Grundlagen der Kriegskunst erlernen

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Sodeil
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Ungelesener Beitrag von Sodeil »

Hallo Zusammen,

ich bin im Laufe meiner DSA "Karriere" mehrfach an Punkte gekommen, in denen mein Held als Offizier (unterschiedlichen Ranges) Schlachten schlagen musste. Das war in mehrfacher hinsicht frustrierend für mich da es für mir schwer fiel Taktiken auszuarbeiten, da ich einfach keine Ahnung von der mittelalterlichen Krigesführung habe, geschweige denn von militärischen Taktiken im Allgemeinen.

Da ich das Thema auch selber recht interessant finde und mich da etwas weiterbilden wollte, wollte ich fragen ob Ihr vielleicht Tipps für Bücher oder änliches habt, die mich da weiter bringen.
Beim ersten googlen habe ich erstmal nur das Standardwerk Die Kunst des Krieges von Sunzi gefunden, an dem sich angeblich Napoleon schon orienitert hat.
Aber vielleicht kennt der ein oder andere hier auch noch andere Werke oder Arten wie ich mich da weiterbilden kann.

Gruß
Sodeil

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Gorbalad
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Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

"Carl von Clausewitz - Vom Kriege" wäre auch so ein Klassiker, der beschäftigt sich aber wie der Name schon sagt, eher mit Kriegen (und das meint Dimensionen, die bei DSA einfach so gut wie nie vorkommen). Was Du bei DSA eher brauchst, läuft eigentlich unter 'Taktik kleiner Einheiten'...
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

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Zorni
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Ungelesener Beitrag von Zorni »

Die Kunst des Krieges (Sunzi), klar.
Dann Musashi (Gorin no Sho) https://de.wikipedia.org/wiki/Gorin_no_Sho
Die Kunst des Krieges von Machiavelli.

Ich habe vor vielen Jahren aus all diesen Büchern mal ein "Strategema" für einen Char von mir gemacht - glaube habe das aber nicht mehr. Da waren halt die wichtigsten Kriegstaktiken aventurisiert drin. Habe da ad hoc nur einen Absatz gefunden,den ich mal für ein Beispiel hier im Forum genutzt habe.
Aus den Strategema des Leutnant Cesaro ter Malatestra, verfasst im Jahre 2501 Horas

Wenn deine Waffen stumpf werden, wenn dein Kampfesmut gedaempft wird, deine Kraft erschoepft und dein Schatz ausgegeben ist, dann werden andere Anfuehrer aus deiner Not einen Vorteil schlagen. Kein Mann, wie weise er auch sein mag, kann abwenden, was darauf folgen musz.

In den Plaenen des weisen Fuehrers flieszt die Betrachtung von Vorteilen und Nachteilen zusammen. Wenn unsere Erwartung eines Vorteils auf diese Weise gemaeszigt wird, koennen wir den wesentlichen Teil unserer Plaene verwirklichen. Wenn wir andererseits auch in den groeszten Schwierigkeiten immer bereit sind, einen Vorteil zu ergreifen, koennen wir uns vor Unglueck hueten.
Schwaeche die feindlichen Anfuehrer, indem du ihnen Schaden zufuegst mache ihnen Schwierigkeiten und halte sie staendig in Atem taeusche sie mit Verlockungen und lasse sie jeweils zu dem Ort eilen, den du bestimmst.|Wer nicht vorausdenkt, sondern seine Gegner zu leicht nimmt, wird gewisz von ihnen besiegt.

Man gewinnt seine Schlachten, indem man keine Fehler macht. Keine Fehler zu machen ist die Grundlage fuer die Gewiszheit des Sieges, denn es bedeutet, einen Feind zu besiegen, der bereits geschlagen ist.

So bringt sich der umsichtige Kaempfer in eine Position, die die Niederlage unmoeglich macht, und er versaumt nicht, den richtigen Augenblick, den Feind zu schlagen. So sucht im Krieg der siegreiche Stratege nur dann den Kampf, wenn der Sieg bereits errungen ist, wogegen einer, der zum Untergang verurteilt ist, zuerst kaempft und danach den Sieg sucht. Eine siegreiche Armee, die gegen eine geschlagene antritt, ist ein ganzes Pfund gegen ein einziges Korn auf der Waagschale. Der Amsturm der siegreichen Streitkraefte ist wie das hereinbrechen aufgestauten Wassers in eine tausend Fusz tiefe Schlucht.

Der vollendete Anfuehrer huetet das Gesetz der Moral und achtet streng auf Methode und Disziplin; so liegt es in seiner Macht, den Erfolg zu bestimmen.

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Gorbalad
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Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

Die irdischen Vorlagen geben meist nur allgemeine Grundlagen oder aber profane Mittel für Schlachten unter Menschen her.
Da gibt es in Aventurien auf beiden Seiten mehr - Magie, Monster, Karma, ... - also bleiben für viele Situationen nur die allgemeinen Grundlagen.
Andererseits werden magisch/karmale Möglichkeiten häufig ignoriert und schwanken auch stark zwischen den Editionen...
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Alecto
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Ungelesener Beitrag von Alecto »

Die Bücher die mir in dieser Beziehung am meisten weitergeholfen haben (und die ich gerne weiterempfehle) waren: CAVE: Alle diese Bücher sind absolut keine leichte Kost - Die liest man nicht eben mal schnell so nebenher, dafür braucht man richtig viel Zeit.
祇園精舎の鐘の聲、
諸行無常の響あり。
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Talasha
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Ungelesener Beitrag von Talasha »

Sir Isaac Newton ist der tödlichste Bastard im ganzen Weltraum!

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sagista
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Ungelesener Beitrag von sagista »

Sodeil hat geschrieben: 14.02.2018 16:01 ich bin im Laufe meiner DSA "Karriere" mehrfach an Punkte gekommen, in denen mein Held als Offizier (unterschiedlichen Ranges) Schlachten schlagen musste. Das war in mehrfacher hinsicht frustrierend für mich da es für mir schwer fiel Taktiken auszuarbeiten, da ich einfach keine Ahnung von der mittelalterlichen Krigesführung habe, geschweige denn von militärischen Taktiken im Allgemeinen.
Nur ein grundsätzlicher Gedanke: Spieler- und Heldenwissen sind zu trennen. Nur weil du keinen Plan von Kriegsführung hat, bedeutet das nicht, dass dein Held als Offizier dies auch hat. Es ist schlicht nicht deine Aufgabe, dir als Spieler Taktiken auszudenken, wenn dir dazu das Wissen fehlt. Muss dann halt über Proben abgehandelt werden. Natürlich bereichert es das Spiel, wenn man das selbst auch kann und ich würde nie jemanden raten, sich nicht weiterzubilden, wenn es einen interessiert, aber Anlass zur Frustration sehe ich da nicht :wink:

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Salix Lowanger
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Ungelesener Beitrag von Salix Lowanger »

Was dir auch helfen könnte, sind eventuell entsprechende Computerspiele aus der Total War Reihe. Dann kannst du die Dinge sozusagen "live" ausprobieren.
I can fight an opponent, but I cannot fight my biological clock.
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Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Was hilft, ist einfach ein (vorzugsweise älteres) Buch über klassiche Schlachten zu lesen. Grundzüge von Taktiken und sinnvollem Waffeneinsatz sind da meist geschildert. Wenn Du Dir zusätzlich Klassiker wie Sun Tsu oder Clausewitz antust, bekommst Du schon einen guten Grundstock an Sofawissen.

Was auch hilft ist einfach die methodische Denkweise gestützt auf auch heute noch gebräuchliche Checklisten Man sollte halt immer das Gesamtbild im Augen haben also das Bogenschützen nur begrenzte Munition, Soldaten nur begrenzte Ausdauer haben, das laufend Verpflegung und Aufklärung nötig ist, etc. etc.
Das muss gar keine Generalstabsplanung werden...
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vanDyck
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Ungelesener Beitrag von vanDyck »

Wenns nicht unbedingt das große Studium der klassischen Literatur über Kriege sein soll könnte man auch erst mal einen Überblick über verwendete Waffengattungen und Taktiken erhalten in dem man sich bei Wikipedia die Seiten zu Schlachten eines passendes Konfliktes (etwa 100 oder 30 jähriger Krieg) durchlioest und schaut wie die so abgelaufen sind.

Sodeil
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Ungelesener Beitrag von Sodeil »

Mit so vielen Antworten hatte ich fast nicht gerechnet
Vielen dank dafür. :)

Zu den Kritiken von wegen dass man das nicht braucht und Spieler und Charakter wissen etc.:
Ja ihr habt recht, dass man das nicht braucht, aber ich wollte es so. Ich will ja auch gar nicht der Miltärstratege vorm Herrn werden, aber besser als der Meister, um ihn in der einen oder anderen Situration auszutriksen oder Strategien einbringen an die er gar nicht gedacht hat finde ich persönlich schon erstrebenswert. ;)

Und mit dem was ihr geschrieben habt werde ich alle male an diesen Punkt kommen
Vielen lieben dank euch allen

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Tjorse
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Ungelesener Beitrag von Tjorse »

Militärstrategie ist in hohem Maße davon abhängig auf welche Größenordnung sie angewendet wird.

Der Führer einer Gruppe (6-8 Mann) wird nur in aussergewöhnlichen Situationen einen Entschluss treffen, der den Tod auch nur eines seiner Männer als sehr wahrscheinlich enthält.
Auf Batallions, Divisions oder Heeres-Ebene ist das schon anders. Da werden keine Namen mehr verschoben, sondern ganze Einheiten und mit dem Verlust von Gesicht und Namen werden Verluste an Leben plötzlich akzeptabel.

Ein militärischer Entschluß basiert seit Jahrhunderten auf der Lagebeurteilung, die sich mehr oder weniger gleichbleibend durch die Jahrhunderte zieht und mehr oder weniger in jeder Armee auf den verschiedensten Ebenen mehr oder weniger angewendet wird.
Die Lagebeurteilung (der Bundeswehr) in Stichpunkten:
1. Was ist meine Aufgabe/mein Ziel?
2. Wie sieht die Umgebung aus, wie ist das Wetter, Tageszeit, Lichtverhältnisse, etc...
3. Wie sieht die Lage des Feindes aus? Wieviele sind es, was für Feinde sind es (auf 20 Orks muss man ganz anders reagieren als auf 5 Dämonen)
4. Wie sieht meine eigene Lage aus? Wieviele kampffähige habe ich noch, wie wird sich das in der nächsten halben Stunde vermutlich ändern? Kann ich mit Verstärkung rechnen, etc...
5. basierend auf 3. und 4. folgt ein Kräftevergleich. Wenn man nicht mindestens 3:1 überlegen ist, sollte man keine befestigte Stellung angreifen (Engstelle, Burg, Mauer der Nachtwache...)
6. Welche Handlungsoptionen habe ich?

Diese Schritte durchläuft ein militärischer Führer immer wieder, mehrmals am Tag und benötigt dafür zwischen mehreren Stunden und 5 Minuten, je nach Dringlichkeit und Erfahrung. Ein Fehler in einer der Beurteilungsstufen kann sich katastrophal auf den Kampfverlauf auswirken, auch wenn rein rechnerisch auf dem Papier alles eindeutig sein sollte.

Nicht zu unterschätzen ist der Faktor der Information. Es war schon immer wichtig, dem Feind falsche Informationen zu zeigen und dafür selbst seine Entscheidungen auf richtige Informationen zu stellen.

TLDR: Zitat von der Taktikausbildung an der Offizierschule Hannover: "Wenn Du dich in einem fairen Kampf wiederfindest, hast du schlecht geplant!"

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Athrucat
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Ungelesener Beitrag von Athrucat »

In der Hinsicht ist es auch oft hilfreich, auf spezifische Schlachten oder Heerführer zu schauen. Da gäbe es zum Beispiel die Strategie Hannibals bei Canae, wo er die Mitte seiner Armee zurückfallen ließ. Und als die Römer in die Lücke vorrückten, wurden sie umzingelt.
Oder Shaka Zulu, mit seiner brutal effektiven "Bullhorn Formation." Da ist eine Gruppe der Kopf und geht frontal, die zwei Hörner flankieren und die Lenden sind Reservesoldaten. Damit konnte er auch dafür sorgen, dass seine Soldaten immer wieder ausruhen konnten und frisch waren.
Dann gibt es Geschichten von Fällen, in denen Flüsse gestaut wurden, um die Gegner in der Flut zu ertränken, wenn sie das Flussbett passieren wollten.
Sehr viele brilliante Manöver und Taktiken, viele auf DSA übertragbar.

Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Am Tisch ist es einfach sehr wichtig, die verfügbaren Informationen abzufragen, denn anders als in einem PC-Spiel, Tabletopp oder gar der Wirklichkeit "existieren" die meisten Informationen oft gar nicht, bis sie nachgefragt werden, eben weil weder Meister noch Autor sich darüber Gedanken gemacht haben, sondern eher "Szenen" vor Augen haben ("Als die Helden schon glauben, sie hätten gewonnen, brechen auf einmal aus dem Unterholz hinter ihnen...").
Man merkt schnell, ob ein SL bereit ist, taktisch zu denken und taktische Informationen zu geben, oder ob es einfach heisst: "Das ist der Kampf, und das sind eure Gegner. Für jeden einen und dann sehen wir mal...". Was hilft die beste Aufklärung und Nachrichtenkette, wenn der SL Feinde einfach aufploppen läßt, weil es dramatisch ist oder so im Abenteuer steht...
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Na'rat
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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Um mal ein paar Klassiker einzuwerfen:
https://everipedia.org/wiki/lang_en/Byz ... ry_manuals


Gute historische Romane sind auch ein netterAnsatz, hier ist eher die Schwierigkeit, was aus der passenden Epoche zu finden, was auch gut ist.

Benutzer 9587 gelöscht

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Ungelesener Beitrag von Benutzer 9587 gelöscht »

Ich würde den Ansatz wählen mir, erst einzelne Ereignisse anzusehen, das diese alle ihre besonderen Gegebenheiten hatten. Holmgarten, die Schlacht der goldenen Sporen oder Visby sind da gute Ansätze (Crezy und Assingcourt sind in der Literatur oft veraltete abgebildet). Aber auch die Belagerung Wiens durch die Osmanen gibt viel her, auch Dramaturgie;).

Nachtrag: Bis auf Visby könnte die Auswahl nahelegen, dass berittene Ritterschaft nicht sehr erflogreich war, allerdings wurden die Schlachten erst dadurch bekannt, dass sie durch die Niederlagen selbiger Ausnahmen bildeten.

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Talasha
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Ungelesener Beitrag von Talasha »

Wenn ich mich an die Schlacht der Goldenen Sporen(Ich sollte weniger WH40K gucken ich hab grad Tyranidenassoziationen) richtig erinnere ist sie ein gutes Beispiel man Schwere Kavallerie NICHT einsetzen sollte.
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Benutzer 9587 gelöscht

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Ungelesener Beitrag von Benutzer 9587 gelöscht »

Das waren die meisten genannten Schlachten; im 14ten Jahrhundert entschied nunmal noch die schwere Kavallerie meist über Sieg oder Niederlage (später dann Geschütze, aber nie der Langbogen). Bekannt wurden daher meist nur die Schlachten, in denen man es versaut hatte.;)
Morgarten z.B. war gar kein Einsatz an sich, sondern eine falsche Marschordnung, ähnlich wie vermutlich in der Varusschlacht.

Visby hingegen dient als Lehrstück für den Ausbildungs- bzw. Erfahrungstsand: Viele gefallene Einheimische hatten massive Verletzungen der Beine. Früher ging man von einer Schlachtfeldneurose aus, wie sie schon bei den Römern bekannt war, bei denen auf geschlagene Gegner von nachrückenden Truppen eingeschlagen wurde, heute weiß man aufgrund der Winkel, dass die gerüsteten Bauern zuerst an den Beinen und dann am Kopf verletzt wurden. Da gibts ein feste Muster, das für Finte oben - Beinschlag - Kopfschlag spricht; professionelle Mörder+Plünderer (Thorwaler) gegen Bauern halt.

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Lion88
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Ungelesener Beitrag von Lion88 »

Als Bücher über die Theorie der Kriegskunst kann ich auch wie oben schon erwähnt "Die Kunst des Krieges" von Sunzi, "Das Buch der Fünf Ringe (Gorin no Sho)" von Miamoto Musashi empfehlen. Doch auch in den verschiedenen Büchern des alten Testaments in der Bibel stehen ebenfalls auch diverse Kriegsmanöver drin.
Auch noch als kleiner Tipp zur Persönlichkeitsbildung des Charakter kann ich auch "Bushido" von Inazo Nitobe und das "Hagakure" von Tsunetomo Yamamoto empfhelen.
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Alecto
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Ungelesener Beitrag von Alecto »

Lion88 hat geschrieben: 23.12.2019 15:10 Doch auch in den verschiedenen Büchern des alten Testaments in der Bibel stehen ebenfalls auch diverse Kriegsmanöver drin.
Die Bibel ist IMHO sehr schlecht dazu geeignet etwas über Kriegskunst zu lehren. Ich nehme an Du beziehst Dich vor allem auf die "Landnahme Kanaans" die in "Numeri", "Josua" und "Buch der Richter" beschrieben ist. Abgesehen davon dass diese Landnahme nach archäologischen Erkenntnissen mit größter Wahrscheinlichkeit nie stattgefunden hat und reine Legende ist: Die Auseindersetzungen sind nur sehr grob beschrieben, Angaben zu Strategie und Taktik fehlen meist komplett. Außerdem ist der Sieg der Israeliten in sehr vielen Fällen nur dem direkten Eingreifen von YHWH geschuldet, in dem er die Sonne anhält, Steine vom Himmel wirft oder die Stadtmauern von Jericho einstürzen läßt. Nebenbei lernen wir noch dass YHWH anscheinend nichts gegen Gegner ausrichten kann die "Streitwagen aus Eisen" besitzen (Richter 1,19).
Die wesentliche Erkenntnis die der Leser aus diesen Büchern ziehen soll wird hochredundant wiederholt: Halte dich an die Gebote YHWH und er wird dich aktiv im Kampf gegen deine Feinde unterstützen. Verstoße dagegen und er wird dir komplett das Kriegsglück entziehen.
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Lion88
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Ungelesener Beitrag von Lion88 »

@Alecto
Im Prinzip stimme ich dir zu, dennoch werden Taktiken des Hinterhalts, der Täuschung und ähnliches auf gezeigt, womit der ein oder andere Sieg geholt wurde. Was YHWH betrifft, dient er dazu den Kämpfern den Mut zu geben um in Gestärkt in den Kampf zu ziehen. Auch wenn es nicht im Deteil ausgeführt ist und sich die Texte um diverse Personen dreht, die quasi als Schlüsselfigur für den Ausgang der Schlachten dient, kann man dennoch viel daraus entnehmen.
Den Zwölfen zum Gruße

Lion

Benutzer 18120 gelöscht

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Ungelesener Beitrag von Benutzer 18120 gelöscht »

Niccolò Machiavelli hat sich sehr breit in Theorie und Praxis mit der Kriegsführung der Renaissance und der Antike beschäftigt. Ich empfehle da eher die Discorsi als den Principe.
Für andere Zeiten (z.B. Mittelalter) ist das wenig hilfreich. Die Taktik hängt halt stark von der Ausrüstung der beteiligten Parteien ab.

Galliad
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Ungelesener Beitrag von Galliad »

Also "Kunst des Krieges" ist quasi das Standardwerk, ist ja auch das älteste. Ich habe es auch gelesen und mein SL hat erlaubt, dass mein Charakter eine Kopie des Buches hat, geschrieben vom größten Strategen unserer Zeit.
Das Buch ist sehr allgemein anwendbar. Von den Kriegen vor 2500 Jahren bis zum zweiten Weltkrieg und auch in einem Fantasyreich wie DSA.

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Hina
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Ungelesener Beitrag von Hina »

Fuer die DSA-Periode viel angemessener als Clausewitz oder Sun waeren byzantinische Strategika, Handbuecher zur Kriegsfuehrung und Strategie im allgemeineren Sinne, die auch schoen auf zeitgemaesse Logistik eingehen. Maurikios' Werk z.B. gibt es recht verbreitet im Buchhandel.

Fuer Horasier vielleicht auch Macchiavellis Kunst des Krieges.

Zum Thema Bibel: ;)

SL: Königsmacher (seit 2021)
Hoc unum semper quaeris: superetne Sapientem Bethanicus? An maior sit Tharsonio Rohal? Nescio; verum illud belle scio, quod tibi nunquam est visus, Alrice, nec Rohal, nec Bethanicus.

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Ungelesener Beitrag von Dreifach20 »

Das wichtigste für einen erfolgreichen Heerführer sind immer 2 Dinge:
- mehr zu Wissen als der Gegner
- und dadurch die Initiative übernehmen.
Wenn man die Umstände und den Zeitpunkt eines Kampfes bestimmt, dann hat man beste Chancen zu gewinnen. Wenn der Kampf selbst läuft, dann ist der Stratege nahezu arbeitslos und es geht um Taktik.
Deswegen ist meiner Meinung nach eine der wichtigsten Entscheidungen des erfolgreichen Strategen, die Frage des Rückzuges.

Ich denke auch, das einige Computerspiele Strategie "schulen" können. Ich hab relativ viel im rundenbasierten Panzer-General gelernt.
...kurz vor'm Wahnsinn wird's nochmal lustig...

Grossmergen
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Ungelesener Beitrag von Grossmergen »

Ich habe Seefahrt für DnD, Windrichtungen, Navigation usw. studiert.

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Athrucat
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Ungelesener Beitrag von Athrucat »

Neben den Büchern von Sunzi, Musashi, Machiavelli etc, die sicherlich viel Einblick bieten, fand ich es in der Hinsicht persönlich hilfreich, schlicht alte Schlachten zu studieren und die überlieferten Strategien auf Aventurien zu übertragen.
Da kann man viel lernen, von der Art und Weise, wie die Wahl des Terrains die Schlacht beeinflusst zu Details der Truppenbewegung. Hier kann ich persönlich den Youtube Kanal BazBattles empfehlen, der über Schlachten aller Art zu allen geschichtlichen Zeiten redet. Die Erzählung zusammen mit der Darstellung der Truppenaufstellung war für mich sehr aufschlussreich.

Und auf die Schnelle kann man mit ein paar Faustregeln schnell kompetent wirken.
1. Versuche, immer der zu sein, der das Schlachtfeld wählt. Da kannst du so Sachen wie Steigungen, Brücken und Engpässe für dich nutzen.
2. Versuche regelmäßig, die Moral der Truppen zu heben, sei es durch extra/bessere Rationen, Alkohol, Ansprachen, etc. In den Scharmützelregeln hat das sogar eine echte Auswirkung.
3. Nahkämpfer vorne, Fernkämpfer hinten und idealerweise mit Deckung, Kavallerie bereit, die Flanken des Gegners zu stürmen, evtl Plänkler um die gegnerischen Truppen in Position zu locken, Fallen für gegnerische Kavallerie aufstellen, von schlammigem Boden zu kleineren Fallgruben, in denen sich die Pferde die Beine brechen.
4. Versuche, Gegner zu umzingeln oder die feindliche Armee in kleinere Teile aufzuspalten. Sei dies durch eine Kavallerie-Attacke, die einen Keil in die Truppen schlägt, eine List oder sonst etwas. Wenn du dafür sorgst, dass dein Gegner in kleineren Verbänden kämpft und nicht als geschlossene Front, dann hast du so gut wie gewonnen.

Es gibt natürlich viel mehr, aber damit sollte man zumindest halbwegs solide spielen können, dass man Stratege ist.

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Djembo
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Ungelesener Beitrag von Djembo »

Athrucat hat geschrieben: 17.09.2020 09:25 3. Nahkämpfer vorne, Fernkämpfer hinten
Ein nachvollziehbarer Gedanke, aber so nicht ganz richtig. Fernkämpfer wurden bis etwa in die 15hunderter im Allgemeinen als Plänkler eingesetzt, will sagen, sie bewegen sich frei vor der Hauptlinie und stören den Feind durch konstanten Beschuss. Kommt es erst einmal zum Aufeinandertreffen der Linien, können die Fernkämpfer nicht mehr viel ausrichten, da sie in den Nahkampf nicht hinein feuern können und nicht die Schlagkraft aufbringen, anreitende Kavallerie aufzureiben. Die (erstaunlich wenigen) historischen Nationen, die beispielsweise Bogenschützen in größeren Verbänden eingesetzt haben (z.B. die Türken), haben die Schützen eigentlich in jeder bedeutenden Schlacht plänkelnd eingesetzt. Eine schöne zeitgenössische Darstellung findet sich bei Enguerrand de Monstrelet in seiner Chronik bei der Schlacht von Azincourt.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... ncourt.jpg
Lustigerweise ist diese Darstellung für Azincourt selbst völlig falsch, aber egal, das ist die klassische Aufstellung. Bogenschützen als Plänkler vorne, dahinter die Infanterie, Kavallerie ganz hinten um Flankenmanöver zu fahren, aber das war zu dieser Zeit längst außer Mode und man setzte auf die schwere Schockkavallerie als Linienbrecher.
“I sound my barbaric yawp over the roofs of the world.”

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Alecto
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Nachdem ich einige Zeit dazu gebraucht habe mich durch die Reihe zu arbeiten:
Diese Reihe stellt eine gute und verständliche Zusammenfassung dar.
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Chephren
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Die 36 chinesischen Strategeme bieten auch etwas denke ich.
Fear cuts deeper than swords.

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