Ehe für alle!

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Re: Ehe für alle!

Ungelesener Beitrag von Eulenspiegel »

Suilujian hat geschrieben:Die Änderung von §§77 StGB hat das Konzet von Ehe, das die Gründerväter hatten, auch verändert.
Wie kommst du darauf? Das Konzept von Ehe war "Verbindung zwischen Mann und Frau".

Vergewaltigung war nicht Teil des Konzeptes. (Es gab auch damals bereits Ehen ohne Vergewaltigung.)

Du musst unterscheiden zwischen: "Was ist eine Ehe?" und "Was ist in der Ehe erlaubt?"

@Mustafa ben Ali
Nein, Würde wurde von Kant definiert. Sowohl die Gründerväter als auch das BVG berufen sich bei der Würde auf die Definition von Kant. (Es gibt auch andere Bedeutungen von "Würde". Aber das ist die Bedeutung, die in Artikel 1 gemeint ist.)

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Mustafa ben Ali
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Re: Ehe für alle!

Ungelesener Beitrag von Mustafa ben Ali »

Würden etwa Kläger gegen die Änderung des §177 scheitern, wenn man den erzwungenen Beischlaf in der Ehe straffrei beschließt?

Und ja, keiner käme heutzutage auf die Idee diesen § dahingehend zu ändern. Hypothetisch ist das Stichwort.
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Whyme
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Re: Ehe für alle!

Ungelesener Beitrag von Whyme »

@Eulenspiegel

Klar gab es auch Ehen ohne Vergewaltigung. Aber bis das Gesetz geändert wurde, war die Vergewaltigung in der Ehe erlaubt. Das heißt, eine Vergewaltigung unter Eheleuten hat die "Verbindung zwischen Mann und Frau" auch nicht gestört.

In dem Moment, in dem man die Vergewaltigung in der Ehe unter Strafe gestellt hat, hat man sehr wohl das Konzept der Ehe geändert in dem man festgelegt hat, dass der sexuelle Missbrauch unter Eheleuten auf jeden Fall nicht Teil der Ehe ist und ihn sogar unter Strafe gestellt hat.

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Gorbalad
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Re: Ehe für alle!

Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

MWn war doch die Argumentation eher, dass es in einer Ehe gar keine Vergewaltigung geben kann, weil die Eheschließung als Einverständnis zu sexuellen Handlungen gewertet würde.
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

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Mustafa ben Ali
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Re: Ehe für alle!

Ungelesener Beitrag von Mustafa ben Ali »

Stimmt.

Also wäre das Konzept, dass mit der Eheschließung, das Einverständnis zu sexuellen Handlungen, mit dem GG vereinbar?
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Re: Ehe für alle!

Ungelesener Beitrag von Eulenspiegel »

Mustafa ben Ali hat geschrieben:Würden etwa Kläger gegen die Änderung des §177 scheitern, wenn man den erzwungenen Beischlaf in der Ehe straffrei beschließt?
Keine Ahnung.
Wie schon geschrieben: §177 StGB wurde nicht deswegen geändert, weil das BVerfG das gefordert hat. Das Gesetz wurde damals freiwillig geändert.

Andersrum wird ein Schuh draus: Angenommen, das Parlament würde ein Gesetz beschließen, in dem es die Bedeutung von Würde umdefiniert: Würde so ein Gesetz bestand haben? Oder würde es scheitern? Oder würde es Bestand haben, aber nicht für Artikel 1 gültig sein?
Whyme hat geschrieben:Das heißt, eine Vergewaltigung unter Eheleuten hat die "Verbindung zwischen Mann und Frau" auch nicht gestört.
Was meinst du mit "gestört"?
"stören" ist kein juristischer Begriff.

Einerseits die Frage: Ist eine Ehe, in der es eine Vergewaltigung gibt, eine Ehe?
Und da hat sich durch die Gesetzesänderung nichts geändert: Vorher war es auch weiterhin eine Ehe. Und anschließend war es auch weiterhin eine Ehe.

Wie ich schon gesagt habe: Du musst zwischen "Was ist eine Ehe?" und "Was ist in einer Ehe legal?" unterscheiden.

@Mustafa ben Ali
Es herrscht in Deutschland Vertragsfreiheit.
"Einverständnis zu sexuellen Handlungen" ist natürlich auch mit dem GG vereinbar. Man nennt das heutzutage aber nicht "Ehe", sondern "Prostitution".

Jetzt ist halt die große Frage, ob es mit dem GG vereinbar ist, einfach die Bedeutung von Ehe umzudefinieren.

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Re: Ehe für alle!

Ungelesener Beitrag von Mustafa ben Ali »

Ich sage ja, weil den Gründerväter bewusst war, dass der Inhalt des Begriffes "Ehe" sich im laufe der Zeit ändern kann, wie der Begriff "Familie".

Edit: Es geht hierbei um den gesellschaftliche Konsens.
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Re: Ehe für alle!

Ungelesener Beitrag von Eulenspiegel »

Woher weißt du, dass es den Gründervätern bewusst war?

Und wofür oder wogegen ist das jetzt ein Argument?

Gesellschaftlicher Konsens zeigt sich bei GG-Fragen dadurch, dass es im Parlament eine 2/3 Mehrheit gibt.
Und dann gibt es im GG einige Artikel, die trotz des gesellschaftlichen Konsens nicht geändert werden dürfen.

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Mustafa ben Ali
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Re: Ehe für alle!

Ungelesener Beitrag von Mustafa ben Ali »

Weil der Inhalt des Begriffs "Familie" in der Zeit sich geändert hat. Weg von der Großfamilie hin zur Kernfamilie.


Edit: Ich frage mich gerade, wie der Text aussehen soll, wenn das GG tatsächlich geändert werden soll. Reicht es aus, wenn wir wieder den Satz "(1) Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung." reinschreiben, weil wir dann ja auch Mann/Mann bzw. Frau/Frau meinen?
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Re: Ehe für alle!

Ungelesener Beitrag von Eulenspiegel »

Nein, der Begriff Familie hat sich nicht geändert. Nur die Größe der Familie hat sich geändert. Aber das Konzept: "Verwandte aus mehreren Generationen, die zusammenleben und eine wirtschaftliche Einheit bilden" hat sich nicht verändert.

zum Edit: Ja, es würde ausreichen, den gleichen Text nochmal reinzuschreiben.

Wobei ich persönlich ja der Meinung bin: Ehen (egal ob gleichgeschlechtliche oder unterschiedlich-geschlechtliche Ehen) benötigen keinen besonderen Schutz. Ich würde eher dafür sein, nur den besonderen Schutz von Familien zu fordern. Dafür aber im GG nochmal klarstellen, dass auch Alleinerziehende, unverheiratete Paare mit Adoptivkindern etc. auch als Familien gelten.
Zuletzt geändert von Eulenspiegel am 01.07.2017 20:01, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Ehe für alle!

Ungelesener Beitrag von Mustafa ben Ali »

Mustafa ben Ali hat geschrieben: Edit: Ich frage mich gerade, wie der Text aussehen soll, wenn das GG tatsächlich geändert werden soll. Reicht es aus, wenn wir wieder den Satz "(1) Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung." reinschreiben, weil wir dann ja auch Mann/Mann bzw. Frau/Frau meinen?
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Re: Ehe für alle!

Ungelesener Beitrag von Eulenspiegel »

Habe dir zu deinem Edit oben gerade eine Antwort geschrieben.

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Re: Ehe für alle!

Ungelesener Beitrag von Mustafa ben Ali »

Zu deinem Edit:
Doch, weil es zu NS-Zeit ja Eheannullierungen gab, wenn ein Partner Jude bzw. Halbjude war, bzw. Jüdin oder Halbjüdin, von staatlicher Seite aus.

Das mit den unverheirateten Paaren mit Adoptivkindern braucht nicht rein, weil im Adoptionsrecht geregelt ist, dass die Adoptivkinder, den leiblichen Kindern gleichgestellt (Volladoption bei minderjährigen) sind und im Artikel 6 Absatz 5 dann für die unehelichen Kindern.
Warum soll sich was ändern, wenn ein Elternteil stirbt?

Edit: Die Frage ist auch, ob unverheiratete Paare überhaupt adoptieren dürfen. Laut eines BVG-Urteils nämlich nicht.
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Re: Ehe für alle!

Ungelesener Beitrag von Eulenspiegel »

Annullierungen von Ehen gibt es auch noch heutzutage. Das hat wenig mit dem Schutz einer Ehe zu tun. Eine Annullierung bedeutet ja rechtlich: "Das hat es nie gegeben."

Geschützt sind jedoch nur existente Ehen. Ehen, die es nicht gibt, können logischerweise auch nicht geschützt sein.

Allenfalls könnte der Schutz der Ehe ein Scheidungsverbot beinhalten. (Was ich persönlich aber eher negativ sehen würde und eher als ein Grund GEGEN den Schutz der Ehe betrachten würde.)

Das Adoptionsrecht hat nur Gesetzesrang. Ich würde mir wünschen, dass Adoptivkinder nicht nur durch ein Gesetz, sondern auch durch das GG geschützt sind. Neben den Adoptivkindern gibt es zusätzlich auch noch Pflegekinder.

Zudem ist das Splitting unfair: Zwei verheiratete Menschen ohne Kinder können ihr Gehalt splitten, so dass sie weniger zahlen müssen. Zwei Unverheiratete, die zusammen ein Kind großziehen, dürfen so ein Splitting nicht durchführen.
Und eine alleinerziehende Person darf erst recht kein Splitting vornehmen.

Die konkreten Fragen, wie ein Splitting bei Familien auszusehen hat, muss natürlich durch ein Gesetz geregelt werden. Aber der konkrete Hinweis, dass nicht nur Ehen, sondern alle Formen von Familien besonders geschützt gehören, gehört ins GG.

zu deinem Edit: Falls das GG tatsächlich die Adoption von Kindern bei Unverheirateten verbieten würde, wäre eine GG-Änderung um so wichtiger!

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Mustafa ben Ali
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Re: Ehe für alle!

Ungelesener Beitrag von Mustafa ben Ali »

Beim Ehegattensplitting bin ich voll bei Dir.

Nicht das GG verbietet das, das Adoptionsrecht erlaubt es nicht.
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Re: Ehe für alle!

Ungelesener Beitrag von Whyme »

Mustafa ben Ali hat geschrieben:Nicht das GG verbietet das, das Adoptionsrecht erlaubt es nicht.
Das ist falsch. Einzelpersonen dürfen in Deutschland adoptieren.

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Re: Ehe für alle!

Ungelesener Beitrag von Rhanaya »

Was genau meinst Du mit "Mutter Natur"? Irgendeine Form von Gottheit?
Muss ich es ausbuchstabieren, das ich damit den natürlichen Reproduktionvorgang bei Menschen gemeint habe? Der nun mal zwischen Mann und Frau stattfindet.
Die Mutter Natur die massenhaft Homosexuelle produziert? Und zwar nicht nur beim Homo Sapiens
Massenhaft? 2 - 3% würde ich mal nicht als Massenhaft bezeichnen wollen.
Genauso wie ca 15% der Monogamen Heteropaare, bei denen einer oder beide eine Fruchtbarkeitsstörung aufweisen. Auch diese können das (theoretische) Versprechen von Kindern nur unter Tricks einlösen.
Wieder so ein Fall von nicht verstehen wollen. Das da ist ein medizinisches Problem, das bedauerlich ist aber vorkommt. Schwule/Lesben können natürlich(Reproduktion) zu 100% keine Kinder bekommen, ist von der Natur (Gott, Gaia, individuelle Welterschaffungsgottheit) nicht vorgesehen.
Dass die Ehe die Grundvoraussetzung für Nachwuchs ist, ist völliger Unsinn, und diese Behauptung wird nicht richtiger, wenn man sie oft genug wiederholt. Weder Mann noch Frau werden erst mit dem Trauschein fruchtbar und es gibt genügend Kinder, die außerehelich entstehen.
Ja, biologisch brauche ich keinen Trauschein um Kinder in die Welt zu setzen. Sehr wohl aber Eltern um aus den Kleinen anständige Menschen zu erziehen und zwar Mann und Frau um die Rollenbilder vorzuleben und zu festigen.
Ja ich habe kein Problem mit festgefügten Rollen, dass heißt aber nicht das ich Frauen unterdrücken will oder ihnen die Arbeit verbieten will oder meine Frau mal schnell gegen ihren Willen bespringen tue.
Das hat nämlich nix mit Ehe zu tun sondern mit dem menschlichen Umgang miteinander.

Schwule/Lesben sind auch nur Menschen. Ich sehe kein Problem damit sie rechtlich (Nicht das "Ehe für alle" Konstrukt) gleichzustellen, sollen sie doch in einem eheähnlichem Vertrag ihre Pflichten und Rechte regeln.
Die "Ehe" aber ist in meiner kleinen konservativen Welt eben etwas besonderes, zwischen Mann und Frau. Sie ist eben in ihrem Kern darauf ausgelegt füreinander einzustehen (könne Schwule und Lesben auch) und ich habe noch keinen getroffen, der geheiratet hat und nicht an Kinder gedacht hat (können Schwule/Lesben eben nicht).
Angeblich ist ja in Sonntagsreden die Familie Kern unserer Gesellschaft und soweiter. Sie wurde aber mit der Öffnung beliebig, zum Teil also entkernt.


So und nun die Kurzversion hart ideologisch formuliert.

Ehe, gehört "nur" für Mann und Frau da diese Kinder erzeugen werden und damit die nächste Generation erzeugen die unser aller Werk fortführen werden.
Schwule/Lesben können dieses nicht, sie erzeugen keinen Nachwuchs der irgendwas fortführen könnte.

Edit:
Zwei Unverheiratete, die zusammen ein Kind großziehen, dürfen so ein Splitting nicht durchführen.
Was hindert sie daran zu heiraten? In der Regel doch nur individuelle Angst, mann könnte was verlieren (Freiheit, Geld oder die Möglichkeit sich schnell aus dem Staub zu machen).
Zuletzt geändert von StipenTreublatt am 02.07.2017 09:10, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Verstoß gegen den Verhaltenskodex entfernt

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Re: Ehe für alle!

Ungelesener Beitrag von Leta »

Rhanaya hat geschrieben:Ehe, gehört "nur" für Mann und Frau da diese Kinder erzeugen werden und damit die nächste Generation erzeugen die unser aller Werk fortführen werden.
Schwule/Lesben können dieses nicht, sie erzeugen keinen Nachwuchs der irgendwas fortführen könnte.
Falsch. Weder ist Ehe zur "Erzeugung" von Kindern notwendig, noch hält einen Homosexualität davon ab Kinder zu "erzeugen" oder aufzuziehen.

Die Einstellung halte ich für rückständig.

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Whyme
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Re: Ehe für alle!

Ungelesener Beitrag von Whyme »

Es tut mir leid, Rhanaya, aber wenn Du hier ewig gestrige Ansichten verbreitest, die mit der Realität nichts zu tun haben und zudem noch diskriminierend sind, dann wirst Du nicht "bösartig missverstanden" sondern deine Äußerungen nur als das entlarvt, was sie sind: reaktionär und homophob.

Deine Argumente liest man seit zig Jahrzehnten und sie werden nicht richtiger. Auch durch den Trauschein wird man nicht zu Eltern, das wird man durch Sex, Geburt und Schwangerschaft. Schwule und Lesben können zwar mit ihrem Partner nicht Eltern werden, das unterscheidet sie aber nicht von unfruchtbaren Männern und Frauen, die ja deiner Meinung nach trotzdem heiraten dürfen. Übrigens kann eine lesbische Frau, wie eine Frau, deren Mann unfruchtbar ist, durch eine Samenspende schwanger werden und dann ein biologisches Kind bekommen. Und Schwule und Lesben durften auch vor der Eheöffnung schon Kinder adoptieren. Und auch im Umfeld von Schwulen und Lesben gibt es andere Männer und Frauen, an denen die Kinder die Rollenbilder des fehlenden elterlichen Geschlechts erlernen können.

Man geht übrigens davon aus, dass 10% der Bevölkerung homosexuell ist, nicht 2-3%.

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Re: Ehe für alle!

Ungelesener Beitrag von Rhanaya »

Du argumentierts biologisch und hast natürlich Recht. Rein biologisch kann jeder (M+F) Kinder erzeugen.

Hinter "Ehe" steht aber mehr als die Biologie. Es ist dieser Gedanke der sie zu mehr als einer Reproduktionsgemeinachaft macht.
Es ist ein Idealbild der Gesselschaft. Mann, Frau + X-Kinder.
Durch die Verwässerung wird eben auch das Idealbild beliebiger und damit gehen Werte verloren. Natürlich gibt es Abweichungen, keiner ist perfekt, Scheidungen sind Realität, den wir Menschen haben eben alle unsere individuellen Schwächen aber muss man deshalb das Ideal aufgeben?
Die Einstellung halte ich für rückständig.
So? Wenn Ehe so schlimm und Rückständig ist und dich in deiner individuellen Freiheit beschneidet musst du doch nicht Heiraten.
sondern deine Äußerungen nur als das entlarvt, was sie sind: reaktionär und homophob.
Aha Homophob, fehlt jetzt nur noch die Nazikeule. Ich kann mich nicht erinnern Schwule und Lesben als Untermenschen bezeichent zu haben oder ihnen das Recht auf Leben, Freiheit und Kekse zu verweigern. Mir geht es nur um die Institution "Ehe", die ich ihnen nicht öffnen will.
Man geht übrigens davon aus, dass 10% der Bevölkerung homosexuell ist, nicht 2-3%.
Gibts dafür irgendwelche Studien ohne politische Färbung? Je nachdem wo man sucht bekommt man recht unterschiedliche Werte. Wiki war bei 2 - 3 %.

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Hesindian Fuxfell
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Re: Ehe für alle!

Ungelesener Beitrag von Hesindian Fuxfell »

Rhanaya hat geschrieben:Massenhaft? 2 - 3% würde ich mal nicht als Massenhaft bezeichnen wollen.
Also ca. 140-210Mio Menschen weltweit. Halte ich für ne ganz schöne Masse an Leuten.
Rhanaya hat geschrieben:Schwule/Lesben können natürlich(Reproduktion) zu 100% keine Kinder bekommen, ist von der Natur (Gott, Gaia, individuelle Welterschaffungsgottheit) nicht vorgesehen.
Echt? Weil sie Liebe nur für das gleiche Geschlecht empfinden sind sie von Natur aus nicht in der Lage wenigstens für die Reproduktion auch mal Sex mit dem anderen Geschlecht zu haben? War mir neu...
Und selbst wenn sie es nicht machen wollen, ihnen die technischen Optionen vorzuenthalten, die wir mittlerweile haben auch Kinder ohne Sex in die Welt zu setzen wäre nicht verständlich (und nebenbei ein Verstoss gegen GG Art.3).
Rhanaya hat geschrieben:Ja, biologisch brauche ich keinen Trauschein um Kinder in die Welt zu setzen. Sehr wohl aber Eltern um aus den Kleinen anständige Menschen zu erziehen und zwar Mann und Frau um die Rollenbilder vorzuleben und zu festigen.
Dann sollten wir aber schleunigst allen Alleinerziehenden die Kinder wegnehmen. Das wäre die einzig schlüssige Konsequenz aus deinem Satz!
Sorry, aber wer der Meinung ist, dass es unbedingt Mann und Frau bräuchte, um anständige Menschen zu erziehen, hat sich mMn schon seit Jahrzehnten aus der Lebenswirklichkeit zurückgezogen.

Rhanaya hat geschrieben:Ehe, gehört "nur" für Mann und Frau da diese Kinder erzeugen werden und damit die nächste Generation erzeugen die unser aller Werk fortführen werden.
Schwule/Lesben können dieses nicht, sie erzeugen keinen Nachwuchs der irgendwas fortführen könnte.
Es tut mir leid, aber das ist verblendet bis gelogen. Auch Schwule und Lesben sind grundlegend von Natur aus in der Lage Kinder zu erzeugen. Nur eben nicht miteinander, aber das ist egal, da es in der Richtung genug andere Möglichkeiten gibt.


@Ehegattensplitting aufheben:
Da wäre ich vorsichtig. Hinter diesem Konstrukt steckt mehr als ein Steuereinsparungsprinzip. Es nützt dem Staat z.B. auch einer Person kein Arbeitslosengeld II zahlen zu müssen, wenn der Ehepartner ausreichend Geld verdient. Und an der Stelle liegt auch der Extremfall des Steuersparens. Der Effekt fällt nämlich ziemlich knapp aus, wenn beide Partner auch nur ähnlich hoch verdienen.
Bei der Frage der Rente und Grundsicherung müsste man auch nochmal nachprüfen, bin ich mir jetzt nicht sicher.

Aber ja, ich bin auch für eine stärkere Verschiebung in Richtung Kinderförderung.

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Re: Ehe für alle!

Ungelesener Beitrag von Alecto »

Rhanaya hat geschrieben:
Was genau meinst Du mit "Mutter Natur"? Irgendeine Form von Gottheit?
Muss ich es ausbuchstabieren, das ich damit den natürlichen Reproduktionvorgang bei Menschen gemeint habe? Der nun mal zwischen Mann und Frau stattfindet.
Und warum genau sollten wir uns nicht wie sonst auch darüber hinwegsetzen? Wir greifen ständig massivst in die von der Natur vorgegebene Ordnung ein: Wir züchten Pflanzen und Tiere mit besonderen Merkmalen, impfen Menschen gegen Krankheiten, betreiben künstliche Befruchtungen bei Mensch und Tier, töten Bakterien mit synthetisch hergestellten Antibiotika,..... Die Liste ist nahezu endlos.
Wie schon einmal geschrieben: Deine "natürliche Ordung" ist keine Person. Sie hat keinen Willen, kein Ziel und keinen Zweck. Bleibt man auf Basis der Naturwissenschaft, dann kann man über einen "Willen der Natur" überhaupt gar nichts begründen. Wie ich aber bereits gemutmaßt habe scheinst Du die Sache religiös zu sehen:
Rhanaya hat geschrieben:[...] ist von der Natur (Gott, Gaia, individuelle Welterschaffungsgottheit) nicht vorgesehen.
Ich fürchte die systemimmanente Homophobie, insbesondere die der abrahamitischen Religionen wird hier als Argument nicht wirklich verfangen.
祇園精舎の鐘の聲、
諸行無常の響あり。
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おごれる人も久しからず、
唯春の夜の夢のごとし。
たけき者も遂にほろびぬ、
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Re: Ehe für alle!

Ungelesener Beitrag von Rhanaya »

Es tut mir leid, aber das ist verblendet bis gelogen. Auch Schwule und Lesben sind grundlegend von Natur aus in der Lage Kinder zu erzeugen. Nur eben nicht miteinander, aber das ist egal, da es in der Richtung genug andere Möglichkeiten gibt.
Ihr argumentiert verbissen Biologisch. Das steht doch gar nicht in Frage, mit den heutigen Mitteln kann fast jede Frau irgendwie Kinder bekommen.

Ehe ist aber was anderes.
Versuchen wir es mal so, was bedeutet den Ehe für euch im Idealfall?
Halte ich für ne ganz schöne Masse an Leuten.
Im Vergleich zum Rest nicht viel. Mann sollte diese Gruppe nicht höher bewerten als sie ist, nur weil sie schrill und bunt daherkommt.
Dann sollten wir aber schleunigst allen Alleinerziehenden die Kinder wegnehmen
Wieder das andere Extrem, das auch nichts mit Ehe zu tun hat. Das ist ja meistens ein Unfall bei dem in der Regel die Frau sitzen gelassen wird. Ja, Aleinerziehende verdienen besondere Aufmerksamkeit und Fürsorge im Sinne der Kinder.
Ein Unfall der bei Schwulen und Lesben so nicht passieren kann.

@Alecto

Nein, ich versuche es eben nicht religiös zu sehen, sondern rein ideologisch. Das war auch eher ironisch gemeint.

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Re: Ehe für alle!

Ungelesener Beitrag von Hesindian Fuxfell »

Rhanaya hat geschrieben:Ehe ist aber was anderes.
Versuchen wir es mal so, was bedeutet den Ehe für euch im Idealfall?
Eine Ehe sind Menschen die sich lieben und füreinander bis in den Tod einstehen und dies in der Öffentlichkeit bezeugt haben.

Ein Familie ist die Fortführung der Ehe unter Einbeziehung der Umsetzung mindestens eines Kinderwunsches.


In beiden Fällen sehe ich keinen Grund, heterosexuelle Paare in irgedneiner Form vorzuziehen. Ich gehe sogar soweit, dass auch poligame Beziehungen als Ehen zugelassen werden sollten, sofern jeder Einzelne mit dem Gesamtkonstrukt vollständig einverstanden ist.
Rhanaya hat geschrieben: Wieder das andere Extrem, das auch nichts mit Ehe zu tun hat. Das ist ja meistens ein Unfall bei dem in der Regel die Frau sitzen gelassen wird. Ja, Aleinerziehende verdienen besondere Aufmerksamkeit und Fürsorge im Sinne der Kinder.
Ein Unfall der bei Schwulen und Lesben so nicht passieren kann.
Aber gerade weil der Umstand existiert und weil trotzdem vollwertige Mitglieder der Gesellschaft herauskommen sollte man doch einsehen, dass an dem Argument: "Eltern müssen Mann und Frau sein, damit es dem Kind gut geht/es gut aufwächst." irgendetwas falsch ist. Es ist dem Kind möglicherweise(wahrscheinlich) egaler, wer seine Eltern sind und wichtiger, dass sie sich und es lieben!

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Re: Ehe für alle!

Ungelesener Beitrag von Alecto »

Rhanaya hat geschrieben:Nein, ich versuche es eben nicht religiös zu sehen, sondern rein ideologisch.
Rein ideologisch? Mal abgesehen davon daß es argumentatorisch mehr als dürftig ist sich lediglich auf eine Ideologie zu berufen: Was für eine Ideologie ist das dann genau welche einerseits massivste Eingriffe in die Natur erlaubt (andernfalls würden wir jetzt nicht via Internet kommunizieren) gleichzeitig aber darauf pocht, daß nur eine Verbindung zwischen Mann und Frau "natürlich" sei?
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Re: Ehe für alle!

Ungelesener Beitrag von Rhanaya »

Mal abgesehen davon daß es argumentatorisch mehr als dürftig ist sich lediglich auf eine Ideologie zu berufen
Soll ich jetzt noch religiösen Bullshit dazunehmen oder mehrere Ideolgien? Den Gedankengang kann ich nicht nachvollziehen.
Die Verbindung von Mann und Frau ist nun mal die normal Form bei uns Menschen, der Rest ist Ausnahme. Von diesem Blickpunkt muss das auch gesehen werden.

Wenn der Wertekanon und der Blickpunkt der Mehrheit auf die Ehe sich so gewandelt hat, muss ich das als Minderheit hinnehmen. Einverstanden muss ich nicht damit sein und schon gar nicht in Jubel darüber ausbrechen.

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Re: Ehe für alle!

Ungelesener Beitrag von Nimmerland »

Rhanaya hat geschrieben:Die Verbindung von Mann und Frau ist nun mal die normal Form bei uns Menschen, der Rest ist Ausnahme. Von diesem Blickpunkt muss das auch gesehen werden.
'Blond zu sein ist nun mal die normal Form bei uns Menschen, der Rest ist Ausnahme. Von diesem Blickpunkt muss das auch gesehen werden.'

(Nur mal so zum Vergleich)
Unheil angerichtet.

Rhanaya
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Re: Ehe für alle!

Ungelesener Beitrag von Rhanaya »

Blond sein ist eine Ideologie oder ein wichtiger gesellschaftlicher Stützpfeiler (Mal von 33 -45 abgesehen)?

Die lächerlichmachung von Argumenten erleichtert nicht den Gedankenaustausch, den mehr ist es am Ende nicht. Ich kann nicht in den Bundestag gehen und das Ergebnis ändern oder überhaupt irgendwie Einfluss darauf nehmen.
Sehr wohl aber hoffen, dass der ein oder andere zumindestens den ein oder anderen Gedankengang von mir nachvollziehen oder verstehen kann und nicht einfach so in Jubel ausbricht und unreflektiert sich darüber freut, dass die bösen Konservativen eins auf die Mütze bekommen haben.

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Re: Ehe für alle!

Ungelesener Beitrag von Suilujian »

Seit wann ist Homosexualität eine Ideologie? Es handelt sich um eine (ebenso wie die Haarfarbe angeborene) sexuelle Orientierung, keine politische Haltung (abgesehen davon, dass Diskriminierung natürlich immer auch eine politische Komponente hat, aber die politische Haltung ist in diesem Fall der sexuellen Orientierung nachgelagert)

Ob die Konservativen eins auf die Mütze bekommen haben oder nicht, ist mir wurscht. Aber ich freue mich für meine homosexuellen Freunde und Bekannten, darunter auch einige meiner DSA-Mitspieler.
Ganz abgesehen davon ist das ein Sieg für die Konservativen über sowohl Linke als auch Reaktionäre: Diskriminierung wird aufgehoben, aber die zugrunde liegende Institution wird ge- ud bestärkt. Die wirklich linke Haltung ist nämlich die Ablehnung der Ehe als bürgerliches Konstrukt)
Zuletzt geändert von Suilujian am 01.07.2017 23:22, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Ehe für alle!

Ungelesener Beitrag von Whyme »

@Rhanaya

Dass die Verbindung von Mann und Frau die "normale" Form bei uns Menschen ist, ist eben falsch. Es ist nur die häufigste Beziehungsform. Schwule und Lesben hat es auch schon immer gegeben.

LG
WhyMe
Die zwei wichtigsten Tage in deinem Leben sind der, an dem du geboren wurdest
und der, an dem Du weißt, wofür.

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