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Wulff - Wie lange noch?
Re: Wulff - Wie lange noch?
*löschmich*
Zuletzt geändert von Ifram am 15.08.2014 14:34, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Wulff - Wie lange noch?
Das war ja schon um die Jahreswende so:
Der Bundespräsident hat nix zu sagen, also ist es auch nicht so wichtig, ob er geht oder bleibt.
Wer was gegen die Regierung hat, muß versuchen, die Bundespräsidentenrücktritte gegen Merkel zu instrumentalisieren. Und manche versuchen es halt mit dem Holzhammer durch die Wand, wie diese Tirade.
Kurz Kopf schütteln, wundern (oder auch nicht, von einem "ehemaligen NDR-Chefreporter"), warum es das auf die Tagesschau-Seite geschafft hat, weitergehen.
Der Bundespräsident hat nix zu sagen, also ist es auch nicht so wichtig, ob er geht oder bleibt.
Wer was gegen die Regierung hat, muß versuchen, die Bundespräsidentenrücktritte gegen Merkel zu instrumentalisieren. Und manche versuchen es halt mit dem Holzhammer durch die Wand, wie diese Tirade.
Kurz Kopf schütteln, wundern (oder auch nicht, von einem "ehemaligen NDR-Chefreporter"), warum es das auf die Tagesschau-Seite geschafft hat, weitergehen.
Zuletzt geändert von Varana am 17.02.2012 19:12, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Wulff - Wie lange noch?
schon befremdlich, wenn ein Medienmogul und ein Staatsanwalt den höchsten Mannn im Staat zum Rücktritt zwingen...
Ihr findet meine Hausregelsammlungen zu DSA 4 und zu DSA 5 beta in der Wiki Aventurica.
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Re: Wulff - Wie lange noch?
Hape Kerkeling hat ja schon mal die Luft in Bellevue geschnuppert.Cavia hat geschrieben:Ich finde ja, Günther Jauch wird Bundespräsident
MfG,
Olvir Albruch
Re: Wulff - Wie lange noch?
Eigentlich finde ich, das hat er schon selbst geschafft. Die beiden sind nur Statisten, die im Prinzip eine automatische Reaktion folgen ließen: Der Staatsanwalt ist verpflichtet Hinweisen auf eine Straftat nachzugehen, die Medien sollen auch für ihre Rechte einstehen und bei Versuchen der politischen Einflussnahme diese auch öffentlich machen.Zac hat geschrieben:schon befremdlich, wenn ein Medienmogul und ein Staatsanwalt den höchsten Mannn im Staat zum Rücktritt zwingen...
Ra'andrat Akhbar!
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Re: Wulff - Wie lange noch?
Ich denke auch, dass sich Wulff das Ganze in erster Linie selbst zuzuschreiben hat. Das Verhalten der Bild-Zeitung und anderer Medien kann man sicherlich kritisch sehen, wie fast immer, wenn es neben der sachlichen Berichterstattung auch um Stimmungsmache geht, aber dem Staatsanwalt kann man sicherlich keinen Vorwurf machen. Wo kämen wir da hin, wenn die Staatsanwaltschaft gegen den gemeinen Bürger ein Ermittlungsverfahren einleitet, wenn hinreichende Verdachtsmomente vorliegen, gegen einen Politiker, auch wenn es sich um den Bundespräsidenten handelt jedoch nicht.
Ich bin mal gespannt, wer Nachfolger werden wird. Von den bislang genannten Kandidaten würde ich Norbert Lammert präferieren. Er hat schon als Bundestagspräsident seine Integrität unter Beweis gestellt und macht auf mich den Eindruck, trotz CDU-Parteibuch unabhängig agieren zu können.
Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass Merkel nun Gauck ins Gespräch bringen könnte, da SPD und Grüne den kaum ablehnen können und Merkel da sicher Gewinn drauss ziehen würde.
Ich bin mal gespannt, wer Nachfolger werden wird. Von den bislang genannten Kandidaten würde ich Norbert Lammert präferieren. Er hat schon als Bundestagspräsident seine Integrität unter Beweis gestellt und macht auf mich den Eindruck, trotz CDU-Parteibuch unabhängig agieren zu können.
Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass Merkel nun Gauck ins Gespräch bringen könnte, da SPD und Grüne den kaum ablehnen können und Merkel da sicher Gewinn drauss ziehen würde.
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Re: Wulff - Wie lange noch?
Lammert wäre sicherlich nicht die schlechteste Wahl, auf jeden Fall besser als die von der Leyen.
Letzten Endes ist Bundespräsident momentan ein Amt wie der Karnevalskönig:
Macht sich gut auf dem Klingelschild, hat ansonsten aber nix zu sagen. Das scheitert mMn v.a. daran, dass ich derzeit keinen wirklich fähigen Kandidaten sehe, der in der Lage ist, sich dort draußen zu behaupten und auch mal durchzusetzen.
MfG,
Olvir Albruch
Letzten Endes ist Bundespräsident momentan ein Amt wie der Karnevalskönig:
Macht sich gut auf dem Klingelschild, hat ansonsten aber nix zu sagen. Das scheitert mMn v.a. daran, dass ich derzeit keinen wirklich fähigen Kandidaten sehe, der in der Lage ist, sich dort draußen zu behaupten und auch mal durchzusetzen.
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Re: Wulff - Wie lange noch?
Ja, das hat er. Denn durch seine Äußerungen hat er die Medienmogule dazu bewegt gegen ihn vorzugehen und ihn zu demontieren.sagista hat geschrieben:Ich denke auch, dass sich Wulff das Ganze in erster Linie selbst zuzuschreiben hat.
Keine Ahnung wie ihr euch Politik so vorstellt, aber der Regelfall ist so: Jeder, der hoch hinaus will, muss sich erst schmutzig machen. Saubermänner ohne Dreck am Stecken sind nicht kontrollierbar/erpressbar und darum auch nicht tragfähig in einem politischen System, das auf Kontrolle und Klüngel basiert.
Ich habe bis heute keine Ahnung, was genau Wulff denn nun vorgeworfen wird, denn es ist auch nicht wichtig. Er wird sich Feinde gemacht haben, die dann eine "Akte" über ihn ausgepackt haben um ihn in den Medien zu zerstören. Zudem laufen solche Medien-Kampagnen auch immer nach Schema F ab, so werden bspw. nie alle kleinen Vorwürfe auf einmal, sondern immer nur stückchenweise veröffentlicht, denn langanhaltendes Gerede erzielt die beste Wirkung beim Proletariat: steter Tropfen höhlt den Stein.
Und da die paar großen Medien quasi ein Monopol über die Berichterstattung genießen, gibt es ja auch nichts, was Wulff hätte dagegen unternehmen können. Das westeuropäische politische System basiert nunmal auf schwachen, beliebig austauschbaren Politikern, denn starke Volksvertreter sind eine Gefahr für's System.
Das einzige was mich interessieren würde, wäre der wahre Grund, weswegen Springer und Co überhaupt erst gegen ihn losgezogen sind. Aber das wird man wohl erst später in Geschichtsbüchern zu lesen finden.
Für den nächsten Bundespräsidenten kann man daher auch mit absoluter Sicherheit sagen: Völlig egal wer es wird, es ändert nichts.
Re: Wulff - Wie lange noch?
Es gibt Gerüchte, Wulff hätte dem ESM kritisch gegenübergestanden, den er ja hätte unterzeichnen müssen... kA ob da was dran ist.
Aber mir kommt die ganze Sache auch sehr merkürdig vor. Warum hat die Bild z.B. das Telefonat etc. Scheibbchenweise veröffentlicht?
Aber mir kommt die ganze Sache auch sehr merkürdig vor. Warum hat die Bild z.B. das Telefonat etc. Scheibbchenweise veröffentlicht?
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Re: Wulff - Wie lange noch?
Weil die Tag für Tag ne Auflage zu verkaufen haben? Die wären schön dumm, wenn sie größere Themen in einem Zug abfrühstücken würden.Warum hat die Bild z.B. das Telefonat etc. Scheibbchenweise veröffentlicht?
Außerdem frisst es sich mEn tiefer ins Gedächtnis der Leser, wenn man das Thema streckt.
- Olvir Albruch
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Re: Wulff - Wie lange noch?
Gauck also. Ich sehe seine politischen Positionen teilweise sehr kritisch, aber stilistisch is der Typ der Hammer: "Ich habe mich noch nicht mal gewaschen."
Edit: Das ist doch mal recht interessant in diesem Zusammenhang:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=12283
Edit: Das ist doch mal recht interessant in diesem Zusammenhang:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=12283
Zuletzt geändert von Baltusius am 20.02.2012 14:50, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wulff - Wie lange noch?
Jetzt haben wir also eine protestantische Doppelspitze in Deutschland. Fragt sich nur, wie gut der Herr Gauck sich vom wulffen abgrenzen kann:Baltusius hat geschrieben:Gauck also. Ich sehe seine politischen Positionen teilweise sehr kritisch, aber stilistisch is der Typ der Hammer: "Ich habe mich noch nicht mal gewaschen."
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Re: Wulff - Wie lange noch?
Das mit der "protestantischen Doppelspitze aus dem Osten" habe ich gestern bei Jauch gehört und ich habe mich die ganze Zeit gefragt "Wen interessierts? Welche Relevanz hat dies?" Es ist doch völlig irrelevant, ob nun ein Katholik, Protestant oder was weiß ich an der Spitze des Staates steht, solang die Religionsangehörigkeit keinen Einfluß auf die Amtsführung hat.
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Re: Wulff - Wie lange noch?
Vielleicht soll damit impliziert werden, dass sie einen Einfluß hat/haben wird? Finde ich jetzt bei Angehörigen von Parteien, die eine Religion im Namen führen, nicht so abwegig.
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.
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Re: Wulff - Wie lange noch?
Naja, mehr als ein wenig, ich nenne es mal christliche Folklore findet sich auch bei CDU oder CSU nicht. Ein bedenklicher religiöser Einfluß wäre, wenn man z.B. ernsthaft die Position vertreten würde, biblische Maßstäbe an die Rechtssprechung anzulegen wie z.B. Körperstrafen oder wenn man beginnen würde, religiöse Minderheiten zu verfolgen. Ich sehe das C bei den Unionsparteien eher als Relikt aus der Vergangenheit denn als prägendes Charakteristikum. An der Tagespolitik sehe ich jedenfalls wenig christliches, zumindest nicht mehr oder weniger als z.B. in der SPD.
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Re: Wulff - Wie lange noch?
Jungs, ich meinte das nicht ernst. Immer locker durch die Hose atmen, ok?
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Re: Wulff - Wie lange noch?
Hehe, schon klar, Grinder.
Ich bezog mich auf die Sendung bei Jauch gestern, ist mir nur wieder eingefallen, als ich deinen Post gelesen habe. Ich fand einfach diese Gedankenspiele in der Sendung so absurd, weil mir adhoc niemand aus meinem Umfeld einfällt, den es interessiert, ob ein Politiker nun Katholik oder Protestant ist
Ich bezog mich auf die Sendung bei Jauch gestern, ist mir nur wieder eingefallen, als ich deinen Post gelesen habe. Ich fand einfach diese Gedankenspiele in der Sendung so absurd, weil mir adhoc niemand aus meinem Umfeld einfällt, den es interessiert, ob ein Politiker nun Katholik oder Protestant ist
Re: Wulff - Wie lange noch?
Zitat Heiner Geißler diesbezüglich bei G.Jauch: "Das ist lediglich bezeichnend für den politischen Katholizismus."
Ich bin wirklich gespannt auf Gaucks Perfomance!
Ich bin wirklich gespannt auf Gaucks Perfomance!
Re: Wulff - Wie lange noch?
Es geht vor allem darum, dass die Kanzlerin aus einem Pastorenhaushalt kommt und Gauck Pastor ist. Daher der Punkt und die Bedenken, den ich zumindest bei Gauck nachvollziehen kann und auch teile. Ein Pastor der sehr lange Gemeinden betreut hat, legt das nicht ab, wäre ja auch seltsam, wenn er das auf einmal tun würde. Das führt zur Befrüchtung, dass bei entsprechenden Fragen mit religiösen Bezug die nötige Neutralität fehlen wird. Das fand ich bei Rau schon oft hart an der Grenze, hier fürchte ich mehr.
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Re: Wulff - Wie lange noch?
Die deutsche Angst vor Religion ist doch immer wieder absurd. Es wird hingenommen, dass bankennahe Politiker hunderte von Milliarden an Steuergeldern für Spekulanten rauswerfen, aber wenn ein Politiker an Gott glaubt, dann fürchtet jeder gleich das Schlimmste.
- Grinder
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Re: Wulff - Wie lange noch?
Der glaubt nicht nur an Gott, der hat auch noch für die Kirche gearbeitet! Skandal! Angstmachend!
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- Rhys ui Cadrach
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Re: Wulff - Wie lange noch?
Als nächstes ruft er noch nen neuen Kreuzzug aus.
Aber mal im Ernst:
Die Süddeutsche hat übrigens ein Interview mit ihm aus dem Jahre 2010 online gestellt. Dies ist äußerst interessant, da in diesem auch einige Thesen enthalten sind, die gerade wieder völlig sinnentstellend falsch zitiert durch die Medien gejagt werden. Wer dabei mitdiskutieren möchte, sollte sich das Interview durchaus mal durchlesen und ein wenig darüber nachdenken. Link
Aber mal im Ernst:
Die Süddeutsche hat übrigens ein Interview mit ihm aus dem Jahre 2010 online gestellt. Dies ist äußerst interessant, da in diesem auch einige Thesen enthalten sind, die gerade wieder völlig sinnentstellend falsch zitiert durch die Medien gejagt werden. Wer dabei mitdiskutieren möchte, sollte sich das Interview durchaus mal durchlesen und ein wenig darüber nachdenken. Link
Man darf die Dinge nicht immer nur anschieben. Man muss sie auch mal geschehen lassen. - Der kleine Bruder, S. Regener
Re: Wulff - Wie lange noch?
@Baltusius:
Jo, das war auch so ein Zitat, bei dem ich mich gefragt habe, was mir der Mann damit sagen möchte. Was soll dieser Politische Katholizismus sein, was vertritt dieser und wer vertritt diesen? Diese Fragen beziehen sich wohlgemerkt auf die Gegenwart, nicht auf die Vergangenheit.
@Judas:
Diese Bedenken kann ich nicht wirklich nachvollziehen. In wie weit sollte es bedenklich sein, dass Gauck lange Jahre Gemeinden betreut hat? Seine "Gemeinde" wächst auf 80 Millionen Menschen, wenn er gewählt ist. Gerade dies prädestiniert ihn doch fast eher für dieses Amt. Warum ihm bei Fragen mit religiösem Bezug dies im Weg stehen sollte verstehe ich nicht. Ich rechne zumindest nicht damit, dass er bei seiner ersten Rede zur Deutschen Einheit die Bevölkerung mit einem Satz wie "Der Islam gehört nicht zu Deutschland" überraschen wird.
@Rhys:
Ich habe das Interview jetzt nicht ganz gelesen, aber das, was ich gelesen habe macht ihn sympathisch. Ich verstehe sowieso nicht, woher auf einmal dieses ganze Kontra-Gauck-Feuer aus dem Netz kommt. Gauck wäre zwar auch nicht meine erste Wahl gewesen, aber dennoch denke ich, dass er einen guten Job machen wird.
Jo, das war auch so ein Zitat, bei dem ich mich gefragt habe, was mir der Mann damit sagen möchte. Was soll dieser Politische Katholizismus sein, was vertritt dieser und wer vertritt diesen? Diese Fragen beziehen sich wohlgemerkt auf die Gegenwart, nicht auf die Vergangenheit.
@Judas:
Diese Bedenken kann ich nicht wirklich nachvollziehen. In wie weit sollte es bedenklich sein, dass Gauck lange Jahre Gemeinden betreut hat? Seine "Gemeinde" wächst auf 80 Millionen Menschen, wenn er gewählt ist. Gerade dies prädestiniert ihn doch fast eher für dieses Amt. Warum ihm bei Fragen mit religiösem Bezug dies im Weg stehen sollte verstehe ich nicht. Ich rechne zumindest nicht damit, dass er bei seiner ersten Rede zur Deutschen Einheit die Bevölkerung mit einem Satz wie "Der Islam gehört nicht zu Deutschland" überraschen wird.
@Rhys:
Ich habe das Interview jetzt nicht ganz gelesen, aber das, was ich gelesen habe macht ihn sympathisch. Ich verstehe sowieso nicht, woher auf einmal dieses ganze Kontra-Gauck-Feuer aus dem Netz kommt. Gauck wäre zwar auch nicht meine erste Wahl gewesen, aber dennoch denke ich, dass er einen guten Job machen wird.
Zuletzt geändert von sagista am 22.02.2012 00:00, insgesamt 4-mal geändert.
Re: Wulff - Wie lange noch?
Ob einer katholisch oder evangelisch ist, ist beim Ämterschacher der CSU sehr wichtig! Außerdem, ob einer Ober- oder Niederbayer, Franke oder Schwabe ist. Ohne einen gut austarierten Proporz läuft da gar nichts.
Gauck ist natürlich Christ. Wenn man sich seine Laufbahn aber so anschaut, wird ziemlich klar, daß er vor allem deshalb Pastor geworden ist, weil das das einzige Studium war, das ihm offenstand. Er ist seit Oktober 1989 vom Gemeindedienst freigestellt und seit 1990 nicht mehr bei der Kirche angestellt - allzu missionarisch hat er sich in religiösen Dingen seitdem nicht gezeigt. Da hat er inzwischen andere Themen.
Und selbst wenn - na und?
Gauck ist natürlich Christ. Wenn man sich seine Laufbahn aber so anschaut, wird ziemlich klar, daß er vor allem deshalb Pastor geworden ist, weil das das einzige Studium war, das ihm offenstand. Er ist seit Oktober 1989 vom Gemeindedienst freigestellt und seit 1990 nicht mehr bei der Kirche angestellt - allzu missionarisch hat er sich in religiösen Dingen seitdem nicht gezeigt. Da hat er inzwischen andere Themen.
Und selbst wenn - na und?
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Re: Wulff - Wie lange noch?
Ich fürchte, das ist eine Frucht des Internetzeitalters. Ignorant rumstänkern, das gab's natürlich schon immer. Aber die tausend- bis millionenfache Multiplikation von dahingeworfenen Wutsätzchen, das ist neu. Twitter, Facebook & Co. helfen da natürlich auch. Wie oft ich in "meinen" FB-Debatten diese Aufzählung, warum Gauck "völlig ungeeignet" ist, gefunden habe - da wurde einfach wild drauflos kopiert. Oft bar jeglicher Kenntnis der Quellen.sagista hat geschrieben:Ich verstehe sowieso nicht, woher auf einmal dieses ganze Kontra-Gauck-Feuer aus dem Netz kommt.
Diese Beobachtung mache ich aber seit ein paar Jahren öfter. Da wird mit irgendwelchen Schlagworten um sich geworfen, sich ereifert und gewütet, nicht selten völlig an der Realität vorbei. Das erschreckt mich schon etwas, zumal die Medien mitmachen und es eine ungeahnte Kraft entfalten kann.
Re: Wulff - Wie lange noch?
In einer Art "E-Dialektik" korrigiert sich das aber meist auch relativ schnell wieder. Dass "große" Medien ungeprüft solche Sachen weitergeben ist allerdings keine Auszeichnung für diese.
Das Interview in der Süddeutschen war i.d.T. recht erhellend, und ich würde ihm fast überall zustimmen. Wie gesagt, ich bin wirklich gespannt auf seine erste Rede.
Das Interview in der Süddeutschen war i.d.T. recht erhellend, und ich würde ihm fast überall zustimmen. Wie gesagt, ich bin wirklich gespannt auf seine erste Rede.
Re: Wulff - Wie lange noch?
Es würde mich nicht wundern, wenn wegen solcher, ich nenne es mal etwas dramatisierend, Exzesse an Verleumdungen, Beleidigungen und Verbreitung von Unwahrheiten aus der Annonymität des Internets gegen einzelne Personen Rufe und Forderungen nach gewissen Maßnahmen laut werden, die ich nicht befürworte, aber die anscheinend notwendig werden.
Anscheinend ist ein nicht zu unterschätzender Teil von Menschen nicht in der Lage, mit maximaler Freiheit umzugehen. Das gilt für irgendwelche Börsenspekulanten, die die gewährten Freiheiten auf den Finanzmärkten gnaden- und skrupellos ausnutzen genauso wie für Leute, die anscheinend einen morbiden Spaß darin sehen, Personen im Netz zum Großteil wider besseren Wissens niederzumachen.
Diese Aussagen mag man nun etwas seltsam finden, wenn man den von mir gewählten Titel dieses Threads betrachtet, aber ich versuche mich zumindest an Fakten zu orientieren.
Die dahinter stehende Dynamik muss bedenklich stimmen, vor allem, wenn man bedenkt, dass diese Mechanismen auch in anderen Situationen funktionieren.
Anscheinend ist ein nicht zu unterschätzender Teil von Menschen nicht in der Lage, mit maximaler Freiheit umzugehen. Das gilt für irgendwelche Börsenspekulanten, die die gewährten Freiheiten auf den Finanzmärkten gnaden- und skrupellos ausnutzen genauso wie für Leute, die anscheinend einen morbiden Spaß darin sehen, Personen im Netz zum Großteil wider besseren Wissens niederzumachen.
Diese Aussagen mag man nun etwas seltsam finden, wenn man den von mir gewählten Titel dieses Threads betrachtet, aber ich versuche mich zumindest an Fakten zu orientieren.
Die dahinter stehende Dynamik muss bedenklich stimmen, vor allem, wenn man bedenkt, dass diese Mechanismen auch in anderen Situationen funktionieren.
Re: Wulff - Wie lange noch?
Ich glaube nicht, dass jemand der aktiv als Pastor gearbeitet hat und auch nach seiner Freistellung immer wieder einmal als Pastor tätig war, die nötige Neutralität mitbringt, die ich in einem solchen Staatsamt erwarte. Wer was glaubt, ist mir herzlich egal, auch wenn ich es nicht nachvollziehen kann. Hier haben wir zum Glück auch die positive und negative Religionsfreiheit in Deutschland erkämpft. Wenn aber jemand aus einem solch religionsnahen Beruf oder Bereich kommt, dann glaube ich nicht, dass eine Trennung vom Amt des Bundespräsidenten und dem religiösen gelingt. Wer Pastor wird, tut das aus Berufung, die legt man nicht einfach ab.sagista hat geschrieben:(...) Diese Bedenken kann ich nicht wirklich nachvollziehen. In wie weit sollte es bedenklich sein, dass Gauck lange Jahre Gemeinden betreut hat? Seine "Gemeinde" wächst auf 80 Millionen Menschen, wenn er gewählt ist. (...)
Und das mit der Gemeinde ist genau einer der Punkte, den ich befürchte. Die Bürger der BRD sind keine Gemeinde, die einen Seelsorger brauchen. Der Bundespräsident hat m.E. im Amt auf alle Bezüge auf Religion zu verzichten. Nur so kann er auch Präsident aller Deutschen und damit auch derjenigen ohne Religion sein.