Die gehäutete Schlange

Der Plot will es! Diskussionen und Anregungen zu offiziellen und inoffiziellen Abenteuern.
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Jadoran
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Die gehäutete Schlange

Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Heute habe ich (meinen letzten) AB bekommen und dabei auch das oben genannten Abenteuer aus der Feder von Michael Masberg. Eigentlich ist es mehr ein Szenario als einausgearbeitetes Abenteuer...
Da man kaum rezensieren kann, ohne über den Inhalt zu reden, markiere ich meine Punkte im Ausgangspost entsprechend.

Es sind einige handwerklich unerfreuliche Mängel darin.
Meisterinformationen: Gleich am Anfang: Eine brennende Scheune mit einzelnen Eimern Wasser löschen? Ernsthaft? Eine kurze 5-Minuten Recherche über mittelalterliche Brandbekämpfung hätte geholfen: Das Dach mir Feuerhaken runterreissen, Eimerkette organisieren, nasse Tücher gegen den Rauch, Scheuneninhalt bergen etc.
Der Mord an Melchior, das Ergbnis einer halbjährigen Infiltration, war offenbar das Werk eines Dilettanten, der sich dabei von mehreren Leuten beobachten liess.
Das Vorgehen von Unterweltschlägern ist als "Einstreuprügelei" gebracht und wirkt sehr unglaubwürdig. X+1 Räuber greifen mit Knüppeln und maximal Dolch X Helden an. Es würden wohl eher X Räuber warten, bis sie 1 oder maximal 2 Helden allein abpassen können... Von der Eskalation, wenn sie die Schläger abwehren, ganz zu schweigen.


Die Auftragsmotivation ist sehr schwach:
Meisterinformationen: Der Auftrag an die Helden - die sich noch kaum kennen und gerade einen Brand bekämpft haben - von einer allein reisenden Wildfremden ausgesprochen. Sie sollen einen flüchtigen Mörder ergreifen. Beweise? Ihr Wort. Belohnung: Nada. Ein klarer Fall von: "Offenbar ist das das Abenteuer, also tun wir es." Die Helden beginnen also als Vigilanten oder Kopfgeldjäger. Warum die Auftrageberin nicht mit weiteren Zeugen unterwegs ist, um in Vinsalt Klage zu erheben sei auch dahin gestellt. Die Helden haben - ganz klassisch - erst einmal keinerlei Legitimation für ihre Ermittlungen.
Ein sehr typischer Verlauf.
Meisterinformationen: Die Helden kommen selbst unter Verdacht (wobei der Grund dafür erfreulich solide und glaubwürdig ist). Das soll sie dazu bringen, den eigentlichen Mörder zu suchen. Das die Garde im Zweifelfalls die Helden einfach einsperren und getrennt verhören wird, bis sie von Schuld oder Unschuld überzeugt sind, ist offenbar nicht bedacht. Auch muss sich der Meister selbst ausdenken, wie die Helden die Garde wieder loswerden.
Den ganz oben kriegt ihr nicht:
Meisterinformationen: Die Auftraggeberin des Mordes bleibt für die Helden unerreichbar. Sie wird zwar zum Rücktritt gezwungen, aber das ist es auch schon.
Es gibt eigentlich keinen Beweis gegen sie. Selbst Sayodir ist - so wie das Abenteuer geschrieben ist - für seine Aufstachelung von Pienos Mörder nicht zur Rechenschaft zu ziehen. Im Zweifelsfall hebt er die Hände und sagt: "Was wollt ihr? Ich habe Ludolf nur gesagt, was Pieno über seine Mutter rumposaunt hat. Seid wann ist das strafbar?" Somit endet hier eigentlich die Kette zu Arba. Diese hat es auch gar nicht nötig, den Helden Rede und Antwort zu stehen. In meinen Augen ist das die größte Schwäche, denn Sayodir ist nach aventurischem Recht kein Mörder und hat nicht wirklich was zu befürchten. Dementsprechend gibt es eigentlich auf keine Belastung von Arba mehr, weshalb diese auch eigentlich nicht zurücktreten müsste - der einzige, der sie belasten könnte (Pieno) ist tot.


Es sind wenige Illustrationen dabei, aber keinerlei Pläne, und die Illustrationen sind auch nicht gerade ideal, um sie Spielern für einen "NSC-Eindruck" zu zeigen.

Mein Fazit: Man kann damit arbeiten, und für viele Gruppen, die einfach brav den Hook wie ein gelbes Ausrufungszeichen über dem Questgeber schlucken und sich auf die Socken machen, ist es sicher ganz nett. Insofern für einen Con-1-shot ein taugliches Werk mit 08/15 Story, aber nichts, womit man eine mitdenkende Spielergruppe mehrere Abende fesseln kann. Für etwas, was Geld kostet (und das tun dies Abenteuer ja) stören die in meinen Augen extrem schwache Motivationskette und die handwerklichen Mängel zu stark. In Zeiten von Wiki sind viele Recherchen, für die man früher eine solide Bibliothek und Zeit zum schmökern brauchte, in 5 Minuten gemacht. Der Author ist ja auch ein alter Hase, der wissen müsste, was im Horasreich als Mord betrachtet wird und was nicht. Und Leute, die es nachweislich besser können, beurteilt man halt kritischer als erste Gehversuche von Anfängern.
Zuletzt geändert von Jadoran am 03.12.2015 11:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Erdoj Hurlemaneff
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Re: Die gehäutete Schlange

Ungelesener Beitrag von Erdoj Hurlemaneff »

War ja auch zu erwarten, wenn alle 2-3 Monate ein spielbares Abenteuer herauskommen soll....
Für so eine Anforderung muss man schon nen eigenen Autoren anheuern, der sich nur um die Heldenwerk-Abenteuer kümmert.

Engor
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Re: Die gehäutete Schlange

Ungelesener Beitrag von Engor »

Jadoran hat geschrieben: Mein Fazit: Man kann damit arbeiten, und für viele Gruppen, die einfach brav den Hook wie ein gelbes Ausrufungszeichen über dem Questgeber schlucken und sich auf die Socken machen, ist es sicher ganz nett. Insofern für einen Con-1-shot ein taugliches Werk mit 08/15 Story, aber nichts, womit man eine mitdenkende Spielergruppe mehrere Abende fesseln kann.
Nach dem ersten Durchlesen stimme ich zu, dass sehr vieles eher grobmaschig beschrieben ist, die gesamte Hintergrundgeschichte verlangt eigentlich nach einem deutlich seitenstärkeren Band.
Allerdings liegt dein Fazit eigentlich genau in dem Bereich, in dem sich die Heldenwerk-Abenteuer auch einreihen sollten. Hier soll jeweils eine überschaubare Geschichte erzählt werden, die sich an maximal 1-2 Spieleabenden erleben lässt. Für längere Plots sind die regulären Kaufabenteuer angedacht, die zwar mittlerweile im Umfang auch deutlich gestutzt sind, aber immer noch genügend Platz für komplexere Hintergrundgeschichten und Handlungen haben.
In "Die gehäutete Schlange" wird ja nur eine kleiner Teil einer größeren Ereigniskette beschrieben, anders als im von dir beschriebenen Umfang ist es auch nicht gedacht.

Benutzer 9769 gelöscht

Re: Die gehäutete Schlange

Ungelesener Beitrag von Benutzer 9769 gelöscht »

Erdoj Hurlemaneff hat geschrieben:War ja auch zu erwarten, wenn alle 2-3 Monate ein spielbares Abenteuer herauskommen soll....
Für so eine Anforderung muss man schon nen eigenen Autoren anheuern, der sich nur um die Heldenwerk-Abenteuer kümmert.
Die Aussage wundert mich etwas. Aus welchen Erfahrungswerten genau schließt du das? Das sind letztlich nur 6 Abenteuer im Jahr, die nichtmal halb so lang sind wie die Anthologie-Abenteuer unter DSA 4.
Solange solche Anthologien damals herauskamen, waren es pro Jahr etwa 2-4 Bände mit jeweils 4 Abenteuern. Macht jährlich also 8-16 doppelt so lange Abenteuer pro Jahr statt der nun genau 6 halb so langen der Heldenwerk-Reihe.

Wenn man dazu noch bedenkt, dass es zuletzt immer weniger Anthologien gab, da Einzelabenteuer und Kampagnen offenbar beliebter sind, und nun mit den kleineren DSA 5 Formaten (48 oder 64 Seiten statt 128+) solche Anthologien zugunsten von Einzelabenteuern nochmals seltener werden dürften, dann ersetzen die Heldenwerk-Abenteuer gewissermaßen die Anthologien.

Eigentlich bindet die Heldenwerk-Reihe also weniger Autoren als die Anthologien "damals". Dazu kommt, dass es eine kleinere Hürde ist, ein Abenteuer mit etwa 50.000 Zeichen (Heldenwerk) zu schreiben statt eines mit 100.000 - 120.000 (Anthologien).

Was jetzt die kontinuierliche hohe Qualität angeht, ist das wohl genau wie bei den Anthologien so, dass nicht jedes Abenteuer gleich gut ankommt und - wie immer - natürlich auch Geschmackssache ist. Die gehäutete Schlange habe ich noch nicht gelesen, deshalb enthalte ich mich da. Das oben ist eher eine allgemeine Anmerkung.

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Erdoj Hurlemaneff
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Re: Die gehäutete Schlange

Ungelesener Beitrag von Erdoj Hurlemaneff »

Mit dem aktuellen Plan müssen sie aber jeden 2. Monat ein solches Abenteuer rausbringen.

Vorher war es ein können.

Die Anthologie-Abenteuer waren meist auch über einen längeren Zeitraum geschrieben/gesammelt (je nachdem, ob es für Ulisses kostenlose Wettbewerbs-Abenteuer waren oder nicht).

Jetzt muss man sowohl an Hintergrund-Bänden, als auch an Regelerweiterungen und Abenteuern schreiben. Und das alles noch ziemlich zügig, da die Spielerschaft ja nicht ewig auf Regelerweiterungen warten möchte...

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BenjaminK
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Re: Die gehäutete Schlange

Ungelesener Beitrag von BenjaminK »

Wäre der Thread nicht besser in Huldigung und Häme aufghoben?

Aber davon ab ist der Unterschied doch der, dass es verschiedene Wege zur Publikation gibt. Die "damaligen" wurden doch nach der Kapazität und der Lust der Autoren angekündigt. Vielleicht im Hintergrund mit einer durch den Verlag gesteuerten Quote pro Jahr o.Vgl., wobei natürlich derjenige, der vom Schreiben leben will auch entsprechend viel schreibt. Hypothetisch gesprochen; Wenn ein Schreiberling gerade von der Muse geknutscht wurde, dann konnte er sich Ideen etc. pp. und vielleicht auch schon fertige Manuskripte in die Schublade legen oder gleich raushauen und in hoher Frequenz veröffentlichen. Wenn er dann mal ein halbes Jahr von der Muse aus dem Schlafzimmer aufs Sofa verbannt wurde, dann war das eben eine Durststrecke. Im Mittel wird also alles fertig, aber die Interwalle bestimmen sich durch des Autors Musenküsse.

Wenn die Veröffentlichung allerdings an Termine von etwas an anderem gebunden ist, dann muss es fertig sein, wenn das andere veröffentlicht wird. Man kann einen Regionalband vielleicht noch einmal 2 oder 3 Monate zurück halten, obwohl er schon angekündigt ist, weil das dazugehörige Anthologieabenteuer noch nicht soweit ist. Man kann auch den Magieband vielleicht zurück halten, weil ein entsprechendes Begleit-abenteuer noch nicht so weit ist, aber man kann nicht eine regelmäßig und in festgelegten Interwallen erscheinende Zeitung aufhalten weil die Beilage noch nicht fertig ist.

Damit ergibt sich also ein Zugzwang, der zusätzlich zu allen bisherigen Optionen entsteht. Ja, ich finde, bei kreativen Tätigkeiten kann so ein Zugzwang auf die Qualität schlagen - kann, nicht muss.

Edit:
Ein Indiz kann zB sein, dass in Firun wählt die Legitimation von Anklage, Verteidigung gegen solche und rechtliche Zuständigkeiten Teil der Abenteuerlösung sind. Hier wird genau dieses beanstandet, obwohl der Autor das bereits einmal zu (meiner) vollsten Zufriedenheit gelöst und thematisiert hat.
Leitet gerade;
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Re: Die gehäutete Schlange

Ungelesener Beitrag von Keideran Labharion »

Huhu!

Zum Allgemeinen und zum Konkreten mag ich doch ein paar Dinge sagen.

Erstmal zum Allgemeinen, also vom Großen zum Kleinen oder mit diesem Thread gesprochen: von unten nach oben. :)

Es gibt immer noch Abenteuer auf Autoreninitiative. Das Heldenwerk ist dahingehend anders, dass es feste Slots hat (alle zwei Moante zur Botenausgabe) und diese auch gefüllt werden müssen. Es ist daher schon verbindlicher als es bei anderen Abenteuerpublikationen der Fall ist. Sicherlich gibt es Zugzwang, der aber a) nicht schädlich sein muss und b) ein Zwang ist, auf den ein Autor sich auch einlässt, wenn er eine Zusage macht. Gerade der letzte Punkt sollte doch irgendwie zum Selbstverständnis der schreibenden Zunft gehören. (Sagt der Mann, dessen zweiter Romane vier Jahre auf sich warten ließ, aber, ähm, das hatte andere Gründe. :ijw: ) Oder anders: Auch alle anderen Publikationen haben eine Deadline, die eingehalten werden sollte. Klappt nicht immer, aber per se unterscheidet sich das Heldenwerk da nicht von jeder anderen Publikation.

Die gehäutete Schlange hat eine spezielle Genese. Die Idee dazu ist schon älter und wurde von mir bereits auf Tableau gebracht, bevor es das Heldenwerk gab und war ursprünglich als Botenszenario gedacht – also mit seeehr viel weniger Umfang. Als es dann hieß, dass der Bote sich wandelt und es das Heldenwerk geben wird, habe ich angeboten, es als 16-Seiter zu schreiben, was auch deutlich mehr Sinn macht. Ein Zwang war gar nicht gegeben und ich bin recht glücklich, dass es a) angenommen wurde und b) der Zeitrahmen zu meinen sonstigen Verpflichtungen passte.

Nun zum Kleinen, vor allem zu Jadorans Kritik, mit viel MI.
Vorweg: Es ist ein Kurzabenteuer mit hohem Meisteranspruch. Sprich: Vieles ist umrissen und entsprechend der Natur des Formats der tieferen Ausgestaltung durch Meister und Helden überlassen – ja, der Meister darf sich sogar Dinge selbst ausdenken. Das ist aber erstmal nicht verwerflich, ich selbst als Meister weiß um die Arbeit, die ein Kurzabenteuer mit sich bringen kann. Alle Optionen kann man gar nicht anführen, muss man mMn aber auch gar nicht. Vielleicht haben wir da schlicht eine unterschiedliche Auffassung, die ebenso legitim ist, wie alles, was den Helden einfällt und Sinn macht. Als Meister habe ich mich an so etwas noch nie gerieben und bin da recht gelassen.

Meisterinformationen: Den Brand löschen: Das, was du anführst, können die Helden alles machen – generell ist den besseren Ideen der Helden immer Vorrang zu geben, ich denke, das muss man nicht extra ausführen. Aber zumindest die Testrunde hat sich an dem vorgeschlagenen Weg nicht gestört. Mag sein, dass diese Spieler in dieser Sache so beschränkt sind wie der Autor. Egal. Es hat trotzdem Spaß gemacht.

Meisterinformationen: Der unglückliche Mord an Melchior: Ja, Meisterinformationen: der Mörder Pieno baut Mist – das hat er schon vorher in seinem Leben gemacht. Dazu befindet er sich in einem gewissen Dilemma: Es geht nicht so leicht von der Hand, wie er sich gewünscht hatte. Das ist menschlich und auch so gewollt. Ich finde es zumindest reizvoller als eine perfekte Tat.

Meisterinformationen: Unterweltsschläger: Ja, es ist eine dieser generischen Szenen, die man optional verwenden kann – aber nicht muss oder auch abwandeln kann. :) Außerdem: Meisterinformationen: Sie müssen nicht raffiniert sein. Eine Bande Haudraufs, die sich den Helden überlegen fühlt, kann schlicht phantasielos genug sein, um es auf die klassische Art zu machen. Ich verstehe nicht ganz, warum das zum Haareraufen ist.

Meisterinformationen: Auftrag: Hier frage ich mich, ob du das Abenteuer gründlich gelesen hast. Es gibt Meisterinformationen: eine Belohnung: wahlweise Wissen (sehr hesindianisch und passend zu dem Background der Auftraggeberin) oder 15 Dukaten. Und zudem sagt das Abenteuer explizit, dass Meisterinformationen: Elysia einen sehr persönlichen Bezug zum Toten und seinen Mörder hat und es Lynchmobtendenzen in ihrer Gemeinschaft gibt, die sie erschrecken, weswegen sie alleine unterwegs ist. Außerdem kann sie optional die Helden begleiten, womit sie direkt eine Zeugin an der Seite haben – dies ist dem Gusto des Meisters überlassen.

Meisterinformationen: Verdacht gegen die Helden: Freut mich, dass dies solide ist. :) Und ja, es ist ein klassischer Twist, der nicht zwingend notwendig ist, aber die Motivation vertiefen kann. Und natürlich könnte Meisterinformationen: die Garde die Helden einsperren und verhören – etwas, was auch viel Unmut erregen würde :wink: –, aber es ist ja nicht direkt die Garde, sondern Festo als Sonderermittler. Und der ist nunmal nicht ganz so konventionell wie der übliche Vinsalter Greifer, der erstmal alles wegsperrt.

Meisterinformationen: Arba von Silas: Richtig, manche Leute hocken so weit oben, dass sie schwer zu bekommen sind. Sonst hätte sich diese gewisse Person, die nicht nur Dreck, sondern einen dicken Ogerhaufen am Stecken hat, gar nicht solange in da oben geblieben. Meisterinformationen: Arba von Silas konnte ihren Kopf immer aus der Schlinge ziehen, doch ihr Problem ist, dass sie in ihrem Leben und Wirken zuviele Leute auch aus ihrer Kirche gegen sich aufgebracht hat – und denen genügen Indizien, wie es das Abenteuer auch ausführt. Ihre Widersacher warten nur auf den kleinsten Fehler von ihr und die Helden führen ihn herbei. Es ist kein klassisches Ende, in dem die Helden die Schurkin zur Rechenschaft ziehen und von eigener Hand richten, sondern ihr ein Bein stellen, über das sie stolpert. Das finde ich dem Meisterinformationen: hesindianischen Thema angemessen. Und es ist nicht Meisterinformationen: Sayodir, sondern Meisterinformationen: Gurdo, der die Indizien für Arbas Sturz erbringt, da er die Helden selbst angeht – er ist der direkte Antagonisten, den die Helden auch überwinden und stellen können. Da bitte ich ebenfalls, aufmerksamer zu lesen.

Zudem: Meisterinformationen: Arbas Schicksal kann frei bestimmt werden. Vielleicht ist es nur der Auftakt. Das Abenteuer nennt sie explizit als potentiell wiederkehrende Schurkin für die Gruppe.

Ich lasse mich immer gern von meinen Fehlern überzeugen, aber die Sache ist schon durchdacht.

Beste Grüße!
Michael
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Thallion
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Re: Die gehäutete Schlange

Ungelesener Beitrag von Thallion »

BenjaminK hat geschrieben:Wäre der Thread nicht besser in Huldigung und Häme aufghoben?
Seh ich auch so. Ich leg morgen den Bewertungsthread an.
Vielleicht kann der Thread ja dann integriert werden.

Gruß
Thallion

Engor
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Re: Die gehäutete Schlange

Ungelesener Beitrag von Engor »

Eigentlich ist es aber nur der Einführungsbeitrag, der Wertungsaspekte beinhaltet. Alle anderen beziehen sich doch hauptsächlich auf das Abenteuerformat, d.h. dann sind wir doch eher in einer Art Strukturdebatte.

Jadoran
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Re: Die gehäutete Schlange

Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Erst einmal: Sehr schön, dass der Author sich meldet und mit diskutiert. :)

Zu den Unterweltschlägern: Das Abenteuer ist für erfahrene Helden gedacht, im "Regelfall" legen sie sich also mit mindestens einem als solchen erkennbaren Ritter/Adligen/SG, einem ebenfalls als solchen erkennbaren Gildenmagier und sonstigen Leuten an, die nicht gerade danach aussehen, als könnte man ihnen ungestraft mal die Knöchelpolka vorspielen. Vollkommen "unmagische" Heldengrupen sind mir noch nie begegnet...
Wenn man für etwas physikalische Konfliktbewältigung sorgen will, würde ich das z.B. so gestalten:
Die Schläger locken die Helden mit einem Trick in enge Gasse (Strassenjunge wirft einem gutgekleidten Helden einen Pferdeapfel ins Gesicht und flieht), dort geht es dann nach ein zwei Ecken auf einmal in den Hinterhalt und die Helden werden zunächst bedroht - wobei ihnen nicht ganz klar ist, ob von oben oder aus dem Dunkel noch was anderes als ein paar Fäuste warten. (Wobei ich dabei bleibe, dass eine komplette Heldengruppe einfach für normale "Enforcer" deutlich zu gefährlich ist, sowohl sozial wie kämpferisch. Als Meister würde ich mir einen einzelnen Helden rauspicken).

Bei den "Indizien reichen" kozediere ich, dass das zum Sturz von Arba beitragen kann, aber das wird die Spieler kaum mit Erfolgsgefühlen erfüllen - zumal es wahrscheiniich erst Tage/Wochen nach dem Vorfall greift.

Die Motivationskette halte ich weiterhin für zu schwach, und die Connetablia Criminalis am Hacken für zu "klischeehaft" und vor allem gefährlich. Es muss nur ein Held den bei Sielern so verbreiteten "Das lass ich mir nicht bieten!"-Reflex haben, und schon geht das ganze den Bach runter.
Ausserdem sollte das der Moment sein, wo die Auftraggeberin ihre Mordanklage erhebt.

Ein - notfalls rudimentärer - Grundriss/Ansicht vom Gasthaus und vom Tatort wäre in meinen Augen auch für ein Szenario das Minimum. Man kann sicher auf Ritterburgen und Spelunken verweisen, aber die Bilder dürften den Spielern mittlerweile mehr als nur bekannt sein. (Das ist übrigens ein Band, der eine komplette Ueberarbeitung und Neuaflage meiner Meinung nach durchaus verdient hätte. Solide gemachte Ressourcenbände werden von Meistern immer gerne verwendet)
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Re: Die gehäutete Schlange

Ungelesener Beitrag von Keideran Labharion »

Guten Morgen!

Nun, ich bin eben ein neugieriger Autor, der sich gern ein den Foren herumtreibt. :wink:

∞ Schläger:
Ich habe schon einige unmagische Heldengruppen erlebt, nicht nur in meiner Spielrunde. Sogar die Testgruppe war sehr unmagisch. :wink: Aber das hat mit der genannten Szene nichts zu tun.
Du hast nicht Unrecht, aber es ist für mich auch kein Moment, der es lohnt, sich zu sehr darauf zu versteifen. Die genannte Szene ist Meisterinformationen: eine optionale Szene, ein Ereignis wie die anderen Vorschläge, das als Option für einen Patzer angeboten wird. Das Abenteuer sagt selbst: »XX Halunken sich sich an, den Helden beizubringen, warum man sich nicht mit den Hunden vom Scherbenmarkt, Migo dem Magnaten oder den Sumpfschatten anlegt.« Es sagt nicht, wie sie es ihnen beibringen. :wink: Natürlich hätte ich da andere Optionen anführen können, aber diese hätten Zeichen gefressen, die an dieser Stelle verschwendet gewesen wären. Und bei einem Abenteuer mit hoher Meisteranforderungen darf ich mMn erwarten, dass der Meister das genaue Vorgehen an seine Helden anpasst.

∞ Auflösung:
Meisterinformationen: Es gibt keine direkte Konfrontation mit der Drahtzieherin – so ist das mitunter in der intriganten Politik. :) Die Helden agieren auf tiefer liegenden Leveln und haben dort auch ihren Widersacher, den Handlanger der Schurkin, den die überwinden können. Ihr Handeln löst Folgen aus, die so Arbas Sturz führen – der sich ‘hesindianisch’ vollzieht, was mir als andere Färbung wichtig war. Es muss nicht immer nach dem klassischen Schema ablaufen. Andererseits gilt auch hier: Wenn der Meister glaubt, dass dies nicht befriedigend ist, lässt es sich ändern. Ist ja nicht in Stein gemeißelt. :wink: Ich glaube aber schon, dass es so funktionieren kann und habe es auch erlebt.

∞ Connetablia:
Ich gebe zu, dass ich es mal an der Zeit fand, die Connetablia zu verwenden und vor allem dieser speziellen Figur, die ich sehr reizvoll finde, mal etwas Screentime zu geben. Hier muss ich auch wieder das Argument des beschränkten Umfangs anführen (nicht, dass das noch meine Standardausrede wird :lol: ).
Meisterinformationen: Festos Umgang mit den Helden lässt sich nicht letztgültig voraussagen, da es von vielen Faktoren abhängt: Auftreten der Helden, Zeitpunkt des Zusammentreffens, Anwesenheit von Elyisa, etc. – das führt das Abenteuer auch an. Ebenso, dass Festo den Verdacht fallen lässt, wenn er überzeugt werden kann; er kann dann sogar zu einem Verbündeten und Unterstützer werden. Ich glaube auch, dass gerade der unkonventionelle Ermittler Festo dafür die richtige Figur ist.
Der Moment, den du ansprichst, ist immer heikel, aber ich vertraue auch darauf, dass ein Meister einschätzen kann (und muss), wie sich solche Meisterpersonen unterschiedlichen Heldengruppen gegenüber verhält. Bei einer Gruppe mit Autoritätspersonen wird es sicherlich anders verlaufen als bei ‘Gossenhelden’.

∞ Grundriss:
Mea culpa! Den habe tatsächlich ich nicht für notwendig erachtet und bewusst darauf verzichtet. Es geht eigentlich aus der Beschreibung hervor. Klar, so etwas ist nett – aber ist es zwingend notwendig oder hat es einen deutlichen Mehrwert, der nicht bloß ein nettes Gimmick ist?

Und nochmal zu meiner Ausrede:
Es ist immer eine Balance, das maximal Mögliche aus 16 Seiten herauszuholen. Man kann insgesamt weniger bieten, dafür alles umfassender ausbreiten, oder man fasst sich im Einzelnen knappen und hofft, den Meister damit zu inspirieren. In diesem Fall habe ich mich für Letzteres entschieden und dies mit den Anforderungen verknüpft. Gerade bei Kurzabenteuern und Szenarien glaube ich an den mündigen Meister.

Beste Grüße!
Michael
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Re: Die gehäutete Schlange

Ungelesener Beitrag von Thallion »

Hier geht es zum Bewertungsthread.

Vielleicht können die bewertungs-relevanten Sachen per Zitat eingefügt werden.

viewtopic.php?f=36&t=41799

Gruß
Thallion

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Ungelesener Beitrag von MeisterIsegrimm »

Was Ich bei dem Abenteuer bis dato noch nicht verstanden habe ist, wieso Comte Thuan davon ausgeht, daß ein eingeritztes "X" auf der Hesinde-Statue am Tatort möglicherweise Arba belasten könnte ? Ist sie denn mit der Xeledon-Schule mehr verwickelt als er selber ? Also, die Idee war doch, daß die Ermordung Pieno's durch den unglücklichen Hitzkopf Arba stürzen sollte, doch verstehe Ich nicht, wieso dies überhaupt der Fall hätte sein sollen,es sei denn, Arba macht den "Fehler" Gurdo auf die Spieler anzusetzen. Nehmen wir mal an, Arba hätte einfach nicht reagiert bzw. Ihr Leibwächter. Der Mord Pieno's hätte sie doch gar nicht belastet ... oder verstehe Ich da einen Zusammenhang nicht ?
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