Griechenland und der Euro
Griechenland und der Euro
Hallo
Mich interessiert wie es mit der Einschätzung dieses Forums zum Thema Griechenland und neue Eurokriese aussieht. Habe mich jetzt mal entschlossen einen Thread mit Umfrage aufzumachen. Ich habe einfach mal nur 3 mögliche Antwortmöglichkeiten eingestellt welche sich nur auf den Verlauf der derzeitigen Verhandlungen beziehen. Ich habe zumindest keine möglichkeit gesehen es allgemeiner zu machen ohne das die möglichen Antworten explodieren. (Auch jetzt fehlen einige eher spezielle Optionen wie zum Beispiel: Die Sache wird zu einem Problem für die Nato, wenn Griechenland kurz vor dem Austritt steht...)
Das wars eigentlich auch schon.
Mich interessiert wie es mit der Einschätzung dieses Forums zum Thema Griechenland und neue Eurokriese aussieht. Habe mich jetzt mal entschlossen einen Thread mit Umfrage aufzumachen. Ich habe einfach mal nur 3 mögliche Antwortmöglichkeiten eingestellt welche sich nur auf den Verlauf der derzeitigen Verhandlungen beziehen. Ich habe zumindest keine möglichkeit gesehen es allgemeiner zu machen ohne das die möglichen Antworten explodieren. (Auch jetzt fehlen einige eher spezielle Optionen wie zum Beispiel: Die Sache wird zu einem Problem für die Nato, wenn Griechenland kurz vor dem Austritt steht...)
Das wars eigentlich auch schon.
Re: Griechenland und der Euro
Ist mit der Umfrage gemeint, was man vermutet/befürchtet, was passieren wird oder was man für das beste hält?
Re: Griechenland und der Euro
Frage ist auch ob ein "Schuldenschnitt" (in welcher Form auch immer) die vielfältigen Probleme von Griechenland lösen kann.
Re: Griechenland und der Euro
@sagista
Grundsätzlich was man glaubt, was passieren wird, in sagen wir den nächten 6 Monaten.
Ich bin hänge zwischen option 2 und 3. 2 halte ich für wesentlich wahrscheinlicher, aber 3 für definitiv möglich, wenn beide Seiten beginnen aneinander vorbeizureden.
@Leta
Die Antwort darauf ist wohl nein. Aber es geht mir weniger darum, worauf es schlussendlich hinausläuft (in 2, 3 oder 4 Jahren). Dafür gibt es (in meinen Augen) viel zu viele parallele Entwicklungen die darauf Einfluss haben könnten. Das wäre dann schlicht raten.
Grundsätzlich was man glaubt, was passieren wird, in sagen wir den nächten 6 Monaten.
Ich bin hänge zwischen option 2 und 3. 2 halte ich für wesentlich wahrscheinlicher, aber 3 für definitiv möglich, wenn beide Seiten beginnen aneinander vorbeizureden.
@Leta
Die Antwort darauf ist wohl nein. Aber es geht mir weniger darum, worauf es schlussendlich hinausläuft (in 2, 3 oder 4 Jahren). Dafür gibt es (in meinen Augen) viel zu viele parallele Entwicklungen die darauf Einfluss haben könnten. Das wäre dann schlicht raten.
- Gorbalad
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Re: Griechenland und der Euro
Die Kredite haben Griechenland eher nicht geholfen: http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 90710.html
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.
- Denderan Marajain
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Re: Griechenland und der Euro
Was auch logisch warGorbalad hat geschrieben:Die Kredite haben Griechenland eher nicht geholfen: http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 90710.html
Re: Griechenland und der Euro
Das war so klar.
Sir Isaac Newton ist der tödlichste Bastard im ganzen Weltraum!
Re: Griechenland und der Euro
Der Artikel erklärt uns jetzt den Unterschied zwischen guten und schlechten "Griechenlandhilfen" - der Regierung mit dem gelieferten Geld zu erlauben
- Kredite abzulösen
- Kreditzinsen zu zahlen
- ihren Banken so viel Geld zu geben, dass die die Automaten füllen können usw.
sei also "schlecht" - und was erst mal durch die bekanntermaßen effiziente und korruptionsarme griechisch-staatliche Haushaltsmühle gedreht wird, sei "gut".
Das Fazit, dass man vllt. besser die "Investoren" hätte in der Pleite hätte bluten lassen und nicht dem schon versenkten Geld weiteres hinterherschmeisst, will ich gar nicht widersprechen - aber auf einen "Wert" griechischer Banken hat doch wirklich seit 5 jahren keiner mehr gehofft, oder?
- Kredite abzulösen
- Kreditzinsen zu zahlen
- ihren Banken so viel Geld zu geben, dass die die Automaten füllen können usw.
sei also "schlecht" - und was erst mal durch die bekanntermaßen effiziente und korruptionsarme griechisch-staatliche Haushaltsmühle gedreht wird, sei "gut".
Das Fazit, dass man vllt. besser die "Investoren" hätte in der Pleite hätte bluten lassen und nicht dem schon versenkten Geld weiteres hinterherschmeisst, will ich gar nicht widersprechen - aber auf einen "Wert" griechischer Banken hat doch wirklich seit 5 jahren keiner mehr gehofft, oder?
- AngeliAter
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Re: Griechenland und der Euro
Ach, es wäre besser gewesen wenn die Automaten (sprich Banken) kein Geld hätten, die Menschen dann nichts mehr zu Essen kaufen könnten und nach 5 Tagen dann die größte Party in Griechenland (also die Unruhen bei einem Untergang der Zivilisation) ausbrechen.
Dann hätten wir zwar die Griechen bedauert aber uns dann wenig später gegenseitig auf die Schultern geklopft und uns gratuliert, das wir da ja kein Geld "verschwendet" haben
Dann hätten wir zwar die Griechen bedauert aber uns dann wenig später gegenseitig auf die Schultern geklopft und uns gratuliert, das wir da ja kein Geld "verschwendet" haben
Das Stockholm-Syndrom ist eine anerkannte Methode um neue Freundschaften zu schließen.
Re: Griechenland und der Euro
Wenn das Geld nun auch bei den griechischen Banken gelandet wäre.
Der Löwenanteil ist aber z.B. bei deutschen Banken gelandet.
Der Löwenanteil ist aber z.B. bei deutschen Banken gelandet.
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- AngeliAter
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Re: Griechenland und der Euro
Seltsamerweise konnte aber nach diesen Kredit dann die Zivilbevölkerung wieder Geld von den Banken abheben.
Und natürlich braucht man sich nicht zu wundern wenn die Regierung zahlungsunfähig wegen einer Rückzahlung wird, das ein neuer Kredit dann genau diese Rückzahlung bedient.
Und natürlich braucht man sich nicht zu wundern wenn die Regierung zahlungsunfähig wegen einer Rückzahlung wird, das ein neuer Kredit dann genau diese Rückzahlung bedient.
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Re: Griechenland und der Euro
Nennt sich nur Insolvenzverschleppung. Man muss dann nur einen Blöden finden, der den neuen Kredit gibt. Ach richtig, dieser Jemand sind ja wir, der durch die merkelsche Hand für griechische Schulden bürgt.AngeliAter hat geschrieben:Seltsamerweise konnte aber nach diesen Kredit dann die Zivilbevölkerung wieder Geld von den Banken abheben.
Und natürlich braucht man sich nicht zu wundern wenn die Regierung zahlungsunfähig wegen einer Rückzahlung wird, das ein neuer Kredit dann genau diese Rückzahlung bedient.
Wie mit insolventen Staaten umgegangen wird, hat die EU leider niemals beschlossen, weil es nach Maastrichverträgen keine geben sollte (3% Hürde, Schuldengrenze bei 60%).
Was die Griechen dann gemacht hätten wäre schon interessant. Hätten sie uns den Krieg erklärt, weil wir ihnen kein Geld mehr geben?Ach, es wäre besser gewesen wenn die Automaten (sprich Banken) kein Geld hätten, die Menschen dann nichts mehr zu Essen kaufen könnten und nach 5 Tagen dann die größte Party in Griechenland (also die Unruhen bei einem Untergang der Zivilisation) ausbrechen.
Dann hätten wir zwar die Griechen bedauert aber uns dann wenig später gegenseitig auf die Schultern geklopft und uns gratuliert, das wir da ja kein Geld "verschwendet" haben
Vielleicht wären sie auch so bösartig geworden und hätten eine eigene Währung geschaffen, damit sie von der tyrannischen europäischen Finanzwirtschaft unabhängig werden und dann hätten die Griechen so viel Geld wie sie wollten, weil sie selber es ja drucken.
Re: Griechenland und der Euro
Ich würde hier weniger auf die Griechen losgehen, denn Griechenland und Syriza wollten diesen neuen Kredit nicht, sie wollten keine Insolvenzverschleppung, sondern Insolvenz (was in letzter Konsequenz heißt dass Forderungen geschnitten werden müssten, also ein Schuldenschnitt).
Dieser Schuldenschnitt hätte (unter anderem) deutsche und französische Banken und Versicherungen getroffen, und damit auch die Pensionsvorsorge vieler Deutscher.
Ich finde man kann hier der jetzigen Regierung in Griechenland wenig Vorwürfe machen, klar, die davor hat (zu viele) Schulden gemacht, aber die jetzige wollte genau das machen was du forderst: Insolvenz (also Schuldenschnitt).
Den Schuldenschnitt Griechenlands hätte die Merkel aber nie in der Wahlurne verkraftet, man kann sich vorstellen was passiert wenn auch nur relativ wenigen Deutschen ein Teil ihrer Pensionsvorsorge flöten geht.
Und so hat Mutti nicht nur die Griechen ans Messer geliefert, sondern gleich noch die deutsche Bevölkerung mit reingehängt (anstatt einmal in den sauren Apfel zu beißen, und alles was für die eigene Bevölkerung überlebenswichtig gewesen wäre, zB Pensionsvorsorge, durch eine Einmalabgabe von Vermögenden zu decken).
Dieser Schuldenschnitt hätte (unter anderem) deutsche und französische Banken und Versicherungen getroffen, und damit auch die Pensionsvorsorge vieler Deutscher.
Ich finde man kann hier der jetzigen Regierung in Griechenland wenig Vorwürfe machen, klar, die davor hat (zu viele) Schulden gemacht, aber die jetzige wollte genau das machen was du forderst: Insolvenz (also Schuldenschnitt).
Den Schuldenschnitt Griechenlands hätte die Merkel aber nie in der Wahlurne verkraftet, man kann sich vorstellen was passiert wenn auch nur relativ wenigen Deutschen ein Teil ihrer Pensionsvorsorge flöten geht.
Und so hat Mutti nicht nur die Griechen ans Messer geliefert, sondern gleich noch die deutsche Bevölkerung mit reingehängt (anstatt einmal in den sauren Apfel zu beißen, und alles was für die eigene Bevölkerung überlebenswichtig gewesen wäre, zB Pensionsvorsorge, durch eine Einmalabgabe von Vermögenden zu decken).
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Re: Griechenland und der Euro
Den Griechen geben ich dabei nicht die Schuld, sondern der EU. Die Rettungspakete werden nämlich kein Ende nehmen, eine klassische Insolvenzverschleppung eben.
Der komplette Finanzsektor der EU inklusive EZB sollte sehr gründlich reformiert werden, damit zukünftig keine Systemkrise durch Insolvenzen entsteht. Wie das gemacht werden soll, weiß ich zwar auch nicht, aber momentan ist dieses System der Geldexplosion einfach nur unerträglich.
Der komplette Finanzsektor der EU inklusive EZB sollte sehr gründlich reformiert werden, damit zukünftig keine Systemkrise durch Insolvenzen entsteht. Wie das gemacht werden soll, weiß ich zwar auch nicht, aber momentan ist dieses System der Geldexplosion einfach nur unerträglich.
Re: Griechenland und der Euro
Geldexplosion ? Wo siehst du eine Geldexplosion? Wir haben eine der geringsten Inflationen seit sehr sehr langer Zeit. Das ist mit ein Grund für die Probleme in den Budgets der Staaten und mit ein Grund für die Verteilungsproblematik zwischen arm und reich.
Und das bisschen Inflation das wir haben ist eine Inflation der Waren ohne dazugehörige Inflation der Löhne.
3% Inflation heißt 3% Entschuldung für den Staat (als größten Schuldner überhaupt) jedes Jahr, und auch 3% Vermögenssteuer jedes Jahr. Schleichende Enteignung. Es ist kein Wunder warum gerade jetzt in einer Niedriginflationsphase der Ruf nach Vermögenssteuer aufkommt, weil die Entwertung durch Inflation fehlt. Das müsste eigentlich durch eine Vermögenssteuer die alles erfasst ausgeglichen werden (und zwar im Volumen von mindestens 1%/Jahr).
Die EZB versucht seit Jahren Inflation zu erzeugen (mäßig erfolgreich wie man ja merkt). Inflation ist das was den Zusammenbruch einen exponentiellen Systems aufhalten oder zumindest eindämmen kann. Seit wir den Euro haben ist die Inflation auf ein Rekordtief gesunken, dass das nicht ganz ohne Probleme einhergeht sollte jedem bewusst sein.
Aber "Geldexplosion" seh ich keine, zumindest keine in Bezug darauf wieviel Inflation wir haben. Geld drucken wär gar keine so idiotische Idee wies im ersten Moment scheint.
Und das bisschen Inflation das wir haben ist eine Inflation der Waren ohne dazugehörige Inflation der Löhne.
3% Inflation heißt 3% Entschuldung für den Staat (als größten Schuldner überhaupt) jedes Jahr, und auch 3% Vermögenssteuer jedes Jahr. Schleichende Enteignung. Es ist kein Wunder warum gerade jetzt in einer Niedriginflationsphase der Ruf nach Vermögenssteuer aufkommt, weil die Entwertung durch Inflation fehlt. Das müsste eigentlich durch eine Vermögenssteuer die alles erfasst ausgeglichen werden (und zwar im Volumen von mindestens 1%/Jahr).
Die EZB versucht seit Jahren Inflation zu erzeugen (mäßig erfolgreich wie man ja merkt). Inflation ist das was den Zusammenbruch einen exponentiellen Systems aufhalten oder zumindest eindämmen kann. Seit wir den Euro haben ist die Inflation auf ein Rekordtief gesunken, dass das nicht ganz ohne Probleme einhergeht sollte jedem bewusst sein.
Aber "Geldexplosion" seh ich keine, zumindest keine in Bezug darauf wieviel Inflation wir haben. Geld drucken wär gar keine so idiotische Idee wies im ersten Moment scheint.
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Re: Griechenland und der Euro
Die Inflationsberechnung ist auch ein Witz, da Aktien und Immobilien nicht drin sind. Der Standardwarenkorb sagt nichts über die Geldmenge aus.Gubblinus hat geschrieben:
Aber "Geldexplosion" seh ich keine, zumindest keine in Bezug darauf wieviel Inflation wir haben. Geld drucken wär gar keine so idiotische Idee wies im ersten Moment scheint.
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Re: Griechenland und der Euro
Da zieht wohl jemand die Reißleine: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/g ... -1.2981984
Re: Griechenland und der Euro
Das ist doch jedes Jahr der selbe Mist.
Jetzt wird dann wieder eine Runde mit den Säbeln gerasselt, es werden Ultimaten gestellt, dann kommen wieder die traditonellen Beleidigungen gegen die faulen Griechen und gegen die Zuchtmeister aus Deutschland und am Ende steht dann wieder nach zähem Ringen und nächtelangen Verhandlungen der nächste Kompromiss bis nächstes Jahr.
Trotzdem bleiben Schuldenschnitt und Grexit der einzige tragfähige Lösungsweg, aber diese Debatte kennen wir ja auch schon zu Genüge und haben sie ja auch schon hier geführt. Hätte man diesen überfälligen Schritt bereits vor fünf Jahren getan, so stünde Griechenland heute wahrscheinlich wesentlich besser da als es das jetzt tut. Zumindest hätte es die Chance gehabt. Aber so geht man halt konsequent den Weg weiter, auch wenn es der Holzweg ist.
Jetzt wird dann wieder eine Runde mit den Säbeln gerasselt, es werden Ultimaten gestellt, dann kommen wieder die traditonellen Beleidigungen gegen die faulen Griechen und gegen die Zuchtmeister aus Deutschland und am Ende steht dann wieder nach zähem Ringen und nächtelangen Verhandlungen der nächste Kompromiss bis nächstes Jahr.
Trotzdem bleiben Schuldenschnitt und Grexit der einzige tragfähige Lösungsweg, aber diese Debatte kennen wir ja auch schon zu Genüge und haben sie ja auch schon hier geführt. Hätte man diesen überfälligen Schritt bereits vor fünf Jahren getan, so stünde Griechenland heute wahrscheinlich wesentlich besser da als es das jetzt tut. Zumindest hätte es die Chance gehabt. Aber so geht man halt konsequent den Weg weiter, auch wenn es der Holzweg ist.