Bei Medikamenten kann man unterscheiden zwischen denen die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen (das ist der größte Teil der Opiate) und denen bei denen das nicht der Fall ist.Frater Tiberius hat geschrieben:Wie einfach ist es überhaupt in einem Krankenhaus an Narkosemittel ran zukommen? Kann die sich jeder Mitarbeiter aus dem Lagerraum holen oder sind die gesondert unter Verschluss? Wie genau wird die Entnahme da kontrolliert und protokolliert? Wie viel kriminelle Energie ist notwendig um solchen Mißbrauch damit zu treiben?
Im Falle eines Betäubungsmittels existieren sehr rigide gesetzliche Vorschriften: Sie müssen im "Giftschrank" unter Veschluß gelagert werden, der Verbleib jeder einzelnen Tablette/Ampulle muß im "Giftbuch" dokumentiert werden (und wehe es treten dort Unstimmigkeiten auf), BTM-Rezepte dürfen nur von besonders dazu ermächtigten Ärzten ausgestellt werden, etc. Das heißt natürlich nicht daß man all diese Sicherheitsvorkehrungen nicht irgendwie umgehen bzw aushebeln könnte, insbesondere wenn man zum Personal gehört. Die Anzahl opiatabhängiger Ärzte und Plegekräfte die ich bisher kennengelernt habe ist erschreckend hoch.
Ein deutlich leichteres Spiel hat Krankenhauspersonal aber beim Stehlen von Medikamenten die nicht unters BTM-Gesetz fallen. Auch hier sind einige Substanzen dabei die für Narkose, Sedierung o.Ä. eingesetzt werden. Zwar werden diese meist auch in abschließbaren Schränken gelagert, aber für diese Schränke haben sehr viele Leute einen Schlüssel. Zudem wird die Entnahme bzw der Verbleib nicht dokumentiert. Daher ist es für Personen die an entsprechender Stelle (OP, Notaufnahme, Intensivstation) arbeiten ein leichtes dort etwas zu klauen ohne daß es großartig auffällt.
Langer Rede kurzer Sinn: Ärzte/Pflege im Krankenhaus kommen extrem leicht an die nicht BTM-plichtigen Medikamente, worunter sich auch Substanzen wie Propofol, Ketanest, Etomidat, etc befinden. Zum Entwenden von BTMs wie Morphin, Fentanyl, Dolantin, etc ist etwas mehr kriminelle Energie nötig, aber auch das geht noch relativ einfach - da haben mir schon genügend Leute eindrucksvoll vorgemacht wie das geht.
@topic: Zurück vom Frühdienst. Auf dem Rückweg konnte ich einige Päckchen von der Post abholen - Der 14.2. ist offenbar gefährlich Nahe. Das, an dem die Karte mit der selbstgemalten Stalin-Hello-Kitty hängt ist wahrscheinlich von Schwesterchen, das schwere, das verräterisch nach Rum duftet von meiner Holden.