Naja, das hängt jetzt davon ab. Wer fähig ist sich von allem kulturellen zu befreien wäre ja schon Nietzes Definition vom Übermenschen, welcher sich nur dem eigenen Willen definiert.Das wäre in unserem Fall der sich völlig kleinmachende Zuwanderer, von dem die Mehrheitsgesellschaft dann auch wertemäßig nicht profitiert, denn er bringt ja nix dazu, wenn er derart krass assimiliert wird, dass er 100% übernimmt und 0% Variation einbringt.
Mit der Aussage, dass diese Person nichts beizutragen in der lage ist wäre ich vorsichtig. Über die Barrieren der eigenen Kultur hinauszublicken oder diese sogar abzustreifen ist etwas, was wirklich die größten der Geschichte auszeichnet... Hier scheiterst du schlicht daran, dass der Akt welcher eben das genaue gegenteil der Parallelgesellschaft wäre schon eine solche mentale Stärke, Intelligenz und Selbstwahrnehmung nötig machen würde, dass dieser Mensch natürlich (wenn man ihn nicht absichtlich ausbremst) ein enormer Gewinn wäre.
Du machst die richtige Aussage aber verdrehst es im Beispiel erneut.Die letztere Frage stellen sich mMn die überwiegende Anzahl aller Leute mit viel geringerer Priorität als die erste Frage. Genau deshalb sind Menschen zum Mond geflogen während gleichzeitig andere an Durchfall oder Hunger krepieren.
Wäre uns nur das groß der Menschheit wichtig, dann würden wir nur zum Mond fliegen und Barmherzigkeit wäre nichts als Schwäche. Denn Menschen wachsen nach und wie Einstein schon sagte "Politik ist für den Moment und Formeln für die Ewigkeit". Alles was in die Ewigkeit wirkt wäre in einer Aufsummierung natürlich zu bevorzugen. Daher hatte ich es bewusst auf eine schon homogene Gruppe im jetzt bezogen. Denn summiert man über die Menschheit und die Zeit dann zählt faktisch nurnoch das Überleben der Menschheit selbst. Und da ist es völlig egal wieviele im Elend krepieren, wenn man es nur bis zum nächsten bewohnbaren Planeten schafft. Das wäre keine wirklich interessante oder hilfreiche Aussage mehr, oder?
@GrisGris
Ok, bleiben wir bei dem Geburtstag der Tochter. Die eigene Tochter zu lieben hat nichts mit westlichen Werten zu tun. Muslime hassen ihre töchter nicht, auch wenn sie weit weg vom Westen aufgewachsen sind.
Eine grundsätzliche differenz wäre z.B. die Betohnung des Individualismus in der Westlichen Welt. Wir gestehen auch schädliche Freiheiten zu. Hassen wir darum unsere Kinder?
Platz in der Gemeinschaft Vs Individualismus. (Und auch im Westen gibt es viele, die eben genau diesen Individualismus ablehnen. Er war auch nicht seit Uhrzeiten wirklich Teil der Westlichen Welt. Er enstand nur eben in ihr und wirklich durchsetzen konnte er sich eben auch nur dort. Ob das gut oder schlcht ist sei dahingestellt. Aber eben auf ihm basiert unser Verständniss von u.A. Frauenrechten.
Hätten wir eine kollektievere Vorstellung, dann sähe unser Verständniss von u.A Frauenrechten ja auch anders aus. So ist auch die Frage zum Thema Prostitution eben genau eine, welche eben auf Individualismus über alles oder nicht abzielt.
Das nehmen auch im Westen die meißten nicht so genau, was aber generell egal ist, weil die Vertreter eines wirklich aggressiven kulturellen kollekktivismus stark in der Minderheit sind. Die Kehrseite ist eben, dass es eben auch immer weniger überzeugte Anhänger des Individualismus gibt.