Paranoia oder Wer hat Angst vorm schwarzen Mann
Re: Paranoia oder Wer hat Angst vorm schwarzen Mann
Aber wo genau hat Talron denn nun unrecht?
Im Wesentlichen skizziert er doch nur, dass die NSA halt das tut, wozu sie technisch in der Lage ist, um ihre Aufgabe, wie sie sie sieht, möglichst effizient zu erfüllen.
Ob uns das als mitteleuropäische Privatpersonen passt oder nicht interessiert bei der NSA nun wirklich niemanden.
Ich denke, man sollte auch nicht die NSA bzw. Geheimdienste im Allgemeinen mit Strafverfolgungsbehörden gleichsetzen. Soweit ich weiß, muss man das schon voneinander trennen. Ich glaube, es geht auch garnicht wirklich darum, dass grundsätzlich jeder verdächtig ist, sondern es scheint ja vielmehr so zu sein, als wolle der Staat schlicht alles von den Menschen wissen. Dass dies die Sache nicht besser, sondern eher noch schlimmer macht, versteht sich von selbst.
Aber Talrons Lösungsvorschlag mit dem eigenen Silicon Valley finde ich keinesfalls abwegig. Ist allerdings überflüssig, wenn beim BND Doppelagenten rumlaufen und ob darüber hinaus der BND so viel besser ist als die NSA sei auch mal dahin gestellt. Wenn sie könnten wie sie wollten würden sie wahrscheinlich ähnlich agieren.
Eine interessante Frage jedoch ist, könnte ein Staat ganz ohne Geheimdienst existieren?
Im Wesentlichen skizziert er doch nur, dass die NSA halt das tut, wozu sie technisch in der Lage ist, um ihre Aufgabe, wie sie sie sieht, möglichst effizient zu erfüllen.
Ob uns das als mitteleuropäische Privatpersonen passt oder nicht interessiert bei der NSA nun wirklich niemanden.
Ich denke, man sollte auch nicht die NSA bzw. Geheimdienste im Allgemeinen mit Strafverfolgungsbehörden gleichsetzen. Soweit ich weiß, muss man das schon voneinander trennen. Ich glaube, es geht auch garnicht wirklich darum, dass grundsätzlich jeder verdächtig ist, sondern es scheint ja vielmehr so zu sein, als wolle der Staat schlicht alles von den Menschen wissen. Dass dies die Sache nicht besser, sondern eher noch schlimmer macht, versteht sich von selbst.
Aber Talrons Lösungsvorschlag mit dem eigenen Silicon Valley finde ich keinesfalls abwegig. Ist allerdings überflüssig, wenn beim BND Doppelagenten rumlaufen und ob darüber hinaus der BND so viel besser ist als die NSA sei auch mal dahin gestellt. Wenn sie könnten wie sie wollten würden sie wahrscheinlich ähnlich agieren.
Eine interessante Frage jedoch ist, könnte ein Staat ganz ohne Geheimdienst existieren?
Re: Paranoia oder Wer hat Angst vorm schwarzen Mann
Kurz zu etwas anderem:
Ratespiel. Wer hat das wann geschrieben?This organisation [NSA] monitors the telephone, radio,
and other communication of both friends and adversaries of
the United States. Surreptitiously, it reads the world's mail.
Its daily intercept traffic is huge.
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Re: Paranoia oder Wer hat Angst vorm schwarzen Mann
Wenn sich alle Staaten bereit erklären würden, einen solchen "Abrüstungsvertrag" zu unterschreiben und wir den anderen Staaten auch glauben würden, dann könnte das funktionieren.sagista hat geschrieben:Eine interessante Frage jedoch ist, könnte ein Staat ganz ohne Geheimdienst existieren?
Wenn aber nur Deutschland und ein paar andere naive Staaten ihre Geheimdienste abschaffen, während NSA und KGB ungestört weiter spionieren, dann würde sich das für Deutschland extrem nachteilig auswirken.
Unschuldsvermutung bedeutet:Radames hat geschrieben:Da sind wir dann - wie bei anderen Maßnahmen (zB der Vorratsdatenspeicherung oder Sammlung und Übermittlung von PNR-Daten) - ganz nah daran, dass ein jeder verdächtig ist, obwohl grundsätzlich die Unschuldsvermutung gilt. Ja, in Rechtsstaaten gilt, dass jeder unschuldig ist, solange seine Schuld nicht gerichtlich erwiesen ist.
1) Ein Gericht darf niemanden verurteilen, solange sie dessen Schuldigkeit nur vermutet und sich nicht sicher ist.
2) Die Presse darf niemanden als Schuldigen bezeichnen, solange er nicht verurteilt wurde.
Darüber, ob die Polizei jemanden verdächtigen darf oder nicht, sagt die Unschuldsvermutung aber nichts aus.
Re: Paranoia oder Wer hat Angst vorm schwarzen Mann
Was du beschreibst, ist nur ein (wenn auch gewichtiger) Aspekt der Unschuldsvermutung. Insgesamt steckt jedoch mehr dahinter und stellt vor allem einen bedeutenden Grundpfeiler des Verhältnisses des Staates gegenüber seinen Bürgern dar. Ber das driftet dann in rechtsphilosophische Sphären ab.Eulenspiegel hat geschrieben:Unschuldsvermutung bedeutet:
1) Ein Gericht darf niemanden verurteilen, solange sie dessen Schuldigkeit nur vermutet und sich nicht sicher ist.
2) Die Presse darf niemanden als Schuldigen bezeichnen, solange er nicht verurteilt wurde.
Darüber, ob die Polizei jemanden verdächtigen darf oder nicht, sagt die Unschuldsvermutung aber nichts aus.
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Re: Paranoia oder Wer hat Angst vorm schwarzen Mann
@ Leta: Keine Ahnung, Edward vielleicht?
@ Eulenspiegel bzgl. Abschaffung von Geheimdiensten: Ja, ich denke, du hast recht. Und genau daran würde es scheitern, niemals würden Staaten wie die USA oder Russland auf ihre Geheimdienste verzichten.
@ Radames: Und da stellt sich mir die Frage, deinen Ausführungen zustimmend, in wie weit man von den Handlungen der Geheimdienste auf das Verhältnis des Staates gegenüber seinen Bürgern abstellen kann. Ich habe das Gefühl, als hätten die meisten Staaten ihre Geheimdienste nicht wirklich unter Kontrolle, sondern die Geheimdienste hätten inzwischen ein gewisses Eigenleben entwickelt und tun das, was sie können in letzter Konsequenz ohne sich zu fragen, ob sie das auch sollen. Ich glaube, das war auch in etwa das, auf das Talron hinauswollte.
@ Eulenspiegel bzgl. Abschaffung von Geheimdiensten: Ja, ich denke, du hast recht. Und genau daran würde es scheitern, niemals würden Staaten wie die USA oder Russland auf ihre Geheimdienste verzichten.
@ Radames: Und da stellt sich mir die Frage, deinen Ausführungen zustimmend, in wie weit man von den Handlungen der Geheimdienste auf das Verhältnis des Staates gegenüber seinen Bürgern abstellen kann. Ich habe das Gefühl, als hätten die meisten Staaten ihre Geheimdienste nicht wirklich unter Kontrolle, sondern die Geheimdienste hätten inzwischen ein gewisses Eigenleben entwickelt und tun das, was sie können in letzter Konsequenz ohne sich zu fragen, ob sie das auch sollen. Ich glaube, das war auch in etwa das, auf das Talron hinauswollte.
Re: Paranoia oder Wer hat Angst vorm schwarzen Mann
@Leta
Das interessante ist nicht wer, sondern wann. (1995)
Das es mit Carl Sagan ein Astrophysiker war (also eindeutig technisch/physikalischer Hintergrund) ist nur logisch.
D.h. schon damals war die technische Entwicklung absehbar für jene die Kenntniss darin besaßen.
Das Problem bei dieser Diskussion ist, dass viele einfach das technisch und wirtschaftlich Machbare und dessen Entwicklung ausblenden und sich darauf versteifen, dass es eine großartige politische Entscheidung ist.
Eine Überwachung des Internets war schlicht vor 10 Jahren weder technisch machbar noch sinnvoll.
Es ist die logische Konsequenz für eine Supermacht auf unserem technologischen Niveau.
Du bist unantastbar auf See, Luft und Land und mit aufkommen der virtuellen Welt eben auch dort. (Klar kann man durch "Zufall" eine andere Situation entstehen, die Frage ist eben nur wie Wahrscheinlich das ist)
(Klar kann man das Fatalismus nennen, aber genauso wäre es dann Fatalismus zu sagen, dass wenn man von einem Hochhaus springt, man der Schwerkraft ausgeliefert ist. Es ist ja nicht so, als hätte es auf dem Weg zur heutigen Situation nicht dutzende Weichenstellungen gegeben. Z.b sähe die Situation völlig anders aus, wenn die USA nicht diese nahezu absolute Dominanz in der Telekomunikationstechnologie hätten. Wenn man in Europa z.B Facebook generell misstraut und stattdessen ein eigenes Europäisches Netzwerk bevorzugt hätte.)
@sagista
Ich glaube nicht, dass es schon soweit ist. Der Punkt ist, dass die Politik im Großen und Ganzen es gar nicht so genau wissen möchte. Denn alles hat immer zwei Seiten. Es ist schlicht am opportun sich über den Geheimdienst öffentlich aufzuregen, aber die erbrachten "Leistungen" als "selbstverständlich" hinzunehmen.
Eine ähnliche Einstellung wie sie viele zu fließend Wasser und Elektrizität entwickelt haben. (Und wie man an den Raubkopien sieht eben auch schon viele in Hinsicht auf Musik und Filme)
(Und in der Hinsicht halte ich die Demokraten ehrlich gesagt für einen Deut gefährlicher als die Republikaner in den USA. Was vorallem damit zu tun hat, dass die Medien in den USA eher den Demokraten nahestehen. Siehe Obama's "I have a Drone".)
Das interessante ist nicht wer, sondern wann. (1995)
Das es mit Carl Sagan ein Astrophysiker war (also eindeutig technisch/physikalischer Hintergrund) ist nur logisch.
D.h. schon damals war die technische Entwicklung absehbar für jene die Kenntniss darin besaßen.
Das Problem bei dieser Diskussion ist, dass viele einfach das technisch und wirtschaftlich Machbare und dessen Entwicklung ausblenden und sich darauf versteifen, dass es eine großartige politische Entscheidung ist.
Eine Überwachung des Internets war schlicht vor 10 Jahren weder technisch machbar noch sinnvoll.
Es ist die logische Konsequenz für eine Supermacht auf unserem technologischen Niveau.
Du bist unantastbar auf See, Luft und Land und mit aufkommen der virtuellen Welt eben auch dort. (Klar kann man durch "Zufall" eine andere Situation entstehen, die Frage ist eben nur wie Wahrscheinlich das ist)
(Klar kann man das Fatalismus nennen, aber genauso wäre es dann Fatalismus zu sagen, dass wenn man von einem Hochhaus springt, man der Schwerkraft ausgeliefert ist. Es ist ja nicht so, als hätte es auf dem Weg zur heutigen Situation nicht dutzende Weichenstellungen gegeben. Z.b sähe die Situation völlig anders aus, wenn die USA nicht diese nahezu absolute Dominanz in der Telekomunikationstechnologie hätten. Wenn man in Europa z.B Facebook generell misstraut und stattdessen ein eigenes Europäisches Netzwerk bevorzugt hätte.)
@sagista
Ich glaube nicht, dass es schon soweit ist. Der Punkt ist, dass die Politik im Großen und Ganzen es gar nicht so genau wissen möchte. Denn alles hat immer zwei Seiten. Es ist schlicht am opportun sich über den Geheimdienst öffentlich aufzuregen, aber die erbrachten "Leistungen" als "selbstverständlich" hinzunehmen.
Eine ähnliche Einstellung wie sie viele zu fließend Wasser und Elektrizität entwickelt haben. (Und wie man an den Raubkopien sieht eben auch schon viele in Hinsicht auf Musik und Filme)
(Und in der Hinsicht halte ich die Demokraten ehrlich gesagt für einen Deut gefährlicher als die Republikaner in den USA. Was vorallem damit zu tun hat, dass die Medien in den USA eher den Demokraten nahestehen. Siehe Obama's "I have a Drone".)
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Re: Paranoia oder Wer hat Angst vorm schwarzen Mann
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpoli ... 79473.html
Ziemlich kranke Verhaltensweise.Um in die Überwachung zu geraten, reicht es schon, mit einem Verdächtigen Kontakt aufzunehmen oder im selben Chatraum gewesen zu sein. Drei Stufen, sogenannte "hops", durfte die NSA auswerten: Hat ein Verdächtiger 190 Freunde, dürfen diese ausgeforscht werden, die Freunde dieser Freunde (statistisch gesehen rund 31.000 Menschen) sowie die Freunde dieser Freunde (rund 5 Millionen Menschen). Anfang des Jahres kündigte die US-Regierung an, das Schleppnetz auf zwei "hops" zu begrenzen.
Im Rahmen des Prism-Programms werden Daten bei großen Konzernen wie Yahoo, Microsoft, Facebook oder Google eingesammelt, mit einem anderen Programm namens Upstream kopiert die NSA Daten an Internetknoten.
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Re: Paranoia oder Wer hat Angst vorm schwarzen Mann
Und doch bleibt mE stehen, dass die Geheimdienste in einem Staatsgefüge den obersten Staatsgewalten untergeordnet sind. Wenn man also die Zügel schleifen lässt, tun sie, wie auch andere Institutionen, was sie wollen. Die USA lassen schon einige Zeit die Zügel schleifen - unter der Annahme, dass die NSA tatsächlich die von den obersten Staatsgewalten gesteckten Grenzen überschritten haben (wovon ich nicht wirklich überzeugt bin). Geheimdienste sind so aufgebaut und dazu da, eine gewisse Paranoia zu institutionalisieren, aber ein Rechtsstaat tut gut daran, die Mittel zu beschränken (um den Geheimdienst dazu zu zwingen, seine Aktivitäten auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren), sonst kommt soetwas dabei heraus.sagista hat geschrieben:@ Radames: Und da stellt sich mir die Frage, deinen Ausführungen zustimmend, in wie weit man von den Handlungen der Geheimdienste auf das Verhältnis des Staates gegenüber seinen Bürgern abstellen kann. Ich habe das Gefühl, als hätten die meisten Staaten ihre Geheimdienste nicht wirklich unter Kontrolle, sondern die Geheimdienste hätten inzwischen ein gewisses Eigenleben entwickelt und tun das, was sie können in letzter Konsequenz ohne sich zu fragen, ob sie das auch sollen.
Wenn jedoch ein Staat, der das Banner der Demokratie und Menschenrechte gerne hochhält (sowohl unter dem aktuellen, als auch unter dem letzten Präsidenten, egal was man davon hält) zulässt, dass seine Institutionen diese einfach wegwischen, hat das eine gewisse Aussagekraft über das Verhältnis des Staates zu Demokratie und Menschenrechten. Dass auch in der aktuellen Angelegenheit seit etwa einem Jahr allerhöchstens kleinste, symbolische Schritte unternommen wurden, die nicht mehr schaffen, als den Anschein des Zurückpfeifens zu wecken, und das unter dem Druck der Öffentlichkeit (auch in den USA) und - viel schlimmer - der eigenen Verbündeten, spricht für sich.
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Re: Paranoia oder Wer hat Angst vorm schwarzen Mann
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpoli ... 81030.html
Laut Informationen aus dem Fundus Edward Snowdens verfügt der britische Geheimdienst GCHQ über enorme Fähigkeiten, um Internet-Inhalte zu manipulieren. Demnach können Abstimmungen verfälscht und Videos zensiert werden.
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Re: Paranoia oder Wer hat Angst vorm schwarzen Mann
@Radames
Deine Erklärungen würden noch vielleicht für Bush ausreichen, aber schon lange nicht mehr für Obama.
Unter Obama erleben wir die typisch demokratische Außenpolitik. 100% Interessengelenkt mit 0% Voraussicht und 0% Werten.
Aber er bringt das ganze auf ein Level das schon anfängt den eigenen Interessen mehr zu schaden als zu helfen...
Das ist eines der Dinge bei denen ich mich ordentlich geirrt habe. Die Welt wäre wahrscheinlich mit McCain besser drann gewesen....
Deine Erklärungen würden noch vielleicht für Bush ausreichen, aber schon lange nicht mehr für Obama.
Unter Obama erleben wir die typisch demokratische Außenpolitik. 100% Interessengelenkt mit 0% Voraussicht und 0% Werten.
Aber er bringt das ganze auf ein Level das schon anfängt den eigenen Interessen mehr zu schaden als zu helfen...
Das ist eines der Dinge bei denen ich mich ordentlich geirrt habe. Die Welt wäre wahrscheinlich mit McCain besser drann gewesen....
Re: Paranoia oder Wer hat Angst vorm schwarzen Mann
Der Unterschied zwischen Demokraten und Republikanern ist in dieser Hinsicht nur der Stil, nicht der Inhalt. Bei Bush hätte meine Argumentation genausowenig geholfen aber genauso zugetroffen. Es ist gerade bei uns in Europa ein weit verbreiteter Irrtum, dass die Demokraten außenpolitisch "die Guten" sind und sich im Verhältnis auch der Geheimdienste zu uns nur irgendetwas ändert. Dass Obama die Herzen so dermaßen zugeflogen sind, ist ja genau dieser Illusion geschuldet.
Dass McCain wohl besser gewesen wäre, denke ich auch, auch weil er dem pragmatischen Flügel der Republikaner wieder Auftrieb verschafft hätte. Aber an der Überwachung durch Geheimdienste hätte sich nichts geändert.
Dass McCain wohl besser gewesen wäre, denke ich auch, auch weil er dem pragmatischen Flügel der Republikaner wieder Auftrieb verschafft hätte. Aber an der Überwachung durch Geheimdienste hätte sich nichts geändert.
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Re: Paranoia oder Wer hat Angst vorm schwarzen Mann
@Radames
Nicht viel. Es wäre Nuancen gewesen.
Sei es, dass er davon abgesehen hätte den NSA Untersuchungsausschuss ausspionieren zu lassen etc.
Ein großer Unterschied hätte darin bestanden, dass die Medien(in den USA) eben für die Demokraten sind (im großen und ganzen) und daher eher sehr wenig bis gar nichts in Richtung NSA bringen...
Nicht viel. Es wäre Nuancen gewesen.
Sei es, dass er davon abgesehen hätte den NSA Untersuchungsausschuss ausspionieren zu lassen etc.
Ein großer Unterschied hätte darin bestanden, dass die Medien(in den USA) eben für die Demokraten sind (im großen und ganzen) und daher eher sehr wenig bis gar nichts in Richtung NSA bringen...
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Re: Paranoia oder Wer hat Angst vorm schwarzen Mann
Im Gegensatz zur republikanischen, vorausschauenden, wertegelenkten Irak-Invasion 2003?Talron hat geschrieben:Unter Obama erleben wir die typisch demokratische Außenpolitik. 100% Interessengelenkt mit 0% Voraussicht und 0% Werten.
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.
Re: Paranoia oder Wer hat Angst vorm schwarzen Mann
@Gorbalad
Naja, der Zustand im Irak hat sich auch nicht gerade verbessert...
Und ja, ich bin noch immer der Meinung, dass Bushs Gründe vorallem ideeller Natur gewesen sind. Das man damit alleine eben auch keinen Blumentopf gewinnt sei mal dahingestellt. (Die alte Weisheit: Es ist oft besser etwas schlechtes richtg zu machen als etwas gutes falsch)
Das Problem im Irak war nicht so sehr die Invasion. (Das Chaos hätten wir dort wohl so oder so bekommen...)
Das Problem war das "Nationbuilding" danach. Und dabei hat sich Obama genauso bescheuert angsetellt wie Bush.
Es ist sogar wahr (obwohl man das in Deutschland nicht gerne hört), dass die Amerikaner wirklich von der Bevölkerung als Befreiert begrüßt wurden. Nur wenn man dann meint die Polizei entlassen zu könnnen, die Infrastruktur zusammenbrechen lässt , einen sektiererischen Spinner zum Staatsoberhaupt macht und ihm alles durchgehen lässt... Tja, dann ist man genau da, wo man jetzt ist.
Wenn man sich einmal die Ausgangslage betrachtet war der Irakkrieg grundsätzlich gesehen nicht einmal so massiv zum scheitern vorverurteilt wie z.B. die Aktion in Afghanistan.
Das Problem am Irakkrieg war, dass er faktisch keinen geopolitischen Interessen Amerikas diente. Saddam war im Prinzip ein nützlicher Faschist. Die zu beseitigen ist möglicherweise human aber meißt wenig einträglich...
Aber man muss doch faktisch sagen, dass die deutsche Kanzlerin zur Zeit anscheinend dem Wort Putins mehr vertrauen kann als dem Wort Obamas.
Naja, der Zustand im Irak hat sich auch nicht gerade verbessert...
Und ja, ich bin noch immer der Meinung, dass Bushs Gründe vorallem ideeller Natur gewesen sind. Das man damit alleine eben auch keinen Blumentopf gewinnt sei mal dahingestellt. (Die alte Weisheit: Es ist oft besser etwas schlechtes richtg zu machen als etwas gutes falsch)
Das Problem im Irak war nicht so sehr die Invasion. (Das Chaos hätten wir dort wohl so oder so bekommen...)
Das Problem war das "Nationbuilding" danach. Und dabei hat sich Obama genauso bescheuert angsetellt wie Bush.
Es ist sogar wahr (obwohl man das in Deutschland nicht gerne hört), dass die Amerikaner wirklich von der Bevölkerung als Befreiert begrüßt wurden. Nur wenn man dann meint die Polizei entlassen zu könnnen, die Infrastruktur zusammenbrechen lässt , einen sektiererischen Spinner zum Staatsoberhaupt macht und ihm alles durchgehen lässt... Tja, dann ist man genau da, wo man jetzt ist.
Wenn man sich einmal die Ausgangslage betrachtet war der Irakkrieg grundsätzlich gesehen nicht einmal so massiv zum scheitern vorverurteilt wie z.B. die Aktion in Afghanistan.
Das Problem am Irakkrieg war, dass er faktisch keinen geopolitischen Interessen Amerikas diente. Saddam war im Prinzip ein nützlicher Faschist. Die zu beseitigen ist möglicherweise human aber meißt wenig einträglich...
Aber man muss doch faktisch sagen, dass die deutsche Kanzlerin zur Zeit anscheinend dem Wort Putins mehr vertrauen kann als dem Wort Obamas.
Re: Paranoia oder Wer hat Angst vorm schwarzen Mann
Ob man versucht, den NSA-Untersuchungsausschuß ausspionieren zu lassen, hat mit dem Präsidenten mMn nicht viel zu tun. Das wird doch höchstens in den Grundzügen ganz oben entschieden; wo und wie genau, macht dann der Geheimdienst selber.
Aber gerade was die Spione angeht, muß man halt auch die Relationen bedenken. Das kocht jetzt hoch, weil die USA immer noch den Anspruch haben, die guten Freunde zu sein (mit einigem Recht). Agenten in subalternen Regierungskreisen anzuwerben, ist ja Spionage, wie sie klassischer nicht geht. Da wäre es mMn höchst blauäugig anzunehmen, daß die Russen und Chinesen das nicht die ganze Zeit genauso versuchen. Das kriegt man nur nicht mit, oder es ist weniger erfolgreich, weil in die Richtung tatsächlich Spionageabwehr betrieben wird.
Was die anderen wohl noch nicht können, ist dieses grundlegende Datensammeln über alles und jeden. Aber natürlich versuchen sie genauso, das zu erreichen. Und im chinesischen Inland dürfte das inzwischen auch bestens funktionieren.
Aber gerade was die Spione angeht, muß man halt auch die Relationen bedenken. Das kocht jetzt hoch, weil die USA immer noch den Anspruch haben, die guten Freunde zu sein (mit einigem Recht). Agenten in subalternen Regierungskreisen anzuwerben, ist ja Spionage, wie sie klassischer nicht geht. Da wäre es mMn höchst blauäugig anzunehmen, daß die Russen und Chinesen das nicht die ganze Zeit genauso versuchen. Das kriegt man nur nicht mit, oder es ist weniger erfolgreich, weil in die Richtung tatsächlich Spionageabwehr betrieben wird.
Was die anderen wohl noch nicht können, ist dieses grundlegende Datensammeln über alles und jeden. Aber natürlich versuchen sie genauso, das zu erreichen. Und im chinesischen Inland dürfte das inzwischen auch bestens funktionieren.
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Re: Paranoia oder Wer hat Angst vorm schwarzen Mann
Was ich eher das "aufregenswerte" an der ganzen Sache finde. Die Spionage fliegt, nicht unmaßgeblich durch die Snowden-Enthüllungen auf. Man beschwert sich bei den Amis, die speisen einen mit Floskeln ab. Das ganze wiederholt sich bei jedem weiter aufgedeckten Spionagefall und wenn man dann, konsequenterweise, einen diplomatischen Schoss auf den Bug (nicht mehr VOR den Bug) abgibt, dann flennen die Amis rum, dass man sowas doch bitte intern und nicht öffentlich klären soll.
Haben sie abgelehnt...dann müssen sie jetzt damit leben, dass wir auch mal patzig sind.
Haben sie abgelehnt...dann müssen sie jetzt damit leben, dass wir auch mal patzig sind.
Re: Paranoia oder Wer hat Angst vorm schwarzen Mann
@Varana
Das kocht hoch, weil es dermaßen dummdreißt war, dass man es kaum fassen kann.
Die deutsche Regierung SPD und CDU stehen die ganze Zeit unter Beschuss, dass sie sich nicht klarer wegen der NSA positionieren.
Ich meine auf einer Skala von 1 bis 10 wie bescheuert ist es dann gleich noch einen Informanten im NSA Ausschuss anzuwerben?
Du siehst die Dokumente etwas früher?
Hier stimme ich Mithrandir zu, dass es dann eben noch wesentlich durch die Reaktion des weißen Hauses verstärkt wird.
Das kocht hoch, weil es dermaßen dummdreißt war, dass man es kaum fassen kann.
Die deutsche Regierung SPD und CDU stehen die ganze Zeit unter Beschuss, dass sie sich nicht klarer wegen der NSA positionieren.
Ich meine auf einer Skala von 1 bis 10 wie bescheuert ist es dann gleich noch einen Informanten im NSA Ausschuss anzuwerben?
Du siehst die Dokumente etwas früher?
Hier stimme ich Mithrandir zu, dass es dann eben noch wesentlich durch die Reaktion des weißen Hauses verstärkt wird.
Re: Paranoia oder Wer hat Angst vorm schwarzen Mann
Das Blöde ist, dass die Werte der Republikaner größtenteils Scheiße sind.
[unqualifizierter in unregelmäßigen Abständen in die Runde geworfener Kommentar Ende]
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Re: Paranoia oder Wer hat Angst vorm schwarzen Mann
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/drop ... 81740.html
Geheimdienstleute missbrauchen Daten fremder Leute? Würde doch nie passieren! ^^
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Re: Paranoia oder Wer hat Angst vorm schwarzen Mann
http://www.spiegel.de/politik/ausland/h ... 83139.html
Konsequenzen des NSA-Spitzelwahns: Das Ende der Pressefreiheit
Die massive NSA-Überwachung knebelt auch den investigativen Journalismus in den USA. Das hat die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch jetzt erstmals in einer umfassenden Studie dokumentiert.
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Re: Paranoia oder Wer hat Angst vorm schwarzen Mann
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpoli ... 84681.html
Wenn man in der Löschung von Suchergebnissen zu Privatpersonen etwas grundsätzlich Schlimmes sieht, trifft man implizit eine Reihe von Annahmen:
Es gäbe ein Recht der Öffentlichkeit, auf einmal veröffentlichte Daten zugreifen zu dürfen.
Es gäbe eine "natürliche" Ordnung der Suchergebnisse.
Und vor allem: Die Auffindbarkeit von Daten via Suchmaschine sei alternativlos.
[...]
Das "Recht auf Vergessen" ist eine untaugliche, juristische Hilfskonstruktion für ein wichtiges Ziel, entstanden aus einem politischen Versäumnis. Die Zukunft braucht stattdessen ein Recht auf Datensouveränität, eine Weiterentwicklung des Datenschutzes in Zeiten der Vollverdatung der Welt.
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Re: Paranoia oder Wer hat Angst vorm schwarzen Mann
Schöner Artikel und auch ein schönes Zitat. Wobei mirStipenTreublatt hat geschrieben:SPON hat geschrieben:Wenn man in der Löschung von Suchergebnissen zu Privatpersonen etwas grundsätzlich Schlimmes sieht, trifft man implizit eine Reihe von Annahmen:
Es gäbe ein Recht der Öffentlichkeit, auf einmal veröffentlichte Daten zugreifen zu dürfen.
Es gäbe eine "natürliche" Ordnung der Suchergebnisse.
Und vor allem: Die Auffindbarkeit von Daten via Suchmaschine sei alternativlos.
noch besser gefallen hat.Gleichzeitig werden Suchergebnisse per Definition manipuliert, es gibt keinen natürlichen Zustand. Warum sollte die Auslistung beim Bruch bestimmter, technischer Regeln von Google richtig sein - die Auslistung beim Bruch der Privatsphäre von Privatpersonen aber nicht? Wer auf keinen Fall möchte, dass auch nur die Möglichkeit eines "Rechts auf Vergessenwerden" besteht, sagt damit: Die AGB von Google sind mir mehr wert als die Grundrechte einzelner Personen. Das ist eine legitime Position. Allerdings eine legitime Douchebag-Position. Erst recht, weil die lautesten Gegner des "Rechts auf Vergessenwerden" spielend die Suchergebnisse zu ihren eigenen Namen beeinflussen könnten, wenn es darauf ankäme.
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Re: Paranoia oder Wer hat Angst vorm schwarzen Mann
Natürlich besteht ein "Recht auf Vergessen". Das bestreitet nichtmal Google.
Aber wenn man das Recht auf Vergessen umsetzen will, dann sollte man die Information direkt vom Server löschen. Und wenn die Information vom Server gelöscht wurde, DANN kann man Google auffordern, die Information auch aus der Suchmaschine zu löschen. Und dann macht Google das auch.
Aber von Google zu fordern, die Daten aus der Suchmaschine zu löschen und gleichzeitig aber die Beibehaltung der Daten auf dem Server zu erlauben, ist widersinnig.
SPON hat ja bereits das Vorhaben von Ursula von der Leyen angesprochen. Und das Urteil im Google-Prozess erinnert mich selber auch sehr an die damalige Debatte: Von der Leyen wollte illegale Webseiten sperren, indem der Zugang auf die Seiten verhindert wurde. Die illegalen Inhalte dürften aber weiterhin auf dem Server bleiben.
Dieses Gesetzesvorhaben ist glücklicherweise gescheitert.
Aber scheinbar hatte der Richter im Google-Prozess die gleichen ursulesken Ansichten.
Den Satz aus SPON, den ich hervorheben möchte:
Aber wenn man das Recht auf Vergessen umsetzen will, dann sollte man die Information direkt vom Server löschen. Und wenn die Information vom Server gelöscht wurde, DANN kann man Google auffordern, die Information auch aus der Suchmaschine zu löschen. Und dann macht Google das auch.
Aber von Google zu fordern, die Daten aus der Suchmaschine zu löschen und gleichzeitig aber die Beibehaltung der Daten auf dem Server zu erlauben, ist widersinnig.
SPON hat ja bereits das Vorhaben von Ursula von der Leyen angesprochen. Und das Urteil im Google-Prozess erinnert mich selber auch sehr an die damalige Debatte: Von der Leyen wollte illegale Webseiten sperren, indem der Zugang auf die Seiten verhindert wurde. Die illegalen Inhalte dürften aber weiterhin auf dem Server bleiben.
Dieses Gesetzesvorhaben ist glücklicherweise gescheitert.
Aber scheinbar hatte der Richter im Google-Prozess die gleichen ursulesken Ansichten.
Den Satz aus SPON, den ich hervorheben möchte:
Das ist IMHO das Essentielle: Es sollte nicht um die Auffindbarkeit der Daten sondern um deren Speicherung/Löschung gehen.SPON hat geschrieben:Die Zukunft braucht stattdessen ein Recht auf Datensouveränität, eine Weiterentwicklung des Datenschutzes in Zeiten der Vollverdatung der Welt. Das bedeutet, dass Einzelpersonen mehr Rechte auf Eingriff in die Speicherung von Daten zu ihrer Person bekommen, unabhängig von den Mechanismen der Auffindbarkeit.
Re: Paranoia oder Wer hat Angst vorm schwarzen Mann
Geheimdienstdiskussion: Pro und Contra zusammengefasst
[youtubehd][/youtubehd]
[youtubehd][/youtubehd]
Re: Paranoia oder Wer hat Angst vorm schwarzen Mann
Ein Überwachungsselbstversuch hat geschrieben:Für mich ist der Selbstversuch mit dem Handy eine Offenbarung. Ich habe nichts zu verbergen, und doch lebt mein „Ich“ von meiner Privatheit und meinen kleinen Geheimnissen. Doch diese Wunderwerke moderner Technik sind zu Verrätern verkommen, die wir ständig bei uns tragen, am eigenen Körper. Auch wenn ich rational wusste, was auf mich zukommt, bin ich erstaunt über die emotionale Dimension, die dieses Abhörexperiment in mir auslöst. Ich fühle mich wie ein digitaler Judas, ein Verräter, der eindringt in die Privatheit meiner Freunde und damit den „anderen“ Zugang verschafft. Das Vertrauen meiner Freunde wird missbraucht, weil ich ein Handy bei mir trage, weil ich E-Mails versende oder in meinem elektronischen Adressbuch die Namen meiner Liebsten führe. Das Bewusstsein, dass im Kern jeder von uns eine anonyme Datenmaschinerie füttert, die zunehmend mehr weiß über jeden Einzelnen von uns, über unsere Vorlieben und Intimitäten, ist eine neue nie dagewesene Qualität.
Re: Paranoia oder Wer hat Angst vorm schwarzen Mann
Achja, obwohl es:
Absurderweise ist Bundesminister Prof. Brandstetter ein fachlich sehr versierter Jurist, sollte es also besser wissen. Dennoch sieht man auch daran, dass selbst Urteile von Verfassungsgerichten nicht ausreichen, um Begehrlichkeiten der Überwachungsbefürworter zum Verstummen zu bringen. Genau deshalb ist es wichtig, dass weiterhin NGOs wie der AK Vorrat in dem Bereich tätig sind.
- ein EuGH-Urteil gibt, dass die Vorratsdatenspeicherung (als anlass-/verdachtslose Speicherung der Verkehrs- und Standortdaten aller Telekommunikationskunden) gegen die Grundrechte der Europäischen Union verstößt,
- und ein Urteil des österreichischen Verfassungsgerichtshofs (VfGH) vorliegt, dass die Vorratsdatenspeicherung (aus den gleichen Gründen) gegen die in Österreich im Verfassungsrang stehende EMRK und das Datenschutzgesetz (das Grundrecht auf Datenschutz darin steht ebenfalls im Verfassungsrang) verstößt,
Absurderweise ist Bundesminister Prof. Brandstetter ein fachlich sehr versierter Jurist, sollte es also besser wissen. Dennoch sieht man auch daran, dass selbst Urteile von Verfassungsgerichten nicht ausreichen, um Begehrlichkeiten der Überwachungsbefürworter zum Verstummen zu bringen. Genau deshalb ist es wichtig, dass weiterhin NGOs wie der AK Vorrat in dem Bereich tätig sind.
Ra'andrat Akhbar!
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Meine Region der Grenzgrafschaften - WHF RPG
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Re: Paranoia oder Wer hat Angst vorm schwarzen Mann
Wenn man sich mal darüber nachdenkt, was diese neue iatch von Apple alles können und aufzeichnen soll, wie sehr sie das alltägliche Leben dokumentiert, fühlt sich der Gedanke, dass in den USA Krankenkassen mit Google zusammenarbeiten sollen, um das Ding an ihre Kunden zu verticken doch recht merkwürdig an.
Wer weiß wie sich das entwickeln wird, wenn Krankenkassen eine Möglichkeit erhalten ihre Mitglieder theoretisch aus der ferne zu überwachen, wie viel Sport sie treiben, wie viel Bewegung sie bekommen, wie viele Kalorien man verbraucht, Puls und Kreislauf, Schlafverhalten und mehr. Da sehe ich enormes Missbrauchspotential, bin mal gespannt wann die ersten so etwas verpflichtend machen, wenn man einen Neuvertrag abschließen will.
Wer weiß wie sich das entwickeln wird, wenn Krankenkassen eine Möglichkeit erhalten ihre Mitglieder theoretisch aus der ferne zu überwachen, wie viel Sport sie treiben, wie viel Bewegung sie bekommen, wie viele Kalorien man verbraucht, Puls und Kreislauf, Schlafverhalten und mehr. Da sehe ich enormes Missbrauchspotential, bin mal gespannt wann die ersten so etwas verpflichtend machen, wenn man einen Neuvertrag abschließen will.
- Olvir Albruch
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Re: Paranoia oder Wer hat Angst vorm schwarzen Mann
Kleiner Nachtrag zu dem Thema von vor ein paar Seiten:
Why Germans pay cash for almost everything
MfG,
Olvir Albruch
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