azure hat geschrieben:Hallo!
Da meine Musterung bald bevorsteht und ich ehrlich gesagt insgeheim auf eine Ausmusterung hoffe, da ich viel lieber am Ende dieses Jahres mit dem Studieren anfangen würde, würde es mich mal interessieren, was ihr so gemacht habt. Wehrdienst, Ersatzdienst oder gar "Null-dienst" (vielleicht sogar aufgrund erschlichener Gefälligkeitsatteste
). Wie ist es euch in eurem Jahr so ergangen, könnt ihr es weiterempfehlen oder bereut ihr es rückblickend?
MfG
azure
Um mal wieder auf das Thema zurückzukommen. Noch während meiner Schulzeit sind alle zur Musterung geholt worden, nur ich habe keinen Bescheid bekommen. Jetzt habe ich schon von Fällen gehört gehabt, in welchen manche Leute nie benachrichtigt wurden, aber auch von Leuten, die noch während ihrer Ausbildung oder Studium gezogen wurde (was ja glaube ich geht, solange man noch im 1. Drittel der Ausbildung befindlich ist). Um vor allem zweiterem vorzubeugen, habe ich daraufhin angerufen und einen Blitztermin am nächsten Tag bekommen. Bin dann, natürlich ohne etwas mitzunehemen wie Badehose etc., zu meinem KWEA und habe mich mustern lassen. Dann musste ich noch ein Weilchen auf mein medizinisches Ergebnis watren und siehe da, T2 auf Grund dessen, dass ich Brillenträger bin und trotzdem hätte ich Scharfschütze werden können (komischer Verein) Da man mich bei meiner Musterung noch fragte, ob ich mir schon darüber im Klaren wäre, wo ich denn hin möchte (Einheit usw), ich dieses verneinte und man mir sagte, dass man mich ja dann einsetzen könne wo man wolle, habe ich mir gedacht, dass ich mir dass dann auch Aussuchen könnte. Daraufhin habe ich angerufen und gesagt, dass ich gerne zur Instandsetzung möchte, da es mit meinen Beruflichen Wünschen in eine ähnliche Richtung geht (man sagte mir da gäbe es etwas, natürlich weit weg) und dass ich gerne Ortsnahe stationiert werden möchte, da ich in einem Verein sportlich tätig bin und das nicht aufgeben möchte. Daraufhin habe ich eine Grundausbildung zum Sanitäter gemacht und auf Grund unglücklicher Umstände sogar noch einen bürojob in meiner späteren Kaserne bekommen, die dann allerdings i gleicen Kreis lag wie meine Heimatstadt. Mit anderen Worten jeden Tag zu Hause und einfach jeden Tag zur Arbeit fahren. Mit den leuten habe ich mich immer gut verstanden, habe in der ganzen Zeit weder angefangen zu rauchen oder zu trinken (zu mindest nicht mehr als zuvor) und habe nach meiner Grundausbildung keine Waffen mehr in die Hand genommen (ausser zum Transport und Schwerter sowie Pfeil und Bogen, aber das kam dann nach dem Bund)
Lange Rede kuzer Sinn: Ich hatte tolle 10 Monate + 2 freiwillg verlängerte, also 12 Monate und habe sie nicht bereut. Jetzt weiss ich aber auch, dass ich von anfang an sehr viel Glück hatte und dass dieses nicht jedem beschert ist, so dass diese Zeit auch zur Hölle werden kann, aber das leigt oftmals an der Einstellung: Wer mit der Einstellung zum Bund kommt "Ich habe kein Bock, ich will viel lieber nach hause" der wird es deutlich schwerer haben, als jemand der sagt "Ich habe jetzt eine tolle Zeit. das wird ein Abenteuerurlaub. Manager zahlen viel Geld um so etwas erleben zu dürfen. Ich hab jetzt hier Spass" der wird es sehr viel leichter haben. Deswegen bleibt es letztendlich jedem selbst überlassen ob er möchte oder nicht. Wie gesagt: ich bereue es definitiv nicht, andere die ich kenne schon.
Wie die Sache mit dem Studium aussieht: Ich habe Abitur gemacht und hatte ich glaube nur ein einhalb Wochen frei, dann musste ich zum Bund. Habe dann 10 Monate Grundwehrdiesnt geleistet. Auf Grund der tatsache, dass ich noch über die Eltern versichert bleiben kann, wenn zwischen Bund und Ausbildung (sprich Studium) nur 3 Monate sind, ich aber auch noch 3 Monate Fachpraktikum machen musste (Studium an der FH ohne vorherige Ausbildung) und auch noch 5 Monate Zeit zwischen Bund und Studium hatte, habe ich noch zusätzlich 2 Monate frewilligen Wehrdienst geleistet. Freitags entlassen, Montags zum Praktikum. Freitags aufgehört und Montags angefangen zu studieren. Ohne wirklichen Zeitverlust, denn was der freiwillige Wehrdienst an Geld gebracht hat, hat mir mein Studium komplett vorfinanziert, so das ich nicht nebenher arbeiten gehen muss. Aber das darf dann ja auch jeder halten wie er will. Für mich war es eine schöne Zeit, wenn ich sie auch nicht nochmal haben wollte.
@Sphaerion
Als "Philosoph" würde ich jetzt sagen, dass dein Freund schlecht entschieden hat. Hätte er es bei dem Rechtsstreit nicht geschafft, dann wäre das eine schlimme Zeit bei einem Arbeitgeber geworden, mit dem er schon auf Kriegspfad steht.
Dann hat er jemandem seine Hilfe zugesagt ohne sie danach zu geben.
Ich finde man sollte sich entscheiden was man machen möchte und sollte dann bereit sein den eingeschlagen Weg zu Ende zu gehen, denn man kann sich nie sicher sein, ob einem das Ende des Weges nicht besser gefällt als der andere Weg in seiner Verlockung scheint. (ich hoffe, dass war jetzt philosophisch genug
)