Rondrageweihte aus Thorwal?

Von A wie Aves bis Z wie Zholvar: Alles über (mehr oder weniger) anbetungswürdige Kräfte und ihr Gefolge.
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Zorlando
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Rondrageweihte aus Thorwal?

Ungelesener Beitrag von Zorlando »

Rondra zum Gruße !

Ich hätte da allerlei Fragen zu Rondrageweihten aus Thorwal, da ich vorhabe einen zu spielen :wink:

1. Von wem werden die wenigen Rondratempel in zb. Waskir oder Prem geführt? Sind das tatsächlich Thorwaler oder einfach Rondrageweihte aus dem Süden, die eben ihren Glauben in Thorwal verbreiten wollen ?

2. Wenn es Thorwaler sind, wie sieht deren Glaubensmodel aus ? Ist Rondra da auch die Mutter von Swafnir ? Oder doch die Gemahlin oder Schwester ? Was sind die Pflichten und die auslegung des Glaubens ? Wohl kaum wie ihm Mittelreich, oder ?

3. Das hier wäre, wie ich mir den Glauben meines Thorwalers vorstelle:

Rondra ist die Gemahlin Swafnirs und dafür zuständig, dass bei Plünderungen keine Grenzen überschritten werden (Vergewaltigung, Tod von unbewaffneten oder Kämpfern die sich ergeben, den Leuten nichts zum überleben lassen). In der Heimat sorgen die Diare dafür, dass Streitigkeiten geschlichtet werden. Wenn zb. ein Thorwaler extrem ehrverletzend beleidigt wird, sorgt der Rondrageweihte dafür, das dass ganze mit einem Duell aus der Welt geschafft wird und alle ihre genugtuung bekommen, sein es in Form von Blut oder Geld.

Was haltet ihr davon, ist dass so schlüssig ?


Rondra mit euch!

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Skalde
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Rondrageweihte aus Thorwal?

Ungelesener Beitrag von Skalde »

Also laut UdW spielt Rondra in Thorwal quasi keine Rolle - sie ist die Göttin des Sturms und des Gewitters, aber im Kampf verlässt sich ein Thorwaler eher auf Swafnir. Auch beim Holmgang geht es einem Thorwaler vermutlich eher darum, sich einen Platz in Swafnirs Schildwall zu verdienen. Als rondrianisches Duell betrachtet man das wohl kaum.
Zorlando hat geschrieben: 12.02.2024 22:34 Rondra ist die Gemahlin Swafnirs und dafür zuständig, dass bei Plünderungen keine Grenzen überschritten werden (Vergewaltigung, Tod von unbewaffneten oder Kämpfern die sich ergeben, den Leuten nichts zum überleben lassen)
Mit anderen Worten, auf Plünderfahrten hat sie Pause. Das kann ein stetiger Prüfstein für den Glauben deines Geweihten sein: In einer Gesellschaft zu leben, in der genau das, das Ausplündern Schwächerer statt ihr Schutz, als selbstverständlich, sogar heldenhaft angesehen wird. Zumindest sollte dein Geweihter sehr viel Geduld mitbringen, denn er wird es mit seinen Ansichten nicht leicht haben.
Zorlando hat geschrieben: 12.02.2024 22:34 Von wem werden die wenigen Rondratempel in zb. Waskir oder Prem geführt? Sind das tatsächlich Thorwaler oder einfach Rondrageweihte aus dem Süden, die eben ihren Glauben in Thorwal verbreiten wollen ?

Dazu finde ich jetzt nichts (hab aber auch nur UdW), aber das würde ich mir als eine Mischung aus beidem vorstellen. Ein paar rondragläubige Thorwaler werden sich schon finden, die die Weihe anstreben.
Zorlando hat geschrieben: 12.02.2024 22:34 2. Wenn es Thorwaler sind, wie sieht deren Glaubensmodel aus ? Ist Rondra da auch die Mutter von Swafnir ? Oder doch die Gemahlin oder Schwester ? Was sind die Pflichten und die auslegung des Glaubens ? Wohl kaum wie ihm Mittelreich, oder ?
Sie wird eher als unpersönliche Elementargottheit (eben der personifizierte Orkan) gesehen, daher sagt man ihr vermutlich auch keine verwandschaftlichen Verhältnisse nach. Bei den Hjaldingern in Myranor gilt sie als Kors Schwester, vielleicht halten manche Thorwaler das ähnlich. Da es keine spezifisch thorwalsche Verehrung Rondras gibt, gehe ich davon aus, dass die Riten größtenteils aus dem Mittelreich, vor allem der Senne West, importiert wurden.
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Denderajida_von_Tuzak
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Rondrageweihte aus Thorwal?

Ungelesener Beitrag von Denderajida_von_Tuzak »

Prem/Einwohner gibt dir als aktuellen Rondrageweihten in Prem Tjalf_Jurgesson, dessen Lehrmeister und Vorgänger Garsvir_Bokjolm auch schon Thorwaler (und, außer Rondrageweihtem, auch Lehrmeister an der Akademie dort war)....

Hab auch einen Premer Rondrageweihten, der seine Ausbildung in der Premer Trutzburg angefangen hat (und deswegen von Stil/Fähigkeiten nah am Premer Krieger gehalten ist), für den größten Teil der eigentlichen Geweihtenausbildung aber nach Havena (an den Senne-Sitz) geschickt wurde [in unserem Aventurien finden Rondra-Weihen auch zentralisiert in den Senne-Zentralen oder in größeren Ordensburgen statt, um den Gedanken der Schwertgemeinschaft zu betonen].

persönliche Glaubensvorstellung ist mittlerweile eher ein hybrid aus 12G- und Swafnirkult (und leichten nostergastischen Einflüssen), mit Rondra als Swafnirs Mutter, Efferd als sein Vater, Fir(u)n, Ingra, Travi(a) und Perain als wichtige Onkel/Tanten; Swafnir selbst ist Schutzgott explizit der Thorwaler, seine Eltern sind dagegen für alle Menschen zuständig (und v.a. in Albernia wichtig)... Praios und Boron sind die beiden höchsten Götter der Güldenländer im Süden (Horasreich und Alanfa), und streiten ständig, wer jetzt Herrscher ist (nostrischer Einfluss), Rahja und Hesinde primär dort relevant... und, auch wenn ihnen die Thorwaler nicht am Herzen liegen: die sind auch in Clinch mit Hrangar - was zeigt, dass nicht alle Schlangen/Echsen wirklich von Grund auf verdorben sind.

Wichtig ist v.a.( Kampfes-)Mut, Beweisen/Training von (Kampf-)Fertigkeit, Schonung von unbewaffneten, Gewährung von Gnade (wenn einer aufgibt), Rettung von Hilflosen (bspw. auf See), Gastfreundschaft,... zu letzterem gehört bspw. dass du im Streit nicht die Waffe gegen jemanden ziehst der dir Gastfreundschaft (oder Mitreise auf dem Schiff) gewährt bzw. mit dem du sie teilst (ein ordentlicher Boxkampf ist okay)... zur sonstigen Kampfdoktrin, dass du keine Ehre im Kampf gegen einen deutlich schwächeren gewinnen, sie aber sehr wohl dort verlieren kannst, und nur der Kampf gegen ebenbürtige oder stärkere wirklich dein Maß ist... auch ganz wichtig: dafür zu sorgen, dass die von traditionellen Thorwalern geteilte Abneigung gegen Hesinde und Tsa-Kirche (beides Echsenkulte) ein Ende findet.

Alrik Schwarzleser
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Ungelesener Beitrag von Alrik Schwarzleser »

Denderajida_von_Tuzak hat geschrieben: 13.02.2024 00:05 Prem/Einwohner gibt dir als aktuellen Rondrageweihten in Prem Tjalf_Jurgesson, dessen Lehrmeister und Vorgänger Garsvir_Bokjolm auch schon Thorwaler (und, außer Rondrageweihtem, auch Lehrmeister an der Akademie dort war)....
Das sind die Premer Ronnies laut Klingentänzer alle.
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chizuranjida
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Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Soweit ich weiß (Stand DSA2 - Thorwal-Box, bis UdWW DSA4) sind für Thorwaler Swafnir und Ifirn menschenähnliche Gottheiten, also Personen, die ihre Macken haben und mit denen man verhandeln kann. Rondra und Efferd zB sind dagegen unpersönliche Natugewalten (der Sturm, das Meer), die Menschen nicht wahrnehmen, zu denen zu beten also keinen Sinn hat.

Das kann dein Char natürlich anders auslegen. Aber die in Thorwal übliche Interpretation ist meines Wissens, dass Swafnir und Ifirn ein Paar sind.
Rondra wird man am ehesten wie im Mittelreich als Swarnirs Mutter ansehen, falls man sie als Person begreifen und familiär einordnen will, denke ich.
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Baal Zephon
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Ungelesener Beitrag von Baal Zephon »

Ich würde Anregen bei den Plündernden, raubenden und mordenden Barbaren dort oben sollte man klassische "Ehre" weglassen... am ehesten für die Thorwaler den Sturm und Gewitteraspekt herauskehren. Ab und an auch mal Opferzeremonien machen um Rondra ggf. freundlicher zu stimmen vor einer fahrt. Sie könnte zum Beispiel das Blut und andere Teile vom Ziegenbraten vor der Abreise bekommen, ein paar der alten Rekker könnten extra einen Schaukampf beim Fest veranstallten, dass die Jüngeren mal sehen wie die Technik richtig geht und weil Rondra mutmaßlich gefallen daran findet und vielleicht eher auf die Otta herablächelt mit gutem Wetter.
Natürlich fürchtet kein echter Thorwaler einen Sturm... aber es kann ja nicht schaden dennoch ein bisschen nett zu dem personifizierten Orkan zu sein... und selbst wenn es nichts bringt, schaden tuts bestimmt nicht.
Ich weiß, Ich habe der Statue der Rondra in Prem statt einem Wurfspieß einen mit Blitzen verzierten Schneidzahn in die Hand gegeben als Symbol für Donnerkeil/Kugelblitz... ggf. wäre das was für einen Thorwaler Ronni - natürlich kann der toll axtwerfen - er macht dass ja zu ehren seiner Göttin.
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Denderajida_von_Tuzak
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Ungelesener Beitrag von Denderajida_von_Tuzak »

Sind halt nicht alles traditionalistische Thorwaler (um Hjalder Swafnirson, Marada Gerasdottir u.s.w.)... ganz im Gegenteil, bisher konnten sich die Modernistischen (zu denen u.a. Tronde und Jurga Trondesdottir gehören) eher durchsetzen... und ein modernistischer kann mMn schon die Plünderfahrten ablehnen (v.a. Plünderfahrten gegen eigentlich Verbündete, an deren Seite man lange gegen Al'Anfa kämpfte), v.a. wenn prominente Plünderer zu den Dämonenknechten übergelaufen sind.

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X76
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Ungelesener Beitrag von X76 »

Denderajida_von_Tuzak hat geschrieben: 13.02.2024 00:05persönliche Glaubensvorstellung ist mittlerweile eher ein hybrid aus 12G- und Swafnirkult (und leichten nostergastischen Einflüssen), mit Rondra als Swafnirs Mutter, Efferd als sein Vater, Fir(u)n, Ingra, Travi(a) und Perain als wichtige Onkel/Tanten; Swafnir selbst ist Schutzgott explizit der Thorwaler, seine Eltern sind dagegen für alle Menschen zuständig (und v.a. in Albernia wichtig)... Praios und Boron sind die beiden höchsten Götter der Güldenländer im Süden (Horasreich und Alanfa), und streiten ständig, wer jetzt Herrscher ist (nostrischer Einfluss), Rahja und Hesinde primär dort relevant... und, auch wenn ihnen die Thorwaler nicht am Herzen liegen
Aktuell geht der thorwalsche Glaube in eine völlig andere Richtung (Quelle Die Gastade des Gottwals ab S.92). Weg vom 12 Götterglaube und den damit verbundenen Lügen, die ihnen die mittelländischen Besatzer aufgezwungen haben. Die Thorwaler haben einen deutlichen Schritt in Richtung Wikinger gemacht.

Ab 1020 BF wandelt sich das Bild, ab 1023 ist offiziell ein neues Zeitalter angebrochen. Swafnir steht nun unangefochten im Mittelpunkt der Glaubenswelt und wird nun weitläufig als Vater Efferds angenommen (das Efferd der Vater ist, war mittelreichische Propaganda und als Demütigung der Thorwaler gedacht). Gerade im Norden Thorwals ist diese Sicht inzwischen sehr verbreitet. Eine neue Generation Geweihter verbreitet das neue Weltbild in Thorwal.

Ebenfalls hoch im Kurs steht Ifirn (Swafnis Gefährtin), die Firun, den Herrn des Todes und der erbarmungslosen Natur beruhigt. Travia als wehrhafte Beschützerin des Heims vervollständigt den Kern der Götterverehrung. Dazu kommen noch einige hjaldingische Götter aus der alten Welt und lokale Götter, von denen noch kein 12 Götteranhänger gehört hat.

Außerhalb der großen Städte können die Thorwaler meist nicht einmal die Namen der 12e aufzählen. Manche der 12e genießen aber zumindest eine lokale Verehrung wie Rondra in Prem oder Efferd in Muryt. Aber generell werden alle Geweihten der 12e außer Travia und Firun wie jeder andere Fremde behandelt, sofern sie die Macht ihrer Götter nicht für die (thorwalsche) Gemeinschaft einsetzen.

Im aktuellen Aventurien interessiert sich also kaum ein Thorwaler für Rondra und ihre Geweihten spielen abseits von Prem und wenigen anderen Orten praktisch keine Rolle. Wobei die Verehrung Rondras in Prem vor allem auf den Befreiungskampf gegen die mittelreichische Besatzung zurück geht (S. 43). Unabhängig davon hat Rondra wohl eine ähnliche Funktion wie Efferd und Firun "Götter der zornigen Natur".

Andere Götter aus dem Kreis der 12e werden im Kapitel über die Glaubenswelt gar nicht angeführt (spielen also praktisch für die Masse gar keine Rolle, auch wenn es bisweilen noch aktive Tempel aus alten Zeiten geben mag). Rahja und Co. sind also bestenfalls Nischengötter mit wenigen Verehrern.

Mir persönlich gefällt die Entwicklung weg von den 12en und zu mehr Eigenständigkeit.

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Na'rat
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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Zorlando hat geschrieben: 12.02.2024 22:34 Wohl kaum wie ihm Mittelreich, oder ?
Warum denn nicht? Bis vor ein paar Jahren war das noch ein streng militärisch geführter Haufen. Ketzerei lässt man denen wohl kaum durchgehen.
Zorlando hat geschrieben: 12.02.2024 22:34 Rondra ist die Gemahlin Swafnirs und dafür zuständig, dass bei Plünderungen keine Grenzen überschritten werden (Vergewaltigung, Tod von unbewaffneten oder Kämpfern die sich ergeben, den Leuten nichts zum überleben lassen).
Also Raubmord ist in Ordnung.... Die Jagd auf (See)Ungeheuer oder der Wettstreit mit den Elementen, Rondra ist ja schon irgendwo auch eine Wettergöttin, könnte ich mir vorstellen.
Aber man geht nicht rondragefällig seine Nachbarn erschlagen.
X76 hat geschrieben: 13.02.2024 13:03 Weg vom 12 Götterglaube und den damit verbundenen Lügen, die ihnen die mittelländischen Besatzer aufgezwungen haben.
Besatzer gegen die man erst nach ein paar hundert Jahren den Aufstand geprobt hat...

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Denderajida_von_Tuzak
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X76 hat geschrieben: 13.02.2024 13:03 Aktuell geht der thorwalsche Glaube in eine völlig andere Richtung (Quelle Die Gastade des Gottwals ab S.92). Weg vom 12 Götterglaube und den damit verbundenen Lügen, die ihnen die mittelländischen Besatzer aufgezwungen haben. Die Thorwaler haben einen deutlichen Schritt in Richtung Wikinger gemacht.
...
Die mittelreichische Besatzung endete laut Thorwal_(Staat)/Chronik im Verlauf der Jahre 431-439 BF, während der Regentschaft von Priesterkaiser Gurvan... der Rondrakult war in dieser Zeit verboten, der Tempel in Prem wurde sicher später gegründet... interessant, dass das jetzt als "aktuelle Entwicklung" zählt bzw. als Begründung für aktuelle Entwicklungen herhalten muss.

Nehme an, dass der Text in "Gestade des Gottwals" in etwa dem Text in UdW 52 entspricht, was die Position der Traditionalisten (von denen die Swafnirkirche und die Runajasko in Olport dominiert wird) widerspiegelt. UdW 55/56 gibt ansonsten an, dass Rondra in Nordthorwal primär eine Sturmgottheit ist (und nicht verehrt wird), die Verehrung südlich der Hjaldorberge (d.h. am Golf von Prem, in Thorwal-Stadt und an Bodir und bis runter zum Ingval aber im Wesentlichen der mittelreichischen entspricht).

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Zelemas
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X76 hat geschrieben: 13.02.2024 13:03 Aktuell geht der thorwalsche Glaube in eine völlig andere Richtung (Quelle Die Gastade des Gottwals ab S.92). Weg vom 12 Götterglaube und den damit verbundenen Lügen, die ihnen die mittelländischen Besatzer aufgezwungen haben. Die Thorwaler haben einen deutlichen Schritt in Richtung Wikinger gemacht.

Ab 1020 BF wandelt sich das Bild, ab 1023 ist offiziell ein neues Zeitalter angebrochen. Swafnir steht nun unangefochten im Mittelpunkt der Glaubenswelt und wird nun weitläufig als Vater Efferds angenommen (das Efferd der Vater ist, war mittelreichische Propaganda und als Demütigung der Thorwaler gedacht). Gerade im Norden Thorwals ist diese Sicht inzwischen sehr verbreitet. Eine neue Generation Geweihter verbreitet das neue Weltbild in Thorwal.

Ebenfalls hoch im Kurs steht Ifirn (Swafnis Gefährtin), die Firun, den Herrn des Todes und der erbarmungslosen Natur beruhigt. Travia als wehrhafte Beschützerin des Heims vervollständigt den Kern der Götterverehrung. Dazu kommen noch einige hjaldingische Götter aus der alten Welt und lokale Götter, von denen noch kein 12 Götteranhänger gehört hat.
Wobei man da auch aufpassen muss bzw. in einigen Punkten eigentlich schon überreizt hat, wenn man an ein Grundprinzip der aventurischen Götterwelt denkt - die Menschen (und anderen) glauben nicht nur an die Götter, sie wissen faktisch das es sie gibt. Wenn ich aber weiß, das es die Götter gibt, und ich sie deswegen in ihrer Rolle verehre, dann wird es irgendwann unglaubwürdig, wenn sich Auffassungen über die Rolle oder Position der Götter verändern oder quasi bewusst verändert werden (regional wird der Sohn zum Vater, weil einige Priester das entgegen dem faktischen Wissen der Menschen so proklamieren und überraschend damit durchkommen, weil das den Patriotismus gut tut?? Ähem... ja, klar...)

Da ist ein ganz großer Unterschied zur Religionsentwicklung iridischer Religionen, die allsamt eben nur auf Glauben, nicht aber auf faktischem Wissen beruhen, und sich so viel leichter ändern und anpassen können.
Wenn man aber weiterhin jeder kleinen geografischen Ecke noch sein eigenes Völkchen mit eigener Glaubensauslegung reindrücken und alte Setzungen massiv verändern will, kann man sich von dieser elementaren Gewissheit der Menschen, das es real existierende Götter gibt, irgendwann verabschieden...
Ich habe aber gerade keine Ziege da, meine schwarze Kutte ist in der Wäsche und das letzte Mädel, das meinte sie wäre noch Jungfrau, war keine mehr. Also bitte mal konstruktive Vorschläge jetzt...

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Zelemas hat geschrieben: 13.02.2024 17:32 Wenn ich aber weiß, das es die Götter gibt, und ich sie deswegen in ihrer Rolle verehre, dann wird es irgendwann unglaubwürdig, wenn sich Auffassungen über die Rolle oder Position der Götter verändern oder quasi bewusst verändert werden (regional wird der Sohn zum Vater, weil einige Priester das entgegen dem faktischen Wissen der Menschen so proklamieren und überraschend damit durchkommen, weil das den Patriotismus gut tut?? Ähem... ja, klar...)
Da sehe ich weniger ein Problem: Nur weil die Existenz der Götter Fakt ist bedeutet das nicht, das die Anhänger nicht über „Verwandschaftsbeziehungen“ spekulieren bzw. zu jeweils anderen Ergebnissen kommen können.
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Zelemas hat geschrieben: 13.02.2024 17:32 die Menschen (und anderen) glauben nicht nur an die Götter, sie wissen faktisch das es sie gibt.
Woher? Wer nicht geweiht ist und noch kein Großes Wunder erlebt hat, weiß faktisch allenfalls, dass es Mirakel und Liturgien gibt, also etwas Göttliches, eine göttliche Kraft/Macht.
Ob die nun von Efferd, Swafnir oder Numinoru kommt; ob das verschiedene Wesenheiten sind oder alles Derselbe; ob Efferd - falls nicht identisch mit Swafnir - dessen Vater, Großvater, Sohn, Bruder, Geliebter oder sonstwas ist - all das ist Glauben.

Davon unabhängig ist mir noch was eingefallen, was man mit einem thorwalschen Rondrageweihten machen könnte:
Rondra als Göttin des Heldentums.
Du willst ein großer Held werden, den die Skalden besingen? Dann halt dich an Rondra, die Göttin des Zweikampfs, Wettstreits und der Heldentaten.

Der Geweihte könnte ein bisschen in Richtung Skalde gehen, also dichten und Heldensänge zur Harfe vortragen. Auch Thorwaler finden die Geschichten von Thalionmel, Amazonenkönigin Yppolita, Arika mit dem Drachen oder vom Großen Donnersturmrennen sicherlich unterhaltsam und inspirierend.
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Zelemas hat geschrieben: 13.02.2024 17:32 Wenn ich aber weiß, das es die Götter gibt, und ich sie deswegen in ihrer Rolle verehre, dann wird es irgendwann unglaubwürdig, wenn sich Auffassungen über die Rolle oder Position der Götter verändern oder quasi bewusst verändert werden (regional wird der Sohn zum Vater, weil einige Priester das entgegen dem faktischen Wissen der Menschen so proklamieren und überraschend damit durchkommen, weil das den Patriotismus gut tut?? Ähem... ja, klar...)
Die Lage ist aber genau anders herum. Swafnir war schon immer der Boss, nur haben die Mittelreicher diese Wahrheit mit Gewalt und der Macht der Siegreichen lange Zeit unterdrückt. Aus dem Herren wurde der Laufbursche, weil es so ins mittelreichische Weltbild passt und man ähnlich wie bei Praios "Herrschaft" legitimieren kann, wenn der eigene Gott der Boss vom unterworfenen Gott ist. Ein System das man auch in ähnlicher Form bei anderen Religionen in Aventurien findet.

"Mehr und mehr konnte von den fremden Einflüssen erkannt werden und Funde alter Runensteine schärften das ursprüngliche Bild Swafnirs
und des thorwalschen Glaubens aufs Neue." (S. 93)

Der Thorwaler Hauptgott war also (nach der aktuellen Setzung) vor der mittelreichischen Unterwerfung bereits so, wie ihn die "neue Generation" nun wieder präsentiert. Zumindest im Glauben der Thorwaler.

Allerdings gibt es in Thorwal nach wie vor konkurrierende Auslegungen. z.B. "Weiter im Süden trifft man ab Vidsand und vor allem auf den
Olportsteinen auf deutlich engere Interpretationen. Hier verbreitet man die Reden Hjalder Swafnirssons (*997 BF, Allerweltsgesicht, aber sehr charismatisch, 98 spricht viel und laut), der vor Jahren mit seinen Anhängern aus dem Raum Olport hierher kam. Sie waren die ersten, die von einer Vaterschaft Swafnirs zu Efferd und Rondra sprachen. Weit im Norden ist der Olporter Hochgeweihte Starkad Erwiderer einflussreich. Er verbindet Swafnir und Efferd als Geschwister und einander helfende Entitäten." (S. 99)

Später wird erläutert, dass Kirchen in Thorwal praktisch unbekannt sind und man selbst bei Swafnirs Anhängern kaum von einer Kirche sprechen kann. Alles sehr individuell und freiheitlich eben. :devil: Selbst wenn einer der Götter dazu Stellung nehmen würde, könnte man sich nicht sicher sein, dass er die Wahrheit spricht. Im Spiel um Seelen und Sitzplätze ist jedes Mittel Recht.
Denderajida_von_Tuzak hat geschrieben: 13.02.2024 15:51 Die mittelreichische Besatzung endete laut Thorwal_(Staat)/Chronik im Verlauf der Jahre 431-439 BF, während der Regentschaft von Priesterkaiser Gurvan... der Rondrakult war in dieser Zeit verboten, der Tempel in Prem wurde sicher später gegründet... interessant, dass das jetzt als "aktuelle Entwicklung" zählt bzw. als Begründung für aktuelle Entwicklungen herhalten muss.
Viel steht dazu nicht im Buch "Teil der Burg ist der kleine, rondrageweihte Trutztempel der Sturmherrin (T02), dessen Gründung auf den Befreiungskampf Prems gegen die mittelreichische Besatzung vor mehr als 600 Jahren zurückgeht."

@ Topic
Wichtig ist in meinen Augen vor allem, dass weder Rondra noch ihre Geweihten in Thorwal annähernd den gleichen Stellenwert haben, wie in den 12G Landen. Das beeinflusst natürlich stark das Rollenspiel eines thorwalschen Rondrageweihten in der Ferne. Ebenso die Entfernung zum 12G Kult: je weiter man sich vom Mittelreichischen Erbe "Joch" entfernt hat, desto "andersartiger" wird die Rondraverehrung (Richtung zornige Naturgottheit).

Die Herkunft des geweihten Helden (z.B. Norden oder Süden) spielt sicher eine große Rolle, bei der Art wie man Rondra verehrt.

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