@der_unbenannte
Ich stimme dir völlig zu, dass die Doppeldeutigkeit in seiner gesammtaussage durchaus bedenklich ist. Aber das wurde meines Wissens nach nicht primär thematisiert. Und auch hier muss man natürlich aufpassen. Klar, aber hier sind wir wieder bei einem Problem.
Gerade mit der AFD muss man vermeiden den Anschein zu erwecken mit zwei Maß zu messen. Und da fällt mir der der Spruch vom Chef des WDR ein: "Die Dokumentation über Antisemitismus sei nicht ausgeglichen genug..." (Antisemitismus also neutral?)
Setzt man auf solche Aussagen oder z.B. an die Auftritte von Norbert Blüm eine gleichartige Interpretation an, dann müsste wahrscheinlich ein Drittel der Redaktion der öffentlich-rechtlichen Sender und Politiker in ähnlichem Verhältniss wegen Antisemitismus entlassen werden. (Wobei ich nicht sagen möchte, dass dies nicht gerechtfertigt wäre! Nur es wurde unterlassen.)
Und das wäre jetzt nur das Thema Antisemitismus. Dann gab es natürlich noch einige mehr oder weniger verdeckte Aufrufe zu Gewalt vor G20 (aktuell). Im Prinzip zu so jedem Thema gibt es da Beispiel wo man den Eindruck hatte, dass die 3 mal gerade gelassen wurde. Sexuelle Gewalt (u.A gegen Kinder), sowie hetze gegen sexuelle Minderheiten etc.)
Das ist natürlich auch verständlich, man kann nicht jedes Wort von jedem, immer auf die Goldwage legen. Nur halte ich es für taktisch völlig bescheuert, dann etwas groß zu thematisieren was eben erst mal einer Auslegung bedarf. Zugegeben, bei meiner Bewertung spielt natürlich mit hinein, dass Özoguz recht unbeliebt ist. Bei Jerome Boateng war das natürlich eine völlig andere Sache. Da wäre es mir auch völlig egal, ob man es da zu genau nimmt. Da hatte man die Beliebtheit des Nationalspielers im Rücken. Und Fußball ist in Deutschland ja heilig.
@Mithrandir
Klar, dieser gemeinsame "Mehrklang" ergibt dann "Deutschland". Witzigerweise könnte so ein Mehrklang aber genausogut "Europa" oder "Takatukaland" heißen/ergeben
Äh. Nicht wirklich. Je weiter du ausdehnst desto mehr Gemeinsamkeiten verlierst du, logischer weise. Klar, kann ich die Grenze für meine Definition immer niedriger setzen, aber das geht natürlich mit jedem Begriff in jedem Bereich. Ein bekanntes und wichtiges Beispiel dafür ist: Was ist Folter?
Natürlich kann man den nihilistischen Ansatz nehmen und sagen alles ist eh Menschengemacht und kann nach belieben definiert werden, hat also alles kein eigene Bedeutung. Nur wie gesagt ist das ein recht sinnleerer Ansatz.
Man kann natürlich schauen, was ist die maximale Ausdehnung die noch irgendwie logisch zu rechtfertigen/definieren ist.
So man das wirklich durchexerziert, kommt man leider ganz schnell zur (Judeo-)Christlich abendländischen Kultur der Aufklärung für Europa oder die westliche Welt. Und der gegenüber steht der Islam natürlich konträr gegenüber. Denn natürlich bricht jede Gruppendefinition eben sofort zusammen, wenn es zu direkten Widersprüchen kommt. Wenn man die christliche/griechische Prägung mal weglässt und sich nur auf die Aufklärung fokusiert, dann kann niemand zur "Gruppe" gehören, der weltliches Recht nicht von religiösen Recht trennt und ihm auch überordnet.
(Randnotiz dazu, wenn man mal "Ausländer" (die lange Zeit und in verschiedenen Regionen gelebt haben) fragt, was sie als typisch deutsches Verhalten sehen, bekommt man doch recht klare Antworten...)