Fortsetzung von Schattentanz (Forentreffen)

[Sarafin]

Das sieht ja nicht sehr einladend aus.
Vor dem Haus der leidgeprüften Ehefrau richtet er nochmal seinen Hut, bevor er beherzt anklopft.

[Janko]

Ein Klopfen, ein Zweites ..
Nichts geschieht. Curthan kann jedoch vernehmen wie Holz auf Holz trifft. Etwas Schweres wurde abgestellt. Das ist jedoch alles, was er vernimmt. Keine Schritte. Keine Bewegungen oder Geräusche am Fenster oder gar der Tür.

[Sarafin]

"Hallo?" ruft er daher.
"Ist jemand zu Hause? Frau Arva? Seid Ihr das? Mein Name ist Curthan Seehoff, ich würde mich gerne mit Euch unterhalten!
Und vermutlich scheucht sie mich gleich davon. Drei ... zwei ... eins ...

[Tiger]

Bedächtig macht sich Hesindian wieder auf den Weg ins Gasthaus. Bei Fins Schilderungen sieht er den Jungen amüsiert an und antwortet herausfordend: "Getrocknete Früchte und Honiggebäck, he? Sprichst du wieder über den Rahjatempel dort? Du hast es dir wohl recht gut gehen lassen in Havena. So wie ich dich angetroffen habe, hätte ich nicht erwartet, dass sie dich dort überhaupt reingellasen haben, oder in ein anderes Haus, wo Schönheiten Leckereien servieren. Ich hoffe du hast bei deinen Besuchen im Tempel auch mit angemessenen Gastgeschenken aufgewartet?"

Diese Jugend, frech und undankbar. Da liest man sie auf, dreckig und verlaust, und wenn man ihnen ein Bad und eine Suppe spendiert verlangen sie Honigkuchen seviert von Schönheiten. ... Ob ich auch mal so war?

[Janko]

Seehoff? Ich kenne niemanden mit diesem Namen. Hinfort! tönt nach einer Weile eine leicht lallende, polternde Stimme einer Frau.
Erneut hört Curthan etwas, was auf Bewegung im Haus schließen lässt, allerdings nichts, was sich der Eingangstür nähern würde.
Irgendetwas undeutlich gemurmeltes .. - die Frau scheint sich in einigen Schritt Entfernung aufzuhalten.

[Sarafin]

... Null ... Wie erwartet. Der Magier seufzt.
Und sie ist betrunken ... na großartig! Vielleicht sollte ich später zurückkommen. Auf der anderen Seite ... wenn sie jetzt schon betrunken ist, wird sich daran wohl nicht viel ändern.
Curthan räuspert sich.
"Das ist ganz richtig, Frau Arva", sagt er, um einen beruhigenden Tonfall bemüht und laut genug, dass die Frau hinter der Tür ihn hören sollte.
"Ihr kennt mich nicht - aber das würde ich gerne ändern!"
Er legt eine Hand an die Tür.
"Ich bin gekommen, um merkwürdige Dinge zu untersuchen ... die fehlenden Schatten Eurer Nachbarn ... das Verschwinden Eures Mannes."
Die letzten Silben hat er etwas lauter und langsamer ausgesprochen, damit sie auch den Geist einer Betrunkenen erreichen.
Wenn ich ihr meinen Verdacht mitteile, wird sie sicher mit mir reden wollen. Aber das sollte mein letzter Trumpf bleiben, wenn sie sich standhaft weigert. Es wäre zu grausam ihr Hoffnungen zu machen.
Sein Blick fällt während seiner Gedanken auf die Tür.
Ob sie überhaupt verschlossen ist?

[Janko]

Ich will es nicht ändern!
Ich habe die Nase voll davon, dass die Leute mit mir reden wollen! Dass sie versuchen wollen mir Dinge einzureden .. - also geht! ereifert sich die zornig werdende Stimme.
Schritte erklingen.
Sie scheint auf und ab zu gehen.

[Sarafin]

Curthan atmet einmal tief ein und aus, um sich zu sammeln. Dann beginnt er mit weiterhin beruhigender Stimme auf die Frau hinter der Tür einzureden.
Bitte bitte, Ihr müsst Euch nicht rechtfertigen. Vor niemandem. Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass Ihr Euch in dieser schweren Situation nicht auch noch das Geschwafel irgendwelcher dahergelaufenen Leute anhören wollt. Es muss furchtbar sein. Die haben ja alle gut reden, sie sind ja jetzt nicht allein. Sie wissen nicht, wie das ist, Tag für Tag, Nacht für Nacht. Die Sorge ... die Angst ... die Wut.
Ich verstehe, wie schwer Euer Herz ist. Es ist nicht leicht, die Kraft aufzubringen, Tag für Tag aufzustehen und zu wissen, dass es nie wieder so sein wird wie früher. Und niemand hilft euch. Alle reden nur viel, aber niemand tut etwas.
Er macht eine kurze Pause und hofft, dass sie ihm mittlerweile zuhört.
Ist es nicht genau so? fragt er dann.

[Janko]

Die Schritte hinter der Tür laufen immer schneller auf und ab.
Als Curthans Worte erklingen "Es muss furchtbar sein." nähern sich die Schritte in eiligem Zorn der Tür ..
Doch dann herrscht plötzlich Stille.
Keine Schritte. Kein Gemurmel.
Nur Stille auf der anderen Seite der Tür.

[Gilion von Gratenfels]

"Das ging doch schon ganz gut, aber du musst das Ziel fest in den Blick nehmen und dich auf die Strecke konzentrieren!" dann wuschelt er Matthis durchs Haar: "So den Rest der Geheimnisse ums Wagenlenken musst dir selbst erarbeiten. Aber eins kann ich dir noch verraten, es ist wie mit allem im Leben das meiste ist Übung durch ständige Wiederholung." Dann wendet er sich Zafira und Avun zu und spricht den Zahori an: "Hallo ich bin Bran, hast du dem Jungen mit dem Wagen geholfen? Gute Arbeit. Schön mal unverhofft an Kindertage erinnert zu werden."

[Sarafin]

Gut, nun hast du ihre Aufmerksamkeit. Jetzt versau es nicht.
"Ich bin sicher, Ihr wisst genau, wovon ich rede. Egal, welcher Freund zu Besuch kommt, das Heim bleibt doch kalt und leer. Das Essen schmeckt nicht. Die Sonne ist nicht mehr warm. Die Musik nur dumpf. Das Lachen klingt schrill.
Die Freude ist ausgezogen - ohne einen Abschied."
Wieder eine kurze Pause. Seine Stimme ist sanft, als er weiterspricht.
"Der ewig gleiche Trott wird sich aber nicht verändern, wenn Ihr nichts verändert."
Seine Hand ruht noch immer auf der Tür.
"Ich bin gekommen, um diese Veränderung zu bringen. Bitte lasst mich ein. Lasst die Veränderung ein. Was habt Ihr zu verlieren? Die Freude hat Euch schon verlassen. Bitte gebt mir die Chance zu beweisen, dass es mir ernst ist. Bitte gebt mir die Chance euch zu helfen, falls ich kann."
Dann wartet er ruhig ab.
Oh Noiona, lass sie ein einsehen haben.

[Janko]

@ Gilion & Cayenne
Avun, stellt der Zahori sich knapp vor und nickt.
Er kann sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen, als Bran von den Erinnerungen an Kindertage spricht. Das passiert viel zu selten.
Nun bist du an der Reihe! meint Matthis und drückt Bran die Lenkstange in die Hand, die im Normalfall dazu dient rechts und links am Geschirr eines Zugtieres festgemacht zu werden.

@ Sarafin
Ein Schluchzen dringt von der anderen Seite der Tür an Curthans Ohr.
Etwas Schweres rutscht an der Tür hinab, hinunter auf den Boden.

[Sarafin]

Mist!
Curthan beißt sich auf die Lippen.
Er gibt ihr einen Moment, eine Minute, zwei, bis das heftigste Schluchzen etwas verklingt.
"Frau Arva?" sagt er dann sanft gegen das Holz der Tür.
"Darf ich hereinkommen?"
Komm schon, wir haben es fast.

[Janko]

@ Sarafin
Was soll ich tun? Sagt es mir! ertönt die kaum zu vernehmende Stimme unter weiteren Schluchzern, einen minimalen Hauch von Hoffnung darin. Vielmehr klingt sie niedergeschlagen, ungläubig und zutiefst verletzt.
Ein lautes Nase schnäuzen zerreißt die Stille.

[Sarafin]

Curthan schweigt einen Moment.
"Mit mir zu sprechen ist schon mal ein Anfang", sagt er dann, zuversichtlich und freundlich.
"Ich bin nicht gekommen, um Euch Versprechungen zu machen, die ich nicht halten kann. Ich bin kein Quacksalber und nicht daran interessiert aus Eurem Schmerz Profit zu schlagen. Aber ich möchte etwas tun, um die Zustände hier zu ändern. Vielleicht finde ich heraus, wo die Schatten Eurer Nachbarn sind und vielleicht finde ich heraus, wohin Euer Mann verschwunden ist.
Wenn Ihr mir dabei helfen möchtet, würde ich mich sehr freuen."
Sein Ton ist weiterhin freundlich und tröstend.
"Wenn Ihr mich hineinlasst, können wir über alles reden. Dann könnt Ihr mir alles sagen, was immer Ihr auf dem Herzen habt. Ich verspreche Euch zuzuhören. Und wenn Ihr möchtet, koche ich Euch einen schönen Tee."
Curthan steht mittlerweile nahe bei der Tür, die Stirn mehr oder weniger gegen die Tür gelehnt, eine Hand am Holz und ganz auf das Innere der Hütte konzentriert.
Na komm schon, lass mich dir helfen!

[Janko]

@ Sarafin
Den Geräuschen nach zu urteilen steht die Frau behäbig auf, stützt sich an der knarrenden Tür ab.
Ich will mit niemanden über alles reden und ich will auch keinen Tee, stellt sie entschlossen klar. Die Tür öffnet sich einen Spalt breit und sie schlurft zurück zum Tisch, auf dem einige kleine Fässchen stehen. Der Eingangsbereich wirkt so, als habe sie schon einige Tage nicht aufgeräumt.
Abgesehen von dem Licht, das durch den Türspalt hineinfällt, ist es sehr dunkel.

Die Thorwalerin ist groß gewachsen und würde mit ihren breiten Schultern wohl sehr imposant wirken, wenn sie nicht so schlaff herab hängen würden. Ihr Haar hängt strähnig herab, klebt an dem tränengetränkten Gesicht. Dunkle Augen berichten von wenig Schlaf und der zusammengekniffene Blick, dem "hellen" Türspalt entgegen, davon, dass die Frau wohl länger nicht mehr hinaus gegangen ist.
Wie kannst du mir helfen? Wie .. meinst du mir helfen zu können?

[Sarafin]

Curthan atmet einmal tief ein und aus.
Geschafft.
Vorsichtig öffnet er die Tür weiter und tritt ein.
"Danke", sagt er zunächst schlicht, schließt die Tür hinter sich und gibt sich dann auf dem Weg zum Tisch Mühe in der Dunkelheit nicht über irgendwelche herumliegenden Dinge zu fallen.
Als er am Tisch angekommen ist, zieht er einen Schemel vor und setzt sich.
"Nun, lasst mich vorne anfangen." Er räuspert sich.
"Wie Ihr seht, bin ich ein Magier. Meine Arbeit ist es merkwürdige Begebenheiten zu untersuchen. Und zu beseitigen, wenn sie gefährlich sind. Ich bin in diesen Ort gekommen, weil ich verschwundene Schatten suche. Das ist an sich schon merkwürdig genug.
Nun habe ich hier vor Ort feststellen dürfen, dass nicht nur die verschwundenen Schatten eine merkwürdige Begebenheit darstellen. Vor dem, was ich erfahren konnte - und das ist beileibe nicht viel - erscheint mir das Verschwinden Eures Mannes ebenfalls als merkwürdig."
Er macht eine kleine Pause.
"Ich will Euch nicht mit den Details meiner Arbeit langweilen, aber die Erfahrung zeigt: Merkwürdige Begebenheiten sind normalerweise selten. Gleich zwei in so kurzer Zeit in demselben Ort ... sind höchst unwahrscheinlich."
Curthan macht eine kleine Kunstpause, damit Arva ihm folgen kann.
"Was ich sagen will, Frau Arva, ist: Ich vermute, dass der Verlust der Schatten und das Verschwinden Eures Mannes miteinander zu tun haben."
Für diese Eröffnung gibt er ihr nun doch einen Augenblick Zeit.

[Cayenne]

Als Matthis Bran den Wagengriff hinhält, tritt Zafira zu den beiden ran und reibt sich begeistert die Hände. "Das sah wirklich sehr spaßig aus! Also wenn du nichts dagegen hast, würde ich zu gerne auch mal mit deinem Wagen den Berg runterfahren!" Sie streicht sich aufgeregt die Haare aus dem Gesicht und schaut Matthis bittend an.

[Janko]

@ Sarafin
Die Thorwalerin blickt Curthan verdutzt an.
Die Hoffnung ist aus ihrem Blick gewichen.
Mehr nicht? Eine Vermutung?
Torbrand hatte seinen Schatten noch.
Ihre Stimme klingt irritiert und zugleich ungeduldig.
Offenbar wartet - oder hofft? - sie auf mehr Zusammenhänge.

@ Cayenne & Gilion
Matthis blickt ein wenig überrascht von Bran zu Zafira.
Aber .. du bist ein Mädchen! Kannst du das denn?
Kaum ausgesprochen, errötet der Junge.
In Thorwal fahren auch Mädchen, aber hier .. - also ja, wenn du magst. Er hält die Lenkstange in ihre Richtung und beobachtet aufmerksam wie sich Zafira anstellt.

[Gilion von Gratenfels]

Gleichzeitig mit Matthis blickt Bran von Zafira zu Matthis und zurück, und echot, allerdings mit gespieltem Erstaunen: "Aber du bist ein Mädchen...du wirst dir noch wehtun! Du darfst nur den Gewinner küssen!"
Dann greift er sich den Karren und schickt sich an den Hügel hinunter zu rasen.

[Sarafin]

Curthan nickt.
"Das ist unerheblich", antwortet er.
"Wenn ich mit meinen Annahmen Recht habe, ist der Drahtzieher der Umstände zu dem Zeitpunkt in den Ort gekommen, als Euer Mann verschwunden ist und hat erst danach begonnen die Schatten zu rauben.
Aus diesem Grund bin ich hier: Ich möchte alles über Euren Mann und sein Verschwinden wissen und hoffe bei Euch die zuverlässigsten Informationen zu erhalten.
Was ist Torbrand für ein Mann? Wie sieht er aus? Was sind seine Gewohnheiten? Erzählt mir auch von Eurer Familie. Woher stammt er - und Ihr? Gibt es jemanden, der ihn nicht mag? Oder umgekehrt, jemanden den er einen Freund nennen würde? Hier im Ort oder ... anderswo.
Außerdem: Wie war die Situation im Ort zu dieser Zeit? Soweit ich weiß, war Winter - hatte es in den Tagen zuvor geschneit? Waren Fremde im Ort und wenn wer? Oder ist jemand seit dem hier heimisch? Hat sich jemand für Torbrand interessiert und vielleicht ... merkwürdige Fragen gestellt?
Seht ihr, Frau Arva, ich befinde mich noch recht am Anfang meiner Nachforschungen. Daher ist jedes Detail, an das ihr Euch erinnert, sehr wichtig. Wie belanglos es Euch auch erscheinen mag, es kann Gold wert sein bei der Suche nach dem Übeltäter."
Curthan hat sein Notizbuch herausgezogen und eine Seite aufgeschlagen, um sich Notizen zu machen. Auf der linken Seite ist noch die Zeichnung des Pfotenabdrucks zu sehen. Daneben Curthans Notizen zu dem Bär.

[Cayenne]

Zafira war schon dabei, nach der Lenkstange zu greifen, als Bran dazwischenfährt und sich selbst auf den Wagen schwingt. Einen Moment sieht sie verärgert und enttäuscht aus, aber sofort danach glätten sich ihre Gesichtszüge wieder. "Na gut, dann fahr du halt zuerst. Werden wir ja sehen, wer sich geschickter anstellt." Sie schaut sich dann mit Matthis Brans Fahrt an und würde sich, ohne irgendwelche Wiederworte zuzulassen, den Wagen schnappen, wenn Bran damit wieder auf dem Hügel ist.

[Janko]

@ Sarafin
Aber warum? Was hat Torbrand mit irgendwelchen Schatten zu tun? spricht die Thorwalerin aus, was ihr Blick bereits gefragt hat.
Es dauert etwas, bis sich die Augen Curthans an die Dunkelheit gewöhnen. Seine ersten Notizen werden vermutlich recht wirsch aussehen und ungewollt ineinander übergehen.
Torbrand ist der beste Mann, den man haben kann! meint sie etwas subjektiv, aber offenbar mit herzlicher Ehrlichkeit auf der Zunge.
Er hilft jedem hier im Dorf! Ganz egal wem .. - er ist immer da, trägt die Wahrheit und stets einen guten Rat auf der Zunge, schwärmt Arva und dreht einen Krug in der Hand.
Der Raum riecht intensiver als in den meisten Hafenschenken.
Daneben ist eine Note aus verdorbenem Essen und ungewaschener Kleidung wahrzunehmen.
Er ist nicht fortgelaufen! Er hätte den Jungen und mich nie allein gelassen! beteuert sie und erneut laufen Tränen die Wangen hinab. Rasch wischt sie diese mit dem Handrücken fort und nimmt einen weiteren Schluck.

Morgens ist er meist in den Wald hinaus gegangen. Er hat Matthis mitgenommen und Holz geschlagen. Damit hat er Zäune repariert, Ställe, die Herberge, .. - alles was repariert werden musste.
Er kann einfach alles reparieren! Er hat große, starke Hände und doch war er .. so .. kommt sie wieder ins schwärmen und leidet dabei sichtbar.
.. feinfühlig und empfindlich! Er hat es gar geschafft eine hölzerne Uhr eines Reisenden zu reparieren. Ich wäre wahnsinnig dabei geworden. Der Zeiger war so winzig! Kaum zu sehen und noch schwieriger zu fassen ..

Jeder mag ihn! Mit Jadwine hat er wohl neben der Familie am meisten Zeit verbracht, überlegt sie laut. Wir haben uns beide hier niedergelassen, als ich Matthis bekam. Ich arbeitete bei Hilda und er kam zuerst zufällig in den Ort, zusammen mit einem Händler und kam dann immer wieder hindurch, bis wir uns schließlich näher kennenlernten. Familie haben wir entsprechend beide nicht in diesem Ort.
Meine Familie ist bei einem Schiffsunglück zu Tode gekommen. Seine lebt in Thorwal. Sein Vater baut Schiffe, seine Mutter knüpft Netze, .. erzählt sie weiter, wirkt etwas verunsichert, da sie nicht versteht, was das mit den aktuellen Geschehnissen zu tun haben könnte. Doch die Erinnerungen füllen diese Lücke, in der aktuell nur Schmerz und Verlust ist.
Sie mag es vielleicht noch nicht merken, aber Gespräch tut ihr gut.

Es war ein kalter Winter. Einige Reisende wurden eingeschneit. Aber am meisten schneite es erst in jener Nacht, als er verschwand. Sie stockt und blickt auf den Boden ihres Kruges.
Unwirsch blickt sie mit einem Mal auf. Was sind für Euch merkwürdige Fragen? Es waren einige Leute hier. Lasst mich überlegen .. Ihre Stirn legt sich in Falten.
Hilda führt Buch über ihre Gäste. Dort sollten alle aufgeführt werden.

Sie blickt Curthan eindringlich an.
Er hätte seinen Jungen und mich nie allein gelassen!
Wir waren glücklich! Er hat mit Matthis an einem Schlitten gearbeitet, wir wollten ein zweites Kind und uns als Schreiner verdingen. Wir waren glücklich! Warum sollte er fort gehen? Wieder schießen ihr Tränen in die Augen.


@ Cayenne & Gilion
Bran stellt sich geschickt an, was diesen viel zu kleinen Wagen angeht, aber er hat schlicht einiges mehr an Stein an Bord. Der Wagen rauscht durch das Gebüsch hindurch, das Matthis abgebremst hatte und saust weiter. Die Achse ächzt unter dem Gewicht. Ein Stein und die Fahrt würde wohl ein jehes Ende nehmen.
Der Wagen fährt wieder bergauf, wird langsamer und rollt rückwärts hinab ..

[Körperbeherrschung bitte um mit Würde zum stehen zu kommen ]

[Sarafin]

Curthan hört ruhig und bedächtig zu. Er ignoriert den Unrat und den Geruch. Er hat Schlimmeres gesehen, weitaus Schlimmeres.
"Ich kann wirklich noch nichts Genaueres sagen, aber ich persönlich glaube auch nicht, dass Euer Mann Euch bewusst verlassen hat", erklärt der Zauberer.
"Ich weiß nicht, was hier vor sich geht, aber ich bin fest entschlossen das herauszufinden. Sollte ich bei meinen Nachforschungen irgendetwas über den Verbleib Eures Mannes zu Tage fördern, so werdet Ihr als erste davon erfahren", erklärt er ihr seine Absicht.
Curthan mustert die Frau einen intensiven Moment und wartet ab, bis ihre Tränen etwas nachlassen. Er reicht ihr ein Taschentuch aus seinem Robenärmel, vermeidet es aber, die Hand auf ihre zu legen oder anderweitig körperlichen Kontakt herzustellen. Er gibt ihrer Trauer Raum, ohne ihr zu nahe zu treten.
"Euer Mann ist also Schreiner", meint er interessiert, bei jedem Bezug auf Torbrand bewusst nicht in der Vergangenheitsform sprechend.
"Und ein sehr geschickter dazu ... kennt sich mit Mechaniken aus ..."
Der Stift wandert unruhig über die Seiten, kratzt sacht über das Papier. Mehr zu sich selbst sprechend, während er schreibt, fügt er hinzu:
"Dann schlägt er womöglich zwei Klappen ... Moment!"
Curthan sieht auf. "Wann hat Torbrand die Uhr des Reisenden repariert? Und was war das für ein Reisender?"
Das wäre doch eine wunderbare Möglichkeit um seine Tauglichkeit für was auch immer zu überprüfen.

[Janko]

@ Sarafin
Die Tatsache, dass ihr jemand zuhört und ihr glaubt, das scheint der gebrochenen Frau zu helfen. Vermutlich hat sie schon viel zu oft hören müssen dass sie sich sicherlich geirrt hat, dass es einen Grund geben muss, dass ihr Mann sie verlassen hat. Vielleicht ein Streit oder vielleicht haben sie sich auseinander gelebt und die Liebe ist verblasst. Doch die von Arva mit Sicherheit nicht. Das ist deutlich zu spüren.
Sie nimmt das Taschentuch dankbar entgegen und schnäuzt hinein.
Ihre Hände beginnen mit den trockenen Ecken zu spielen, sie mit dem Zeigefinger ein- und auseinander zu drehen.

Sie blickt überrascht auf, als Curthan scheinbar erneut einen Gedankengang hat.
Das .. das ist schon lange her.
Es war ein Kutscher. Er hatte nur beiläufig davon berichtet und Torbrand war Feuer und Flamme. Es gibt hier nur wenige Herausforderungen für ihn, schwärmt sie wieder.

Er kommt zwei oder drei Mal im Jahr hier durch.
Ein gesprächiger alter Herr. Torbrand hat ihm auch schon eine Pfeife gemacht und etwas an der Kutsche repariert, erinnert sie sich und schnäuzt erneut in das Taschentuch.

[Sarafin]

Curthan runzelt die Stirn und scheint nachzudenken. Er tippst sich mit dem Griff des Kohlestiftes an das Kinn.
Ein Kutscher ... unwahrscheinlich, dass sich ein Schwarzkünstler ... ein Magier ... so tarnt. Vielleicht ein Mittelsmann? Wenn das mit der Uhr lange her ist, war es vielleicht wirklich ein Test und anschließend haben sie sich hier für ihren Plan niedergelassen?
Ach, das ergibt doch keinen Sinn! Warum hätte er dann nicht seinen Kutscher in einen Bären verwandelt Torbrands statt? Warum das Risiko in Kauf nehmen, dass ihm etwas passiert, wenn er dessen Fähigkeiten braucht?
Höre ich nun schon Flöhe husten? Womöglich. Ich sollte das aber auf jeden Fall im Hinterkopf behalten. Vielleicht war es ja auch nur der Bericht dieses Mannes über Torbrands Fähigkeiten, der ihm zum Verhängnis wurde. Falls es seine Fähigkeiten waren, die benötigt wurden und nicht nur seine kräftige Gestalt.
"Wie ist der Name dieses Mannes - und wann war er das letzte Mal hier?" erkundigt er sich schließlich über den Kutscher.
"Und noch etwas ... Ihr ... stammt doch von den Nordleuten ab, nicht wahr? Also Euer Mann und Ihr. Wie häufig ist nordländisches Blut hier in der Gegend denn? Und - abseits von Eurer Verehrung für Euren Mann, welche die Objektivität trüben mag - wie kräftig war Torbrand im Vergleich mit anderen Personen? War er neben seiner Zimmermanneskunst vielleicht bekannt für seine Größe und Kraft?"

[Die Gedanken sind ihm natürlich nicht so direkt anzusehen, aber ich dachte, dass sie dir als SL hilfreich sein könnten.]

[Janko]

@ Sarafin
Das muss im Efferd oder Travia gewesen sein.
Sie überlegt kurz.
Ich meine sein Name war Yerodin.
Ganz sicher klingt sie nicht.
Sie wischt die Tränen fort.

Ja, wir stammen aus dem Norden. Außer uns dreien gibt es niemanden weiter von dort. Sie schluchzt erneut.
Er zählt wohl zu den Kräftigsten hier, ja. Aber was .. ? will sie etwas fragen, schüttelt aber sogleich den Kopf. Der fremde Magier wird wohl schon seinen Grund haben und wenn es ihr hilft, dann wird sie die seltsamen Fragen beantworten.

[Gilion von Gratenfels]

Schnell merkt Bran und auch seine Zuschauer, dass sein Zenit als Rennfahrer wohl überschritten ist.
Aufgrund des erhöhten Gewichts des Fahrers und eines dadurch unglücklichen Schwerpunktes des Gefährts ist die Abfahrt von Vornherein zum Scheitern verurteilt. Sehr schnell nimmt der Wagen Fahrt auf aber schon der erste Maulwurfshügel lässt es ins Schlingern geraten und so geht die halsbrecherische Fahrt weiter bis in die Senke: "Ohhh, oh, AHHH, hunderttausendheulendeNecker..." Der erste Busch, der Matthis noch aufgehalten hatte, bietet nun keinerlei Widerstand bringt aber den Wagen endgültig aus der Spur. Um zumindest halbwegs unbeschadet aus der Vorführung heraus zu kommen und nicht auf einen der größeren Feldsteine zu prallen beendet Bran kurzerhand den Höllenritt und steigt seitlich aus. Auf der Wiese rollt er sich ab und bleibt etwas zerzaust im nächsten Busch liegen, springt dann allerdings auf um sich mit verzogenem Gesichtsausdruck zu verbeugen: "Taadaaa! Ah Au, oh man, ich werd zu alt für sowas" Der Wagen von seiner Last befreit kommt knapp neben dem Stein zum stehen. Bran schnappt ihn sich und kommt, mit der einen Hand die geprellte Rippe haltend, wieder bergan. Mit schiefem Grinsen drückt er Zafira den Strick in die Hand: "Viel Spaß, aber pass auf er ist bockig und wirft gern seinen Reiter ab."

[Cayenne]

Zafira applaudiert lachend, als Bran sich verbeugt. Wenn er ihr den Strick gibt, legt sie kurz ihre Hand auf seine und haucht ihm ein Küsschen auf die Wange. Dann zwinkert sie ihm keck zu "Das hast du dir für die gelungene Vostellung auf jeden Fall schonmal verdient. Mal sehen, ob ich den wilden Wagen bezähmen kann."
Daraufhin setzt sie sich in den Wagen und bereitet sich vor Vorfreude grinsend auf die Abfahrt vor. Kasim ist die Sache zu heiß und er bringt sich (wenn der nichts dagegen unternimmt) auf Brans Schulter in Sicherheit. Da hält er sich am Ohr fest und zwitschert leise besorgt, während er sich anguckt was seine verrückte Herrin jetzt schon wieder anstellt.

"Bahn frei!!" und auf geht die wilde Fahrt den Hügel runter.

[Sarafin]

Also vielleicht wirklich nur die Kraft ...
Curthan nickt.
"Yerodin ..." notiert er sich.
"Gut ..."
Er macht eine kleine Pause.
"Frau Arva, ich denke ich bin erstmal durch mit meinen Fragen", erklärt er dann.
"Ich danke euch von Herzen für Eure Zeit. Ich werde mein Bestes geben diesen Fall aufzuklären. Wenn ich außerdem noch irgendetwas für Euch tun kann, dann zögert nicht, es mir zu sagen."
Aufmunternd sieht er die Thorwalerin an.