[nördlicher Raschtulswall] Feuerheiligtum

[Sumaro]

Die Welt ist in glühendes Rot getaucht, ein Fauchen und Brodeln erfüllt die Luft. Flimmernde Spiegelbilder flackern über den Lavaströmen, die beständig hinabfließen in den See des Feuers. Hier und da brechen Flammen aus dem felsigen Boden. Schier unerträglich scheint die Hitze an jenem Ort, wo gewaltige Feuerfontänen aufsteigen in den dunklen Nachthimmel. Dennoch, den Urgewalten zum Trotz erhebt sich ein Haus aus Stein neben den Fontänen des Feuers. Hier scheint die Hitze erträglich und ein schmaler Pilgerpfad führt zu jenem Haus, die Hänge des Raschtulswalles schlängelt er sich hinauf, dem Wagemutigen einen Anblick zu bieten, den er sein Leben lang nicht vergisst. Eine hochgewachsene Gestalt lehnt an die Hauswand. Wie Feuer ist das rote Haar, das vom steten Aufwind getragen wird. Schlank und feingliedrig, den Blick aus den rubinroten Augen auf das Tosen der Lava gerichtet.

[Aelfric-Brown]

Ein Mann schreitet den Pilgerpfad entlang. Er trägt eine schwarze Hose, ein rotes, mitgenommenes Tuch um die Hüfte, darüber einen gebundenen Ledergürtel. Am Oberkörper trägt er eine mit Platten verstärkte Lederrüstung, die darauf bedacht ist, möglichst viel Schutz bei möglichst wenig Behinderung zu geben. An den Unterarmen hat er je einen ledernen Armschutz. Auf seinem Rücken befinden sich zwei Schwerter: Ein Kunchomer und ein Säbel, der aussieht als wäre es eine mischung zwischen Sklaventod und Reitersäbel. Es ist eine lange, schlanke, gebogene Klinge mit Widerhaken auf etwa der ersten Hälfte vom Griff aus gesehen.
Auf dem linken Oberarm hat er eine Tätowierung rund um den Bizeps (Vorläufer der Henna-Tatoos?)
Der Mann hat tiefe, leuchtende blaue Augen und nicht ganz schulterlange, schwarze Haare. An seinen harten Gesichtszügen ist er eindeutig als Novadi zu erkennen.

[Sumaro]

Die Gestalt am Feuerschlund scheint den Neuankömmling nicht zu bemerken. Ihr Blick bleibt auf den brodelnden Lavasee gerichtet, aus dem soeben eine weitere Fontäne flüssigen Feuers emporsteigt.

[Aelfric-Brown]

Der "Pilgerer" geht Richtung Haus. Er scheint keine Eile zu haben, aber ist doch zielstrebig. Er kommt schließlich zum Haus und lehnt sich ebenfalls an die Wand, nicht weit von dem Anderen entfernt. Er sieht sich ein wenig um.

[Sumaro]

Sei gegrüßt, Fremder. erhebt der Wartende die Stimme in akzentfreiem Tulamidya und dreht sich zu dem Sohn der Wüste. Was führte deine Schritte hierher?

[Aelfric-Brown]

Langsam dreht der Novadi den Kopf in Richtung des Mannes, der ihn angesprochen hat.
Er spricht ebenfalls in Tulamidya, jedoch hat in der Wüste beinahe jeder Stamm seinen eigenen Dialekt, was man an seiner Sprache etwas erkennt (er ist dennoch leicht zu verstehen).

Meine Ankunft hat viele Gründe. Der Hauptgrund ist, dass ich meine Gedanken etwas sammeln will.

[Sumaro]

Dann will ich dich nicht stören. der junge Mann lächelt und dreht sich wieder zum brodelnden Lavasee.
Eine Fontäne aus Feuer schießt nahe der Hütte in die Höhe und eine Welle der Hitze schwappt über euch hinweg. Kurz seht ihr eure Speigelbilder in der flirenden Luft, dann vergeht die Hitze, fortgetragen von einem Stoß kühler Bergluft.

[Aelfric-Brown]

Ihr stört mich keineswegs... nennt mir Euren Namen...

Der Wüstenkrieger scheint nicht viel auf Höflichkeitsfloskeln zu geben.

[Sumaro]

Ignisio er junge Mann dreht sich wieder zu dem Sohn der Wüste. Im roten Glühen des Lavasees erkennt er nun auch ein Zeichen, das die Stirn des Mannes ziert. Die schönen Gesichtszüge des Fremden zeigen ein Lächeln. Und wie ist deiner?

[Aelfric-Brown]

Der Wüstenkrieger begann nun auch zu lächeln. Nun, da er den Namen seines Gegenüber kennt, ist er nichtmehr so ernst.
Es freut mich, Ignisio. Dir meinen ganzen Namen zu sagen würde wohl eine Viertelstunde dauern... mein Vater gab mir den Namen Nezahet, doch mein Stamm nennt mich al-Ahmad.
Was führt dich an diesen Ort?

[Sumaro]

Dann nenne ich dich Nehazet. Ich bewache diesen Ort. Und ich meditiere hier. beantwortet er die Frage des Tulamiden freundlich und blickt wieder hinab in die Lava. Es ist sehr heiß, doch kein Schweißtropfen steht auf seiner Stirn. Er scheint der Hitze ebenso zu widerstehen wie ein Sohn der Wüste.

[Aelfric-Brown]

Interessiert blickt Nehazet nun den Wächter an.
Sag mir... was ist das hier?

[Sumaro]

Ein Ort der Flammen. Ein Heiligtum des Feuers. gibt Ignisio zurück und deutet auf die Lavaströme und die Feuerfontänen die aus den Tiefen der Erde emporschießen.

[Aelfric-Brown]

Nehazet mustert die Ströme fasziniert.
Es ist... überwältigend!

[Sumaro]

Ja. Es ist die Macht des Feuers. die rubinroten Augen des Jünglings leuchten. Willst du näher heran?

[Aelfric-Brown]

Nehazet sieht Ignisio an. Er scheint etwas unschlüssig. Das Feuer reizt ihn, doch fühlt er ein fast vergessenes Gefühl. Würde man ihn fragen, würde er sagen, er habe Respekt vor dem Feuer... Angst würde es jedoch eher treffen. Schließlich jedoch obsiegt die Neugier und die Faszination.
Ja, sehr gerne.

[Sumaro]

Dann nimm meine Hand. Dort unten herrschen Temperaturen die ein Mensch nur schwer überlebt. Ignisio reicht Nehazet die Hand. Aber das Feuer mußt du nicht fürchten. Es kann vernichten, aber es spendet auch Leben. Du solltest die Dinge ablegen, die dir lieb und teuer sind. Nicht das sie ein Raub der Flammen werden...

[Aelfric-Brown]

Nehazet zieht seine beiden Säbel. Er sieht sie einen Moment an. Nach einem Augenblick schließlich legt er sie auf den Boden vor das Haus. Nach einem Moment des Zögerns nimmt er die Hand des Wächters. Ihm ist sichtlich nicht wohl dabei, seine Waffen zurück zu lassen.
Keine Sorge, Ignisio. Ich bin in Khom aufgewachsen, ich bin einige Hitze gewöhnt.
Angesichts jedoch der Temperatur, die bereits hier herrscht, beschleichen ihn leichte Zweifel, die er sich jedoch nicht anmerken lässt.

[Sumaro]

Die Hitze der Khom ist ein Anfang. Doch dies ist das Herz des Feuers. Wir werden soweit gehen, wie du willst. Aber sorge dich nicht, denn Flammen und Lava werden dir nicht schaden. Vertrau mir. er schenkt dem Novadi ein aufmunterndes Lächeln, ergreift dann dessen Hand und führt ihn den Weg hinab, der zum Vulkansee führt. Fast schlagartig wird es heißer als ihr die Hütte verlasst. Heißer als jede Gluthitze der Khom, doch auch wenn es Nehazet den Schweiß aus den Poren treibt so stört ihn die Hitze nicht wirklich.

[Aelfric-Brown]

Im ersten Moment noch hat er das Gefühl, er würde augenblicklich verglühen, doch so schlagartig wie dieses Gefühl kam, war es auch wieder weg und seine Kleidung war zwar nach zwei Wimpernschlägen vollgeschwitzt, doch doch die Hitze schmerzt ihn nicht. Er holt tief Luft. Wieder sticht die Hitze nur einen Augenblick in seiner Lunge.
Ich habe schon manch heiße Tage in der Khom erlebt, aber ich muss sagen, die Hitze hier übertrifft selbst die heißesten Tage... Wie ist es möglich, dass mir diese Hitze nichts anhaben kann. Ich müsste doch schon längst verglüht sein... oder zumindest schwere Verbennungen aufweisen.

[Sumaro]

Die Macht eines Dschinns schützt dich. antwortet Ignisio und steigt tiefer hinab. Es ist so heißt, das sogar das Leder seiner Kleidung zu dampfen beginnt, die Luft flimmert, doch berührt sie nicht eure Haut, Wie weit willst du schreiten. Weniger als zwanzig Schritt trennen euch vom Lavabecken.

[Aelfric-Brown]

Nehazet schluckt. Eigentlich ist ihm Magie nicht sehr geheuer, aber angesichts dieses Erlebnisses schiebt er diesen Gedanken einfach zur Seite.
Kön... Können wir hinauf gehen?

[Sumaro]

Wo hinauf? Ignisio sieht abwartend zu Nehazet.

[Aelfric-Brown]

Auf... auf das Lavabecken

[Sumaro]

Sicherlich. Doch wird deine und meine Kleidung diese Hitze nicht überstehen. schmunzelt Ignisio. Wir können sogar eintauchen, wenn du willst...

[Aelfric-Brown]

Ungläubig sieht Aelfric den Wächter an.
Wir... wir können eintauchen?
Langsam öffnet er die Lederrüstung, die an der rechten Seite von einigen Gürteln zusammengehalten wird.

[Sumaro]

Ja. Das wird kein Problem sein. Der Dschinn wird uns tragen, auch durch die Fluten des Magmar... erwidert Ignisio. Bedenke, das die Sachen, die du nun ablegst hier der Hitze ausgesetzt sind. Sie werden das nicht lange aushalten. Willst du zurück nach oben und dich auskleiden?

[Aelfric-Brown]

Nehazet nickt.
Das wäre...
angestrengt denkt er nach, doch ihm fällt einfach kein passendes Wort dafür ein.

[Sumaro]

...nett? Gut? ergänzt Ignisio grinsend und führt ihn zurück in die "Kühle" der Hütte. Dort angekommen legt er seine Kleider ab und wartet, bis auch Nehazet so weit ist. So spürt man auch erst die ganze Macht des Feuers.

[Aelfric-Brown]

Nehazet legt seine Kleider ab. Er legt alles fein säuberlich zu seinen Schwerter, die Schärpe wickelt er um einen Griff herum, damit sie nicht davonfliegt. Als er sich schließlich zur gänze Entkleides hat, nimmt er wieder die Hand Ignision.
Nein, es gibt kein Wort in unserer Sprache, welches dies beschreiben könnte.