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Gifte und ihre Wirkungen

Allgemeines zu Aventurien, Myranor, Uthuria, Tharun, Den Dunklen Zeiten & Co.
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rumo
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Gifte und ihre Wirkungen

Ungelesener Beitrag von rumo »

Hallo zusammen,

ich komme mit den offiziellen Regeln zu Giften und deren Wirkungen nicht weiter und wollte deswegen um ein kurzes Brainstorming bitten:)

Die Gifte haben ja bestimmte Anwendungsbereiche, wie z.B. Waffengift, Kontaktgift, Einnahmegift etc.
Was geschieht nun aber, wenn ein Kontaktgift eingenommen wird?
Ein SC hat ein Fläschchen mit Kelmon (Lähmungsgift, Kontaktgift) gefunden und dieses nun, nach einiger Zeit, zwei Personen ins Bier geleert. Er wusste nicht, dass es sich um ein Kontaktgift handelte, da das Fläschchen nur mit Lähmungsgift beschrieben war und er es stahl.
Wie würdet ihr da reagieren? Ist die Wirkung stärker, da das Gift direkt eingenommen wurde? Entfällt die Wirkung, da das Gift nicht korrekt angewendet wurde? Ist die Wirkung dieselbe wie bei normaler Anwendung?

Ich hätte jetzt die Wirkung verstärkt, da ich denke, über den Magen und die Schleimhäute nimmt man die giftigen Stoffe viel stärker auf, als über die Haut. Aber dann müsste doch die Option bei jedem Gift vorhanden sein, es oral zu verabreichen und damit die Wirkung zu potenzieren, was wohl extra nicht vorgesehen ist (da man sonst aus etwas relativ harmlosem etwas potenziell tödliches machen könnte).

Also meine Frage an euch: was könnten mögliche Folgen davon sein? Wie würdet ihr das handhaben?

Punkt zwei betrifft das Talent Heilkunde Gift. Ich nehme an, dass man bei bestandener Probe z.B. erkennt um welches Guft es sich handelt und ggf. welches Antidot man dagegen einsetzen kann, aber letzteres immer noch benötigt, um die Vergiftung aufzuheben. Damit wäre das Talent ungemein schwieriger einzusetzen als Heilkunde Wunden, da man ja wohl kaum mit einem Arsenal an Gegengiften durch die Gegend läuft. Oder handhabt ihr das anders? Können SCs mit Heilkunde Gift eine Vergiftung mildern auch ohne Gegengift?

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X76
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Re: Gifte und ihre Wirkungen

Ungelesener Beitrag von X76 »

Für welche Anwendungszwecke ein Gift geeignet ist, ergibt sich meist durch seine Art und Form (ein paar allgemeine Tipps und Hinweise gibt es WDS S. 147).

Kontaktgifte sind wie Waffengifte fast immer klebrige Substanzen (damit sie auch am gewünschten Ort z.B. Waffe oder Türgriff) haften bleiben. In einem Glas liegt es vielleicht als Klumpen am Glasboden oder schwimmt an der Oberfläche. Zähe Pasten muss man regelrecht abstreifen (z.B. am Glasrand). Ähnliches gilt sicherlich auch für das feine Pulver eines Atemgiftes. Es ist nicht zwangsweise Wasserlöslich oder verklumpt sogar und könnte z.B. oben auf dem Getränk schwimmen. Außerdem schmeckt man es vermutlich meist merklich durch (siehe auch Hinweise beim Vorteil Herausragender Sinn Geruch WDH S. 253, wobei man diesen Vorteil auf Grund des starken Geschmacks nicht unbedingt braucht).

Ein Einnahmegift ist (insbesondere die teuren!) hingegen meist farb-, geschmacks- und/oder geruchslos und sehr gut geeignet um Speisen und Getränken beigemischt zu werden. Dafür tropft es einfach von der Klinge oder Klinke herunter oder läuft aus dem Blasrohr hinaus, statt sich als Nebel zu verteilen.

Ein Gift das beispielsweise gleichermaßen als Waffen- und Einnamegift geeignet ist, hätte bei der Beschreibung beides angeben. In diesem Fall wäre es vermutlich eine Paste, die sich in Wasser vollständig lösen kann. Dennoch eignet es sich nicht, um es einer Person ins Gesicht zu blasen. :wink:

Sollte man ein Gift trotzdem einnehmen (z.B. weil man die Bröckchen einfach mit schluckt) [einatmen, berühren...], muss der SL selbst entscheiden wie und ob es wirkt.

Ein Atemgift schadet im Magen vermutlich nichts. Eine Ätzgift schadet getrunken vermutlich schon, da es jedoch verdünnt wurde könnte die Wirkung geringer sein - möglicherweise ist die Wirkung aber auch schlimmer (da Hals- oder Bauchbereich). Atmet man davon ein paar Spritzer ein (der Rest landet irgendwo sonst) hat es vermutlich keine Wirkung.

Für solche speziellen Fälle bietet es sich an, das Gift nicht auf die allgemeine Gesundheit an zu wenden, sondern auf Trefferzonen (im Beispiel Schaden und ggf. Wunden auf Zone Kopf oder Bauch).

Allgemein solltest Du also bedenken, dass Gifte nicht grundlos verschiedene Einsatzzwecke haben. Ist kein anderer Einsatz angegeben, disqualifizieren seine Eigenschaften es für andere Zwecke als vorgesehen (kannst als SL kreativ sein :) Möglichkeiten gibt es reichlich siehe Bsp. oben).

In deinem Beispiel mit dem Helden hätte man das Gift vielleicht (!) bemerken können (z.B. weil es als dicker Klumpen oben schwimmt, es am Glasrand haftet oder ähnliches) - das gilt natürlich auf für den Helden selbst (bevorzugt bevor er es seinen beiden "Kumpels" reicht). Im Zweifelsfall solltest Du als SL einfach Proben (z.B. Sinnenschärfte, Gefahreninstinkt etc.) verlangen, je nach Auffälligkeit modifiziert.

@ Heilung
So wie ein Wundheiler ohne Werkzeug, Reinigungsmöglichkeiten, sauberes Verbandsmaterial usw. kaum helfen kann, kann auch ein Giftheiler ohne Hilfsmittel nur selten etwas ausrichten (in manchen Fällen kann er vielleicht das Gift z.B. aus der Wunde saugen, abbinden um eine Ausbreitung zu hemmen etc.).

Meist braucht er aber das richtige Gegenmittel oder wenigstens eine allgemeine Hilfe (z.B. um den Körper zu stärken oder die Lebenskraft zu regenerieren).

Wie das im Regelfall abläuft findest Du WDS S. 36. Wenn es keine speziellen Angaben bei einem Gift gibt, muss Du selbst entscheiden ob der Heiler etwas ausrichten kann oder was er benötigt. Außerdem kann er die Genesung verbessern, sollte das Opfer überleben.

So wie ein Wundarzt Verbände, Klammern usw. in seiner Tasche hat, sollte ein Giftheiler natürlich eine Auswahl an Gegengiften, Hilfsmitteln und Aufputschern (z.B. KO+, Heiltrank für LE) dabei haben.

Für Heldenzwecke weit öfter von Belang als eine Heilung ist ein Nebeneffekt von HK Gift: die Identifikation des Giftes

Helden interessiert nämlich oft viel mehr, was für ein Gift war das und wer hat es woher? Meist trifft ein gefährliches Gift schließlich den Quest NSC. :cheer:

Wobei es bei den Preisen fürs universelle Antidot auch nicht unerheblich ist, ob man es wagen kann dem Patienten das billig "B Antidot" zu verpassen oder ob man sein wertvolles "E" verköstigt. Insbesondere wenn man bei seinen Kameraden kaum Ersatz erwarten kann. Das Gift richtig zu erkennen, spart also bares Gold (ganz zu schweigen davon, dass man guten Ersatz oft nur schwer bekommt). :wink:

HK Gift hat also durchaus viele Einsatzmöglichkeiten und beschränkt sich nicht nur auf das Beenden einer Vergiftung.

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Salix
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Re: Gifte und ihre Wirkungen

Ungelesener Beitrag von Salix »

Nach ZBA ist Kelmon eine zähe Paste. In Bier sollte man es also durchaus entdecken können. Und spätestens wenn das Bier merkwürdig schmeckt dürfte kaum jemand mehr als einen Schluck davon trinken, daher würde ich den Opfern keinen bis sehr geringen (1-3SP) Schaden geben.
Ansonsten hat x76 so ziemlich alles gesagt.

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Gorbalad
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Re: Gifte und ihre Wirkungen

Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

Ob das in "Bieren" wie z.B. [wiki]Knat[/wiki] wirklich auffällt? :grübeln: :devil:
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

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Salix
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Re: Gifte und ihre Wirkungen

Ungelesener Beitrag von Salix »

Natürlich jeder Knatkenner wird sich verwundert fragen warum dieses Knat soviel besser schmeckt als sonst. :censored:

rumo
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Re: Gifte und ihre Wirkungen

Ungelesener Beitrag von rumo »

X76 hat geschrieben: Kontaktgifte sind wie Waffengifte fast immer klebrige Substanzen (damit sie auch am gewünschten Ort z.B. Waffe oder Türgriff) haften bleiben. In einem Glas liegt es vielleicht als Klumpen am Glasboden oder schwimmt an der Oberfläche. Zähe Pasten muss man regelrecht abstreifen (z.B. am Glasrand). Ähnliches gilt sicherlich auch für das feine Pulver eines Atemgiftes. Es ist nicht zwangsweise Wasserlöslich oder verklumpt sogar und könnte z.B. oben auf dem Getränk schwimmen. Außerdem schmeckt man es vermutlich meist merklich durch (siehe auch Hinweise beim Vorteil Herausragender Sinn Geruch WDH S. 253, wobei man diesen Vorteil auf Grund des starken Geschmacks nicht unbedingt braucht).
Super Hinweis, irgendwie habe ich nicht an die Konsistenz gedacht. Das ist jedoch logisch und ergibt somit auch viel mehr Sinn! Das muss ich in Zukunft unbedingt berücksichtigen. Ich hatte irgendwie 'Gift = Flüssigkeit' im Kopf, was jedoch total bekloppt ist.
X76 hat geschrieben: Sollte man ein Gift trotzdem einnehmen (z.B. weil man die Bröckchen einfach mit schluckt) [einatmen, berühren...], muss der SL selbst entscheiden wie und ob es wirkt.

[...]

Für solche speziellen Fälle bietet es sich an, das Gift nicht auf die allgemeine Gesundheit an zu wenden, sondern auf Trefferzonen (im Beispiel Schaden und ggf. Wunden auf Zone Kopf oder Bauch).
Jup, die Lähmung ist schon eingetreten, das werde ich im Nachhinein nicht mehr ändern. Das mit den Trefferzonen ist jedoch ein guter Hinweis. Ich muss mir noch überlegen, ob die Lähmung ev. etwas schneller nachlässt oder länger wirkt, da das Gift oral eingenommen wurde.
X76 hat geschrieben: In deinem Beispiel mit dem Helden hätte man das Gift vielleicht (!) bemerken können (z.B. weil es als dicker Klumpen oben schwimmt, es am Glasrand haftet oder ähnliches) - das gilt natürlich auf für den Helden selbst (bevorzugt bevor er es seinen beiden "Kumpels" reicht). Im Zweifelsfall solltest Du als SL einfach Proben (z.B. Sinnenschärfte, Gefahreninstinkt etc.) verlangen, je nach Auffälligkeit modifiziert.
Das werde ich in Zukunft bestimmt so handhaben. Ich kann für dieses Mal als 'Ausrede' immer noch bringen, dass die beiden NPCs völlig übermüdet und zudem abgelenkt waren. Den SC muss ich jedoch auf die Konsistenz des Giftes hinweisen.

Zur Heilung: ja klar, ohne korrektes Werkzeug ist auch bei der Wundheilung nicht viel zu machen. Dies ist in unserer Gruppe jedoch kein Problem, da ein Bader mit dabei ist. Trotzdem scheint mir HK Gift irgendwie schwieriger in der Praxis, da das korrekte Gegengift zu beschaffen entweder zu lange geht oder zu teuer ist.
Die Idee mit dem Aufputschmittel ist jedoch sehr gut, auch dass HK Gift bei der 'Erholung' helfen kann. Und klar, die Identifikation kann schon viel Wert sein :)

Vielen Dank auf jeden Fall für die ausführliche und hilfreiche Antwort!

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