Gedanken zur Erstürmung Tiefhusens

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GrisGris
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Gedanken zur Erstürmung Tiefhusens

Ungelesener Beitrag von GrisGris »

Bin ich der Einzige, der das so sieht?

Es ist doch irgendwo lächerlich, dass ein orkischer Stamm mit einer Kopfstärke von 350 Leuten (allesamt - nicht nur wehrhafte Krieger wohlgemerkt) es schafft Tiefhusen den Erdboden gleich zu machen, wobei da die in der Nähe wohnhaften Hilval- und Rorwhedorks wohl nicht einfach so däumchendrehend zuschauen werden (beide starken Bezug zu den Menschen; Erstere hauptsächlich durch die Luxusgüter der Blankhäute, Letztere Tributnehmer der Stadt).

Selbst die Korogai, die sich als Stamm des Aikar fühlen, sind nicht aus der Welt (wohl aber wenig "reiselustig"). 70 reguläre Krieger sind dort stationiert (20 menschliche Soldaten und 50 orkische) - zudem dürften viele "Besucher" und Stadtbewohner wehrhaft sein. Immerhin ist das ein Umschlagplatz für Pelze. Bei 2250 festen Einwohnern stellen die vermutlich schon ein paar kampftaugliche Individuen (Kaiser Renos Widerstandsaufruf lässt grüßen), wobei ich von mindestens etwa 30 Pelzjägern ausgehe, die zusätzlich ihren Bogen geschultert haben. Unter diesen Voraussetzungen sollte es beinahe ein Ding der Unmöglichkeit sein Tiefhusen zu erobern - zumal sich im Inneren der Stadt zusätzlich noch eine Burg befindet.

Machbar ist es, aber nur unter optimalen Bedingungen.

1.) Überraschungsmoment und Vorbereitung:
Der Anmarsch muss völlig unauffällig geschehen sein. Bei der Bevölkerungsdichte nicht unmöglich, aber schwer, wenn man bedenkt, dass viele der svelltschen Einwohner ihrem Gewerbe in der freien Wildbahn nachgehen. Am besten noch jemanden als Maulwurf reinschicken, der sich die Stadt mal genauer anschaut. Der orkische Statthalter hat aber laut Beschreibung v.a. fremde Orks genauer unter die Lupe genommen. Also ein Knackpunkt. Dann wäre ein Vorgehen in den Nachtstunden ratsam, um die Zahl an wehrhaften Verteidiger zu minimieren - immerhin gibt sich der zufällig anwesenden Svelltländer ja abends gern mal der Trunkenheit hin, vor allem oben genannte Reisende.

Probate Mittel die Holzpalisaden schnell zu überwinden gibt es ausreichend: Kleiner Trupp zum Reinklettern, Meucheln, Tor öffnen, magisches Vorgehen (Feuerdschinns und Rikais Verderben könnten da sehr effizient sein; gibt beides orkischer Schamanismus her; da stehen bei 350 Orks aber wahrscheinlich drei Schamanen zur Verfügung, während die Gegenseite ebenso auf zumindest einen im örtlichen Tairachtempel setzen darf).

2.) Chaos: Wenn man die Stadt in Brand setzt, ist die Moral der Verteidiger schnell mal am Boden, zumal sich selbst die kampferprobten Verteidiger da leicht zu Fehlentscheidungen verleiten lassen, sobald Unschuldige bedroht sind (eben nicht Zentrieren in der gemauerten Feste); das mag für die orkischen Besatzer allerdings weniger gelten und ebenso wenig für die persönliche Leibgarde des Königs. Keinesfalls dürfte sich die Belagerung in die Länge ziehen - zu viele Feinde im Umland.

3.) Die eigene Schlagkraft erhöhen: Anwerbungen von Yurach wären dabei das Mittel der Wahl, wobei es fast unumgänglich wäre, dass jemand etwas ausplaudert. Vor allem Yurachs würden sich von so einem Gefallen gegenüber dem Aikar wohl zumindest Anerkennung, wenn nicht sogar eine Ehrung erwarten. Kann bei einem derart fanatischen Verhandlungspartner aber auch nach hinten losgehen. Naheliegender wäre es, dass man einer der oben genannten Sippen Informationen zusteckt. Anhand des Backstabbingrisikos auf jeden Fall keine attraktive Option. Ähnliches würde für die Gharrachai als Verbündete der Drughash gelten, aber was haben die denn für einen Nutzen davon? Eher tragen sie noch das Risiko, dass ihre geheime Allianz offenbart wird.

Fazit:

Anhand der Zahlen wurde für mich der fantastische Realismus ohne genauere Angaben über den Sturm auf jeden Fall etwas überspannt, zumal es eine Glanzleistung des Kommandanten bräuchte bei einer solchen Eroberung mit so kleiner Truppenstärke keine spürbaren Verluste hinzunehmen - Verluste, die ein derart kleiner Stamm nicht einmal im Ansatz riskieren sollte - zumal es mir ein Rätsel ist weshalb die Drughash nicht schon längst Opfer eines kleinen Entsatzheeres aus Khezzara mit ein paar Augen Khezzaras als Spähern geworden sind, oder aber von anderen Sippen und Stämmen, die sich damit das Wohlwollen des Aikars sichern wollen. Zugegebenermaßen ist der Thasch als deren Rückzugsgebiet schweres Terrain, als Gebirge gut zu verteidigen und für Unkundige gefährlich bezüglich Hinterhalten und für Kundige wohl gut geeignet einer geordneten Schlacht zu entgehen, aber für Orks, die sich vornehmlich aus Jägern und zumindest teilweisen Gebirgsbewohnern rekrutieren (Zholochai, Olochtai, Korogai, Rorwhedorks) wahrlich kein Ding der Unmöglichkeit, zumal das Lager der Burrkuzk, die Winterlager der Zholochai und sogar Khezzara quasi gleich um die Ecke liegen.

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X76
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Re: Gedanken zur Erstürmung Tiefhusens

Ungelesener Beitrag von X76 »

Ich kenne nicht die genauen Umstände der Erstürmung (war da nicht ein überlassenes zwergisches Geschütz ausschlaggebend?), aber ich denke die Stadt ist vor allem durch innere Schwäche zum Opfer geworden.

Die einen wollen kämpfen, die anderen lieber verhandeln und wieder andere ergeben sich lieber und hoffen auf Gnade. Letztere kollaborieren in guter Absicht mit dem Feind (öffnen z.B. die Tore oder entfernen heimlich die Waffen aus den Arsenalen), ein paar fanatische Kämpfer greifen trotzdem zu ihren Waffen und machen die Orks so rasend und schließlich werden alle ohne organisierte Gegenwehr abgeschlachtet.

Letztendlich dürfte den Einwohnern der Kampfeswille gefehlt haben, da die Angst vor den schwarzen Bestien sie gelähmt hat. Über ihre Anzahl etc. dürften sie nicht viel gewusst haben und ein fähigen Feldherren bzw. Anführer, der die Stadt hätte einen können, hatten sie wohl auch nicht.

Wäre nicht die erste Armee/Siedlung/Reich, welche von einem eigentlich unterlegenen Gegner in die Knie gezwungen wurde. Irdisch gibt es da unzählige Beispiele und rückblickend schüttelt man nur den Kopf und fragt sich wie konnte das denn passieren? Eine Hand voll Spanier zerschmettern eine indianische Supermacht, ein paar Briten erobern Indien, die völlig unterlegene Armee Alexanders besiegt die weit überlegenen Perser in offener Feldschlacht...

Oft stecken innere Uneinigkeit, Zufall oder eine einzelne schwerwiegende Entscheidung dahinter!

toedlicherErnst
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Gedanken zur Erstürmung Tiefhusens

Ungelesener Beitrag von toedlicherErnst »

Ein halbes Jahr später bin ich dann auch auf diesen Thread gestoßen. Meine Recherche zum Thema "Sturm auf Tiefhusen" hat leider sonst nicht viel ans Licht gebracht. Der Botenartikel, immerhin fast zwei Seiten stark, das war es.

Der Untergang des alten und lieb gewonnenen Abenteuer Schauplatzes scheint wohl zum freien Ausgestalten vorgesehen zu sein.

Persönlich finde ich das sehr schwach. Tiefhusen war in der Vergangenheit häufiger Schauplatz vieler Abenteuer (weit vor Wehrheim und Arivor) und dann wird der ganze Background in einer Botenausgabe entsorgt?

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