[Dresden Files] Case File - Night Fears

[Criosa]

Terry nickt Chris zu.
"Ja bitte. Also das abholen. Nicht das heimzahlen."

Sowas ist nicht Terry's Art.

[Lifthrasil]

"Spielverderber." sagt Chris mal wieder. Aber er lächelt dabei. War schon klar, dass Rache nicht Terrys Ding ist, selbst wenn sie scherzhaft ist. Bald darauf sind sie wieder in der Nähe des Ladens, aber ausser Sicht, und er schreibt Jamie eine SMS wo sie sind.

[Sanja]

Eine Weile steht Jamie noch da und grübelt, ehe etwas verspätet die Nachrichten auf ihrem Handy eintrudeln. Dieses Netz hier auf Hawaii ist echt grausam.
Erleichtert atmet sie tief durch. Dani geht es gut... und da kommt auch schon der Tourbus. Aus einiger Entfernung kann Jamie beobachten, wie Dani aus dem Bus steigt und im Laden verschwindet. Wenig später kommt von Chris die Nachricht, wo sie ihn und Terry finden kann. Also macht sie sich auf den Weg dort hin. Im Voodoo Laden wird nichts weiter in Erfahrung zu bringen sein. Es sei denn, Ronnie bringt irgend eine unerwartete Aktion.
"Irgendwie bringt uns das alles hier nicht weiter. Ich finde. heute Nacht sollte Ronnie Besuch von Baron Samedi bekommen. Den halte ich für besser als das DC Monster, weil er Fragen stellen kann." Meint sie als sie endlich wieder im Auto sitzt. Dabei zückt sie mal wieder ihr Handy und ruft ihre Mails ab, um zu sehen, ob sich inzwischen bei Danis Zimmer etwas getan hat. Dann sortiert sie das Ladekabel in den Zigarettenanzünder und schließt ihr Handy an. Nicht, dass der Akku noch den Geist auf gibt.

[Criosa]

Terry schickt Dani noch eine kurze Nachricht:

"Vielleicht kaufst du so einen Federknochen und fragst die Verkäuferin nach der Bedeutung davon? Etwas anderes fällt mir leider auch nicht ein.
Vielleicht reagiert Ronnie darauf auch irgendwie. Wobei ich glaube, dass er eh Lunte riecht. Du hattest ihm ein Foto von dir geschickt, erinnerst du dich? - Terry"

An die anderen gewandt, dann nochmal die Frage:

"Ansonsten wissen auch noch nichts neues, oder? Hattest du nicht nach den verschwundenen Personen gesucht, Jamie? Vielleicht gibt es da ein paar Namen und man könnte schauen, was die alle gemeinsam hatten? Gleiche Schulklasse... gleichen Tourguide... gleiche Bar...? Was weiß ich?"

[Lifthrasil]

"Ich mag die Art wie Du denkst, Jamie!" sagt Chris und strahlt sie an. "Also der Baron. Das wird cool!"

[Cherrie]

Vielleicht 15 Minuten später kommt die Gruppe wieder aus dem Laden, Ronnie ist erneut der letzte von Ihnen. Er, Dani und zwei andere Touristen tragen kleine Tüten mit sich.

Habe so einen Federstab gekauft. Die Verkäuferin hat mich dabei ganz komisch angeschaut, als wolle sie mich mit Blicken durchbohren. Auf meine Frage was das Ding kann, sagte nur nur, es wird mir Glück bringen. Hoffen wir es mal
Ronnie hat ganz am Ende auch so einen Stab gekauft. Wollte es heimlich tun und ich glaube, die anderen haben es auch nicht bemerkt. Nur die Dani, die mit den Adleraugen hat´s gesehen!

Nun fahren wir erst mal 2h, nächster Stopp ist jetzt die Lederfabrik. Braucht jemand von Euch noch schicke Unterwäsche?

[Sanja]

"Da waren wir gestern schon. Die Unterwäsche ist scharf aber viel zu teuer.' Antwortet Jamie auf Danis Nachricht.
"Ronnie hat also wieder einen Federknochen gekauft." Murmelt sie dann und checkt abermals ihre Mails und zu sehen, ob sich in Danis Zimmer etwas getan hat. Probehalber pingt sie den Laptop noch kurz an, um zu sehen, ob er überhaupt noch aktiv ist.
Dann beginnt sie im Netz infos über die bisher verschwundenen Menschen zu suchen. Vieleicht hat Terry ja recht und es gibt eine Verbindung zwischen ihnen. Schule, Ausbildung, Wohnort, Hobbies, Vereine... Was auch immer...

[Criosa]

Nachdenklich runzelt Terry die Stirn.

"Was will dieser Ronnie nur mit den Knochen? Er kauft die doch nicht grundlos nach jedem Besuch hier?"

Das findet er immer noch sehr suspekt. Nachdenklich schickt er eine Nachricht an Dani.

"Lederunterwäsche ist doch total unbequem? Wofür braucht man sowas?"

Und während sie so weiterfahren, schaut er selbst mal, ob er vielleicht im Paranet noch etwas über solche Knochen Talismane, den Voodooladen hier im speziellen oder "verschwundene Leute auf Hawaii" findet, sofern sein Smartphone ihm hier Zugang gewährt.

[Cherrie]

Ist schon OK, ich mag sie auch nicht Die SMS geht nur auf Terry´s Handy ein.


Die nächste Fahrt ist lang genug, fast zwei Stunden haben Jamie und Terry Zeit um Google, Facebook und Co zu bemühen. Dabei erfahren sie nicht allzu viel an Gemeinsamkeiten über die Vermissten, zumindest nichts, was sie zwangsweise verbindet wie ein gemeinsamer Club, eine Schule oder ein Hobby. Alle scheinen zwischen 18 und 27 Jahren gewesen zu sein, beiderlei Geschlechts und eher aus den ärmeren Schichten der Bevölkerung. Und alle wohnten auf Maui oder sind zumindest hier verschwunden.
Über Knochen, Talismane und Voodoo allgemein findet sich einiges im Internet, aber auch hier gibt es keine wirklich neuen Ergebnisse: Er steht ganz allgemein für Glück, Liebe und Nähe zu den Geistern. Natürlich gibt es auch andere Seiten, die in der Opferung tierischer Knochen satanische Rituale sehen, aber in Bezug auf den Federstab scheint dies dann doch etwas weit hergeholt.


So vergeht die Fahrt und bald schon biegt ihr erneut auf den großen Parkplatz der Lederfabrik in den Außenbezirken von Kahului ein, parkt am anderen Ende und wartet.
Auch der Besuch hier scheint keine neuen Erkenntnisse zu bringen, Dani schickt weiterhin ein paar Statusberichte von Zeit zu Zeit und alles ist normal.
Gleiches passiert im Fischerdorf und bei „leben wie ein Polynesier“, alles ist nett, Touri-like und harmlos. Ronnie scheint den normalen Tourguide zu mimen und die Gruppe bleibt vollkommen unbelästigt von äußeren Einflüssen, zumindest weiß Dani nichts anderes zu berichten.
Abschließend der Besuch auf der Ananas-Farm und der „romantische Abend bei Sonnenuntergang“. Dani bleibt alkoholfrei, sie ist unter 21 und hier scheint man das sehr genau zu nehmen, so befindet man sich gegen 19:30 Uhr wieder auf dem Heimweg zum Hotel. Die ganze Zeit sind Jamie, Terry und Chris mit dem Auto drangeblieben, so auch jetzt, ein, zwei Minuten hinter dem Bus, als Dani´s Nachricht eintrudelt:

Sind gleich im Hotel. Vor 1 Minuten kam allerdings eine seltsame Nachricht auf mein Handy: ´Hallo, ich habe gehört, Du suchst nach Hinweisen auf das Verschwinden von Karen. Ich weiß vielleicht etwas, aber es ist gefährlich für mich zu reden und wir müssen das heimlich tun. Ich warte direkt am Hoteleingang, wenn ihr vorfahrt. Rede mit niemandem darüber. Das ist deine einzige Chance etwas zu erfahren.´
Der Absender sagt mir nichts, ich kann nicht mal sagen, ob Ronnie es getippt hat, er sitzt vorne auf dem Beifahrersitz und ich kann nicht sehen, was er macht. Seid ihr in der Nähe?

[Criosa]

Wir sind direkt hinter dir.

Alarmiert blickt Terry zu den anderen.
"Wir müssen uns verstecken in der Nähe. Kannst du ungesehen zu Dani und alles belauschen Chris?"

Terry's Herz schlug jetzt natürlich rasend schnell.

"Können wir da irgendwo parken ohne bemerkt zu werden?"

[Cherrie]

Viele Parkplätze wird es da nicht geben, das ist Terry schnell klar. Die Stichstraße zum Hotel ist vielleicht 500m lang und gerade mal zweispurig, dort wird man also auf jeden Fall gesehen, wenn man sich treffen sollte. Ob man zwangsläufig im inneren des Autos auch erkannt wird, naja, es ist inzwischen fast ganz dunkel geworden, eher nicht.
Neben der Wendeschleife direkt vor dem Eingang, wo auch der Bus halten wird, gibt es nur auf der rechten Seite den kleinen Parkplatz für die Mietwagen des Hotels, insgesamt sind es fünf oder sechs Fahrzeuge. Entfernung zum Eingang vielleicht 50 oder 70 Meter. Dicht an der Straße, aber vermutlich ist es dunkel genug und wenn man sich dort hinter eines der Autos stellt, sollte man ungesehen bleiben. Natürlich bekommt man dort auch nicht mit, was vorne am Eingang passiert, Dunkelheit wirkt für und gegen einen.

Interessanter wird vielleicht die Frage, ob man sich dem Mietwagenparkplatz mit oder ohne Scheinwerfer nähern will und ob man den Motor hören wird, wenn man sich für die ´Schleichfahrt´ entscheidet.

[Sanja]

"Wir sollten ganz normal auf den Parkplatz fahren. Ist ja schließlich normal, dass Mietwagen da hin fahren. Jedes andere Verhalten würde auffallen. Dann übernimmt Chris und macht sich unauffällig zum Eingang, wo er auf Dani aufpassen kann, ohne dass ihn jemand bemerkt.
Terry und ich wir halten uns zurück. Vieleicht bleiben wir im Auto, falls sie Dani überrumpeln und in den Bus zerren. Dann können wir den Bus mit dem Auto aufhalten... oder zumindest verfolgen. Alle einverstanden?"

[Criosa]

Terry schluckt. Gefallen tut ihm das nicht wirklich, aber er nickt vorsichtig.

"Ok... wenn ihr meint...?"
Ihm fällt gerade vermutlich auch einfach nichts besseres ein.

[Lifthrasil]

"Klar. Ungesehen ist meine Spezialität." sagt Chris und folgt Jamies Plan.

[Cherrie]

Wenig später biegen die drei dann die kleine Straße zum Hotel ein, es ist kurz vor 20 Uhr und die Sonne bereits untergegangen. Noch nicht tiefste Nacht, aber doch schon sehr dunkel und innerhalb der nächsten 20 oder 30 Minuten wäre ohne Licht kaum noch etwas zu erkennen.
Der Tourbus steht wie erwartet im Wendekreis und startet gerade wieder den Motor, als ihr auf den kleinen Parkplatz abbiegt und den Wagen parkt. Die Scheinwerfer treffen euch nicht und vermutlich ist außer einem Kleinwagen auch nichts zu erkennen, von dieser Seite her könnte also alles gut sein.

Es sind ca. 60 Meter zum Hoteleingang, der Wendekreis ist beleuchtet, eben gerade noch sieht man Dani mit einem Mann davon gehen. Man kann nur seinen Rücken erkennen, er trägt ein dunkles Shirt und Shorts, vielleicht 1,85m groß und recht kräftig. Sie gehen auch nicht zum Hotel, sondern nach rechts weg, über einen kleinen Sandweg der seitlich um die Anlage herum führt und irgendwo am Strand endet.

Terry Handy klingelt. Dani. Als er sich meldet, ist nur ein leises Rauschen zu hören, erst nach einer Weile kommt Dani´s Stimme, dumpf und leise: “Also wohin gehen wir nun, Frank?“
"Ein Stückchen den Strand runter."
“Aha. Und dort können wir dann reden? Was kannst Du mir über Karen sagen? Und woher kennst Du sie überhaupt, ich habe Dich noch nie im Hotel gesehen.“
“Ich bin auch nicht vom Hotel.“

Es folgt eine Weile Schweigen, leise Geräusche und Rauschen, vermutlich laufen sie einfach weiter.
“Wie, gehen wir nicht zum Strand? Biegen wir hier nach rechts ab?“
“Jepp. Aber wir sind gleich da. Zwei Minuten noch.“

[Criosa]

Terry schaltet sofort sein Handy auf Lautsprecher, damit Jamie auch mithören kann und deutet zur Tür.
"Wir müssen ihnen sofort nach, Jamie! Komm!"

Er spricht sehr leise, aus Sorge, das sonst Dani's Handy das vielleicht sonst übermittelt, dann springt er aus dem Auto und beeilt sich, so schnell und unauffällig wie es ihm möglich ist, den Weg zu folgen, den Dani und der Mann genommen haben, hoffend, das Chris schon unsichtbar bei ihnen ist. Den Lautsprecher stellt er dann natürlich wieder ab, das Handy behält er aber am Ohr. Sein Herz klopft ihm bis zum Hals.

[Sanja]

Aber Jamie schüttelt den Kopf. "Ich habe das Gefühl, dass wir das Auto noch brauchen. Den Strand runter und dann rechts. Ich sehe zu, dass ich irgendwo in die Richtung fahre. Schreib mir eine Nachricht, wenn dieser Frank Dani in ein Auto setzt. Los!" Damit steigt Jamie wieder ein und schaltet das Navi ein, um sich die Straße und Wege in der fraglichen Gegend an zu sehen. Irgendwo gibt es da sicher eine Zufahrt oder so etwas.

[Cherrie]

Chris spurtet unsichtbar nach vorne, nachdem er als erster das Auto verlassen hat. Bald schon hat er die zwei eingeholt, gerade als sie nach rechts den kleinen Weg verlassen und parallel zum Wasser weiterlaufen. Der Boden hier besteht aus Sand, damit sind die Schritte recht leise und man fällt als Verfolger kaum auf. Einzig das schwere Atmen ist zu hören, um Chris seine Fitness war es schon einmal besser bestellt, so hält er am Ende lieber 10 Schritt Abstand.

Auch Terry macht sich an die Verfolgung, allerdings startet er ein wenig später als Chris und muss auch mehr achtgeben, nicht gesehen zu werden. Immerhin ist sein Puls Dauerlauf gewöhnt und von dieser Seite her droht keine Entdeckung. Gerade meint er sie verloren zu haben, als er die beiden Gestalten von Dani und Frank erkennt, wie sie rechts über den Strand gehen und direkt auf eine kleine Lampe zusteuern, die vielleicht 100 weitere Schritt entfernt ist. Ein Strandcafé.

Jamie zieht den Wagen derweil rückwärts aus der Parklücke und jagt die Stichstraße wieder nach vorne zur Hauptstraße, die Maui an seiner ganzen Küste entlang begleitet. Etwas weiter nördlich, also in der Richtung in die die beiden unterwegs sind, gibt es diverse kleine Wege die erneut fast bis an das Wasser führen, im Abstand von 100 bis 300 Schritt jeweils. Es gibt ja noch einige Gasthäuser, Pensionen und andere Hütten und Bungalows am Strand, die alle eine mehr oder weniger intakte Zufahrt besitzen. Sie wird sich entscheiden müssen, die erstbeste, zweitbeste, eine beliebige andere Sandpiste zum Strand zu nehmen oder einfach auf der Küstenstraße zu warten, bis mehr an Informationen kommt.
Leider weiß im Moment nur Terry, dass Jamie mit dem Auto weiter im Inneren wartet und sein Handy ist ´blockiert´ durch Dani.

“Dort zu Bar, ja? Wie heißt das Teil noch mal? War vor ein paar Tagen mal drüben, glaube ich, habe aber den Namen vergessen.“
"Blue Dolphin."
“Ist gut. Zum Glück habe ich die richtigen Laufschuhe an, sonst hätte ich die 150 Meter kaum geschafft, mit Heels durch den Sand muss echt nicht sein.“
Ein leises Grummeln ist die einzige Antwort.

Wenig später haben die beiden die Lichter der Bar erreicht, ebenso Chris, vielleicht 10 Schritt dahinter und Terry, weitere 10 Schritt entfernt. Zumindest Terry muss sich nun überlegen, wie er weitermachen möchte. Im Schein der Lampen ist er sichtbar, in der Dunkelheit draußen eher nicht. Wobei der dann auch nicht näher als 20, 30 Schritt ran sollte, also deutlich zu weit weg um etwas zu hören oder innerhalb von Sekunden einzugreifen, wenn es denn notwendig sein sollte. Natürlich kann er auch auf Tourist und Gast machen und sich einfach wo hinsetzen. Doof nur, wenn man ihn als Dani´s Freund erkennt. Leider kann man Frank in dieser Richtung ja bisher kaum einschätzen, was er weiß und was nicht.

Das Blue Dolphin ist viereckig, an allen Seiten offen, aber komplett überdacht. Pfosten an allen Seiten tragen die rustikal aussehende Dachkonstruktion aus Holz, Schilf und Palmenblättern, der Landseite zugewandt steht ein langer Tresen und dahinter ein Raum mit echten Seitenwänden, wohl die Küche oder das Lager. Die große Terrasse zum Meer hin ist mäßig besucht, von den 15 Tischen sind vier besetzt, meist Pärchen, die den Tag bei einer Flasche Wein oder einem Cocktail ausklingen lassen. Hinter der Bar steht ein Bär von einem Mann, gerade dabei ein paar Gläser zu polieren und dann in einem offenen Regal abzustellen.

“Dort drüben. Das ist Peter. Da setzen wir uns.“
Frank steuert damit schnurstracks auf einen Tisch am hinteren Ende der Bar zu, wo ein einzelner Mann sitzt. Die Tisch in ihrer Umgebung sind frei, die Touristen sind alle vorne dem Meer zugewandt. Der Platz ist zweifelsohne gut gewählt, keine Zuhörer.

“Peter? Und wer ist nun wieder Peter?“
“Ein Kumpel. Er kann Dir alles über Karen sagen. Alles, was mit ihr passiert ist.“

Die beiden nehmen am hinteren Tisch Platz, Dani schaut Peter erwartungsvoll an:
“Also gut, Peter, was weißt Du, was hast Du für mich?“ Keine Umschweife, Dani will gleich zur Sache kommen.
“Trinken wir was. Wir dürfen hier nicht auffallen. Hey, Barmann, noch zwei für uns.“

Der Barkellner ist schnell, bald darauf stehen zwei weitere Drinks auf dem Tisch und nachdem man sich kurz zugeprostet und getrunken hat, setzt Dani erneut an.
“Also was ist nun? Passt jetzt alles? Keine Zuhörer, keine Zuschauer, wir sind total unauffällig, wir haben Getränke, können wir jetzt mal langsam zur Sache kommen? Was ist mit Karen passiert? Wo ist sie?“
“Ja also…“, setzt derjenige an, der sich als Frank vorstellte, “Peter hier, der hat sie mit einem Boot weggefahren.“
“Also doch mit einem Boot. Wo wollte sie hin?“
“Eigentlich wollte sie nirgendwo hin.“
“Aber… warum...?“
“Warum was? Was meinst Du, Kleine?“ Seine Stimme ist irgendwie anders geworden. Weicher. Und vielleicht eine Spur fieser.
Wer den beiden zuschaut kann sehen, wie sich Dani irritiert an den Kopf fasst.
“Geht es Dir nicht gut? Was hast Du denn, Mädchen? Der Alkohol? Oder ein Sonnenstich?“
Noch immer antwortet Dani nicht, schaut nur geradeaus, den Mund jetzt offen habend als wolle sie etwas sagen, doch es kommt nichts.
“Oh Gott, Peter, schau, die Kleine ist sturzbetrunken. Das kann doch kaum von dem einen Cocktail hier kommen oder?“
“Keine Ahnung, Frank. Ich glaube, sie hat vorher schon einiges gebechert, diese jungen Dinger kennen ja nur noch Sex, Drogen und Schnapps. Ich glaube, wir bringen sie lieber zu einem Arzt, nicht wahr?“
“Gute Idee. Komm, hilf mir mal.“
Gemeinsam stehen sie auf und nehmen Dani in ihre Mitte, einer stützt sie links, einer rechts. Ein kurzer Blick zum Barmann, der es beobachtet hat, aber den beiden nur knapp zuwinkt, als wolle er ihnen einen schönen Abend wünschen. Die anderen Gäste scheinen nichts bemerkt zu haben.

“Schade um die kleine Schlampe.“
“Jepp. Aber bevor wir sie abliefern, weißt Du… ich glaube, sie hat schon lange keine echten Kerle mehr gehabt.“
Beide lachen, leise und dreckig. Und augenscheinlich wollen sie sich nun mit Dani in der Mitte auf den Weg machen, zumindest erst einmal raus aus dem Lichtschein der Bar und gen kleinem Parkplatz, der seitlich neben der Bar in der Dunkelheit liegt.
Terry bemerkt, dass sie nicht bezahlt haben.

[Lifthrasil]

Zum Glück sind die beiden langsam da sie Dani schleppen müssen. So kann Chris sie in einem Bogen überholen so dass er zwischen ihnen und dem Parkplatz ist. Als sie außer sicht der bar sind tritt er hinter einem Busch hervor und wird dabei sichtbar. Dank des Schattens ist er kaum zu erkennen. Nur der Lauf der riesigen, bedrohlichen Desert Eagle, die er auf beide richtet, glänzt matt im Schwachen streulicht.
"Das ist weit genug. Hände hinter den Kopf und runter auf die Knie!" Sagt er ruhig und drohend.

[Criosa]

Terry wird heiß und kalt. Er hat keine Ahnung wo Chris gerade ist, aber das ist ihm auch egal. Auf gar keinen Fall wird er zulassen, das diese Dreckssäcke Dani betatschen!
Bis eben hatte er sich noch etwas im Schatten gehalten, aber jetzt wird er schneller! Er traut sich nicht Jamie anzurufen, aus Sorge, vielleicht doch noch etwas über das Handy zu verpassen, sollte er es nicht mehr rechtzeitig zum Parkplatz schaffen... daran will er gar nicht denken.

Gerade als er auf den Parkplatz laufen und rufen will, sieht er Chris mit der Knarre. Das... ist doch Chris oder?
Mit klopfendem Herzen hält Terry kurz inne und nimmt jetzt doch sein Handy, um Jamie eine Nachricht zu schicken:

"Strandbar Blue Dolphin! Schnell!"

[Sanja]

Jamie hatte sich entschieden, auf der Hauptstraße zu warten. Von da aus, würde ihr kein wegfahrendes Auto entgehen und sie könnte schnell überall hin kommen. Und dann war warten angesagt. Wenn sie nur eine Waffe hätte... Spontan steigt sie aus uns wirft einen Blick in den Kofferraum. Reseverad, Abschleppseil, Verbandkasten, Bordwerkzeug... Der Radmutternschlüssel fällt ihr ins Auge. Ein etwa Unterarmlanges Stahlrohr, am Ende abgewinkelt und mit einer massiven Nuss versehen. Liegt gut in der Hand und tut mit sicherheit weh. Halbwegs zufrieden nimmt sie den Schlüssel und schließt den Kofferraum wieder... gerade als Terrys Nachricht bei ihr eingeht. Blue Dolphin... das hatte sie doch eben noch gelesen. Nur zwei Querstraßen weiter müsste das sein. Also springt sie in den Wagen, lässt den Motor an und fährt mit quietschenden Reifen los. Terry hatte 'schnell' geschrieben...

[Cherrie]

Die beiden Männer erstarren und werfen erst Chris, dann sich selbst Blicke zu. Dani hängt immer noch halb schlaff in ihrer Mitte, ein wenig scheint sie bei Bewusstsein zu sein, bewegt ihre Füße als wolle sie laufen, aber alleine Stehen wird sie wohl nicht können.

“Hey, Kleiner, mach keinen Scheiss hier“, setzt Peter an. Seine Stimme verrät Überraschung und Unsicherheit, trotzdem kommt er der Aufforderung noch nicht nach.
“Du kannst nicht einfach Leute am Strand überfallen“, versucht Frank nun auch sein Glück. “Wir sind genau neben einer Bar. Jack wird Dich hören, wenn Du schießt. Alle werden Dich hören.“
“Komm, ich gebe Dir 100 Dollar. Ich habe sie hier in meiner Tasche. Davon kannst Du Dir alles Mögliche kaufen. Das ist verdammt viel Geld. OK?“

Die beiden machen nicht den Eindruck von Vollprofis, aber brechen nun auch nicht zitternd zusammen. Offensichtlich halten sie Chris für einen normalen Straßenräuber. Schließlich hat er auch keinerlei Uniform an oder gibt ihnen Anlass zu Denken, es könnte ´persönlich´ sein.
Es ist und bleibt leider auch dunkel, der eine Kerl, Peter wohl, greift langsam mit einer Hand zur Gesäßtasche, vielleicht um die angekündigten 100 Dollar zu zücken. Vielleicht auch aus anderen Gründen. Wirklich viel erkennen kann man auf dem fast dunklen Parkplatz nicht.


===

Das ist in etwa der Moment, wo Jamie den Motor aufheulen lässt und Vollgas gibt. Gut, aufheulen bei dem Kleinwagen ist eher aus der Kategorie ´macht etwas Lärm und beginnt sich dann langsam zu bewegen´, aber sie ist nun auf dem Weg. Vielleicht eine, höchstens zwei Minuten, dann sollte sie da sein.

[Criosa]

Für Terry die Gelegenheit, sich hinter die Kerle zu bewegen. So schnell er kann läuft er, dabei noch soweit möglich im "Schatten" bleibend, die fehlenden Meter um die Kerle herum, deren Aufmerksamkeit auf Chris ruht, und kommt dann von hinten so leise wie möglich näher.

Schafft er es bis zu den beiden hin, steckt er kurzerhand eine Hand in die Tasche um damit eine mögliche Pistole zu "mimen" - sowas hatte er mal in irgendeinem Film gesehen. Er bleibt erst stehen als er die zwei schon berühren könnte.

"Wir wollen keine 100 Dollar, wir wollen das Mädchen", raunt er dann gefährlich leise und blickt sie mit eiskaltem Blick an. Wenn Terry diesen Blick drauf hat, wirkt er erstaunlich kaltherzig und unnahbar, sehr passend für einen Straßenräuber.

[Cherrie]

Etwas dümmlich versuchen beide sich nach Terry umzudrehen, was mit Dani in der Mitte kaum funktioniert, da es jeder zu seiner freien Seite hin probiert. Terry kann immerhin erkennen, dass Peter, der gen Gesäßtasche griff, dort hinten im Hosenbund keine Schusswaffe zu stecken hat.
Am Ende bewegen sie sich zwei Schritt seitlich, dass sie Chris nun zur rechten und Terry zur linken haben, Dani immer noch festhaltend.

“Ihr wollt die Kleine?“, Peter ist sichtlich verwirrt von der Aussage.
“Warum? Wir sollen mitbringen.“ Hält er euch nun für ´Kollegen´?
“Sie ist völlig besoffen“, versucht Frank die Situation zu retten, offenbar ist ihm klar, dass es nicht darum geht, wer von ihnen Dani da abliefert, wo man jetzt bald mit ihr rechnet. “Die kleine Schlampe ist völlig hinüber. Schau, sie kann kaum alleine stehen.“
Wie um es zu beweisen, lässt er Dani los, auch Peter folgt seinem Beispiel. Dani taumelt ein Stückchen nach vorne, Frank fasst sie am Oberarm und zieht sie, halb stützend, etwas zu sich heran. Um sie dann mit voller Wucht in Chris Richtung zu schleudern.
Gleichzeitig geben beide Fersengeld, zum Restaurant zurück sind es nur sieben, vielleicht acht Meter. Peter setzt dabei einen Tackle-Angriff gegen Terry ein, versucht ihn einfach aus dem Weg zu rammen. Sieht man für gewöhnlich beim Football, leider schaut Terry diesen Sport nicht allzu oft geschweige praktiziert ihn selbst.

[Lifthrasil]

Chris ist überrascht und ist einen Moment lang unentschlossen ob er Dani ausweichen oder sie fangen soll. Dieser kurze Moment reicht und sie trifft ihn voll. Gemeinsam gehen sie zu Boden. Dani landet immerhin weich und da sie leicht ist, verletzt auch Chris nicht und normalerweise hätte ja kein Mann was dagegen, dass Dani auf ihm liegt - aber im Moment ist das eher unpraktisch und er kann die beiden nicht verfolgen.

[Criosa]

"Nenn sie nicht Schlampe!" knurrt Terry noch, dann gerät Bewegung in die Kerle. Dani kann er nicht fangen, die "fliegt" in die andere Richtung, aber Frank, das Arschloch, das "seine" Dani einfach so unverschämt behandelt hat, den hat Terry sofort im Visier.

Der Attacke von Peter weicht er dabei so geschickt aus, das jedem kampferfahrenen Beobachter klar sein muss, das dieser junge Kerl hier entweder gerade unmenschlich viel Glück hatte - oder er sehr viel mehr drauf hat im Nahkampf, als man ihm zutrauen würde.
Der kurze Moment der Verwunderung, das vermeitlich leichte Ziel nichtmal annähernd greifen zu können, gemeinsam mit einem kurzen Seitwärtstritt von Terry ist es dann auch, das Peter das Gleichgewicht verlieren lässt und mit dem Gesicht zuerst in den Sand schickt.

Terry lässt aber keine Sekunde verstreichen, um bei Peter zu bleiben. Er sprintet los und stürzt sich auf Frank, um den aufzuhalten!

[Sanja]

Unterdessen nähert sich Jamie dem Sandweg mit dem Mietwagen. Da vorn ist das Holzschild, dass auf die Bar hinweist. Ein Holzschild in Form eines Delphins und natürlich blau angestrichen. Etwas zu schnell nimmt Jamie sie Einmündung und kommt leicht von der Straße ab, was aber nicht weiter schlimm ist, da der Weg sich hier kaum von der Umgebung unterscheidet. Lediglich ein paar Gräser müssen unter den Autoreifen dran glauben.
Dort hinten kann Jamie schon Gestalten auf dem Parkplatz erkennen.

[Cherrie]

Mit einem überraschten “Fuck!“ auf den Lippen geht Peter zu Boden, sein eigener Tackle-Versuch hat ihn bereits in´s Straucheln gebracht als er statt in das Ziel seiner Attacke ein paar Schritt weiter den Strand hinuntergestolpert ist, Terry´s Fußtritt bringt ihn dann endgültig zu Fall.
Fluchend kracht er in den Sand. Schwer zu sagen, wie schnell er wieder auf den Beinen sein wird.

Terry wirbelt herum und will Frank noch erwischen, muss aber feststellen, dass dieser schon ein paar Meter Vorsprung hat und gerade über die Holzterrasse des Restaurants stürmt, wo sich nun sowohl der Barmann als auch alle Gäste zu ihm umdrehen und mit großen Augen zuschauen. Allerdings scheint sich niemand bewegen zu wollen, es hat wohl auch keiner der Anwesenden verstanden, um was es hier geht.
Terry´s Optionen sind vermutlich begrenzt: Bleiben und helfen Peter zu ´sichern´ oder Frank hinterher? Auf jeden Fall sollte er sich schnell entscheiden.

Chris hingegen ist dabei sich aufzurappeln. Da er ein paar Sekunden vor Peter zu Boden ging, hat er diese Sekunden auch beim Aufstehen nun als Vorsprung. Und Dani hat ihn auch nicht verletzt, rasch hat er sie von sich hinunter gerollt und ist nun dabei aufzustehen. Peter liegt gut vier Schritt entfernt, macht aber ebenfalls Anstalten auf die Beine zu kommen.

Irgendwo weiter hinten, gut 50 Schritt entfernt, jagt ein Kleinwagen auf das Blue Dolphin zu, Fernlicht an und alle blendend, die in diese Richtung schauen. Zum Glück sind die Scheinwerfer in Chris seinem Rücken, beleuchten die Szenerie vor ihm.
Jamie kann in der Entfernung eine größere Hütte erkennen, wohl die Blue Dolphin Bar, auf einer Grundfläche von vielleicht 15 auf 15 Schritt, mit Dach und einer Wand zu ihrer Seite hin, die andere Seite gen Parkplatz, die sie als einziges noch erkennen kann, scheint offen zu sein. Licht scheint aus der Bar, rechts von ihr, wo auch ihr Sandweg hinführt, parken zwei Autos.
Und sie kann Bewegungen ausmachen, interessanterweise auf dem Boden. Aber ob das nun zwei, drei oder vier Menschen sind, vielleicht auch große Hunde oder anderes, ist auf die Entfernung noch nicht sichtbar. Zumindest steht niemand sichtbar dort.

[Criosa]

Die eine Sekunde schaut Terry noch zu Dani. Er traut Chris zweifellos zu alleine mit Peter fertig zu werden, zur Not mit Tricks und Einfallsreichtum. Aber wie geht es Dani?

Viel Zeit hat er nicht um den Gedanken zu vollenden, denn er will andererseits auch nicht, das Frank abhaut. Schließlich haben sie immer noch Karen, die sie finden müssen? Terry versucht sein Glück und rennt Frank hinterher. Er nimmt allerdings nicht den Weg über die Bar, sondern rennt darum herum. Seine Hoffnung liegt wohl eher darauf, Frank irgendwann einzuholen, weil dem die Puste ausgeht, er selbst ist definitiv zu langsam um ihn einzuholen.

Was genau er mit Frank aber machen soll, wenn er ihn tatsächlich einholt...? Soweit hat Terry dann auch noch nicht gedacht.

[Cherrie]

Frank ist definitiv eher die Marke ´Sprinter´ denn ein Ausdauerläufer. Die ersten 100 Meter ist er vor Terry, biegt dann kurz vor dem Four Seasons wieder nach links und will wahlweise lediglich am Hotel vorbei oder nun gar gen Küstenstraße kommen. Weitere 100 Meter und Terry merkt, dass sich die Distanz nicht mehr vergrößert. Und nach erneuten 50 Schritten ist klar, das Frank schlapp macht.

Ihr seid nun irgendwo zwischen dem Hotel und der Küstenstraße, mitten im Nirgendwo. Frank geht inzwischen in einen eher leichten Dauerlauf und über muss damit leben, das Terry näher kommt. Es ist sehr dunkel, die beiden trennen vielleicht 20 Schritte und viel mehr sollten es auch nicht werden, sonst kann man sich hier leicht verfehlen und einfach aneinander vorbei laufen, wenn der eine sich in eine Erdkuhle wirft oder hinter einem Baumstamm verschwindet. Immer wieder schaut sich Frank nun um, genau beobachtend, wie nah Terry ihm kommt. Ein Überraschungsangriff fällt also flach. Vielleicht eine Minute in diesem Tempo trennt ihn nun noch von der Straße, die wohl sein Ziel ist.