusammenzuhalten oder den Spieler zu beruhigend, wenn seine Brabaker Schwarzmagierin (z.B.) der Inquisition ausgeliefert wird.

Und noch eine rein subjektive Bemerkung: Ich persönlich würde auch gar nicht mit SpielerInnen spielen wollen, die auf einem ganz bestimmten Heldentyp beharren (entweder, weil sie alle anderen nur todlangweilig finden oder weil sie sich in diesen einen Charakter total verliebt haben - beides sind keine guten Konstellationen für das Rollenspiel, was ich anstrebe).

Eine Gruppe zu finden, in der alle HeldInnen spielen können, die ihnen gefallen und die außerdem das Konfliktpotential im vernünftigen und konstruktiven Rahmen hält, sollte also eigentlich nicht schwer sein - wenn man bei der Erschaffung Rücksprache mit SL und MitspielerInnen hält. Aber auch das sollte IMO eine goldene Regel fürs Rollenspiel sein (allgemeiner: Kommunikation in der Gruppe).

Gruß, Travian

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Charef ibn Nasir
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Ungelesener Beitrag von Charef ibn Nasir »

Mara hat geschrieben:Danach (etwas klüger) haben sich alle Spieler und der Meister zusammengestzt und gemeinsam Charaktere erstellt, die zusammenpassen.
So machen wir das auch, bzw. wir einigen uns zumindest vorher darüber, wer welchen Charakter spielt. Nur dann ist gewährleistet, daß man eine Gruppe bekommt, die auch längere Zeit plausiblerweise zusammenbleiben kann.

Handgreiflichkeiten zwischen Spielercharakteren kommen von daher bei uns nur sehr selten vor, und wenn überhaupt dann nur in nichttödlicher Form.

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Orestas
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Ungelesener Beitrag von Orestas »

Kann sein das ich mich da etwas missverständlich ausgedrückt habe.
Ich wollte keineswegs handfeste KÄMPFE in der Gruppe befürworten. Bin absolut kein Freund von PK, und ich denke auch, soweit können die Spieler sich am Riemen reissen, auch wenn sie einen etwas "exotischeren" Helden spielen, z.B. einen der normalerweise nicht sehr zimperlich mit seinen Mitmenschen umspringt.
Aber solche Sachen wie Arroganz, Vorurteile usw. halte ich doch für sehr gut ausspielbar. Schließlich haben die Charaktere ja Zeit, sich kennenzulernen, und da baut man schon mal Vorurteile gegenüber DIESEM BESTIMMTEN ELFEN ab oder lernt, die anderen als vollwertig zu akzeptieren.
Was nicht heißt das man sich gegenüber NSCs oder so nicht weiterhin so verhält. Ausnahmen bestätigen schließlich die Regel.
Das sich bestimmte Extremkombinationen von selbst verbieten, darüber brauchen wir sicher nicht zu diskutieren. Aber alle aus einer Stadt und kennen sich eh schon - das klingt mir etwas zu arg. Denn ein aufeinandertreffen verschiedener Ansichten muß ja wohl nicht zwangsläufig zum Kampf führen, oder?

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Charef ibn Nasir
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Ungelesener Beitrag von Charef ibn Nasir »

Daß man Vorurteile u.ä. ausspielen sollte und diese sich nicht mysteriös verflüchtigen, nur weil man einen Spielercharakter vor sich hat, stimme ich voll zu. Es darf halt nur nicht so weit gehen, daß sich die Charaktere wirklich an die Gurgel gehen oder einer davon der Gruppe den Rücken kehrt.

Wir haben einen adeligen horasischen Rondrageweihten in der Gruppe, sowie einen Puniner Magus, der massive Vorurteile gegen Horasier hat. Immer wieder amüsant...

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Arek
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Ungelesener Beitrag von Arek »

Mara hat geschrieben:Deine Erwartungen an den Meister scheinen mir sehr hoch zu sein. Meine Erfahrung sagt mir, daß man als Meister keine Chance hat, eine Gruppe zusammenzubringen, wenn die Spieler sich total dagegen stäuben.
Bei uns ist es anders:
Bei uns will der Meister nicht, das unsere Gruppe zusammenkommt(tulamidischer Rondrianer, Waldelf, Drakonier, Schwetgeselle)

Ancoron Fuxfell
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Ungelesener Beitrag von Ancoron Fuxfell »

@ Arek

Die Gruppe geht doch eigentlich noch.

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Arek
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Ungelesener Beitrag von Arek »

mMn auch, doch unser Meister meint, das die Gruppenmitglierder keine Motivation hätten, zusammen zu beliben, doch er will es nicht einmal auf einen Versuch ankommen lassen!

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Charef ibn Nasir
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Ungelesener Beitrag von Charef ibn Nasir »

Da scheint mir Euer Meister allerdings etwas übersensibel zu sein. Bis auf den Waldelf sehe ich überhaupt kein Problem - und mit etwas Kooperation des Elfenspielers kriegt man auch den in die Gruppe rein.

blut_und_glas
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Mysticus hat geschrieben:
Was hat Pantheon mit DSA zu tun?
Was hat überhaupt ein spezifisches System mit "Spielerverhalten in einer Rollenspielgruppe" zu tun?
Weshalb sollte der Blick auf andere Systeme gerade in Hinsicht auf dort präsentierte Spielprinzipien und Spieltechniken (im Gegensatz zu Regeln) für DSA (wenn man sich denn darauf beschränken möchte) so unpassend sein?
Was hat das Rollenspiel bei Pantheon ohnen einen Meister mit Systemen mit Meister zu tun?
Verlangt DSA denn tatsächlich nach einer Spielleitung? Beziehungsweise nach einer speziellen Art der Spielleitung?
Inwiefern bringt uns dein Ansatz weiter?
Bei der Frage nach "goldenen Regeln" für "Spielerverhalten"? Vielleicht dadurch, dass er auch andere Möglichkeiten des guten? goldenen? Verhaltens aufzeigt beziehungsweise eine allgemeine Güte? Goldrichtigkeit? präsentierter Verhaltensregeln in Zweifel zieht?
Mag sein, dass ich jetzt zu fixiert auf Systeme wie D&D, DSA, SR oder auch nur Kult bin, aber Pantheon scheint mir wirklich kein Rollenspiel zu sein.
Tatsächlich kann man darüber streiten ob Pantheon ein Rollenspiel ist, aber das hat meiner Meinung nach vor allem etwas mit der Auslegung des Begriffes Rollenspiel zu tun. Denn wenn man, beispielsweise, Rollenspiel ausdrücklich als ein Spiel mit einer Spielleitung verstehen möchte, so fällt ein System wie Pantheon natürlich zwangsläufig aus dieser Definition heraus. Aber das sollte nun auch nicht weiter Wunder nehmen.

Bleibt nur die Frage wie man "Rollenspiel" denn nun definieren möchte...

mfG
jdw
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Ancoron Fuxfell
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Ungelesener Beitrag von Ancoron Fuxfell »

@ Arek

Wenn jeder der Helden für sich eine Motivation hat, dann werden sie auch zusammen passen. Sprich: Wenn der Waldelf überhaupt auf Abenteuer auszieht, dann kann er es auch mit dieser Gruppe.

P.S.: Ich muss es wissen, als Waldelf. ;-)

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