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Anspielungen auf Film/Buch/Spiel - Schlechter Stil?

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Loirana
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Anspielungen auf Film/Buch/Spiel - Schlechter Stil?

Ungelesener Beitrag von Loirana »

Den Zwölfen zum Gruße,

Ich bastle ja nun seit einer Weile an einer kleinen Kampagne die ich mit meiner Gruppe spielen möchte. Die Geschichte strickt sich teilweise so zusammen, dass ich bestimmte Szenen, Personen (charakterlich) oder Plottwists aus Filmen, Serien, Büchern oder Spielen entdecke, die ich in irgendeiner Form gerne mit einbauen möchte weil ich sie passend finde für bestimmte Stellen.

So habe ich auch zur Zeit einen Thread offen, wo es um emotionale Zustände von Feylamias geht... weil ich eine Szene aus "Interview mit einem Vampir" einbauen möchte.

Theoretisch könnte ich eine gigantische Liste zu der bisherigen Kampagne anlegen, wo ich sagen kann woran ein NSC oder ein Szenario angelehnt ist. Diese Adaptionen sind nicht eins zu eins umgesetzt und eventuell fallen sie den Spielern garnicht auf, jedoch weiß ich es immerhin... Und habe jetzt gerade einen kleinen Gewissensbiss:

Ist es schlechter Stil, wenn man sich beim Erstellen eines Abenteuers Elemente aus Nicht-DSA-Quellen "abguckt" und in abgewandelter Form einbaut?

Beispiel:
Es wird ein mysteriösen Wesen in der Kampagne geben, das den Helden ab und zu unter die Arme greift, teilweise aber eher "nervt" (könnte ein Kobold oder Schelm sein, ist aber mächtiger ^^). Die Helden sehen nie wann dieses Wesen kommt oder geht, weil es einfach so da ist. Der Name dieses Wesens ist "Qiu".

Vom Charakter her und vom Verhalten erinnert Qiu dabei stark an Q aus dem Star Trek Universum. Er scheint mit den Helden zu spielen aus Langeweile.

Ob dieser Charakter sinnvoll ist oder nicht sollte hier bitte nicht diskutiert werden, übertrieben ist er, das geb ich zu...

Dies ist die "direkteste" Adaption die ich bisher eingebaut habe. Alle anderen sind deutlich dezenter, wie beispielsweise die "Interview mit einem Vampir" Szene, die als solche höchstwahrscheinlich garnicht erkannt wird, wenn ich den Spielern nichts davon erzähle.

Sollte ich sowas lieber lassen und versuchen viel mehr "originelle" Szenarien zu bauen? Oder machen das andere auch so, dass mal ein Szenario an bekannte Filme o.ä. erinnert? Muss jetzt ja keine Königstochter sein, die bei etwa einem halben Dutzend Zwergen im Wald lebt oder eine junge Frau die in einem hohen Turm eingesperrt ist wo man nur mithilfe ihres Zauberhaars hochkommt ;-)

Gerade bei Verhaltensweisen von NSCs finde ich es aber hilfreich, mich auf andere Quellen zu stützen, sodass ich quasi genau weiß wie ein Charakter sich verhalten würde in der Situation.

Mit freundlichen Grüßen,
Loirana
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Gorbalad
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Re: Anspielungen auf Film/Buch/Spiel - Schlechter Stil?

Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

Die Spielsteinkampagne hat auch starke Anleihen an Q, allerdings weniger seine 'normale' Rolle als Schelm/Kobold, sondern mehr die der Rahmenhandlung aus der ersten und letzten TNG-Folge.

Die Meinung der Fans zum Thema ist... zumindest durchwachsen.
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

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BenjaminK
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Re: Anspielungen auf Film/Buch/Spiel - Schlechter Stil?

Ungelesener Beitrag von BenjaminK »

Verhaltensweisen von anderen Quellen abschauen? Gar kein Problem. Das macht DSA auch mit Bravur. Im Wiki findet sich sogar eine ganze Seite mit den irdischen Verballhornungen.

Danach dann auch Namen, Auftreten, Plot, Story und Quest wie bei der Vorlage? Das ist nicht gut.

Die Kunst ist, es so aventurisch wie möglich zu interpretieren. "Qiu" ist blöd. Belasse es bei einem Schelm oder Kobold. Das ist aventurisch und erfüllt den gleichen Zweck. Nenn ihn auch nicht "Qiu", sondern "Jay" und schon ist der nervige Schelm namens "Jay" ein Teil deiner Kampagne.

Es gibt nicht unendlich viele mögliche Motive von Menschen, wenn sie miteinander zu tun haben. Irgendwann wiederholt es sich nunmal. Hier kann man mit gleichen Variationen die Wiederholung gut tarnen. In Westeros dreht sich ein Abenteuer von SIFRP um zwei verfeindete Häuser, dessen Kinder miteinander verheiratet werden sollen. Romeo und Julia ist nicht weit davon entfernt. Ebenso wie unzählige Lovestories zwischen ungleichen Paaren.

Wenn du einen (N)SC mit einem Filmvorbild erstellst, hilft das sogar. Du hast dann mit nur 1-2 Schlagworten schnell eine Improvisationsanleitung. Wenn beim Piraten steht "Sieht aus wie Blackbeard, Verhalten wie Sparrow", dann kriegt der Piratenkapitän für die Spieler schnell ein Gesicht. Er darf dann nur nicht auf dem Unterarm von der brabakischen Handelsgesellschaft tätowiert sein, weswegen man ihn als Pirat erkennt, nachdem er auf seiner untergehenden Nussschale im Hafen ankommt...
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dead-flunky
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Re: Anspielungen auf Film/Buch/Spiel - Schlechter Stil?

Ungelesener Beitrag von dead-flunky »

Alle Geschichten wurden schon erzählt. Bedien dich, wo du willst, aber verfremde es.

Aventurien hat mehrere "Q"s, aber einen eigenen Namen sollte es schon bekommen. Die vorhandenen heißen z.B. Nahema oder Archon Megalon.

Wenn es bei dir ein Kobold sein soll (mitunter die mächtigsten Wesen auf Dere), wird er sowieso einen Tarnnamen tragen, weil der Wahre Name verletzlich macht. Irgendwas lustiges, das sich gut merken lässt...

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Loirana
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Re: Anspielungen auf Film/Buch/Spiel - Schlechter Stil?

Ungelesener Beitrag von Loirana »

Okay, dazu sei gesagt dass Qiu eine Kurzform ist. Er heißt Qiutarion, das Q konnte ich mir aber nicht verkneifen : (Diese Anspielung ist wie gesagt sehr direkt...)

Die Spieler sind größtenteils Trekkies und fanden bei einem "Cameo"-Auftritt von Qiu in einem Kurzabenteuer ihn eigentlich ganz witzig ^^
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Denderan Marajain
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Re: Anspielungen auf Film/Buch/Spiel - Schlechter Stil?

Ungelesener Beitrag von Denderan Marajain »

@Topic

Besser gut geklaut als schlecht selbst gemacht

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Der löbliche Pilger
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Re: Anspielungen auf Film/Buch/Spiel - Schlechter Stil?

Ungelesener Beitrag von Der löbliche Pilger »

Ich muss sowohl als Spieleiter als auch als Spieler immer genervt mit den Augen rollen, wenn es mal wieder eine allzu offensichtliche Anspielung gibt. Aber ein Kobold, der Schabernack treibt und Quiurian heißt, würde ich nicht in Verbindung mit Q bringen...sodenn er zumindest wie ein Kobold spricht und sich wie einer verhält.

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Loirana
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Re: Anspielungen auf Film/Buch/Spiel - Schlechter Stil?

Ungelesener Beitrag von Loirana »

Der löbliche Pilger hat geschrieben:Ich muss sowohl als Spieleiter als auch als Spieler immer genervt mit den Augen rollen, wenn es mal wieder eine allzu offensichtliche Anspielung gibt. Aber ein Kobold, der Schabernack treibt und Quiurian heißt, würde ich nicht in Verbindung mit Q bringen...sodenn er zumindest wie ein Kobold spricht und sich wie einer verhält.
Ich meinte eigentlich, dass er sich benimmt als könnte er ein Kobold sein, bzw mit einer gewissen kindlichen Neugier den Helden begegnet. Er ist aber ein Drache, der von einer fernen Globule aus "Avatare" in Aventurien erschafft um mit den Helden zu kommunizieren... Aber ich drifte wieder ab ^^
Ich muss sowohl als Spieleiter als auch als Spieler immer genervt mit den Augen rollen, wenn es mal wieder eine allzu offensichtliche Anspielung gibt.
Ich möchte genau dies so gut es geht vermeiden. Die Spieler sollen Spaß dran haben, und gleichzeitig möchte ich teilweise nicht-offensichtlichte Anspielungen einbauen.
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darkforce
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Re: Anspielungen auf Film/Buch/Spiel - Schlechter Stil?

Ungelesener Beitrag von darkforce »

Ach, ab und an darf man denke ich schon auch mal recht plumpe und offensichtliche Anspielungen machen.

Die Spieler in meiner Warhammer40k: Dark Heresy Gruppe hatten beispielsweise eine Menge Spaß, als sie, von Feinden verfolgt, durch eine Müllentsorgungsrutsche geflohen sind...

Wie bei vielem gilt aber auch hier, dass man das richtige Maß finden muss. Zu viel, und alle sind im Endeffekt nur noch genervt. Geschickt eingesetzt denke ich aber, dass derartige Referenzen durchaus zum Amüsement aller beitragen.

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Mr.Trikorder
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Re: Anspielungen auf Film/Buch/Spiel - Schlechter Stil?

Ungelesener Beitrag von Mr.Trikorder »

Ist alles eine Frage der Einstellung, wie die Spieler das aufgabeln ...
Ich hatte mal ein 60-er Jahre/Las Vegas Setting geleitet und da kam öfters Vic's Lounge vor. Die Spieler haben 2-3 Session gebraucht um drauf zu kommen, aber danach haben sie gelacht und sich gefreut. Vic als NPC war sehr beliebt.

Das gleiche Szenario enthielt adaptierte Versionen von Asterix und Obelix. In dem mehr als fremden Kontext hat's niemand bemerkt (sollte auch niemand bemerken). :-P

Schlimm wirds erst, wenns der Gruppe zu trashig wird.

Faras Damion
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Re: Anspielungen auf Film/Buch/Spiel - Schlechter Stil?

Ungelesener Beitrag von Faras Damion »

Mehrere Gefahren gibt es:
1) Verlust der Immersion: Kommt es zu übertriebenen OT-Gesprächen über die Vorlage? Verliert die Szene an Ernsthaftigkeit?
2) Vorhersagbarkeit: "Ein Fettleibiger, ein Habgieriger und ein Maßloser wurde ermordet? Dann wird der nächste ein Fauler sein."
3) Verlust der Flexibilität: Viele Spielleiter schaffen es nicht, sich von der Vorlage zu lösen, gutes Meistern besteht aber Großteils aus Improvisation. Die Helden mögen den Drachen-Kobold nicht, dann wird er gestrichen. Die Helden misstrauen einem Mann namens Moriarty, dann wird er eben spontan zu einem Guten. Und wenn die Helden den Ring nicht auf den Fußweg zum Schicksalsberg bringen wollen, dann sollte das möglich sein.

:)

Jadoran
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Re: Anspielungen auf Film/Buch/Spiel - Schlechter Stil?

Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Kobolde, Drachen in Schelmenlaune und ähnliche Meisterpersonen werden schnell problematisch. "Ich nerv euch ganz furchtbar, und das ist so furchtbar lustig und ihr könnt nichts dagegen tun, ist das nicht lustig! Ich zwing euch jetzt zu was, einfach weil mir grad danach ist und ich es kann, und da ich wie ein Kind bin, bin ich dabei auch noch vollkommen unschuldig!" Ich habe mir erzählen lassen dass es Leute geben soll, die jemanden kennen, dem der Auftritt solcher Wesenheiten Spass macht.
Solche mächtige Wesen machen die Helden macht- und hilflos, und zwar das ganze Abenteuer über, weil sie ja jederzeit wieder auftauchen und die Anstrengungen der Helden mit einem Handwedeln zunichte machenn können. Da sie keine Verantwortung haben, sind alle Heldenanstrengungen vollkommen sinnlos, die Helden gegen das Überwesen wehrlos, und das führt oft zu massivsten Frust auf Spielerseite.

Anspielungen und Anregungen aus anderen Quellen lassen sich nicht vermeiden, werden oft sogar gerne aufgenommen, solange man die von Faras genannten Gefahren ernst nimmt - besonders 3)
Am sparsamsten sollte man vielleicht mit Namen und geliehenen Charakterbildern sein, denn die transportieren sozusagen immer gleich das gesamte Paket anstatt nur einen Aspekt. Der goldbetresste steife Butler und sien knubbliger, brabbelnder Tüftlerkumpel können sich eher zu was eigenem entwickeln als wenn sie auch noch Zehdrey und Erzwo heissen.
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Borbarad-Moskito
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Re: Anspielungen auf Film/Buch/Spiel - Schlechter Stil?

Ungelesener Beitrag von Borbarad-Moskito »

BenjaminK hat geschrieben: Wenn beim Piraten steht "Sieht aus wie Blackbeard, Verhalten wie Sparrow", dann kriegt der Piratenkapitän für die Spieler schnell ein Gesicht.
Hier ist es, denke ich, noch wichtig hinzuzufügen, dass diese Stichpunkte den Spielern nicht zu Gesicht kommen. Wenn mir ein SL einen Charakter präsentiert und sagt "Er ist so chaotisch wie Jack Sparrow und hat das Gesicht Blackbeards", dann finde ich persönlich das zu billig und auch schlecht.

Zum Thema: Ich persönlich hätte gar kein Problem damit, solange das ganze "aventurisiert" ist :wink:

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Skyvaheri
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Re: Anspielungen auf Film/Buch/Spiel - Schlechter Stil?

Ungelesener Beitrag von Skyvaheri »

Gerade wenn man Anfänger unter den Mitspielern hat, finde ich Bezüge auf bekannte Figuren aus Büchern, Filmen, Fernsehen extrem vereinfachend für die gemeinsame (=ähnliche) Vorstellung der Spieler.

Unbedingt alles "aventurisiert" haben zu wollen, ist in meinen Augen eine Forderung für die "humorlosen" "This-is-a-serious-game"-DSA-Freaks. ;)

Wir koketieren in allen unseren Runden immer wieder mit allen möglichen Anspielungen auf irgendwelche bekannte Szenen... sei es "Du kommst hier nicht vorbei", "ich habe da ein ganz mieses Gefühl" oder "warum liegt denn hier Stroh rum?" ... und lachen uns dabei tot... dadurch ist Aventurien nicht weniger aventurisch, als durch die vielen "offiziellen" Plagiate von Leomar von "Arabien" bis hin zum fliegeden Festungs-Ufo mit Weltenbrand-Primärwaffe... ;-)

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Loirana
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Re: Anspielungen auf Film/Buch/Spiel - Schlechter Stil?

Ungelesener Beitrag von Loirana »

Jadoran hat geschrieben:Solche mächtige Wesen machen die Helden macht- und hilflos, und zwar das ganze Abenteuer über, weil sie ja jederzeit wieder auftauchen und die Anstrengungen der Helden mit einem Handwedeln zunichte machenn können.
Tatsächlich hab ich das Problem auch erkannt und daher beim Entwickeln des Charakters beschlossen ihn deutlich zu drosseln. "Nervig" kommt er deshalb rüber, weil er schon gewissermaßen seinen Schabernack mit den Helden treibt, jedoch im Laufe der Kampagne immer ernster wird. Desweiteren darf/kann er sich auch nicht wirklich einmischen.

"Qiu" hatte ja bereits einen kleinen Auftritt in einem Abenteuer, wo er das eigentliche Abenteuer ausgelöst hat, ohne die Helden jedoch direkt zu beinflussen. Die haben das getan was sie für richtig hielten ;-)
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Imrayon Herbstträumer
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Re: Anspielungen auf Film/Buch/Spiel - Schlechter Stil?

Ungelesener Beitrag von Imrayon Herbstträumer »

Solche Anspielungen finde ich am laufenden Band in offiziellen Publikationen. Die sind nett, wir haben nichts dagegen.

Beispiel:
Meisterinformationen zu: "Phileassonsaga": Eine Szene in der man sieht wie der Hochelf Ometheon von seiner Frau Pyrdona hintergangen und erstochen wird. Als letzte Worte hört man “... auch du Pyrdona?“

Allerdings spielen wir gerade in einer anderen Gruppe Schloss Strobanoff, das einen katastrophalen Anteil an Anspielungen hat. Einige sind auch nur in den Texten für den Meister enthalten und bleiben den Spielern erspart, andere sind krassestes Klischee.

Ich bin dem Thema zwiespältig aufgeschlossen.
Das Schicksal mischt die Karten, und wir spielen.
(Glück, Glück im Spiel, Brett- und Kartenspiele 15 Falschspiel 15)

Borbarad-Moskito
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Re: Anspielungen auf Film/Buch/Spiel - Schlechter Stil?

Ungelesener Beitrag von Borbarad-Moskito »

Skyvaheri hat geschrieben:Gerade wenn man Anfänger unter den Mitspielern hat, finde ich Bezüge auf bekannte Figuren aus Büchern, Filmen, Fernsehen extrem vereinfachend für die gemeinsame (=ähnliche) Vorstellung der Spieler.

Unbedingt alles "aventurisiert" haben zu wollen, ist in meinen Augen eine Forderung für die "humorlosen" "This-is-a-serious-game"-DSA-Freaks. ;)

Wir koketieren in allen unseren Runden immer wieder mit allen möglichen Anspielungen auf irgendwelche bekannte Szenen... sei es "Du kommst hier nicht vorbei", "ich habe da ein ganz mieses Gefühl" oder "warum liegt denn hier Stroh rum?" ... und lachen uns dabei tot... dadurch ist Aventurien nicht weniger aventurisch, als durch die vielen Plagiate von Leomar von "Arabien" bis hin zum fliegeden Festungs-Ufo mit Weltenbrand-Primärwaffe... ;-)

Sky
Kam vielleicht ein bisschen zu radikal rüber, passiert ja in unserer Runde genauso. Ich habe mich eher darauf bezogen, dass der Meister halt nicht die ganze Zeit zur Beschreibung der Personen bekannte Charaktere hernimmt.
Bei uns gibt es auch Basare "wie in tausend und einer Nacht" und Moore wie "im zweiten Teil von Herr der Ringe". Szenen und Zitate kommen auch dauernd vor und machen für mich mitunter einen großen Teil des Spielspaßes aus.

Im Sinne des Threaderstellers (denke ich zumindest :censored: ) ging es mir hauptsächlich um Personen und dabei würde es mich halt nerven, wenn es dauernd heißt: Der Elf sieht aus wie Legolas und der Baron wie Eddard Stark.

Jadoran
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Re: Anspielungen auf Film/Buch/Spiel - Schlechter Stil?

Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Eine meist recht gut funktionierende Bremse ist eine offenkundige Beschränkung des mächtigen Wesens, selbst wenn es keine direkt ausnutzbare Schwäche ist. Aber halt etwas, was die Spieler auch als klare Beschränkung des Wesens erkennen, so dass sie nicht aufgeben und sagen: "Hat ja doch alles keinen Sinn."
Es kann etwas so albernes sein wie "panische Angst von Hunden 18" oder auch eine eherne und mit direkten Sanktionen belegte Prinzipientreue. Es hat ja seinen Grund, warum der klassische Vampir gleich einen ganzen Sack voll Schwächen hat (fliessendes Wasser, Sonnenlicht, heilige Symbole, Weihwasser, Holzpflöcke etc. etc.) so dass die Helden der Geschichte sich immerhin vorstellen können, wie man ihn bezwingen kann.

So Sprüche wie: "Ich hab ein ganz mieses Gefühl bei der Sache" sind auch bei uns Gang und Gäbe. Entspannt bleiben ist immer gut, zu tief will man ja nicht eintauchen :)
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Varana
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Re: Anspielungen auf Film/Buch/Spiel - Schlechter Stil?

Ungelesener Beitrag von Varana »

Grundlegende Plotelemente oder Charaktere zu adaptieren, kann sehr sinnvoll sein - besser gut geklaut als schlecht selber ausgedacht.

Wie deutlich man den Bezug macht, braucht einiges an Fingerspitzengefühl.

Man adaptiert ja meistens nur Ausschnitte oder einzelne Aspekte. Baue ich eine tragische Figur ein, die aufgrund einer Verwechslung mit einem wortgewaltigen Propheten unschuldig hingerichtet wird, sollte man vielleicht vermeiden, daß die Spieler auf den Trichter kommen und unter dem Weinen von Frau und Kindern anfangen, "Always Look On The Bright Side Of Life" zu pfeifen. ;) Also kann man natürlich, aber dann darf man halt nicht damit planen, daß die Stimmung tragisch bleibt.

Oder bei Figuren (wie hier Q) kann es passieren, daß die Spieler Assoziationen ins Spiel einbringen, die sie mit dem Vorbild verknüpfen, auch wenn das auf den NSC vielleicht gar nicht zutrifft. Ich jedenfalls habe irgendwann angefangen, bei Q-Folgen abzuschalten, und der NSC (und sein Plot!) hätten bei mir einiges zu tun, die negativen Assoziationen zu überwinden. ;) Wenn man weiß, wie die Spieler dazu stehen, kann man das aber auch nutzen - finden alle Q toll, kann man möglicherweise mit einem Vertrauensvorschuß rechnen.

Noch viel ungünstiger aber ist mMn, wenn die Spieler einen Plot erkennen und daraus Schlüsse über den weiteren Verlauf ziehen. Wenn die Spieler aufgrund des unheimlichen Klosters und der ... schrägen Bewohner an "Name der Rose" denken, sollte man nicht versuchen, gleichzeitig den Buchplot (immerhin eine Detektivgeschichte) nachzustellen. Das Setting ist cool, der Plot auch, aber beides zusammen wird vorhersehbar.

Gerade übernommene Plots sollte man mMn deutlich verfremden bzw. in einem andersartigen Setting verstecken. Bei einzelnen Schauplätzen oder NSCs ist das wesentlich weniger problematisch.

Ungeplante Monty-Python-Zitate sind ansonsten immer erlaubt. :lol:

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Cavia
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Re: Anspielungen auf Film/Buch/Spiel - Schlechter Stil?

Ungelesener Beitrag von Cavia »

Wichtig ist meiner Meinung nach, dass man sich als SL solche irdischen Quellen nur selbst als Inspiration nimmt und sie den Spielern nicht um die Ohren haut. Wenn der aufrichtige Weidener Baron an Eddard Stark angelegt ist, prima, aber dann ihn eben einfach so beschreiben und spielen und nicht mit "Ja, hier und Baron Alrik Sturmfels ... der sieht übrigens aus wie Sean Bean ... ja, also den seht ihr gerade, wie er einen Gefangenen enthauptet" anfangen :P . Das reißt total aus der Stimmung. Wenn ein Spieler die Anspielung trotzdem erkennt, isses ja okay, aber man sollte sie nicht mit der Nase drauf stoßen.

Und es, wie schon andere geschrieben haben, auch nicht übertreiben. Dein Beispiel mit Q fände ich glaube ich noch okay, so lange dann halt nicht noch der wagehalsige Krieger Tiberius, der verkopfte Magier Sporkus und der zynische Heiler Marus Koi auftauchen ... ;) (ja, ja, ich weiß, anderes Star Trek, but you get the point).
Because no one else here will save you.

Jenseit des Horizonts - Charaktertagebuch.

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The great Cthulhu
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Re: Anspielungen auf Film/Buch/Spiel - Schlechter Stil?

Ungelesener Beitrag von The great Cthulhu »

Kann nur allen Vorrednern zustimmen. Es kommt darauf an wie subtil/platt die Anspielung ist und wie sehr es eine Gruppe stört/feiert. Einfach mal ausprobieren und die Reaktion abwarten. Meine Erfahrung mit Anspielungen ist eigentlich ganz gut und das obwohl meine ganz platt war. In Von eigenen Gnaden hab ich Meisterinformationen: Answin dem Jüngeren einen vernarbten Leibwächter mit Spitznamen "Die Krähe" an die Seite gestellt. Kam gut an, besonders als der gute einen meiner Spieler im Duell besiegt hat. Da kam richtig Stimmung auf. Hätte es ihnen nicht gefallen hätte ich den Typen schnell entsorgt und die Anspielungen runtergeschraubt.

Keine Ahnung ob die MI nötig ist, aber sicher ist sicher :censored:

Saint Mike
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Re: Anspielungen auf Film/Buch/Spiel - Schlechter Stil?

Ungelesener Beitrag von Saint Mike »

Anspielungen auf mehr oder weniger bekanntes Material sind super. Hat den angenehmen Nebeneffekt, dass die Spieler schneller wissen, worauf sie sich einlassen und gibt mir die Möglichkeit, die Geschichte in eine bestimmte Richtung zu lenken, ohne groß zu railroaden, da die Spieler bereitwillig folgen: "Hey, das ist doch wie bei Robin Hood, wo die Rebellen den Grafen aus dem Kerker befreien? Das machen wir auch so..."
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"...und der Ehre geht Demut voran." - Die Bibel, Sprüche 15,33

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