DSA5 Kreise der Verdammnis (DSA 5)

Beendete oder abgebrochene Abenteuer
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Milamber83
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Kreise der Verdammnis (DSA 5)

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Hier wird das Abenteuer "Das letzte Banner" aus "Kreise der Verdammnis" stattfinden.

Hier gehts zum OCC-Thread

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Milamber83
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Kreise der Verdammnis (DSA 5)

Ungelesener Beitrag von Milamber83 »

Perainefurten, Ende des Monats TSA

Gelangweilt fächert Gerwin sein Boltan-Blatt auf. Seit drei Tagen schlägt er die Zeit in diesem elenden Gasthof tot. Zwar befindet sich mittlerweile hier der Sitz des Herzogs und die zahlreichen Flüchtlinge und Vertriebenen haben die Bevölkerungszahl in die Höhe schnellen lassen, aber Perainefurten ist und bleibt ein Provinznest. Nach Gerwins Ankunft hatte er es mit einer Aufführung versucht, aber Ziegenhirten sind einfach kein Publikum. Gareth – das war etwas anderes! Diese Leute wussten wahre Kunst zu schätzen.

Gerwin nimmt eine weitere Karte vom Stapel. Sie wandert aber nicht zu den übrigen in seiner Hand, sondern verschwindet auf gar nicht so magische Weise in seinem Hemdaufschlag. Beim nächsten Mal zieht er zwei Karten auf einmal. Keiner seiner Mitspieler hat den Tausch bemerkt.

Gerwin hatte erst gefürchtet, die Zeit im Loch hätte seinen Fertigkeiten geschadet, aber manche Dinge liegen einem einfach im Blut. Er war noch mehr erstaunt, als er nach seiner unerwarteten Entlassung tatsächlich sein Hab und Gut komplett zurückerhalten hatte: Die kaiserliche Bürokratie funktioniert anscheinend noch, auch wenn das halbe Reich auseinanderfällt. Obwohl es ihm schwerfiel hatte er sich aber einen weiteren Kommentar über das Kaiserhaus verkniffen. Auch so hatte Gerwin schon das Gefühl, beobachtet zu werden.

Gerwin nimmt eine weitere Karte und erhöht.

Ein adretter Jüngling in der Uniform der Beilunker Reiter betritt den Gastraum. Er schaut sich um und geht direkt auf Gerwin zu. Offensichtlich erkennt er ihn wieder: „Gerwin Dinkelkorn?“
Misstrauisch beäugt Gerwin den Mann. Niemand weiß, dass er hier ist. Niemand außer ihm und seiner Schwester, die ihn in ihrem Brief gebeten hatte, herzukommen. Er öffnet den Umschlag:
„Im Namen des Herzogs Bernfried von Ehrenstein wird Gerwin Dinkelkorn hiermit zur Mittagsstunde des 30. TSA in die Kanzlei nach Perainefurten geladen.“
Gerwin beschleicht ein ungutes Gefühl. Wer hat ihn an diesen Ort gelockt?

Er schiebt seinen Münzstapel in die Mitte und legt seine Karten auf den Tisch. Ohne auf die Karten der anderen zu blicken, streicht er den Topf ein.
Manche Dinge haben einfach nichts mit Zufall zu tun.


Einige Meilen nordwestlich von Perainefurten, Ende des Monats TSA


Frustriert lässt Ossippa die Feder sinken. Ihr Blick gleitet über den beträchtlichen Haufen Pergament, der sich auf dem Tisch angehäuft hat. Scheinbar ist jeder freie Fleck in kleiner akkurater Handschrift bedeckt. In den letzten Monaten hat sie versucht, den Preis für Wintergerste konstant zu halten. Aber er stieg und stieg und stieg. Dabei hatte sie fast jedem Zwischenhändler mit Entzug der Kredite oder dem vorzeitigen Eintreiben von Schulden gedroht. Ihre Kontakte zur Nordlandbank hatten dabei geholfen. Ohne den Blick von den Zahlenkolonnen abzuwenden greift sie zu der mittlerweilen kalten Schale mit Eintopf und löffelt die dünne Brühe. Das Fleisch fehlt fast völlig und das Gasthaus ist sicher noch eines der besseren.
Nicht nur die Kirche der Rondra und des Boron kämpfen gegen die Bedrohung aus den dunklen Landen. Mut und Tapferkeit mögen wichtige Tugenden sein, aber Kriege werden mit Geld finanziert und die Kirche des Phex musste das Wunder vollbringen, eine Provinz mit Mitteln auszustatten, die eigentlich nur noch auf dem Papier existierte. Selbst wenn Galotta morgen kapitulieren würde - kein Geldgeber erhielte zu Lebzeiten seine Investition zurück. Und so musste die Phexkirche Geld aus dem Nichts erschaffen. Sollten einige wichtige Händler tatsächlich die Situation ausnutzen und die Nahrungsmittel verknappen, wäre der klägliche Rest Tobriens verloren.
Ossippa beginnt die Schriftstücke einzupacken: So wichtig ihre Arbeit auch war, jetzt ist sie froh, dass sie Festum und die Verwaltungsarbeit hinter sich lassen konnte, um sich vor Ort in Perainefurten ein Bild zu machen. Nachdem sie alles gewissenhaft verpackt hat, steuert sie auf die Tür des Wirtshauses zu. Vielleicht wird sie ein wenig frische Luft auf andere Gedanken bringen. Auf dem Weg nach draußen grüßt sie den Wirt freundlich.

Es ist empfindlich kalt geworden und sie wünscht sich, sie hätte ihren dicken Umhang nicht im Gastraum zurückgelassen. Sie muss mit den Füßen trampeln, um warm zu bleiben. Der frisch gefallene Schnee knirscht unter ihre Sohlen. Dazu mischt sich das Geräusch von Hufen. Im Licht des Madamals erkennt sie einen älteren Mann in der Uniform der Beilunker Reiter. Rasant prescht er heran, bringt sein Pferd dann aber elegant zum halten: „Ossippa aus der Familie der Surjeloffs?“
Die Phexgeweihte nickt. Wie hat sie der Bote hier gefunden? Verwundert öffnet sie den Brief, der ihr überreicht wird:
„Im Namen des Herzogs Bernfried von Ehrenstein wird Ossippa aus der Familie der Surjeloffs hiermit zur Mittagsstunde des 30. TSA in die Kanzlei nach Perainefurten geladen. Höchste Geheimhaltung ist von Nöten und um das Erscheinen wird dringlichst gebeten.“

Neugierig dreht Ossippa den Umschlag in den Händen. Auf der Rückseite beginnt das Abbild eines Fuchses im Mondschein zu glitzern.
Zuletzt geändert von Milamber83 am 02.08.2017 11:53, insgesamt 1-mal geändert.

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Milamber83
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Ungelesener Beitrag von Milamber83 »

Perainefurten, Kanzlei, 30. TSA

Sowohl Gerwin als auch Ossippa sind der seltsamen Einladung gefolgt und treffen zu selben Zeit (Mittagsstunde) an der Kanzlei ein. Vor ihnen liegt ein alter Gutshof des Peraineklosters, der notdürftig mi Holzpalisaden befestigt wurde. Es handelt sich um den neuen Sitz des Herzogs. An einem Holztor schieben zwei Wachen mit dem Wappen des Herzogs Dienst. Die Streitäxte und abgewetzten Kettenhemden deuten darauf hin, dass ihre Aufgaben weit über das Protokoll hinausgehen.


Irgendwo nördlich von Warunk, Ende des Monats TSA

Die Menschen auf seinem Weg haben ihn gewarnt, weiter in den Norden zu gehen. Schon seit er Beilunk verlassen hat. Aber zurück auf das Schiff wollte der mutige Mann nicht. Im Süden hat er sein Glück nicht gefunden. Dann vielleicht im Norden? Zumindest Echsen wird es hier keine geben: Der Schnee liegt knöcheltief. Das stört ihn aber wenig. Sein Kaftan hält ihn warm. Wenn nur dicht diese dunkle Wolkendecke wäre. An manchen Tagen fragt man sich, ob es schon Nacht ist oder nur eine besonders dunkle Wolke aufgezogen ist. Die Orientierung fällt dem mutigen Mann so schwer, dass er kaum ausmachen kann, in welcher Himmelsrichtung Keft liegt.
Zu seiner Linken kreisen einige Krähen am Himmel. Was will ihm Rastullah damit sagen? Fluchend ändert der mutige Mann seine Marschrichtung, um das kleine Wäldchen unter den Krähen zu erreichen. Zumindest sollte es dort etwas Schutz vor der Witterung geben. Die Bäume sind verkümmert und die krüppeligen Zweige bieten kaum Schutz vor dem Wind, obwohl sie noch ihr Laub tragen. Statt braun und rot zu werden, wie es in diesem Teil der Welt üblich ist, haben sich die Blätter schwarz verfärbt und eingerollt. Die Laubbäume erwecken jetzt den Eindruck von Dornensträuchern. Als der mutige Mann gedankenverloren nach einem der Blätter greift, bleibt es ölig und zäh wie Harz an seinen Fingern kleben. Schnell wischt er es am Schnee ab. Aber selbst der fühlt sich seltsam an. Irgendwie pappig. Aber da kennt sich der mutige Mann nun wirklich nicht aus.

Ein kleiner Weg führt weiter in das Wäldchen hinein. Die Augen des mutigen Manns sind durch das helle Weiß schon fast geblendet, aber er ist sich sicher, im Schnee hinter der Biegung einen Stiefel ausgemacht zu haben.

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Zyrrashijn
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Ungelesener Beitrag von Zyrrashijn »

Irgendwo nördlich von Warunk

Misstrauisch in das Unterholz spähend, nähert sich der vermummte, dunkelhäutige Hüne der Wegbiegung. Er bleibt stehen und verharrt einen Moment, seinen Blick auf die am Himmel kreisenden und in den hohen Baumwipfeln sitzenden Vögel gerichtet. "[Tulamidya]Wo ihr kreist wohnt der Tod," grollt der Utulu mit tiefer Stimme in seinen Schal, der das gezeichnete Gesicht halb verdeckt, "aber der mutige Mann fürchtet die Toten nicht. Und euch auch nicht." Er setzt sich wieder in Bewegung, wieder sucht der stechende Blick seiner dunklen Augen die Umgebung nach Anzeichen für einen Hinterhalt ab. Trotz seiner mutigen Worte ist dem Wanderer ein wenig mulmig zu Mute. Dieser Ort ist ihm unheimlich und das ihn nichts Gutes erwartet, darüber besteht kein Zweifel. Er packt den Schaft des klobigen Streitkolbens, der an seinem Gürtel an der Hüfte baumelt, dicht unter dem Kopf, um ihn rasch bei der Hand zu haben im Notfall. Das Gefühl des rauhen Holzes unter seinen schwieligen Fingern vermittelt ihm eine gewisse Sicherheit. Mit neuem Mut schreitet er voran, um zu sehen, was - oder wer - dort vorne im Schnee liegt.
- Wer dem Licht dienen will, darf die Schatten nicht scheuen -

KAW
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Ungelesener Beitrag von KAW »

Perainefurten, Kanzlei, 30. TSA

Nachdem der Beilunker Reiter den Brief abgegeben hatte, drückte Ossippa ihm noch eine Münze in die Hand. Während sie durch das winterlichte Tobrien spaziert und vergeblich nach ersten Anzeichen des Frühlings Ausschau hält, kreisen ihre Gedanken um den Brief. Sie kann sich weder erklären, was der Herzog von ihr wollen könnte, noch, wie der Beilunker Reiter sie so problemlos gefunden hatte. Zwar ist Heimlichkeit nun nicht gerade der Aspekt von Phex, der ihr am meisten bedeutete, aber sie muss sich eingestehen, dass es gewiss nicht schaden würde, künftig wieder mehr auf Diskretion zu achten.

Zurück im Wirtshaus packt Ossippa sogleich ihre Sachen. Dass sie der Aufforderung des Herzogs nachkommen wird, steht für sie außer Frage, wobei sie sich eingestehen muss, dass sie neben ihrem Pflichtbewusstsein auch die Neugier nach Perainefurten treibt.

Nach einer ereignislosen Reise, während der ihre Gedanken mehr dem Herzog als dem Getreide galten, steht Ossippa zur angegebenen Zeit vor der Kanzlei. Ihre Versuche, mehr über den Anlass der Audienz oder zumindest den Herzog herauszufinden waren nicht von Erfolg gekrönt gewesen, sodass sie völlig unvorbereitet ist. Eine ungewohnte und unangenehme Situation für die Händlerin.

Frisch gewaschen und in der besten Kleidung, die sie auf der Reise mitführt (schlichter, konservativer Schnitt und guter Stoff), tritt sie mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen vor die beiden Wachen. "Die Zwölf zum Gruße, werte Herren! Ossippa Surjeloff ist mein Name, man hat mich für die Mittagsstunde in die Kanzlei unseres hochgeschätzten Herzogs geladen."

Während sie spricht, gleitet Ossippas Blick unauffällig über das Gebäude. Was immer der Hezog von ihr wünschen würde, mit einer vollen Staatskasse dürfte sie nicht rechnen.

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Marty mcFly
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Perainefurten, Gasthaus Schwarzes Ferkel / Kanzlei, 30. TSA


Jemand weiß also, dass du hier bist, und dieser jemand kennt den..deinen Namen. Nach so vielen Jahren.


Immer wieder hatte Gerwin den Brief des Beilunker Reiters hervorgeholt, seitdem er in Perainefurten vor ein paar Tagen eingetroffen war und es ihm dämmerte, dass möglicherweise nicht seine Schwester ihn hierher beordert hatte. Oder zumindest nicht nur sie.
Und auch den letzten Brief, den er von ihr - oder wem auch immer - erhalten hatte, las er immer wieder Zeile für Zeile durch und versuchte, irgendeine Unstimmigkeit zu entdecken, irgendeine Auffälligkeit in der Handschrift. Auch ein direktes Anleuchten von hinten brachte keine Erkenntnis, genausowenig wie vorsichtiges Erhitzen des Pergaments.
Nur ein paar Rußflecken hatten die Briefe jetzt vorne und hinten, und waren mittlerweile reichlich zerknittert.
Genauso fühlte sich Gerwin nach drei Tagen des Nichtstuns, wenn man mal von dem einen oder anderen geselligen Kartenspiel im Schankraum absieht.
An das Nichtstun sollte er sich doch eigentlich gewöhnt haben, aber irgendwie fühlte es sich jetzt doch anders an als in den letzten beiden Jahren in Gareth.

Nach einer wohltuenden Rasur an diesem kalten Morgen rückt die Mittagszeit nun näher. Seine Kleidung hat Gerwin schon vor 2 Stunden angezogen, ist mehrmals in seinen bornländischen Winterstiefeln durch das enge Zimmer marschiert. Fast wie vor einem Auftritt. So ganz verschwindet die Aufregung nie.
Bevor es nun losgeht, greift er nochmal zu dem alten Salbendöschen auf dem wackligen Holztisch.
Einmal mehr kann nicht schaden, denkt er sich, als er sich das rußschwarze Fett über seine Augenbrauen reibt.

Dann fährt er sich mit beiden Händen langsam über den Kopf, schließt kurz die Augen und pustet dann einmal kräftig Luft aus.
Einen Blick in den kleinen Handspiegel noch - sein teuerstes Werkzeug: "Simplicium Artefactum Illusionis" oder bloß "Zauberglas", wie er dieses "Wunderding" dem einfachen Volk manchmal mit großen Gesten und geheimnisvoller Stimme anpries.
So oft hat er diese Handgriffe, dieses Ritual schon durchgeführt in seinem Leben, und noch immer muss er sich vergewissern, ob auch alles seine Richtigkeit hat.

Nachdem er die Öllampe gelöscht hat, deren kleine Flamme gegen die von draußen hereindringende Kälte einfach nicht ankam, schnappt Gerwin sich seinen Stab und wirft sich den dunklen Kapuzenumhang über.

Bevor er auf die Straße tritt, fährt er sich nochmal mit seiner Linken durch seine langen, schwarzen Haare. Ein gutes Gefühl.

Ob wieder dieselben Kettenhunde des Herzogs am Tor stehen werden wie an den vergangenen beiden Tagen, als er sich in der Stadt umgesehen hatte?
Stadt..das klingt noch immer etwas seltsam. , träumt Gerwin vor sich hin.
Als er das letzte Mal hier war, da war dieser Ort nicht mehr als eine Ansammlung von ein paar Holzhütten. Bauern und Handwerker. Eine große Holzhütte, der Gutshof, in der Mitte. Jetzt wirkt es hier beinahe wie im Quartier von Gareth. Nur Ratten gab es da mehr und...naja...Abfälle.

Bevor er um die Ecke geht und vor dem Tor des Herzogssitzes steht, hält Gerwin inne. Zur Mittagszeit hatte es geheißen, und dann soll es auch so sein.
Dann schaut er sich noch einmal instinktiv um und schreitet los. Aus der Entfernung sieht er noch gerade, wie die beiden Wachen jemanden durchlassen, eine eher kleine, zierliche Person.
Am Tor angekommen nimmt er seine Kapuze ab und nickt den beiden Wachen zu. Es sind tatsächlich wieder "Rumpo" und "Polter", wie er sie spaßeshalber getauft hat. "Die Zwölfe mit Euch! Ich habe eine Einladung vom Herzog persönlich. Also, fast. Mein Name ist Gerwin Dinkelkorn!", spricht er sie mit einem freundlichen Lächeln an. "Die Kanzlei befindet sich doch hier, richtig? Ich glaube, ich werde erwartet."

Bevor er durch das Tor schreitet, fällt sein Blick auf die Streitaxt von "Rumpo", dem etwas breiter gebauten. Und Gerwin ist sich sehr sicher, dass das Axtblatt vor zwei Tagen, als er an den beiden vorbei marschiert war, noch nicht so eine enorme Scharte hatte.

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Milamber83
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Kreise der Verdammnis (DSA 5)

Ungelesener Beitrag von Milamber83 »

Perainefurten, Kanzlei, 30. TSA

Ossippa wird höflich von den Wachen durchgelassen. Sie wurden offensichtlich über ihr Kommen informiert. Wenige Schritte hinter dem Tor nimmt ein junger Mann den Gast in Empfang. Er trägt einen altmodischen schwarzen Gehrock, die feingliedrigen Hände sind mit schwarzen Flecken übersät: Wahrscheinlich ein Schreiber oder einer der vielen Beamten, die die Kanzlei am Laufen halten. Er friert offensichtlich und geht zügig voran.
Die Gebäude und das weitläufige Areal zeugen vom ehemaligen Wohlstand des Peraineklosters zu friedlicheren Zeiten. Ossippa und ihr Führer brauchen einige Zeit, bis sie die Stallungen hinter sich gelassen haben. Das Wiehern der Pferde deutet darauf hin, dass nun Kavalleristen stationiert sind, wo früher Rinder den Winter verbracht haben. Das Haupthaus wurde liebevoll mit grünen Lilien bemalt. Seit es dem Stab des Herzogs dient, hat aber niemand mehr die Farbe erneuert. Ossippa wird durch eine unscheinbare Tür geleitet, die in einen langen Gang führt. Der Schreiber bedeutet Ossipa die Tür zu öffnen, geht aber nicht weiter.
Der Gang öffnet sich zu einem großen Besprechungszimmer. In der Mitte steht ein runder Tisch mit zahlreichen Stühlen. Die Wände und Türen sind mit kunstfertigen Schnitzereien aus Bernstein verziert.

Als Gerwin sich vorstellt, grinst Polter erst nur und wendet sich dann an seinen Kameraden: „Der hohe Herr wird erwartet!“ Rumpo scheint deutlich weniger Humor zu haben. Er schüttelt den Kopf und verdreht die Augen: „Na dann kommt mal mit!“
Rumpo trägt einen warmen Wintermantel, auf seiner Brust prangt ein doppelköpfiger Wolf. Er lässt Gerwin vorangehen und die Konversation besteht lediglich aus Rumpos einsilbigen Richtungsanweisungen. Weiter vorne kann Gerwin eine eher kleine Frau mit schwarzen Haaren erkennen, die von einem jungen Mann begleitet wird. Die Kleidung ist schlicht, aber von hoher Qualität.
Auch Gerwin wird in das Bernsteinzimmer geführt. Rumpo schließt die Tür. Gerwin ist nun allein mit Ossippa.

// Bitte Ossippa und Gerwin Probe auf Magiekunde +0 (im OCC-Thread)



Irgendwo nördlich von Warunk, Ende des Monats TSA

Hinter der Biegung entdeckt der mutige Mann eine stark vermoderte Leiche. Selbst für einen Mann, der so viel Kampf und Tod gesehen hat ist der Anblick erschütternd. Unter der üblichen Tracht der Landbevölkerung mit warmen Stulpen und langem Mantel sind an einigen Stellen bereits die blanken Knochen des Mannes zu erkennen. Die Aufmerksamkeit des mutigen Mannes wird aber vom Kopf der Leiche beansprucht: Er ist halb zur Seite gedreht und die hintere Hälfte fehlt. In roten Spritzern aus Gehirnmasse und Knochenstücken ist sie über den Schnee verteilt. Vorne an der Stirn ist nur ein kleines Lock zu erkennen. Auf die Schweinerei hat sich noch kaum Schnee niedergelassen, obwohl es schon den ganzen Tag leicht, aber stetig schneit.

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Marty mcFly
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Ungelesener Beitrag von Marty mcFly »

Perainefurten, Kanzlei, 30. TSA

Einen Moment herrscht Stille, von draußen sind nur die sich entfernenden Schritte des Torwächters zu hören. Gerwin steht noch immer direkt vor der Tür und schaut zunächst Ossippa an. Er öffnet seinen Mund, um sich vorzustellen, entscheidet sich im letzten Moment jedoch dafür, seinen Blick zunächst beiläufig über die Bernsteinschnitzereien an den Wänden wandern zu lassen.
"Beeindruckend, nicht?", entfährt es ihm dann plötzlich. "Ich würde sagen..bornländische Handwerkskunst..noch..vor der Zeit der Regentschaft Kaiser Retos von Gareth, wenn ich mich nicht irre."
In seiner Stimme ist die Anspannung zu hören, ebenso wie der Versuch, diese mit Lässigkeit zu überspielen.
Als er sich schließlich gefasst hat, geht er ein paar Schritte auf die schwarzhaarige, junge Frau zu.
"Und...ihr..seid..also auch hierher eingeladen worden?", spricht er, jedes seiner Worte abwägend.

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Milamber83
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Ungelesener Beitrag von Milamber83 »

Perainefurten, Kanzlei, 30. TSA

Ossippa hat die Bernsteinschnitzereien schon in anderen Tempeln gesehen. Auch Gerwin erkennt die arkanen Symbole. Diese Artefakte schützen auf „praiosgefällige“ Art vor Hellsichtmagie.

KAW
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Ungelesener Beitrag von KAW »

Ossippa folgt dem Schreiber und nutzt die Gelegenheit, sich interessiert in dem Gebäude umzublicken. Höflich lässt sie von Zeit zu Zeit anerkennende Bemerkungen fallen, obgleich das Haus sicher schon bessere - und friedlichere - Zeiten gesehen hat.

Als sie die zahlreichen Stühle entdeckt, will Ossippa sich beim Schreiber bereits nach weiteren Gästen erkundigen, wird dann aber schon des Neuankömmlings gewahr. "Klingt, als würdet Ihr Euch mit Kunst auskennen?", antwortet sie anerkennend und fügt dann mit warmem Lächeln hinzu: "Ich bin übrigens Ossippa Surjeloff aus Festum. Und so wie Ihr dreinschaut, bin ich nicht die einzige, die hierher geladen wurde, ohne recht zu wissen weshalb eigentlich."

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Zyrrashijn
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Ungelesener Beitrag von Zyrrashijn »

Irgendwo nördlich von Warunk

[Tulamidya]"Gütige Orhima!" haucht der Wanderer beim Anblick des Leichnams erschrocken und schlägt schnell ein Zeichen zur Abwehr böser Geister. [Tulamidya]"Der mutige Mann kriecht nicht vor Angst im Sand, wenn ihm Widernatürliches und Unbekanntes widerfährt. Der mutige Mann kriecht nicht..." er wiederholt den Satz mehrere Male, bevor er sich näher an den Leichnam heranwagt. Irgendetwas stimmt an dem Anblick, der sich ihm bietet nicht. Er wirft einen prüfenden Blick zu den Rabenvögeln über sich, dann geht er neben der Leiche in die Knie und untersucht diese vorsichtig. Seine Hand verlässt den Schaft des Streitkolbens nicht.
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Irgendwo nördlich von Warunk, Ende des Monats TSA

Der mutige Mann öffnet vorsichtig die Knöpfe des Mantels. Der Leichnam darunter ist schon stark verwest. Es ist nicht zu erkennen, woran der Mann gestorben ist. Die Kopfverletzung wurde ihm aber offensichtlich erst im Nachhinein zugefügt. Außer den steifgefrorenen Kleidern sind keine Besitztümer zu finden.
Der Schneefall ist hier zwischen den verkrüppelten Bäumen schwächer und der mutige Mann erkennt zahlreiche Fußspuren, die weiter den Weg entlang in das Wäldchen führen.

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Marty mcFly
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Gerwin verbeugt sich in höfischer Manier, und während sein Blick zu Boden gerichtet ist, sagt er bedeutungsschwanger: "Gerwin, aus dem Hause Dinkelkorn! Zu Diensten", als er wieder aufblickt, kann er sich ein Grinsen nicht verkneifen.
"Mein Wissen über die schönen Künste ist nicht der Rede wert, ich bin jedoch ein wenig herum gekommen und habe dabei das ein oder andere..gelernt. Zum Beispiel auch, dass es sich im Sitzen", dabei zeigt er auf einen der Stühle, "weitaus angenehmer auf das Ungewisse warten lässt als im Stehen. Zumal diese formidablen Sitzmöbel", Gerwin geht Richtung Tisch, zieht einen Stuhl hervor und bietet ihn Ossippa an, "von günz besönderer Quölitöt sünd". Dabei streicht er mit einer Hand und geschlossenen Augen genussvoll über das Polster der Sitzfläche, als würde er gerade von dem edelsten Bosparanjer kosten.

KAW
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Ungelesener Beitrag von KAW »

"Sehr erfreut!", antwortet Ossippa mit einem breiten Lächeln. "Nun, ich denke, wir warten besser, bis wir vom Gastgeber zum Setzen aufgefordert wurden. Auch wenn Ihr Recht habt, dass die Sessel sehr einladend wirken. Hattet Ihr denn eine lange Anreise?"

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Milamber83
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Perainefurten, Kanzlei, 30. TSA

Plötzlich öffnet sich eine der Bernstein-verkleidete Türen und Herzog Bernfried von Ehrenstein persönlich, ein großer, kräftiger, etwa vierzigjähriger Mann mit rotblonden Haaren, betritt den Raum.
„Ah, ihr habt es euch bereits bekannt gemacht.“ Hinter ihm folgen vier weitere Personen, die sich um den Tisch verteilen.
Mit schwermütigem Tonfall und stellt der Herzog sein Gefolge vor:
"Zu meiner Rechten stehen Kanzler Delo von Gernotsborn und Marschall Frankward Gerdenwald. Zu meiner Linken Wenzislaus von Eisenrath und Drego von Angenbruch, hoher Beamter des KGIA. Zudem werdet ihr, sofern ihr unserem Vorhaben zustimmt, seine illuminierte Eminenz Luceo de Guhne kennen lernen. Doch zunächst danke ich euch, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid und euch anhört, was ich zu sagen habe.
Ihr seid hierher gebeten worden, um Tobrien einen Dienst zu erweisen, einen Dienst, der richtungweisend für die Vertreibung der widerlichen Kreaturen in den besetzten Gebieten sein wird. Ihr wurdet für diese Aufgabe aufgrund eurer arkanen beziehungsweise karmalen Fähigkeiten ausgewählt. Ganz Tobrien und das Kaiserhaus bitten euch, dieses Vorhaben mit einer speziellen Mission zu unterstützen."

Drego von Angenbruch ist während der Ansprache des Herzogs vorgetreten und legt beiläufig eine dicke Mappe auf den mit einem Tuch abgedeckten Tisch. Darauf sind in großen Buchstaben die beiden Worte „Gerwin“ und „Dinkelkorn“ vermerkt.

KAW
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Ossippa begrüßt die hohen Herrschaften formvollendet und bemüht, sich ihre leichte Beklemmung ob der hohen Herrschaften nicht anmerken zu lassen. Doch zum Glück hat sie genug über Etikette gelernt und verlässt sich auf die gelernten Formen und Floskeln um ihre Unsicherheit zu überspielen. "Es ehrt mich außerordentlich, dass Ihr in Erwägung zieht, meine Dienste in Anspruch zu nehmen.", antwortet sie schließlich, Doch muss ich ersuchen, mir erst mehr über besagte Mission mitzuteilen. Nachdem Ihr einiges über mich zu wissen scheint... - bei diesen Worten lächelt Ossipaa freundlich, um sie nicht als Vorwurf erscheinen zu lassen, "kommt es für Euch gewiss nicht überraschend, dass ich der Phex-Kirche verpflichtet und daher wissen muss, wie lange ich mich wozu verpflichten soll". Dass auch schiere Neugier sie verleitet, sogleich nach weiteren Details zu fragen, lässt die Norbarding hingegen erst einmal unerwähnt.

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Marty mcFly
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Ungelesener Beitrag von Marty mcFly »

Als der Herzog und sein Gefolge den Raum betreten, nimmt Gerwin, der sich zuvor noch lässig an den Tisch gelehnt hat und gerade über seine Anreise Auskunft geben wollte, Haltung an und seine Gesichtszüge versteifen sich etwas. Seine Anspannung, die er nun nicht mehr mit ausladender Gelassenheit zu überspielen versucht, ist ihm nun deutlich anzusehen.
Bei der Vorstellung des Gefolges durch den Herzog richtet sich sein konzentrierter Blick kurz auf jeden der Genannten.
Als er der Mappe mit seinem Namen darauf gewahr wird, stutzt er zunächst und blickt verwirrt drein.

Nachdem Ossippa sich geäußert hat, ergreift Gerwin das Wort:
"Eine Mission in den Schwarzen Landen? Eure Hoheit ehrt mich mit Ihrem Vertrauen in meine Fähigkeiten", er verbeugt sich dabei tief.
"Doch ich befürchte, man hat Euch falsch informiert: Mit der Bekämpfung schwarzmagischen, dämonischen Gräuels bin ich nicht vertraut.
Meine arkanen Fähigkeiten beschränken sich ausschließlich auf die Magica Phantasmagorica. Combattive und exorzierende Zauberformeln sind mir daher völlig fremd."
Zuletzt geändert von Marty mcFly am 07.08.2017 13:27, insgesamt 1-mal geändert.

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Zyrrashijn
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Mit weit aufgerissenen Augen weicht der dunkelhäutige Hüne von dem Leichnam zurück. Er schluckt einmal schwer, doch dann hat er sich wieder im Griff. [Tulamidya]"Der mutige Mann dankt DIR, dass er seinen Mut beweisen darf und preist deinen NAMEN." Angewidert wendet er sich von der makabren Szene ab. Er denkt einen kurzen Moment nach, dann folgt er den frischen Spuren weiter in das Wäldchen hinein. Er läuft geduckt und späht aufmerksam ins Unterholz.
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Perainefurten, Kanzlei, 30. TSA

Gerwin und Ossippa bemerken unvermittelt eine Bewegung in einer Ecke des Raumes, als ein hagerer Mann mit schlohweißen Haaren aufsteht. Der Fremde ist in einen schwarzen Gehrock gekleidet und scheint schon die ganze Zeit über in der Ecke gesessen zu haben. Beide Helden sind sich jedoch sicher, dass der Mann den Saal nicht mit den anderen betreten hat, und dass sie zuvor allein gewesen sind.
Kurz darauf meint der Herzog: „Darf ich vorstellen, Meister Zordan Okenheld, erster Schreiber bei Hofe und – Geweihter des Phex.“

Der Geweihte wendet sich an Ossippa: „Die Erfüllung dieser Mission steht in vollkommenem Einklang mit euren Verpflichtungen gegenüber der Kirche. Eure bisherigen Aufgaben werden von anderer Stelle fortgeführt.“ Dann wendet er sich an Drego von Angenbruch. „Ossippa Surjeloff ist vollkommen vertrauenswürdig. Ihr könnt sie in die Mission einweihen. Für unseren anderen Gast kann ich nicht sprechen, aber ich nehme an, ihm wird nicht viel anderes übrig bleiben, als der Teilnahme zuzustimmen."

Drego von Angenbruch wirft dem Geweihten einen säuerlichen Blick zu. Es ist offensichtlich, dass die beiden keine Freunde sind. Der KGIA-Beamte wendet sich an Gerwin: „Die Operation soll unter strengster Geheimhaltung erfolgen. Solltet ihr in Kämpfe verwickelt werden, ist eure Mission wahrscheinlich bereits gescheitert. Für diese Aufgabe sind eure besonderen magischen Fähigkeiten und eure Ortskenntnis genau das, was die Agentur sucht. In Anbetracht eurer Vorgeschichte werdet ihr allerdings verstehen, dass wir euch bitten müssen, einen Eid abzulegen, dass nichts von dem Gesagten nach außen dringen wird.“

Kanzler Delo von Gernotsborn bittet Gerwin in einen angrenzenden Raum und prompt öffnet sich eine der Türen, durch die Rumpo tritt, um den Scharlatan hinauszubegleiten.


// Ossippa und Gerwin bitte Probe auf Sinnesschärfe ablegen

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Marty mcFly
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Kreise der Verdammnis (DSA 5)

Ungelesener Beitrag von Marty mcFly »

"Ihr vertraut also einer Dienerin des Listenreichen mehr als meiner Wenigkeit? Da weiß ich nun gar nicht, ob ich mich gekränkt oder geschmeichelt fühlen soll", entgegnet Gerwin mit hochgezogenen Augenbrauen. "Aber nun gut, bringen wir es hinter uns!".
Er schreitet in Richtung der geöffneten Tür, doch kurz bevor er hindurchgeht, dreht er sich noch einmal um und spricht zum KGIA-Beamten mit einer Ernsthaftigkeit, die seinem bisher kühnen Auftreten entgegensteht:

"Nur eines noch: Hoher Herr, versprecht mir bitte im Gegenzug, dass meine Schwester - ich nehme an Ihr wisst über sie auch genauestens Bescheid - ...dass sie in Sicherheit ist."

KAW
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Kreise der Verdammnis (DSA 5)

Ungelesener Beitrag von KAW »

"Es ist mir eine Ehre", antwortet Ossippa auf die Vorstellung des Phex-Geweihten und muss sich ein Schmunzeln ob seines gelungenen Auftritts verkneifen. "Eins zu null für dich..." Wie es scheint, gilt Herold Okenheld, von dem die Händlerin durchaus schon gehört hat, nicht umsonst als fähiger Geweihter.

Nach der Vorstellung wendet Ossippa sich wieder dem Herzog: "Habt vielen Dank, dass Ihr die Formalia bereits geklärt habt. Bitte habt jedoch Verständnis, dass ich dennoch um weitere Informationen ersuche, bevor ich meine Einwilligung erteile." Dass sie neben den Details des Auftrags auch die Details des Entgelts zunächst geklärt haben möchte, verschweigt die Phex-Geweihte hingegen noch.

Gespannt verfolgt Sie dann das Gespräch mit dem Magier. "Er scheint einen dunklen Fleck in seiner Biographie zu haben...interessant." Seine abfällige Bemerkung quittiert sie hingegen nicht ganz so amüsiert, aber immerhin bemüht, bestimmt, aber nicht allzu unfreundlich zu klingen: "Blind ist nicht der, der im Schatten steht, sondern der, dessen Vorurtile seinen Blick trüben. Also urteilt nicht über jemanden, den Ihr nicht kennt!"

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Milamber83
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Kreise der Verdammnis (DSA 5)

Ungelesener Beitrag von Milamber83 »

Perainefurten, Bernsteinzimmer 30. TSA

Der KGIA-Beamte zögert kurz, als ihn Gerwin nach seiner Schwester fragt, er scheint seine Optionen abzuwägen. Da fährt der Kopf des Kanzlers herum. Sein Gesicht lässt deutlichen erkennen, dass er über Angenbruchs Verhalten verärgert ist. Er spricht zu Gerwin, sein Blick bleibt aber auf den Agenten gerichtet: „Eure Schwester war zu keiner Zeit in Gefahr. Sie war so freundlich zu kooperieren, wen ihr dafür frei kämet – zumindest auf Zeit. Wenn ihr euch entschließt euren Dienst für das Reich zu leisten, werden alle Anschuldigungen fallen gelassen. Mehr noch – das Reich und die Provinz werden in eurer Schuld stehen. Darf ich nun bitten?“

Nachdem Rumpo Gerwin durch eine der Türen in einen angrenzenden Raum geleitet hat, treten Diener ein und bieten den Herrschaften Becher mit verdünntem Wein an.

Ossippa fühlt sich etwas verloren, dann tritt Okenheld an sie heran: „Ihr werdet in den besetzten Gebieten Grausames sehen, entsetzliche Gräueltaten an Land, Leuten und Natur. Bedenkt jedoch, dass ihr nicht jeden retten und auch nicht jedes Unrecht verhindern könnt. Wenn ihr euch dort aufhaltet, müsst ihr zuerst an euch und eure Mission denken. Denn wenn ihr Erfolg habt, werden Tausende von ihrem derzeitigen Dasein erlöst. Es mag sein, dass ihr zu Zwecken der Tarnung unheilige Worte in den Mund nehmen müsst. Solange ihr in euren Herzen den Zwölfen treu bleibt, werden sie es vergeben. Solltet ihr mit euch hadern, so klammert euch an euren Glauben und schaut des Nachts hinauf in die Sterne. Phex wird euch Trost und Zuversicht schenken. Und bemerkt, es ist sein Mond, in dem ihr euren Auftrag erfüllen werdet, es sind seine Schatten, die euch Schutz bieten und es ist eure List, die ihn auf euch aufmerksam macht.“ Okenheld spricht so vertraut mit Ossippa, dass sie das Gefühl bekommt, sie kenne ihn von früher.
"Der Marschall wird euch die Details erläutern, sobald Herr Dinkelkorn zurück ist. Seid nicht zu streng mit ihm. Es scheint ein guter Mann zu sein, sonst hätte ihn der Listenreiche nicht hierfür auserwählt." Mit diesen Worten überreicht er Ossippa zwei kleine Lederbeutelchen. „Sternenstaub, vielleicht werdet ihr ihn brauchen.“



Perainefurten, Nebenzimmer 30. TSA

Das Zimmer ist von Sonnenlicht erfüllt, welches durch einen Spiegel in den Raum geleitet wird. Die einzige andere Person im Raum hat das Licht im Rücken und so ist nur die Silhouette zu erkennen. Trotzdem ist sich Gerwin sicher, dass es sich um den hohen Praiosgeweihten Luceo de Guhné handeln muss. Der Illuminierte durchpflügt mit seinem Blick die Gedanken und das Herz des Scharlatans wie ein Bauer seinen Acker.
Luceo fordert Gerwin mit durchdringender Stimme auf, ihm nachzusprechen: „Ich schwöre im Angesichte Praios, bei seinen elf Geschwistern und bei meiner Seele, dass ich schweigen werde über das hier und heut besprochene, bis dass des Herzogs Ziel erreicht ist. So ich meinen Schwur breche, soll Praios Bannstrahl mich verzehren.“



Irgendwo nördlich von Warunk, Ende des Monats TSA

Der Pfad verläuft in vielen scharfen Biegungen durch das Wäldchen, sodass der mutige Mann nur das direkte Wegstück vor ihm erkennen kann. Nach kurzer Zeit schimmern im Unterholz aber wieder Farben und durchbrechen das eintönige Weiß und Grau der toten Landschaft. Das Unterholz ist für den Hünen jedoch zu dicht und er muss bis zur nächsten Kurve warten. Dort erweitert sich der Pfad zu einem Weg, auf dem auch zwei Menschen nebeneinander gehen könnten. Der Boden ist bedeckt von zahlreichen Leichen. Soweit der mutige Mann erkennen kann, ist auch bei ihnen jeweils ein kleines Loch im Kopf, während die gegenüberliegende Hälfte aufgeplatzt zu sein scheint.
In der Ferne ist ganz leise Geschrei zu vernehmen. Fast als ob jemand lacht.

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Marty mcFly
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Ungelesener Beitrag von Marty mcFly »

Perainefurten, Nebenzimmer 30. TSA

Nach der Bestätigung durch den Herzog verbeugt sich Gerwin tief vor diesem und folgt dann "Rumpo" in das Nebenzimmer.
Das grelle Licht blendet ihn, und in ihm kommt die Erinnerung an den Praiostempel in Beilunk hoch:

Selbst an einem bewölkten Tag blendete der weiße Marmor des Tempels so sehr, dass man die Augen zukneifen musste, wenn man davor stand.
Und die goldene Kuppel war an manchen Tagen so hell wie Praios' Auge selbst. Ja, selbst die Wärme spürte man auf seiner Haut, wenn sich das Licht des Götterfürsten darin spiegelte.

Auch eine andere, fernere Erinnerung macht sich nun breit:
Hochwürden Luceo de Guhné. Schon damals, als Gerwin durch die Straßen Ysilias stromerte, wurde dieser Name meist nur ehrfurchtsvoll geflüstert von den anderen Straßenkindern.
Und als ihm Mutter Travine, die das Waisenhaus leitete, in dem er und seine Schwester wohnten, mal wieder den Hintern versohlte, nachdem er mit einem Korb voller Gewürzkuchen und kandierter Früchte (die er selbstverständlich traviagefällig unter den anderen Waisenkindern verteilt hatte!) erwischt worden war oder es hieß, er solle nicht auch noch so frech flunkern ("Die sind nicht gestohlen, die hat mir die Bäckersfrau geschenkt, ehrlich!"), bekam er immer zu hören:
"Das nächste mal schick ich dich zu Hochwürden Luceo de Guhné, der wird dir das Stehlen und Lügen schon austreiben!"

Nun ist es also soweit, denkt Gerwin bei sich.

So manches Mal hatte er ihn zwar schon als Kind zu sehen bekommen am praiostäglichen Götterdienst. Und ab und an glaubte er, den strengen Blick des Praiosgeweihten zu spüren, wenn Gerwin statt zu beten heimlich in einer Ausgabe des Aventurischen Boten blätterte (welchen er tags zuvor auf dem Marktplatz geschenkt bekommen hatte..) und bemüht war, zumindest einzelne Worte aus der Überschrift zu entziffern, um sich daraus in seiner Fantasie die aufregendsten Geschichten zu basteln.

Ob der Geweihte sich daran erinnert? Ach Unsinn, das ist doch schon so lange her. Bald 20 Winter. Und ich stand doch immer ganz hinten im Tempel.

Jetzt steht er wirklich vor ihm, wie es Mutter Travine immer heraufbeschworen hatte. Zudem ist der Geweihte nun nicht mehr bloß Hochwürden, sondern gar...ja, Eminenz, illuminierte Eminenz, so hatte ihn der Herzog vorgestellt.

Als Lucio der Guhné dann zu ihm spricht und sein wahrlich gestrenger Blick nun tatsächlich ihn fixiert, fällt es Gerwin schwer, diesem Blick standzuhalten, sodass er ihm auszuweichen versucht.
In dem Moment, wo de Guhné jedoch die Eidworte mit gebieterischer Stimme vorspricht, kann Gerwin nicht anders, als dem Geweihten in die Augen, und somit in das helle Licht, in dessen Schein der Geweihte steht, zu blicken. So sehr er sich auch bemüht, wegzuschauen!

Ohne noch weiter darüber nachzudenken wiederholt Gerwin mit einem leichten Zittern in der Stimme:
„Ich schwöre im Angesichte Praios', bei seinen elf Geschwistern und bei meiner Seele, dass ich schweigen werde über das hier und heute Gesprochene, bis dass des Herzogs Ziel erreicht ist. Wenn ich meinen Schwur breche, soll Praios Bannstrahl mich verzehren.“

Unmittelbar nachdem er das letzte Wort des Eides gesprochen hat, schaut er zu Boden. Weil das grelle Licht so blendet, versichert er sich in Gedanken selbst und schließt kurz seine Augen. Noch immer flimmern darin die hellen Umrisse des Illuminatus Lucio de Guhné.

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Zyrrashijn
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Ungelesener Beitrag von Zyrrashijn »

Irgendwo nördlich von Warunk

Mit vor Abscheu verzerrtem Gesicht bewegt sich der Hüne zwischen den Leichen. Alles an diesem Ort scheint falsch. Er erinnert sich an die Geschichten, die er im Hafen von Beilunk gehört hat. Die wandelnden Toten. Mit leichtem erstaunen schaut er auf seine rechte Hand. Wann hat er den Streitkolben gezogen? Das vertraute Gewicht der schweren Waffe reicht aber nicht mehr aus. Er geht zwischen den verstreut liegenden Leichnamen in die Hocke und streift den großen Metallschild von seiner Schulter. Er hat schon viele Kampfplätze gesehen, aber dieser hier gleicht eher dem Ort einer Hinrichtung, eines Massakers. Sein Blick schweift über die gefallenen Leiber, auf der Suche nach einem Anzeichen für diejenigen, die verantwortlich hierfür sind. Aber lange will er nicht an diesem Ort bleiben. Geduckt und vorsichtig läuft er mit erhobenem Schild auf die Quelle der Geräusche zu, auch wenn diese nicht viel weniger falsch klingen.
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Milamber83
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Ungelesener Beitrag von Milamber83 »

Perainefurten, Nebenzimmer 30. TSA

Gerade war Gerwin noch im Nebenzimmer bei Luceo de Guhné und wartete auf Praios Bestrafung für all seine schlimmen oder auch weniger schlimmen Schandtaten. Jetzt findet er sich in einem Gang wieder und ist in Begleitung von Rumpo auf dem Weg zurück in das Bernsteinzimmer. Das Stück dazwischen fehlt irgendwie. Wahrscheinlich haben ihn die Ereignisse einfach überwältigt.

Mittlerweile haben sich Gerwin und Rumpo zwei weitere Personen angeschlossen: Bei der ersten handelt es sich um eine drahtige Frau in den Dreißigern. Die Farbe der Tracht lässt auf eine Geweihte der Hesinde schließen. Die zweite Person ist ein junger, fast schon unnatürlich gut aussehender Mann. Als die Prozession das Bernsteinzimmer betritt, werden die beiden Neuankömmlinge als Lea Elida Weifenhaag und Dracodan von Misaquell vorgestellt.

KAW
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Ungelesener Beitrag von KAW »

Perainefurten, Bernsteinzimmer 30. TSA

Ossippa lauscht den Worten des Geweihten. Obwohl sie wohl beruhigend gemeint sind, führen sie bei Ossippa eher zu Irritation. Was wird man wohl von mir verlangen? Was soll ich als Händlerin in einem Kriegsgebiet ausrichten? Die Norbardin ist jedoch bemüht, sich diese Gedanken nicht anmerken zu lassen und wenn sie ehrlich ist fühlt sie sich auch ein wenig gerührt darüber, dass Okenheld sich offenbar so im ihr Wohl kümmert. Wobei sie ganz genau weiß, dass es ihm wohl eher um den Auftrag gehen dürfte. Habt vielen Dank für Eure Worte! Ich weiß zwar noch nicht, was auch mich zukommt, aber ich wäre keine Dienerin des Fuchses, wenn ich nicht auf mich aufpassen könnte. Und ich habe gelernt, mich auf das Wesentliche und die Tat zu konzentrieren, statt mich hinter Scheinheiligkeiten zu verstecken. Falls es List braucht, um Menschenleben zu retten, werde ich also nicht zögern.
Als sie den Sternenstaub sieht, zögert Ossippa kurz, nimmt ihn aber dann dankend an. Habt vielen Dank! Was wünscht Ihr als Gegenleistung hierfür?

Als die Prozession das Bernsteinzimmer betritt, erhebt Ossippa sich sofort und stellt sich den beiden formvollendet vor.

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Milamber83
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Ungelesener Beitrag von Milamber83 »

Irgendwo nördlich von Warunk, Ende des Monats TSA

Als der mutige Mann vorsichtig über die Toten steigt, nimmt er ohne Vorwarnung eine Bewegung aus dem Augenwinkel war. Eine knochige Hand greift nach seiner Wade!

// Probe auf Ausweichen, bei Misslingen Vergleichsprobe auf Kraftakt (2 QS müssen erreicht werden).

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Zyrrashijn
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Ungelesener Beitrag von Zyrrashijn »

Irgendwo nördlich von Warunk

Mit einem tonlosen Fluch auf den Lippen fährt der Utulu herum, doch auch seine in unzähligen Arenakämpfen erprobten Reflexe können nicht verhindern, dass die Knochenhand seine Wade ergreift. Als die kalten, toten Finger sein Fleisch umschließen, reißt er sein Bein zurück. Die schiere Kraft der Bewegung streckt den vermoderten Arm und lässt die Sehnen knacken. Mit einem kehligen Knurren lässt der Hüne den Rand seines Schilds wie ein Fallbeil auf das Ellbogengelenk des Angreifers niederfahren.
Das morsche Gelenk birst knirschend, doch der mutige Mann hält nicht inne, um sein Werk zu begutachten. Er zieht den Schild wieder zurück. Schmatzend befreit sich das Metall aus dem matschigen Untergrund. Er nimmt das Momentum der Bewegung auf und schwingt den Streitkolben gegen den Kopf des Angreifers. Der Schlag sitzt präzise und die Wucht des Angriffs lässt den Kopf zerplatzen wie eine reife Melone.
Der Utulu reißt die Waffe wieder zurück und geht in eine geduckte Haltung. Die Waffe zum Schlag erhoben, den Schild schützend vor dem Körper, sucht er seinen Umgebung nach weiteren Anzeichen für Angreifer ab.
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Milamber83
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Ungelesener Beitrag von Milamber83 »

Perainefurten, Bernsteinzimmer 30. TSA

Das Gesicht des Phexgeweihten wird traurig und nimmt fast einen gequälten Ausdruck an. „Phex vergib mir, aber ich möchte dafür nichts. Ich fürchte, ihr werdet dafür noch mehr als einmal bezahlen. Am Ende sind es sicher wir und das Reich, die in eurer Schuld stehen.“
Okenheld scheint fast erleichtert zu sein, als sein Gespräch mit Ossippa vom Eintreffen von Gerwin Dinkelkorn, Lea Elida Weifenhaag und Dracodan von Misaquell unterbrochen wird.

Dann ergreift Marschall Gerdenwald das Wort: „Dann sind wir ja komplett.“ Er scheint froh zu sein, dass er endlich den Plan erläutern kann und zieht hastig das Tuch vom Tisch. Dabei fällt die Mappe des KGIA-Beamten zu Boden und ein Schwall unbeschriebener Blätter verteilt sich auf dem Boden. Kanzler Delo von Gernotsborn verdreht die Augen, während Drego von Angenbruch fluchend das Papier einsammelt.

Auf dem Tisch erblicken die Helden nun eine Karte des östlichen Mittelreichs, in die einige Nadeln mit bunten Fähnchen gesteckt sind. Als wieder Ruhe eingekehrt ist, fährt der Marschall fort:
"Hier sehen wir Tobrien. Wir haben vor, einen Befreiungsschlag gegen Teile der besetzten Gebiete durchzuführen. Es handelt sich namentlich um die Ländereien Schwürzhofen, Misafelden, Mark Vallusa und zwei Drittel von gräflich Misamündel, inklusive der Burg Misamôr.
Jüngst erhielten wir von einem Überläufer Hinweise, dass Galotta von Rhazzazor Unterstützung angefordert hat, da unsere Truppenbewegungen an der Grenze offenbar nicht unbemerkt geblieben sind. Bei dieser Unterstützung handelt es sich wohl um das abtrünnige Drachenbanner und Teile aus dem endlosen Heerwurm. Eure Aufgabe ist es, das Eintreffen dieser Unterstützung zu verhindern."


Ossippa und Gerwin ist anscheinend deutlich anzumerken, dass sie nicht erkennen können, wie eine solche Aufgabe von nur zwei Menschen zu bewerkstelligen ist. Denn der Marschall fährt mit seiner Ansprache fort.

"Aus der Hinterlassenschaft des Markgrafen Throndwig zu Warunk sowie den Erzählungen des Schwertkönigs Conchobair und alten Quellen ist bekannt, dass es unter Warunk Gewölbe und Gänge gibt, die bestimmte Artefakte beherbergen sollen. Unter diesen Artefakten befindet sich auch das verfluchte Banner der Goldenen Hand.
Wir konnten herausfinden, dass dieses Banner ehemals zum "Orden von der goldenen Hand" gehörte, einem den heutigen Bannstrahlern ähnlicher Orden, der sich im Magierkrieg Borbarad zuwandte und auf dem Schlachtfeld vernichtend geschlagen wurde. Vor etlichen Jahren war eine Söldnergruppe in den Katakomben unter Warunk und fand dort neben anderen Artefakten das Banner. Damals wurden nur wenige Artefakte geborgen — das Banner war nicht darunter. Demzufolge sind wir sicher, dass es sich nach wie vor dort unten befindet. Wir konnten einen der Söldner ausfindig machen und ausgiebig befragen. Er erklärte, dass das Banner auf einem Stab aufgerollt sei. Kurz nachdem es entrollt wurde, kam eine große Zahl Untoter aus den Gewölben, so als ob sie davon angezogen wurden.
Euer Auftrag soll sein, das Banner zu bergen, es nach Eslamsbrück zu bringen und dort im Stützpunkt Galottas zu entrollen, sodass die Untoten aus Rhazzazors Grenzfeste auf Galottas Stützpunkt zu marschieren. Wir stellen uns vor, dass Galottas Schergen die herannahenden Untoten zurückschlagen werden. Der daraus resultierende Konflikt wird den Drachen dazu veranlassen, seine Drachengarde nach Eslamsbrück zu entsenden, um seine Grenze dort zu sichern. Geht geheim vor, fallt unter keinen Umständen auf. Absolute Priorität ist es, das Banner in Galottas Stützpunkt aufzupflocken. Von eurem Erfolg hängt das Gelingen der Schlacht ab."

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Milamber83
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Kreise der Verdammnis (DSA 5)

Ungelesener Beitrag von Milamber83 »

Irgendwo nördlich von Warunk, Ende des Monats TSA

Der mutige Mann bleibt in Kampfhaltung und steigt mit seitlichen Schritten über die übrigen Toten hinweg. Erst als er zwischen sich und die Leichen einige Schritte gebracht hat, richtet er sich auf und entspannt sich wieder ein wenig. Nun endlich bemerkt er, dass die abgetrennte Hand noch immer sein Bein umklammert hält. Angewidert reißt er sie los und befördert die Gliedmaße in hohem Bogen in die Richtung, aus der er gekommen ist. Dann nimmt er den Schild wieder auf und folgt weiter dem Pfad, der sich nun immer mehr lichtet und schließlich auch aus dem Wäldchen hinausführt.
Das Lachen kommt eindeutig aus dieser Richtung. Die Ebene vor ihm ist eine endlose leere weiße Fläche. Etwa hundert Schritt weiter im Norden steht ein großer Baum. Im Schneegestöber sind dort mehrere Gestalten zu erkennen. Ob lebendig oder tot ist nicht zu erkennen.

Gesperrt