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Flüchtlingsthread

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Re: Flüchtlingsthread

Ungelesener Beitrag von StipenTreublatt »

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 74816.html

Kann sich also jetzt jeder potenzielle Afd-Wähler überlegen, ob er für eine solch menschenverachtende Truppe stimmen will.

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 74881.html

Und offensichtlich finden 12 Prozent der Deutschen das Abschlachten von Wehrlosen völlig in Ordnung, solange es sich um Ausländer handelt. Widerlich.
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Jadoran
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Re: Flüchtlingsthread

Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Mir behagt die Vorstellung auch nicht. Wobei mir folgendes Szenario allerdings auch nicht behagt, das man ja durchaus auf youtube in unterschiedlicher Variation sehen kann:

Eine dünne Polizistenkette wird von einem wütenden Mob beschimpft, mit Steinen und anderem beworfen. Tränengas reicht nicht, um die Menge von den Barrikaden fernzuhalten. Der aufgebrachte Trupp von mehreren hundert Leuten will über die Grenze, egal ob erlaubt oder nicht, und sie setzen Gewalt ein.
Da kommt es tatsächlich dann zu den Optionen der Beamten vor Ort:

- Sich zusammenschlagen (und dabei die Waffe stehlen) lassen.
- Zurückweichen und die Menge einfach passieren lassen, damit sie sich dann hier im Land austoben können.
- Zu schiessen. Zuerst Warnschüsse, wenn das nichts hilft, gezielt.

Wenn die Gegenseite sich nicht ans Gesetz hält, Gewalt ausübt und nicht nachgibt, dann eskaliert die Situation nun einmal. Und wenn die Situation eskaliert, dann kommt es irgendwann zur ultima ratio. Was anderes hat die olle Schreiamsel in dem angeführten Link tatsächlich nicht gesagt. Daraus jetzt ein "Abschlachten von Wehrlosen" zu machen ist die typische Nazikeule, mit der vor Köln auch jeder geschlagen wurde, der es wagte zu behaupten, es gäbe Probleme beim Multikulti. Und "menschenverachtende Truppe" ist auch so ein Kampfbegriff. Und nein, ich habe für die Petry keine Symphathien. Weil ich nicht glaube, dass sie die Probleme, die sie so lautstark beklagt, lösen könnte, wenn man sie nur liesse.
Ich habe allerdings auch keine Symphatien für die Gegenseite, die noch gewalttätiger ist als die Afd und behauptet, es gäbe gar keine Probleme mit Ausländern, und wenn überhaupt, dann nur solche, an denen "die Deutschen" schuld wären. Und behauptet, nur weil jemand sich vorstellen kann, die Afd zu wählen, wäre er dafür, "Wehrlose abzuschlachten".
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Mithrandir
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Re: Flüchtlingsthread

Ungelesener Beitrag von Mithrandir »

Hm... ein Soldat im Kriegseinsatz darf auch von seiner Schusswaffe Gebrauch machen, das ist eine Selbstverständlichkeit, die man auch nicht betonen muss. Wenn ich diese Info aber in ein Gespräch über die Hochwasserhilfe von Soldaten und uneinsichtige Rentner, die ihr Haus nicht gerne aufgeben wollen, einfließen lasse, transportiere ich aber einen anderen "Subtext", als wenn wir von einem Feuergefecht in Afghanistan reden, Völlig egal, was in Gesetz oder Dienstanweisung zu Soldaten steht.

Niemand würde auch ernsthaft daran zweifeln, dass Grenzpolizisten oder -soldaten im Falle eines massiven bewaffneten Angriffs auch mit Waffen reagieren können müssen. Aber die Wahrnehmung, das hier eine bewaffnete Invasionsarmee draußen steht ist eben genau das Problem...

edit: Wobei, nach kurzem Nachdenken, sowieso für mich das ganze Grenzen und Nationenkonzept in einer nichtjuristischen und völkisch-kulturellen Sichtweise eh reaktionärer Bockmist von gestern ist. "Deutsches Volk und Kultur" definiert sich wie? Gehören da ostpreußische Gebiete und Kulturgüter auch dazu? Österreich? Was ist eigentlich mit Sizilien... wie ist es, wenn ich aber "Deutsche Kultur" auch schon kacke finde und gefälligst "Schwäbisch" will? Oder gleich "Mein Ort!! Die im Nachbarort bekommen zweiköpfige Kühe!" betreibe?

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Re: Flüchtlingsthread

Ungelesener Beitrag von Eulenspiegel »

Volk und Kultur sind erstmal zwei Sachen, die nur indirekt etwas mit einer Region zu tun haben.

Das heißt, man kann sich höchstens fragen, ob in Ostpreußen hauptsächlich Menschen mit deutscher Kultur leben. Aber eine Region per se gehört nicht zu einer Kultur.

zum Thema Lokalpatriotismus:
Ja, neben dem Zugehörigkeitsgefühl zu einem Staat besitzen viele Menschen auch noch ein Zugehörigkeitsgefühl zu ihrer Region. Das schließt sich ja gegenseitig nicht aus.
So kann man auf lokaler Ebene gegen FC Bayern München sein, aber auf nationaler Ebene mit der deutschen Fußballmannschaft mitfiebern, obwohl dort größtenteils Leute aus FC Bayern München mitspielen.

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Der Wanderer
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Re: Flüchtlingsthread

Ungelesener Beitrag von Der Wanderer »

Mithrandir hat geschrieben:Niemand würde auch ernsthaft daran zweifeln, dass Grenzpolizisten oder -soldaten im Falle eines massiven bewaffneten Angriffs auch mit Waffen reagieren können müssen. Aber die Wahrnehmung, das hier eine bewaffnete Invasionsarmee draußen steht ist eben genau das Problem...
Exakt. Petry, von Storch und Co. geht es ja nicht um eine gepflegte rechtstheoretische Diskussion in einem Juraseminar. Die wollen halt die strammen Hardliner raushängen lassen, die bereit sind, das deutsche Volk vor den Barbaren, die unser schönes Land ausplündern wollen ("muslimische Wirtschaftsflüchtlinge"), zu schützen. Und auf so Verbrecher darf natürlich geschossen werden.

Und nein, das ist jetzt nicht besonders provokant formuliert, sondern nur die Zusammenfassung dessen, was aus AfD-Reihen (und eben auch von der Spitze und nicht irgendwelchen Hanseln aus einem Ortsverband) seit Monaten zu hören ist.
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Mithrandir
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Re: Flüchtlingsthread

Ungelesener Beitrag von Mithrandir »

@Eulebspiegel: Und genauso wie ein Schwabe sich auch als Deutscher fühlen kann, schließt für mich eine, im Extremfall, United Nations of Europe nicht aus, mich weiterhin deutsch oder schwäbisch fühlen zu können ;)

Andwari
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Re: Flüchtlingsthread

Ungelesener Beitrag von Andwari »

Gehört jeder in die völkische Schmuddelecke, der
A) einem Staat so was wie Staatsbürger - im Unterschied zu Nicht-Staatsbürgern zugesteht,
B) diesen auf sein Gebiet beschränkt, was notwendigerweise auch ein "Außen" erzeugt und
C) eine Staatsmacht verpasst, die da real Gewalt ausübt?

Irgendwie war das zu meiner Schulzeit noch komplett was anderes als "Volk", als "Kultur" oder als "Nation" - da wurden sogar "Vielvölkerstaaten" erwähnt und iirc nicht nur im Kontext, dass die zwangsläufig kaputtgehen müssen - obwohl die Schulbücher da (veraltet) noch Jugoslawien als aktuelles Beispiel enthielten und dass von den Lehrern fix auf was Anderes (Tschechoslowakei *verflixt* - nächstes Jahr schon wieder neue Stunde bastel, Belgien) geändert werden musste.

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Re: Flüchtlingsthread

Ungelesener Beitrag von sagista »

Bei aller (berechtigten) Empörung über dieses Zitat von Frau Petry möchte ich aber schon darauf hinweisen, dass das offensichtlich keine Wunschvorstellung von ihr ist, sondern vielmehr ein konsequent zu Ende gedachtes Szenario geschlossener Grenzen darstellt, das sich kaum einer wünscht.

In sofern möchte ich dir, Stipen, dann doch auch entschieden widersprechen, wenn du behauptest, potentielle AfD-Wähler würden das "Abschlachten von Wehrlosen völlig in Ordnung, solange es sich um Ausländer handelt" finden. Ich halte es für keinesfalls sinnvoll und zielführend, aus der Aussage, dass im Notfall als ultima ratio von der Schusswaffe Gebrauch zu machen sein sollte, letztendlich ein gewünschter Schießbefehl konstruiert wird.

Ich würde es sehr begrüßen, wenn man die Aussagen der AfD, so sehr man sie auch ablehnen mag, nicht überinterpretiert dahingehend, was sie denn schlimmstenfalls gemeint haben könnten. Wir müssen uns allerdings nicht darüber streiten, dass der Schusswaffengebrauch gegenüber Menschen, die illegal die Grenze überschreiten wollen, völlig unangemessen ist, sprich dass der "Vorschlag" Petrys abzulehnen ist.

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Re: Flüchtlingsthread

Ungelesener Beitrag von Thargunitoth »

Die AfD verzapft da schlicht und einfach nur Blödsinn. Die anderen Parteien brauchen halt einen Aufhänger um die AfD als grenzdebile Idioten darzustellen. Das wurde ihnen damit geliefert. Um mal auf die rechtliche Situation hinzuweisen:

http://www.rp-online.de/politik/deutsch ... -1.5732516

Der Grenzpolizist darf Schusswaffen einsetzen, wenn
es sich um "besonders gefährliche Täter" oder "eine den Schusswaffengebrauch im Grenzdienst rechtfertigenden Gefahr" handele. Dies ist klar nicht der Fall bei Flüchtlingen. "Der Einsatz von Schusswaffen gegen die Flüchtlinge an der Grenze wäre völlig absurd und nicht rechtens.
Die wichtigere Frage ist viel eher: Darf man die Grenze illegal überqueren und dann noch Asyl beantragen ohne wieder abgeschoben zu werden. Und wäre das straffrei?

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Re: Flüchtlingsthread

Ungelesener Beitrag von Der Wanderer »

Thargunitoth hat geschrieben:Die wichtigere Frage ist viel eher: Darf man die Grenze illegal überqueren und dann noch Asyl beantragen ohne wieder abgeschoben zu werden. Und wäre das straffrei?
Wie will man denn Asyl beantragen, wenn man nicht über die Grenze kommt? Also tippe ich auf "ja". Das ist natürlich ein gewisses Problem, nämlich bei jenen, die nichts Gutes im Schilde führen.

Ansonsten verwechselt Du da etwas: Ob Abschiebung ja oder nein - das kommt erst nach dem Asylantrag bzw. der Entscheidung. Bis zum Entscheid ist man quasi legal im Land. Das Problem ist nur schon seit Langem (und jetzt erst recht), dass die Bearbeitung der Anträge so ewig dauert, so dass auch diejenigen, die kein Asyl (oder ähnliches) kriegen, lange hier verweilen.
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Re: Flüchtlingsthread

Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

Genau.
Das Problem ist: Man darf nach der derzeitigen Gesetzeslage Asyl nur beantragen, wenn man schon da ist. Um legal ins Land zu kommen, bräuchte man a) einen Pass o.ä. und in vielen Fällen auch b) ein Visum oder so etwas.

Wird man daheim verfolgt, ist a) schon eher unwahrscheinlich, b) um so mehr.
Man könnte also weitgehend davon ausgehen, dass die Asylwerber, die beides haben, daheim nicht so sehr verfolgt werden und würde die Anträge daher ablehnen.

Verfolgt man dann auch noch illegale Grenzübertritte von Asylwerbern ganz streng, hat man damit ziemlich sichergestellt, keine Anträge mehr positiv beurteilen zu müssen.
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

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Re: Flüchtlingsthread

Ungelesener Beitrag von Thargunitoth »

Es scheint allerdings so, dass illegale Grenzübertritte auf den Asylantrag keinen Einfluss haben, d.h. wenn ein Flüchtling illegal die Grenze übertritt wird er damit belohnt, dass er nicht abgewiesen werden kann, im Gegensatz zu jenen, die zur deutschen Grenze kommen und dort Asyl beantragen.

Schöne neue Welt... erinnert mich irgendwie an Macbeth: fair is foul and foul is fair...

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Re: Flüchtlingsthread

Ungelesener Beitrag von Twix »

Wer in Deutschland ASyl beantragen will, muss reingelassen werden.

So werden die "belohnt" die stark oder reich genug sind, die Reise bis nach Deutschland zu bestreiten.


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Talasha
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Re: Flüchtlingsthread

Ungelesener Beitrag von Talasha »

Es ist echt niedlich wenn ein syrisches Mädchen bayrisch brabbelt.
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Thargunitoth
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Re: Flüchtlingsthread

Ungelesener Beitrag von Thargunitoth »

Die Lösung mit der Türkei hört sich grundsätzlich ganz gut an. Mal sehen was daraus wird.

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Varana
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Re: Flüchtlingsthread

Ungelesener Beitrag von Varana »

Vielleicht als Zwischenlösung - wenn der Effekt ist, daß die europäischen Staaten endlich ihren A... hochkriegen und die vereinbarten Flüchtlinge auch wirklich schnell verteilt werden (und zwar auch auf Staaten wie Polen und Ungarn), und daß sich nach ein paar Monaten die ganze Panikmache gelegt hat und man wieder vernünftig miteinander reden kann, so daß man das Abkommen nachbessern oder in die Tonne treten kann, könnte das sinnvoll sein. Also im wesentlichen: Um Zeit zu kaufen und die Lage zu beruhigen.

Aber grundsätzlich ist das Abkommen Sch... 72.000 sind mindestens eine Zehnerpotenz zu wenig und die Zahl eine einzige riesige Peinlichkeit, und sich von der Türkei erpreßbar zu machen, ist eine Katastrophe. Die ist mehr denn je Teil des Problems. Und wenn man der Türkei ein paar Milliarden schickt, dann doch bitte auch Jordanien und dem Libanon. Die hätten es nämlich eigentlich viel nötiger.

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Nova
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Re: Flüchtlingsthread

Ungelesener Beitrag von Nova »

Es ist keine Frage von Notwendigkeit, sondern quid pro quo. Und das ist dann auch das Problem mit Ungarn, Polen etc.: Das ist keine Frage von "Arsch hoch kriegen". Diese Staaten wollen einfach nicht, und haben auch keinen Grund ihre Position zu ändern. Diese deutsche Grundannahme, dass nab die Flüchtlinge aufnehmen muss, und dass man das europäisch machen muss usw. usf. gilt dort einfach nicht. Warum sollten sie auch Flüchtlinge aufnehmen? Kostet doch nur Geld. Diese Staaten achten nur auf ihren eigenen Vorteil. Das heißt, der einzige Weg hier zu etwas zu ändern, wäre das man halt mal echten Druck macht. Einfach auf guten Willen und einen plötzlichen Sinneswandel zu hoffen, das kann nicht funktionieren.

Deswegen hat die CSU ja auch in gewissen Sinne Recht: Im derzeitigen europäischen Kontext funktionieren nur nationale Lösungen. Ungarn, Polen, Slowakei haben klipp und klar gesagt sie werden nicht einen einzigen Flüchtling aufnehmen. Und dann kann man halt einfach keine europäische Lösung finden, egal wie viel Zeit man hat. Es sei denn natürlich, man findet einen Weg diese Länder zu zwingen, z.B. mittels EU-Gelder.

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Re: Flüchtlingsthread

Ungelesener Beitrag von Eulenspiegel »

Wobei man hier auch bedenken sollte, dass die Staaten nicht homogen sind: Auch dort gibt es unterschiedliche Parteien (auch im Parlament), die unterschiedliche Einstellungen zu der Flüchtlinbgspolitik haben.

Es ist nur so, dass die Parlaments-Mehrheit von Parteien ausgeht, die gegen die Aufnahme von Flüchtlingen sind. In Polen ist mit der Partei Recht und Gerechtigkeit sogar eine EU-skeptische Partei an der Macht.

Rein theoretisch könnte man also bis zu den nächsten Parlamentswahlen warten und hoffen, dass dann eine Partei an die Macht kommt, die stärker pro Flüchtlinge ist. Mit etwas Pech bleiben aber die alten Parteien an der Macht und man hat die Jahre umsonst gewartet.

Thargunitoth
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Re: Flüchtlingsthread

Ungelesener Beitrag von Thargunitoth »


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Re: Flüchtlingsthread

Ungelesener Beitrag von sagista »

Hier ein, wie ich finde, nicht zielführender Kommentar:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/f ... 86444.html
Nicht zielführend deshalb, weil der Autor die Konsequenzen seiner Forderung entweder nicht sehen will oder kann, denn käme man seiner Forderung nach, Deutschland solle die Flüchtlinge aus Idomeni abholen, wäre die Konsequenz, dass sich diese Bilder massenhaft wiederholen werden. Selbst eine europäische Lösung mit gerechter Flüchtlingsverteilung - die zwar wahrscheinlich ohnehin nicht kommen wird, aber man muss ja weiter hoffen - würde damit noch unwahrscheinlicher werden, da man die Flüchtlingen zeigen würde, sie müssten nur unnachgiebig auf ihren Forderungen beharren, irgendwann knicken die Europäer schon ein und lassen die Leute in das Land, in das sie wollen.

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BenjaminK
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Re: Flüchtlingsthread

Ungelesener Beitrag von BenjaminK »

Die Verrohung der öffentlichen Debatte hat zum Glück weite Teile der Gesellschaft noch nicht infiziert.[...]Studenten holen Flüchtlinge im Kofferraum ins Land; Aktivisten heiraten Fremde, um ihnen einen dauerhaften Aufenthalt zu ermöglichen
Glorifizierung von Menschenschlepperei und Aushöhlung des Familienschutzes? Ich weiß nicht, ob das wirklich so gemeint ist von einem "Chef vom Dienst" beim Spiegel.
Mit weiterer Glorifizierung von "heiraten Fremde, um ihnen einen dauerhaften Aufenthalt zu ermöglichen" geht doch nur einher, dass 'echte' Ehen und Familienschlüsse nicht mehr den Schutz und das dauerhafte Aufenthaltsrecht erhalten. Langfristig sorgt es also dafür, dass ggf. Kinder ohne ein Elternteil aufwachsen, weil durch die Aushöhlung der Schutz abgeschafft wurde und Papa oder Mama irgendwann trotz gegründeter Familie abgeschoben wird. Das bringt's!
zu Glorifizierung von Menschenschlepperei muss man eigentlich nichts sagen. Vielleicht sind all die LKW-Fahrer, die hinter ihrer Tiefkühlkost noch ein Dutzend frierende Menschen in die EU fahren ja eigentlich Helden? Vielleicht sollte man ihnen Verdienstkreuze geben anstatt eine Anklage weil halt 2 von den 12 bei der Reise erstickt oder erfroren sind?

Gleichberechtigung vor dem Gesetz, aber wenn da jemand sein Kind als Schutzschild benutzt oder eine Frau mitkommt, dann soll der nach dem Gesetz handelnde bestraft werden, und die Eltern, die Kinder als Schutzschild benutzen, werden zum Vorbild?

Eine Ermahnung, dass bei aller rationalen Denkweise es immer noch Menschen sind, über die man redet, finde ich gut. So eine Ermahnung kann nicht falsch sein. Das, was der Autor bei SpOn geschrieben hat, ist aber weit von einer einfachen Ermahnung zu Empathie entfernt.
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Re: Flüchtlingsthread

Ungelesener Beitrag von Prester »

Nova hat geschrieben:Es ist keine Frage von Notwendigkeit, sondern quid pro quo. Und das ist dann auch das Problem mit Ungarn, Polen etc.: Das ist keine Frage von "Arsch hoch kriegen". Diese Staaten wollen einfach nicht, und haben auch keinen Grund ihre Position zu ändern. Diese deutsche Grundannahme, dass nab die Flüchtlinge aufnehmen muss, und dass man das europäisch machen muss usw. usf. gilt dort einfach nicht. Warum sollten sie auch Flüchtlinge aufnehmen? Kostet doch nur Geld. Diese Staaten achten nur auf ihren eigenen Vorteil. Das heißt, der einzige Weg hier zu etwas zu ändern, wäre das man halt mal echten Druck macht. Einfach auf guten Willen und einen plötzlichen Sinneswandel zu hoffen, das kann nicht funktionieren.

Deswegen hat die CSU ja auch in gewissen Sinne Recht: Im derzeitigen europäischen Kontext funktionieren nur nationale Lösungen. Ungarn, Polen, Slowakei haben klipp und klar gesagt sie werden nicht einen einzigen Flüchtling aufnehmen. Und dann kann man halt einfach keine europäische Lösung finden, egal wie viel Zeit man hat. Es sei denn natürlich, man findet einen Weg diese Länder zu zwingen, z.B. mittels EU-Gelder.

Zwang ist immer gut, die Flüchtlinge werden in diesen Ländern bestimmt mit offenen Armen empfangen und sehr vorbildlich behandelt werden.

Stell dir mal vor du bist Flüchtling (ja, das kann man mal machen) und willst nach Europa, warum auch immer, und du kriegst mit, dass es ein paar Länder gibt, die anscheinend Flüchtlinge "gerne" aufnehmen (laut den Medien zumindest) und welche, die klipp und klar sagen, sie wollen keinen einzigen Flüchtling.
Jetzt kommst du dort irgendwo an und wirst von einem land wie Schweden, dass ja anscheinend zu den attraktiveren europäischen Ländern gehört, in die Slowakei abgeschoben, weil diese, wie du kürzlich erfahren hast, mittlerweile gezwungen werden Flüchtlinge aufzunehmen.

Du kommst also in ein Land, dass deutlich gesagt hat dass es dich nicht will, gegen deinen Willen (denn du willst nach Schweden, England, was auch immer). Dort wirst du dann warscheinlich minimalistisch abgehandelt und in irgendeine verlassene Turnhalle gesteckt, für immer.

Quizfragen:

1. Wieviel Chancen hast du dich dort zu immigrieren?
2. Wieviel Motivation hast du dich dort zu immigrieren?
3. Was tust du, wenn du dich nicht immigrieren kannst/willst? Immerhin wirst du auch keinen Job finden oder darfst garnicht arbeiten und bist von zunehmend krimineller werdenden Banden umgeben...
Fremde sind Freunde, die man nur noch nicht kennengelernt hat.

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Re: Flüchtlingsthread

Ungelesener Beitrag von sagista »

Prester hat geschrieben:1. Wieviel Chancen hast du dich dort zu immigrieren?
2. Wieviel Motivation hast du dich dort zu immigrieren?
3. Was tust du, wenn du dich nicht immigrieren kannst/willst? Immerhin wirst du auch keinen Job finden oder darfst garnicht arbeiten und bist von zunehmend krimineller werdenden Banden umgeben...
Ich nehme an, du meinst "integrieren" und nicht "immigrieren".

Ansonsten muss man wieder mal differenzieren und nicht alles durcheinander werfen. Immigration ist es völlig anderes als Flucht, Immigranten werden auch völlig anders behandelt als Flüchtlinge.

Immigranten möchten in ein anderes Land gehen, haben dort i. d. R. bereits einen Arbeitsplatz etc., sprich, es ist eine sehr überlegte - und nebenbei von dem aufnehmenden Staat erlaubt - Entscheidung. Z. B. könntest du dich entscheiden, in die USA auszuwandern. Dafür musst du halt bestimmte Kriterien erfüllen. Erfüllst du diese, wirst du mit offenen Armen empfangen und darfst natürlich auch arbeiten u. a.

Bei Flüchtlingen sieht das schon anders aus, da geht es in erster Linie erst einmal um Schutz und ums Überleben und das geht in der Slowakei genauso wie in Schweden. Und nebenbei gibt es kein Anrecht darauf, in einem frei gewählten Land aufgenommen und versorgt zu werden. Klar, wäre ich Flüchtling, würde ich auch lieber nach Deutschland oder Schweden anstatt in die Slowakei oder nach Polen kommen, aber darum geht es eigentlich nicht, sondern es geht darum, Flüchtlingen eine bestimmte Zeit - halt so lange wie es nötig ist - Schutz und Obdach zu gewähren.

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Re: Flüchtlingsthread

Ungelesener Beitrag von Thargunitoth »

Prester hat geschrieben:
Quizfragen:

1. Wieviel Chancen hast du dich dort zu immigrieren?
2. Wieviel Motivation hast du dich dort zu immigrieren?
3. Was tust du, wenn du dich nicht immigrieren kannst/willst? Immerhin wirst du auch keinen Job finden oder darfst garnicht arbeiten und bist von zunehmend krimineller werdenden Banden umgeben...
Es gab auch mal Zeiten, da waren Flüchtlinge einfach nur froh, wenn sie nicht um ihr Leben fürchten mussten, etwas zu essen bekamen und ein Dach über dem Kopf hatten. Aber ich schätze, wenn sie wochenlange Fußmärsche hinter sich haben nur um in ihr Wunschland zu kommen, wo ihnen von den Schleppern ein Haus und ein Auto versprochen wurde, ändert sich die Anspruchshaltung, besonders wenn es hier Menschen gibt, die noch versuchen die Anspruchshaltung der Flüchtlinge zu erfüllen.

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Re: Flüchtlingsthread

Ungelesener Beitrag von StipenTreublatt »

Genau, immer diese Anspruchshaltung. Wenn du Flüchtling bist, musst du eben damit rechnen, ausgeraubt(1), misshandelt(2) und vergewaltigt(3) zu werden, da darfst du dich dann eben nicht beschweren. Sonst wirst du eben erschossen.(4)

Sagt der Deutsche, der sicher in seinem Wohnzimmer sitzt und darüber fabuliert, dass diese Menschen "ihm etwas wegnehmen" würden. Widerlich.

(1) http://www.spiegel.de/politik/ausland/f ... 87388.html
http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 72143.html
http://www.tagesspiegel.de/politik/wie- ... 60040.html
http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 71695.html
(2) https://www.proasyl.de/wp-content/uploa ... ericht.pdf
(3) http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 55435.html
Wobei letztens im gedruckten Spiegel ein aktualisierter Bericht war. Täter sind demnach oft Wachleute, "Helfer" und sonstige deutsche Flachpfeifen, die die Situation ausnutzen wollen.
(4) http://www.spiegel.de/politik/ausland/f ... 58058.html

Oh, und nicht zu vergessen das hier:
http://www.welt.de/regionales/bayern/ar ... unden.html

Wobei man nur mal "Flüchtlinge Deutschland Vergewaltigung" in eine Suchmaschine eingeben muss, um das ganze Ausmaß der Online-Hetze von Rassisten präsentiert zu bekommen. Zum Kotzen.
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Re: Flüchtlingsthread

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Re: Flüchtlingsthread

Ungelesener Beitrag von Thargunitoth »

StipenTreublatt hat geschrieben:Genau, immer diese Anspruchshaltung. Wenn du Flüchtling bist, musst du eben damit rechnen, ausgeraubt(1), misshandelt(2) und vergewaltigt(3) zu werden, da darfst du dich dann eben nicht beschweren. Sonst wirst du eben erschossen.(4)
Nein ein Flüchtling hat den Anspruch darauf weder ausgeraubt, misshandelt und vergewaltigt zu werden. Und was soll man bitteschön dagegen tun, wenn sich die Flüchtlinge gegenseitig misshandeln? Die sexuellen Übergriffe in Flüchtlingsheimen gehen wohl nicht vom Peronal aus. Das sind also die Menschen, die glücklich darüber sind, dass sie hier in Deutschland sicher sind. Da haben sie nichts besseres zu tun, als sich gegenseitig zu misshandeln.

Ich wiederhole es nochmal: Ein Mensch hat den Anspruch darauf nicht verfolgt oder misshandelt zu werden, genug zu Essen zu bekommen und ein Dach über dem Kopf zu haben. Ich stelle da keinen FLüchtling über andere Menschen.

Und ein Flüchtling hat eben nicht das Recht sich dort niederzulassen wo es ihm gefällt, das habe ich übrigens auch nicht. Asylrecht != Migrationsrecht. Und das Asylrecht ist auch kein Recht auf uneingeschränktes Grundeinkommen, sondern ein Recht auf das "für das Überleben notwendige".
Sagt der Deutsche, der sicher in seinem Wohnzimmer sitzt und darüber fabuliert, dass diese Menschen "ihm etwas wegnehmen" würden. Widerlich.
Ich habe kein Wohnzimmer. Und soll ich mich jetzt dafür schlecht fühlen, dass ich weder verfolgt noch misshandelt werde?

Fühlst du dich schlecht, weil es Menschen gibt die hungern und du wahrscheinlich nicht? Fühlst du dich schlecht, weil es Menschen gibt, die nicht den medizinischen Standard bekommen wie wir in Deutschland? Falls nein, dann lass mich mit deinen Moralergüssen bitte in Ruhe, falls doch, dann spende alles was du hast, bis es diesen Menschen bezüglich ihrer Ernährung und Gesundheit so gut geht wie dir.

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Re: Flüchtlingsthread

Ungelesener Beitrag von Der Wanderer »

Thargunitoth hat geschrieben:Das sind also die Menschen, die glücklich darüber sind, dass sie hier in Deutschland sicher sind. Da haben sie nichts besseres zu tun, als sich gegenseitig zu misshandeln.
Erstens ist das eher selten der Fall, zweitens sind nicht wenige Flüchtlinge traumatisiert und drittens gibt's halt immer Leute, die sich nicht recht zu benehmen wissen. Mal davon abgesehen, dass die Situationen in manchen Heimen schwierig sind: Monatelang mit kaum Privatsphäre und zum Nichtstun verdammt - ist doch kein Wunder, dass es da Spannungen gibt.
Ich stelle da keinen FLüchtling über andere Menschen.
Macht ja sonst auch niemand. Eher im Gegenteil.
Und ein Flüchtling hat eben nicht das Recht sich dort niederzulassen wo es ihm gefällt, das habe ich übrigens auch nicht. Asylrecht != Migrationsrecht. Und das Asylrecht ist auch kein Recht auf uneingeschränktes Grundeinkommen, sondern ein Recht auf das "für das Überleben notwendige".
Und wer redet vom "uneingeschränkten Grundeinkommen"? Hier ja niemand. Und tatsächlich kriegen Flüchtlinge, je nach Status, entweder so viel, wie das Existenzminimum in Deutschland festgelegt wurde oder - Ironie - sogar weniger. Also wo ist genau das Problem?
Und soll ich mich jetzt dafür schlecht fühlen, dass ich weder verfolgt noch misshandelt werde?
Nein, er meinte eher, dass es ziemlich selbstgerecht und ignorant ist, aus der eigenen Sicherheit über andere, die es wirklich übel erwischt hat, zu urteilen. Ich kannte auch eine Dame, die dagegen war, "alle Flüchtlinge durchfüttern", weil die "uns ja bloß auf der Tasche liegen", die aber den Widerspruch dazu, dass sie selbst seit Längerem ALG2-Bezieherin war (und das halb freiwillig, "für so wenig gehe ich doch nicht arbeiten!"), nicht sah.
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Re: Flüchtlingsthread

Ungelesener Beitrag von Eulenspiegel »

Der Wanderer hat geschrieben:Macht ja sonst auch niemand. Eher im Gegenteil.
Es gibt Leute, die verlangen für Flüchtlinge, die in der Türkei leben, das Recht, nach Deutschland zu reisen.

Gleichzeitig will man aber den Türken verbieten, nach Deutschland zu reisen. Damit stellt man die Flüchtlinge über die anderen Menschen, die in der Türkei leben.

Ebenfalls will man Hartz IV an Flüchtlinge zahlen, die in Deutschland leben, zahlt aber kein Geld an diejenigen, die in ihrer Heimat geblieben sind und aus irgendwelchen Gründen (z.B. Familie und/oder Krankheit) nicht fliehen konnten.
Hier stellt man die Flüchtlinge also über die Menschen, die nicht fliehen konnten.

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Re: Flüchtlingsthread

Ungelesener Beitrag von Der Wanderer »

Zugegeben ist das natürlich ein gewisses Problem. Wobei das weniger mit "man stellt Flüchtlinge über andere" zu tun hat, sondern damit, dass die Flüchtlinge eben nichts mehr haben und in der Türkei unter katastrophalen Umständen leben und man helfen will. Richtig ist, dass es manchen Türken kaum besser gehen dürfte.

Aber Deine Logik funktioniert so eben nicht. Wenn ich einem Bettler auf der Straße einen Euro gebe, dem nächsten aber nicht und auch sonst die Bettler nicht alle abklappere, dann stelle ich den ersten (moralisch) nicht über andere.

Aber so ist das halt: Das Leben ist voller Probleme und Widersprüche.
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