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Jetzt wird's peinlich: Erste DSA/Rollenspiel-Gehversuche

Erfahrungen, Tipps, Vorlieben, Probleme, Fragen zu RPG-Systemen und RPG-Theorie.
Yantur_ibn_Said
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Jetzt wird's peinlich: Erste DSA/Rollenspiel-Gehversuche

Ungelesener Beitrag von Yantur_ibn_Said »

Moin zusammen,

in diesem Thread würde ich mich gerne einmal über die ersten Rollenspiel-Gehversuche austasuchen.

Bei mir war das so im Alter von 13/14 Jahren mit zwei Freunden, es handelte sich damals um DSA3 und es muss um das Jahr 1996 gewesen sein.

Der Meister selbst spielte allerdings auch immer einen Spielercharatkter, meist eine Elfe. Unser Spielleiter war damals einfach derjenige, der die Boxen gekauft hatte - und die enthielt er uns, den beiden Spielern, mit dem Verweis auf "Meisterwissen" vor.

Und so spielten wir nach seinen völlig absurden und meist spontan ausgedachten Regeln. Mein Magier hatte damals zum Beispiel irgendwann einen Klugheitwert von mehreren hundert Punkten - und als ich dann mal nachfragte, wofür so ein Klugheitswert denn gut sein soll, antwortete der besagte Spielleiter, dass man zum Beispiel zum Schreiben von Briefen Klugheit ausgeben würde. Daraufhin entgegnete ich, dass es doch wohl etwas komisch sei, dass man vom Schreiben dümmer wird. ;)

Irgendwann haben sich dann der andere Mitspieler und ich von unserem Meister emanzipiert, selbst Boxen gekauft und hatten so endlich etwas Durchblick, was die Regeln angeht.

Ich glaube die meisten beginnen Rollenspiele entweder im Teenager-Alter oder zur Studienzeit. Frage an alle, die ebenfalls als Teenager angefangen haben: War das bei euch auch so wild? ;)

VG

Stephan

HerrFugbaum
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Re: Jetzt wird's peinlich: Erste DSA/Rollenspiel-Gehversuche

Ungelesener Beitrag von HerrFugbaum »

Ich glaub bei mir war es eher das Gegenteil. Habe auch mit zwei Freunden angefangen zu spielen, direkt mit der neuen 4.0 Basisbox, da waren wir auch so zwischen 12-14. Ich war der Meister und hab mir dann alles weitere gekauft. Meine Freunde kannten die Grundregeln, aber fast nichts vom Hintergrund. Ich dagegen war das wandelnde Lexikon und hab alle pendantisch darauf hingewiesen, wenn dieses und jenes nicht mit dem Hintergrund übereinstimmte. furchtbar!
Ich glaube diese Selbsterkenntis hat dazu geführt, das ich von DSA und seiner Erbsenzählerei in Sachen Hintergrund und Regeln, nicht mehr ganz so begeistert bin.

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WeZwanzig
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Re: Jetzt wird's peinlich: Erste DSA/Rollenspiel-Gehversuche

Ungelesener Beitrag von WeZwanzig »

Ich habe vorletzes Jahr angefangen. Mein Meister hat mit uns eine von ihm etwas gehausregelte Version von DSA 3 gespielt. Wirklich peinlich war eigentlich nur die Tatsache, das ich, der Magier der Gruppe, im ersten Abenteuer (wir haben mit dem schwarzen Keiler angefangen) keinen einzigen Zauber gezaubert habe. Entweder hab ich die Probe versemmelt, oder nicht daran gedacht, das ich zaubern kann. Da wird heute noch gerne drüber gelacht :D
“Protection and power are overrated. I think you are very wise to choose happiness and love.”
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Thorgrimma
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Re: Jetzt wird's peinlich: Erste DSA/Rollenspiel-Gehversuche

Ungelesener Beitrag von Thorgrimma »

Wirklich angefangen mit Rollenspiel habe ich mit 18. Da hatte ich aber das große Glück an einen Spielleiter zu geraten, der schon seit seinem 11. Lebensjahr DSA spielte und alle vorigen Powergamingphasen und sonstigen Experimente schon abgeschlossen hatte. In der Hinsicht gibt es da nichts peinliches, denn dieser Spielleiter hat uns ganz stark auf eine sehr erwachsene Art des Spielens hingeführt...

Aber ich war eigentlich schon viel länger an Rollenspiel interessiert, nur lernte ich lange überhaupt niemanden kennen, der so ein Hobby betreibt. Ergo dachte ich mit 15 oder 16, dann muss ich halt mal allein mit einer Freundin spielen und schrieb selbst ein (grottenschlechtes) Abenteuer in diesem System "Söhne des Lichts". Da ich es nicht besser wusste, dachte ich, es gehört zur Stimmung dazu, Kerzen aufzustellen und sich als Meister zu verfremden. Deswegen malte ich mich im Gesicht mit weißer und schwarzer Schminke so an, dass ich riesige schwarze Elfenaugen bekam und ansonsten ein absolut bleiches Gesicht hatte... Das war wohl meine Version der "Maske des Meisters". Ich muss wohl nicht dazu sagen, dass dieser Abend keine Wiederholung fand.

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Sibylla
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Re: Jetzt wird's peinlich: Erste DSA/Rollenspiel-Gehversuche

Ungelesener Beitrag von Sibylla »

Ich habe erst mit 20 Jahren angefangen zu spielen. Vorher hatte ich einfach eine Runde gefunden, bei der ich hätte mitspielen können. Fast immer waren das reine Jungen-Gruppen, von denen es hieß "Wir wollen keine Mädchen". :(

Erst auf der Uni hatte ich eine Runde (damals noch Talislanta, die Runde wechselte aber bald in etwas anderer Besetzung zu DSA 3.5) gefunden, die mich als einzige Mitspielerin aufgenommen hatte. Die Spieler hatten mir damals dann auch erklärt, dass so manche Klischees von wegen "pubertierende Jungen und RPG..." durchaus zutreffen :)

Keine Ahnung, ob sich Mädchen bei ihren ersten RPG-Versuchen besser anstellen würden. Mein erster Char (eine Abenteurerin) war jedenfalls im Nachhinein betrachtet recht peinlich. Die Waage von stilvollem zu voll überzeichnetem Spielstil habe ich anfangs nicht wirklich hinbekommen :)
LG,
Sibylla

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Cyrilean
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Re: Jetzt wird's peinlich: Erste DSA/Rollenspiel-Gehversuche

Ungelesener Beitrag von Cyrilean »

1984, ich war gerade 12 Jahre und mit meinem Vater auf der Suche nach einem Geburtstagsgeschenk für mich selbst.

Da sah ich in einer Spielzeugabteilung eines größeren Geschäftes diese seltsamen kleinen Pappkartonaufsteller mit Monstern und die schwarzen Boxen mit den psychodelischen Illustrationen.

Die nette, ältere Dame dort hatte keine Ahnung, was sie dort so genau verkaufte ("Es ist wie Dornröschen, nur das man entscheiden kann, wie das Märchen weitergeht..."), aber irgendwas hat bei mir "klick" gemacht.

Einer meiner Freunde (mit denen ich dann jahrelang unterschiedliche Systeme gespielt habe) hat sofort entschieden, dass er ein Elf sein muss - und prompt so oft gewürfelt, bis die Mindestanforderungen da waren.

Seine Rechtfertigung.- es steht nirgends, dass man gleich den ersten Charakter spielen muss, den man auswürfelt...und präsentierte mir zwei A4 Seiten Papier mit Würfelergebnissen - und ganz am Ende stand dann eine Zeile, die nur aus "12ern " und "13"ern bestand (gewürfelte 5 und 6 bei 5 Werten)

Hätte mir zu denken geben sollen ;-)
*Sämtliche in diesem Post befindliche Aussagen basieren auf der persönlichen Meinung des Autors.

HerrFugbaum
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Re: Jetzt wird's peinlich: Erste DSA/Rollenspiel-Gehversuche

Ungelesener Beitrag von HerrFugbaum »

Thorgrimma hat geschrieben:Deswegen malte ich mich im Gesicht mit weißer und schwarzer Schminke so an, dass ich riesige schwarze Elfenaugen bekam und ansonsten ein absolut bleiches Gesicht hatte... Das war wohl meine Version der "Maske des Meisters". Ich muss wohl nicht dazu sagen, dass dieser Abend keine Wiederholung fand.
Das ist ja großartig! Ich sehe das ganze förmlich vor mir! Wir hatten aber auch immer Kerzen an, weil wir dachten, das muss so! Dadurch dachten unsere Eltern wir wären eine Art praepubertäre Nerdgruftis :lol:

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Imrayon Herbstträumer
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Re: Jetzt wird's peinlich: Erste DSA/Rollenspiel-Gehversuche

Ungelesener Beitrag von Imrayon Herbstträumer »

Ich bin wohl verkehrtherum in DSA eingestiegen. Ich habe irgendwann im ewigen Web Hinweise gefunden, bin auf die Wiki gestoßen und habe mich prompt in die Welt verliebt. Danach fing ich an alles in mich hinein zu lesen, was ich gefunden habe. Heute werde ich deswegen als laufende Wiki missbraucht. Ein paar Romane und letztendlich Drakensang & Drakensang 2 haben mich dazu gebracht, dass ich das unbedingt spielen wollte.
Vor etwa 2 Jahren fand ich dann eine Gruppe, die zwar nicht nein zu einem neuen Spieler sagte, aber auch ihr Highlevelniveau (Die hatten eben die G7 durch) nicht senken wollten. Nach ein paar Abenden, an denen mein Entdecker sich fast den Hals brach als er eine einfache Treppe runter stieg.

Also habe ich mir die Regelwerke zugelegt und mal rumgefragt und hatte prompt eine Gruppe beisammen mit etwa 8 Spielern. Die ersten Abenteuer gingen relativ gut, abgesehen von einem Schelm, der für die geistige Gesundheit der Spieler eher abträglich war. Oh, und vor allem dem ersten Meisterversuch meines kleinen Bruders, der den Spruch: "Don't do the Ole!!!" geprägt hat.
Angefangen mit spontanen Göttererscheinungen in unserer Taverne, über einen Pottwal vor besagter Taverne und einem Trip in die Katakomben unter den Hallen der Weisheit in Kuslik zu einem Dämonentempel, welcher den Geweihten zu unheimlich war. Das sollten also lieber die Helden machen, welche dafür mit den exorbitantesten heiligsten Waffen und Rüstungen ausgestattet wurden, die man sich vorstellen kann. Dagegen war Siebenstreich ein Küchenmesser, die Dämonenkrone einfach nur unstylisch und schwarze Augen Billardkugeln. Von allem ist uns am eindrucksvollsten die Swafniraxt im Gedächtnis geblieben, deren Klinge die Form eines Pottwals aufwies. Wenn man dreimal den Ruf des Pottwals ausstößt und mit besagter Axt rumfuchtelt entspringt der Waffe ein 20x30 cm Mini-Pottwal der holy Damage macht und sich durch nichts aufhalten lässt.
Nach dem von Lachern geprägten Abend wurde einstimmig beschlossen, dass wir in der kürzlich erworbenen Taverne einen geheimen Keller mit einem vergessen Labor und viel Regenbogenpulver gefunden haben und alles nur ein Traum war.
Das Schicksal mischt die Karten, und wir spielen.
(Glück, Glück im Spiel, Brett- und Kartenspiele 15 Falschspiel 15)

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Arigata
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Re: Jetzt wird's peinlich: Erste DSA/Rollenspiel-Gehversuche

Ungelesener Beitrag von Arigata »

Freunde hatten ein paar DSA 3 Boxen. Da haben wir dann irgendwann Silvester mal gespielt. Alter der Beteiligten so etwa 10 bis 13. Es war ganz lustig, auch wenn der jüngste die seltsamsten Ideen hatte. So gab es in Riva 10 Bordelle und zwischenzeitlich hatte auch mal jemand eine gebratene Nutte dabei (nein, ich weiß nicht mehr, wieso).
Die besagten Freunde sind aber nicht lange dabei geblieben, während mein Bruder und ich nach und nach alle DSA 3 Boxen kauften und eine eigene kleine Runde mit einem Nachbarn aufmachten. Im Nachhinein betrachtet war unser Spielstil wohl nicht der beste, aber wir hatten viel Spaß und ich denke gerne an meine 20k Elfe zurück (und an Link, den Krieger, und Fritz, den Zwerg).

Kurz nachdem DSA 4 rauskam, haben wir aufgehört, bis ich Jahre später mit 4.1 wieder eingestiegen bin. Auch wenn es jetzt erwachsener ist und immernoch Spaß macht, denke ich doch manchmal an eine gewisse Elfe im Mammuttonpanzer, mit eigenem Schiff, eigenem Haus und einem Rucksack voller goldenem Pokalschrott zurück (ich glaube, Pferde gezüchtet hat sie auch mal, während Fritz, der Zwerg, sein Geld in 'Bornläner Bunten' anlegte).
[_] DSA 4.1
[x] DSA 4.1 mit Optionalregeln - All die Regeln, all der Schmerz!

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Gorbalad
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Re: Jetzt wird's peinlich: Erste DSA/Rollenspiel-Gehversuche

Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

Arigata hat geschrieben:zwischenzeitlich hatte auch mal jemand eine gebratene Nutte dabei
Vormals vermutlich ein extrem heisser Feger...

Gabs für die eigentlich so ein Lanze-Helm-und-Federkiel-Kärtchen?
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

Sommerlund
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Re: Jetzt wird's peinlich: Erste DSA/Rollenspiel-Gehversuche

Ungelesener Beitrag von Sommerlund »

Was für ein cooler Threat! :)

Ich kann mich sehr gut an meine ersten DSA Abenteuer erinnern. Damals war ich sage und schreibe in der 2. Klasse und 8 Jahre alt als ich 1994 das erste mal spielte. Die Gruppe bestand aus unserem Meister Christian (11 oder 12 Jahre), seinem Kumpel (11 oder 12?), dem Bruder des Meisters Tobias (zugleich mein Klassenkamerad) und mir. Wir spielten der "Dunkle Turm" mit DSA 2 Regeln und der DSA 3 Box. Ich hatte einen Magier mit Keule. Ich war gleich total begeistert. Christians Freund hingegen hörte nach einer Sitzung auf... Mein Freund Tobias und meine Wenigkeit haben der Dunkle Turm dann auch nochmal mit anderen Helden gespielt und dann "das Maximum" rausgeholt. In dem Abenteuer wird der Sohn eines Händlers entführt und wir haben ihn vor der Rettung auf eine ziemliche hohe Belohnung festgenagelt. Naja... da hätte er auch gleich mit den Räubern verhandeln können... :P

Wir spielten im Wohnzimmer der Familie. In Erinnerung blieb mir der erste Kampf.
Ich würfelte mit dem W20 musste eine 8 oder weniger schaffen, nur um mal zu treffen und dann auch nur 1W+2 Schaden! Ich war wütend und ließ den Meister wissen, dass ich jetzt aber mal mit meiner Keule zuhauen wollte.
Ich bekam die Rückmeldung nicht nur von ihm sondern auch vom Rest der Gruppe, dass ich bereits mit meiner Keule kämpfen würde...

Wie ich später, das heißt JAHRE später erfahren habe, haben wir auch noch folgende Abenteuer gespielt:
"Das Geheimnis des Mechaniscu" (nicht fertig gespielt, da gewechsel auf Typus Krieger)
"Unter dem Nordlicht" dieses Abenteuer wartete mit 2 hervorragenden Rätseln auf, wie ich damals fand: das eine war die Spiegelung von Ziffern, die man einem Gletscherwurm zeigen musste (also 1 wird zu M usw.), und es gab eine Tür, die sich nur öffnen ließ, indem man das Schwert an der Wand ins Schloss steckte.
"Der Zug durch das Nebelmoore" (das einzige Abenteuer, dessen Titel ich kannte)

Dann bin ich leider umgezogen und habe meine Freunde auch nicht mehr wiedergesehen.

Allerdings hat mit der Christian (der war damals ja schon in der "Fünften" und ich nur in der "Zweiten" Klasse) auch noch die Einsamer Wolf Bücher an die Hand gegeben. Habe ich auch alle gekauft bzw. Band 1-12 und mehrfach gespielt.

Leider konnten die Kinder an meinem neuen Heimatort dann so mal überhaupt nix mit Fantasy Zeug anfangen...

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Madalena
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Re: Jetzt wird's peinlich: Erste DSA/Rollenspiel-Gehversuche

Ungelesener Beitrag von Madalena »

Oh, da ich schon in Grundschulzeiten angefangen habe zu spielen, habe ich viele peinliche Erinnerungen... :oops:

Meine ersten "selbstgeschriebenen Abenteuer" waren für gewöhnlich nichts anderes als ein Plan des Schicksals, der mit Gegnern und Gegnerwerten gefüllt war. Aber hey, die ganz alten Abenteuer haben mir ja auch keine bessere Inspiration geliefert. :devil:

Dann gab es die Zeit, wo unsere Helden zwischen Abenteuern vorzugsweise Säbelzahntiger getötet haben. Will heißen: Man hat die Basisregeln aufgeschlagen, einen Kampf gegen einen Säbelzahntiger ausgewürfelt, und sich die Monsterklasse gutgeschrieben. Dann hat man regeneriert, d.h. so lange gewürfelt, bis man wieder voll war. Auch wenn es eigentlich überflüssig war, hat man ehrenhalber natürlich trotzdem jede Regeneration ausgewürfelt und separat eingetragen (wie die Heldendokumente bei dem Bleistift-und-Radiergummi-Einsatz bald aussahen, kann man sich denken!). Und dann hat man den nächsten Säbelzahntiger getötet. Natürlich bestand dabei nie ernsthafte Gefahr, aber die AP stiegen und stiegen. Woher die Säbelzahntiger kamen? Egaaal... :censored:

In dann gab es ja noch die Tabelle zur Vorgeschichte des Helden aus Vom Leben in Aventurien in Mantel Schwert und Zauberstab. Wenn man passend würfelte, hatte so ein Stufe-1-Held mit etwas Glück die Ausbildung von einer Krieger- und zwei Magierakademien absolviert. Junge, das waren Powergaming-Konstrukte... 8-)

Die übelste Powergaming-Phase war aber eindeutig der Erstversuch mit der Borbarad-Kampagne, wo mein Magier und ein anderer Magier sich einen permanenten Schwanzvergleich lieferten.

Der andere Magier (Name - kurzer Blick auf den Zauberzettel: "Arcano Psychabile") setzte auf Golems und Chimären. Der "Taschengolem" mit KL 15 (regelkonform!) für filigrane Aufträge war ja eigentlich sogar einen ganz coole Idee, der "Reitgolem" hingegen eher fragwürdig (zumindest in ziviliserten Landen).
Beim Chimärenbau hat er dann einfach mal das Bestiarum Aventuricum aufgeschlagen, und entschieden, dass er z.B. den Purpurwurm XY von Seite Z zur Chimäre verarbeitete. Die Frage, wie man so eine extrem mächtige Wesenheit einfängt und verzaubert, hat sich irgendwie nie gestellt... :???:

Mein Magier hingegen war eher der Artefaktmagier. Da der Meister "glücklicherweise" leicht zu überreden war, kamen schnell die feinsten Erzeugnisse bei raus. Selbst gebauter Kraftgürtel (KK+15) - kein Problem, wenn man nur die passenden Argumente hatte und der Meister mal nicht ganz aufpasste.

Dann gab es noch die Abenteuerpunkte für "gutes Rollenspiel (TM)", die der Meister vergab. Alter, im Rückblick gruselt es mich da ja echt, aber auch dort muss ich sagen: Die Regelwerke und Abenteuer haben uns in diese (abstruse) Richtung gedrängt!

À propos gutes Rollenspiel: Mein G7-Magier hat natürlich auch den Raben von Punin (!) in jedem Satz als "Götzenanbeter" bezeichnet. Hey, mein Held war Rur-und-Gror-gläubig, es war also rollengerecht! Mit dem "Das ist Rollenspiel"-Argument konnte man allerdings auch irgendwie alles begründen... :oops:

Und dann war noch die Phase, als ein Mitspieler von einem Ex-DSA-Spieler ein paar ganz alte Solo-Abenteuer bekommen hatte und wir uns mit Begeisterung der Reihe nach durch diese Schinken würfelten. Obwohl diese Abenteuer geradezu mit "Wieso gehst du auch links?! Jetzt bist du tot, weil der Autor dieses Abenteuers Hobbysadist ist!"-Abschnitten gespickt waren, hat merkwürdigerweise nie jemand einen Helden in den Soloabenteuern verloren. Wir müssen allesamt große Glückspilze gewesen sein. :lol:

Nach Nedime - Die Tochter des Kalifen hatten wir eine Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Gruppe: Die einen, die den Trank getrunken hatten, die anderen, die es nicht getan hatten. Scheinbar schien also beim Solo-Spielen doch noch ein Funken Ehrlichkeit zu herrschen (ich zählte leider zur zweiten Gruppe).

Und in Borbarads Fluch war ja der quasi unbezwingbare Doppler. Selbst wenn man ihn besiegte, erklärte das Abenteuer einem, dass man geschummelt haben muss und deshalb jetzt tot ist. :( Dabei hatte ich doch die absolut legale (naja, wenn man dreizehn Augen zudrückt) Siegvariante gefunden! Ich hab einfach nur noch Attacken +100 (80 auf Schaden, 20 auf die Parade) eingesetzt, und das so lange, bis ich eine 1 und der Doppler keine 1 gewürfelt hatte. Ist doch ganz einfach! 8-)

Ach ja, noch was: Irgendwann verging etwas Zeit, so dass alle unsere Helden um 1W6 Jahre alterten. Dass der eine dann mal 2 Jahre alterte, der andere Held in der gleichen Zeit aber 5 mal Tsatag feierte, schien niemanden so richtig zu stören.

Soweit die Ergebnisse von einer Viertelstunde nostalgischem Brainstorming... vielleicht fällt mir ja noch mehr ein. :wink:
Jede kann maskierte Superheld*in sein. Ihr müsst gar nicht 24/7 bereit stehen oder euer Leben in die Waagschale werfen. Die Maske reicht schon!

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Re: Jetzt wird's peinlich: Erste DSA/Rollenspiel-Gehversuche

Ungelesener Beitrag von Eistütchen »

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Re: Jetzt wird's peinlich: Erste DSA/Rollenspiel-Gehversuche

Ungelesener Beitrag von Lanzelind »

Sibylla hat geschrieben:
Keine Ahnung, ob sich Mädchen bei ihren ersten RPG-Versuchen besser anstellen würden. […]
Äh … nein. :wink: Oder nicht unbedingt. Ich habe damals im Alter von 16 Jahren mit meinen beiden damals besten Freunden (beide m) angefangen, DSA zu spielen. Mein erster Charakter war blond, natürlich überaus charismatisch, ich glaube auch recht stark, dafür aber nicht gerade von Hesinde gesegnet und hörte auf den immens kreativen Namen Shera. :rolleyes: :ijw:

Und ich erinnere mich noch gerne an Zeiten mit Hartwürsten, die TP hatten, fliegenden Eseln und Magiern, die mit ihrem Soufflee angaben, zurück. Ach, was waren wir herrlich jung und unbedarft. :ijw:

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Re: Jetzt wird's peinlich: Erste DSA/Rollenspiel-Gehversuche

Ungelesener Beitrag von Merry »

Zulhamid ibn Rezzan hat geschrieben:Ach ja, noch was: Irgendwann verging etwas Zeit, so dass alle unsere Helden um 1W6 Jahre alterten. Dass der eine dann mal 2 Jahre alterte, der andere Held in der gleichen Zeit aber 5 mal Tsatag feierte, schien niemanden so richtig zu stören.
:lol:

Ich musste beim Lesen dieses Threads wieder an den hier denken. Da waren auch ein paar Perlen drin.
Si jo l’estiro fort per aquí
I tu l’estires fort per allà,
Segur que tomba, tomba, tomba,
I ens podrem alliberar.

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Best.is.Boron
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Re: Jetzt wird's peinlich: Erste DSA/Rollenspiel-Gehversuche

Ungelesener Beitrag von Best.is.Boron »

Hi,
Also als ich damals in der guten alten Zeit vor 3 Jahren mit DSA angefangen hab, bestand unsere Gruppe aus 4 wundervollen Helden. Wir hatten sie alle mittels einem ausgeliehenen WDH 4.1 erstellt und u s die Waffen Werte vom Meister improvisieren lassen, da wir weder WDS noch Arsenal parat hatten. Unsere Helden waren
1 der blutrünstige Trollzacker Stammeskrieger, namens Nonstradamus.
2 der schüchterne Halb elf/Dieb, der sich mit dem Zwergen immer um alles was glänzt gestritten hat
3. Die Tochter der Erde, die mangels eines LCD oder WDZ nicht wusste, was ihre Zauber bewirken
Und zu letzt Ich.
Der jähzornige stotternde Zwergenleibwächter mit der epischten Waffe ever. Dem Hammer und einem Kraft Gürtel, der mittels Dem Wort Obsidian aktiviert wurde und die KK um 20 erhöht hat.

^^ ich habe diese Gruppe Geliebt
Denn wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund. Matthäus 12, 34

Kasimal
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Re: Jetzt wird's peinlich: Erste DSA/Rollenspiel-Gehversuche

Ungelesener Beitrag von Kasimal »

mein aller erster Fulminictus ging gleich daneben und hat statt seinem Ziel einen Busch am Wegesrand in Flammen aufgehen lassen.

Außerdem fand ich es total unfair, dass der Krieger viel mehr Schaden machte, viel weniger Schaden bekam und viel häufiger traf als mein Magier.

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Madalena
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Re: Jetzt wird's peinlich: Erste DSA/Rollenspiel-Gehversuche

Ungelesener Beitrag von Madalena »

Kasimal hat geschrieben:mein aller erster Fulminictus ging gleich daneben und hat statt seinem Ziel einen Busch am Wegesrand in Flammen aufgehen lassen.
Wow, so einen Fulminictus will ich auch können! :ijw:
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Re: Jetzt wird's peinlich: Erste DSA/Rollenspiel-Gehversuche

Ungelesener Beitrag von AngeliAter »

Unsere erste Runde (vor 22 Jahren) hat in Gareth angefangen (da wußte niemand was Gareth überhaupt ist aber es war zumindest ganz groß auf der Landkarte eingezeichnet).
Egal, kaum aus dem Dorf (hey, wir waren echt doof) heraus gekommen sind wir auf einen Firunsbären gestoßen. Und haben das Viech sofort umgelegt. Und sind dann wegen der Totenangst vor dem Kadaver weggerannt. Immerhin, der SL hatte wenigstens einen Plot gehabt, das Viech ist aus dem Garether Zoo ausgebrochen.
Die zweite Runde war dann noch witziger, da hat dann ein anderer Kollege "geleitet", er stand (und steht noch immer) total aufs Monstermoschen. Also hat er sich auch viel Zeit für die Begegnungen im AB genommen.
Er hat die Werte von 2 Orks und einen Oger eingegeben und dann per Endlospapier&Druck für ein vermeintlich abendfüllenden AB gesorgt. Natürlich haben wir das dann doch recht früh abgegbrochen.
Das Stockholm-Syndrom ist eine anerkannte Methode um neue Freundschaften zu schließen.

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Sibylla
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Re: Jetzt wird's peinlich: Erste DSA/Rollenspiel-Gehversuche

Ungelesener Beitrag von Sibylla »

Best.is.Boron hat geschrieben: 1 der blutrünstige Trollzacker Stammeskrieger, namens Nonstradamus.
2 der schüchterne Halb elf/Dieb, der sich mit dem Zwergen immer um alles was glänzt gestritten hat
3. Die Tochter der Erde, die mangels eines LCD oder WDZ nicht wusste, was ihre Zauber bewirken
Und zu letzt Ich.
Der jähzornige stotternde Zwergenleibwächter mit der epischten Waffe ever. Dem Hammer und einem Kraft Gürtel, der mittels Dem Wort Obsidian aktiviert wurde und die KK um 20 erhöht hat.

^^ ich habe diese Gruppe Geliebt
Die Gruppe klingt auch sehr liebenswert - besonders hat es mir der Name Nostradamus angetan. Ist einfach nur genial gewählt, mal was ganz anderes, als "typische" Fantasy-Namen :) Hatte der Char vielleicht auch ein wenig den Hang zum Prophezeihen? :lol:
LG,
Sibylla

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Re: Jetzt wird's peinlich: Erste DSA/Rollenspiel-Gehversuche

Ungelesener Beitrag von Madalena »

Der blutrünstige Trollzacker namens Monstr- Verzeihung Nonstradamus, Prophezeien? Klar, er liest in den Eingeweiden seiner Opfer! :ijw:
Jede kann maskierte Superheld*in sein. Ihr müsst gar nicht 24/7 bereit stehen oder euer Leben in die Waagschale werfen. Die Maske reicht schon!

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Re: Jetzt wird's peinlich: Erste DSA/Rollenspiel-Gehversuche

Ungelesener Beitrag von Horasischer Vagant »

In unseren Ur-anfangszeiten wurde alles eingepackt und mitgenommen was nur ging und nicht niet und nagelfest war! Vermutlich, weil wir das von Computerspielen so gewohnt waren!?!?

Es ereignete sich folgende nette Geschichte:

Die Gruppe kam zu einem Fluss – leider gab es nirgends eine Brücke. Also schlug einer der Helden vor flussabwärts zu reiten, um vielleicht eine seichte Stelle zu finden. Nach einiger Zeit kam die Gruppe zu einer Furt. Der wildnisbewanderte Held rief :“Ich habe eine Furt gefunden – wir können hier den Fluss überqueren!“ :wink:
Als das Gewässer überquert war – sagte einer der anderen Helden: „Hm, die Furt pack ich in den Rucksack – das ist nicht schlecht – sowas kann man immer brauchen, wenn man über den Fluss möchte!“ :lol:
Besuche mit Deinem Helden das Shaya´al´Laila in Zorgan (offenes RP)

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Macchiato
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Re: Jetzt wird's peinlich: Erste DSA/Rollenspiel-Gehversuche

Ungelesener Beitrag von Macchiato »

Ich war 14 oder 15 als ich mit DSA begonnen habe. Ein paar interessierte Freunde aus der Schule waren schnell gefunden und wir stürzten uns also ins Abenteuer um den "Schwarzen Turm". Positiv war, dass wir uns damals die Mühe machten, eine Vorgeschichte für die Helden auszudenken und sie sich also nicht ganz klassisch in der Taverne kennenlernten. Negativ war, dass es sich dabei um eine Geschichte mit einer zerbrochenen Ming-Vase und einem Adligen, der vom Gruppenmagier in ein Schwein verwandelt worden war, handelte. Details weiß ich leider nicht mehr.

Nachdem wir die Maid aus dem Schwarzen Turm befreit und die Räuber vertrieben hatten, waren wir alle Feuer und Flamme. Aber nun war guter Rat teuer, denn uns fehlte das Geld für weitere Kaufabenteuer. Also hab ich mich als SL hingesetzt und mir was Eigenes ausgedacht. Nachdem "Der Schwarze Turm" ja ganz in der Nähe von Gareth spielt, wollten wir natürlich in diese Stadt. Also hab ich mich hingesetzt und liebevoll einen Stadtplan gezeichnet. Der beinhaltete unter anderem eine mit Gold gepflasterte Straße, die vom Stadttor direkt zum Palast des Kaisers führte. Dort standen ganze zwei Gardisten Wache und wurden von unserer Elfe natürlich vollkommen rollengerecht mit Bannbaladin und Augenaufschlag verführt. So einfach war es anno dazumal also, sich Zutritt zum Kaiserpalast zu verschaffen.

Später ging es wieder weg aus Gareth in ein kleines Dorf in der Nähe. Dort trieb eine fiese Hexe ihr Unwesen und entführte Kinder und junge Maiden. Eine solche junge Maid begleitete die tapferen Helden in den erloschenen Vulkan nahe Gareth und fungierte dort mittels ihrer erwachenden supermagischen Kräfte als Mary Sue. Zusätzlich gab es die Zerquetschende-Decken-Falle im Stil von Indiana Jones Teil 2 und in jeder Höhle diverse, friedlich nebeneinander herlebende Monstren (eigentlich ja fast schon wieder klassisch, oder?). Alle diese Probleme löste die Mary Sue mittels unkontrollierbarer "magischer Ausbrüche". Beim großen Finale brach freilich der Vulkan aus und auch der Endkampf fand zwischen den beiden NSC (Hexe und Mary Sue) statt - total spannend!

Tja, später spielten wir dann doch verstärkt Kaufabenteuer. Die wenigen Abenteuer, die ich heute selbst verfasse, sind hoffentlich nicht ganz so furchtbar. :wink:

Joselito
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Re: Jetzt wird's peinlich: Erste DSA/Rollenspiel-Gehversuche

Ungelesener Beitrag von Joselito »

Ich war 14 Jahre alt (es war Anfang 1995), als ein gleichaltriger Nachbarsjunge mich mit zu einem Freund mitnahm und wir DSA spielten: Heldenblätter waren diese einfachen DIN A5-Blätter, auf denen sowohl Platz für ein Portrait als auch für ein Wappen war.

Wir waren also zwei Spieler und ein Meister, ich erstellte meinen ersten Char, einen Elfen namens Starion Sternbild und das Abenteuer dauerte einen Nachmittag: Wir saßen in einer Taverne, als ein verzweifelter Kaufmann hereinkam und meinte, dass seine schöne Tochter von einem bösen Schwarzmagier entführt worden war. Wir namen uns seiner an und machten uns auf den Weg. Unterwegs stahl ich noch ein Pferd, damit es etwas schneller ging und wir erreichten bald den Turm des Magiers. So gingen wir also hinein und griffen ihn an, mein Mitspieler wurde zeitweilig kampfunfähig gemacht (versteinert oder so), aber am Ende erschlug ich den Magier und befreite so das Mädchen. Am Ende machten mein Mitspieler noch vergleichende Charisma-Proben darum, wer das Mädchen bekommt, ich gewann, wir bekamen APs. Fertig.

Ein toller Nachmittag, fortan war ich DSA-süchtig

Alrik der Schmied
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Re: Jetzt wird's peinlich: Erste DSA/Rollenspiel-Gehversuche

Ungelesener Beitrag von Alrik der Schmied »

Uiuiui, da kommen ja ganz schlimme Erinnerungen aus dunklen Ecken hervorgekrochen.

Wenn ichs mir genau überlege, waren das viele "erste", und immer peinliche Gehversuche.

Angefangen habe ich mit dem Boxenkauf Anfang der Neunziger im zarten Alter von 10 oder 11. Damals mit der neu erschienen DSA3 Basisbox. Leute die mitspielen wollten, habe ich erstmal nicht gefunden.
Als ich ein paar gefühlte Jahre später endlich einen Freund überreden konnte, mitzuspielen, konnten wir uns nicht einigen, wer meistert. Also hat jeder einen Helden erwürfelt (beides Krieger aus Gareth, logo oder?) und ... ja das wars erstmal wieder.

Wieder ein, zwei Jahre später hatte dieser Freund seine kleine Schwester und seine Oma (!) überredet, mitzuspielen. Mittlerweile war ich auch "reif" genug, die Spielleitung zu übernehmen.
Gestartet haben wir mit dem beiliegenden Abenteuer "Der schwarze Turm", wie augenscheinlich die meisten hier.
Nachdem die Räuberbande überwunden und heldenhaft gefesselt und geknebelt war, fragte ich: "was tut ihr?" (ich hatte mir schließlich die Meistertipps gut durchgelesen, Mann, war ich stolz, das ganze so gut im Griff zu haben).
Ich möchte nicht wissen, wie ich gekuckt habe, als jene Oma mit Kälte in der Stimme meinte, sie nähme ihren Dolch und ersticht nun alle Räuber. "Reisende überfallen gehört sich nicht."
Hat mein Bild dieser "lieben netten Omi" doch gehörig revidiert.
Das AB war damit abrupt zu Ende und ich war für einige Jahre von Rollenspiel kuriert.

Erst als ich dann volljährig war, hatte ich wieder ein paar lustige Leute gefunden, die was damit anfangen konnten. Man sollte meinen, mit rund 18 Jahren hat man die Reife, aus heutiger Sicht "sinnvolles" Rollenspiel zu betreiben.
Was soll ich sagen: als Stimmungsmusik gab es Mainstream-Techno, zur Heldenzusammenführung hab ich mal kurz die Charaktere durch Raum und Zeit auf die Straße plumsen lassen und um auf die nächste Stufe zu kommen, haben wir solange Blutegel für je 1 (oder 2?) AP gekloppt, bis es uns zu dumm wurde. Hat echt lange gedauert, bis das passiert ist... :rolleyes:
Wer weiß, wie ich in 10 Jahren über mein Spiel von heute denke...

Als wir das mit dem Rollenspiel dann dank eines altehrwürdigen und erfahrenen Mitspielers einigermaßen drauf hatten, gab es noch denkwürdige Momente, als der Vater eines Freundes während der spannendsten Kampfszene ins düstere, in Kerzenlicht getauchte Zimmer stürmte und brüllte: "Dieser Krach! Um diese Zeit! (es war etwa halb neun) Marcus, Du missbrauchst dieses Haus!!!" Solch einen Schrecken konnte mir das Rollenspiel danach nicht mehr bescheren.
Vor jenem Vater hab ich auch über zehn Jahre später immer noch gehörigen Respekt.

Irritiernderweise hat mich all das nicht davon abgehalten, weiter zu machen.
Mimik ist für Leute, die sich kein Botox leisten können!
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Re: Jetzt wird's peinlich: Erste DSA/Rollenspiel-Gehversuche

Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

Alrik der Schmied hat geschrieben:Ich möchte nicht wissen, wie ich gekuckt habe, als jene Oma mit Kälte in der Stimme meinte, sie nähme ihren Dolch und ersticht nun alle Räuber. "Reisende überfallen gehört sich nicht."
Hat mein Bild dieser "lieben netten Omi" doch gehörig revidiert.
Unterschätz' Omas nicht. Die Oma eines Bekannten wollte 'das mit den Computern' mal ausprobieren. Also hat er ihr Linux, Emacs und TeX beigebracht, sie hat das ausgiebig genutzt. Muss ca. '97 gewesen sein...
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

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Re: Jetzt wird's peinlich: Erste DSA/Rollenspiel-Gehversuche

Ungelesener Beitrag von Gunnulf_Friedleifson »

Puh. Ich weis gar nicht mehr wie ich auf Pen and Paper gekommen bin. Entweder ich bin bei Wikipedia über PnP gestolpert oder ein Klassenkamerad hat mich "angefixt". Das war aber sogar schon zu Oberstufenzeiten vor etwa vier Jahren. Er war dann auch unser erster Meister für Dark Ages: Vampire. Es gab da zwar einige lustige Szenen allerdings hatte ein Spieler einen dermaßen OP-Kämpfer-Charakter erstellt, dass der uns ständig die Show gestohlen hat.

Nachdem die Runde nach einigen Abenden vorbei war, weil der Meister wegzog, haben wir es letztes Jahr noch mal probiert, wieder mit Vampire - und quasi einer Kopie eben dieses OP-Charakters, der mich als frish gebackenem Meister an den Rand des Wahnsinns getrieben hat, da er quasi alle Aufgaben alleine und mit Gewalt löste, während ich krampfhaft versuchte die anderen Chars einzubinden. War ja schließlich meine heiligste Aufgabe, wie ich irgendwo im Internet gelesen hatte. Trotzdem war unsere Runde fast mehr Kampfsimulation denn irgendwas anderes. Über den Wunsch nach einem Fantasyspiel stieß ich dann über Wikipedia auf DSA. Nach anfänglicher Skepsis ("Das Schwarze Auge? Was soll das denn für ein komisches Spiel sein? Schon allein der Name.") hab ich mich dann nach einiger Recherche in Aventurien verliebt und meiner Gruppe quasi den Systemwechsel aufgenötigt, womit mittlerweile allerdings alle sehr zufrieden sind.

So ganz ohne Anleitung eines erfahrenen Spielers war es allerdings extrem hart einzusteigen, auch nur mit dem Basisregelwerk. Gerade als Meister wollte ich unter keinen Umständen etwas falsch machen, also hab ich alle Regeln dreimal gecheckt bevor ich was angesagt habe. Schon gar nicht wolte ich meine Spieler zu sehr durch das Abenteuer schieben (die größte Sünde, wie ich im Internet gelesen hatte). Also wurde alles, aber auch wirklich alles ausgespielt. Vom morgendlichen Schwimmen unseres Elfen, bis zum Zubereiten dreier Mahlzeiten am Tag. Tatsächlich gab es ständig Spezielle Erfahrungen auf Kochen oder sonstige Trivialitäten einfach nur wegen der schieren Masse an Proben. Davon bin ich glücklicherweise etwas weg (hoffe ich zumindest :censored: ) und versuche den Abenteuerfortschritt etwas mehr in den Fokus zu stellen.

Mittlerweile haben wir drei neue Mitspieler gefunden, spielen wöchentlich und einer meiner Mitspieler versucht sich als Meister, damit ich auch mal einen Charakter spielen kann.
Wirlich schwierig neue Spieler zu finden war es nicht, was aber auch daran liegen mag, dass wir alle im MINT-Bereich studieren und sich dort vieler Leute leichter für PnP begeistern lassen. Das kann aber auch täuschen und ich lasse mich gerne eines besseren belehren.

edit: Rechtschreibfeeeeler

Benutzer 7553 gelöscht

Re: Jetzt wird's peinlich: Erste DSA/Rollenspiel-Gehversuche

Ungelesener Beitrag von Benutzer 7553 gelöscht »

Was ist ein MINT-Bereich? Immer TicTac frisch?

So richtig peinlich war rückwirkend betrachtet vor allem unsere fanatische Buchhalterei in DSA. Wir hatten einen spielerfahrenen Meister und waren in Sachen DSA eigentlich alles Anfänger, und wir dachten damals das der fiese Meister uns irgendwann mit bösen Konsequenzen darauf festnagelt wenn uns Proviant und andere Verbrauchsmaterialien ausgehen. Also haben wir bei jedem Halt in zivilisierten Gegenden mindestens eine halbe Stunde Spielzeit darauf verwendet unseren Vorrat an Hartwürsten, Zwieback, Äpfeln und so weiter zu ergänzen. Feilschen um einen besseren Preis inbegriffen, Geiz ist ja bekanntlich geil. Zeitraubend war auch immer beim campieren im Wald die Diskussion ob wir in die Suppe jetzt eine oder zwei Handvoll Trockenerbsen werfen können. Und unsere Charakterbögen sahen vieleicht aus durch das ständige Radieren und neu Hinschreiben.
Gott sei dank sind wir davon abgekommen.

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Baltusius
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Re: Jetzt wird's peinlich: Erste DSA/Rollenspiel-Gehversuche

Ungelesener Beitrag von Baltusius »

Schwarzer Turm im Alter von 12- 14 Jahren. Danach kam "Grenzenlose Macht" - das ging noch irgendwie ganz gut von der Hand. Dann kam "Rohals Versprechen". :???: Und das wurde dann eher... schwierig. Kann sich wohl jeder vorstellen - wir hatten ja nichtmal die Magiebox. Las sich zwar alles sehr spannend, aber verstanden hab ich nix. Habe trotzdem die Spieler mit den magischen Referaten eingeschläfert. :ijw:

Gunnulf_Friedleifson
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Re: Jetzt wird's peinlich: Erste DSA/Rollenspiel-Gehversuche

Ungelesener Beitrag von Gunnulf_Friedleifson »

MINT = Mathematik, Informatik, Naturwisschenschaften und Technik
Frater Tiberius hat geschrieben:So richtig peinlich war rückwirkend betrachtet vor allem unsere fanatische Buchhalterei in DSA.
Ja das haben wir auch gemacht. Auch wenn wir erst ca ein Jahr spielen sind wir davon aber glücklicherweise schon weg^^ größtenteils zumindest.

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