Sinn und Unsinn von aventurischen Religionen

Von A wie Aves bis Z wie Zholvar: Alles über (mehr oder weniger) anbetungswürdige Kräfte und ihr Gefolge.
Rhanaya
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Sinn und Unsinn von aventurischen Religionen

Ungelesener Beitrag von Rhanaya »

Ich argumentiere aus meiner Spieler Sicht.
Rastullah ist einfach zu viel "irdisch" inspiriert und weckt ungute Asoziationen zu einer bestehenden irdischen Glaubensgemeinschaft.
Wobei ich der Redax aus den 80er natürlich keinen Vorwurf daraus stricke, dass sich das zum Schlechten gewendet hat, wer konnte das so ahnen?

Mehr Fantastik als "Wüstengott" hätte und würde ihn ohne Probleme im Spiel halten, ohne diese giftigen Asoziationen.

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Ahnherr derer von und zu Durenald
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Ungelesener Beitrag von Ahnherr derer von und zu Durenald »

Rhanaya hat geschrieben: 13.08.2017 17:20[...]Wobei ich der Redax aus den 80er natürlich keinen Vorwurf daraus stricke, dass sich das zum Schlechten gewendet hat, wer konnte das so ahnen?[...]
... um mich unmißverständlich auszudrücken: Wer gegen das erste weltliche Gebot ("Du sollst nicht töten") der abrahamitischen Religionen verstößt, wendet sich von diesem Glauben ab und wer behauptet, es geschähe in seinem Namen, lästert diesen.

Es hat sich seit den 80ern nichts "gewendet" und viele haben es "geahnt".

Eine rückblickende Literaturrecherche offenbart so einiges (und als Zeitzeuge kann ich darüber hinaus mit Erinnerungen aufwarten).
Man sollte sich aber nicht nur auf deutschsprachige Literatur und "Bild-Formate" beschränken.

Allerdings ist dies tatsächlich nichts, was man der DSA-Redax anlasten kann.

Bestenfalls als durchgängiges Muster klischeehafter Weltvorstellungen:
Güldenland im Westen hinterm Ozean, Riesland im Osten hinterm ehernen Schwert... also bitte!
... ich will doch nur spielen!

Rhanaya
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Ungelesener Beitrag von Rhanaya »

Ich persönlich vermute einfach mal ins Blaue rein, dass die Redax eine Art romantische Vorstellung vom mittleren Osten in die Khom/Tulamidenlande bauen wollte.

So wie sie eben aus den meisten Abenteuerfilmen geprägt ist, die rund um Sindbad, Aladin, Lawrenze von Arabien und böse Wesire und trottelige aber gute Kalifen drehen.
Die AB "Löwe und Rabe" folgen ja diesem Märchenstiel, böser Wesir übernimmt das Kalifat und junger unerfahrener Kalif wird vertrieben und kommt mit Hilfe von Freunden zurück auf den Thron.

Die Sklaverei, Harem und am Ende der befohlenen Tod von Kindern wird da mehr oder weniger zugedeckt, Rastullah wirds richten. Das mag in den 80er schön gewesen sein aber es war einfach zu dicht an der "Realität" um auf Dauer unbeschadet zu bleiben.
Aus gutem Grund hat es ja auch keine katholische Kirche in DSA, auch wenn die Praioten für manche Auswüchse dieser herhalten mussten (Inquisition). Einen alttestamentarischen Gott wollte ich in DSA auch nicht haben, zu blutrünstig.

In einer Fantasy Welt haben "reale" aktive Religionen nichts zu suchen. Das 12 G Pantheon ist ja an das grichische Angelehnt und funktioniert, weil es eben in unserer Vorstellung ein lustiger, streitender, rumhurender Haufen Götter ist, die lieber Trinken und Feiern als mit strafenden Blicken durchs Leben zu rennen, quasi die romatisierte Form der Grichen.

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Farmelon
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Ungelesener Beitrag von Farmelon »

*Einwurf von der Zuschauer-Linie*
Ahnherr derer von und zu Durenald hat geschrieben: 13.08.2017 15:04... und Morgen wird das Mysterium von Kha geretconned. -> ...und dann?
Haben sie schon. Das Mysterium von Kha ist kein ominöses Weltgesetz aus der Urzeit der Schöpfung mehr, über welches sich nicht einmal die mächtigsten Enitäten von Schöpfung und Chaos ohne Folgen hinwegsetzen können. Sondern das Gesetz des Megagottes Kha der als Schildkröte in der ersten Sphäre darüber wacht dass die kleineren Götter, Erzdämonen und andere Unsterbliche nicht zu viel Unsinn mit seinen Sphären/ seiner Schöpfung anstellen. Dann haut die Schildkröte denen nämlich auf die Finger.

Ja, das meine ich ernst und ich versuche hier keinen Scheibenwelt-Witz zu machen.*g*
Zuletzt geändert von Farmelon am 13.08.2017 18:36, insgesamt 2-mal geändert.

Rhanaya
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Ungelesener Beitrag von Rhanaya »

Farmelon hat geschrieben: 13.08.2017 18:30Ja, das meine ich ernst und ich versuche hier keinen Scheibenwelt-Witz zu machen.*g*
Ah, verdammt, ich wollte gerade nach Elefanten fragen.

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Assaltaro
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Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Ist diese Änderung aus der HA?
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Bin ich froh DSA5 zu spielen. Nicht mehr alle Kämpfer waren in der Fasarer Arena!

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Farmelon
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Ungelesener Beitrag von Farmelon »

Genau daher. Ich persönlich ignoriere die HA wo möglich. Aber da es hier um Sinn und Unsinn der aventurischen Religionen geht, das Thema schon auf Retcons, auf Dere wandelnde Götter, direktes Götterwirken und Göttereingriffe gekommen ist, wollte ich es zumindest mal kurz anmerken ehe ich wieder nur stiller Mitleser werde. :)

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Nepolemo ya Dolvaran
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Ungelesener Beitrag von Nepolemo ya Dolvaran »

Rhanaya hat geschrieben: 13.08.2017 18:12
In einer Fantasy Welt haben "reale" aktive Religionen nichts zu suchen. Das 12 G Pantheon ist ja an das grichische Angelehnt und funktioniert, weil es eben in unserer Vorstellung ein lustiger, streitender, rumhurender Haufen Götter ist, die lieber Trinken und Feiern als mit strafenden Blicken durchs Leben zu rennen, quasi die romatisierte Form der Grichen.
Was für ein Blödsinn. Die (DSA 4, präHA) Götter sind sowas von gar nicht wie die Griechisch/Römischen.
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Ungelesener Beitrag von Rhanaya »

Ach nein, was den sonst ?
Wenn man überlegt unter welchem Zeitdruck ano dazumal DSA 1 konstruiert wurde bin ich mir ziemlich sicher, dass man eine Asoziation suchte die sich schnell Anpassen lässt.

Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Der Kern kommt definitiv aus dem klassischen Griechischen Pantheon, und anfangs führten sich die Götter auch so auf - sie erschienen in Abenteuern, verteilten Geschenke (Orklandtriologie), straften Helden (Orklandtriologie), hatten Sex mit Sterblichen... Auch den Kampf der Götter gegen die Titanen hat sich der selige Kiesow nicht selbst ausgedacht. Ist ja keine Schande, und der 12G Pantheon hat sich ja auch weiterentwickelt, so dass er im Guten wie im Bösen durchaus was eigenständiges hat.
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Ungelesener Beitrag von Rhanaya »

Jo,noch ein Schuß Nordische Mythologie und schon hatte man einen Kern der sich selber Weiterentwickelt hat.

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Madalena
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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Die DSA-Götter sind viel weniger "menschlich" als die griechischen Götter. Am Anfang waren sie es noch viel mehr, aber dann wurden sie stärker idealisiert und über menschliche Maßstäbe gehoben.
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Ungelesener Beitrag von Rhanaya »

Ach was die 12 G sind liebenswert, die Party-Schnalle Rahja oder die verrückte TSAusel, zeigen einem doch ständig, das Götter auch Menschen sind, nur...anders.
:Maske:

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Madalena
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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Die DSA-Götter sind "nicht mehr" (also nach DSA4-Setzungen) die, die sich munter durch die zwölf Paradiese vögeln und dabei Nandusse (Nandi? Nandus?) und Swafnirs machen, sondern deutlich mehr von dem Sterblichen entrückt. Aber ist das für diese Diskussion überhaupt so relevant? Ob Religionen "sinnvoll" aus Sterblicher Sicht sind hängt von der sterblichen Sichtweise ab. Und da mag es einem patriarchalisch gesinnten Polygamisten sinnvoller erscheinen, wenn ein Typ mit prächtigem Bart den Harem beherrscht, als wenn viele Einzelne ihr wildes Spiel treiben.

Ich denke, auch die zwölfgöttliche Mythologie wird Halbgötter nicht allein als Produkt alveranischer Schürzenjagd sehen, sondern es etwas verklärter darstellen - aber die populäre, volksnahe Auslegung wird eine andere sein, und erst recht die Außensicht einer anderen Religion.
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Cifer
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Ungelesener Beitrag von Cifer »

Zustimmung zu @Nepolemo ya Dolvaran und @Madalena - die Zwölfgötter und ihre Kirchen waren mal griechisch, haben sich aber deutlich weiterentwickelt. Die von den Kirchen angestrebte Verehrungsform hat zum Beispiel wenig mit der griechischen zu tun: Man verehrt Götter nicht (nur), weil es im eigenen Interesse ist, dass das eigene Schiff nicht untergeht und die Ernte nicht verdirbt, sondern weil es moralisch richtig ist, die Götter zu verehren. Und auch sonst sind Götter viel weniger vermenschlicht. Ihre beschriebene Gefühlswelt ist wesentlich kleiner und bezieht sich meist auf "würdevolle" Emotionen wie Zorn oder Fürsorge, statt dass Travia auf Firun eifersüchtig wird, wenn der mit Meriban rummacht.
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Ardor
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Ungelesener Beitrag von Ardor »

Puh, da ist man mal ein paar Tage nicht online und das Thema explodiert förmlich!
Talasha hat geschrieben: 13.08.2017 14:11
Märzhäsin hat geschrieben: 13.08.2017 13:21 Das Mysterium von Kha ist wie bereits erwähnt sehr schwammig definiert und Phex und Boron haben in mehreren Abenteuern gegen es verstoßen und haben sich mit ihren Anhängern unterhalten.
Haben sie nicht, wurde alles geretconned.
Geretconned wurde AFAIK (bin aber für Quellen hinweise, wenn es dazu konkreteres gibt) das Boron nicht "von Dere herabgestiegen und leibhaftig herumgewandelt" ist, sondern das die Spieler hier einem Avatar von ihm begegnen. Ebenso sind bei der zweiten Dämonenschlacht nicht Praios, Rondra, Ingermm und Efferd von Alveran herabgestiegen, sondern haben Avatare erschaffen. Die Phex-Statue im Abenteur "Orkenhort" bezeichnet sich eben als solche "eine göttlich belebte Statue des Phex" - und wird somit auch als Avatar des Phex interpretiert. Phexens erscheinen in einem der Havena-Abenteuer wird nur in einer Hintergrundgeschichte eines NSCs erwähnte und wurde später nicht aufgegriffen (ich würde hier in meinem Aventurien auch eher von Traumgesichtern ausgehen als von einem Avatar).

Diese Retcon ist nicht gerade neu, sondern stammt AFAIK aus "Kirche, Kulte, Ordenskrieger", also quasi "DSA 3.5".

Das es sich hier um Worte und Botschaften der Götter selbst handelt wird aber meiner Meinung nach nicht in Frage gestellt. Hier fällt mir auch eine Rahja-Erscheinung (belebte Statue wenn ich mich nicht sehr irre) in einem gewissen DSA-Klassiker ein, der im Zuge der G7 weitreichendere Bedeutung erfahren hat.

@Rhanaya : Es ist nicht zu leugnen, dass der Rastullah-Glauben von der Optik an den irdischen Islam angelehnt ist, aber er IST nicht der irdische Islam. Natürlich besteht durch die Anlehnung die Gefahr, dass irdische Assoziationen aufkommen. Ich setze allerdings weder den Islam mit einem Fantasy-Glauben gleich, genau so wenig wie ich 1,5 Milliarden Moslems mit einem vergleichsweise sehr geringen (dafür umso lauteren und gefährlicheren) Anteil an Fanatikern die wieder mal die Religion vorschieben gleichsetze.

@Märzhäsin - da wäre eher das von Dir richtig argumentierte Fehlen karmaler Macht ein Grund Rastullah aus der Spielwelt zu streichen. Warum es das für mich dennoch nicht ist, habe ich - denke ich - hinreichend dargelegt. Kann aber jeden verstehen, für den die harten Crunch-Fakten die Existenz des Rastullah-Glaubens zu unplausibel erscheinen lassen.

Ich bin übrigens sehr froh, das wir von irdischen Religionen und wissenschaftlichen Widerlegungen weg sind. Ich persönlich finde andere Meinungen und Ansichten zu dem Thema zwar durchaus interessant, aber leider - und das ist in der Diskussion sehr schnell zu Tage getreten - ist hier oft sehr schnell der Punkt erreicht, wo eine Seite (im schlimmsten Fall beide Seiten) die absolute Wahrheit zu besitzen glaubt und es nur noch mehr auf eine Belehrung-/Missionierung Ungläubiger/Unwissender hinausläuft. Und es gibt doch so viele schöne DSA-Bezogene Themen wo man auch diese Haltung einnehmen kann, wenn man das unbedingt will (nicht dass das jemals für eine Diskussion förderlich wäre) - da brauchen wir nicht noch leidige irdische Themen auf zu greifen. :)

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Baal Zephon
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Ungelesener Beitrag von Baal Zephon »

Ich persönlich finde die Diskussion über Götter, gerade passive Götter recht interessant.
Es Zeugt meines erachtens von enormer Hybris der Menschheit uns für so wichtig zu halten dass ein potentiell realitätsformendes Wesen dass die uns bekannten Naturgesetze vielleicht festgesetzt hat sich übehaupt unserer Existenz bewusst sein sollte... ich meine realistisch betrachtet ist das Universum nach unseren Schätzungen so enorm groß das wir noch nicht einmal Staubflankerl darin sind.
Anders gefragt: Meint ihr die Atome, Quarks, Neutrinos und sonstigen Teilchen aus denen ich mich zusammensetze sind sich dessen bewusst? Vielleicht verehren sie mich auf ihre Weise... ich bekomme es nicht mit. (Gut, das ist überzeichnet, soll aber die größendifferenzen aufzeigen)

(Übrigens, was die Götterfrage nochmal aufweicht:Wieso sollte sich ein Gott mit Sterblichen beschäftigen? Wieso sollte ein Gott gütig sein? Wenn es solch ein wesen gibt, wieso sollte es dann menschlich denken oder sich überhaupt für uns interessieren? Natürlich heißt das auch dass das anbeten eines solchen Wesen fruchtlos ist, was wiederum keinerlei schluss über potentielle Existenz zulässt und auch nicht weiter führt, zugegeben.)

Ich habe es im anderen Thread geschrieben und ich Schreibe es nochmal, bzgl. der Novadis: Es spielt keine Rolle ob die Entität die sie verehren existent ist oder nicht. Sie nutzen sie als Erklärung für Dinge die sie nicht verstehen (können) und als Legitimation für ihr Handeln ("Diese Heiden schänden unsere heiligen Stätten! Nehmt diese wieder ein!" - Das sich damit ein gesellschaftliches Problem regionaler Überbevölkerung löst und potentiell reiche Beute bedeutet, weil wenn man mal die eigenen heiligen Stätten zurück erobert hat, kann man ja gleich auch örtliche Ressourcen ausnutzen/Plündern... das steht auf einem anderen Blatt)
Das Geweihte anderer Götter Wunder wirken können... so what? Deren Götter haben ihre Kräfte von meinem Gott (evtl. gestohlen), was soll ich mich mit den Zwischenhändlern abgeben... vor allem wenn diese ihre Kräfte einsetzen um die vom Alleinen gesetzten Naturgesetze zu verdrehen und zu brechen? Sie zerstören die natürliche (Rastullah gewollte) Ordnung der Welt, wenn sie Stürme aus dem Nichts rufen, an sich totgeweihte wieder allen gewöhnlichen gesetzmäßigkeiten ins Leben zurück holen. (Aortenruptur ist mit rechtzeitigem Heilsegen oder Balsam kaum ein problem) Somit könnte man auch die ablehnende Haltung gegen Magie verstehen.
Die sogennante Gehirnwäsche, kann man auch als Erziehung bezeichnen... sie wurden so erzogen und haben eine Antwort auf alle Fragen. Das Einzige was wirklich unlogisch ist, sind die teilweise sehr unlogischen Gebote, wo zumindest ein guter Teil der ursprünglichen Abrahamitischen Religionen einfach Ordnungs und Gesellschaftserhaltend wirken (Nicht töten, Nicht Stehlen, Nicht mit dem Partner eines Anderen Verkehren um die Frage wer sich um das Kind kümmern soll zu vereinfachen) Die könnte man wirklich weg lasse oder durch sinnigere ersetzen.
Die kraft des eigenen Gottes: Kein anderes Volk gedeiht in dem lebensfeindlichen Umfeld der Khôm so gut wie die Novadi... sie haben sich eine extreme Nische ausgesucht und gemeistert, natürlich sind sie ihrer Meinung nach erwählt... und ihrer ansicht nach ist es Rastullahs Lohn wenn sie Erfolg haben (Dass das einfach das ergebnis aus dem richtigen Verhalten ist, ist zweitrangig weil sie es in ihrem Verständnis ohne das Wohlwollen des All-Einen nicht schaffen würden)

Meiner Ansicht nach haben wir was die 12 Götter (Und andere Karmalspender angeht ) eine recht gut gelungene Mischung aus Vermenschlichung und Verkörperung von höheren Prinzipien. Ein paar Götter sind eher distanzierter und interessieren sich weniger für Menschen/Kulturschaffende (Firun, Efferd) andere mehr (Rahja, Phex).
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Herr der Welt
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Ungelesener Beitrag von Herr der Welt »

... und Morgen wird das Mysterium von Kha geretconned. -> ...und dann?
Dann können wir uns darüber unterhalten, wie die Götter dann (wenn es soweit ist) dargestellt werden.
Bis dahin sollten wir dabei bleiben, wie die Götter jetzt dargestellt werden. Und dafür ist selbstredend die jüngste Darstellung die relevante. Das kann die H.A. sagen, deren zweite, redigierte Auflage aber ausdrücklich auf die innerweltliche Perspektive verweist, wohingegen "Einige redaktionelle Überlegungen" aus WdG 14 klar als heterodiegetisch markiert sind. Dass es sich um nur um einige handeln, negiert einen Vollständigkeitsanspruch, aber nicht das, was dasteht. Und dass es Überlegungen sind, spricht höchstens gegen eine systematische Darstellung, negiert aber auch nicht, was dort gesagt wird.
Das Argument, dass Götter zu verschiedenen Zeiten in der DSA-Editionsgeschichte verschieden dargestellt wurden, ist überhaupt nicht gegen aktuelle Darstellungen oder deren Gültigkeit zu wenden. Es handelt sich um eine gewöhnliche diachrone Entwicklung, innerhalb dessen Kontinuitäten auch rückwirkend sind. So wurden manche Untote etwa rückwirkend als Verlorene erklärt, nachdem man das Konzept erdachte hatte. Göttererscheinungen lassen sich als Alveraniare deuten. Für die betroffenen SC ändert sich nichts. Es gibt bestimmt genug Leute, die sich einbilden, irgendeinen Gott schon mal persönlich getroffen zu haben, egal ob das in Wahrheit eine alternative Erscheinung oder eigene Gestaltwahrnehmung war.
Ich verstehe einfach den Ansatz nicht, warum man Götter in möglichst enge Regelkonzepte zwängen will.
Ich entsprechende Erzähl- und eben auch Spielkonventionen schon knapp angesprochen. Eine Welt, in der die Götter alles können und die Sterblichen kraft eigener Entscheidung und (freier) Handlungen nicht mindest das Zünglein an der Wage sind, ist uninteressant. Götter unterliegen folgerichtig irgendeiner Beschränkung: Sie sind lediglich sehr machtvolle Wesen (ggf. können Sterbliche auch sog. Götter werden), es existiert ein Gegenpart im ungefähren Machtgleichgewicht, so dass sich die sterblichen Aktuere im Demarkationsbereich aufhalten, sie sind durch irgendeine Gesetzmäßigkeit in ihrem Wirken auf die Welt eingeschränkt, so dass das sterbliche Wirken eine notwendige Ergänzung oder einen Konterpart darstellen kann, etc. Es geht nicht um konkrete Regelkorsette, sondern um ganz allgemeine Gesetzmäßigkeiten.
Hier lässt sich auch die Diskussion über natürliche Götter in fiktiven Welten inkludieren: Gesetze bilden die natürliche und gleichsam erzählerische Ordnung für die Welt. Bei DSA ist das etwa das Myserium von Kha, was diese Funktion jedoch nicht unbedingt befriedigend erfüllt, weil es sehr schwammig ist. Wann und in welchem Rahmen sind Große Wunder denn möglich, was sind die Konsequenzen? Wir haben als Beispiel nur die Kataklysmen vergangenen Götterhandelns sowie einige direkte Eingriffe in jüngerer Zeit, aus denen man induktive Schlüsse ziehen kann (welche ja keineswegs zwingend sind). Gerade die Wunder seit der G7 legen einen gewissen Gleichgewichtsgedanken nahe, da alle göttlichen Wunder im zeitlichen sowie konditionalen Zusammenhang mit dem Wirken dämonischer Kräfte insbesondere denen der Dämonenkrone bzw. der Splitter standen, also wahrscheinlich nicht zufällig, dann und wenn solche Kräfte wirkten, sich ereigneten.
Eine Setzung - wie wir sie bspw. verwenden -, nach der z.B. stärkeres göttliches Wirken dämonische Reaktionen ermöglichen und umgekehrt, hat recht klare erzählerische Weiterungen, ohne dass das in eine konkrete Formel gegossen werden muss.

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Madalena
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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Baal Zephon hat geschrieben: 14.08.2017 11:58Das Einzige was wirklich unlogisch ist, sind die teilweise sehr unlogischen Gebote, wo zumindest ein guter Teil der ursprünglichen Abrahamitischen Religionen einfach Ordnungs und Gesellschaftserhaltend wirken (Nicht töten, Nicht Stehlen, Nicht mit dem Partner eines Anderen Verkehren um die Frage wer sich um das Kind kümmern soll zu vereinfachen) Die könnte man wirklich weg lasse oder durch sinnigere ersetzen.
Dahingehend wurde der Rastullahglaube bereits etwas entschärft: In DSA3 stand in den Auszügen aus den 99 Geboten noch etwas von "sich der Sanftmut befleißigen", und an anderer Stelle "niemals seinen Zorn hemmen", das fand man wohl damals witzig. Trotzdem sollte man da noch etwas nachbessern, und manche Gebote innerweltlich besser erklären als "verrückter Gott will es halt so" - eine Begründung warum das zum damaligen Zeitpunkt soziologisch Sinn ergab (und vielleicht sogar Ausgangspunkt theologischer Debatten sein könnte, ob die Regeln mittlerweile anders auszulegen sind).
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Rhanaya
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Klar ist er nicht der Islam, nur eben für meine Geschmack zu dicht dran.

Wenn im Zuge der neuen AB, Rashtul seinen großen Auftrit hat und auf einmal Geweihte bekommt die Wüstenwind und Sandburgen beschwören können, die die nächste Oase auffinden können usw., solange es Bedingungen gibt die sie an die Khom und nähere Umgebung binden, kann ich gut damit leben.
Im Gegenteil ich finde es sogar besser, weil sich Rashtul dann in den Götterreigen besser einfügt. Mit speziel Wüstengebundenen Mirakel/Wundern kann man auch einfacher erklären warum die Novadis in der Wüste herrschen und auch kein Praiot trotz gleisender Sonne dagegen ankommt.

Wenn man dann noch den Chauvinismus runterbricht und die 99 Gebote als Misinterpretation zusammenstreicht, dann wird auch für mich der Novadi spielbar.

Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Rhanaya hat geschrieben: 14.08.2017 12:14Wenn man dann noch den Chauvinismus runterbricht
Wenn man beim Novadi den Chauvinismus und den All-Einen rausnimmt, dann hat man den Khunchomer Weichspül-Tulamiden und kann ihn gleich ganz abschaffen. 1001 Nacht funktioniert dann auch nicht mehr, denn warum sollte es bei Gleichberechtigung Harems geben? Aranien ohne Matriarchat ist auch nicht mehr Aranien sondern Mittelreich mit mehr Sonne. Brauchen wir jetzt unbedingt auch Orkkriegerinnnen, Männliche Amazonen, Zwergenamazonen und männliche Goblinschamanen?
Ich hab nichts dagegen, die 99 Gebote weniger Slapstickhaft zu gestalten, aber wenn man den Kern - bei den Novadis wilde, patriarchalische, streng monotheistisch fromme Wüstensöhne - aus einem Setting rauslöscht, kann man es auch gleich ganz abschaffen. Überall Mittelreich mit mehr oder weniger Sonne wäre irgendwie fad.
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Ungelesener Beitrag von Rhanaya »

Jadoran hat geschrieben: 14.08.2017 12:38wilde, patriarchalische, streng monotheistisch fromme Wüstensöhne
Na ich hoffe doch die Novadis haben etwas mehr als das zu bieten.
In Andergast hat das auch funktioniert
Harems kann es ja trotzdem geben, wirtschaftliche Not, Polygamy und Sklavenhaltung ala Al'Anfa reichen doch als Argument um sich so einen Frauenstall zu halten.

Chauvinismus ist halt blöd zu spielen wenn man noch Mitspielerinen mit Heldinen dabei hat.

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Ahnherr derer von und zu Durenald
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Ungelesener Beitrag von Ahnherr derer von und zu Durenald »

@Herr der Welt Da ergibt sich nur ein Problem.

Wenn man alles so stehen ließe, wie Du es gerade beschreibst, sind die Götter keine Götter mehr,
nur noch "Gute Erzdämonen".

Die einzige verbliebene "echte Gottheit" ist Kha - Aventurien ist also Monotheistisch.
... ich will doch nur spielen!

Ardor
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Rhanaya hat geschrieben: 14.08.2017 13:03 Chauvinismus ist halt blöd zu spielen wenn man noch Mitspielerinen mit Heldinen dabei hat.
Keine Frage. Wobei ich das für eine weniger unüberwindbare Hürde halte, als z.B. (Achtung: Extrembeispiel!) ein Praiot und ein Brabaker Dämologe in einer Runde.

Ich finde es - im Gegenteil- durchaus reizvoll hier eine langsame Annährung auszuspielen. Anfangs ist die Tatsache der Gleichstellung der Geschlechter im großen Teil Rest-Aventuriens etwas, was der Novadi (da in der Minderheit) nur zähneknirschend akzeptieren wird. Streng dreinblicken, "Vergibt mir, den ich habe gesündigt"-murmeln und klassische "Frauen nach hinten - es kommt zum Kampf. Da können wir Euch nicht brauchen"-Rufe. Nach und nach wird der Novadi es lernen damit umzugehen, das Frauen hier (im Rahmen der Standesgesellschaftlichen Beschränkungen, als je nach SO) hier alles dürfen, sondern es auch noch können und sein Weltbild danach adaptieren müssen.
Ebenso verhält es sich mit Gewiehten und Mirakeln.

Macht beileiben nicht jeden Spaß und es macht - je nach Spielstil - womöglich auch Sinn mit der restlichen Runde abzuklären, ob sie - außerhalb einer eventuellen Themen-Kampagne - einen Novadi in der Runde wollen. Das gilt aber noch mehr für (meiner Meinung nach abseits bestimmter Regionen sowieso überhaupt nicht spielbaren) wirklichen Exoten wie Orks, Goblins, Achaz etc.

Diverse Barbarenvölker sind z.B. innerhalb der mittelreichischen Gesellschaft auch nicht leicht zu handeln. Meiner Meinung nach ist da ein Novadi nicht schwieriger, aber eine outgame Abstimmung mit den anderen Spielern ist da immer anzuraten.

Die meisten Heldencharakteren sollten - zumindest in der klassischen Zwerg-reist-mit-Elf-horasischen-Krieger-und-tulamidischen-Phexgeweihten-Runden - immer eher umgängliche und relativ liberale Vertreter ihres Zweiges sein und sich hier die schärfste Auslegung der 99-Gesetze zu nehmen um nur maximal GP für den Nachteil zu generieren macht sicher für einen Novadi in gemischter Runde keinen Sinn. Einen konsequent gespielten Kasimiten halte ich z.B. auch nicht wirklich für sinnvoll.

Wie gesagt: verstehe gut wenn jemand keinen Novadi oder Mit keinen Novadi-Charakter in der Gruppe spielen will. Aber dass sie gar nicht sinnvoll spielbar sind sehe ich nicht so.

Rhanaya
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Ungelesener Beitrag von Rhanaya »

Gute Idee, nur so eine Entwicklung dauert dann doch eher Jahre den Tage und ob meien Mitspieler soviel Geduld mitbringen?

Das macht ja auch einen Praioten vor der Quanionsqueste so schwer spielbar.
Zuletzt geändert von Rhanaya am 14.08.2017 13:44, insgesamt 1-mal geändert.

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Freibierbauch
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Sinn und Unsinn von aventurischen Religionen

Ungelesener Beitrag von Freibierbauch »

Rhanaya hat geschrieben: 14.08.2017 13:03Chauvinismus ist halt blöd zu spielen wenn man noch Mitspielerinen mit Heldinen dabei hat.
Eine Amazone ist auch blöd zu spielen, wenn man noch männliche Spieler mit männlichen Helden dabei hat. Ein Praiot ist auch blöd zu spielen, wenn man noch irgendwas Vernunftbegabtes dabei hat, ein Achaz ist blöd zu spielen, wenn man noch einen Tulamiden oder einen Zwergen dabei hat usw. Das lässt sich immer fortsetzen. Man findet bei jedem Charakterkonzept den Gegenpart, mit dem man nur schwer in einer Gruppe spielen kann. Das gehört für mich zu DSA dazu und ist halt Teil des Systems.
Ich fand es schon immer toll am Setting, dass es so eine vielfältige Welt, in der es auch so "extreme" Heldentypen gibt, ist. Wenn man alle Ecken und Kanten abschleift, ist es halt kein Aventurien mehr.

Rhanaya
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Sinn und Unsinn von aventurischen Religionen

Ungelesener Beitrag von Rhanaya »

Jo, wenn ihr Konfliktgruppen spielen wollt und könnt. Ich bevorzuge dann doch eher Zusammensetzungen die die Gruppe sich mehr mit dem AB als mit sich selbst beschäftigen lässt.

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Madalena
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Sinn und Unsinn von aventurischen Religionen

Ungelesener Beitrag von Madalena »

Zur Abwechslung kann es in meinen Augen schon reizvoll sein, mit Geschlechter-Chauvinismus zu spielen, auch als weiblicher Charakter. Aber das wohl höchstens als gelegentlich gespielter SC oder für einzelne Abenteuer - auf Dauer wäre es eher ermüdend. Umgekehrt kann es auch spannend sein, wie ein(e) Novadi sich weiter entwickelt und aus einer patriarchalischen Grundhaltung seinen Umgang mit den emanzipierten Mittelländern findet. Vergleichbares halt auch für jede andere Form von Vorurteilen (Brobim, Zwerge und Elfen, Männerfeindlichkeit, ...)

Letztlich machen ja grade Konflikte und Widersprüche sehr viel rollenspielerischen Charme aus - aber nicht dann, wenn sich die immer gleichen Szenarien dauernd wiederholen. Was gefällt muss man natürlich immer mit der ganzen Gruppe abklären.
Jede kann maskierte Superheld*in sein. Ihr müsst gar nicht 24/7 bereit stehen oder euer Leben in die Waagschale werfen. Die Maske reicht schon!

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Ahnherr derer von und zu Durenald
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Sinn und Unsinn von aventurischen Religionen

Ungelesener Beitrag von Ahnherr derer von und zu Durenald »

... oder man besinnt sich darauf, daß dies ein Rollenspiel ist, der Hintergrund nur der Hintergrund und der Charakter in Gruppen- und SL-Absprache eben die große Ausnahme (oder eine von vielen Ausnahmen).

Es gibt kein echtes Problem, wenn das Novadimädel sich heimlich mit Papas Säbel die Haare abgeschnitten und dessen bestes Pferd geklaut hat - nur Gesucht I. Aber nach Keft will die eh nie wieder - alles Idioten da!.

Gerade die nicht im Hintergrund gefangenen Charaktere haben oft eine sehr gute Motivation, sich auf Abenteuerfahrt zu begeben.
... ich will doch nur spielen!

Ardor
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Sinn und Unsinn von aventurischen Religionen

Ungelesener Beitrag von Ardor »

Rhanaya hat geschrieben: 14.08.2017 13:43Gute Idee, nur so eine Entwicklung dauert dann doch eher Jahre den Tage und ob meien Mitspieler soviel Geduld mitbringen?

Das macht ja auch einen Praioten vor der Quanionsqueste so schwer spielbar.
Bezüglich Entwicklung: kommt darauf an, wie oft ihr spielt. Bei der Häufigkeit meiner Runde, ja da sinds wirklich irdische Jahre. Bei wöchentlichen Treffen und in Anbetracht dessen, das (also zumindest bei uns) ja In-Game-Zeit nicht 1:1 ausgespielt wird sondern oft Monate zwischen den Abenteuern nicht bespielt sondern erzählerisch abgehandelt (und z.B. Talente gesteigert) werden kann man so eine Entwicklung ja auch in Zeitraffer ablaufen lassen, ohne das es unplausibel wird. Aber ja: ist ein langsamer Prozess.

Parioten würde - wie schon mal erwähnt - auch vor der Quanionsqueste zu großen Teilen pragmatischer und weniger fanatisch darstellen, als dies durch einzelne Autoren passiert ist. Aber ein schwieriger Fall bleiben sie immer noch. Und permanent als Abenteuerer durch die Gegend ziehend finde die Geweihten vieler Götter -und Praios fällt da auf jeden Fall mit rein - ohnehin nicht plausibel. Von dem her wäre sogar ein Novadi leichter ;-)

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