[Dresden Files] Case File - Night Fears

[Cherrie]

“Wann musst Du los, Terry?“ Ja, so langsam wird es Zeit für ihn, auch wenn er noch ein paar Minuten hat.
“Ich quatsche einfach noch eine Weile mit Amy, wenn das für Dich OK ist.“ Sie räkelt sich etwas auf ihrer Liege und greift dann zur Sonnenmilch, die in ihrem kleinen Strandbeutel von Louis Vuitton, dann beginnt sie sich langsam einzucremen.

“Oder magst Du noch unsere Rücken übernehmen?“

[Criosa]

Terry's Herz macht einen Sprung. Ganz kurzes Zögern.
"Och... soviel Zeit habe ich aber ganz sicher noch", meint er dann lächelnd und geht zu Dani's Liege, um ihr die Sonnenmilch abzunehmen und dann mit sanften Fingern und festem, leicht massierendem Streicheln ihren Rücken einzuschmieren. Wie selbstverständlich passt er auf ihren Badeanzug nicht einzusauen.

Amy schmiert er natürlich auch ein... aber bei Dani lässt er sich doch deutlich mehr Zeit.

"So. Das schützt eure Haut hoffentlich ausreichend. Bis später dann."
Mit jetzt wirklich guter Laune verlässt er die beiden und beeilt sich zur Tauchschule zu kommen.

[Sanja]

Jamie macht einen Eindruck, wie ein kleines, begeistertes Kind, als sie mit leuchtenden Augen den Laden betritt. Dabei achtet sie aufmerksam darauf, ob es eine magische Schwelle gibt.
Freundlich grüßt sie die Frau hinter der Theke und blickt sich dann mit großen Augen im Laden um.
Irgendwann, als sie eher zufällig in der Nähe des Tresens steht, holt sie ihr Handy aus der Tasche und tippt kurz darauf herum. Nachrichten abrufen. Natürlich geht es ihr überhaupt nicht um die Nachrichten, sondern einzig und allein darum, ob das empfindliche, elektronische Gerät in der Nähe der Verkäuferin noch funktioniert. Sollte sie eine Magierin sein, müsste das Handy jetzt seinen Dienst versagen.
So oder so blickt sie sich dann weiter um und bleibt schließlich vor der Kiste mit den Knochen Talismanen stehen.

"Bitte verzeihen Sie, Mam. Darf ich Sie etwas fragen? Diese Knochen hier: Was bedeuten die. Ist das so eine Art Glücksbringer?"

[Lifthrasil]

Auch Chris ist ganz begeistert. So viel Spielzeug! "Und haben sie Zombie-Staub? Und ein Gummihuhn? Und wie hat es sie aus der Karibik hier her verschlagen?" platzt es aus ihm heraus.

[Cherrie]

Jamie´s Handy funktioniert wie gewohnt und eine Schwelle beim Betreten hat sie nicht bemerkt.

"Dies ist ein Ritualsstab für Voodoo, Mädchen." Die Stimme der Frau klingt tief und etwas schnarrend, auf seltsame Art beunruhigend. "Er ist mit Hahnenfedern geschmückt und mit dem Veve von Logo, Erzullie und Legba."
Dann schweigt sie, mustert Jamie aber nun mit stechendem Blick, als will sie erkennen, ob sie sich mit Voodoo auskennt oder gleich mit großen Kulleraugen nachfragt, was ein Veve ist oder was man für Rituale damit machen kann.

Chris platzt mit seinen Fragen in die entstehende Stille. Und ihr scharfer Blick wendet sich ihm zu. "Ich habe Dolche und Messer, mit dem Du jedem dummen Huhn den Hals durchschneiden kannst." Wie zum Beweis greift sie sich ein kurzes, dolchartiges Messer aus einem nahen Regal und zieht es aus der Scheide, die Klinge ist leicht gebogen und sieht erstaunlich scharf aus.
"Und jeder von uns ist dort, wo die Geister ihn hinführen. So bin ich nun hier. Weil ich hier gebraucht werde. Warum bist Du hier, Junge?"

[Criosa]

Derweil geht Terry zu Beth in die Tauchschule. Er kommt gerade noch rechtzeitig dort an, hoffend, dass er nicht irgendetwas wichtiges vergessen hat.

"Hallo Beth", er lächelt aufgeregt.
"Ich ähm... bin hoffentlich nicht zu spät?"

[Cherrie]

“Hey Terry, schön das Du da bist. Nein, Du bist perfekt pünktlich. Das hier ist Kaami, einer unserer Divemaster und er wird heute Dein Lehrer sein.“
Kaami ist jung, vielleicht Anfang 20, schlank und eine Spur schlaksig, etwa so groß wie Terry und durch die Sonne echt dunkelbraun. Kurze schwarze Haare, dunkelbraune Augen und schneeweiße Zähne, die durch sein Lächeln gerade aufblitzen.

“Hey, alles klar? Bereit ein paar Fische zu sehen?“
Wenig später sitzen die zwei auf einer der Bänke im Innenhof und Kaami erklärt ein paar Dinge. Der Ablauf ist einfach, erst kommt eine kleine Theorie-Einführung , dann zeigt er die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände und was man mit ihnen macht, dann geht es raus zum Steg, wo man sich anziehen wird und anschließend wird man auch gleich in´s Wasser gehen. Der Tauchgang wird 20-40 Minuten dauern, erklärt Kaami, dann geht es wieder raus und zurück zur Basis. Fertig.

Die nächsten Minuten gibt´s dann wie geplant Theorie. Man merkt, dass Kaami dies schon sehr oft gemacht hat, seine Sätze sind flüssig und geübt, er scheint nie zu überlegen wie er nun fortsetzen soll. Das Wichtigste was Terry sich merken soll: Ruhig bleiben, entspannen und genießen. Und nie den Atem anhalten. Immer Atmen. Einatmen, ausatmen, als wäre alles ganz normal. Und nichts Unterwasser anfassen. Weder Fische versuchen zu streicheln oder zu fangen, noch an Muscheln oder Korallen rumpolken oder gar versuchen etwas mitzunehmen.
“Wir Taucher nehmen nur Erinnerungen und Fotos mit. Und alles was wir hinterlassen sind Luftblasen.“ Ja, der Satz fasst es ganz gut zusammen.

Anschließend kommt etwas Ausrüstung in´s Spiel. Terry bekommt ganz grob erklärt, was er da alles anziehen und benutzen wird. Als da wäre der Neopren-Anzug, zum Schutz vor dem Auskühlen unter Wasser und im Zweifel auch um Verletzungen zu vermeiden, wenn man doch einmal eine Koralle streift. Dann gibt es die Tarrierweste, die man anzieht, die im Wesentlichen zwei Funktionen hat: Zum einen kann man daran die Flasche auf dem Rücken befestigen und alles andere Gerödel verstauen, zum anderen kann man sie mit Luft füllen oder wieder entleeren, um sich so unter Wasser in einen Schwebezustand zu bringen. Gleich schwer zu sein wie seine Umgebung einfach. Dann gibt es die Flasche, Kaami erklärt, dass hier ganz normale Strandluft drinnen ist, nur komprimiert auf das ca. 200fache. Durch diverse Ventile und Vorrichtungen kommt dann ganz am Ende vom Mundstück, das mit einem Schlauch mit der Flasche verbunden ist, Luft mit normalem Druck heraus. Nur statt 12 Litern Flaschenvolumen hat man so 200 mal 12 Liter Luft zur Verfügung. Dann gibt es noch einen Bleigurt, um einen schwerer zu machen und das Tarrieren unter Wasser zu erleichtern. Sonst würde man gar nicht erst sinken, da selbst der Neopren bereits Auftrieb erzeugt.
Eine Tauchermaske und Flossen runden alles ab. Fertig. Mehr muss Terry erstmal nicht wissen.

Bald darauf macht ihr euch auf den Weg, den Steg hinunter. Einen Anzug hat Terry schon bekommen und angezogen, es dauerte eine Weile, da er sich als recht widerspenstig erwiesen hat, aber letztendlich ist er drinnen, der Reißverschluss oben und nun ist ihm vor allem eins: Warm!

[Criosa]

Terry hört sehr aufmerksam bei allem zu, dass Kaami erklärt und kann es jetzt kaum erwarten ins Wasser zu kommen. Der Neoprenanzug fühlt sich seltsam an, aber Terry kommt ganz gut damit zurecht.

"Ich folge dir", sagt er und richtet seine Ausrüstung. Ein bisschen klopft ihm doch das Herz. Aber eher vor freudiger Erwartung.

[Cherrie]

“Alles ganz einfach nun.“ Dabei könnte man durchaus das Gegenteil annehmen. Es gibt doch noch einige weitere Schläuche, Knöpfe, Seile und anderes Zeug, was Terry nun angeschlossen und an seiner Ausrüstung wiederfindet, was ihm alles nicht erklärt wurde. Aber Kaami grinst zufrieden und scheint weiterhin beste Laune zu haben.

“Wir nehmen die Stufen nach unten“ , deutet er auf die schräg in´s Meer führende Leiter, durch die man wirklich ganz bequem gehend vom Steg aus nach unten kommt.
“Dann stoßen wir uns ein wenig ab und schwimmen dort hinüber. “ Die Stelle auf die er zeigt ist ein paar Schritt von der Treppe entfernt und da man im klaren Wasser den Sandboden sieht, kann es dort nicht wirklich tief sein. “Dort tauchen wir ab. Das heisst, Du tust genau eins: Du atmest. Ganz normal. Durch Dein Mundstück. Und das lässt Du auch niemals aus dem Mund heraus gleiten, ja? Einfach seitlich drauf beißen, alles gut. Hat noch keiner meiner Taucher je verloren.“ Ob das gelogen war? Immerhin muss doch IRGENDWER schon mal was Dummes gemacht haben?
“Ich bin immer bei Dir. Und ich habe das Tausende mal gemacht. Es gibt nichts dort unten, was ich nicht beherrsche und kenne. Egal was ist, ich bringe Dich sicher wieder nach oben, ok?
Ach ja, ansonsten fass nichts an. Ich werde ab und an Deine Ausrüstung einstellen, Dir Luft in die Weste lassen oder so. Einfach die Hände und Füße still halten und fertig. Wenn Du gut tarrierst, lasse ich Dich alleine schwimmen, einfach wie beim normalen Tauchen. Schön langsam und ruhig mit den Füßen flosseln. Wenn es nicht so gut klappt mit der Balance, werde ich Dich an die Hand nehmen und führen, ich schwimme dann einfach für uns beide. Und je nachdem wie ruhig Du atmest, wird der Tauchgang kürzer oder länger sein. Du hast halt eine bestimmte Menge Luft da in der Flasche, wenn ein gewisser Prozentsatz verbraucht ist, tauchen wir auf. Auch hier keine Bange, ich passe auf, sie wird garantiert nicht leer werden.“

Und wenn Terry sein OK signalisiert, bei Tauchern ist dies ein Kreis aus Daumen und Zeigefinger, Kuppe auf Kuppe zusammengelegt, geht es los.

[Criosa]

Als Terry ins Wasser steigt, fühlt er doch kurz seinen Puls etwas schneller werden. Mit dem seltsamen Gefühl durch einen Schlauch zu atmen muss er erstmal klar kommen. Aber dann besinnt er sich auf seine innere Ruhe, und jedwede Nervosität fällt von ihm ab.

Er macht das Zeichen und folgt Kaami tiefer ins Wasser. Völlig fasziniert sieht er sich um. Jedes noch so kleines Detail bewundert er ehrfürchtig. Was für eine wunderschöne Welt. Kaami hat vermutlich selten einen derart tiefenentspannten und doch gleichzeitig absolut aufmerksamen Schüler gehabt wie Terry. Er lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen, tut genau das, was der Tauchlehrer sagt und findet Details im Wasser, die die meisten Touristen nicht einmal für würdig genug emfinden, betrachtet zu werden, dabei sind es oft die kleinen, verborgenen "Schätze", die wirklich etwas besonderes sind.

[Cherrie]

Als ihr auf der untersten Treppenstufe steht, das Wasser reicht euch etwa bis zur Hüfte, hat Kaami etwas Luft in Terry´s Weste gefüllt, er drückte einen Knopf irgendwo an Deiner linken Seite und das leichte Zischen von Luft zeigte an, dass sie floss. Und die Weste beulte sich etwas nach außen, pumpte sich auf. Dann ließ er sich in´s Wasser gleiten und durch den leichten Schwung des Abstoßens trieb er ein paar Schritt seitlich, die Leiter damit für andere freimachend die vielleicht von oben oder unten kommen.

“So, jetzt zu mir.“ Er treibt augenscheinlich sehr spielerisch bequem an der Wasseroberfläche, Kopf oben, Beine unten, die Weste gibt ihm Auftrieb. In einer Hand hat er sein Mundstück, noch locker in der Luft haltend. Als Terry ihm folgt, es geht erstaunlich einfach, als hätte er eine echte Rettungsweste an, schwimmt er ihm ein Stückchen entgegen und bleibt direkt vor ihm im Wasser stehen. Es ist etwas ungewohnt so im Wasser stehend mit all dem Zeug auf dem Rücken die Balance zu halten, aber Terry wird schnell klar, dass er gar nicht sinken kann, egal was er gerade auch machen würde. Das gibt Sicherheit.

Nun steckt Terry den Kopf neugierig schon einmal unter Wasser, einfach indem er ihn nach vorne kippt, Kinn zur Brust. Und sieht unter sich den Sandboden, eigentlich recht unspektakulär, aber immerhin liegt dieser drei Schritt tiefer als er sonst so schwimmt.

“Schauen wir mal, ob Deine Maske sitzt.“ Er fährt ihm am Maskenrand entlang, kontrolliert ob der Gummi überall fest anliegt und keine Haare eingeklemmt sind, da hier Wasser eindringen könnte.
“So, dann nimm Dir nun Dein Mundstück und atme dadurch. Schau, ob Du genug Luft bekommst. Und wenn Du ok bist, gibst Du mir das Zeichen für ´alles OK´. Dann tauchen wir ab.“ Er macht noch einmal das Zeichen vor, Daumen und Zeigefinger zusammen führend.

[Criosa]

Terry schiebt sich das Mundstück zwischen die Lippen, macht ein paar Atemzüg und macht dann das Zeichen. Er folgt Kaami natürlich erst, wenn der auch das ok gibt.
Dann geht, bzw schwimmt er ihm vorsichtig nach. Terry kann ganz gut schwimmen, wobei er jetzt kein Leistungschwimmer oder so ist. Eher langsam, selbst mit den Flossen, dafür aber sehr ausdauernd und aufmerksam. Auch seine Körperbeherrschung ist ok, so dass Kaami sich zumindest keine großen Sorgen machen muss, dass sein Newbie Schüler ihm doch noch absäuft.

[Cherrie]

Aber Schwimmen ist nicht. Zumindest noch nicht.
Erneut ein Griff an seine Ausrüstung, erneut zischt Luft, dieses mal aus Terry´s Weste heraus. Und er merkt, wie er langsam, aber sehr stetig schwerer als das Wasser um ihn herum wird. Und konsequenter Weise anfängt zu sinken.
Jetzt kann er nicht mehr rasch das Mundstück herausnehmen und frei atmen, nein, jetzt ist er auf den Vorrat aus der Flasche angewiesen. Ob er überhaupt wieder hoch kommt? Wie schwer war der Bleigürtel noch einmal? Wieviel Kraft muss man wohl aufwenden, um mit Hilfe der Flossen zur Wasseroberfläche durchzustoßen, wenn man so überladen ist? Geht das überhaupt?
Alles Gedanken die man so haben kann, während man sinkt. Ein guter Meter trennt ihn nun von der Oberfläche, noch immer haben die Füße keinen Grund. Dafür ist die Sicht klar, man kann bestimmt 10 oder 20 Meter weit schauen hier unten, es ist hell, fast so hell wie oben. Die Sonne scheint fast senkrecht und ein paar kleine Schatten der Wellen oben sind am Boden sichtbar.
Das mit der Luft klappt. Eigentlich ganz einfach, wie Terry feststellt. Einatmen, Ausatmen. So wie immer. Ein minimaler Widerstand ist da, als ob eine kleine Ventilklappe öffnet und schließt, aber kaum merklich. Da, Bodenkontakt. Und Kaami ist die ganze Zeit direkt vor ihm, ihm gegenüber. Schaut ihn grinsend an. Eigentlich seltsam, dass ihm dabei kein Wasser in den Mund fließt, an den Rändern der Mundwinkel sollte doch eigentlich Wasser eindringen können? Tut es wohl nicht. Terry lässt sein Mundstück nun auch etwas lockerer, entspannt den Kiefer, der bis jetzt noch kräftig auf das Gummi gebissen hat. Ja, es passt, auch so kommt kein Wasser und man kann ganz bequem atmen.

Kaami geht auf dem weichen Sandboden auf die Knie, die Flossen nach hinten streckend, Terry macht es ihm gleich. Kurzer Augenkontakt, das Zeichen: ´Alles ok´ als Frage an Terry.
Als dieser mit der Hand bejaht, beginnt der Tauchlehrer langsam Terry´s Weste wieder mit Luft zu füllen. Schubweise und in kleinen Portionen. Das Gewicht, was ihn nach unten zieht, lässt langsam nach. Ein wenig korrigiert Kaami noch in beide Richtungen, dann scheint er zufrieden. Er selbst hat, wie Terry auffällt, gar nichts bei sich selbst gemacht. Alleine seine Atemsteuerung muss ihm reichen, um zu sinken oder zu steigen. Allerdings hat er auch deutlich weniger Blei am Gürtel als Terry, was immer das zu bedeuten hat.
Ganz langsam erhebt er sich vom Sand und nimmt Terry an einer Hand, führt ihn langsam in eine Richtung fort vom Steg. Alle Bewegungen sind langsam und ruhig, fast gemächlich. So liegen die beiden bald fast waagerecht im Wasser, Kopf voran, Füße nach hinten und entfernen sich mit langsamen, ruhigen Flossenschlägen von ihrer Startposition.

Ein wenig verliert man hier unten das Gefühl für Zeit. Aber es kann kaum mehr als eine Minute vergangen sein, als schemenhaft ein erster, dunkler Korallenblock vor ihnen auftaucht. Wenig später wird er deutlicher und dann seid ihr auch schon herangeschwommen, er steht direkt im Sand und ist vielleicht fünf auf zehn Schritt groß. Das Wasser hier ist tiefer als am Steg, der Block ist gut drei Meter hoch und Terry sieht, wenn er nach oben schaut, dass die Wasseroberfläche bestimmt erst weitere zwei oder drei Schritt über ihm beginnt. Und er ist voller Fische!

[Sanja]

Jamie nickt und lächelt dann amüsiert, als Chris nach Zombiestaub fragt. "Also die Laos für Liebe, Gesundheit und zugang zur Spirituellen Welt." Antwortet sie. Mit anderen Worten ein Talisman einzig und allein geschaffen, um ihn an gutgläubige Touristen zu verkaufen. Tja, manchmal zahlt es sich eben aus, viel zu lesen. Besonders, wenn man im Paranet ließt.
Wie auch immer. Unter diesen Umständen wird der Knochen wohl kaum als Warnung im Zimmer geblieben sein. Vermutlich hat Karen ihn selbst gekauft. Als Souvenier oder so.
'Warum bist Du hier, Junge?' Die Frage war an Chris gerichtet, aber Jamie nimmt sie zum Anlass einfach schonunglos ehrlich zu antworten.

"Wir beide sind hier, weil eine Freundin uns um Hilfe gebeten hat. Eine andere Freundin von ihr ist spurlos aus ihrem Hotelzimmer verschwunden und ein solcher Knochen wurde als einziges zurück gelassen. Sie erinnern sich nicht zufällig an sie?" Damit zückt Jamie ihr Handy wieder und ruft das Bild von Karen auf, das Dani ihr geschickt hatte. Dann zeigt sie der Frau das Bild.

[Criosa]

Terry hält inne um die Schönheit dieses Anblicks zu erfassen, aber soetwas hat er noch nie gesehen. Klar, hier und da mal ein Bild, daran kommt man ja nicht vorbei, wenn man halbwegs gebildet ist - und Terry liest verdammt viel. Aber mit den eigenen Augen soetwas zu sehen, das ist wirklich atemberaubend!

Er muss sich zurückhalten, um wirklich nur zu schauen, und nicht doch zu versuchen diese wunderschönen Strukturen der Koralle zu berühren. Und all diese Fische in ihren schillernden, exotischen Farben und Formen erst...
Ein Lächeln huscht über sein Gesicht, soweit man das mit der Maske und dem Mundstück erkennen kann. Ein ehrlich glückliches Lächeln. Es ist so wunderbar still hier unten, und doch so voller Leben. Sogar die Wasseroberfläche von unten wirkt auf Terry wie ein Märchen. Glitzernd wie ein Juwel und doch immer in Bewegung.
Ein herrlicher Augenblick. Fast glaubt Terry nicht, dabei das ganze Blei an zu haben, denn eigentlich fühlt er sich gerade schwerelos und frei, weit fort von allen Sorgen, die ihm Nachts den Schlaf rauben.

[Cherrie]

Ein kleines, anerkennendes Nicken zeigt, dass sie Jamie nun mit andern Augen sieht.
"Das stimmt."

Ihr Gesicht wird merklich verschlossener, als Jamie weiterspricht und von der verschwundenen Freundin erzählt. Eher widerwillig beugt sie sich etwas vor, um besser auf das Display vom Smartphone schauen zu können. Sie betrachtet das Foto eine ganze Weile, fast schon glaubt man, sie sind in ihrer Position erstarrt: "Die linke Frau kenne ich nicht. Die rechte, ja sie war hier. Vor ein paar Tagen. Aber gekauft hat sie nichts. Sie war sogar höchst desinteressiert an allem hier, sie hat keine Verbindung zu den Geistern. Sie glaubt nicht."

Jamie muss nicht noch einmal nachschauen, sie weiß, dass Dani links und Karen rechts auf dem Foto waren.

[Cherrie]

Es gibt sie in allen möglichen Farben. Blau, rot, gelb, gestreift, schwarz-weiß, mit kleinen Flossen, großen Flossen, die Vielfalt ist gewaltig. Wie in einem Aquarium.
Die ganze Zeit bewegt ihr euch in einer Tiefe von vielleicht einem Meter über dem Sandboden, ohne diesen jedoch zu berühren. Manchmal streift Terry ihn mit einer Flosse oder kommt ihm so nahe, dass der Sand aufwirbelt und sich im Wasser verteilt, da dies aber meistens hinter ihm ist, bleibt seine gute Sicht nach vorne erhalten. Lediglich nachfolgende Taucher täten sich ärgern, aber die gibt es hier ja gerade nicht, sie sind nur zu zweit.

Ihr dreht eine Runde um den Block, die vielleicht fünf Minuten dauert. Alles was Kaami tut ist und bleibt tiefenentspannt im wahrsten Sinne des Wortes, eigentlich bewegt nur manchmal langsam seine Flossen und das war es.
Er schaut einmal auf ein Anzeigegerät von Terry, was ebenfalls über einen Schlauch mit der Flasche verbunden ist, vermutlich zeigt es den Füllstand bzw. den Restdruck an. Er scheint zufrieden, fragt Terry trotzdem immer wieder in regelmäßigen Abständen, ob alles OK wäre.
Erst als Kaami seine Hand loslässt und ihn selbst schwimmen lässt, wird Terry wieder bewusst, dass er eigentlich unter Wasser ist und nicht in einem Aquarium vor der Scheibe steht. Und das er die ganze Zeit atmet, als wäre es völlig normal. Er hat das Mundstück schon völlig vergessen gehabt, so automatisch geht das.

Dann schwimmt ihr weiter, verlasst den Korallenblock und seid wieder eine kleine Weile über dem flachen Sand, der durch die Strömung ein sanftes, gleichmäßiges Wellenmuster aufweist. Immer wieder sind kleinere Fische zu sehen, einzeln oder zu zweit, völlig ohne Scheu vor euch. Wobei sie auch nicht näher als einen Meter kommen und irgendwann, schwimmt man ruhig auf sie zu, selbst abdrehen.

Bald darauf erreicht ihr eine Stelle im Sand, wo jemand eine Vielzahl großer Amphoren versenkt hat. Wie sehr große Vasen oder Krüge sehen sie aus, bestimmt 50 Stück über- und nebeneinander. Erste Korallen und Pflanzen haben sich hier angesiedelt, gleiches mit einer Vielzahl an Fischen. Ein paar erkennt Terry bereits vom ersten Korallenblock wieder, auch wenn er die Namen natürlich nicht weiß. Dann deutet Kaami auf einen größeren und sehr auffälligen Fisch, der aussieht als wäre er überall seitlich mit großen, roten Federn oder Stacheln geschmückt, die einzeln abstehen. Er formt mit den Händen ein Zeichen für Terry, was sicherlich den Fisch symbolisieren soll: Er legt die Finger beider Hände wie beim Beten ineinander, dann streckt er alle Finger aus und krümmt sie wieder in Bethaltung zurück, das ganze ein paar mal wiederholend. Auch wenn Terry keinerlei Ahnung hat was dieses Zeichen bedeutet, so hat es doch erstaunliche Ähnlichkeiten mit dem Fisch und seinen ´strahlenförmigen Stacheln oder Federn oder Flossen´, was immer das sein mag was er seitlich seines Körpers besitzt.
Schnell wird ihm klar, dass man unter Wasser ja nicht sprechen kann, also hat man eine Zeichensprache entwickelt, um sich Dinge zu zeigen. Die er sicherlich irgendwann lernen wird. Zumindest weiß er nun schon einmal, wie man diesen was auch immer für einen Fisch symbolisiert.

Etwas weiter an den Amphoren entlang getaucht, sie sehen wirklich so aus als habe man sie mit voller Absicht dort platziert, macht Kaami erneut ein Zeichen mit der Hand, was wie ein schnappendes Maul ausschaut, deutet dann auf seine Augen und anschließend in eine Richtung, wo er das Zeichen wiederholt. Folgt Terry seiner Blickrichtung, so sieht er dieses mal den verdammt großen Kopf einer Muräne aus einem der Krüge schauend. Er ist fast so groß wie sein eigener, dunkelbraun und seitlich befinden sich zwei kalte, fast tote Augen, ähnlich denen eines Hai. Das Maul ist weit offen, aber immer wieder scheint die Muräne es dann zu schließen und erneut aufzusperren, als macht sie sich bereit zuzuschnappen. Und groß genug ist sie allemal, um echt weh zu tun. Vielleicht ist sie auch giftig? Zumindest sieht sie verdammt gefährlich aus. Kaami scheint dagegen recht unbeeindruckt, wie allerdings schon die gesamte Zeit hier unter Wasser und nähert sich langsam. Man kann nicht einmal sagen ´besonders vorsichtig´, weil er einfach alles hier unten langsam macht.
Bis auf zwei Meter lässt er Terry an die Muräne heran kommen, dann verharrt er eine Weile dort und gibt ihm einfach nur Zeit sie zu betrachten.
Das gefährlich aussehende Tier bleibt zumindest an seinem Platz und scheint keinen schnellen Angriff oder gar eine Flucht zu versuchen, so dreht ihr nach ein paar Minuten wieder ab und schwimmt weiter. Erneut checkt Kaami Terry´s Luftvorrat und scheint mit dem Ergebnis zufrieden zu sein.

[Criosa]

Terry merkt sich die Zeichen natürlich. Der Fisch kommt ihm bekannt vor. Waren die nicht giftig oder sowas? Als Kind hatte er manchmal Tiersendungen im Fernsehen geschaut. Da war irgendwann mal so ein ähnlicher Fisch gezeigt worden. Aber von Auge zu Auge ist das natürlich etwas vollkommen anderes und so fallen ihm gerade auch keine Details ein.

Der Muräne hingegen nähert er sich nur vorsichtig. Meine Güte ist die groß! Auf einem Bildschirm wirken die immer viel kleiner!

Aber faszinierend sind sie trotzdem. Er nimmt sich vor zu fragen, warum man diese Krüge hier hingelegt hat. Er vermutet ja Versteckmöglichkeiten für Fische und ein "Gerüst" für doppelt so schnelle Ersatz Fische ankamen.

[Sanja]

"Keine Sorge. Auch wenn mein Freund hier etwas unsinnige Fragen stellt, glauben wir doch beide an das Übersinnliche. Was man gesehen hat, kann man glauben.
Sie haben einen wunderbaren Laden, Mam und wenn sie nichts dagegen haben, würde ich mich gleich noch weiter umsehen." Antwortet Jamie auf die Aussage, dass Karen eine ungläubige gewesen sei.
"Sie hat den Talisman nicht selbst gekauft?" Abermals wirft Jamie einen Blick zurück zu der Kiste. Massenware. Kaum eine Chance nach zu verfolgen, wer ihn den nun gekauft hat.
"Sie verkaufen diese Talismane vermutlich ziemlich häufig, oder? Schade. Also nicht schade, dass Sie nicht mehr verkaufen. Aber ich fürchte, das wird uns bei der Suche nicht weiter helfen. Aber wenn sie so uninteressiert war, warum war sie dann überhaupt hier? War sie in Begleitung?"

[Cherrie]

Ihr verlasst den Ort mit den vielem Amphoren und nach kurzer Zeit kommt etwas Neues auf dem Boden in euer Sichtfeld: Holzplanken und Bretter, grob in der Form eines kleinen Bootes. Allerdings völlig zerfallen, als würde man ein größeres Ruderboot nehmen, vielleicht zwei auf 6 Schritt und dann eine gewaltige, flache Steinplatte über die volle Fläche von oben darauf herabfallen lassen. So schaut es aus, ein wenig wie ein hölzernes Fischgerippe, wo das Fleisch bzw. der Fisch dazwischen fehlt. Aber man kann es mit nur minimaler Fantasie als gesunkenes Boot erkennen. Und auch hier haben sich erste Unterwassergewächse angesiedelt und das Meer beginnt langsam, sich das Holz einzuverleiben.
Terry wird klar, dass es wohl irgendwelche Dinge braucht, egal ob natürliche Felsformationen in Form von Riffen oder künstlichen Dingen die absichtlich oder zufällig versenkt wurden, um das Tierleben anzuziehen. Oder noch präziser wäre wohl die Schlussfolgerung: Pflanzliches Leben unter Wasser anzuziehen, was dann die Fische zum Nachrücken bringt.

Ihr dreht noch eine kleine Runde über das Boot, als Kaami auf einmal ein Zeichen gibt, dass Terry hier stoppen soll. Rasch schwimmt dieser weiter, zum ersten mal überhaupt macht er dabei mehr als einen Flossenschlag alle fünf Sekunden, dreht sich dann zu Terry um und hat plötzlich einen kleinen Fotoapparat in der Hand, aus welcher Tasche er den auch immer gezaubert haben mag. Dann schießt er ein paar Bilder zur Erinnerung, egal ob Terry nun ruhig im Wasser liegen bleibt oder versucht unter Wasser Faxen zu machen, das gesunkene kleine Boot als Hintergrundkulisse.

[Cherrie]

Die dunkelhäutige Frau mustert nun auch Chris etwas intensiver und brummelt dazu etwas Unverständliches, vermutlich ist es nicht einmal in eurer Sprache.
"Sie hat nichts gekauft und wollte eigentlich nur schnell wieder heraus. Manche fühlen sich hier unwohl, in der Nähe zu den Geistern."
Nun, davon habt ihr zumindest noch nichts bemerkt. Es ist dunkel, leicht muffig und riecht nach Staub und Hitze, eine Klimaanlage scheint es nicht zu geben oder sie ist zumindest nicht angeschaltet. Aber Geister oder andere ´Gefühle´ suchen euch auch nicht heim im Moment.

"Sie war mit einer Touristengruppe hier, ein Reiseführer von der Insel und vielleicht ein halbes Dutzend Menschen. Vier von ihnen waren Japaner, eine ältere Amerikanerin und die Freundin Eurer Freundin. Draußen parkte ein Kleinbus und sie hatten 20 Minuten Zeit, einen echten, authentischen Voodooladen zu besichtigen." Beim letzten Satz kann man ihr die Abscheu wirklich körperlich anhören.

[Criosa]

Terry macht zwar keine Faxen, aber immerhin winkt er in die Kamera, nachdem er endlich kapiert hat, was Kaami da vor hat.

Die Umgebung bestaunt er dann aber weiter, bis Kaami ihm das Zeichen gibt, ihm wieder zu folgen. Terry hat zwar jegliches Zeitgefühl verloren hier unten, aber irgendwo im Hinterkopf macht sich schon das leise Bedauern breit, das sie sicherlich bald wieder hier heraus müssen.

Kurz bemerkt Kaami, das Terry für einen Augenblick die Hände faltet und die Augen schließt. Er sendet ein kurzes Gebet. Keine Bitte, sondern einfach nur ein Dankeschön an Gott, für dieses fantastische Wunder hier unter Wasser, und das er es sehen durfte.

[Lifthrasil]

"Touristen. Ja. Schlimm dieses Pack!" stimmt Chris zu. "War sie mit irgendeinem in der Gruppe besonders dicke? Oder hat sich mit jemandem gestritten? Vielleicht hat ja jemand den Talisman als Geschenk für sie gekauft oder um sie zu ärgern."
Für Chris ist es völlig naheliegend, dass jemand Karen, wenn sie sich mit Voodoo unwohl gefühlt hat, einen Talisman als Streich ins Zimmer gelegt haben könnte.

[Cherrie]

"Mir fiel nichts auf. Die Japaner sprachen Japanisch und die ältere Amerikanerin ging mit großen Augen durch den Laden, aber sie hatte keine Ahnung von den Dingen hier. Ich glaube, ich habe die Freundin eurer Freundin mit gar keinem reden hören. Nur dem dem Reiseleiter, ich glaube sie fragte, ob sie im Bus warten kann bis die anderen hier fertig sind."
So als müssen sie irgendetwas tun, geht sie neben euch durch die Regale während sie erzählt und rückt mal hier, mal da einen Gegenstand zurecht. Was jedoch nichts an der völligen Unordnung ändert.

[Lifthrasil]

"Könnten Sie vielleicht einen Aufspürzauber sprechen um Karen zu finden?" fragt Chris plötzlich. "Oder zumindest rausfinden, ob sie noch lebt? Baron Samedi sollte doch wissen, ob jemand schon tot ist, oder?"

[Sanja]

Jamie hört aufmerksam zu und nickt dann Chris zu.
"Sie haben ein bemerkenswertes Gedächtnis, Mam. Sicher kommen diese Reisegruppen regelmäßig her. Ich würde mich da sicher nicht mehr so an alles erinnern. Oder ist mit dieser Gruppe irgendetwas besonderes gewesen oder passiert, dass sie sich so genau erinnern?" Unterdessen hat sie in einer kleinen Holzkiste ein paar Bronze Scheiben mit verschiedenen Veves drauf entdeckt und sieht sie durch. Gerade hat sie eine gefunden mit einem Symbol, dass sie im Netz bereits gefunden hatte. Dieses spezielle war ihr in Erinnerung geblieben, weil die Geschichte dabei sowie die Aspekte des Loas fasziniert hatten. Papa Legba verwaltet den Weg in die magischen spären. Mit seinem segen sollen alle magischen Handlungen besser funktionieren. Eine tiefere magie entfalten.
Jamie hatte sich gefragt, ob ein solches Amulett tatsächlich ihre Visionen positiv beeinflussen könnte.
Davon ab hatte Jamie die Tatsache interesannt gefunden, dass Papa Legba unter dem Namen Petrus teil des Christlichen Glaubens geworden war. Dort nicht als verwalter des Weges zur Magie, sondern des Weges in den Himmel.

"Sind das nur Schmuckamulette oder sind sie gesegnet? Das ist von Papa Legba, oder?"

[Cherrie]

Terry´s Gefühl täuscht ihn leider nicht. Sie schwimmen zwar noch ein paar Minuten herum und sehen das ein oder andere , Terry hat inzwischen vollkommen die Orientierung verloren und anhand des fast senkrechten Sonnenstandes kann man auch nichts erkennen, aber dann merkt er, wie das Wasser wieder flacher wird. Plötzlich taucht ein erster Schwimmer über ihm auf, strampelt im Wasser herum wie ein junger Hund und trägt eine Tauchermaske, aber keine Flossen. Ab und an blickt er nach unten, aber ohne Schnorchel bleiben ihm nur wenige Sekunden und dann muss er wieder prustend den Kopf über Wasser nehmen und atmen. Wirklich viel von der Unterwasserwelt wird er wohl nicht sehen, aber vielleicht hat er ja trotzdem Spaß bei was immer er auch da oben über dem Sandboden macht.
Jetzt sieht er auch den Steg vor sich auftauchen, die hölzernen Pfähle, mit Muscheln bewachsen und mit Algen behangen, unter ihm ein dunkler Schatten in dem sich doch einige Fische zu sammeln scheinen. Und da ist auch die Leiter wieder, noch zwei Schritt über ihm. Kaami gibt ein letztes mal das OK-Zeichen und wartet auf Terry´s Erwiderung, dann zeigt er den Daumen nach oben. Entgegen der Bedeutung über Wasser bedeutet das nicht sowas wie „top“, „alles gut“ oder ähnliches, sondern: Auftauchen. Er kommt wieder nah an Terry heran und betätigt einen Knopf, den er inzwischen schon als Lufteinlass in die Tarrierweste kennt. Und fast sofort beginnt Terry zu steigen, keine Chance sich am Boden zu halten. In nur wenigen Sekunden erreicht er die Wasseroberfläche, Kaami weiterhin direkt neben ihm.

“Und, hat´s Spaß gemacht?“ Er hat sein Mundstück entfernt und grinst Terry breit an, dann schwimmen sie die letzten Meter zur Treppe und steigen hinauf. Jetzt über Wasser spürt man das Gewicht der Ausrüstung wieder, aber es sind ja nur wenige Schritte.
Oben angekommen, warten bereits zwei Helfer der Tauchschule auf sie und während Kaami alleine zurecht kommt oder kommen muss, befreien die beiden Terry von seiner Last. Nur den Anzug behält er an, der wird er auf der Base abgelegt.

[Cherrie]

"Wenn die Geister einem helfen wollen, finden sie immer einen Weg uns zu leiten", entgegnet sie Chris. Es fehlt irgendwie nur der Zusatz: ´Aber warum sollte ich dies tun?´
"Baron Samedi, der Unsichtbare, der Schwarze Mann."
Immerhin greift sie eine kleine, aus Holz geschnitzte Figur aus einem Regal und hält sie Chris entgegen: Hier als Skelett dargestellt, jedoch mit einem altmodischen Anzug bekleidet, das Gesicht weiß getüncht und mit Zylinder und Spazierstock.
"Du kannst ihn kaufen."

Natürlich kann sie auch einfach nur eine Aufschneiderin sein, eine Souvenierverkäuferin die ihre natürliche Hautfarbe als Marketing einsetzt, die wird es bestimmt auch auf Hawaii geben. Ebenso wie in L.A. und allen anderen Orten dieser Welt.

"Es kommen nicht sooo viele Touristengruppen hierher, meistens nur zwei oder drei die Woche. Und das war ja erst vor drei oder vier Tage gewesen."

Als Jamie in der kleinen Holzkiste wühlt, schaut sie ihr interessiert dabei zu, als wolle sie wissen, für welches Veves sie sich entscheidet.
"Es sind Bronzescheiben mit einem handgemalten Symbol. Aber man kann sie weihen lassen." Sie nickt auf die Frage nach Papa Legba, fügt dann noch an: "Die Qualität der Zeichnung ist entscheidend für die Macht. Nur wirkliche Eingeweihte kennen alle Details eines Veves. Wenn Du also wirklich einen Gegenstand weihen lassen willst, dann nimm nicht den Ramsch für Touristen."

[Criosa]

Terry fühlt sich etwas erschlagen, als er mit all dem Gewicht aus dem Wasser klettert und sich plötzlich von einer gefühlten Tonnenschweren Last runtergezogen fühlt. Ist schon ein Unterschied, gerade wenn man so gar kein Tauchen gewöhnt ist, plötzlich mit dem ganzen Equipment von Schwerelos auf doppeltes Körpergewicht oder so zu kommen.

Froh das Zeug los zu sein, strahlt er Kaami dann mit leuchtenden Augen an und strubbelt sich das Wasser aus den Haaren.

"Es war großartig. Es ist so wunderschön dort unten! Wann kann ich noch einmal hinunter?"

Da hat Kaami jetzt einen echten neuen Tauchfan vor sich.

[Lifthrasil]

Chris greift nach der Baron Samedi Figur und kaum dass er sie berührt wird plötzlich seine Hand durchsichtig, so dass man die Knochen sieht. Sie sieht jetzt aus, wie die Hand der Puppe, nur größer. "Oh Mann!" ruft Chris erschrocken und lässt die Figur wieder los. Im selben Moment ist seine Hand wieder normal. "Ist ja cool!" staunt er. "Macht die Figur das mit allen, die sie anfassen?"