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Die Trolle in der G7

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Mescalor
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Die Trolle in der G7

Ungelesener Beitrag von Mescalor »

Hallo zusammen,

ich mal wieder - auf der Suche nach Ideen :wink:

Kurz vorab (ausführlich hier: viewtopic.php?f=58&t=42580):

Einer meiner Spieler hat eine der vier Harpyien Rohals umgebracht, die die Helden seit Alptraum ohne Ende immer wieder beobachten und ärgern.

Der zweite Gezeichnete fand das sehr ungeschickt und möchte sich nun auf die Suche nach den verbliebenen drei Harpyien machen da er vermutet, dass hinter den Harpyien mehr steckt als man denken könnte. Wie recht er doch hat.

Das Ganze soll als Einzelabenteuer gespielt werden. Ich dachte mir dass ich bei dieser Gelegenheit bereits die Trolle als Randnotiz ins Spiel bringe. Wir befinden uns zeitlich gerade zwischen GM und PdG.

Ablauf des Abenteuers wäre grob wie folgt:
- Der zweite Gezeichnete kann der Spur der Harpyien bis ins Gebirge X folgen.
- Dort kann er erkennen, wie die drei verbliebenen Harpyien einen/einige Troll(e) beobachten - denn immerhin sind die Harpyien die Augen und Ohren Rohals und dieser vermutet (nicht zu Unrecht) potentielle zukünftige Gezeichnete nicht nur unter den Menschen.

Soweit die Idee. Nun würde ich gerne, dass der zweite Gezeichnete dem Troll / den Trollen irgendwie hilfreich zur Seite stehen kann. Nur wie? Und gegen was? Und welcher Troll eignet sich hier eurer Meinung nach?

Fragen über Fragen - wie immer bin ich für Ideen dankbar :ijw:
Zusammenfassungen und Zusatzmaterial zu meiner G7-Kampagne sind hier zu finden: www.heldenarchiv.de

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Sumaro
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Re: Die Trolle in der G7

Ungelesener Beitrag von Sumaro »

Naja, als Troll bietet sich vermutlich am ehesten Krallulatsch an, der Schüler Krallerwatschs (oh wer mag sie nicht diese grotesken Trollnamen aus der DSA-Frühzeit? :rolleyes: ). Da er noch recht unerfahren ist, könnte man hier schlicht bei einer vermittelnden Angelegenheit helfen, bei einem Grenzposten der Menschen oder etwas in der Art, wo man ob des Trolls in große Aufregung und Sorge geraten ist und die Situation sonst eskalieren könnte. Grundsätzlich bin ich zwar der Meinung, dass die Trollschamanen so ziemlich mit das mächtigste sind, was so magisch an Bodentruppen noch rumläuft (abseits einiger Drachen, Pardona und ähnlicher Konsorten), aber gerade weil man mit den Wimmelkriegern keinen Streit will, zugleich aber eher gemächlich (keineswegs dumm, wie es sonst gerne dargestellt wird) ist, in der Art und Weise die Dinge zu durchdenken und zu überlegen, bevor man etwas äußert, kann das für die Schnelllebigen durchaus zu Stress führen.

Während also der recht junge Trollschamane mit dem äonenalten Wissen der wechselseitigen Geistbesessenheit noch überlegt, wie er die Situation am besten gewaltlos auflöst, machen die Menschen schon Stunk und Ärger, sie wollen das der Troll verschwindet und werden, je länger er verweilt, umso nervöser und fahriger, so dass hier der zweite Gezeichnete wunderbar vermittelnd und mäßigend eingreifen kann.
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Thorgrimma
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Re: Die Trolle in der G7

Ungelesener Beitrag von Thorgrimma »

Ich weiß natürlich nicht, wieviel mein Spielleiter abgeändert hat, aber bei uns war es so, dass einer der Trolle, der dafür ist, den Menschen gegen Borbarad zu helfen, auf dem Weg in die Trollfeste ermordet wird und die Helden dies aufklären müssen. Ich würde diesen Troll wählen. Es gäbe damit einen Grund, wieso er schon jetzt auf Seiten der Menschen steht, und sein Tod wird dann für die Helden umso trauriger und dramatischer sein. Zudem haben sie dann einen Grund mehr, dem Mord auf den Grund zu gehen.

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Mescalor
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Re: Die Trolle in der G7

Ungelesener Beitrag von Mescalor »

Ich habe nun die Idee mit Krallulatsch verwendet.

Vorab zur Info: Das Abenteuer wird gerade als Email-Abenteuer mit meinem Spieler gespielt (damit die zeit zwischen den Spielterminen nicht so lange erscheint :wink:), die Begegnung mit Krallulatsch hat nun bereits stattgefunden. Ich habe mich bemüht den Troll in den Augen des Zweiten Gezeichneten kindlich und eher dumm erscheinen zu lassen, obwohl er der Troll eigentlich nichts dummes sagt. Ich bin nicht 100% zufrieden, aber hätte schlimmer kommen können.

Bei Interesse, hier ist der "Krallulatsch-Teil" aus dem Mail-Abenteuer:


Meister - Sokramurs Klaue
Gegen Mittag erreichst du auf deinem beschwerlichen Weg durch das Vorland der Schwarzen Sichel den Ursprung des Rotwassers. Von dort führt der Pfad in schmalen Serpentinen nach Nordosten stetig hinauf. Während dem Aufstieg wird der Sichelbogenwald immer lichter, bis schließlich nur noch einzelne, karge Fichten deinen steinigen Weg säumen. Eine weitere Stunde später hast du die Baumgrenze endgültig hinter dir gelassen und folgst dem Gebirgspass durch karg bewachsene, enge Täler und zerklüftetes, schwarzes Schiefergestein weiter nach Nordosten.

Plötzlich hörst du einige Schritt vor dir, durch eine Biegung des Gebirgspass vor deinen Blicken verborgen, eine tiefe und dröhnende Stimme: "Wimmelkrieger, ihr nicht übereilen! Wir reden!"

Was tust du?

Spielerantwort
Wulf erschrickt etwas, versucht jedoch, es sich nicht anmerken zu lassen. Vorsichtig schaut er sich um, hebt dabei aber beide Hände in beschwichtigender Geste in die Höhe: "Mein Name ist Wulf Steinhauer und ich komme in friedfertiger Absicht. Reden ist auch stets mein Mittel der Wahl, das trifft sich gut. Wie darf ich Euch ansprechen, Fremder?"

Meister - Streit unter Reisenden
In diesem Moment rennt eine Frau um die Ecke und bleibt, als sie dich erblickt, ruckartig stehen. Mit ängstlichem Blick schaut die Frau in der Tracht einer Jägerin erst dich und dann Noctarsil an. Mit Panik in der Stimme ruft sie dir zu: "Euch schicken die Zwölfe! So helft uns doch!"

Einen Augenblick später ertönt wieder die tiefe Stimme mit deutlich drohendem Unterton: "Wimmelkrieger! Wimmelkrieger nicht weiter, sonst Kopfnuss mit Felsbrocken!"

Während vor dir die völlig verzweifelte, aber unverletzte Jägerin steht überlegst du fieberhaft, was du tun sollst. Sprichst du die Frau an? Oder rennst du stattdessen den Pfad entlang auf die tiefe Stimme zu, vielleicht sogar mit gezogener Klinge? Oder hast du eine gänzlich andere Idee?

Spielerantwort
Wulf bleibt augenblicklich stehen. Er versucht die Frau vorsichtig am Arm zu greifen und hinter sich zu ziehen: "Gute Frau, so beruhigt Euch doch, ich werde Euch schützen. Ihr sagtet helft uns“, Wulf schaut sich um, "Wer und wo ist Eure Begleitung? Wer bedroht Euch?“ Nun mit lauter werdender Stimme, bestimmt aber ohne Aggression, und ein wenig auf die schlichtende Wirkung hoffend, die ihm einst kurz vor Ferdok widerfahren ist: "So haltet doch ein, niemand muss hier zu Schaden kommen! Ich bleibe genau hier stehen, die Dame an meiner Seite. So möget ihr Euch doch bitte zeigen, auf dass wir reden können. So war es schließlich gefordert und ausgemacht!“

Meister - Trolle und Menschen
Die junge Frau versteckt sich ängstlich hinter deinem Rücken und erwidert mit zitternder Stimme: "Ein Bergoger hat uns angegriffen! Er wird uns alle töten, bei allen Zwölfen!"

In diesem Moment kommt - langsam rückwärts laufend - ein über drei Schritt großes Wesen um die Biegung. Seine Haut hat die Farbe von grauem Stein und ist borkig wie die Rinde einer alten Eiche. Das Wesen ist mit Fellen bekleidet und hält in der einen Pranke eine riesige Knochenkeule, während es mit der anderen Hand einen großen Felsbrocken drohend und zum Wurf bereithält. Zwei Männer mit Speeren in den Händen und angespannten Gesichtern folgen dem Troll auf den Fuß.

Erst in diesem Augenblick scheinen dich der Troll wie auch die beiden Männer wahrzunehmen und blicken alle zugleich in deine Richtung.

Spielerantwort
Wulf atmet tief ein. Manchmal sollte man doch mehr auf das Geschwätz der Bauern vertrauen. Seit der Begegnung mit einem Riesen bei Corwick und natürlich mit zahlreichen Ogern sind solche Hünen zwar nicht unbedingt angst- aber sicherlich respekteinflößend. Er mustert die beiden Männer und den Troll und macht mit seinen Armen abermals eine beruhigende, beschwichtigende Geste: "Wahrhaftig, ein Troll! Man mag auch Bergschrat sagen, aber Bergoger wird ihnen wahrlich nicht gerecht. Da wäre ich auch erzürnt.“ Wulf versucht mit einem Lächeln die Situation weiter zu entspannen, dabei legt er ganz langsam Noctarsil ab und setzt sich nieder: "Ein Vorschlag zur Güte: Wir werden jetzt alle vorsichtig unsere Waffen und Felsbrocken niederlegen, uns hinsetzen und wie vernünftige, friedfertige, kulturschaffende Wesenheiten miteinander reden. Ich bin überzeugt, dass wir alle ohne Blutvergießen auskommen wollen und werden. So lasst uns doch zunächst einander vorstellen. Mein Name ist Wulf Steinhauer, Veteran aus der Schlacht um Greifenfurt, Träger des Kaiser-Raul-Schwerts in Bronze, Träger des silbernen Bärenordens, Ehrenmitglied der Aman'Kai des Hochkönigs der Elfen, Ehrenmitglied der Ottajasko Glutströhm von Asleif Phileasson Foggwulf, von Swafnir gesegnet, Freund der Weidener Hexen, Verbündeter der Rondra-Kirche, Berichterstatter der Praios-Kirche … Aber ihr dürft mich schlicht Wulf nennen. Wie sind Eure Namen Waidmänner und Waidfrau, wie der Eurige, Hüter der Berge?“

Meister - Die Macht des Hexenbilds
Während du sprichst wird deine Stimme immer lauter und wohltönender, bis sie schließlich auch die beiden streitenden Parteien verstummen lässt. Die beiden Jäger schauen verdutzt in deine Richtung, während der Troll den Felsbrocken behutsam auf den Boden legt und dich dann, sich schwer auf seine Knochenkeule stützend, ebenfalls verwundert anblickt. Nach kurzem Zögern senken auch die beiden Männer - offensichtlich Brüder - ihre Holzspeere, lassen den Troll dabei aber nicht aus den Augen.

Einer der beiden Männer ruft dir zu: "Ich bin Bjorn, und das sind Jarlak", er deutet dabei auf seinen Bruder, "und Jetta." Dabei zeigt er auf die Frau hinter dir. Dann spricht er weiter: "Dieses Ungetüm war kurz davor uns anzugreifen! Den Zwölfen sei's gedankt, dass ihr rechtzeitig eingreifen konntet, Herr!"

Bei diesen Worten rollt der Troll schnaubend mit den Augen. Einen Augenblick meinst du, so etwas wie Resignation im Blick des Trolls zu erkennen. Während er sich mit seiner Pranke geräuschvoll den Kopf kratzt spricht er mit donnernder Stimme: "Wimmelkrieger dumm, dumm, dumm! Krallulatsch nichts wollen von Wimmelkriegern! Krallulatsch nur Kopfnuss gedroht wegen Zahnstocher von Wimmelkrieger! Wimmelkrieger lassen in Ruhe Krallulatsch, dann nichts Kopfnuss!"
Bei den dröhnenden Worten des Trolls richten die beiden Jägersleute wieder angsterfüllt ihre Speerspitzen auf den Troll.

Möchtest du weiter versuchen, die beiden Parteien mit gut gewählten Worten zu beruhigen? Oder schwebt dir eine andere Lösung vor?

Spielerantwort
Wulf blickt in Richtung Krallulatsch und holt seine Meerschaumpfeife aus der Tasche: "Mir scheint, die Wimmelkrieger haben ob Eurer Größe Angst vor Euch lieber Krallulatsch. Dabei wirkt Ihr auf mich so gar nicht bösartig. So lasst doch die beiden Männer in meine Richtung passieren.“ Nun wendet sich Wulf an die Brüder, winkt sie langsam zu sich heran und beginnt dabei, seine Pfeife mit Rauschkraut zu stopfen: "Im Gegenzug werden Bjorn und Jarlak sicherlich auf der Stelle ihre Speere senken. Kommt herüber zu Jetta. Dann möchte ich gerne, dass die Jäger mir aus ihrer Sicht von Eurem Zusammentreffen berichtet", Wulf entzündet die Pfeife und nimmt einen kräftigen Zug, "…anschließend soll Krallulatsch das Wort haben. Ich werde mich zum Schutze beider Seiten in der Mitte aufhalten", dabei zwischen die beiden Parteien schreitend, "jeder bleibt auf seinem Platz. Die Waffen bleiben unten! Der Redner bekommt meine Pfeife mit Rauschkraut und darf gerne einen kräftigen Zug nehmen. Die ersten zwei Züge biete ich Bjorn und Jarlak an“, ihnen die Pfeife reichend, "damit sie sich etwas beruhigen. Auch wäre es wichtig zu erfahren, was beide Seiten eigentlich wollen und wohin sie gehen möchten.“

Meister -Verständigung zwischen den Völkern
Mit den letzten Sätzen ist es dir tatsächlich gelungen, die volle Aufmerksamkeit aller Anwesenden zu erlangen. Bjorn nimmt die Meerschaumpfeife entgegen und nimmt vorsichtig einen Zug. Augenblicke später überkommt den Weidener ein starker Hustenanfall und es dauert einige Sekunden, ehe er sich wieder gefasst hat. Nach einem skeptischen Blick auf die Pfeife spricht er dich an: "Wie ihr schon erkannt habt sind wir Jägersleute, Herr. Wir haben an den steilen Hängen von Sokramurs Klaue Rotluchse gejagt, denn die Felle dieser Tiere sind gerade heiß begehrt. Wir waren gerade auf dem Rückweg nach Baliho, um dort unsere Felle zu verkaufen, als wir auf dieses Ungetüm", Bjorn deutet dabei anklagend auf Krallulatsch, "gestoßen sind. Er hat uns mit seiner Keule gedroht und wollte uns die Felle abnehmen!"
Wenig später hält der Troll die filligrane Meerschaumpfeife in seinen mächtigen Pranken. Er hebt sie direkt vor seine Knollennase und beschnüffelt die Pfeife interessiert. Mit einem Grummeln zuckt er mit seinen mächtigen Schultern und nimmt einen tiefen Zug. Zufrieden grollend bläst er feine Rauchwolken aus seinem riesigen Mund heraus. Dann legt er die Pfeife vorsichtig vor sich auf den Boden und beginnt mit tiefer, nach knirschenden Steinen klingender Stimme langsam und bedächtig zu sprechen: "Wimmelkrieger dumm, dumm, Dumm! Krallulatsch auf große Reise, Hum! Wimmelkrieger Krallulatsch egal wie Gestank aus Loch! Hoho! Wimmelkrieger sehen Krallulatsch und nehmen Zahnstocher, doch Krallulatsch gar nicht will schäbige Felle von Wimmelkrieger!"

Nach den Aussagen der beiden streitenden Parteien bist du dir recht sicher, was hier vor sich geht. Du überlegst, was du als nächstes tun wirst.

Spielerantwort
"Mir scheint, dass nun alles geklärt werden konnte. Wenn alle damit einverstanden sind, sollten Bjorn, Jarlak und Jetta nun einfach weiter nach Baliho ziehen dürfen, um sich von den Strapazen der Jagd erholen zu können.“ Wulf wendet sich nun dem Troll zu: "Falls ihr der Wimmelkrieger nicht überdrüssig seid, würde ich gerne noch ein Stück an Eurer Seite verweilen.“ Er schaut nun die Jäger wieder an: "Und ihr solltet einem Troll nicht grundlos feindselig entgegentreten. Es sind keine dummen, grausamen Oger. Das hätte böse für Euch enden können. Nicht Euer Speer rettet Euer Leben, sondern Euer Wort. Merkt Euch das und lasst die Trolle in Frieden.“ Wulf geht ein paar Schritte auf die Jäger zu, ergreift die Hand der Jägerin und deutet einen Kuss an: "Dennoch war es mir eine Freude Euch kennenlernen zu dürfen.“ Er reicht den Männern die Hand zum Abschied und wartet ab, ob es Einwände gibt.

Meister - Krallulatsch, Sohn des Krallerwatsch
Die drei Jägersleute haben keine Einwände - im Gegenteil, sie scheinen froh zu sein, so schnell wie möglich aus der unmittelbaren Nähe des Trolls zu kommen.

Wenig später stehst du mit dem urtümlichen Troll alleine am Rand des schmalen Gebirgspfades, der an den Hängen von Sokramurs Klaue entlang führt. Der Troll kratzt sich ein weiteres Mal seine borkige Haut am Hinterkopf, zieht geräuschvoll die Nase hoch und spricht dann mit tiefer und grollender Stimme: "Du klug Wimmelkrieger. Früher Troll geben Wimmelkrieger Zuhaus und helfen gegen Kaltgeschuppte. Heute Wimmelkrieger viele nicht weiß mehr und schlagen weisige Troll. Gut. Hum hum." Während er spricht, nickt der Troll immer wieder bedächtig mit seinem Haupt.
Nach einer ganzen Weile fährt er schließlich fort: "Ich Krallulatsch, Sohn von Krallerwatsch, Stamm von Tolpatasch." Als wäre damit alles gesagt, setzt sich der Troll wieder hin und bohrt schon kurze Zeit später ausgiebig in seiner riesigen Nase.

Spielerantwort
Wulf setzt sich ebenfalls wieder hin und schmaucht an seiner Pfeife: "Ja, das Wissen der Menschen gerät leider viel zu schnell in Vergessenheit. Vieles wird aufgeschrieben, doch nur wenige beherrschen die Schriften und Sprachen. Dadurch wird das auf Papier gebannte Wissen anfällig für Feuer und andere Naturgewalten. Wie gebt ihr Euer Wissen weiter? Wie alt seid Ihr eigentlich, Krallulatsch, Sohn von Krallerwatsch und was macht ihr hier in Sokramurs Klaue? Lebt ihr hier? Erzählt mir doch ein wenig mehr über die vergangenen Zeiten.“

Meister - Das Wesen der Trolle
Der Troll schaut dich bedächtig an und erst als du kurz davor bist zu glauben, überhaupt keine Antwort mehr zu bekommen, setzt das große Wesen wieder an zu sprechen: "Hum. Pa pir? Hoho! Feuer nichts Stein machen, hum hum. Ich Schüler von groß Krallerwatsch, Sohn des Krallulatsch, hum! Krallulatsch auf Weg heim. Lang Reise weg. Sokamu Klau nichts wissen. Hum. Hum." Mit einem kräftigen Schnauben endet auch der Wortschwall des Trolls. Krallulatsch packt seine Knochenkeule und kratzt sich genüsslich am borkigen Rücken. Nach einer gefühlten Ewigkeit spricht er endlich weiter: "Wimmelkrieger heim hier? Sokuma Wimmelkrieger? Dir klau Sach?"

Spielerantwort
Wulf schmunzelt: "Nein, nein. Sokramurs Klaue ist der Name dieses Gebirgsabschnitts der Schwarzen Sichel. Sagt, seid Ihr auf Eurer Reise zufällig Vogelfrauen begegnet? Und wo liegt Euer Heim?“

Meister - Harpyien und Trolle
Wieder dauert es über eine Minute, ehe Krallulatsch antwortet: "Heim Trolle. Nicht heim Wimmelkrieger. Hum! Sokamu also klau Wimmelkrieger Sichel, hoho! Federfrauen Krallulatsch gesehen, klau versucht ebenfalls! Aber Krallulatsch weisiger als Federfrau, hoho! Sokamu auch Federfrau?"

Spielerantwort
Wulf resigniert ein wenig und bereut seine Wortwahl: "Genau, ich benötige die Sichel zurück. Wo habt Ihr die Federfrauen gesehen? Ich will mit Ihnen tauschen. Ihr dürft mir ruhig Euer Heim verraten, wir sind doch Freunde. Ich werde als Wimmelkrieger nicht dorthin kommen. Vielleicht sind nicht alle Trolle so klug und freundlich wie Krallulatsch.“

Meister - Die Sichtweise der Trolle
Krallulatsch schaut dich eine Weile an, dann schnaubt er ebenfalls - scheinbar resigniert - aus. Grünliche Brocken fliegen dabei aus seiner knolligen Nase. Dann antwortet er mit immer lauter werdender Stimme: "Wimmelkrieger Freund, Wimmelkrieger Feind. Wieso Wimmelkrieger von Hundertturmstadt töten weisige Trolle viele? Hum? Troll doch helfen Wimmelkrieger gegen Kaltgeschuppte! Hum! Deswegen Trolle wütend, hum!" Bei den letzten Worten hämmert der Troll mit seiner geballten Faust auf einen Felsen, der unter der unbändige Kraft des Trolls zerbröckelt. Krallulatsch atmet eine Weile hörbar ein und aus, ehe er sich nach einiger Zeit wieder beruhigt hat. Dann spricht er weiter: "Wimmelkrieger also nichts Heim Krallulatsch, hum! Du suchen Sokamu, Krallulatsch heim! Sokamu sicher bei Federfrauen, Heim Federfrauen dort." Dabei deutet Krallulatsch grob nach Osten, wobei sein ausgestreckter Knuppelfinger einigermaßen auf den Gebirgspass zeigt. Er grummelt, dann spricht er weiter: "Federfrauen wie Wimmelkrieger, hum! Wimmelkrieger sicher gut reden mit Federfrauen, hoho."

Spielerantwort
Mit ein wenig Trauer im Gesicht schaut Wulf den mächtigen Troll an. Dieser Kampf muss wohl schon sehr lange zurückliegen. Wer weiß schon noch die Gründe dafür. Alte Bündnisse zerfallen, alte Feindschaften verbünden sich. So war es schon immer und so wird es wieder kommen. Wulfs Mine verfinstert sich zunehmend. Ob die Trolle wohl auch von der düsteren Zukunft wissen? Können sie es überhaupt verstehen, so auf ihre eigene Art? Wulf schwelgt eine Zeit in Gedanken, dann spricht er: "Dunkle Zeiten von denen Krallulatsch spricht. Wimmelkrieger kann Zeit nicht zurückdrehen. Kann sich nur für sein Volk entschuldigen. Wimmelkrieger hat düstere Ahnungen für die Zeit, die kommen wird. Ein bösartiger Zauberer ist zurückgekehrt. Er will Wimmelkrieger, Angroschos, Elfen, Trolle, ja alles Leben vernichten. Vielleicht müssen Trolle und Wimmelkrieger bald wieder Seite an Seite kämpfen, sonst sind beide für immer … ausgelöscht.“

Meister - Die Sicht des Hexenbilds
Krallulatsch bohrt wieder in seiner Knollennase und pult einen besonders großen Schleimbrocken hervor. Achtlos schnippt er den Klumpen mit seinen wulstigen Fingern beiseite, dann antwortet er: "Wimmelkrieger mit seltsam Holz weisig. Viel Wimmelkrieger nichts weisig. Wimmelkrieger viel klein Problem groß machen. Troll wichtig Ding zu tun, hum. Krallerwatsch ahnen dies, Wimmelkrieger nichts ahnen, hum. Holzkrieger machen Wimmelkriegersachen, Krallulatsch machen eigen Sachen, hum!"

Während der Troll spricht erscheint vor seinem borkigen Gesicht das durchscheinende Bild einer runzeligen Trollkröte, die dich behäbig anstarrt. Einige Augenblicke später verschwindet das Bild wieder. Sollten etwa auch Trolle ein Seelentier besitzen?

Spielerantwort
Wulf nickt und wird sich jetzt wieder bewusst, weshalb er eigentlich hier ist. Er kramt eine Glasperle heraus und reicht sie dem Troll: "Hier, nehmt dies als Geschenk. Auf das Ihr Euch an mich erinnert, an den Wimmelkrieger, der Euer Freund ist. Vielleicht kreuzen sich unsere Wege eines Tages wieder. Es hat mich gefreut Krallulatsch, Sohn des Krallerwatsch, doch nun muss ich die Federfrauen aufsuchen.“

Meister - Kindliches Gemüt
Krallulatsch nimmt die Glasperle behutsam entgegen und verstaut sie in den Falten seines Fellgewands. Dann nickt er dir behäbig zu und spricht: "Hum. Holzkrieger kurzlebig wie Wimmelkrieger alle. Du dich beeilen müssen, hoho." Mit diesen Worten erhebt sich der Troll schwerfällig, legt sich seine mächtige Knochenkeule über die borkige Schulter und geht mit stampfenden Schritten und ohne weitere Worte von dannen.
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Re: Die Trolle in der G7

Ungelesener Beitrag von Sumaro »

Das Problem in der Darstellung ist zum einen die radebrechte "Kindssprache", die man den Trollen andichtet und in diesem Fall auch der exzessive Hang dazu in der Nase zu bohren und den Inhalt der "Expedition" herumzuschnippsen. Das wäre für mich auch der Stimmungskiller schlechthin und wirkt dann eben gleich dämlich und ogerhaft unzivilisiert.

Auf so etwas würde ich eigentlich verzichten. Die Trolle sind ein uraltes Volk, die Schamanen besitzen Wissen aus Äonen (dank wechselseitiger Geistbesessenheit) und so eine Sprache, wie die der Menschen ist für jemanden, der in dreidimensionaler Schrift schreibt und dabei hochkomplexe Sachverhalte auf eine Weise festhält, wie es kein Mensch jemals getan hat, einfach unangebracht.

Als "Scharade" kann man sowas aufziehen, finde ich (bzw. habe ich auch diverse Male gemacht, dass Trollkrieger als die typischen Brückentrolle wirken und nur Leute mit ordentlich geistiger MR in der Lage waren die Verhehlung in der Art einer harmlosen Gestalt zu durchschauen), nur sollte es eben nicht das Gesamtbild prägen. Dafür sind die Trolle als Volk mMn deutlich zu cool.
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Re: Die Trolle in der G7

Ungelesener Beitrag von Mescalor »

Sehe ich nicht so. Ich finde gerade die kindliche Sprache und die völlig andere Wahrnehmung von Höflichkeit und Körper sehr gut. Es lässt den Troll in den Augen der Menschen kindlich und zurückgeblieben erscheinen und es dauert lange, bis ein Mensch merkt, was eigentlich alles hinter dem plumpen Wesen des Trolls steckt. Das unterstreicht die völlige Andersartigkeit dieses Volkes meiner Meinung nach besser als wenn sie als abgehobene Übermenschen erscheinen würden.

Nur weil die Trolle ein altes und weises Volk sind heißt das nicht, dass sie sich auch so verhalten müssen, wie es sich für ein altes und weises Volk der Menschen gehören würde.
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Re: Die Trolle in der G7

Ungelesener Beitrag von Sumaro »

Damit hast du vollkommen recht, aber am Beispiel des Poppelns ein Statement zu machen ist mMn enorm unglücklich gewählt, um einen bestimmten Eindruck abseits der Stupdität zu vermitteln. Warum beispielsweise ein Troll so großes Interesse (aus kultureller Hinsicht) an seinem Naseninhalt haben sollte, erschließt sich mir nicht. Was ich hingegen sehr stilvoll gefunden hätte, wäre eher ein Bezug auf trollische Spucke gewesen (die ist sowohl in Sachen Alchemie als auch schamanistischer Magie vom Hintergrund nämlich entsprechend unterstrichen und offenbar etwas besonderes).

Ja, seltsame Verhaltensweise gerne, auch um Fremdartigkeit zu unterstützen und zu tragen, Poppeln als Ausdruck der Fremdartigkeit konkret finde ich dann wiederum nicht sonderlich glücklich.

Eine langsame, gemächliche, aber dafür unglaublich präzise Sprachführung wäre für mich ein zweiter Punkt, der Trolle fremdartig machen würde, ohne ihnen etwas kindliches anzudichten. Die Ents in Herr der Ringe bieten hier ein akzeptables Vorbild (wobei dein Beispiel eben teilweise mehr an die Trolle aus dem Hobbit erinnert - den Part wo man zu Sülze gequetscht werden soll).

Das ist aber natürlich nur meine Ansicht und ein Hinweis meinerseits, wie ich mit der Problematik umgehen würde.
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