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Phex Geweihter und Grabschändung

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Summerland
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Phex Geweihter und Grabschändung

Ungelesener Beitrag von Summerland »

Moinsen,

ich habe eine kurze Frage: Würde ein Phex-Geweihter aus einer Grabstätte einen wertvollen Gegenstand mitgehen lassen (aus Gier) oder würde er dies tunlichst unterlassen, weil auch Phex eine solche Tat als Frevel ansehen würde?

Für Meinungen wäre ich dankbar.
Grüße in den Abend...

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darkforce
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Re: Phex Geweihter und Grabschändung

Ungelesener Beitrag von darkforce »

Kommt stark auf das Aventurienbild an.

Die Ansicht "Der Tote brauchts nicht mehr, ich kann damit was besseres anfangen" und die allgemeine Ansicht, dass Phexis konsequent asozial, egozentrisch und gierig sind (und Phex Gier gutheißt) ist genauso legitim, wie die romantisierte Ansicht der Phexkirche. Also die, wo Phexis im allgemeinen die Gentleman-Verbrecher sind im Stile eines Robin Hood beispielsweise. Da wäre das sicherlich etwas, was den Phexi weg von seiner Gottheit und hin zum gierigen Feilscher treibt. Von daher kommts stark darauf an, was für ein Aventurien ihr wollt und welche Ansichten der Phexgeweihte vertritt.

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Assaltaro
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Re: Phex Geweihter und Grabschändung

Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Aber ist die erste Auslegung nicht stark Richtung seines Widersachers? Denn wenn das noch zu Phex gehört, wo fängt dann sein Gegenspieler an.

Ich würde aber sagen, dass er auf keinen Fall einen Gegenstand aus einem Grab entwendet an dem Boronsymbole angebracht sind. Die 12e sind doch eine Einheit, da wird ein Phexgeweihter keinen so offensichtlichen Boronfrevel begehen.
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Andwari
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Re: Phex Geweihter und Grabschändung

Ungelesener Beitrag von Andwari »

Auch der Geweihte ist ein Mensch und die Gier kann auch mal stärker sein als die Moral.

Generell ist das Thema "Grabruhe und -Schändung" bei BORon angesiedelt. Ob der das Ausplündern einer verlassenen und vergessenene Echsennekropole weniger schlimm findet als das Buddeln auf dem Boronsanger, ist diskutierbar. Hardliner können meinen, der sei für sämtliche Gräber zuständig.

Aus phexischer Sicht ist es vmtl. keine große, listige Herausforderung, sich mit einer Schaufel zum Buddeln zu begeben. Ein Phexensjünger, der BORon (oder einen anderen Gott) ignoriert, wird schon sehen, was er davon hat. Borons Aspekte sind u.a. Schlaf, Vergessen, Nacht, Träume, Dunkelheit - will sich ein Phexensjünger wirklich mit dem anlegen? Das wäre vmtl. dumm und PHEx schützt die Dummen nicht.

Dass ein mögliches Opfer irgendeiner Schurkerei in Träumen gewarnt wird, zum falschen Zeitpunkt doch nicht schläft oder man selbst seine Taten noch mal in Alpträumen serviert kriegt = alles etwas, wogegen der Phexie kaum was tun kann, außer sich mit BORon gut zu stellen.

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Assaltaro
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Re: Phex Geweihter und Grabschändung

Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Andwari hat geschrieben:Auch der Geweihte ist ein Mensch und die Gier kann auch mal stärker sein als die Moral.
Das wiederum hängt stark vom Spielstil ab, da werden im WdG beide vorgestellt. Menschlich vs. Mystisch. Zuerst sollte man das klären, bevor man solche Fragen beantworten kann.
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darkforce
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Re: Phex Geweihter und Grabschändung

Ungelesener Beitrag von darkforce »

Assaltaro hat geschrieben:Aber ist die erste Auslegung nicht stark Richtung seines Widersachers? Denn wenn das noch zu Phex gehört, wo fängt dann sein Gegenspieler an.

Ich würde aber sagen, dass er auf keinen Fall einen Gegenstand aus einem Grab entwendet an dem Boronsymbole angebracht sind. Die 12e sind doch eine Einheit, da wird ein Phexgeweihter keinen so offensichtlichen Boronfrevel begehen.
Naja, wenn man sich zwei der Hauptaspekte des Mittelreichischen Phex anschaut (Diebstahl, Handel), sieht man doch, dass er in gewisser Weise Tsa recht ähnlich sein wird und Veränderung gutheißt. Auch der Tulamydische Phex, der ja den Kampf gegen die Echsen gesponsert hat, fördert Eigeninitiative und, dadurch, Veränderung des Status Quo (Ich selbst steige auf/werde reicher/falle bei dem Versuch dies zu erreichen).

Von daher: Ja, Grabraub ist sicherlich ein recht langweiliges Verbrechen, ohne Nervenkitzel und viel auf der Linie. Aber andererseits: solange die Seele in Borons Hallen ist, was schert Phex, was mit den Resten passiert? Und wenn der Phexi weiterhin Anger schändet, naja, Boron wirds schon richten.

Und, ja, ich glaube auch, dass bei einigen Zholvar-Paktierern und Phexgeweihten der einzige unterschied das vorhandensein von Karmaenergie bzw. eines Dämonmales ist... naja, und der Name der Macht die sie anrufen. Sicherlich nicht viele, aber einige dieser extreme muss es einfach geben (genauso, wie es auch Praioten außerhalb des Bannstrahls gibt.)

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Gorbalad
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Re: Phex Geweihter und Grabschändung

Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

darkforce hat geschrieben:Ja, Grabraub ist sicherlich ein recht langweiliges Verbrechen, ohne Nervenkitzel
Das hängt stark vom Grab, eventuellen Fallen (profan, Zauberzeichen, Artefakten, ...) und den allfälligen Wächtern ab, seien es jetzt Untote drin oder wachsame Boronis/Golgariten/... draußen.
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Re: Phex Geweihter und Grabschändung

Ungelesener Beitrag von Eadee »

Ich würde es so sehen. Wenn es ein einfaches Grab ist, dann wäre es keine Herausforderung die Leiche zu bestehlen, kein Platz für Gerissenheit und echtes Diebeswerk es wäre ein plumper Grabraub und würde unnötig ddie Totenruhe stören.

Wenn es sich aber um einen großen Grabkomplex, mit allerlei Fallen und großen Reichtümern handelt. Dann wollte derjenige der das Grab geschaffen hat ja quasi dass man versucht es zu berauben, sonst wäre seine Mühe mit den Fallen ja vergebens. Und wenn man es dann schafft eben diese Fallen zu überlisten, dann ist es dem Fuchs nur recht dass man sich an den Schätzen bedient.

So oder so würde ich aber sagen alles was die (in Borons Namen beerdigte/eingesegnete) Leiche direkt am Leibe trägt ist tabu, um die Totenruhe nicht zu stören. Alles was sonst so in der Grabkammer herumliegt, oder gar in Nachbarräumen bettelt ja förmlich darum einen neuen Besitzer zu finden.

In extremen Situationen (Wichtiges Artefakt wird zur Rettung der Welt benötigt, ist aber dummerweise mit einem Kriegshelden begraben) würde ich auch sagen dass der Fuchs ein Auge zudrückt, dh man raubt direkt von der Leiche, bestattet sie danach aber wieder ordentlich und spricht einen neuen Grabsegen ehe man davonzieht.
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Re: Phex Geweihter und Grabschändung

Ungelesener Beitrag von hexe »

Die Sache hängt ja ein bisschen daran, dass der Boron-Glaube nichts mit Reichtümern am Hut hat und man sein Zeug, was im Grab herum liegt sowieso nicht mit in Borons-Hallen nimmt. So kann man sich fragen, warum da überhaupt etwas liegen sollte?
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BenjaminK
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Re: Phex Geweihter und Grabschändung

Ungelesener Beitrag von BenjaminK »

Prinzipiell braucht der Phexi vor sogut wie Nichts zurück zu schrecken. Mit Diebstahl wird er immer-immer-immer einem anderen der 11 an den Karren pinkeln. Es ist verboten (praios), die gestohlenen Stücke sind in ehrlicher Handarbeit entstanden (ingerimm), ist meist auch noch mit Hausfriedensbruch kombiniert (travia) etc.

Jetzt das große Aber: Der Geweihte weiß doch, was die Jobs der anderen Geweihten sind. Und weiterhin weiß er, dass es Nekromanten gibt, also läuft er Gefahr, dass durch die Entweihung des Grabsegens, er dem Nekromant Rohstoffe für den nächsten Kalten Alrik liefert. DAS wiederum ist ganz und gar nicht im Sinne der 12, auch nicht im Sinne vom Phexgeweihten.
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AngeliAter
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Re: Phex Geweihter und Grabschändung

Ungelesener Beitrag von AngeliAter »

Denke mal, wenn die Plünderung einem höheren Ziel dient (genau dieses magische Schwert welches Dämon Yzyzssa töten kann) wird er dies wohl in Erwägung ziehen.
Aber gleich das ganze Grab entweihen? Sicherlich nicht, dafür sind ihn die möglichen Konsequenzen zu gut bekannt.
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Satinavian
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Re: Phex Geweihter und Grabschändung

Ungelesener Beitrag von Satinavian »

Ist sicher phex ungefällig (hat nichts mit List oder Risko zu tun und ein hilfloseres Opfer kann man kaum finden) und da als Motivation "Gier" angegeben ist, ist es auch klar beim Widersacher anzusiedeln.

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Gorbalad
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Re: Phex Geweihter und Grabschändung

Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

AngeliAter hat geschrieben:Aber gleich das ganze Grab entweihen? Sicherlich nicht, dafür sind ihn die möglichen Konsequenzen zu gut bekannt.
Nicht alle Gräber sind geweiht, gerade bei sehr alten muss das nicht sein.

Des weiteren kann der Phexi ja nachher wieder selbst einen Grabsegen sprechen :wink:
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Summerland
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Re: Phex Geweihter und Grabschändung

Ungelesener Beitrag von Summerland »

Hey, vielen Dank für die Antworten, die mir mal wieder zeigen - wie im wahren Leben - Religion ist eine kniffelige Sache.

Ich habe diese Frage mit Blick auf eine gruppeninterne Auseinandersetzung zwischen zwei Charakteren aufgeworfen. Ich selbst bin ein noch wenig erfahrener Spieler und stehe in der Diskussion mit einem sehr erfahrenen Spieler, wie wir diese Sache beim nächsten Spiel möglicherweise entschärfen können. Das Problem (es folgt eine sehr lange Beschreibung; mein Dank gilt allen, die sich das antun):

Ich spiele einen Schwertgesellen. Unsere Gruppe war in einer Gruft mit einem Sarkophag; wir waren auf der Suche nach einer Tonscherbe für unsere Queste. Ein Magus und meine Figur haben den Deckel angehoben, um zu sehen, ob die Scherbe in dem Sarkophag ist. War sie nicht. Dafür lag bei dem Toten ein Zepter. Wir haben einen Spielcharakter, der einen Erhabenen der Stadt spielt, der zugleich ein Phex-Geweihter ist. Letzteres wissen die Gruppenmitglieder aber nicht. Wir kennen den Charakter als ziemlich nerviger kleinen Typen, der dabei ist, weil er Geld und Einfluss hat. Ansonsten macht der Kerl nur Unsinn. Dummerweise habe ich mich darauf eingelassen, neben der Queste auch noch Leibwächter dieses Typen zu spielen. Diese Figur wollte sich das Zepter krallen. Outgame hat der Spieler, der den Magus spielt, diese Sache als Frevel ins Spiel gebracht und vorgeschlagen, wir sollten den Sargdeckel auf die diebischen Finger fallen lassen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich mich mit Religion noch (zu) wenig auseinandergesetzt und habe gedacht, okay, ein Frevel, lassen wir den Deckel fallen, um das zu verhindern. Gesagt getan. Ist nicht viel passiert außer gequetschten Fingern. Und schon bin ich in eine Sache hineingeschliddert, die ich so nicht habe kommen sehen: Der Spieler des Erhabenen will das so nicht hinnehmen, vor allem, weil ich sein Leibwächter war, also ein Vertrag zwischen uns bestand; er ist betont rachsüchtig und möchte meine Figur bestrafen. Der Weg hierzu wäre der Einfluss, den er aufgrund seiner Stellung in Fasar hat. Meine Figur ist also akut bedroht, ohne dass dies bisher ingame zur Sprache kam. Das heißt, das Damoklesschwert hängt für ihn unsichtbar über meinem Charakter.


Wir verhandeln jetzt erst einmal outgame, wie diese Sache aussehen könnte und wie beide Figuren möglichst unbeschadet aus der Sache rauskommen. Er hat einen Vorschlag gemacht, bei dem ich aber Gefühl habe, ich müsste meine Figur sehr verbiegen, damit sie neben seiner Figur in der Gruppe bleiben kann. Ich würde die Hauptpunkte der Argumentation gerne vorstellen und wäre sehr an Eurer Meinung interessiert:

Sein Vorschlag (sehr verkürzt): Er möchte mir Aufgaben stellen, die mich in Konfrontation mit den göttlichen Prinzipien meinen Fehler erkennen lassen; Entschuldigung soll auf dem Fuße folgen. Ziel soll es sein, dass ich lerne, auch andere Sichtweisen (also die seiner Figur) zumindest zu akzeptieren, sodass es ihm am Ende leichter fallen solle, auch zwielichtigere Gestalten in der Gruppe neben sich zu haben. Solange er sich nicht sicher sein könne, dass mein Charakter seine Lektion gelernt habe, könne er sich nicht mehr mit ihm gutstellen. Der Vorschlag sollte mir gemacht werden von ihm in seiner Rolle als Phex-Geweihter, allerdings ohne dass er sich zu erkennen gibt, sondern behauptet, er sei gekauft worden, um mich in der Stadt zu diskreditieren; er wolle sich aber erst einmal ein Bild verschaffen und nachdem wir geredet haben, sollte er mir gegen das Versprechen, mich nicht zu diskreditieren, die Aufgaben stellen. Soweit das Setting.

Meine Einwände/meine Perspektive: Mein Charakter weiß und akzeptiert, dass es die Zwölf Götter gibt und damit auch unterschiedliche Wertesysteme. Das muss er nicht lernen oder gezeigt bekommen. Wissen und auch Akzeptanz bedeutet aber nicht, dass er gleichermaßen Respekt vor diesen Wertesystemen hat oder diese als Maßstab für sich und seine Umgebung akzeptiert. Das geht seiner Figur ja ebenso, wie der Grabraub gezeigt hat. Für meine Figur steht Rondra und ihr Wertesystem im Mittelpunkt, aber er steht auch Boron und Praios sicherlich um Lichtjahre näher als Phex, weil der Tod seine Profession ist und die Verpflichtung zur Wahrhaftigkeit Teil seiner Ausbildung war. Für ihn ist das Ziel einer Handlung entscheidend. Wenn etwa einem Fürst etwas gestohlen wird, um ein ehrenvolles Ziel zu erreichen, kann er gut damit leben. Es wäre nicht sein Mittel der Wahl und er wird auf den Dieb vielleicht etwas abschätzig runterblicken, aber er wird das Handeln als gerechtfertigt akzeptieren und den Handelnden als Teil einer Gruppe, der er angehören kann. Bei dem Grabraub sah die Sache anders aus. Das war für ihn ein Frevel, begangen aus reiner Gier. Das konnte er nicht akzeptieren, weil damit ein Punkt überschritten war, der gegen grundlegende Prinzipien verstieß, für die er steht. Wollte man ihn dazu bringen, auch das zu akzeptieren, würde die Figur bis zur Unkenntlichkeit verbogen werden, weil dieser moralische Kompass zu seiner Grundausstattung gehört, die ihn durch seinen biographischen und beruflichen Werdegang ein Leben lang geprägt hat. Dass das klappen könnte, halte ich ingame für unrealistisch und outgame hätte ich das Gefühl, die Figur ist „entkernt“ worden. Dazu kommt, dass ich auch den Ablauf für unrealistisch halte, der für das Gespräch meiner Figur mit dem Geweihten vorgeschlagen worden war. Für mich würde sich die Frage stellen, wieso sollte mein Charakter auf einen solchen Kuhhandel eingehen? Vorgeschlagen von einem Unbekannten, der zumindest in Erwägung zieht, ihn für Geld zu diskreditieren. Das ist ein potentieller Angriff auf ihn. Ein Schwertgeselle, ein Anhänger Rondras, sucht den direkten und ehrenvollen Kampf. Er wird von dem Geweihten wissen wollen, wer ihn gedungen hat; wenn sein Gegenüber nicht bereit ist, mit der Sprache rauszurücken, wird er ihn als Feind betrachten, sich aber kaum auf einen Ablasshandel einlassen. Sofern der Ort das hergibt und nicht gerade eine Taverne o.ä. ist, wird er ihn vermutlich sogar angreifen mit dem Ziel, den Namen mittels Gewalt zu bekommen.
Mein Vorschlag war, dass wir einen Weg suchen, bei dem mein Charakter den Eindruck bekommt, der Grabraub habe einem wichtigen Ziel gedient. Dann könnte mein Charakter ihn wahrscheinlich akzeptieren. Dieser Vorschlag wurde abgelehnt, weil mein Gegenüber keinen Anlass für seine Figur sieht, einen solchen Weg zu beschreiten.

Auf meine Einwände, dann noch seine Entgegnung:
Einen Geweihten sollte man besser nicht angreifen = wird zum Frevler
Er hat seinen Vorschlag, den „Parcour“, den ich absolvieren soll, weiter konkretisiert und dabei auf folgende Punkte verwiesen. Mich würde interessieren, ob diese auch angesichts eines Grabraubs zum Tragen kommen (also etwa mit Blick auf Praios, man erhebt sich nicht gegen Fürsten; doch wenn der Fürst ein Grabräuber ist? Gilt das dann immer noch?):
1. Kor-Tempel, um sich über Khunchomer Kodex zu infomieren, gegen den ich verstoßen habe; ein Kor-Geweihter würde einen solchen Frevler vermutlich in Stücke reißen
2. Rondra Tempel, um rondragefällige Zweikämpfe zu bestreiten, die ebenbürtig sind und sich nicht gegen die Schwachen richten. Hintergrund, die Figur des Grabräubers/Phex-Geweihten ist ein körperlicher Schwächling;
3. Praios Tempel; Praios sage, Kenne Deinen Platz in der Welt; ein gottesfürchtiger Mensch würde sich nicht gegen einen Erhabenen auflehnen

Für mich ist die Frage, und hierfür reicht mein Wissen bisher nicht, hat er mit allen Punkten Recht oder lässt sich für das Handeln meines Charakters eine gute Rechtfertigung finden?

Ich möchte meine Figur möglichst in der Gruppe halten, ohne sie verbiegen zu müssen. Für hilfreiche Vorschläge/Perspektiven wäre dankbar.

Grüße in die Nacht...

Falandrion
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Re: Phex Geweihter und Grabschändung

Ungelesener Beitrag von Falandrion »

Unter dem Vorbehalt dass der Spieler des Geweihten die Geschichte eventuell anders darstellen würde, klingt sein Verhalten an mehreren Stellen nicht ganz schlüssig. Da es aber ja primär um deinen Charakter gehen soll, fokussiere ich mich mal auf die konkreten Fragen.
Dabei ist vor allem wichtig, dass das Setting Fasar anders tickt als der Rest von Aventurien. Insofern wäre auch relevant, wie lange sich dein Charakter dort schon aufhält und ob er eher ein fasarisches, mittelreichisches oder horasisches Gesellschafts- und Götterbild hat.
In Fasar hat Praios und seine Kirche erstmal deutlich weniger zu melden. Zwar (versucht) die Praioskirche im Spiel der Erhabenen mitzuspielen, ob sie deshalb aber die (anderen) Erhabenen als praiosgewollte Herrscher und deren Einfluss als praiosgewollte Ordnung sieht, wage ich sehr zu bezweifeln. Wenn mich nicht alles täuscht hatte der ehemalige Wahrer der Ordnung und einzig wirklicher Erhabener aus den Reihen der Praioten sich selbst zum Marktgrafen von Fasar/Mhanadistan erklärt und damit den Herrschaftsanspruch aller anderen Erhabenen indirekt für nichtig erklärt. (Allerdings finde ich dazu spontan keine Quelle mehr.)

Unabhängig von der besonderen Situation in Fasar, wo auch die Rondrakirche etwas anders tickt, sollte sich die Rondrakirche nicht für euren Vorfall interessieren. Das war nicht mal im Entferntesten ein Angriff, geht sie also nichts an.

Die Korkirche tickt in Fasar auch anders als im Rest Aventuriens. Den Handel mit dem Handwerk treiben die Khunchomer. In Fasar sitzen die mystischen Kämpfer. Natürlich müssen sie es vermutlich offiziell ahnden, wenn du gegen deinen Söldnervertrag verstoßen hast - was ich da schon fraglich finde -, aber inhaltlich ist ihnen das vermutlich ziemlich egal! Im Fasarer Kortempel geht es um Blutvergießen, nicht um Bürokratie.

Zu guter letzt: Boron hat in Fasar eine ziemlich schwache Stelle. Allerdings dürfte der (tulamidische) Marbokult das nicht weniger streng sehen und in Anbetracht der ungleich häufigeren Magie und auch gerade Nekromantie in den Tulamidenlanden und insbesondere der Unterstadt und der Nekropole von Fasar sollte übrigens auch die Phexkirche als "ordnungswahrende" und für Magie zuständige Kirche deutlich größeren Respekt vor der Totenruhe haben, als irgendwo im Mittelreich!

Summerland
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Re: Phex Geweihter und Grabschändung

Ungelesener Beitrag von Summerland »

Hallo Falandrion,

merci für die Antwort.

Mein Charakter ist in Fasar nicht zu Hause, sondern stammt ursprünglich aus Mendena, dann geflohen nach Greifenfurt. Wenn ich in der Situation auf die "Deckel-Sache" verzichtet und zum Schwert gegriffen hätte, um den (in meiner Perspektive) Frevel zu ahnden, hätte ich dann gegen Rondra verstoßen? Das ist nur ein Gedankenspiel für "was wäre wenn"...

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Eadee
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Re: Phex Geweihter und Grabschändung

Ungelesener Beitrag von Eadee »

Primär wäre so etwas Selbstjustiz und du würdest gegen Praios verstoßen.

Du hättest ihn schon zum Duell fordern müssen um das ganze relevant für Rondra zu machen, und da er Körperlich schwächlich(und möglicherweise unbewaffnet) ist wäre es unrondrianisch ih auf der Stelle zum Duell zu fordern ohne dass er einen Stellvertreter benennen kann.

Die beste Möglichkeit wäre es wohl gewesen dem Erhabenen mitzuteilen dass du keinen Grabfrevel gutheißen kannst, um sein Seelenheil besorgt bist und es du es im örtlichen Borontempel beichten wirst wenn er den Grabfrevel tatsächlich begeht.

Hier beißen sich leider tatsächlich Verpflichtungen und Moralkodex und du bist in einer Zwickmühle gewesen welchem du nachgehst.

So viel zur Analyse der Lage.



Wie geht es weiter?

Wenn der Phex Geweihte vor dir steht und diesen Vorschlag machst, beginnst du erstmal zu verhandeln statt diese Bußqueste einfach zu akzeptieren, wenn ein Kult das feilschen um Bußquesten ermöglicht dann der des Phex ;)

- Dich nicht zu diskreditieren reicht als Versprechen nicht, denn wenn die "Situation" mit seinem Auftraggeber nicht gelöst wird, würde dieser schlicht jemanden anders anheuern der dasselbe tut.
- Daher schlägst du vor die Queste nur anzunehmen wenn folgende Bedingung erfüllt ist:
- Der Auftraggeber offenbart sich dir und schwört bei Phex dass er seinen Groll begräbt so du diese Bußqueste erfüllst und das er, sollte ihm dies nicht gelingen(er also noch immer Rachsüchtig sein), dich zu einem Rondrianischen Duell fordert statt auf irgendeine andere Art gegen dich vorzugehen.
- Im Gegenzug schwörst du, ebenfalls deinen Groll gegen den Auftraggeber zu begraben.

Lässt sich der Auftraggeber darauf nicht ein ist er weder im Rondrianischen noch im Phexischen Sinne ehrenhaft und du lehnst ab.

Du gehst damit einen Schritt auf den Unbekannten zu und forderst dass er dasselbe tut. Du zeigst damit klar dass du andere Glaubensrichtungen(Phex) innerhalb der Zwölfgötter akzeptierst, nun soll er dasselbe tun.
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Re: Phex Geweihter und Grabschändung

Ungelesener Beitrag von AngeliAter »

Wie lange gedenkt ihr eigentlich in Fasar zu bleiben? Weil, einige hundert Schritt außerhalb der Stadt endet der Einfluß und Stellung in Fasar und kann dir nicht wirklich etwas.

Nebenbei, steht eigentlich in deinem Leibwächtervertrag das du den Phexi vor Verletzungen oder vor feindlichen Angriffen zu beschützen hast (ein Leibwächter beschützt einen eigentlich nur vor Angriffen). Dann solltest du ihn vieleicht deutlich machen, das du dich 100%ig am Vertrag gehalten hast und du doch nichts dafür kannst, das der Phexi genau diese Aktion (Finger einquetschen) nicht im Vertrag abgedckt hat. Den wie heißt es doch so schön? Den Vertragspartner buchstabengetreu übers Ohr hauen. Das gilt selbstverständlich auch anders herum.
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Assaltaro
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Re: Phex Geweihter und Grabschändung

Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Ich finde auch nicht, dass du den Vertrag gebrochen hast als Leibwächter. Da steht normalerweise nichts davon, dass du ihn bei einem Frevel unterstützen musst oder einen Frevel auch nur zulassen. Sicher hätte es bessere Möglichkeiten gegeben als einfach den Deckel fallen zu lassen.

Die jetzige Situation ist aber wirklich schwierig, wenn der Geweihte schon langsam Richtung Widersacher wandert und der Schwertgeselle frommer ist als der Geweihte. Da es aber nicht bekannt ist, dass er Geweiht ist, würde ich auch das Gespräch Richtung Seelenheil wählen, dass du nur darum besorgt warst etc.
Das mit dem Handel klingt auch gut, wenn du dann bei Praios um Vergebung bittest, sollte er das bei Marbo tun (die ist in Fasar wie gesagt wichtiger als Boron)
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Re: Phex Geweihter und Grabschändung

Ungelesener Beitrag von smarrthrinn »

@Summerland: Schau, dass Du den Vertrag so schnell wie möglich los wirst. Entweder ingame oder mach Dir einen neuen Charakter.

Denn was viele vergessen: Mit einer derartigen Konstellation wird nicht nur der Charakter zum Befehlsempfänger, ein Stück weit geht auch die Entscheidungsfreiheit des Spielers verloren. Soll heißen, Du als Spieler musst Dich einem anderen Spieler unterordnen. Keine Ahnung, ob Du das wirklich willst.
Wenn Du den rechten Weg nicht findest ... geh links!

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Cherrie
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Re: Phex Geweihter und Grabschändung

Ungelesener Beitrag von Cherrie »

Sehe ich ähnlich wie die letzten beiden Schreiber: Solche Abhängigkeiten innerhalb einer Gruppe sind oft Mist, vor allem, wenn Dein Char der moralisch höherstehende ist.

Würde ich versuchen komplett OOC zu lösen. Denn ich sehe inGame eigentlich keine Möglichkeit, dass die Chars zusammen alt werden.

Andwari
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Re: Phex Geweihter und Grabschändung

Ungelesener Beitrag von Andwari »

@Assaltaro
Ich hatte weiter oben explizit "Gier" geschrieben um ggf. auf getriggerte Nachteile o.ä. einzugehen. Auch ein Geweihter ist dagegen nicht automatisch immun (sonst wäre jeder Phexie mit Goldgier ja fein raus) - und auch ein "mystischer" Geweihter wäre in Versuchung, ist sich nur vmtl. deutlicher bewusst, dass die zuständige Gottheit das bei nächster Gelegenheit bestraft bzw. er auf einem gefährlichen Pfad am Rand zum jenseitigen Widersacher wandelt.

Btw:
Ein Phex-Geweihter der ein von Boron gestiftetes Frevlermal abbekommt, ist sicher nicht unbeeindruckt: Dass er selbst kaum noch was zustande bringt (+7 auf seine Liturgien) dürfte er bemerken - wenn er nachforscht, auch sein Frevlermal, das ihm alle Paradiese verwehrt.
Grabraub dürfte ggf. ziemlich hoch auf Borons Skala angesiedelt sein - und Bruder Phex hilft da nicht automatisch aus, gerade wenn das Motiv einfach nur Gier war. Es dürfte zwölfgötterkirchlicher Konsens sein, dass Geweihte von Gott A nicht allzu aktiv gegen die Prinzipien von Gott B verstoßen:

Die Alternative wäre Götterkrieg, wo vmtl. die gemeinsame Macht von Praios (Recht & Ordnung), Rondra (Schutz der schwachen Gläubigen), Travia (schütze das Heim vor bösen Einbrechern usw.), Peraine (nähre dich redlich und nicht anders), Ingerimm (Schluss mit Feilschereien) ausreicht, einfach mal das komplette Phex-Bodenpersonal zu bannen.
Das wäre angesichts der Welt-Probleme mit draußen lauerndem Chaos eine ziemliche Kräfteverschwendung - dass aber ein Renegat im Götterhimmel ständig absahnt, die anderen Götter mies aussehen lässt ... und nicht irgendwann mit ein paar Giftschlangen überm Kopf auf einen spitzen Felsen gekettet wird, klingt nicht allzu stimmig.


Der Spieler des geheimen Phexgeweihte macht es sich mMn etwas arg einfach: Einerseits selbst aktiv gegen andere zwölfgöttliche Grundsätze verstoßen (Grabraub), andererseits dann mit Rache drohen (gehört zu welchem Zwölfgott? Rachsucht ist wessen Nachteil?) und das auch noch als Missionstätigkeit ("Verständnis für die Lehren Phexens") deklarieren bzw. mit dem geheim zu haltenden Geweihtenstatus argumentieren.
Ein Angriff auf den geheimen Teil der Phexkirche ist eigentlich unmöglich, weil die sich eben nicht offenbaren darf, zumindest nicht gegenüber uneingeweihten Typen, die nur zufällig einem Phexgeweihten die Finger gequetscht haben ohne auf seine Geweihten-Eigenschaft abzuzielen.


Dreist siegt nur so lange, wie man nicht überreizt ... und dieser Geweihte reizt extrem hoch. Die Crossplay-Elemente ("tanz nach meiner Pfeife, sonst bin ich ja rachsüchtig...") geben da einige unschöne Nuancen dazu.

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Denderajida_von_Tuzak
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Re: Phex Geweihter und Grabschändung

Ungelesener Beitrag von Denderajida_von_Tuzak »

Würde das ganze ein bisschen anders sehen:

1. Ihr habt gemeinsam die Grabschändung begangen:
Summerland hat geschrieben:... Unsere Gruppe war in einer Gruft mit einem Sarkophag; wir waren auf der Suche nach einer Tonscherbe für unsere Queste. Ein Magus und meine Figur haben den Deckel angehoben, um zu sehen, ob die Scherbe in dem Sarkophag ist. War sie nicht. ...
Damit ist dein Schwertgeselle moralisch und göttlich kein bisschen besser gestellt.

2. Der SG hat genau gewusst, dass er für eine Grabschändung angeheuert wurde - der richtige Zeitpunkt zum Aussteigen wäre spätestens gewesen, bevor ihr ins Grab hinabgestiegen seid, oder allerspätestens vor dem Öffnen des Sarkophages.

3. Der SG hat nicht nur seinen Auftrag nicht erfüllt, sondern Verrat begangen und die Person, zu deren Schutz er angeheuert war, selbst verletzt... Auf Verrat steht üblicherweise der Tod, und wenn der Geweihte/Erhabene künftig von anderen ernst genommen werden will, müsste er darauf bestehen. An deiner Stelle würde ich das ganze als Unfall darstellen (oder es zumindest versuchen), wenn Du da noch was drehen kannst.

4. Wenn die ganze Geschichte als Unfall dargestellt wird, ist der SG Schadensersatz und Schmerzensgeld schuldig; das kann er natürlich auch abarbeiten.

5. Ich bin mir nicht sicher, ob das Konzept der Totenruhe im tulamidischen Phexkult bzw. der dortigen Kultur relevant ist. Immerhin sind Wächtermumien (ein aktiver Verstoß gegen die Totenruhe!) relativ verbreitet. Hätte das eher mit dem güldenländisch-bosparanischen Boron-Ritus und der Elimination anderer Toten-Götter durch das Silem-Horas-Edikt verbunden... Kann sein, dass der Geweihte mit Totenruhe-Vorschriften ungefähr genauso viel zu tun hat wie ein protestantischer Pfarrer mit Zölibat und Absolutheitsanspruch des Papstes.

Andwari
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Re: Phex Geweihter und Grabschändung

Ungelesener Beitrag von Andwari »

@Denderajida
Deine ganze Aufzählung steht und fällt mit der Annahme, dass die Mission der Helden (Scherbe holen) in gleichem Maße verwerflich ist wie "alles wertvolle was halt rumliegt aus dem Grab plündern".
<=> Die Gruppenquest-Scherbe ist vmtl. von der ganzen Heldengruppe als notwendig akzeptiert, was der hypothetische Boron-Geweihte dazu sagen würde, unklar.

Deine Argumentation ist nur korrekt, wenn die Scherbe auch nur der "Gier" dient oder wenn Boron die Beweggründe fürs rumwühlen in Sarkophargen generell schnurz sind und er da alles gleich schlimm ansieht.

*****
Wenn jeder Grabraub schlimm ist, hat der SG hat den Erhabenen vor schlimmem Schaden bewahrt - ganz gemäß seinem Auftrag. Oder stand etwa im Vertrag: "Der Leibwächter schützt den Auftraggeber nicht vor Gefahren, die zu dessen ewiger Verdammnis führen können?"
Die Situation ist ja so, dass der Erhabene unbedacht zugreifen will - etwa so wie wenn er mit "uii, da glänzt was" startet, stockvoll an der Bolzenfalle vorbei in sein Verderben rennen zu wollen. Da sind Blutgrätsche oder halt ein paar eingeklemmte Finger das objektiv geringere Übel.

Ein Leibwächter-Vertrag, der den Leibwächter verpflichten würde, der zu schützenden Person "immer zu gefallen, nie im Weg zu stehen und sie keinesfalls umzuschubsen" wäre disfunktional.

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AngeliAter
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Re: Phex Geweihter und Grabschändung

Ungelesener Beitrag von AngeliAter »

Mal eine andere Frage, wie möchte eigentlich ein getarnter Geweihter wem anderen auf eine Läuterungsquest schicken? Oder soll das komplett off-game abgesprochen werden?
Und nebenbei, einen getarnten Phexgeweihten anzugreifen gibt mal so alles aber sicherlich kein Mal des Frevlers. Genauso wie ein getarnter Phexgeweihter absolut keine Sonderrechte wie die von öffentlich bekannten Geweihten genießt.
Gibt auch eine wunderbare Begründung: Phex hat sicherlich kein Mitleid mit seinen Dienern die eine so schlechte Tarnung aussuchen, das sie angriffen ausgesetzt sind.
Das Stockholm-Syndrom ist eine anerkannte Methode um neue Freundschaften zu schließen.

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Reinecke
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Re: Phex Geweihter und Grabschändung

Ungelesener Beitrag von Reinecke »

Andwari hat geschrieben: Wenn jeder Grabraub schlimm ist, hat der SG hat den Erhabenen vor schlimmem Schaden bewahrt - ganz gemäß seinem Auftrag. Oder stand etwa im Vertrag: "Der Leibwächter schützt den Auftraggeber nicht vor Gefahren, die zu dessen ewiger Verdammnis führen können?"
Für das Seelenheil ist ein Leibwächter eigentlich nicht zuständig, nein. Ich mein, wer lässt sich von einem Bediensteten vom Sündigen abhalten?

"Nein, Herr, ihr dürft als Verheirateter nicht ins Bordell!" Da braucht die Leibwache aber ganz schnell einen neuen Job...

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Re: Phex Geweihter und Grabschändung

Ungelesener Beitrag von Eadee »

Reinecke hat geschrieben:Für das Seelenheil ist ein Leibwächter eigentlich nicht zuständig, nein. Ich mein, wer lässt sich von einem Bediensteten vom Sündigen abhalten?
Gutes Argument, Leibwächter heißen nicht umsonst Leibwächter statt Seelenwächter.

Trotz allem kann der Leibwächter nicht riskieren irgendeine Bußqueste zu erledigen für irgendwen ohne sicher zu gehen dass der Auftraggeber nicht danach einfach jemand anderen auf ihn ansetzt.

Um ein klärendes Gespräch mit seinem Herren kommt er IC aber dennoch nicht herum. Sofern er nicht in der Arena landet für solch ein vergehen (fände ich auch schön auszuspielen, "Du sagst also deine Ehre sei wichtiger als unser Kontrakt? Gut! Sieh zu wie deine Ehre dich in der Arena beschützen wird! Wenn die Herrin Rondra 3 Monde ihre schützende Hand über dich hält will ich wieder glauben dass du ein ehrbarer Mann und der richtige zur Verteidigung meines Lebens bist.")
Hier könnte ihre Signatur stehen.

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Cifer
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Re: Phex Geweihter und Grabschändung

Ungelesener Beitrag von Cifer »

Allgemein finde ich Eadees Einteilung zum phexgefälligen Grabraub (keine normalen ungesicherten Gräber, nichts was direkt an der Leiche liegt, idealerweise keine tatsächlich Boron geweihten Gräber) ganz passend.


Was den aktuellen Fall angeht, gibt es da mehrere Ebenen zu betrachten:
-die moralische: Einen Toten zu beklauen und dabei was mitzunehmen, was wirklich nichts mit einem höheren Wohl als der eigenen Brieftasche zu tun hat, ist quasi die Definition von boronungefälligem Grabraub.
-die vertragliche: Habt ihr denn ausgearbeitet, wie der Vertrag tatsächlich aussieht? Gerade wenn dein Kollege die Korkirche erwähnt hat, sollte erwähnt sein, dass die meisten Verträge "nach Khunchomer Kodex" Grenzen haben, was der Auftraggeber so vom Söldner verlangen kann - und das Begehen (oder Akzeptieren) von Freveln dürfte da ziemlich weit oben auf der Liste für Vertragsbeendigungen stehen.
-die faktische: Da hängt es ein wenig daran, was genau bei euch der Begriff "Erhabener" bedeutet. Wenn es sich tatsächlich um einen Fasarer Erhabenen mit der üblichen Machtfülle handelt, wie ihn der reguläre DSA-Hintergrund kennt, spielt es im Prinzip keine Rolle, was er dir vorwirft, solange du deinerseits keinen Erhabenen hast, der sich für deinen Schutz einsetzt. Dann könnte er dich auch ebensogut wegen des illegalen Tragens von grün-gelben Ringelsocken anklagen und zu zehn Jahren Stiefelputzen verurteilen - er hat die Hausmacht, das durchzusetzen, und normalerweise wird ihn niemand davon abhalten. Dann wäre im Prinzip die einzig sinnvolle Handlungsweise, ihn auf eine nette Orgie mit hinreichend Drogen einzuladen und während er seinen Rausch ausschläft die Stadt (und ihn) in beliebige Richtung zu verlassen. Das sprengt aber natürlich die Gruppe.
Auf meine Einwände, dann noch seine Entgegnung:
Einen Geweihten sollte man besser nicht angreifen = wird zum Frevler
Er hat seinen Vorschlag, den „Parcour“, den ich absolvieren soll, weiter konkretisiert und dabei auf folgende Punkte verwiesen. Mich würde interessieren, ob diese auch angesichts eines Grabraubs zum Tragen kommen (also etwa mit Blick auf Praios, man erhebt sich nicht gegen Fürsten; doch wenn der Fürst ein Grabräuber ist? Gilt das dann immer noch?):
1. Kor-Tempel, um sich über Khunchomer Kodex zu infomieren, gegen den ich verstoßen habe; ein Kor-Geweihter würde einen solchen Frevler vermutlich in Stücke reißen
2. Rondra Tempel, um rondragefällige Zweikämpfe zu bestreiten, die ebenbürtig sind und sich nicht gegen die Schwachen richten. Hintergrund, die Figur des Grabräubers/Phex-Geweihten ist ein körperlicher Schwächling;
3. Praios Tempel; Praios sage, Kenne Deinen Platz in der Welt; ein gottesfürchtiger Mensch würde sich nicht gegen einen Erhabenen auflehnen
Meine persönliche Einschätzung dazu:
Der Geweihtenstatus ist irrelevant, weil er sich nicht als solcher offenbart hat.
Beim Kortempel wird man ihm auf die Schulter klopfen, weil er mit sich als Söldner nicht alles hat machen lassen. Wie gesagt, die wenigsten Soldverträge sagen aus, dass man bei Freveln doof daneben stehen oder gar mithelfen muss.
Der Rondratempel zuckt mit den Schultern, weil man eigentlich kein Problem damit hat, Schwächere zurechtzuweisen. Mit tödlicher Gewalt angegriffen wurde ja niemand und ein Rondrianer dürfte selbstverständlich einem Frevler auch eine Tracht Prügel verpassen, ohne dass das gleich als rondrianisches Kräftemessen gilt.
Und beim Praiostempel leuchten dem zuständigen Geweihten die Augen auf, weil der lokale Wahrer der Ordnung, der höchste Praiot der Tulamidenlande, selbst ein Fasarer Erhabener ist, dem man mit dem Bericht über den Frevel gerade Munition gegen einen seiner Rivalen geliefert hat.
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Satinavian
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Re: Phex Geweihter und Grabschändung

Ungelesener Beitrag von Satinavian »

Er ist kein offener Phexgeweihter.

Du könntest in dem klärenden Gespräch ihm darlegen, warum der Grabraub so arg den Göttern einschließlich Phex ungefällig war. So von Laie zu (scheinbar) Laie.

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