DSA4 Geboren in den Namenlosen Tagen

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Ettel der Seefahrer
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Geboren in den Namenlosen Tagen

Ungelesener Beitrag von Ettel der Seefahrer »

Hallo Leute,
ich bin Spielleiter und in meiner Spielrunde ist eine Situation entstanden, bei der ich nicht sicher war, was eine angemessene Reaktion gewesen wäre. Daher würde mich die Meinung Außenstehender interessieren.

Der Hintergrund ist folgender:
Einer meiner Spieler hat sich einen Jäger erstellt, der in den Namenlosen Tagen geboren wurde. Das war ausdrücklich sein Wunsch und ich hatte da keine Einwende. Konsequenter Weise hat er bis dato sein wahres Geburtsdatum geheim gehalten. Später hat er eine Spätweihe der Ifirn angestrebt und auch damit war ich einverstanden. Noch viel später hatte sein Charakter eine kurze Affäre (vier Tage) mit einer Matrosin, aus der ein Kind hervorgegangen ist, was er aber lange Zeit nicht wusste. Dies habe ich dann später als Plotaufhänger für ein Abenteuer genutzt. Die Mutter des Kindes wurde entführt und ist in Gefahr. Der Ifirn-Geweihte hat das über eine Prophezeiung einer Godi aus Thorwal erfahren. Darin heißt es unter anderem: "Wenn das Kind ohne seine Mutter aufwächst, so wird es das Geburtsrecht seines Vaters antreten" Die Intention dahinter war es natürlich, dass das Kind sich dem Namenlosen zuwendet, wenn es ohne seine Mutter aufwächst. Das sollte als Motivation dienen, um unbedingt die Mutter zu retten zu wollen. Der Spieler hat es auch so interpretiert. Also ist er sofort nach Khunchom aufgebrochen, weil die Prophezeiung ihm den weg dorthin wies.

So weit zum Hintergrund. Jetzt ist folgendes passiert:
Um Hilfe bei der Deutung der Prophezeiung zu bekommen hat er den Boron-Tempel in Khunchom aufgesucht. Der Geweihte dort fragte natürlich nach Kontext, um die Prophezeiung deuten zu können. Die oben genannte Passage ließ ihn nach den Umständen seiner Geburt fragen. Daraufhin hat der Spieler sein wahres Geburtsdatum genannt und ich habe sicherheitshalber zwei mal nachgefragt, ob er das wirklich tun möchte. Dann war ich erst mal verunsichert, wie ein Geweihter darauf reagiert. Spontan habe ich mich dazu entschlossen, dass der Geweihte darüber sehr entsetzt ist. Er meinte zum Charakter: "Ihr seid ein Feind der Zwölfgötter und hier nicht willkommen. Verlasst diesen heiligen Ort!" Daraufhin hat der Charakter den Tränen nahe den Tempel verlassen. Die Boron-Geweihten haben Boten zu den anderen Tempeln der Stadt geschickt und dort vor ihm gewarnt haben. Als er dann einen Tag später andere Tempel aufgesucht hat, haben die Geweihte vor Ort ihn auch gleich erkannt und wollten ihn im Tempel dulden, da er ja schließlich verflucht sei. Schließlich hat er seinen Gefährten ebenfalls gestanden, dass er in den Namenlosen Tagen geboren wurde (weder die Charaktere noch deren Spieler wussten davon). Seine Gefährten sind dann unter anderem in den Praios-Tempel gegangen und haben gefragt, ob man bei ihm eine Seelenprüfung voll ziehen könnte. Ich habe den Praios-Geweihten da auf eine sehr intolerante Schiene gesetzt. Der meinte, dass jeder, der in diesen Tagen geboren wurde, böse und verdorben bis ins Mark sei. Eine Seelenprüfung sei daher eine Verschwendung von Kraft. Als sie meinten, dass er ein Geweihter der Ifirn sei und sie bereits ein Wunder von ihm gesehen hätten, meinte der Geweihte, dass dies eine Täuschung gewesen sein müsse, da kein Gott einen Diener akzeptieren würde, der in diesen Tagen geboren wurde und schließlich seien es die Wege des Namenlosen sich durch Täuschung Vertrauen zu erschleichen. Zudem sprach er eine deutliche Warnung aus, sie sollten sich von diesem Mann fern halten, da er nur Unglück bringe. Die Geweihten im Tsa-Tempel waren weniger feindselig, aber auch sie waren der Meinung, dass er verflucht sei.

Dass ich die Geweihten so habe reagieren lassen, hatte unter anderem den Hintergrund, dass ich es als Spielleiter meinen Spielern häufig sehr einfach gemacht habe und ich es nun endlich mal schwieriger gestalten wollte. Eine Spielerin meinte hinterher zu mir dann, dass sie das nicht so gemacht hätte. Schließlich seien Geweihte eher so gepolt, dass sie Leute, die in diesen Tagen geboren wurden, eher bemitleiden und Segen auf sie sprechen, damit sie es nicht so schwer haben. Dass eine breite Mehrheit der Geweihten Aventuriens so denkt, ist eine Ansicht, die ich ehrlich gesagt nicht so teile. Sie war jedenfalls etwas verwundert darüber, dass bei den Praios-Geweihten gar kein Entgegenkommen sichtbar war. Wie eben gesagt, wollte ich es den Spielern nicht mehr immer alles so einfach machen. Wenn sie da etwas hartnäckiger gewesen wären, wäre der Geweihte eingeknickt. Jedenfalls war der Ausspruch: "Das ist eine Verschwendung von Kraft!" zur Ansicht geführt, dass es hier kein Weiterkommen gibt, was nicht meine Absicht war.

Ich persönlich habe mir eine Möglichkeit überlegt, wie die Spieler das wieder glätten können, so sie auf die richtige Idee kommen. Zudem wird da demnächst ein fanatischer Praios-Anhänger jagt auf den Charakter machen, sobald er von der Geschichte Wind bekommt.

Meine eigentliche Frage ist nun aber Folgendes: War die Reaktion der Geweihten unplausibel oder unangemessen? Habe ich es da übertrieben?

Ich freue mich auf eure Ratschläge und Meinungen.

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Deirakos
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Ungelesener Beitrag von Deirakos »

Ettel der Seefahrer hat geschrieben: 23.01.2018 12:34 Meine eigentliche Frage ist nun aber Folgendes: War die Reaktion der Geweihten unplausibel oder unangemessen? Habe ich es da übertrieben?
Ich finde schon, immerhin sind beide Geweihte. Der eine (SC) wurde von einer Gottheit TROTZ seiner Geburt (von der eine Göttin wohl weiß) zum Geweihten erhoben und der andere ist ein Geweihter der 12, der sich um die "Schäfchen" kümmern soll und sie nicht verdammen.

Er könnte ihm vielleicht misstrauisch sein, aber ihn gleich als NL Diener abzutun finde ich heftig ^^.

Am Einfachsten würde ich eine Seelenprüfung anordnen um sicher zu gehen und dann dürfte ja jedes Problem und jeder Zweifel aus der Welt geschafft sein.

Wie gesagt nur meine Meinung

Edit: aber jeder Geweihte ist auch ein Individuum, vllt hatte dieser spezielle Geweihte einen Grund warum er so reagiert hat.
Vllt ist er ein Unterwanderer der NL Kirche und gar kein Boroni und möchte ihm nicht helfen, damit er auch zum NL kommt.
Vllt hatte er erst kürzlich einschneidende Erlebnisse mit den Anhängern des NL
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Yggdrasil
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Ungelesener Beitrag von Yggdrasil »

Ich finde deine Reaktion befremdend. Aber jeder hat in einer gewissen Weise, "sein eigenes Aventurien".
In meinem Aventurien, und dem meiner Gruppe, gäbe es jedenfalls keine besondere Reaktion zu diesem Geburtsdatum. – Es sei denn, jemand ist sehr abergläubisch.
Mein Tipp: Mach dir das mit deiner Gruppe aus.

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Cifer
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Ungelesener Beitrag von Cifer »

Ettel der Seefahrer hat geschrieben: 23.01.2018 12:34 Meine eigentliche Frage ist nun aber Folgendes: War die Reaktion der Geweihten unplausibel oder unangemessen? Habe ich es da übertrieben?
Meines Erachtens ja. In den Namenlosen Tagen geboren zu sein ist im Volksglauben übel, aber aus meiner Sicht wäre es gerade da Aufgabe der Geweihtenschaft, denjenigen möglichst eng an die zwölfgöttliche Gemeinschaft zu binden - und sei es, indem sie nahelegen, dass das nächstgelegene Kloster sich doch einer solchen bemitleidenswerten Seele annehmen und sie vor dem Bösen bewahren könnte (natürlich mit dem Hintergedanken, dass man dort ein Auge auf ihn haben kann).

Gerade mit der Praiosgeweihtenschaft hast du da meines Erachtens arg ins Klo gegriffen, da die nun wirklich ständig entgegen des Hintergrunds als die Arschlöcher vom Dienst dargestellt werden, obwohl speziell ihr Glaube die Suche nach Wahrheit zum zentralen Thema macht. Ein Praiot, der sich auf seinen Vorurteilen ausruht und dabei einen Fehler macht, steht kurz vor dem Karmaverlust. Im Gegenteil wäre es hier dringend geboten, den SC nicht einfach fortzujagen, sondern eben genau zu untersuchen. Der behauptet, Geweihter zu sein, und kann Wunder wirken - damit ist er entweder ein echter Geweihter Ifirns oder ein Geweihter des Namenlosen! Sowas lässt man doch nicht in der Schwebe, sondern spürt dem genau nach, mit Seelenprüfung, anatomischer Untersuchung (hat der noch alle Zehen und Finger?) und allem pi-pa-po!
Wenn du jetzt noch einen Praioten nachlegst, der den SC "jagt", statt tatsächliches Interesse an seinem Seelenheil zu haben, züchtest du vermutlich gerade die nächste Generation an Spielern heran, die um die Praioskirche einen möglichst großen Bogen machen wollen, statt sie als manchmal hinderlichen, aber grundlegend soliden und dem Guten zugewandten Bestandteil der Welt zu sehen.
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Andwari
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Ungelesener Beitrag von Andwari »

Ich finde die Reaktion insgesamt unangemessen - selbst wenn besonders viele Kinder im Rahjamond gezeugt und damit im Tsamond zur Welt kommen, dürfte die Zahl der in den Namenlosen Tagen geborenen Kinder immer noch bei 1 von 100 oder mehr liegen - und die werden nach keiner mir bekannten Quelle vorsorglich vom Mob umgebracht o.ä. was man tun würde, wenn da mehr als ein dämlicher Aberglaube dranhängt. Der Namenlose hat vmtl. deutlich mehr Anhänger als dieses 1% der Aventurier.

Dass ein einzelner Aventurier diesem Aberglauben anhängt, gut. Dass man einen einzelnen Geweihten trifft, der so drauf ist - klar. Aber hier wird eine Front aufgebaut, die so zumindest in mein Aventurien nicht passen würde. Gerade Boronis sollten da ruhig reagieren - und vllt. dem Verfluchten zu einem borongefälligen Neuanfang mittels Borons Hallen raten, wenn schon.

Die Mithelden und der "Verfluchte" tun alles, was man von einem guten Aventurier erwarten kann: Schnellstmöglich in den nächsten zwölfgöttlichen Tempel. Und ihnen wird vier mal hintereinander mehr oder weniger extrem bescheinigt, dass man für einen bisher absolut braven Menschen nix tun könne? Wie soll ein Held bitte so was unverrückbares wie ein Geburtsdatum "bearbeiten"? (den Fluch quasi schon vererbt zu haben und selbst für dessen Aufhebung bzgl. des Kindes sorgen zu können, war hingegen eine nette Idee). Hier wird jeglicher Zweifel erst durch die ach so dummen Zwölfgöttergeweihten verstärkt.

Gratulation, mit der Ansage würde ich mal alle Helden bei nächster Gelegenheit prüfen lassen, ob nicht der Güldene die bessere Wahl ist - weil der verdammt nicht Unschuldige, gutwillige Menschen für ihr ja hoffentlich göttergemachtes Schicksal. Gerade die Praioskirche wieder als besonders mies rüberkommen lassen ... *mäh* Der Plan, einen Praios-Geweihten da auf den unschuldigen Jäger anzusetzen um dem vmtl. ohne Prozess das Lebenslichtlein auszublasen ist voll daneben.

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hexe
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Ungelesener Beitrag von hexe »

Sicher man sollte es den Spielern nicht zu leicht machen, aber deshalb sollten NSCs trotzdem Ahnung von ihrem Job haben. Jedem vor die Tür setzen führt nicht dazu, dass dieser jemand auf den rechten Pfad bleibt. Gerade die Praioten in Khunchom freuen sich über jeden Besuch, der ein ernsthaftes Problem hat. Wie 'ich bin in den namenlosen Tagen geboren und habe Karma. Von Ifirn. Ja, echt. Bitte liebe Praioten sucht die Wahrheit'. Dafür wurden Praioten gemacht. In Khunchom haben sie eh Zeit, weil die Einheimischen lieber alles zu Feqz tragen.

Mein Diener Bishdariels hätte wahrscheinlich schon gewusst, dass der SCs kommt und was sein Problem ist. Weil der kann prophezeien. 'Ach Du bist der mit dem Kind. Hat es schon einen Namen? Nein, dann wird es aber Zeit, gell?'

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Deirakos
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Ungelesener Beitrag von Deirakos »

ich finde es auch inkonsequent von einem Praioten zu sagen "er ist böse bis aufs Mark" und dann lässt er ihn gehen anstatt ihm einen Prozess zu machen
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Cifer
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Ungelesener Beitrag von Cifer »

Andwari hat geschrieben: 23.01.2018 13:18Ich finde die Reaktion insgesamt unangemessen - selbst wenn besonders viele Kinder im Rahjamond gezeugt und damit im Tsamond zur Welt kommen, dürfte die Zahl der in den Namenlosen Tagen geborenen Kinder immer noch bei 1 von 100 oder mehr liegen - und die werden nach keiner mir bekannten Quelle vorsorglich vom Mob umgebracht o.ä. was man tun würde, wenn da mehr als ein dämlicher Aberglaube dranhängt. Der Namenlose hat vmtl. deutlich mehr Anhänger als dieses 1% der Aventurier.
Ich würde vermuten, dass man die 1-von-100 Quote durchaus gedrückt bekommt - man wird Paaren mit Kinderwunsch nahelegen, Anfang Travia eher mal auszusetzen und nötigenfalls mag es auch Hebammen geben, die die Geburt entsprechend verzögern oder eher einleiten können.
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Black Feather
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Ungelesener Beitrag von Black Feather »

Ich finde die Reaktion ziemlich krass. Ein Geweihter bei mir (subjektiv) würde eher Misstrauen haben, aber nicht gleich verdammen.

Eine Möglichkeit die Reaktion etwas zu beschwichtigen wäre nach einem Zeichen des eigenen Gottes (an NSC Geweihten), dass er einen Fehler beging und dieser nun versucht sein Verhalten wieder gut zu machen.
- Zurückrufen des Jägers
- Entschuldigung + Erklärung (vielleicht hatte er ein Problem in der letzten Zeit) an den falsch Verdächtigten / Verdammten

Er kann dann immer noch ein wachsames Auge haben, aber zumindest wäre dann das Verhalten des Boron-/Praiosgeweihten etwas abgemildert und ein nach einiger Zeit kann sich wieder Vertrauen aufbauen.
Bei Fragen o.ä. bitte eine PN an die Mail schicken.

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Andwari
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Ungelesener Beitrag von Andwari »

@Cifer
Das wäre eher: Kein Sex im kompletten Efferd- und Traviamond. Denn auch wenn von den am 3. Travia gezeugten Kindern genau 50% am 1. NL geboren werden: da sind ca. 7 Wochen um von Anfang 36te bis Ende 41te Schwangerschaftswoche zu kommen und auch den 5ten NL abzudecken. Wenn Frühgeburten in Aventurien überleben ... bitte auch die ersten Boronwochen ruhig angehen lassen.

Von so was habe ich aventurisch noch nie gehört, mach dem Bauern mal klar, dass beim Besäufnis zum Erntedankfest kein Sex stattfinden darf und auch danach, wenn man endlich mal genug zu essen und wenig zu arbeiten hat? Wenn man Geburten einleiten kann, wäre das für die bevorzugte Klientel künftiger NL-Anhänger (nämlich reiche, mächtige Typen) ein ziemliches Ausschlusskriterium. Mit Landstreichern, ärmlichem Gesocks und einsamen Holzfällern kann der NL wenig anfangen. Im Dorf weiß doch jeder, ob das Kind von Alrike bis zum 30. Rahja da war oder sie es erst nach dem Götterdienst am 1 PRA gekriegt hat. Wenn da irgendwelche krassen Verfluchungen zugeschrieben würden, würde von der Gutsverwalterin bis zur Geweihtenschaft jeder auf jede Schwangere ganz genau schauen.

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Na'rat
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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Ich persönlich halte es für erstens übertrieben und zweitens für inkonsequent.

Wobei übertrieben im Kontext dessen was so kanonisch ist zu diskutieren wäre. Wenn die Namenlose Tage thematisiert werden dann meist so, als ob an diesen Tagen die Apokalypse kurz bevorsteht und nicht als so etwas wie Freitag der 13.
Ich finde diese offizielle Setzung wenig gelungen, kriegen alle 12 Götter im ganzen Jahr nicht so ein Effektfeuerwerk zusammen wie der Namenlose zwischen den Jahren und dann geht weiten Teilen Aventuriens, allen voran den Novadis, diese Tage komplett vorbei. Obwohl angeblich das kosmisch Böse kurz vor dem Durchbruch steht.
Macht man sich jedoch diese Setzung zueigen, passt das eingangs beschriebene Verhalten.

Dann ist das Verhalten der jeweiligen NSCs aber wiederum inkonsequent, die hätten den Kerl ohne viel Federlesen erschlagen müssen, ist ja eine Kreatur des Bösen TM.

Die Lösung wäre, die Namenlosen Tage sind eher so etwas wie Freitag der 13, der SC und die beteiligten NSCs haben jeweils zutiefst abergläubig überreagiert. Ansonsten sind natürlich wieder Praiosgeweihte die Bösen... Viel spannender wäre es mMn gewesen, wenn eine als nett gesetzte aber nun mal total ungebildete Tsageweihte völlig überreagiert hätte.

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Bluthandel
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Ungelesener Beitrag von Bluthandel »

Ich schließe mich den Einschätzungen meiner Vorredner an. SO treibt man Spieler tatsächlich weg von den Zwölfgötterkirchen. Und das "der Geweihte hatte schon Boten zu den anderen Tempeln der Stadt geschickt" klingt für mich in dieser mäßig plausiblen Übertriebenheit und durch den "Meister-SCs wischen Spielern eins aus"- Touch eher nach unangemessener Gängelung.

Zwei Charaktere spiele ich selbst, bei denen ich das Geburtsdatum mit 2. oder 3. Praios angegeben habe. Tatsächlich habe ich es aber für mich selbst offen gelassen - möglicherweise wird sich dies in der Entwicklung der Charaktere nochmal irgendwann konkretisieren, vielleicht aber auch nicht - ob das tatsächliche Geburtsdatum doch eher innerhalb der Namenlosen Tage liegt. Ich halte es für plausibel, dass in solchen Fällen, in denen die Geburt in den namenlosen Tagen durch die Anwesenden festgestellt wurde, das Tsadatum stillschweigend gerne mal auf RAH oder PRA datiert wird. Im Interesse des Säuglings, aber auch, um dem Gott ohne Namen eben keine Präsenz einzuräumen.

Man vergisst außerdem leicht, dass in einer Welt ohne ständig gegenwärtige Uhren, Kalender, Behörden, Geburtsurkunden, Smartphones, Internetanschluss, solche Daten eine ganz andere Bedeutung haben, als in unserer modernen Gesellschaft. Von daher erscheint mir eine exakte Festsetzung des Tsatages derer sich der SC dann auch später noch erinnert in der Regel eher wenig plausibel. Es sei denn, es ist jemand Bedeutendes von Stand oder ein Nachkomme von Gelehrten, Geweihten etc. Das Tsadatum dürfte normalerweise auch keinen interessieren. Alrik Normalaventurier weiss vielleicht in etwa, ob er nu im Peraine- oder doch im Erntemond geboren wurde...
Zuletzt geändert von Bluthandel am 23.01.2018 15:05, insgesamt 2-mal geändert.
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Ungelesener Beitrag von Falandrion »

Gab es nicht in DSA 3 die Setzung, dass Spielercharaktere nicht in den namenlosen Tagen geboren sein können mit der Begründung, dass so jemand kein Held sein könne? Insofern finde ich die Darstellung der Geweihten nicht ganz so abwegig wie die meisten hier, wenn auch (etwas) veraltet.

[edit] Wobei Na'rat dann eigentlich Recht hat, dass die Geweihten eigentlich aktiver gegen ihn hätten vorgehen müssen. [/edit]

Zumindest die Argumentation, dass die Ifirn-Weihe kein Argument für die Zwöfgöttergefälligkeit sei, weil der Namenlose seine Schäfchen gerne mal als Diener anderer Götter ausgibt, finde ich jedenfalls sehr plausibel.

Im Übrigen helfen vielleicht auch folgende Beiträge weiter:
Kind in den namenlosen Tagen in einem See aus Blut geboren.
Die Tage des Namenlosen - ein ueberschaetztes Phaenomen?
Zuletzt geändert von Falandrion am 23.01.2018 15:05, insgesamt 1-mal geändert.

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Bluthandel
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Ungelesener Beitrag von Bluthandel »

Falandrion hat geschrieben: 23.01.2018 14:58Gab es nicht in DSA 3 die Setzung, dass Spielercharaktere nicht in den namenlosen Tagen geboren sein können mit der Begründung, dass so jemand kein Held sein könne? Insofern finde ich die Darstellung der Geweihten nicht ganz so abwegig wie die meisten hier, wenn auch (etwas) veraltet.
Kann jedoch unter DSA4 als nicht mehr gesetzt gelten; bei den Optionalregeln für Göttergeschenke nach DSA4 sind auch die Namenlosen Tage für SCs gelistet.
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Ungelesener Beitrag von Falandrion »

Damit bezog ich mich jetzt auch nicht unmittelbar auf den Crunch, sondern wollte daraus Fluff ableiten. Die meisten DSA 4-Geweihten sollten ja von DSA 3-Geweihten indoktriniert worden sein :wink: Auch wenn jetzt nicht mehr alle in den namenlosen Tagen geborenen Kinder per se schlecht sind, hat der Tempelvorsteher das halt noch so gelernt :devil:

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Ungelesener Beitrag von Infernal Acid »

Na'rat hat geschrieben: 23.01.2018 14:32Dann ist das Verhalten der jeweiligen NSCs aber wiederum inkonsequent, die hätten den Kerl ohne viel Federlesen erschlagen müssen, ist ja eine Kreatur des Bösen TM.
Mindestens sollten sie sich zwischenzeitlich Verstärkung besorgt haben, um genau das zu machen.

Ein grundproblem ist natürlich, dass hier ein Szeanrio konstruiert wurde, das der Spieler nicht gewinnen kann:
1.) Kann er sein Geburtsdatum nie mehr ändern.
2.) Wurde das "alle an diesen Tagen geborenen sind böse" als Grund-Setting festgeschrieben, da ja sämtliche angefragten Kirchen so reagierten.
Dem Spieler bleibt eigentlich nur das Auswandern in die Khom und sich Raschtullah zuzuwenden, den scheint das ja recht wenig zu kümmern.
Cifer hat geschrieben: 23.01.2018 13:44
Andwari hat geschrieben: 23.01.2018 13:18Ich finde die Reaktion insgesamt unangemessen - selbst wenn besonders viele Kinder im Rahjamond gezeugt und damit im Tsamond zur Welt kommen, dürfte die Zahl der in den Namenlosen Tagen geborenen Kinder immer noch bei 1 von 100 oder mehr liegen - und die werden nach keiner mir bekannten Quelle vorsorglich vom Mob umgebracht o.ä. was man tun würde, wenn da mehr als ein dämlicher Aberglaube dranhängt. Der Namenlose hat vmtl. deutlich mehr Anhänger als dieses 1% der Aventurier.
Ich würde vermuten, dass man die 1-von-100 Quote durchaus gedrückt bekommt - man wird Paaren mit Kinderwunsch nahelegen, Anfang Travia eher mal auszusetzen und nötigenfalls mag es auch Hebammen geben, die die Geburt entsprechend verzögern oder eher einleiten können.
Die Quote kann sogar beliebig tief sein, da Aventurien eine mythische Welt mit teils direkter Einwirkung der Götter ist. Man könnte so einfach über die Götter argumentieren, dass z.B. in Abwesenheit von Tsa halt wirklich kaum Geburten stattfinden. Womit wiederum ein Kind in diesen Tagen eben wirklich Unglück bedeuten könnte.

Ettel der Seefahrer
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Ungelesener Beitrag von Ettel der Seefahrer »

Ok, ein paar Dinge möchte ich noch mal klar stellen:

Es war definitiv nicht meine Absicht irgendwen zu gängeln! Die Intention dahinter war, dass in der Vergangenheit fast alle Leute sehr freundlich und hilfsbereit waren. Dementsprechend hatten es die Spieler häufig sehr einfach. Menschen mit Vorurteilen kamen eher selten vor. Und das war etwas, das ich einfach mal anders machen wollte, damit das Spiel anspruchsvoller wird. Auch die von Falandrion genannte DSA3-Setzung hatte ich in dem Moment im Hinterkopf.
Zudem habe ich den betroffenen Spieler hinterher gefragt, ob er die Reaktion der Geweihten unplausibel findet. Er meinte zu mir, dass er es nicht erwartet hatte, aber er fand es durchaus plausibel.

Etwas, was ich eingangs nicht erwähnt habe, war, dass der Spieler seinen Ifirn-Geweihten häufig nicht als solchen zu erkennen gibt. Ich habe ihn schon des öfteren gefragt, ob er als Ifirn-Geweihter zu erkennen ist, um Meisterpersonen dann entsprechend auf ihn reagieren zu lassen. Die häufigste Antwort war nun mal "nein". So wurde er dann eben von den Leute als ein einfacher Jäger aus dem Norden wahrgenommen.

Ich bin mir jetzt im Moment nicht mehr ganz sicher, ob im Gespräch mit dem Boron-Geweihten seine Ifirn-Weihe erwähnt wurde, glaube aber, dass das nicht zur Sprache kam.

Der Praios-Geweihte hat ihn genau genommen nicht "laufen gelassen", da er ja nie im Tempel war. Seine Mitspieler sind da ohne ihn hingegangen. Ursprünglich war ich durchaus gewillt, die Seelenprüfung ausführen zu lassen, aber wie oben erwähnt, wollte ich das meinen Spielern ausnahmsweise mal nicht ganz so einfach machen. Ich hatte nur nicht damit gerechnet, dass sie so schnell damit aufgeben. Das habe ich wohl falsch eingeschätzt. Dazu sollte ich aber auch anmerken, dass diese Mitspieler noch sehr neu in der Spielgruppe sind und ich sie dementsprechend noch nicht so gut kenne. Dass der Praios-Geweihte da sehr intolerant war, war in meiner Spielrunde eine Premiere.... wie gesagt, dass war sonst immer anders.

Mein Standpunkt war dann an dieser Stelle, dass der Praios-Geweihte seine Mitspieler hat verfolgen lassen, um an den vermeintlichen Diener des Namenlosen gefangen zu nehmen. Da seine Gefährten ihm von einem Wunder erzählt hatten, hat den Praios-Geweihten in dem Glauben bestärkt, dass dies ein Namenlos-Geweihter sein wird, der sich als Ifirn-Geweiher tarnt. Die Verfolger hätten in den hektischen Menschenmassen von Khunchom seine Gefährten dann einfach verloren. Einen Tag später hat die Gruppe Khunchom verlassen und ist nach Samra gereist, so dass er erst mal weg von den ganzen Leuten war.

Aber gut, wenn ihr nun mehrheitlich meint, dass das alles unpassend war, was kann ich denn eurer Meinung sinnvolles tun, um das zu glätten? Das, was passiert ist, kann ich ja nicht rückgängig machen.

Ich habe mir dazu bis jetzt Folgendes überlegt: Der Boron-Geweihte hatte in der Vergangenheit einige sehr schlechte Erfahrungen mit Leuten gehabt, die in den Namenlosen Tagen geboren wurden und dann in der Situation einfach überreagiert. Er ist ja schließlich auch nur ein Mensch. Die Nachrichten an die anderen Tempel wären dann entsprechend übertrieben ausgefallen. Die Gefährten des Spielers haben im Praios-Tempel auch nur mit genau einem Geweihten geredet. Der könnte dann als Hardliner ebenfalls in dieser Hinsicht vorbelastet sein. Ein anderer Geweihter im Praios-Tempel könnte dann der ganzen Sache aufgeschlossener und dann auch wenig überrascht sein, dass sein Glaubensbruder sich da aufgrund seiner Vorgeschichte so benommen hat. Der würde dann die Gruppe suchen, was im Anschluss an dem Besuch im Praios-Tempel nicht ging, da sie ja bereits die Stadt verlassen hatten. Den von mir angedachten Praios-Fanatiker kann ich problemlos streichen, weil er noch gar nicht vorkam.

Wenn ihr weitere oder bessere Ideen habt, dann lasst hören.

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Ettel der Seefahrer hat geschrieben: 23.01.2018 15:56Mein Standpunkt war dann an dieser Stelle, dass der Praios-Geweihte seine Mitspieler hat verfolgen lassen, um an den vermeintlichen Diener des Namenlosen gefangen zu nehmen.
Heimlichkeit ist keine Tugend des Praios

Edit:
Ettel der Seefahrer hat geschrieben: 23.01.2018 15:56was kann ich denn eurer Meinung sinnvolles tun, um das zu glätten?
Lass sie einfach auf einen wandernden Geweihten treffen, der nichts von den Botschaften mitbekommen hat.
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Deirakos hat geschrieben: 23.01.2018 16:02
Ettel der Seefahrer hat geschrieben: 23.01.2018 15:56Mein Standpunkt war dann an dieser Stelle, dass der Praios-Geweihte seine Mitspieler hat verfolgen lassen, um an den vermeintlichen Diener des Namenlosen gefangen zu nehmen.
Heimlichkeit ist keine Tugend des Praios
Ich denke, das Beschatten von Verdächtigen ist an der Stelle durchaus akzeptabel - muss ja auch kein Priester machen, aber da kommen wir wieder zur Frage, inwieweit Geweihte Geboten folgen, um für die Gottheit "rein" zu sein und inwieweit sie sie einfach für moralisch "das Richtige" halten (Vergleich mit dem irdischen Katholizismus: Zölibat versus Verbot zu morden).
Falandrion hat geschrieben: 23.01.2018 14:58 Zumindest die Argumentation, dass die Ifirn-Weihe kein Argument für die Zwöfgöttergefälligkeit sei, weil der Namenlose seine Schäfchen gerne mal als Diener anderer Götter ausgibt, finde ich jedenfalls sehr plausibel.
Jain ... es ist aus meiner Sicht auf jeden Fall ein Argument, nur kein vollständig taugliches. Und in welche Richtung auch immer es ausfällt, es sorgt auf jeden Fall dafür, dass der Charakter massiv interessanter für die Kirche wird: Entweder ist es ein Ifirngeweihter und Angehöriger der zwölfgöttlichen Gemeinschaft, dann muss man ihn vor einem schlechten Ruf bewahren, der ihm seine Arbeit als Seelsorger erschwert. Oder er ist ein Geweihter der Namenlosen, dann muss man ihn zur Strecke bringen.
Ettel der Seefahrer hat geschrieben: 23.01.2018 15:56Ursprünglich war ich durchaus gewillt, die Seelenprüfung ausführen zu lassen, aber wie oben erwähnt, wollte ich das meinen Spielern ausnahmsweise mal nicht ganz so einfach machen. Ich hatte nur nicht damit gerechnet, dass sie so schnell damit aufgeben. Das habe ich wohl falsch eingeschätzt.
Ja, das kenne ich auch aus anderen Runden. Der Haken aus meiner Sicht ist, dass man oftmals als Spieler nicht zwischen "Ich als Meister gebe euch ein kleines Hindernis zum Überwinden" und "Ich als Meister möchte nicht, dass ihr das an dieser Stelle weiterverfolgt" unterscheiden kann - und gerade, wenn die Spieler bei den ersten beiden Tempeln zugehört haben, sieht der dritte Tempelbesuch in Folge eben nach "Lasst den Blödsinn, alle sind gegen euch" aus.
Dazu kommt das zweite Problem: Schwierigkeiten für die SCs sind gut, schließlich will niemand ein Abenteuer, in dem alles glatt geht. Aber die Schwierigkeiten müssen Sinn ergeben und Geweihte, die nicht mal daran interessiert sind, den Zustand der Seele eines an den Namenlosen Tagen geborenen Priesters zu ergründen, tun das nicht.
Ettel der Seefahrer hat geschrieben: 23.01.2018 15:56 Aber gut, wenn ihr nun mehrheitlich meint, dass das alles unpassend war, was kann ich denn eurer Meinung sinnvolles tun, um das zu glätten? Das, was passiert ist, kann ich ja nicht rückgängig machen.
Möglichkeit eins: Mach es rückgängig. Sag, dass dir die Aktionen deiner Figuren im Nachhinein unlogisch erscheinen und du die entsprechenden Szenen (insbesondere die im Praiostempel, von der aus man dann zu einer Seelenprüfung überleiten kann) nochmal spielen möchtest. Ja, ist unschön, aber besser ein einziger Retcon als die ganze Geschichte ewig mit sich zu schleppen.
Möglichkeit zwei: Der Praiostempel schickt der Gruppe einen Gesandten hinterher (bevorzugt nicht der erste Geweihte, sondern geschickt vom Tempelvorsteher, der dem ersten bereits den Kopf gewaschen hat), der ergebnisoffen ermitteln möchte, was es nun mit diesem ominösen Ifirngeweihten auf sich hat, um ihm entweder beizustehen oder ihn zur Strecke zu bringen. Nach einer ersten Seelenprüfung ist er zwar nicht restlos überzeugt, kennt aber Geschichten über ein karmales Artefakt/Heiligtum/blakrams, der jede namenlose Korrumpierung erkennen können soll (aka Abenteueraufhänger).
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Die Seelenprüfung entdeckt normalerweise nur, DASS jemand geweiht ist, aber nicht wem - damit wäre also die Unterscheidung zwischen Ifirn- und Namenlosweihe nicht möglich.
Dazu bräuchte man die Große Seelenprüfung (Grad V), und da haben die Namenlos-Geweihten mit Seelenschatten (Liturgie) auch ein Gegenmittel. (ob das den Praiosgeweihten bekannt ist, ist allerdings mWn nicht geklärt)
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

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Black Feather
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Black Feather hat geschrieben: 23.01.2018 14:08Ich finde die Reaktion ziemlich krass. Ein Geweihter bei mir (subjektiv) würde eher Misstrauen haben, aber nicht gleich verdammen.

Eine Möglichkeit die Reaktion etwas zu beschwichtigen wäre nach einem Zeichen des eigenen Gottes (an NSC Geweihten), dass er einen Fehler beging und dieser nun versucht sein Verhalten wieder gut zu machen.
- Zurückrufen des Jägers
- Entschuldigung + Erklärung (vielleicht hatte er ein Problem in der letzten Zeit) an den falsch Verdächtigten / Verdammten

Er kann dann immer noch ein wachsames Auge haben, aber zumindest wäre dann das Verhalten des Boron-/Praiosgeweihten etwas abgemildert und ein nach einiger Zeit kann sich wieder Vertrauen aufbauen.
Nach dem Zeichen und Gruppe aus der Stadt jemanden Hinterherschicken, aber nicht einen Jäger sondern einen friedlichen Boten oder selbst folgen und wie erwähnt Entschuldigen und sich Erklären und dann die Wahrheitsfindung wirklich objektiv machen mit Hintergrund (woher kommt Geweihter wo war er schon überall.....), Seelenprüfung, Gesprächen und pi pa po.
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Ettel der Seefahrer hat geschrieben: 23.01.2018 15:56Aber gut, wenn ihr nun mehrheitlich meint, dass das alles unpassend war, was kann ich denn eurer Meinung sinnvolles tun, um das zu glätten? Das, was passiert ist, kann ich ja nicht rückgängig machen.
Bei nächstbester Gelegenheit würde ich der Gruppe irgendwie von einer Propezeihung zu Ohren kommen lassen, die genau diese Stadt betrifft und ein "Kind des Namenlosen", das "großes Unheil" bringen sollte. Direkt zusammen mit der Geschichte, das sich herausgestellt hat, das die über Generationen überlieferte Prophezeihung offenbar falsch verstanden und dreimal falsch übersetzt worden war, und gar kein "Kind das an den Namenlosen Tagen geboren" wurde gemeint ist, sondern die Prophezeihung eigentlich auf ein Kind ohne Namen bezogen ist und ausserdem das ganze mit einer bestimmten Sternenkonstellation in Verbindung steht, die erst in 20 Jahren das nächste Mal auftritt.. Also entwarnung, Sorry, hat mich sehr gefreut, wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten.

Damit wäre die gradezu panisch übertriebene Reaktion der Geweihten erklärt, gleichzeitig aber auch abgedeckt, warum sich die Situation in Wohlgefallen aufgelöst hat. Sollte die Gruppe nochmal in die Stadt kommen, erinnert sich eventuell einer der Geweihten dann an diesen Faux'Pas und lädt die Abenteurer auf ein Festmahl ein als Entschuldigung für das peinliche Missverständnis.

Kurilauki
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Ifirn zum Gruße!

Ich bin der Spieler des "betroffenen" Geweihten und wollte nur sagen, dass es aus meiner Sicht kein Problem mit der Darstellung gibt: Ich bin als Spieler bewusst ein Risiko eingegangen, das Geburtsdatum bekannt zu geben - ich habe zwar nicht damit gerechnet, dass das gleich an alle Tempel geht, aber dass daraus etwas Nachteiliges werden könnte, damit habe ich gerechnet, insbesondere da weder ich noch mein Charakter die Kultur der Gegend näher kennen - und da ist es doch nur folgerichtig, auch 'mal überrascht zu werden. Dass die da "falsche" Ansichten haben, gehört ja auch zu jeder Kultur, da gibt es doch überall irgendwelche Vorurteile, auch das gehört dazu - wenn das nicht der offiziellen Kultur entspricht (Was ist das eigentlich da: Aranien, Tulamidische Stadtstaaten?), ist der Hinweis hier zwar gerechtfertigt, aber sollte nicht übernommen werden (dann gibt es halt in unserer Kultur zusätzlich diese Vorbehalte, da kann z.B. man gut Tjorses Beispiel einer hier verbreiteten Sage benutzen, um das zu erklären).
Was den Praioten angeht, ist sein Verhalten aus meiner Sicht auch nicht völlig inkonsequent: Er ''weiß'' halt, dass das so ist, dass er da aber rechtlich nichts gegen den Typen unternehmen darf, daher warnt er nur vor dem Üblen, lässt ihn aber weder verhaften noch beschatten. Natürlich ist der Hinweis an meine Mitspieler gut, dass seine Ablehnung nicht das Ende der Fahnenstange ist und dass sie noch immer eine Prüfung anstreben können, wenn sie das wollen. Eine Rücknahme der Handlungen halte ich für ausgeschlossen, da daraus schon interessante Szenen (wie die Offenbarung des Geburtstages gegenüber der Gruppe und daraus entstehendes Misstrauen und so) entstanden sind.
Wobei ich aber natürlich nichts gegen eine freundliche Wendung einzuwenden habe, aber ich sehe das nicht als zwingend nötig an.

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Edit:der Spieler ist aufgetaucht, Ösungsvorschläge wurden gelöscht
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Ich muss zugeben, dass ich beim Lesen der Problembeschreibung auch als erstes an die alte DSA3-Setzung denken musste (wer in den NL-Tagen geboren wird, wird kein Held) :D

@Übertreibung: ich würde sagen, die Reaktion der Geweihten kann im ersten Moment als übertrieben wahrgenommen werden, und deine Spielrunde scheint da auch teilweise unterschiedliche Erwartungen zu haben, aber es gibt hier ja schon einige gute Ideen, wie man das noch plausibler "auflösen" kann, ohne auf einen Retcon zurückzugreifen. In "meinem Aventurien" würde ich es so handhaben, dass in den NL-Tagen geborene "unter keinem guten Stern stehen", und die Reaktionen der Umgebung die ganze Palette von Mitleid über unterschwellige Vorurteile bis zu öffentlicher Sündenbock abdecken können. Und zwei Dörfer weiter, wo niemand weiß, dass im Moment der Geburt der teure Zuchtbulle des Gutsherrn verendete, kann die Sache schon wieder ganz anders aussehen.

@Spieler geben schnell auf: Da bist du wohl über einen Fallstrick gestolpert, den ich als SL auch wiederholt erwischt habe. Du hast bisher Methode A (es den Spielern leicht machen) benutzt, warst damit aber selber nicht zufrieden und wechselst daher auf Methode B (die Spieler vor Herausforderungen stellen). Nur haben sich deine Spieler an Methode A gewöhnt und kommen daher erst mal mit Methode B nicht klar. Das kann selbst dann vorkommen, wenn man angekündigt hat, die Methode zu wechseln (zumindest in meiner Gruppe bereits erlebt). Und die Situation macht für mich (aus Spielersicht) auch erst einmal den Eindruck, als hättest du diesen Methodenwechsel sehr radikal vollzogen (von "alle helfen" auf "alle sind gegen euch"). Eine Zwischenstufe ("erst im zweiten Tempel wird euch zögerlich geholfen") wäre vielleicht erfolgreicher gewesen.

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Bluthandel hat geschrieben: 23.01.2018 15:04 Falandrion hat geschrieben: ↑
23.01.2018 15:58
Gab es nicht in DSA 3 die Setzung, dass Spielercharaktere nicht in den namenlosen Tagen geboren sein können mit der Begründung, dass so jemand kein Held sein könne? Insofern finde ich die Darstellung der Geweihten nicht ganz so abwegig wie die meisten hier, wenn auch (etwas) veraltet.

Kann jedoch unter DSA4 als nicht mehr gesetzt gelten; bei den Optionalregeln für Göttergeschenke nach DSA4 sind auch die Namenlosen Tage für SCs gelistet.
Auch in DSA 4 steht immer noch "Eigentlich werden an den namenlosen Tagen keine Helden geboren. Wenn sie aber..." und in DSA 5 sind die Namenlosen Tage ebenfalls kein Geburtstag für einen Helden, aber auch hier kann man "die Ausnahme von der Regel" anstreben.

@ Topic

Ich finde die Reaktionen nicht angemessen. An den verfluchten Tagen geboren zu sein, ist sicherlich ein Makel den man nie los wird und der einem das Leben erschwert (z.B. Karrierechancen drastisch reduziert oder anfängliches Misstrauen herrscht), aber nur auf Grund von Aberglaube.

Echte kosmische Wirkungen scheinen diese Geburtstage schließlich nicht zu haben, wenn man davon absieht das man eben ohne die Gaben der guten Götter auskommen muss. Allerdings wird die Abneigung natürlich oft dazu führen, dass viele Betroffene irgendwann und vor allem Mangels Akzeptanz und Alternativen wirklich vom richtigen Weg abkommen.

"Angemessene Umweltreaktionen" kann man gut aus dem Nachteil "Stigma" (WDH S. 270) herleiten, denn wenn ein verlorener Schatten (als wirklich deutliches Zeichen des Namenlosen) gerade einmal "ca. 3 Punkte auf gesellschaftliche Talente" einbringt, ist eine befleckte Geburt auf keinen Fall schlimmer. Ausgrenzungen und Anfeindungen dürften sich also im Rahmen halten, insbesondere wenn man nachweislich ein Götter fürchtiges Leben führt oder sich gar ihnen geweiht hat.

Überreaktionen (z.B. der wütende Mob mit Fackeln und Mistgabeln) sind natürlich ebenso wenig ausgeschlossen, wie starke persönliche Abneigungen eines Gegenübers. Aber das ist völlig normal und betrifft alle Randgruppen und Außenseiter und ein "Namenloser" reiht sich da einfach nur ein.

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Ich würde mir ja eher Sorgen machen wenn jemand genau 9 Monate nach dem namenlosen Tagen geboren wird.. wobei, das Zeitfenster ist ja verdammt eng und direkt vor den Namenlosen kommt ja der Rahjamond.. hmm, egal, sind alle schuldig, die einen weil sie in dem Namenlosen Tagen Vermehrungsversuche angestellt haben und die anderen haben garantiert die Ehepflichten nicht so ganz ernst genommen.
Das Stockholm-Syndrom ist eine anerkannte Methode um neue Freundschaften zu schließen.

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