Probleme mit einem Spieler in meiner Gruppe

Erfahrungen, Tipps, Vorlieben, Probleme, Fragen zu RPG-Systemen und RPG-Theorie.
Jadoran
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Re: Probleme mit einem Spieler in meiner Gruppe

Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Ich hab's tatsächlich alles durchgelesen :lol:

Mein erster Eindruck ist, dass OT eine Abkühlung nötig ist, damit man gemeinsam ansetzen kann und nicht jeder irgendwie innerlich darauf wartet, dass der jeweils andere schon wieder Probleme macht... Haltet es kurz und gelobt gemeinsam Besserung. Vieleicht ist ein neuer Charakter das beste, ober sogar ein neues Abenteuer, damit man nicht dauernd an alte Wunden rührt.

Um mal ein Beispiel dafür aufzugreifen: Das Vorhaben, "verbotenes Zeug (Boronwein)" am ehesten bei mutmaßlich Kriminellen zu kaufen um so den Verkäufer ausfindig zu machen, ist in seiner Verkürzung eine typische und damit naheliegende PC-Spiel/Krimiserien-Lösung (Wir geben uns als Käufer für die gestohlene Atombombe aus!"), und deswegen nicht ganz so unerwartet, wie es Dir offenbar vorkam. Du hättest Alrik also auch in den Dunklen Gassen des Dorfes von einer platinblonden Halbelfenassassinin mit bauchfreier Gewandung und offen getragenen Meuchlermessern Infos zukommen lassen können. (Die Kunden der Hure haben ja offenbar auch geredet, und die Stadtoberen dem Ritter auch Auskunft über ihren Wissenstand erteilt... auch beides nicht gerade selbstverständlichkeiten). Wenn ihr in der Gruppe es "realistischer" haben wollt (wozu ein DSA-Uraltabenteuer nicht gerade die beste Folie bietet... :wink: ) dann argumentiere realistisch, damit er sich anpassen kann.

Wenn Alrik auch mal cool sein will, dann gib ihm die Gelegenheit dazu. Anime ist auch nicht alberner als Larp, Briefmarkensammeln, Autotunen, Ahnenforschung oder Häkeln. Auf die anderen Mitspieler gehst Du ja auch ein und wünscht Dir, dass sie es bei Dir tun.
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Skyvaheri
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Re: Probleme mit einem Spieler in meiner Gruppe

Ungelesener Beitrag von Skyvaheri »

smarrthrinn hat geschrieben:
Skyvaheri hat geschrieben:Er hat sicher nicht alles richtig gemacht; ich hatte ja auch schon einiges in Frage gestellt. Trotzdem hat er als SL "das Recht" seine Vorstellung von Aventurien als Basis seines Leitens zu nehmen und nicht die von einem einzelnen Spieler, der (angeblich) besondere Knochen hingeworden haben will. Sky
Ich frage Dich, warum gestehst Du San das Recht zu, dem anderen SL aber nicht? Denn es geht um diesen Spieler nicht nur als Spieler, sondern auch als SL. Und da wurde aber alles kritisiert, Und anscheinend kein Versuch unternommen, sich damit zu arrangieren. Das ist einfach nur stur und unflexibel.
Hä??? Wo erkenne ich denn dem anderen SL irgendein Recht ab?! Es gibt hier verschiedene Problematiken:

1.) Alrik als Spielleiter: Da hatte ich bisher nur angemerkt, dass ich in der Regel höhere APs pro Spielstunde vergebe und klar gesagt, dass ich es falsch finde unterschiedliche Basis-APs zu geben, aber individuelle Belohnungen (so sie verdient sind) durchaus ok finde.
Zu seiner Qualität oder Herangehensweise als SL habe ich mich gar nicht geäußert.

Nur weil Alrik "auch mal" spielleitet, hat er nicht das Recht San vorzuschreiben wie der leiten soll (wenn der Rest der Gruppe damit zufrieden ist).

Andersrum eigentlich auch - aber da sind die Äußerungen von San zwiespältig, so dass ich nun nicht so richtig verstanden habe, ob die übrigen Spieler mit ihm als SL zufrieden waren (bis auf die Höhe der AP) oder nicht.

2.) Alrik als Spieler: Ist offenbar frustriert ob der Kritik, spielt seinen Char anders als vom SL erwartet (was ja erstmal noch gar nicht "falsch" ist) - will dann aber vom SL eine Sonderbehandlung, weil er nicht richtig voran kommt - oder "gegen" die Gruppe gespielt hat und nun nicht richtig integriert ist.
Da habe ich meine Einschätzung gegeben und Vorschläge gemacht.

3.) San als SL: Da habe ich ebenfalls einiges dazu gesagt: Vielleicht zuviel Coaching, vielleicht hätte man Neil Arthur Hotep's Herangehensweise (Großes Lob!) umsetzen können. Eine "Glanzleistung" von San als SL liegt sicher nicht vor - sonst gäbe es ja kein Problem - aber dass er als SL grundlegende Fehler gemacht hätte, sehe ich jetzt nicht.

Und man muss auch nicht jedem Spieler in den A... kriechen, wenn der ne Extrawurst will... ;-)

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San
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Re: Probleme mit einem Spieler in meiner Gruppe

Ungelesener Beitrag von San »

@Cartefius: Genau das habe ich ja versucht, Alrik klar zu machen. dass es nicht die sinnvollste Idee ist alleine loszuziehen, schließlich drohte er letztendlich allen NPCs nur damit, sie anzuzünden, wenn sie ihm keine Informationen gäben.Er ging trotzdem voll in die Konfrontation, wie ein jähzorniger und rachsüchtiger Andergaster, wenn er einen Haufen Orks sieht - und auf die Idee mit seinem Geldbeutel zu agieren, indem er den Straßenkötern ein paar Münzen vor die Nase hält, wenn sie ihm helfen, kam er nicht - bzw. schloss er dies für sich vollständig aus, weil er dann ja nicht der reichste Charakter in der Gruppe werden könne, wenn er ständig Geld ausgeben würde.

@smarrthrinn: Sicherlich habe ich nicht alles richtig gemacht - das Gute an der aktuellen Situation ist, dass sie bisher nicht wirklich eskaliert ist. Es hängt halt alles noch in der Schwebe, so dass ich davon ausgehe, dass wir wohl noch gute Chancen haben die Kurve zu kriegen.

@Firnblut: Wenn Alrik ein finsterer Hexenmeister sein wollte, dann hat er mir davon jedenfalls bisher, sowohl während der gemeinsamen Charaktererschaffung und auch bei der Vorbereitung nichts davon erwähnt und auch nichts in seinem bisherigen Auftreten hat darauf hingedeutet.

Meine Schwierigkeit bestand hauptsächlich darin, dass Alrik bei der Erstellung des Charakters die Nachteile bis zum Maximalmöglichen ausgeschöpft hat, sich dann aber eben statt dieser (Angst vor Spinnen, Arroganz, Eitelkeit, Neugier), welche ich in die Vorbereitung mit einfließen lassen hatte, einen völlig neuen Nachteil ausgedacht hat, mit dem ich einfach nicht rechnen konnte. "So jetzt wo ein Teil meiner Ausrüstung nicht mehr bei mir ist, muss ich alles dafür tun, ihn wieder zu erlangen." und diesen hat er sogar so extrem ausgespielt, dass sein Charakter überhaupt nichts anderes mehr machen konnte als dieser Verpflichtung nachzugehen und auch seine übrigen schlechten Eigenschaften, wie z.B. die Neugier überdeckte. Vorher war es aber kein Problem gewesen seinen Rucksack, samt Ausrüstung in der Taverne stehen zu lassen, weil er in der Stadt spazieren wollte...

Alriks Verhalten war so extrem inkonsequent - nachdem wir diesen Abschnitt dann hinter uns gebracht hatte und ich es dann eigentlich doch ganz unterhaltsam fand, schlug ich ihm OT vor, darüber nachzudenken, ob man nicht evt. einen seiner im Charakter verankerten Nachteile gegen eine solche Art der Prinzipientreue/ Verpflichtung austauschen sollte, was er jedoch kategorisch ablehnte, weil er sich ja Nachteile ausgesucht hätte, die ihm im Spiel in der Regel nicht wirklich negativ beeinflussen würden, und er es nicht einsähe, einen solchen Nachteil gegen seinen selbst erwählten eintauschen zu wollen, weil er sich dann ja immer daran gebunden sähe.

@Andwari: Die Gruppe kennt sich schon durch vorherige Abenteuer, nicht zuletzt durch Alriks eigenes - von daher gab es schon einen gewissen Zusammenhalt. Natürlich verstehen sich nicht alles Chars untereinander, aber es ist jedenfalls so, dass man schon erste Anzeichen einer Gemeinschaft erkennen kann.

@Neil Arthur Hotep: Vielen Dank für Deinen tollrn Lösungsvorschlag, ich denke ich werde es auf diese Art und Weise versuchen, ihm ein bisschen mehr Hinweise zu geben. Ich muss zugeben, bei Alrik kam mir bisher öfer die Frage nach dem, warum tut der Junge nichts? Aber das Problem, so wie du es beschrieben hast, war mir gar nicht in den Sinn gekommen.

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Assaltaro
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Re: Probleme mit einem Spieler in meiner Gruppe

Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Scheinbar hat Alrik aber auch den Sinn von Nachteilen nicht verstanden. Er hätte am liebsten einen Charakter ohne Schwächen, aber das funktioniert in dSA nicht. Wenn er das nicht lernt, wird es immer Ärger geben.
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Landor Chopez
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Re: Probleme mit einem Spieler in meiner Gruppe

Ungelesener Beitrag von Landor Chopez »

Aus meiner Sicht versucht Alrik ein Rollenspiel zu gewinnen. Sich in einen Vergleich mit seinen Mitspielern stellen, wer denn am reichsten ist, bloß nichts von seiner Ausrüstung unangefochten hergeben und ein Magier, die bekanntermaßen langfristig immer supermächtig sind, das sind alles Anzeichen dafür. Denn wenn er auf einmal einen Nachteil erfindet und den so hart ausspielt, droht er dem Meister mehr oder weniger mit seinem Charaktertod, weil er dümmstes und drastischstes Vorgehen damit versucht zu begründen. Ein Tod würde aber den Konflikt nur verschärfen, weshalb dann der Meister in die Enge getrieben wird.

Man kann ein Rollenspiel auch hart kompetitiv spielen, Brettspiele sind dafür aber deutlich besser geeignet.

Ich bin einem ähnlichen Spieler mal begegnet und wir haben ihn dann aus der Runde ausgeschlossen. Man muss nicht mit jedem Spielertyp können.

Mein Beitrag beinhaltet natürlich ein bisschen Mutmaßung, aber ich frage mich halt, was er denn als Reichster schlussendlich vorhat und wie er reagieren würde, wenn jemand anderer dasselbe Ziel verfolgt und beispielsweise als Dieb seinen Charakter bestehlen würde.
Ich glaube kaum, dass da dann noch Spieler- und Heldenwissen (und -gefühlslage) getrennt werden würden.

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Cartefius
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Re: Probleme mit einem Spieler in meiner Gruppe

Ungelesener Beitrag von Cartefius »

@San: Ok, das zeichnet schon ein etwas anderes Bild als das was ich vorher hatte. Unter diesen Umständen macht es vielleicht Sinn, doch nochmal OT darüber zu reden, wie ihr euch das generelle Feeling in Aventurien vorstellt, und dass es eben auch Situationen gibt, bei denen man nicht automatisch die Oberhand hat, dass ein Einlenken oder Unterliegen des Charakters aber nicht unbedingt dazu führt das man als Spieler "verloren" hat.
Manche Spieler verstehen diesen Ansatz auf Anhieb, bei anderen braucht es ein bisschen, und ich habe leider auch schon Leute erlebt, die damit überhaupt nicht klar kamen.

Manchmal hilft es, bei solchen "Haudrauf!"-Entscheidungen kurz zu pausieren und eine Warnung zu geben: "Dir fällt auf, dass du im Untergeschoss eines Turms voller Stadtwachen stehst, und man das Sprengen der Tür vermutlich im ganzen Haus hören würde." oder "Du erinnerst dich, dass du am Eingang der Gasse mehrere breite, bewaffnete Kerle gesehen hast, die vermutlich innerhalb weniger Augenblicke hier auftauchen könnten, wenn es Ärger gibt.", das kann helfen, dem Spieler andere Lösungsansätze aufzuzeigen. Manchmal ist es aber auch so, dass die Spieler auch das ignorieren, weiterhin eskalieren, und dann furchtbar beleidigt sind, wenn ihre Charaktere niedergeknüppelt oder in den Knast geworfen werden. Unter diesem Umständen fällt mir leider auch keine gute Lösung mehr ein.

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Cloverleave
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Re: Probleme mit einem Spieler in meiner Gruppe

Ungelesener Beitrag von Cloverleave »

Ich habe die Tipps der Anderen jetzt nicht gelesen, aber als kleiner Einwurf.
Du sprichst davon, dass er sich mehr klare Vorgaben für die nächste Handlung im Abenteuer wünscht und gleichzeitig in seinen Abenteuern sehr starkes Railroading betreibt.
Menschen mögen keine Unsicherheit, sie können furchtbar schwer damit umgehen nicht zu wissen, was sie tun sollen. Und grade am Anfang habe ich die Erfahrung gemacht, dass Spieler mit offenen Abenteuern überfordert sind. Auch weil sie schlicht noch nicht die Erfahrung haben um einzuschätzen, was sie tun sollen oder was ihr Charakter tun könnte. Sie kennen die Welt Aventuriens noch nicht gut genug und können die Reaktionen der NSCs entsprechend nicht abschätzen. Das führt dazu, dass sie nur da lang gehen, wo der rote Faden sichtbar hinführt und alles Andere links liegen lassen. Wenn dann der Faden fehlt sind sie überfordert, haben Angst etwas falsch zu machen und werden dadurch trotzig, wütend und unzufrieden.
Das ist jetzt kein Tipp, wie mans besser machen könnte, aber hilft vielleicht etwas ihn zu verstehen. Gib ihm vielleicht einfach noch etwas Zeit sich einzufinden.
Die anderen Probleme müssen aber wohl outgame geklärt werden.

Tommyknocker
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Re: Probleme mit einem Spieler in meiner Gruppe

Ungelesener Beitrag von Tommyknocker »

Landor Chopez hat geschrieben:Aus meiner Sicht versucht Alrik ein Rollenspiel zu gewinnen. Sich in einen Vergleich mit seinen Mitspielern stellen, wer denn am reichsten ist, bloß nichts von seiner Ausrüstung unangefochten hergeben und ein Magier, die bekanntermaßen langfristig immer supermächtig sind, das sind alles Anzeichen dafür. Denn wenn er auf einmal einen Nachteil erfindet und den so hart ausspielt, droht er dem Meister mehr oder weniger mit seinem Charaktertod, weil er dümmstes und drastischstes Vorgehen damit versucht zu begründen. Ein Tod würde aber den Konflikt nur verschärfen, weshalb dann der Meister in die Enge getrieben wird.

Man kann ein Rollenspiel auch hart kompetitiv spielen, Brettspiele sind dafür aber deutlich besser geeignet.

Ich bin einem ähnlichen Spieler mal begegnet und wir haben ihn dann aus der Runde ausgeschlossen. Man muss nicht mit jedem Spielertyp können.

Mein Beitrag beinhaltet natürlich ein bisschen Mutmaßung, aber ich frage mich halt, was er denn als Reichster schlussendlich vorhat und wie er reagieren würde, wenn jemand anderer dasselbe Ziel verfolgt und beispielsweise als Dieb seinen Charakter bestehlen würde.
Ich glaube kaum, dass da dann noch Spieler- und Heldenwissen (und -gefühlslage) getrennt werden würden.
Klingt als hätten wir mit dem selben Spieler gespielt. ;-)
Du nimmst meinen eigenen Beitrag vorweg @Landor. Ich habe eigentlich nichts hinzu zu fügen.

Ganz ehrlich @San. Ich glaube nicht, dass "Alrik" die ganze Mühe wert ist. Meinst Du es bringt wirklich etwas, ihn in der Gruppe zu halten? Der Fehler liegt nicht bei Dir und Deine Gruppe wird die den "KICK" & "BAN" danken. Wenn er wirklich so gerne Rollenspiele am PC spielt, wird er da verstehen. ;P

Firnblut
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Re: Probleme mit einem Spieler in meiner Gruppe

Ungelesener Beitrag von Firnblut »

Jemanden nach einem misslungenen Spielabend und einer schlecht gelaufenen Unterhaltung aus der Gruppe werfen zu sollen, finde ich schon einen sehr heftigen Vorschlag.

Und dann noch "Ich glaube nicht, dass "Alrik" die ganze Mühe wert ist." in der Ferndiagnose ohne selbst einen differenzierten Einblick in die Situation zu haben.

Rollenspiel soll allen Spaß machen, aber es ist eben auch ein Gruppenspiel. Und in einer Gruppe von Menschen gibt es immer mal Punkte, an denen es nicht harmoniert.

Schön dass San das lieber lösen will, statt das Problem abzuschieben.


Edit:
@Firnblut: Wenn Alrik ein finsterer Hexenmeister sein wollte, dann hat er mir davon jedenfalls bisher, sowohl während der gemeinsamen Charaktererschaffung und auch bei der Vorbereitung nichts davon erwähnt und auch nichts in seinem bisherigen Auftreten hat darauf hingedeutet.
Das war auch eher als Beispiel gedacht, weil Alrik die Reaktion der Umwelt auf seinen Charakter offensichtlich anders eingeschätzt hat, als du (sonst wäre er nicht auf die Idee gekommen, den entsprechenden Weg als erfolgversprechend einzuschätzen).
Ich meinte damit nur: Oft werden bestimmte Dinge angenommen, man spricht nicht darüber und irgendwann führt es zu Unverständnis, weil da eben Differenzen herrschen, von denen beide Beteiligten sich nicht vorstellen können, dass es die gibt.

Bsp: Ich hab mal einen Tierkrieger mit dem Seelentiert Silberlöwe gespielt (also eine im hohen Norden vertretene Raubkatze). Meiner Meinung nach war das ein recht eleganter, still-heimlicher Charakter, der dann im krassen Kontrast zu seiner sonstigen Heimlichkeit unglaublich brutal und rücksichtslos im Kampf war.
Viel Gewandtheit, viel Schleichen, usw, aber Kampf mit der Barbarenstreitaxt.
Über viele Abenteuer hat der Charakter für mich so sehr gut geklappt und mir auch genau das angedachte Spielgefühl vermittelt, bis dieser Eindruck mal durch die Kontrollinstanz meiner Mitspieler musste:
Denen hatte ich nämlich nicht mitgeteilt, wie ich mir meinen Charakter gedacht hatte. Und als es dann darauf ankam, den Charakter einzuschätzen, kam raus, dass meine vier Mitspieler ihn als lauten, bedrohlichen, brutalen und wenig eleganten Brecher wahrgenommen hatten - gar nicht das, was ich in dem Charakter gesehen hab.
Dass wir vorher gut damit durchgekommen sind, den Charakter und die Wirkung auf seine Umwelt vollkommen anders einzuschätzen, lag nur daran, dass das in dem Setting nicht so relevant war.
In einem anderen Setting wäre ich wohl kontinuierlich in Situationen gekommen, in denen sich die Spielwelt ganz anders verhalten hätte, als von mir angenommen und anders herum hätte ich mit meinem Charakterspiel vermutlich so einiges gemacht, was den anderen seltsam und unvorhergesehen vorgekommen wäre.

Für beide Seiten war aber zweifelslos klar, wie der Charakter "sein sollte" - eindeutig. War es aber wohl doch nicht.

Ich will damit nicht sagen, dass es in eurem Fall zwangsläufig so ist. Aber es könnte ein Grund sein, den ich an deiner Stelle abklären würde.
Das könnte nämlich, wäre es bei euch in der Richtung passiert, schon einiges auflösen.


Das mit den Nachteilen, die nicht angespielt werden sollen, schlägt natürlich in eine andere Kerbe.
Generell ist es natürlich in Ordnung seinem Charakter auch Nachteile zu geben, die man nicht in Punkte fasst, weil man z.B. vorhat, die im Zuge des Charakterspiels wieder loszuwerden, aber du hast schon Recht: Man sollte trotzdem konsequent damit sein.

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bluedragon7
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Probleme mit einem Spieler in meiner Gruppe

Ungelesener Beitrag von bluedragon7 »

Einem Magier den Stab wegzunehmen, insbesondere wenn es willkürlich wirkt, führt leicht zu Trotz. Die Reaktion des Spielers darauf finde ich sehr vorhersehbar. Insgesamt empfinde ich dein Setup der Gruppenzusammenführung für ungünstig gewählt und halte es für mitschuldig an der verfahrenen Situation.
Ich würde es mit einem neuen Char und einen weniger auf Konflikt geplantem Ansatz nochmal versuchen.
Dabei den Spieler bei der Char Erschaffung weniger bevormunden und nur helfen damit der Char nicht vermurkst wird ( zB nur 90 Punkte auf Eigenschaften wäre vermurkst)
Wenn man Anfänger-Spieler weniger in die Enge treibt und akzeptiert daß sie eben noch wenig Erfahrung haben, dann vermeidet das solche Situationen und erlaubt dem Spieler Erfahrungen zu machen.
Jetzt auf Teufel komm raus mit der verfahrenen Situation weiter zu machen verhärtet nur die Fronten.
AT + 17
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Korjane
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Re: Probleme mit einem Spieler in meiner Gruppe

Ungelesener Beitrag von Korjane »

Hallo Zusammen,
nachdem ich jetzt recht lange viele Beiträge gelesen habe,bleibt für mich als Quintessenz nur eines,
ist Alrik wirklich der richtige Mitspieler in der Runde?

Wir, das heisst meine feste Runde und ich, spielen seit annähernd 10 Jahre zusammen, mehrmals haben wir versucht, Mitspieler bei uns zu integrieren.

Es ist bisher immer gescheitert, liegt ganz sicherlich auch an uns, da bin ich mir sicher, aber auch sicherlich an dem Wortbestandteil "Spiel" im Wort Rollenspiel.

DSA ist kein Spiel, hier geht es nicht, um das Gewinnen gegen den Meistern, sondern das Gewinnen gegen böse Schurken.

Gerade unerfahrene Spieler, haben häufig damit Probleme, zu erfassen, das weder die Mithelden, noch der Meister, die Gegner sind.

Sie sitzen mit am Tisch, man sieht und spricht mit Ihnen, aber der Gegner ist das Abenteuer, sprich die Papierseiten.
Auf den ersten Blick hin, nicht direkt ersichtlich.

Dieser Schritt, mußte und muß in meinen Augen, jeder interessierte Rollenspieler mal gehen oder er endet als Nichtspieler oder Powerplayer.

Genau auf diesem Scheideweg befindet sich gerade Alrik.

Meiner persönlichen Meinung noch angemerkt.
Pause machen, nachdenken, runter kommen, aussitzen.
und nicht jetzt wieder mit einem neuen Charakter für Alrik starten, dass kann nur schief gehen, dafür haben Menschen das Großhirn und vergessen nicht so schnell.



LILUG Yvi

Benutzer 18606 gelöscht

Re: Probleme mit einem Spieler in meiner Gruppe

Ungelesener Beitrag von Benutzer 18606 gelöscht »

Googelt einfach die "Bedurfniss Pyramide nach Maslow" und versucht damit zu ergründen warum ihr euch verhaltet wie ihre euch verhaltet.
Googelt das "Eisbergmodel" um zu verstehen wie Kommunikation funktioniert.
Googelt "Transaktionsanalyse" und zu verstehen wie man sich Konflikt frei unterhält.
Googelt das "Johari Fenster" und führt nach dieser Methode Feedback Gespräche um euch gegen seitig besser zu verstehen und um dadurch die Gruppendynamik zu verbessern.

Danach solltet ihr keine Probleme mehr haben
Zuletzt geändert von Benutzer 18606 gelöscht am 28.04.2017 23:27, insgesamt 1-mal geändert.

Jadoran
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Re: Probleme mit einem Spieler in meiner Gruppe

Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Maslow, Eisbergmodell... googeln... Ernsthaft: Wenn ich darauf antworte, zählt das dann unter Trollfutter? Das Eisbergmodell beschreibt Allerweltswissen und Maslow beschreibt Motivation etwa so exakt wie der Satz "Die Menschheit besteht aus Männern und Frauen" die Menschheit.
Firnblut schrieb: Über viele Abenteuer hat der Charakter für mich so sehr gut geklappt und mir auch genau das angedachte Spielgefühl vermittelt, bis dieser Eindruck mal durch die Kontrollinstanz meiner Mitspieler musste:
Das trifft es in meinen Augen viel besser. In PC-Spielen hat man die Deutungshoheit, und muss nicht feststellen, dass die Mitspieler die eigens mit einem passenden Bild unterstützte gutaussehende Crossplayer Elfe mit CHA 15 aus irgendwelchen Gründen nicht als verführerisch und attraktiv wahrnehmen. (Da hilft nur, herausragendes Aussehen und CHA 16 zu nehmen !!!)
Mein Rat an Anfänger ist immer (wenn auch netter verpackt): Spiel am Anfang kein Crossplay und nichts magisches, bis Du die Regeln kennst. Stell Dir Deinen Helden nicht als cool und geheimnisvoll vor, weil die Mitspieler das auch nicht tun werden und das dich nur frusten wird. Und dazu das, was Korjane schrieb: "hier geht es nicht, um das Gewinnen gegen den Meister, sondern das Gewinnen gegen böse Schurken." - oder genauer, um das gemeinsame Erschaffen einer spannenden Geschichte mit den Helden als Protagonisten.
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Re: Probleme mit einem Spieler in meiner Gruppe

Ungelesener Beitrag von Cartefius »

Ich hoffe, der Beitrag von Ugo war nicht ein Beispiel für gelungene Kommunikation nach diesen Modellen. :-)
Ich würde es mit einem neuen Char und einen weniger auf Konflikt geplantem Ansatz nochmal versuchen.
Ich glaube, das ist keine schlechte Idee. Vielleicht lohnt es sich auch, im voraus ein bisschen in entspanntem Rahmen über das Konzept zu reden:
Was stellt sich Alrik vor? Welche Situationen und Herausforderungen machen ihm im Spiel Spaß?

Selbst ein Spotlight-Charakter, der im Spiel ständig als knallharter, toller Hecht rüberkommt, kann funktionieren, wenn die anderen Spieler und der Spielleiter das locker sehen. Allerdings wird kaum ein Spieler zugeben, dass er sich insgeheim eine solche Figur wünscht.

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Re: Probleme mit einem Spieler in meiner Gruppe

Ungelesener Beitrag von Eadee »

@Ugo
Ich denke wenn man die Axiome nach Watzlawick verstanden hat und konsequent beachtet keine Kommunikationsstörungen herbeizuführen klappt das auch schon mit weniger Rechercheaufwand.
Hier könnte ihre Signatur stehen.

Benutzer 18606 gelöscht

Re: Probleme mit einem Spieler in meiner Gruppe

Ungelesener Beitrag von Benutzer 18606 gelöscht »

Ob ihr es glaubt oder nicht. Genau das ist die Form der professionellen Psychologie die man als Professionelle Fachkraft für Schutz und Sicherheit für ein situationsgerechtes Fernhalten im Umgang mit Menschen gelehrt bekommt.

Und Maslow steht für die grundlegende Psyche Menschen. Was ist dem Menschen Wichtig. Den nur wer die Sicherheit über seine Grundbedürfnisse hat kann nach höheren Ziehlen streben. Als höchste diesen Stufen steht die Selbsverwirklichung die man im bezug auf DSA durchaus als das Meistern deuten kann. Was bei dem Neuling aber eher der Versuch ist, die Anerkennung der Sozialen Kontakte zu erringen.

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Re: Probleme mit einem Spieler in meiner Gruppe

Ungelesener Beitrag von Skyvaheri »

Genau:

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Nicht vergessen, was wirklich wichtig ist... :lol: :lol: :rolleyes: :rolleyes:

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Tommyknocker
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Re: Probleme mit einem Spieler in meiner Gruppe

Ungelesener Beitrag von Tommyknocker »

Firnblut hat geschrieben:Jemanden nach einem misslungenen Spielabend und einer schlecht gelaufenen Unterhaltung aus der Gruppe werfen zu sollen, finde ich schon einen sehr heftigen Vorschlag.

Und dann noch "Ich glaube nicht, dass "Alrik" die ganze Mühe wert ist." in der Ferndiagnose ohne selbst einen differenzierten Einblick in die Situation zu haben.
Das war nicht ein schlecht gelaufener Spieleabend... Schau mal, Du hast ja auch keinen keinen differenzierten Einblick und erlaubst Dir trotzdem Dein Urteil auf die Situation von Alrik und die meiner eigenen Gruppe (die sich aufgelöst hat).

Alrik will vermutlich ein Rollenspiel gewinnen. Mit der Diagnose stehe ich im Forum nicht alleine da. Das kann einfach nicht funktionieren. Im Grunde ist aber imho aber auch fast egal, was das genaue Problem ist. Unter Alriks bockigem Verhalten leidet jedenfalls der Spielspaß der gesamten Gruppe. Warum muss man mit jemandem zusammen spielen, der sich nicht in die Runde integrieren kann?

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bluedragon7
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Re: Probleme mit einem Spieler in meiner Gruppe

Ungelesener Beitrag von bluedragon7 »

Alriks bockiges Verhalten wurde allerdings von SL forciert, der nicht auf die Bedürfnisse seines Spielers eingegangen ist obwohl er es hätte können.
Die Daumenschrauben die der SL bei seinen anderen Spielern erfolgreich anwenden kann funktionieren ja auch zum Teil deswegen weil die Spieler die kennen und sich drauf einlassen. Das sowas auf Anhieb bei einem Neuling den gewünschten Effekt hat ist kein Automatismus.
Das soll nicht heißen das Plötzlich der SL die alleinige Schuld hat, aber gerade einem Neuling muss man auch die Gelegenheit geben zu lernen und seinen Stil zu entwickeln. Wenn man feststellt daß dieser Stil nicht zu dem der Gruppe passt oder sich nicht den Stress der Lernphase geben will kann man Alrik natürlich rausschmeißen, aber eigentlich stehen die Chancen gut daß sich sein Stil kompatibel zur Gruppe entwickeln wird durch das was der Rest der Gruppe ihm vorlebt.
AT + 17
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