A203 Namenlose Nacht

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Borengar
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Re: A203 Namenlose Nacht

Ungelesener Beitrag von Borengar »

So, wir haben das AB heute Nacht beendet - und ich möchte mal 4/5 Punkten vergeben. Ich hatte nach der Sitzung die Chance, kurz im Buch zu schmökern - muss daher aber auch einwerfen, dass unser AB schon am Mittag begonnen hat und wir sehr viel mehr Zeit zum Bespielen der Therme hatten, als es vorgesehen ist.

Insgesamt ist NN wohl eines der besten Abenteuer die ich in letzter Zeit in den Händen hatte. Handwerklich und regeltechnisch ist es absolut vorbildlich (Stickpunkt Artefakte und Ressourcen & Eventualitäten) - die NSCs sind breitgefächert und wurden in unserer Sitzung recht lebendlig und erinnerungswürdig dargestellt - wobei ich dabei natürlich das Lob nicht nur dem AB machen kann.
Allerdings wurden - trotz der vergrößerten Spielzeit - nie alle anwesenden Personen relevant und oder benannt - was imho aber auch vollkommen in Ordnung ist.Diejenigen die wichtig waren, sind nachvollziehbar, ausgearbeitet, kompetent, keineswegs cookie-cut KlischeeNSCs und damit für mich die Würze an dem AB.

Der Hauptplot im Hintergrund ist natürlich (haha) nicht wirklich dazu geeignet große Zeiträume zu überbrücken, aber dafür gibt es genug Möglichkeiten im Spiel Anschluss zu finden und weitere Plots zu lösen die - finde ich - auch allesamt plausibel sind. Ich hatte ein bisschen den Eindruck bei einem Schiffsunglück dabei zu sein. Klar- es sollte nicht alles Schlechte auf ein Mal kommen, aber das passiert halt in Sonderfällen manchmal.

So super ich es allerdings fand, mal ohne Ausrüstung unterwegs zu sein - Isegrein hat mir echt Angst gemacht. Je nachdem wie "hart" man da dann spielt und wie es für die Gruppe okay ist, kann es hier leicht sehr tödlich oder sehr lächerlich werden - ich denke das ist einer der Schwachpunkte des Abenteuers.

Ebenso war Isegrein für mich auch die wahre, körperliche Herausforderung des Abenteuers, ich weiß nicht ob man Bardo am Ende nochmal einen Elementar hätte zugestehen müssen - wobei es auch plausibel ist. An der Stelle hatte ich nur den persönlichen Eindruck, "f$"§%§$% euch alle, keine richtigen Waffen, grade einen Vampir mit einem Eiszapfen erstochen - jetzt hat der Dickmops einen Streikolben UND noch einen Elementar? We're doomed."

Allerdigns haben wir ihn dann erschlagen und der Eindruck war wieder weg. War um 05:00 wohl auch besser so x)

Alles in Allem, großartiges AB, ich hatte sehr viel Spaß in unserer Version - Genaueres zu dem Abenteuer von SL-Seite, kann ich selber allerdings nicht sagen.

Delta
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Re: A203 Namenlose Nacht

Ungelesener Beitrag von Delta »

Als Borengars SL kann ich mich seiner Meinung vollumfänglich anschließen.

Mein größter Kritikpunkt am Abenteuer, der glücklicherweise auch der am Leichtesten zu beseitigende ist, ist wie bereits vorher erwähnt die angepeilte Ingame-Dauer, die geradezu lächerlich kurz bemessen, das soll nicht respektlos klingen, aber es entzieht sich völlig meinem Verständnis wie die Dutzenden Seiten an NSCs und prä-Mitternacht-Plothooks in Relation zu den angedachten 2 Stunden stehen sollen.

Wir haben die Orgie schon am frühen Nachmittag beginnen lassen (interessanterweise kam keiner der Spieler auf die Idee mal drüber nachzudenken dass die Eröffnungsfeier "eine Stunde nach Mittag", also ausgerechnet zur 13. Stunde des Tages stattfand ;) ) und selbst mit 11 Stunden vor Mitternacht hatte ich nie das Gefühl dass irgendeine Form von Langatmigkeit aufkam, es gibt so viel zu tun, so viel zu erleben und so viele Leute zu treffen, ich kam trotz der auf das fünffache(!) gestreckten Zeit kaum dazu auch nur auf der 40(!) Einträge zählenden Tabelle für Zufallsereignisse zu würfeln. Bei einem weiteren Versuch würde ich sogar vermutlich zwei Tage auf der Orgie einbauen, auch wenn man dafür wohl den Plot etwas anders anlegen sollte.

Zum handwerklichen Aufbau hat Borengar schon alles gesagt, absolut vorbildlich, als ich meinen Spielern zwischendrin mal vorgelesen habe welche regeltechnischen Optionen alle bedacht und abgedeckt wurden waren sie sichtlich beeindruckt, das ist für mich ganz klarer Goldstandard, gerade den großen DSA-Kampagnen hätte es oft sehr gut getan, sich hiervon eine Scheibe abzuschneiden.

Dass das AB insgesamt ein wenig überfrachtet rüberkommt ist leider unvermeidlich, zum Glück war mir nach dem Durchlesen auch klar, dass die Helden von Valeska keineswegs so begeistert sein würden, wie das AB per default anzunehmen scheint, sie ist eine kaltblütige Rächerin die ohne zu zögern Dutzende Unschuldige (inklusive der SCs) opfern würde um ihre Rache zu bekommen, die SCs waren glaube ich kurz davor die Hexe einfach bewusstlos zu schlagen und dem Vampir zum Fraß vorzuwerfen um einfach möglichst schnell das Ritual aufzuhalten, dass der Vampir dann davon kommen oder noch weitere Opfer finden würde war ihnen in dem Moment in dem die Alterung rapide Ausmaße annahm relativ egal.

Der Fairness halber wurde ja schon erwähnt dass das AB bei uns leider erst sehr spät in der Nacht zu Ende ging weswegen alle Spieler nicht mehr in Topform waren, gerade die Rätselkette war so kaum zu knacken und ich musste die verkürzte Form wählen, dank einiger herber Alterungswürfe hat das aber dem gefühlten Zeitdruck keinen Abbruch getan.

Insgesamt 4 Punkte mit Tendenz zu 5, es ist noch Luft nach oben, einige Punkte habe ich ja auch auf der letzten Seite bereits aufgezählt, aber dennoch hat mir in letzter Zeit kaum ein Abenteuer so viel Spaß als SL gemacht, es reizt mich sehr mir Fortsetzungsabenteuer um Levthanier und Garether Geheimorgien zu überlegen einfach damit das Abenteuer nicht aufhört, was ja letztlich irgendwie eine der größten Formen des Lobes für so ein AB ist.

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streuner74
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Re: A203 Namenlose Nacht

Ungelesener Beitrag von streuner74 »

Würde mich sehr interessieren, wieviele Stunden Ihr an dem Abenteuer gespielt habt?

Delta
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Re: A203 Namenlose Nacht

Ungelesener Beitrag von Delta »

Insgesamt würde ich sagen so ca. 3-4 in der ersten Sitzung Freitag Abends und dann nochmal ca. 12 am Samstag, so ganz genau ist es schwer zu sagen weil ich grad nicht mehr mit Sicherheit sagen kann wann wir angefangen haben und Samstag Abends dann eine längere Pause für Essen und Fußball dazu kam.

Den Zeitaufwand des ABs finde ich insgesamt wahnsinnig schwer zu schätzen, wenn man uns gelassen hätte hätten wir sicher noch eine komplette Sitzung mit der Orgie prä-Mitternacht verbringen können, bei anderen Runden mag das komplett anders aussehen. Insgesamt hätte ich auf jeden Fall gerne noch ca. 2 Stunden mehr am Ende gehabt, es wurde wie erwähnt leider sehr spät bei uns.

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Sumaro
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Re: A203 Namenlose Nacht

Ungelesener Beitrag von Sumaro »

Nachdem ich das AB jetzt vorbereitet habe und mir einige weitere Hintergründe zu Gemüte geführt habe, korrigiere ich meine Wertung auf 3 Punkte. Das Thema Namenlose Nächte - Orgien in Thermen wurde leider nicht so umgesetzt wie ich es mir gewünscht hätte und der gesamte Umgang mit der Thematik Sinnlichkeit, Verruchtheit, Grenzgang im Wechselspiel mit dem "frommen" Gareth und dem biederen Bürgertum, kommt einfach nicht zur Geltung. Es bleibt dadurch eben doch ein recht "einfaches" AB mit wenig Tiefgang, bei dem es hauptsächlich um Standardkomponenten eines DSA-Abenteuers geht: Rettet die Prinzessin, tötet das Monster, unterbrecht das dunkle Ritual. Klassisch, aber leider nicht so inspirierend wie erhofft.

Außerdem stört mich mittlerweile doch sehr der wenig erwachsene Umgang mit Themen für Erwachsene. Man hat manchmal leider den Eindruck, dass sich im Ulisses-Verlag die Leute kichernd die Hand vor den Mund halten, wenn mal ein Wort wie Penis fällt. Tragik, Falltiefe, Düsternis, all diese Dinge werden leider nur sehr mangelhaft thematisiert, obwohl das AB dafür eine geniale Bühne bieten würde. Stattdessen bekommt man Anweisungen wie man mit Spielern die Angst vor Sex haben mit lustigen Anekdoten aus Asterix und die Schweizer die Stimmung töten kann.

Wenn man ein solches AB für ein Klientel mit "erwachsenem" Topic macht, dann sollte man das auch so anpacken. Denn wer wirklich kein AB mit verruchtem Sex, düsteren Vorlieben und perversen Anwandlungen in den Tagen die dem Herren von Verrat und Finsternis gehören würde spielen wollen, sondern lieber eine schelmische Badeparty, der würde sich wohl schlicht ein anderes AB kaufen. Der Versuch hier alle mitzunehmen geht immer auf Kosten derer, die gerne ein bisschen mehr Tiefgang hätten.

Da aber die anderen Plots, wenn auch nicht meinem Bedürfnis entsprechend, so doch zumindest handwerklich gut gemacht sind und keine groben Schnitzer beinhalten und ich mir vorstellen kann, dass viele Spieler, die eben ein augenzwinkerndes Aventurien mögen diese Auswahl an Standardplots gut finden werden, gebe ich besagte 3 Punkte. Man hat da nämlich schon deutlich schlechteres gesehen.
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Olvir Albruch
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Re: A203 Namenlose Nacht

Ungelesener Beitrag von Olvir Albruch »

Hat noch jemand das Abenteuer zwischenzeitlich gespielt oder geleitet und hat noch ein paar Tipps auf Lager, welche Szenen gut waren und welche schlecht, wo Fallstricke lauern und wo man leicht etwas optimieren kann?
Darüber hinaus nehme ich auch jegliche Playlists gerne an! :)

MfG,
Olvir Albruch

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Endijian von Tuzak
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Re: A203 Namenlose Nacht

Ungelesener Beitrag von Endijian von Tuzak »

Dem Aufruf würde ich mich gerne anschließen. Demnächst steht das Abenteuer in unserer Runde an.

Wir nutzen es als Zwischenabenteuer in der Schleierkampagne (Achtung MI enthalten:). Ich dichte dem Mädchenhändler Taradiel einige Verbindungen zu oronischen Zirklen an, womöglich über den im Abenteuer genannten Zordan Kesht. Der Hesindegeweihte in Zorgan aus Schleierfall bringt die Helden auf die Spur (er war lange Jahre in Fasar) und wird dann zu Beginn von Schleierfall ermordet wie im Abenteuer vorgesehen. Leider muss Schleierfall extrem überarbeitet werden aber das ist ein anderes Thema...

Ein Frage hat sich mir beim Lesen von Namenlose Nacht gestellt und ich finde keine Lösung im Text. Es geht um den Vampir, Isegrein von Bjaldorn. Über ihn kann man ja etwas in der Bibliothek herausfinden. Dafür braucht man aber das Wissen seines Namens und dass er von Adel ist. Er läuft ja eigentlich nur in seinem Wolfskostüm (später auch andere) herum und wird wohl nicht Adel und seinen Namen auf die Stirn tätowiert haben. Wie sollen die Helden diese Information erhalten? Ich habe keinen Hinweis darauf gefunden.

Für weitere Hinweise und vor allem Musiktipps wäre ich auch recht dankbar.

Schhöne Grüße,
Endijian

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Olvir Albruch
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Re: A203 Namenlose Nacht

Ungelesener Beitrag von Olvir Albruch »

Endijian von Tuzak hat geschrieben:Ein Frage hat sich mir beim Lesen von Namenlose Nacht gestellt und ich finde keine Lösung im Text. Es geht um den Vampir, Isegrein von Bjaldorn. Über ihn kann man ja etwas in der Bibliothek herausfinden. Dafür braucht man aber das Wissen seines Namens und dass er von Adel ist. Er läuft ja eigentlich nur in seinem Wolfskostüm (später auch andere) herum und wird wohl nicht Adel und seinen Namen auf die Stirn tätowiert haben. Wie sollen die Helden diese Information erhalten? Ich habe keinen Hinweis darauf gefunden.
Das ist in der Tat nicht ganz wasserdicht gelöst oder erklärt. So wie ich das sehe, geht dieser Lösungsweg davon aus, dass Isegrein an irgendeinem Punkt seinen Namen verrät. Angesichts dessen, dass ansonsten fast jeder Gast auf Anonymität bedacht ist, erscheint das unwahrscheinlich. Wenn man jedoch bedenkt, dass Isegrein - vermutlich - ohnehin kein geordnetes Leben mehr führt, hat er auch weniger Grund seinen Namen geheim zu halten. Zudem kann man sogar davon ausgehen, dass Helden oder andere Gäste auch "Isegrein von Bjaldorn" nur für ein Pseudonym halten. ;)

Glücklicherweise ist das aus dem Adelsregister zu ziehende Wissen ohnehin mehr als verschmerzbar. Die wirklich interessanten Hinweise lassen sich auch ohne seinen Namen erhalten.

Sonst niemand mit Tipps oder Playlists?!

MfG,
Olvir Albruch

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Twix
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Re: A203 Namenlose Nacht

Ungelesener Beitrag von Twix »

Achtung MI.
Alara Paligan kam sehr gut an. Das verführerisch dominante überlegene GRand Madmoiselle Gehabe.
Zumindest bei dem Spieler den sie sich als Spielgefährten erkor.
Das wölfisch gefährlichere verführererische des Isegrein kam sehr gut an (allerdings hatte ich hier auch als "Opfer" eine Frau. Mit Frauen wirst du ja bald eher wenig gesegnet sein, wenn ich das richtig sehe. Wenn man dann nach dem ersten Sex sowas erwähnt wie. Du fühlst dich gerade sehr schwach. (Sykaryan hier bloß nicht erwähnen) und der ISegrein später auf diese Person, wenn der Counter schon läuft, zukommt und sehr viel fordernder und etwas wahnsinnig auf einmal mehr will, viel mehr, und bei Widerstand dann auch seine überlegene KRaft spielen lässt.... (da das "Opfer" hier meine Freundin war, konnte ich das dann auch etwas körperlicher ausspielen)... wie gesgat, das kam bei meiner Freundin sehr gut an.

Allgemein muss man wohl sagen. Am besten musst du die Spieler kennen und in gewisser WEise ihre Knöpfe drücken.

Was ich genau für ne Playlist hatte kann ich gerade leider nicht mehr nachschauen, da mein Lappi zwischenzeitlich abrauchte.

Womit ich etwas Probleme hatte, waren die Aktionen der anderen Thermengäste als das Finale begann. Wenn man alle in Delirium und Panik verfallen lässt fände ich das unter diesen Umständen etwas merkwürdig. Wenn einige bis viele oder auch nur 10 % sich aufraffen was zu tun (bzw. den Helden folgen als vereinigenden Faktor), brauch man die Helden kaum noch. Die Balance hier zu finden, fand ich etwas problematisch.
Bei mir gipfelte es dann dementsprechend darin, dass quasi ein größerer Teil der Thermenbesucher hinter den Helden in die Grotte gelangte wo das VErjüngungsritual stattfand inkl. Alara mit BEgleitern. Da die Helden zu diesem Zeitpunkt doch schon sehr gealtert/geschwächt waren und auch nicht wirklich sofort das Jugendelixier schnappten... nun. Sagen wir so. Die Helden sind jetzt wesentlich älter als zu Beginn. Alara ist deutlich jünger.
Laut Abenteuer verhandelt sie mit den Helden um einen Teil des Elixirs?. Nun, warum sollte man mit einer Gruppe bürgerlicher Greise die auf dem Zahnfleisch geht verhandeln als Kaiserinnengroßmutter und KaisersWitwe mit einigen Muskeln im Hintergrund? Sie hat sich dann bei mir mit 2 Phiolen zufrieden gegeben. Aber im Grunde.... Auch die anderen nach und nach reindrängenden Gäste rissen sich nicht gerade um diese Phiolen, was eigentlich auch alles andere als realistisch ist.
Ach und ich hatte vergessen die beiden gigantisch großen Diamanten zu erwähnen die sich in der Kammer befanden weil die nur viel weiter hinten mal erwähnt wurden und nicht direkt im Abenteuertext.

Wichtig war wohl auch, dass man sich auch Zeit dafür nimmt die Stimmung zu verdeutlichen. Hierbei darauf achten, dass man mit dem Lasterhaften auch eine gewisse Steigerungskurve hat.
Zur Schilderung der Stimmung habe ich auch sehr oft auf die Schilderung der Düfte zurückgegriffen denen man dort begegnet.
Auch das Anzünden von (roten) Kerzen am Tisch war wohl recht passend.

Auch das Abtasten der Grenzen der Spieler/Helden war interessant als sie nach und nach am Rande und dann deutlich immer zweifelhaftere Praktiken mitbekamen.


Was mir gerade noch einfiel- Da meine Gruppe nicht wirklich kampfstark war habe ich die Stärke der Mädchenhändler auch noch einmal deutlich nach unten geschraubt...und es war trotzdem haarscharf.
Der ´letzte kämpfende Held durchbohrte den OberMädchenhändler gerade als ihm klar wurde, was er da mit seinem allerbesten Freund macht (Bannbaladin). Der gute war zu Tode betrübt, hat ihn heiltechnisch aufgepepellt sich tausend mal entschuldigt und dann laufen lassen.
War allerdings auch rollenspielerisch sehr amüsant.

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Sumaro
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Re: A203 Namenlose Nacht

Ungelesener Beitrag von Sumaro »

Der folgende Text enthält jede Menge MI zum Abenteuer, ist also nicht für Spieler geeignet.

Ich habe das AB jetzt auch gespielt und dabei festgestellt, dass ich die meisten der aufgegriffenen Themen (Mädchenhandel, Hexe jagt Vampir, Namenloser Diener erledigt sich selbst) wenig bis gar nicht gebrauchen konnte. Ich habe das Abenteuer selbst deutlich Gareth zentrierter ausgerichtet und mir dafür jede Menge neue, brauchbare NSC aufgestellt, die quasi aus der dünnen oberen Mittelschicht aus verschiedenen, sehr bodenständigen Bereichen kamen. Ich hatte auf Heldenseite ebenso wenig wie auf Seite der NSC Zauberkundige, weil ich das Setting genau so aufziehen wollte. Die einzige Waffe die im gesamten AB benutzt wurde war ein kleines Schneidmesser für eine Pastete.

Aufgegriffen habe ich den Jungbrunnen, den Vampir als (N)SC und den Diener des Namenlosen als (N)SC. Besonders inspirieren lassen habe ich mich eher von den Bildern und dem Grundthema einer Orgie in den Thermen einer sonst eher prüden und göttergläubigen Stadt, in der an diesen Tagen der Fokus auf dem Bruch der ungeschriebenen Gesetze von Anstand und Tugend lag. Zur Vorbereitung habe ich ein Geheimnisse und Agendas vergeben für die Leute, die welche haben wollten (zu jedem Geheimnis gab es eine Agenda die vorsah dieses Geheimnis zu lüften) und sowohl die übrigen Geheimnisse die nicht an meine Spieler verteilt wurden, habe ich nach Zufallsprinzip den NSC gegeben. So ergab es sich, dass das Geheimnis des des Jungbrunnens ebenso wie das Spiel eines Dieners des Namenlosen in Spielerhand geriet und beide Spieler versuchten ihr bestes mit diesen Geheimnissen anzufangen, während andere Spieler und NSC auf der Suche nach diesen Umtrieben/dieser Jugendquelle waren (sie hatten die entsprechenden Gegen-Agendas bzw. Kontakt mit den NSC die diese Agendas vertreten haben). Am Anfang war es noch recht schwer, dieses Setting ins Laufen zu bringen, weil es eben keine übliche Gruppendynamik gab, aber bald schon kam Schwung in die Sache, nachdem einer meiner Spieler sich viel erzählerische Freiheit nahm und sehr intensive Szenen der Orgien beschrieb, erste Intrigen sponn und seinen gesellschaftlichen Aufstieg mit Hilfe anderer Mittelschichtler vorbereitete. Es war dadurch später sehr interaktionslastig, weil hier und da Personen daran arbeiteten ihre eigenen Agendas zu erfüllen, selbst ihre Ziele zu erreichen und ihre Geheimnisse umzusetzen und zu wahren.
Dies gipfelte in der geilen Szene, dass schließlich der Wahrer des Geheimnis um den Jungbrunnen den Diener des Namenlosen inmitten einer ekstatischen Orgie mit einem Pastetenmesser, einer absolut "harmlosen" aber in diesem Kontext nur nackter Leute, so machtvollen Waffe abgestochen hat und hinaufschleifte zum Brunnen, wo er ihn vollkommen ausbluten ließ, um die eigene Jugend zurück zu gewinnen.

Als größeren Subplot für alle hatte ich zudem noch das Thema des Gastgebers als Borbarad aufgegriffen, der eine Myriade Diener mit rotem Bändchen (Dämonen, die keine Bitten erfüllten sondern nur energische Befehle), 7 Diener mit schwarzem Bändchen (Heptarchen, die nur Befehle entgegen nahmen, wenn man sie nach ihren Aspekten behandelte) und genau zwei Diener mit goldenem Bändchen hatte (Toröffner zum Rausch der Ewigkeit). Die Diener mit dem goldenen Band haben ihres nicht offen getragen und mussten von den Orgienteilnehmern gefunden werden. Wer einen fand durfte am Rausch der Ewigkeit teilnehmen.

Grundsätzlich hatte ich damit einigen Spaß, nur konnte ich leider so gut wie kaum was aus dem AB übernehmen, weil es schlicht kaum etwas wirklich garethspezifisches hat und auch nicht wirklich verrucht und düster daher kommt. Auch der Umgang mit genau diesem Topic, einer anrüchigen Veranstaltung nahe dem Zentrum der Praioskirche, die uralte Tradition dieser Tage und der schleichende, aber sehr gewiefte Einfluss des Namenlosen an diesen Tagen fehlte irgendwie völlig.

Soundtrack habe ich einige Dinge mit tulamidischem und südländischem Flair genommen, aber auch einige Dinge die ein wenig "moderner" waren. Bei der Orgie zum Schluss, die vom levthanschen(namenlosen) Geist erfüllt war, wo jeder sein Ziel letztlich erfüllen wollte, während um sie herum Hemmungslosigkeit und Geilheit tobte, habe ich z.B. auf Inception-Soundtrack zurückgegriffen.
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Tharex
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Re: A203 Namenlose Nacht

Ungelesener Beitrag von Tharex »

Olvir Albruch hat geschrieben:
Endijian von Tuzak hat geschrieben:Ein Frage hat sich mir beim Lesen von Namenlose Nacht gestellt und ich finde keine Lösung im Text. Es geht um den Vampir, Isegrein von Bjaldorn. Über ihn kann man ja etwas in der Bibliothek herausfinden. Dafür braucht man aber das Wissen seines Namens und dass er von Adel ist. Er läuft ja eigentlich nur in seinem Wolfskostüm (später auch andere) herum und wird wohl nicht Adel und seinen Namen auf die Stirn tätowiert haben. Wie sollen die Helden diese Information erhalten? Ich habe keinen Hinweis darauf gefunden.
Das ist in der Tat nicht ganz wasserdicht gelöst oder erklärt. So wie ich das sehe, geht dieser Lösungsweg davon aus, dass Isegrein an irgendeinem Punkt seinen Namen verrät. Angesichts dessen, dass ansonsten fast jeder Gast auf Anonymität bedacht ist, erscheint das unwahrscheinlich. Wenn man jedoch bedenkt, dass Isegrein - vermutlich - ohnehin kein geordnetes Leben mehr führt, hat er auch weniger Grund seinen Namen geheim zu halten. Zudem kann man sogar davon ausgehen, dass Helden oder andere Gäste auch "Isegrein von Bjaldorn" nur für ein Pseudonym halten. ;)

Glücklicherweise ist das aus dem Adelsregister zu ziehende Wissen ohnehin mehr als verschmerzbar. Die wirklich interessanten Hinweise lassen sich auch ohne seinen Namen erhalten.

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MfG,
Olvir Albruch
Nuja, bei Wolfskostüm wäre ein Probe auf Sprachen(kunde) hilfreich. Siehe Etymologisches Lexikon.

Isegrimm Sm "Name des Wolfs im Tierepos" per. Wortschatz grupp. (12. Jh.) Onomastische Bildung. Das Wort wird als Männername ("Eisenhelm" zu Eisen und ae. grīma, anord. gríma f. "Maske, Helm") erklärt. Seit dem 18. Jh. auch übertragen auf mürrische und trotzige Menschen, wobei sicher der Anklang an grimmig eine Rolle gespielt hat.
Ebenso nndl. Iezegrim, ne. Isengrim, nfrz. Isengrin, Ysengrin.
Bischen aventurisieren, dann hat man eventuell einen Hinweis.

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Cifer
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Re: A203 Namenlose Nacht

Ungelesener Beitrag von Cifer »

@Tharex
Sicher - nur, was hilft das? Wenn man die tobrischen Vorlieben bedenkt, kommt man sicherlich locker auf ein paar hundert Einträge im Adelsregister, die sich irgendwie von Wölfen ableiten.
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Olvir Albruch
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Re: A203 Namenlose Nacht

Ungelesener Beitrag von Olvir Albruch »

Ich habe das Abenteuer am vergangenen Wochenende auf unserem Forentreffen über insgesamt 2,5 Tage mit sicher um die 30 Stunden Spielzeit geleitet und versuche mich jetzt einmal an einer Bewertung.

Handwerkliches:

Das Abenteuer ist sehr gut geschrieben, enthält viele notwendige Informationen und kaum Fehler. Es gibt unzählige Optionen und Varianten, die einem in diesem Sandbox-Setting das Spielen/Meistern erleichtern sollen.

Negativ fällt auf, dass es kaum bis gar keine Stimmungs- und Vorlesetexte gibt. Auch dass die Spieler-Karte a) die Geheimgänge enthält, dafür aber b) keine Nummerierung (bei so vielen Räumen - hallo?!) ist ärgerlich und musste via Bildbearbeitung erst behoben werden.

Zudem sind die Infos im Abenteuer zwar ausführlich, aber teils an unterschiedlichen Stellen gebündelt:
Bspw. finden sich Informationen zu Isegrein bei seinen ersten Szenen, im Kapitel Vampirjagd und seiner NSC-Beschreibung im Anhang. Ich hatte tw. große Schwierigkeiten, auf Anhieb gesuchte Textstellen zu finden, weil ich nicht genau wusste, wo sie nun zu finden waren. Auch die Kapitel "Das Grauen nach Mitternacht" und das Finale mit dem Subkapitel "Auf der Spur des Baumeisters" war mMn unintuitiv getrennt. Zusätzlich fand sich dazwischen noch das vierseitige Hexenknoten-Kapitel, was in den Anhang gehört hätte.

Was ich sagen will: Das Abenteuer erfordert eine gehörige Portion Vorbereitung, Vertrautheit mit dem Abenteuer-Band und einen erfahrenen Spielleiter. Ich habe mich wirklich lange und intensiv mit dem Band beschäftigt und musste dennoch häufig und viel blättern - von den Szenen zu den Raumbeschreibungen zu den NSCs und zurück -, um wirklich alle jeweils wichtigen Informationen auch komplett liefern zu können.


Das Personal:

Ich hatte vier teils sehr erfahrene Helden im AP-Bereich von etwa 7000-25000 (sic!) AP: einen Schauspieler, eine Schöne der Nacht/Kurtisane, einen versehrten Fähnrich und einen streng traviagläubigen Magier. Angesichts dessen, dass das Abenteuer kaum regeltechnische Herausforderungen bietet, hielt ich das - wie sich mMn gezeigt hat: zu Recht - für vertretbar, zumal alle Helden relativ ausgeglichen waren.

Der Einstieg:

Ich empfand es als problemlos, die Helden über Korninger in das Abenteuer zu bekommen. Er ist eine stimmungsvolle Person, in den man sich gut hineinversetzen kann. Auch im weiteren Verlauf des Abenteuers ging er nicht unter.
Die Helden stürzten sich insbesondere auf Selinde, deren Zimmer sowie ihre beste Freundin Trina. Die Kostümbeschaffung erledigte der SC-Schauspieler mit über sein eigenes Theater, Nachforschungen über Zurbaran Gerbelstein oder die Therme wurden keine angestellt.
Den Beginn der Feierlichkeiten habe ich etwa auf 17:00 vorverlegt.

Die Orgie:

Ich fand die Orgie super! :ijw:
Zuvor geäußerten Kritiken (und auch meinen ersten Befürchtungen), dass die Orgie in nicht ausreichendem Kontrast zum prüden Gareth stehe und zudem zu kindisch behandelt wird, kann ich mich nicht (mehr) anschließen. Für Ersteres taugt Korningers privates Umfeld vor der Orgie sowie dessen Person selber während des Festes bereits sehr gut. Und Letzteres fand ich ganz einfach passend:
Die Jahreswendfeier ist eine frivole, perverse und obszöne Veranstaltung, aber offensichtlich keine, auf der es - normalerweise - grausam, gewalttätig und unheilig zugeht. Sie steht im Zeichen Levthans und Rahjas und selbst die levthangefälligsten Liebespraktiken sollten keine Vergewaltigungen o.Ä. sein, denn dann wären wir bereits bei Belkelel. Diese hat freilich ihren Raum (im wahrsten Sinne des Wortes) und da kann man auch die feine Grenzwanderung praktizieren, doch außerhalb dessen ist das in meinen Augen kein Motiv, das für diese Feier prägend ist.

Zumindest war diese Ausrichtung der Feier für unsere Gruppe genau richtig, denn wir haben über die Hälfte der Zeit rumgebracht, ohne merklich am Plot zu arbeiten, und dabei gefühlt keine Abgründigkeit des Niveaus und kein Porno-Zitat (von "Aaalaaaarm!" bis zum berühmten Stroh) ausgelassen.
Was sich enorm bezahlt gemacht hat, war ein gehöriges Maß an Player Empowerment! Ich hatte mir extra die originale Maske des Meisters besorgt und wenn immer ein Spieler sich diese aufsetzte, durfte er in die Beschreibung der aktuellen Szene eingreifen. Nur so viel: Es hat bis zur Eskalation nicht lange gedauert und eine Wiedergabe würde mir hier im Forum wohl die stille Treppe einbringen. ;)

Eine meiner liebsten Szenen war der aus der Badewanne steigende Kaiser Bardo, in dessen Hinterteil sich eine Kette mit Liebeskugeln in Badeentchen-Form fand, welche der Kaiserfamilie - beginnend bei Reto - nachempfunden waren.


Die einzelnen Handlungsstränge:

Wie schon erwähnt, haben wir sehr wenig am Plot gespielt. Das war auch sehr gut, denn rückblickend muss ich sagen, dass die einzelnen Plots für sich genommen recht wenig hergeben. Die Vielfalt der verschiedenen Plotstränge begreife ich daher auch nicht als Kritik, sondern als Pluspunkt, da sie sich durch Abwechslung gegenseitig am Leben erhalten.

Interessanterweise waren die Helden mit allen "relevanten" NSCs und Ereignissen derart beschäftigt, dass die Zufallstabelle und die übrigen Gäste komplett obsolet wurden.

Kaiser Bardo - Der Jungbrunnen:

Bereits relativ zeitig am Abend fanden die Helden die ersten echsischen Zeichnungen sowie Erscheinungen von Farathos. Dennoch hat es bis zum Einsetzen der ersten Alterungserscheinungen gedauert, bis sie sich hiermit intensiver befassten. Zwischenzeitlich gab es einmal die Theorie, dass Bardo und Cella im Körper einer zweiköpfigen Echse wiedergeboren werden sollen. ;) Dennoch hatte bis zum Finale niemand auf dem Schirm, dass Bardo hinter dem Ganzen steckt - bzw. es wurde zumindest nicht ausgesprochen -, stattdessen waren "der Namenlose" und Alara Paligan heiße Kandidaten für die Benutzer des Jungbrunnens.

Das Rätsel von Farathos ist im Grunde nicht kompliziert, sehr viele Hinweise sprechen zudem eine sehr deutliche Sprache. Bei uns hat es nur bedingt durch Missverständnisse und die Annahme, "dass es ja nicht so leicht sein kann", ein klein wenig länger gedauert. Ansonsten kann es passieren, dass Helden das innerhalb weniger Minuten enträtseln. Hier muss man entweder selber noch was basteln oder aber die Helden anderweitig beschäftigen.

Hexe & Vampir:

In meinen Augen der schwächste Plot-Teil. Was sich im Buch sehr cool las, gestaltete sich am Spieltisch eher schwierig. Die meisten vorgeschlagenen Szenen, um die Beiden ins Spiel zu bringen, sind eher merkwürdig, zudem ist die Figur des Vampirs leider schon zu verbraucht, um ein Novum darzustellen. Bissspuren, kleine Blutrinnsale und selbst nach dem Geschlechtsakt erschöpfte Opfer sind mittlerweile leider zu offensichtlich.

Nach dem Plottwist interessierten sich die Helden kaum für den Vampir und beschränkten sich darauf, seine Opfer "noch einmal zu töten" und zu verbrennen. Das Rätsel um die eigene Alterung hatte Priorität.

Da ich keine Lust darauf hatte, nach dem Finale um den Jungbrunnen noch einen Vampir herumlaufen zu haben, habe ich diesen per Holzhammer dann einen Angriff auf zwei vereinzelte Helden starten lassen. Isegrein wurde beinahe vollständig auf profane Art und Weise tot geprügelt und erlebte zu guter Letzt noch seine ganz persönliche Ice Bucket Challenge.

Der Kult des Namenlosen - Zurbaran:

Bereits der Nachname Gerbelstein ließ bei dem ersten Spieler alle Alarmglocken schrillen - zu Recht! Es war sowohl schade als auch als roter Hering ganz nett, dass der Kult des Namenlosen diesmal keine tragende Rolle innehatte.
Wenn es blöd läuft, kann dieser Plotstrang aber auch ganz schnell vorbei sein, denn Zurbarans Truhe mit dem mobilen Altar des Güldenen ist überhaupt nicht gut versteckt. Hätten die Helden sich nicht von einer ersten Störung abschrecken lassen, wäre der Gastgeber noch vor der Ministerwahl von seiner eigenen Party geflogen.

Die Mädchenhändler:

Dem Plotstrang, der mir im Vorfeld am langweiligsten erschien, muss ich nun einräumen, dass er beinahe das meiste Potential hat. Die Helden sind über Korninger mit diesem Plot emotional verbunden, stehen vor weltlichen Problemen und zudem lässt sich dieser Strang noch mit allem anderen verbinden, um da mehr herauszukitzeln. Schade, dass der Band den Fokus eher auf die anderen Teile legt.

Sonstige NSCs:

Der "Moha-Schamane" Theophrastos wurde links liegen gelassen, der Rahja-Geweihte Talafeyar hatte nur einen Kurz-Auftritt.

Linnert wurde so sehr "ins Herz geschlossen", nachdem er - glücklicherweise - einen NSC am Glory Hole mit einer Mausefalle versorgt und einem Helden das Gemächt mit der Zwille abgeschossen hatte, dass ihm als wiederauferstandener Vampir sofort mit ganz viel Knoblauch der Mund gestopft wurde.

Einer meiner liebsten NSCs ist/war Baldram Springloff, der in der Kammer der verbotenen Freuden dabei beobachtet werden konnte, wie er eine Dirne über einen Stopfschlauch mit Münzen fütterte. :devil:

Auf dem Büffet kamen die gesottenen Hundewelpen am Spieß sehr gut an!

Finale:

Nachdem sich die Helden zuvor mit Isegrein geprügelt hatten, habe ich gegen Bardo auf einen großen Kampf verzichtet. Zu diesem Zweck habe ich auch relativ spontan den Wasser-/Wein-Dschinn gestrichen. Es ging dann alles sehr schnell:

Lucilla wurde Opfer eines Schmetterschlags. Der Schandkaiser wurde mit einem 19 ZfP* GROßE GIER belegt, woraufhin er eifrig damit beschäftigt war, sich sämtliche Paraphernalia rektal einzuführen. Währenddessen wurde er vom Magier, der sich das nicht mehr länger anschauen wollte, kopfüber in sein Weinfass gesteckt, wo Bardo mit feisten, zappelnden Beinen - im Grunde angemessen - sein Leben aushauchte.

Anschließend hatte Alara Paligan ihren großen Auftritt, die sich trotz vereinzelter Gegenwehr um etwa 30 Jahre verjüngen durfte. Ein Held weigerte sich aus moralischen Gründen, in den Jungbrunnen zu steigen, während ein weiterer diese Gelegenheit nutzte und sich ähnlich Alara sogar über sein ursprüngliches Alter hinaus verjüngte.


Fazit:

Zusammenfassend muss ich sagen, dass das Abenteuer einige Kritikpunkte offenbart hat, die ich so nicht erwartet habe (geringe Plottiefe, eher langweiliger Vampir-Plot). Auf der Guthaben-Seite stehen dem jedoch ein geniales Setting mit tollen, atmosphärischen NSCs und einige gute Plot-Stränge gegenüber.

Meiner Meinung nach ist "Namenlose Nacht - Orgien in den Thermen" ein ziemlich ordentlicher Nährboden, dem ich als reines Druckwerk 4 Sterne geben würde. Wenn man diesen aber mit einer passenden Gruppe - wie bei uns geschehen - befruchtet *hähä*, entsteht daraus ein 6 Sterne-Spielspaß (und umgekehrt erklärt sich daraus auch, wieso dieses Abenteuer floppen kann, s. andere Bewertungen).

Im Großen und Ganzen bleibt mir damit nicht viel anderes übrig - auch unter Berücksichtigung meiner sonstigen Bewertungen und des Mutes, dieses Thema anzupacken -, als die volle Punktzahl von 5 Sternen zu vergeben! :)


MfG,
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Sumaro
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Re: A203 Namenlose Nacht

Ungelesener Beitrag von Sumaro »

Die Bewertung zeigt mMn sehr gut auf, wieso das AB von mir keine gute Note bekommen hat sondern lediglich eine drei. Die Herangehensweise mit der man es am besten spielen sollte ist mir zu "albern". Aber wer genau daran Spaß hat, dem kann man hier natürlich unendlich viele Frivolitäten bieten, die sicherlich für eine Menge Kurzweil sorgen. Mein Spielstil ist das nicht. Zumindest nicht für mehr als einzelne Abende.^^
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Re: A203 Namenlose Nacht

Ungelesener Beitrag von Skyvaheri »

Dann bin ich ja nur froh, dass Du nicht an unserem Spieltisch saßt und unsere alberne Superstimmung mit einer (unangebrachten) "This is a serious game"-Haltung zerstört hast. ;-)

5 Sterne.

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Re: A203 Namenlose Nacht

Ungelesener Beitrag von Fina »

Mein Beitrag zu "Namenlose Nächte" aus Spielersicht...

Hintergrund:
Wir haben "Namenlose Nächte" quasi als Notnagel-Lösung zur Überbrückung zum Schleierfall genutzt. Wir hatten drei neue, noch nie zuvor gespielte Charaktere, die sich ganz frisch und neu zusammen gefunden haben, und irgendwie war uns allen nicht nach Alkohol und Fickerei.

Ich lins ja gerne mal in die Bücher rein, um mir die Bilder anzusehen und war doch schon sehr fasziniert von den Orgien. So etwas hätte ich mir bis vor kurzem noch für meine Hexe in Aranien gewünscht, aber Pustekuchen!
Nun ja... Uns wurde das Abenteuer als Fick-Abenteuer vor dem Herrn präsentiert, was uns als prüde Gruppe (HA HA HA) erstmal missfiel. Hätten wir das mit unserer Schleiertanz-Gruppe (Hexe, Schwertgeselle, Magier) gemacht, hätten wir uns durch das Abenteuer genudelt. Ja, ihr merkt, wir waren alle nicht ganz mit dem Herzen dabei.

Ende vom Lied: Wir haben das Abenteuer rein detektivisch mit einer Skaldin, einem Schwarzmagier und einem Zwergen-Handwerker gelöst. Und ja, es war ganz nett und hat einige Überraschungen bereit gehalten. Die wir aber stur unseren Auftrag verfolgt haben, haben wir von der Party und was dort sonst noch so alles abging wie Vampire o.Ä. gar nicht wirklich mitbekommen. Das fand ich unglaublich schade.

Lange Rede, kurzer Sinn: Das Abenteuer ist unsinnig, um es als erstes gemeinsames Abenteuer zu starten, es sei denn, die Gruppe kennt sich bereit IT. Für alles andere ist es doch einfach ein wenig zu intim. Ich kann jedoch nicht sagen, dass es mir NICHT gefallen hat. Es gibt einige Optionen, die man als Spieler wählen kann und das ist, was es für mich interessant macht. Vielleicht sogar interessant genug, um es erneut zu spielen, aber dieses Mal bitte als Anschluss-Abenteuer.

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Re: A203 Namenlose Nacht

Ungelesener Beitrag von Skyvaheri »

Ich würde nun wagen frech zu behaupten, dass man das "beste" Abenteuer ruinieren kann, wenn man es mit einer völlig unpassenden Heldengruppe spielt und zudem noch die Spieler andere Wünsche/Vorstellungen auf Spielerebene haben.

Sicherlich funktioniert das AB wesentlich besser, wenn sich die SCs ingame kennen und eine gemeinsame Geschichte haben, wie die meisten anderen ABs. Bei uns kannten sich auch nicht alle Chars persönlich untereinander. War aus meiner Sicht aber kein Problem.

Sky
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Re: A203 Namenlose Nacht

Ungelesener Beitrag von Sumaro »

Da ist aber jemand sehr berauscht von den Orgien in Thermen, dass er so bissig auf jede kleine Kritik springt und auf jeden anderen Spielstil losgeht. :censored: :lol:

Sky, du darfst ruhig Spaß gehabt haben mit dem "Original"-AB ohne das deswegen andere weniger Anspruch auf ihre Meinung dazu haben müssen. Das ist in Ordnung ;)
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Re: A203 Namenlose Nacht

Ungelesener Beitrag von Fina »

Skyvaheri hat geschrieben:Ich würde nun wagen frech zu behaupten, dass man das "beste" Abenteuer ruinieren kann, wenn man es mit einer völlig unpassenden Heldengruppe spielt und zudem noch die Spieler andere Wünsche/Vorstellungen auf Spielerebene haben.
Nein, halt stop. Ich hab mich gestern etwas unschicklich ausgedrückt. Also ich muss dir recht geben, dass wenn man unpassende Helden, ein Abenteuer so gar kein Spaß macht. Die Gruppe war ja für das Abenteuer nicht unpassend. Wir haben es trotzdem gelöst, aber wir sind dem Plot-Strang schnurstracks gefolgt, ohne das drumherum mitzubekommen. Und das war einfach... meh. Das hat das Abenteuer auf keinen Fall verdient ;)
Die gespielte Gruppe war gut, aber es war einfach der falsche Zeitpunkt und der Magier, hat zum ersten Mal einen Magier gespielt und fand ihn nach kurzer Zeit einfach blöd.

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Re: A203 Namenlose Nacht

Ungelesener Beitrag von Sumaro »

Das ist eine grundsätzliche Problematik. Handwerklich kann ein Abenteuer durchaus sehr gut sein, wenn es den Stil und das Spielgefühl der Leute nicht trifft, dann bekommt es dennoch eine andere Bewertung. Handwerklich gibt es an Namenlose Nacht mMn auch nicht viel auszusetzen. Ich hätte nur gerne eine andere Stimmung fokussiert und dabei unterstützte mich das AB nicht genug. Olvirs Gruppe dagegen hat es offenbar zu einem sehr amüsanten Erlebnis animiert.

Solange das AB nicht selbst die Einschränkung macht nur von bestimmten Charakterkonstellationen spielbar zu sein (was mMn durchaus logisch wäre bei vielen Szenarien), muss man sich eben auch daran messen, dass es nicht für alle Spielgruppen, auch abhängig von ihrer Konstellation ein nicht-optimales Spielerlebnis gibt.
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Re: A203 Namenlose Nacht

Ungelesener Beitrag von Olvir Albruch »

@Fina
Okay, ich musste deine beiden Posts nun auch gerade mehrfach lesen, um daraus das Fazit ziehen zu können, dass du das Abenteuer eigentlich gut findest. ;)

Die aufgetretenen Schwierigkeiten sind ja recht deutlich auf Seiten der Spieler bzw. des SL zu verorten. Immerhin ist es eine Entscheidung als Spieler, sich nicht auf das Orgientreiben einzulassen, ganz gleich in welcher Charakter-Konstellation. Zudem besitzt der Spielleiter eigentlich zahllose Möglichkeiten, die Helden dazu zu bringen, selbst wenn diese lieber nur mit Korninger Tee trinken würden. ;)

Widersprechen muss ich dahingehend, dass "Namenlose Nacht" als "erstes gemeinsames Abenteuer" ungeeignet sei. Das sehe ich ganz und gar nicht so. Für das Abenteuer und/oder die zahlreichen Frivolitäten kann es umgekehrt sogar von Vorteil sein, wenn die Helden noch keine engere Beziehung und somit ein gewisses Schamgefühl zwischen einander aufgebaut haben. Wo fällt es einem denn leichter als auf einer Orgie, neue Leute kennen zu lernen?! :P

@Sumaro
Ich finde Skys Post nicht sonderlich "bissig". Er zeigt schlicht die Lücken in der vorherigen Kritik auf (die ja mittlerweile auch besser erklärt wurde).

MfG,
Olvir Albruch

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Re: A203 Namenlose Nacht

Ungelesener Beitrag von Sumaro »

@ Olvir
Skyvaheri hat geschrieben:Dann bin ich ja nur froh, dass Du nicht an unserem Spieltisch saßt und unsere alberne Superstimmung mit einer (unangebrachten) "This is a serious game"-Haltung zerstört hast. ;-)
Also ich nenne das schon ein wenig bissig, auch wenn es durch den Smiley natürlich weicher gestaltet werden soll. Ich habe auch kein Problem damit, dass jemand einen anderen Spielstil pflegt oder das es in einer One-Shot-Runde dann eher frivol-albern durchgezogen wird. Ist für mich eben nicht das Thema für einen genialen Rollenspielabend sondern eher mein Stil, wenn ich Bock auf Bier & Brezel - Rollenspiel habe. Kommt auch vor, nur eben nicht beim Topic "Namenlose Nächte".

Ansonsten glaube ich, dass es stark auf die Gruppe ankommt mit der man spielt, ob sich ein solches AB als Einstieg eignet. Ich würde es nicht generell für einen guten Einstieg halten, bzw. gewisslich nicht als generelle Gruppenzusammenführung beginnen lassen sondern vermutlich mehr als One-Shot für eine bestimmte, sonst vermutlich nicht so spielbare oder zusammenfindende Konstellation wählen. Gerne auch richtig schön Gareth-spezifisch.
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Re: A203 Namenlose Nacht

Ungelesener Beitrag von Heldi »

Ehrlich gesagt fand ich unsere Runde gar nicht "albern". Wenn ich ein paar Tage auf die Soester Allerheiligenkirmes fahre (der Wahnsinn, Europas größte Altstadtkirmes!), erlebe ich da auch unterschiedliche Emotionen. Und so war es auch bei uns. Es gab zwischendurch eine feucht-fröhliche Orgie, aber auch immer wieder angestrengte Versuche, den Schlichen des Bösen auf den Weg zu kommen. Wir haben das AB 3 Tage lang gespielt. Ich kann so lange gar nicht ernst bleiben. Da muss zwischendurch auf Auflockerung her!

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Sumaro
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Re: A203 Namenlose Nacht

Ungelesener Beitrag von Sumaro »

@ Heldi

Ich entschuldige mich wenn der Begriff "albern" falsch angekommen ist. Ich will auch nicht eure Runde kritisieren, steht mir nicht zu, ich war nicht dabei, ich kann mich nur darauf beziehen was Olvir geschrieben hat und das ich jetzt für mich klarer erkennen kann, wieso das AB meine Erwartungen nicht erfüllt hat und von anderen derart positiv wahrgenommen wird. Sprich mir hat die Rezension geholfen zu sehen wo ich mich von der Art das AB nach Buch zu spielen distanziere.

Ich hatte das AB durchaus auch als frivol und lustig mal angepeilt, nur war mir diese Spielart für das Topic, dass ich mir unter den Namenlosen Nächten vorgestellt habe, zu wenig denkwürdig. Ich wollte etwas düsteres, etwas mit weniger (nicht gänzlich ohne) frivolen, amüsanten Einspielungen.

Im Endeffekt wollte ich nur ausdrücken, dass mir Olvirs Rezension deutlicher gezeigt hat, wieso ich beim vorbereiten und leiten nicht so zufrieden war wie beim ersten Eindruck angedacht. Dabei soll das kein Urteil über irgendein Spielerlebnis sein und keine Wertung, da hat das Wort "albern" wohl eine falsche Betonung.
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Re: A203 Namenlose Nacht

Ungelesener Beitrag von Skyvaheri »

@Sumaro: Entschuldigung angenommen! ;-)

Ich habe mir mehrere Tage Gedanken gemacht, wie ich auf Deinen Post genau antworten soll... denn für mich las der sich ziemlich "gönnerhaft", gerade wegen der Benutzung des Worts "albern".

Sinngemäß kam da bei mir an: "Mir ist ist das "Original"-AB ja zu albern (=kindisch), aber bitte wenn ihr anderen damit Spaß habt... ICH pflege einen anderen Spielstil."

Das kommt aus meiner Sicht ziemlich übheblich rüber, wenn ich ehrlich bin. Natürlich hast Du ein Recht darauf eine Meinung zu haben und zu äußern. Nur liest sich Deine Meinung in diesem Post aufgrund der Wortwahl mMn wie eine Abwertung der Meinung bzw. Spielstile von anderen.

Daher auch meine bewusst bissige Antwort. :-) Ich bitte ebenfalls um Entschuldigung.

Wir hatten wie Heldi schrieb die meiste Zeit viel Spass und haben outgame des öfteren albern herum geblödet - ingame war es aber nicht so. Die Orgie war für drei von vier Spielern eher zügel und hemmungslos. Ein Char (meiner) hat permanent (und am Ende vegeblich) versucht sämtlichen Verführungen zu widerstehen. Wir haben (insbesondere ingame) die Orgienszenen "leicht" genommen und die Plotszenen "ernst". Das war mMn eine optimale Mischung.

Gerade das Umschlagen zwischen der lockeren, frivolen Stimmung auf der Orgie und dem plötzlichen, blutigen Ernst als wir die beiden Mädchen-Räuber erledigt haben war ziemlich intensiv: Dank eines jungen, unverbrauchten SCs, der gar nicht begreifen wollte, wie ein offenbar verklemmter, eher unsicherer alter Magier plötzlich jemand ohne jegliche Skrupel umbringt.

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Re: A203 Namenlose Nacht

Ungelesener Beitrag von Heldi »

Wir dürfen aber auch nicht so empfindlich sein. Ich konnte da bei Sumaro keine Überheblichkeit erkennen. Von daher bedurfte es für mich auch keiner Entschuldigung.

Unsere Orgie war offenbar deutlich weniger dunkel und belkelelgefällig als Sumaro sie sich vorstellt. Ich fand das aber gut, da man die Helden sonst wohl gar nicht zum Mitmachen bewegen kann. Belkelelsche Aspekte (Sodomie, Sex im Widderblut) gab es bei uns auch, waren aber vereinzelte Verirrungen.

Und zu einer normalen Orgie gehört Humor und fröhliche Stimmung einfach dazu. Als Mitglied in 43 Swinger-Clubs kann ich da aus Erfahrung sprechen. Da ist auch immer gute Stimmung und niemand sagt mit ernster Miene: "Muss jetzt noch ficken. Habe mein Soll noch nicht erreicht."

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Re: A203 Namenlose Nacht

Ungelesener Beitrag von Olvir Albruch »

Sumaro hat geschrieben:Ich hatte das AB durchaus auch als frivol und lustig mal angepeilt, nur war mir diese Spielart für das Topic, dass ich mir unter den Namenlosen Nächten vorgestellt habe, zu wenig denkwürdig. Ich wollte etwas düsteres, etwas mit weniger (nicht gänzlich ohne) frivolen, amüsanten Einspielungen.
Diesbzgl. hat Sky doch gerade ganz gut dargelegt, dass sich Amüsement und Horror in diesem Abenteuer die Klinke in die Hand geben können (und das nicht erst nach Mitternacht). Letzten Endes ist es ja deine Entscheidung als Spielleiter, ob und wie sehr du das Orgiengeschehen oder die verschiedenen Plot-Stränge betonen möchtest. Das Abenteuer gibt es mMn her, die Orgie im fog of war verschwimmen zu lassen und sich bspw. ganz auf namenlose Umtriebe zu konzentrieren.
Dass es hierfür an Stimmungstexten mangelt - wie auch allgemein -, da gebe ich dir Recht. Aber das ist nun mal auch ein Tribut, den man dem Sandkasten zollen muss, dass man nicht auf jede Spielweise ausführlich eingehen kann...

Wenn du dir hingegen die Orgie selber düsterer wünschst, so gibt es ja durchaus die Möglichkeit, die Anhänger der Belkelel und den Grenzgang ggü. Levthan stärker in den Fokus zu rücken. Hier muss ich aber sagen, dass ich das für mehr als einen kleinen Side-Plot in diesem Setting deplatziert finde. Die Jahreswendorgie ist auch historisch ganz einfach mehr "Spring Break" als oronischer Lusttempel. Dieser Schwerpunkt wäre bspw. in Schleiertanz/-fall deutlich besser angebracht gewesen.
Hier nun darauf zu pochen, ist in etwa so wie eine Seeschlacht auf dem Thuran-See zwischen Andergast und Nostria: Man kann es machen, aber auf dem Meer der Sieben Winde wirkt das tausend mal cooler. ;)

MfG,
Olvir Albruch

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Re: A203 Namenlose Nacht

Ungelesener Beitrag von Skyvaheri »

Zu krasse belkelel-artige Umtriebe und offensichtliches "dem-Namenlosen-Huldigen" fände ich in Gareth auch nicht wirklich angebracht.

Ich fand es ganz gut, dass das AB genau damit spielt, dass man immer und überall "namenlose Umtriebe" vermutet - aber der Namenlose letztedlich nur eine ganz kleine (unwichtige) Nebenrolle spielt.

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Re: A203 Namenlose Nacht

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Nicht belkelelgefälliger, zügelloser, levthanscher mit einem guten Hauch namenloser Hemmungslosigkeit und Lösung von ungeschriebenen Regeln. Das war quasi mein Topic, dass ich bei der Orgie hatte. Erzdämonische Dinge und Sodomie habe ich auch weitestgehend ausgeblendet (weil eben auch nicht zugehörig), aber für mich war vor allem im Vordergrund, dass es eben keine "fröhliche" Orgie ist sondern eine die ganz bewusst eine Grenzüberschreitung der ungeschriebenen Gesetze von Anstand, Sitte und Moral war.

Wie ich jetzt klarer differenzieren kann, für mich zumindest, war mein Anspruch in der Tat mehr der Bruch mit den sozialen Regeln und weniger eine Fortführung der Rahjatage (die für mich vom Stimmungsbild mehr zu dem frivolen, lustvollen, aber auch humorlastigen Treiben gehören) oder ein direkter Umschwung in die sklavische Unterwerfung und Perversion eines oronischen Belkelel-Kultes. Auch von der typischen, al'anfanischen Orgie mit Dekadenz und Selbstverständlichkeit wollte ich das Setting abheben und hatte daher, nachvollziehbarer Weise, im AB wenig Stoff um meine, anscheinend sehr ungewöhnliche, Vorstellung zu unterfüttern.

Namenlose Nächte in Gareth sind eben für mich kein Spring-Break sondern eine gesellschaftlich geduldete Ausschreitung bei der man Regeln (aber nicht bekanntermaßen Gesetze) übertritt, die eben nicht nur in den Augen Travias sondern auch Rahjas grenzwertig sind. Aber eben nicht in Richtung belkelischer perverser Praktiken, sondern eben einer Zügellosigkeit des Geistes (Freigeistig, wie man mit dem Borbarad-Topic wunderbar aufgreifen kann), die erlaubt sich einmal so zu geben, so zu verhalten und auch so zu denken, wie es sonst Konventionen etc. nicht erlauben. Nährboden, aber nicht zwangsweise Festplatz des Namenlosen und aller damit verbundener Möglichkeiten.

Springbreak ist für mich eher die letzte Rahjawoche, die ja mit Festumzügen, nackten Menschen auf der Straße, freier, wilder Liebe und alkoholischen Exzessen begangen wird. Und genau das suchte ich in dem AB eben nicht.
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Re: A203 Namenlose Nacht

Ungelesener Beitrag von Heldi »

Aber was soll es denn sein, was Du suchst? Wenn es weder zu Rahja noch Belkelel passen soll, kann es mit Sexualität einfach wenig zu tun haben. Mir würde da nur das Anrufen alter Götter und Mächte in dunklen Gesängen einfallen, aber sonst ist mir einfach unklar, welche Stimmung diese Orgie haben sollte. Welche Stimmungen Du nicht haben wolltest, ist mir allerdings klar. Ich bin mir nur unsicher, ob es noch etwas anderes gibt, dass nicht Rahja, nicht Belkelel, nicht Levthan, nicht Al'Anfa ist. Dann müsste es wahrscheinlich wirklich eindeutig dem Namenlosen zuzuordnen sein und etwa mit Selbstverstümmelungen einhergehen.

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