Borongefälliges Begräbnis von Nicht-Menschen

Von A wie Aves bis Z wie Zholvar: Alles über (mehr oder weniger) anbetungswürdige Kräfte und ihr Gefolge.
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Red Sam
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Borongefälliges Begräbnis von Nicht-Menschen

Ungelesener Beitrag von Red Sam »

Moin!

Mein Borongeweihter kam letztens in die Verlegenheit, einigen goblinischen Strauchdieben den garauszumachen.
Im Anschluss entbrannte eine heiße Diskussion mit dem Spielleiter, ob mein guter Basilio nun den restlichen Tag aufwenden sollte/müsste/wollte, die Leichen borongefällig zu beerdigen.

Ich habe diverse Quellen durchstöbert, doch bisher noch keine erklärende Antwort gefunden, wie mit Nicht-Menschlichen-Leichen umgegangen wird, sprich neben den Goblins vorallem Elfen, Zwerge und Orks?

Hat da jemand was zur Hand oder kann mir die Frage guten Gewissens beantworten?

Vielen Dank!

P.S.: Tierische Bestattungen lassen wir mal außen vor, okay ...?

Jadoran
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Re: Borongefälliges Begräbnis von Nicht-Menschen

Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Sofern der Borongeweihte sie als kulturschaffende Wesen mit Seele anerkennt, wird er ihnen aus Prinzip die Boron-Grundversorgung angedeihen lassen. Vielleicht kommen sie alle in eine große Grube, wie das nach Schlachten ja manchmal auch nicht anders geht, aber beerdigen wird ein Borongeweihter sie wohl. Und zwar nach dem 12G-Ritus. Von wegen "Mutter Sau" oder so ein Quatsch...
Dreck vorbeischwimmen lassen

Andwari
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Re: Borongefälliges Begräbnis von Nicht-Menschen

Ungelesener Beitrag von Andwari »

1. kulturschaffendes Wesen?
Man kann Goblins auch inneraventurisch begründet als eine "Wildschäden" verursachende Plage ansehen, statt als beseeltes Wesen. Es gibt die borongefällige Glaubensidee vom Erinnerungen-wegwaschen von der Seele in Borons Hallen mit anschließendem Seelen-Recycling (d.h. da ist Wiedergeburt drin, nur halt stark von der Person entkoppelt). Damit wird es schwierig, völlig unterschiedliche Qualitäten von Seele zu haben - BORon wäre für alle Seelen zuständig und jemand im beseelten Goblinkörper vmtl. eine ziemlich erbärmliche Existenz (weil genauso Ungläubiger wie ein Novadi, d.h. von Paradies oder Premium-Suiten in Borons Hallen weit entfernt). Das begünstigt andererseits eine ziemlich enge Sicht auf kulturschaffende Wesen = Goblins seelenlos hat was für sich.
Andere Nachwelten neben Borons Hallen können da gewaltigen Sprengstoff liefern.

2. Ungläubige bestatten?
Ein beseelter Goblin wäre relativ sicher vermutbar ein Ungläubiger, sofern er nicht wenigstens ein zwölfgöttliches Schmuckstück im Pelz trägt. So eine nicht in die zwölfgöttliche Gemeinschaft initiierte Seele hat vmtl. eine ziemlich miese Position vor der Seelenwaage (zumindest braucht der eigene Prediger ein paar Argumente, warum sein Glaubenspaket da Vorteile bringt).
A) Den borongefällig zu bestatten, wird der Seele des toten Ungläubigen nicht schaden, evtl. sogar helfen. Es sorgt auf jeden Fall dafür, dass da jetzt keine irdische Gefahr rauskommt, d.h. Untote. = borongefällige Bestattung wäre geboten, ggf. mit einem etwas weniger feierlichen Umfeld, damit man das den treuen eigenen Gläubigen vorbehält.
B) Den borongefällig zu bestatten, wird auch wg. A) für den bestattenden Geweihten positiv sein. Er tut Borons Werk, verhindert ggf. herumgeisternde Goblinseelen oder Ähnliches.

Natürlich spricht ein Borongeweihter weder Tairach-Liturgien (selbst sollte er die kennen und ihre Macht kennen) zur Bestattung - die gehören zu gegnerischen Ansichten. Selbst andere zwölfgöttliche Riten (Feuerbestattung nach Rondra, Seebestattung nach Efferd) sind etwas, das der Boroni eigentlich kritisieren muss - er sagt dem Efferdgeweihten ja auch nix über Segeln, deren Bestattungsideen nagen an der Kernkompetenz der Boronis.

3. Alles selbst machen?
Für Heldengruppen mag es Situationen geben, wo man langwierige Aufgaben auch mal delegieren muss - für Borongeweihte ist Bestattung wirklich wichtig, aber evtl. mag es funktionieren, sich auf "die Lebenden sind Boron wichtiger als die Toten" zu konzentrieren und die gefahrlose und nicht ganz zeitkritische (2-3 Tage, bevor es zu sehr müffelt) Bestattung auch vom örtlichen Totengräber am Rande des ordnungsgemäß eingesegneten Boronsangers machen zu lassen.
Zuletzt geändert von Andwari am 09.06.2017 21:38, insgesamt 1-mal geändert.

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Merios
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Re: Borongefälliges Begräbnis von Nicht-Menschen

Ungelesener Beitrag von Merios »

Vor Boron ist jeder gleich. Boronis passen sich bei der Beerdigung an die Kultur an. Ein Thorwaler wird eine Seebestattung bekommen, oder einen Grabhügel(je nachdem was möglich ist), ein Angrosch Geweihter wird der Pristerschaft zur rituellen Verbrennung gegeben, etc.. Leute die der Boroni länger begleitet, wird er wohl irgendwann fragen, wie sie sich wünschen beerdigt zu werden. Weiss man nicht was der Verstorbene wollte und kennt die Totenrituale seiner Kultur nicht, wird es wohl die normale Beerdigung.
Je nachdem woher der Boroni stammt, wird er aber eventuell nicht jedem Lebewesen eine Seele zugestehen. An vielen Orten glaubt man nicht, dass Goblins oder Orks eine Seele haben. Standardweise werden Tieren keine Seele zugesprochen und Goblins und Orks halt als Tiere angesehen.

Andwari
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Re: Borongefälliges Begräbnis von Nicht-Menschen

Ungelesener Beitrag von Andwari »

@Merios
Sehe ich etwas anders: Der länger in Thorwal lebende und arbeitende Boroni wird sich ggf. mit Seebestattung anfreunden, klar. Aber das ist mMn weniger eine Beliebigkeit oder dass er dem Normal-Alrik eine Entscheidungskompetenz über "korrekte Bestattung" zugesteht. Der Borongeweihte ist nämlich der Experte, der weiß, wie es am Besten geht. Die Leute fragen ihn diesbezüglich um Rat, nicht er bietet den Leuten einen Katalog von Optionen.

Man braucht mMn schon einen sehr von seinem eigenen Bestattungsritual überzeugten Aventurier (wie z.B. der Zwergengeweihte), dass der Boroni dessen ruhig in Richtung Vergessen und Nachwelt gehende Seele höher einschätzt als seine eigenen Bestattungsregeln.
Der Boroni kennt vmtl. schauerhafte - und wahre - Geschichten über schief gelaufene dilletantische Bestattungen, sei es von nicht zwölfgöttergläubigen Wilden (z.B. Waldmenschen) oder vom schlecht betreuten zwölfgöttergläubigen Dorf im Hinterkosch. Die Folgen sind absolut böse und messbar - Futter für Nekromanten, spontane Untotenaufkommen, Material für dämonisches Gesocks, ... ist alles real.

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Na'rat
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Re: Borongefälliges Begräbnis von Nicht-Menschen

Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Merios hat geschrieben:Vor Boron ist jeder gleich. Boronis passen sich bei der Beerdigung an die Kultur an.
Der Widerspruch zwischen beiden Aussagen fällt dir aber schon auf? Wenn alle vor Boron gleich sind bekommen alle die gleiche borongefällige Erdbestattung.
Red Sam hat geschrieben:Tierische Bestattungen lassen wir mal außen vor, okay ...?
Nö, die Frage danach, ob man z.B. Gobos und CO als Tiere oder tierhaft sieht ist genau die Frage, ob man so einen Gobo wie einen Hund oder wie einen Menschen bestatten muss.

Das Problem ist, quasi jede Großstadt in Aventuieren hat ihre eigene Elfengemeinde, Goblins, Orks und Achaz als Nachbarn sind durchaus auch möglich und in vielen Gegenden maximal integriert. Je nachdem wo der jeweilige Geweihte seine Ausbildung erfahren hat, zum Beispiel in Festum, wird auch ein Goblin anständig bestattet.

Will man es ,realistischer' also rassitischer haben kann man auch als festumer Borongeweihter zwischen den eigenen Stadtgoblins und den aus den Wäldern unterscheiden.

Am einfachsten hat es da der tulamidische Borongeweihte, der kann problemlos alles was kein Elf ist und auch z.B. Ferkinas zu Viehzeug erklären und im Straßengraben verfaulen lassen.

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hexe
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Re: Borongefälliges Begräbnis von Nicht-Menschen

Ungelesener Beitrag von hexe »

Unser tulamidischer Boroni hat die toten Ferkinas bestattet und für ihre Seelen gebetet. Denn Boron/Golgari/Maha Bor nimmt alle zu sich. Außerdem ist in einem Land der Nekromantie Leichen herum liegen lassen grob fahrlässig. Denn Nekromatie mag man gar nicht.

Tiere hat er auch schon mit bestattet, weil seinen Hexenbekanntschaften sehr der Meinung sind, dass Tiere eine Seele haben. Sie kennen da ja ein paar und reden mit denen...

Deshalb würde er auch einen Goblin bestatten und ja die anderen SCs haben Schaufeln und eine gewisse Routine entwickelt. Bei so einer Bestattung weiß inzwischen jeder, was er tun muss.
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X76
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Re: Borongefälliges Begräbnis von Nicht-Menschen

Ungelesener Beitrag von X76 »

hexe hat geschrieben:weil seinen Hexenbekanntschaften sehr der Meinung sind, dass Tiere eine Seele haben.
Das scheint auch offiziell so zu sein, denn das Opfern beseelter Kreaturen steht lt. WDZ S. 301 (Einhorn 4) unter Strafe, wobei meist nur befederte und befellte Tiere als beseelt gelten.

Nur weil ein Wesen beseelt ist, wird es aber noch lange nicht beerdigt.
Red Sam hat geschrieben:Ich habe diverse Quellen durchstöbert, doch bisher noch keine erklärende Antwort gefunden, wie mit Nicht-Menschlichen-Leichen umgegangen wird, sprich neben den Goblins vorallem Elfen, Zwerge und Orks?
Ich glaube im Zweifelsfall zieht man einfach sein Ding durch und ignoriert kulturelle Eigenheiten. Soll Boron auf der anderen Seite sein Urteil fällen. Auf dieser Seite hat man bestimmt alles richtig gemacht, wenn man sie dorthin schickt.

Wobei Orks und Goblins in Brennpunktgebieten wohl nicht für vollwertig genommen und nicht in Würde bestattet werden. Fremde Geweihte sehen das vermutlich manchmal anders und eine einheitliche Linie dürfte es nicht geben. Während man in Gebieten mit engem Kontakt und Ansehen (z.B. Goblins in Festum), Tote bestimmt den Vertretern der jeweiligen Rasse übergibt.

Im reichischen Gebiet dürfte das Vorgehen für Zwerge in der Lex Zwergia geregelt sein und eine Überführung (selbst bei langen Wegen) ist vermutlich Vorschrift (wobei die Zwerge dafür sicherlich wie auch bei Straftätern etc. zur Kasse gebeten werden).

Elfen übergibt man vielleicht an die eigenen Leute, sofern es eine nahe Sippe gibt. Ansonsten schickt man so jemanden sicherlich 08/15 zu Boron.

Wer "beerdigungswürdig" ist, ist regional unterschiedlich und selbst in einer Boronhochburg wie Al Anfa kommt nicht jede menschliche Leiche in ein ordentliches Grab. Einen aufmuckenden Mohasklaven wirft man auch schon mal den Krokodilen zum Fraß vor (weil diese in vielen Stammeskulturen als Seelenvernichter gelten).

Leichen rotten vielerorts an Stricken und in Käfigen als Abschreckung vor sich hin und eine ordentliche Beerdigung kann eine Weile auf sich warten lassen.

Das jeder Borongeweihte also sofort zum Spaten greifen muss, weil da "was Totes ist" ist nicht üblich. Man unterscheidet durchaus nach Personen, Hautfarben, Rassen, Hintergründen uvm. Ebenso wie es im Boronglauben verschiedene lokale Bräuche gibt (z.B. im Süden wird selten auch heute noch mumifiziert). Aber ein Borongeweihter macht sicherlich nur selten etwas falsch, wenn er einen Toten "bei dem er nicht sicher ist" bestattet.

Generell wird nicht jeder mit allen Würden bestattet. Im aktuellen Aventurien (DSA5) wandern nur noch besondere Persönlichkeiten mit einem richtigen Segen unter die Erde. Der Rest bekommt meist profane letzte Worte (-> http://www.ulisses-spiele.de/forum/view ... en#p185858 ).

Vor Boron mögen alle gleich sein, aber in dieser Welt sind sie es ganz sicher nicht!

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AngeliAter
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Re: Borongefälliges Begräbnis von Nicht-Menschen

Ungelesener Beitrag von AngeliAter »

Man könnte natürlich auch einfach Boron um eine Vision bitten, sich eine Runde schlafen legen und der SL sagt dann, was er in seiner Runde als passend empfinden würde.
Das Stockholm-Syndrom ist eine anerkannte Methode um neue Freundschaften zu schließen.

Red Sam
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Re: Borongefälliges Begräbnis von Nicht-Menschen

Ungelesener Beitrag von Red Sam »

Mhm, eine Menge zum Nachdenken.

Danke erstmal für den großen Input!

Ich werde da in Ruhe mit meinem SL sprechen und nach einer geeigneten Lösung suchen. Das ganze wird dann vermutlich wirklich kulturell eingefärbt durch die nostrische Herkunft des Charakters.

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AngeliAter
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Re: Borongefälliges Begräbnis von Nicht-Menschen

Ungelesener Beitrag von AngeliAter »

Nostria?
Öhm, waren da Goblins nicht einfach nur Tiere? Na gut, die werden weder gegessen noch gehäutet aber eigentlich sollte da gar keine Diskussion darüber aufkommen ob man die überhaupt als zivilisierte Wesen betrachten könnte.
Das Stockholm-Syndrom ist eine anerkannte Methode um neue Freundschaften zu schließen.

Red Sam
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Re: Borongefälliges Begräbnis von Nicht-Menschen

Ungelesener Beitrag von Red Sam »

Genau das werde ich implementieren (:

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Anpa-Ha
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Borongefälliges Begräbnis von Nicht-Menschen

Ungelesener Beitrag von Anpa-Ha »

Hey, ich weiß der Thread ist mittlerweile vllt beantwortet, aber ich wollte nochmal input geben^^

Also Boronglaube ist ja nichts anderes als ein Teil einer Religion und daher zählt meiner Meinung nach vor allem der Wille dazu.
Natürlich kann man das Tier oder den Achaz nicht einfach in ein Loch schmeißen, 3 Schaufeln Erde drauf und gut ist. Ich bin bislang in meiner noch jungen Boronkarriere immer "mit Herz" rangegangen. Bedeutet: Grab gegraben und auf jeden Fall kurz ein paar Worte gesprochen. Wenn es eine nahestehende Person war evtl einen kleinen Schwang erzählt, aber auch an das Vergessen gemahnt.
Zu Nicht-Menschen wie z.b. achaz würde ich sie ganz normal begraben, wobei in manchen Zeiten auch eine Verbrennung in Frage kommt.
Zu "Anders-Gläubigen": Mein Charackter war mal auf einer Expidition in Maraskan und die Gruppe hat einer Bestattung eines Stammesmitglieds von der Rur & Gror Kirche. Dort sieht meiner Erfahrung nach Boron es gerne sich dem Bestattungskult anzupassen und so den Tot ehren.

Ich hoffe ich werf nicht alles von den vorherigen Posts über den Haufen. Bin nämlich nur durch eine missgeleitete Suche hierauf gestoßen :censored:

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Madalena
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Borongefälliges Begräbnis von Nicht-Menschen

Ungelesener Beitrag von Madalena »

Wenn man den Goblin als beseeltes Wesen anerkennt, muss auf jeden Fall irgendeine Form von Bestattung her - sowohl physisch, seine Überreste nicht achtlos herumliegen zu lassen, als auch karmal (wobei der Grabsegen ja zum Glück nur 2 KaP kostet).

Ansonsten kommt es halt auch auf den Ritus an. Die Puniner sind da glaube ich relativ flexibel, und erlauben es im Notfall auch eine Leiche eher rudimentär zu bestatten (aber nur dann, wenn es wirklich nicht anders geht) - aber 100%ig sicher bin ich mir bei denen nicht.

Die Al'Anfaner sind da etwas pingeliger, da in ihren Augen sehr wichtig ist wie gut der Körper erhalten bleibt (da die Seele im Jenseits immer noch ein Abbild des sterblichen Körpers darstellt), weshalb sie ja auch kunstvolle Einbalsamierungstechniken pflegen. Trotzdem - oder gerade deshalb? - machen sie aber auch Unterschiede, wem sie da wie viel dieser Ehre zugestehen. Und bei einem Goblin dürfte es dann vermutlich ziemlich wurscht sein, solange er jedenfalls die grundlegendste Form der Segnung erhalten hat.
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Hesindian Fuxfell
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Borongefälliges Begräbnis von Nicht-Menschen

Ungelesener Beitrag von Hesindian Fuxfell »

Bei Tieren wäre ich erstmal vorsichtig, sonst müssten Boronis ganz schnell zu Vegetariern oder zumindest Piscariern mutieren. Man kann ja schlecht was essen, was eigentlich begraben gehört, oder? Wenn man es genau nimmt, wäre das Essen sogar Störung der Totenruhe, sofern man ein borongefälliges Begräbnis für Tiere in Betracht zieht. Also eher nicht an beseelt - mit Seele haben alle gefiederten/befellten Wesen - festmachen.

In Bedrängnis kommen wir aber dann an anderer Stelle: Das Borongefällige Begräbnis hat als Hauptziel, Seele und Körper vor Fremdzugriff (z.B. Dämonen) zu schützen. Die Seelen sollen bitteschön vom Richtigen (Golgari) gesammelt werden und der Körper seine Ruhe finden ohne wieder erhoben zu werden. Dies müsste eigetnlich wieder doch alle beseelten Wesen betreffen. Da man jedoch davon ausgehen kann, dass Boron sich was dabei gedacht hat, dass Tiere sterben ohne das gleich ein Boroni geholt werden kann, bleiben wir mal bei kulturschaffenden Wesen stehen, die können zumindest theoretisch einem Borongeweihten Bescheid geben.

Bei kulturschaffenden Völkern sollte es mMn für jeden Boroni eine Pflicht sein, auch Gegner zu bestatten. Jedoch nicht auf Kosten der eigenen Leute. Es muss dann halt ein Abwägen stattfinden. Ist es vertretbar, hier zu bleiben und die eigenen Leute zu gefährden um ein paar Goblins zu bestatten? Wenn nicht, kann man sie mitnehmen um sie später in sichererer Umgebung zu bestatten? Je nachdem wer bestattet werden soll (Volk, Glaubensgruppe, soziale Stellung) ist natürlich mehr oder weniger vertretbar. Im Ernstfall würde ich aber dem Boroni fast immer zugestehen, dass er lieber die Leichen verbrennt als sie so rumliegen zu lassen, weil es zu gefährlich ist, sie langwierig zu bestatten und unmöglich mitzunehmen.
Der dessen Name nicht getanzt werden darf.
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Andwari
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Ungelesener Beitrag von Andwari »

"tierische Seelen" geht ganz schnell in eine Richtung von "heiligen Tieren" usw. - denn normale Nutztiere, Jagdbeute oder gar Schädlinge werden halt nun mal nicht ehrfurchtsvoll bestattet, sondern verwertet und Reste ggf. entsorgt.

Irdisch haben wir keine "anderen Rassen" - d.h. es fällt relativ leicht, die eigene Spezies (Menschen) als prinzipiell kulturschaffend und Tiere als Tiere anzusehen. Die Trennlinie zwischen "kulturschaffend, wenn auch vllt. minderwertig" und "Tier" ist absolut wichtig und wird vmtl. in jeder Kultur scharf gezogen und ggf. überhöht. Insofern ist das DSA-Weichgespüle mit "manche sehen Goblins als kulturschaffend und manche nicht" ziemlich ignorant. Denn man würde eigentlich die eigene Meinung dahingehend gegen anderslautende Ideen aktiv vertreten - es ist halt bedeutend, ob "Tiere" in der Taverne ein Bier bestellen dürfen, das aus demselben Fass wie ich kriegen oder ob sie neben Oma bestattet werden. Da wäre die Ablehnung noch wesentlich krasser als wenn es sich um kulturschaffende Wesen - auch bei Ungläubigen oder als minderwertiger angesehenen Leuten handelt. Der Graf will auch nicht neben dem Gossenstreuner sein Bier trinken oder begraben werden, aber schon zweimal nicht neben einem Stück Schadwild.

Wenn man Goblins als schädliche Tiere ansieht (was ja in einigen Gegenden die vorherrschende Meinung zu sein scheint), würde ich nach der erfolgreichen Jagd mit deren bekanntermaßen zähem Fleisch die Hunde füttern oder das vllt. bei der Armenspeisung vorbeibringen lassen. Was der Abdecker mit dem Fell macht, ist seine Sache (genau wie bei jedem Straßenköter), vmtl. werden da irgendwelche billigen Kleidungsstücke/Schuhe draus, ist ja doch eher schmuddeliger Filz. Aus Knochen, Zähnen usw. kann man vmtl. dasselbe machen, wie aus Wolf, Wildhund o.ä. - Griffe für allerlei Haushaltsgegenstände, Knöpfe, Spielzeug oder einfach Jagdtrophäen. Das sind alles wertvolle Rohstoffe - man wirft in einer Welt, wo die Armen sich über eine gegrillte Festtagsratte freuen, nicht einfach 40 Stein Fleisch oder ein großes Fell weg.
<=> Wenn in der Gesellschaft, die das so macht einer mit "Goblins sind doch kulturschaffend" ankommt, erntet er Widerspruch - nicht nur wegen wirtschaftlichen Interessen, sondern weil er impliziert Kannibalismus unterstellt - was sich zumindest der jagdberechtigte Baron, der gerade 2 Wildschweine und 3 Goblins erwischt hat, wohl kaum bieten lässt.

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Madalena
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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Hesindian Fuxfell hat geschrieben: 20.07.2017 12:17Bei Tieren wäre ich erstmal vorsichtig, sonst müssten Boronis ganz schnell zu Vegetariern oder zumindest Piscariern mutieren. Man kann ja schlecht was essen, was eigentlich begraben gehört, oder? Wenn man es genau nimmt, wäre das Essen sogar Störung der Totenruhe, sofern man ein borongefälliges Begräbnis für Tiere in Betracht zieht. Also eher nicht an beseelt - mit Seele haben alle gefiederten/befellten Wesen - festmachen.
In manchen Kulturen ist es üblich, die Toten zu verspeisen. :censored:

Aber ja, ich würde meine Aussage gerne zu "beseeltem kulturschaffendem Wesen" korrigieren.

Ob Goblins darunter fallen (in den Auge der Boronkirche(n)) ist wahrscheinlich nirgendwo gesetzt, also würde ich empfehlen, diese Frage dem Gruppenkonsens oder dem Spielleiter zu überlassen.
Jede kann maskierte Superheld*in sein. Ihr müsst gar nicht 24/7 bereit stehen oder euer Leben in die Waagschale werfen. Die Maske reicht schon!

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Anpa-Ha
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Ungelesener Beitrag von Anpa-Ha »

Es liegt aber auch daran wie konservativ der jeweilige geweihte ist. Schließlich sind ja auch nur 98% der Praioskirche Fanatiker...
Schließlich geht es immer noch um die Auslegung des jeweiligen Glauben, wobei Tiere hatl vermutlich als treue Gefährten ein Grab (aber auch nicht mehr) bekommen. Wohin gegen ein Goblin der sich für einen langen Freund (in Goblinzeit 2 Wochen) in den Tod gestürzt hat, meinem Boron nach eine Bestattung bekommen. Notfalls auch in seiner Kultur (vllt nicht unbedingt als Schweinefraß), jedoch aber vermutlich kein Grabsegen. Dieser ist mMn vor allem den 12-Göttergläubigen vorbehalten, soll die Nekromantie verhindern und Golgaris weg erleichtern. Aber nur weil ein Grab nicht gesegnet ist, bedeutet es nicht das Golgari es nicht findet.

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