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Bewertungskriterien für Szenarios
- rillenmanni
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Bewertungskriterien für Szenarios
In der Diskussion zur Abenteuerbewertung des Botenszenarios Des Königs letzte Reise kam die Frage nach Qualitätsmaßstäben auf, wie sie für Szenarios anzulegen seien. Um dort nicht vom eigtlen Thema abzuschweifen, eröffne ich hiermit eine neue Diskussion. Sie soll sich mit der Grundsatzfrage beschäftigen: Was macht ein Szenario zu einem gelungenen Szenario? Welche Erwartungen darf man als Spielleiter in spe guten Gewissens an ein Szenario stellen?
Ganz grob einteilen möchte ich Abenteuer in "Abenteuer", "Kurzabenteuer" und "Szenarien". Auch hier kann man sich über eine genaue Definition streiten, weswegen es mir reichen soll, darauf hinzuweisen, daß heutige Kurzabenteuer, wie sie in Anthologien zu finden sind, mindestens ebenso viele Zeichen besitzen, wie "Abenteuer" aus altvorderen DSA-Tagen. Abzugrenzen vom "Kurzabenteuer" wiederum ist das "Szenario", daß in Aventurischen Boten wie auch in Anthologien eine Seitenanzahl von sechs wohl nicht überschreitet / überschreiten soll.
Szenarios hatten als Teil der Anthologien nie einen leichten Stand, weshalb sie ja mittlerweile beinahe komplett aus den Anthologien verschwunden sind. Ich vermag zwei Arten von Szenarios zu entdecken: Die einen geben sehr knapp den wahrscheinlichen bzw notwendigen Handlungsverlauf wieder und geben hie und da Tips zur Umsetzung; die anderen versuchen sich eher in grober Rahmensetzung und Erläuterung der Parteien und zeigen Interaktionsmöglichkeiten auf.
Anscheinend kam beides nicht sonderlich gut an, weswegen ich versucht bin zu behaupten: Das Publikum paßte einfach nicht zu den Szenarios. Der Vorwurf: "Da muß ich ja im Vorfeld erst viel Vorbereitung investieren."
Welche Szenarios gibt es denn, die sich diesem Vorwurf nicht ausgesetzt sehen dürften? Ist ein solcher aufgrund der enttäuschten Erwartung vorgebrachter Vorwurf überhaupt statthaft, etwa weil Szenarios eine solche Erwartung von ihrer Anlage her gar nie erfüllen können? Gibt es andere (mögliche) Vorzüge eines Szenarios?
Kurz: Gibt es schon Szenarios, die man im Vergleich zu anderen als besonders gelungen ansehen kann? Oder: Wie müßte ein solches Szenario aussehen? ("Weniger Vorbereitungszeit!" reicht nicht als Antwort aus. Da muß es schon ein "Weniger Vorbereitungszeit, indem ..." sein.)
Ganz grob einteilen möchte ich Abenteuer in "Abenteuer", "Kurzabenteuer" und "Szenarien". Auch hier kann man sich über eine genaue Definition streiten, weswegen es mir reichen soll, darauf hinzuweisen, daß heutige Kurzabenteuer, wie sie in Anthologien zu finden sind, mindestens ebenso viele Zeichen besitzen, wie "Abenteuer" aus altvorderen DSA-Tagen. Abzugrenzen vom "Kurzabenteuer" wiederum ist das "Szenario", daß in Aventurischen Boten wie auch in Anthologien eine Seitenanzahl von sechs wohl nicht überschreitet / überschreiten soll.
Szenarios hatten als Teil der Anthologien nie einen leichten Stand, weshalb sie ja mittlerweile beinahe komplett aus den Anthologien verschwunden sind. Ich vermag zwei Arten von Szenarios zu entdecken: Die einen geben sehr knapp den wahrscheinlichen bzw notwendigen Handlungsverlauf wieder und geben hie und da Tips zur Umsetzung; die anderen versuchen sich eher in grober Rahmensetzung und Erläuterung der Parteien und zeigen Interaktionsmöglichkeiten auf.
Anscheinend kam beides nicht sonderlich gut an, weswegen ich versucht bin zu behaupten: Das Publikum paßte einfach nicht zu den Szenarios. Der Vorwurf: "Da muß ich ja im Vorfeld erst viel Vorbereitung investieren."
Welche Szenarios gibt es denn, die sich diesem Vorwurf nicht ausgesetzt sehen dürften? Ist ein solcher aufgrund der enttäuschten Erwartung vorgebrachter Vorwurf überhaupt statthaft, etwa weil Szenarios eine solche Erwartung von ihrer Anlage her gar nie erfüllen können? Gibt es andere (mögliche) Vorzüge eines Szenarios?
Kurz: Gibt es schon Szenarios, die man im Vergleich zu anderen als besonders gelungen ansehen kann? Oder: Wie müßte ein solches Szenario aussehen? ("Weniger Vorbereitungszeit!" reicht nicht als Antwort aus. Da muß es schon ein "Weniger Vorbereitungszeit, indem ..." sein.)
Re: Bewertungskriterien für Szenarios
Meiner Meinung nach ist es wenig sinnvoll ein Abenteuer für das man am Spieltisch 5 Spielabende benötigt in 2 Seiten des Boten zu pressen. Der Platz im Bote eignet sich gut um ein kleines Abenteuer für einen Spielabend unterzubringen. Wenn man als Autor eher eine neue Phileasson Saga schreiben möchte, dann sind 2 Seiten im Boten einfach nicht ausreichend.
Gruß Robak
Gruß Robak
Re: Bewertungskriterien für Szenarios
Ein Szenario sollte nur nach zwei Kriterien beurteilt werden:
Das zweite ist aber genauso wichtig, weil eins ohne zwei nichts Wert ist. Das muss wohl nicht weiter erläutert werden.
Ein Szenario bedeutet für den Meister entweder Vorbereitung oder Improvisation. Das muss jedem klar sein, der es sich durchliest.
PS: Von Kriterien wie Rechtschreibung, Ausdruck und Lesespaß bitte ich gänzlich abstand zu nehmen.
- Originalität / Idee
- Aventurische Plausibilität / Kohärenz / Logik
Das zweite ist aber genauso wichtig, weil eins ohne zwei nichts Wert ist. Das muss wohl nicht weiter erläutert werden.
Ein Szenario bedeutet für den Meister entweder Vorbereitung oder Improvisation. Das muss jedem klar sein, der es sich durchliest.
PS: Von Kriterien wie Rechtschreibung, Ausdruck und Lesespaß bitte ich gänzlich abstand zu nehmen.
Ihr findet meine Hausregelsammlungen zu DSA 4 und zu DSA 5 beta in der Wiki Aventurica.
Re: Bewertungskriterien für Szenarios
Ich sehe das genauso.
Allerdings glaube ich auch, dass es nicht gut ist, ein extrem episches Abenteuer als Szenario zu fassen.
Dazu sollte es doch schon mehr Platz geben. Selbst ein Kurzabenteuer aus einer Anthologie sollte sich eher nur kleineren Abenteuer widmen.
Das ist z.B. mein größer Kritikpunkt an dem Szenario Des Königs letzte Reise. Die Idee ist toll, auch wurde der Paltz schon ganz gut genutzt, aber es wäre in Anbetracht der doch sehr epischen Geschichte besser gewesen einfach mehr Paltz zu haben. Und da passt dann ein Botenszenario nicht wirklich.
Das ist eigentlich so etwas wie eine Standardvoraussetzung.Ein Szenario sollte nur nach zwei Kriterien beurteilt werden:
1. Originalität / Idee
2. Aventurische Plausibilität / Kohärenz / Logik
Allerdings glaube ich auch, dass es nicht gut ist, ein extrem episches Abenteuer als Szenario zu fassen.
Dazu sollte es doch schon mehr Platz geben. Selbst ein Kurzabenteuer aus einer Anthologie sollte sich eher nur kleineren Abenteuer widmen.
Das ist z.B. mein größer Kritikpunkt an dem Szenario Des Königs letzte Reise. Die Idee ist toll, auch wurde der Paltz schon ganz gut genutzt, aber es wäre in Anbetracht der doch sehr epischen Geschichte besser gewesen einfach mehr Paltz zu haben. Und da passt dann ein Botenszenario nicht wirklich.
- rillenmanni
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Re: Bewertungskriterien für Szenarios
Daß Standardvoraussetzungen allgemeingültig sind, ist ja unstrittig. Interessant wird die Frage nach den szenariospezifischen Kriterien. Und da werden hier anhand der bisherigen Rückmeldungen bereits unterschiedliche Erwartungen deutlich:
1. Szenarios sollen nur einen groben Abriß liefern, vom SL sind Vorbereitung oder Improvisation gefragt. Insofern ist es ihnen auch erlaubt, größere Zeitabschnitte / Handlungsbögen abzudecken, also eine komplexere Handlung.
2. Szenarios sollen eine möglichst hohe und konkrete Beschreibungsdichte haben, daher muß die Handlung einfach und kurz sein. Länger als einen Spielabend dürfen sie nicht dauern.
Das sind zwei gegensätzliche Vorstellungen. Spontan würde ich somit erwarten, daß in der Vergangenheit bereits Erwartungen erfüllt wurden. Geht der Blick aber zurück auf die Anthologie-Szenarien, dann erscheint mir das nicht so zu sein. In meinem Gedächtnis sind zumindest nur Kommentare hängen geblieben wie "Zu sehr Steinbruch, bloße Ideen kann ich auch selbst entwickeln" und "Szenarios lese ich gar nicht erst [warum auch immer]".
Welche Gegenbeispiele kennt ihr? Welche Szenarien schaffen es, entweder das eine oder andere oben genannte Kriterium hervorragend zu erfüllen? Welche bestechen durch anderes?
1. Szenarios sollen nur einen groben Abriß liefern, vom SL sind Vorbereitung oder Improvisation gefragt. Insofern ist es ihnen auch erlaubt, größere Zeitabschnitte / Handlungsbögen abzudecken, also eine komplexere Handlung.
2. Szenarios sollen eine möglichst hohe und konkrete Beschreibungsdichte haben, daher muß die Handlung einfach und kurz sein. Länger als einen Spielabend dürfen sie nicht dauern.
Das sind zwei gegensätzliche Vorstellungen. Spontan würde ich somit erwarten, daß in der Vergangenheit bereits Erwartungen erfüllt wurden. Geht der Blick aber zurück auf die Anthologie-Szenarien, dann erscheint mir das nicht so zu sein. In meinem Gedächtnis sind zumindest nur Kommentare hängen geblieben wie "Zu sehr Steinbruch, bloße Ideen kann ich auch selbst entwickeln" und "Szenarios lese ich gar nicht erst [warum auch immer]".
Welche Gegenbeispiele kennt ihr? Welche Szenarien schaffen es, entweder das eine oder andere oben genannte Kriterium hervorragend zu erfüllen? Welche bestechen durch anderes?
Re: Bewertungskriterien für Szenarios
Persönlich halte ich Szenarien für besser, wenn sie mit dem zur Verfügung stehenden Platz gut auskommen und darauf zugeschnitten sind. Ist das Szenario (gilt im Prinzip auch für andere Abenteuer, besonders solche in Anthologien) zu lang oder zu groß angelegt, sollte man nicht die Ausarbeitung vergröbern, sondern das Szenario kleiner anlegen. Zu große Pläne auf zu wenig Platz sind schlecht.
Gute Szenarien sind demzufolge Versatzstücke oder Kurzabenteuer mit angemessener Ausarbeitung. Ich bin also entschiedener Anhänger von Variante 2.
Gute Szenarien sind demzufolge Versatzstücke oder Kurzabenteuer mit angemessener Ausarbeitung. Ich bin also entschiedener Anhänger von Variante 2.
Re: Bewertungskriterien für Szenarios
wp: "Szenario, steht für den szenisch gegliederten Entwurf eines Erzählwerks"
Ein Szenario ist per Definitionem kein Kurzabenteuer mit angemessener Ausarbeitung.
Ein Szenario ist per Definitionem kein Kurzabenteuer mit angemessener Ausarbeitung.
Ihr findet meine Hausregelsammlungen zu DSA 4 und zu DSA 5 beta in der Wiki Aventurica.
Re: Bewertungskriterien für Szenarios
*shrug* Vorausgesetzt, man akzeptiert diese Definition als einzig passende. Muß man aber nicht.
Re: Bewertungskriterien für Szenarios
Du verlinkst auf:
„Wikipedia ist kein Wörterbuch (im Sinne von Sprachwörterbuch). In der Wikipedia sollen in erster Linie Begriffe erläutert und keine gängigen deutschen Wörter erklärt werden, wie dies ein Wörterbuch tut. Fremdwörter, Redensarten und besondere deutsche Wörter können allerdings behandelt werden, wie auch in gedruckten Enzyklopädien üblich. Ein reines Wörterbuchprojekt ist das Schwesterprojekt Wiktionary.“
passenderweise sind die letzten Wörter ein Link zu Wiktionary, wo man durch von "Szenario" findet:
wd: "Film, Kunst, Literatur: Entwurf der Situation, des Rahmens, in die das Geschehen des Kunstwerks eingebettet wird"
„Wikipedia ist kein Wörterbuch (im Sinne von Sprachwörterbuch). In der Wikipedia sollen in erster Linie Begriffe erläutert und keine gängigen deutschen Wörter erklärt werden, wie dies ein Wörterbuch tut. Fremdwörter, Redensarten und besondere deutsche Wörter können allerdings behandelt werden, wie auch in gedruckten Enzyklopädien üblich. Ein reines Wörterbuchprojekt ist das Schwesterprojekt Wiktionary.“
passenderweise sind die letzten Wörter ein Link zu Wiktionary, wo man durch von "Szenario" findet:
wd: "Film, Kunst, Literatur: Entwurf der Situation, des Rahmens, in die das Geschehen des Kunstwerks eingebettet wird"
Ihr findet meine Hausregelsammlungen zu DSA 4 und zu DSA 5 beta in der Wiki Aventurica.
- Battlegonzo
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Re: Bewertungskriterien für Szenarios
Ich bin klar für ersteres. Ein Szenario gibt mir als Meister eine Abenteuervorlage, insbesondere den Plot und den Handlungsstrang.1. Szenarios sollen nur einen groben Abriß liefern, vom SL sind Vorbereitung oder Improvisation gefragt. Insofern ist es ihnen auch erlaubt, größere Zeitabschnitte / Handlungsbögen abzudecken, also eine komplexere Handlung.
2. Szenarios sollen eine möglichst hohe und konkrete Beschreibungsdichte haben, daher muß die Handlung einfach und kurz sein. Länger als einen Spielabend dürfen sie nicht dauern.
Bei einem 5 Seiten-Szenario ist die Abenteueridee und die grobe Ausarbeitung (Ort, NSCs, etc) das entscheidende, daß man die Feinarbeit selbst machen muss liegt in der Natur der Sache, deswegen heißt es Kurzszenario.
Bei einem Abenteuer ist viel mehr Platz, auch die Feinheiten (wie Atmosphärisches, Vorlesetexte, etc) auszubreiten, sowie die NSCs näher zu beschreiben, mehr Hintergründe aufzudecken etc.
Zweitens ist ein "Kurzabenteuer".
@Zac: Nur der Vollständigkeit halber
Meiner Meinung nach passt das zweite nämlich besser.Wiktionary hat geschrieben: Szenario - Wortbedeutungen
1. Film, Kunst, Literatur: Entwurf der Situation, des Rahmens, in die das Geschehen des Kunstwerks eingebettet wird.
2 die Gesamtheit der Gegebenheiten, Umstände, in denen sich ein Geschehen abspielt
3 für die Zukunft geplante oder vorgestellte Umstände
Re: Bewertungskriterien für Szenarios
Zacs Definition ist die passende, und vor allem auch die welche in den Veröffentlichungen im Boten gemeint ist.
- rillenmanni
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Re: Bewertungskriterien für Szenarios
Gut, dann bleiben wir doch fürs Erste bei Zacs Definition bzw der ersten Variante: Ein Szenario soll ein durch den SL zu detaillierender Entwurf sein, ein grober Abriß von auch komplexeren Abenteuern. (Auf die zweite Variante können wir ja dann später wieder zurückkommen.)
Frage: Welche bereits vorliegenden Szenarien sind in dieser Hinsicht gelungen? Und insofern sie in dieser Hinsicht gelungen sind, weshalb wurden sie dann nicht lobend erwähnt sondern bei Gelegenheit abgewatscht?
Frage: Welche bereits vorliegenden Szenarien sind in dieser Hinsicht gelungen? Und insofern sie in dieser Hinsicht gelungen sind, weshalb wurden sie dann nicht lobend erwähnt sondern bei Gelegenheit abgewatscht?
Re: Bewertungskriterien für Szenarios
Ihr könnt hier gerne über Bewertungskriterien diskutieren, aber jenseits aller Definitionen bleibt die Frage ob einem ein Abenteuer/Kurzabenteuer/Szenario gefällt oder nicht eine Geschmacksfrage.
Es hat schon seinen Grund, dass wir "Wie hat euch das Vanilleeis geschmeckt?" und nicht "in wie weit erfüllt die Eissorte x die im folgenden genannten Referenzkriterien für Vanilleeis?" fragen.
Ich erhoffe mir von Botenabenteuern, dass sie mir Abenteuer liefern, die ich problemlos an einem Abend meistern kann. Für solche Abenteuer ist der Platz ideal und diese Abenteuer können von mir (wenn sie denn gut sind) viele Punkt erhalten. Wenn ein Szenario hingegen auf zwei Seiten die G7 skizziert, dann erhält es von mir wenige Punkte. Einfach weil das Verhältnis aus vom Abenteuer geleisteter Arbeit und von mir zu leistender Arbeit zu schlecht ist.
Das Szenario "Bucht der Tränen" passt meiner Meinung ziemlich gut zum beschränkten Platz des Botens. Das Gegenteil gibt für "Hinter dem Horizont" hier wurde versucht.
Es steht natürlich jedem frei das anders zu sehen, aber ich sehe das nun mal so.
Ich kann die Klagen über womöglich schlechte Bewertungen von nur grob ausgearbeiteten Abenteuers nicht so recht nachvollziehen. Genauso gut könnte man sich über Abwertungen für Railroading beklagen.
Gruß Robak
Es hat schon seinen Grund, dass wir "Wie hat euch das Vanilleeis geschmeckt?" und nicht "in wie weit erfüllt die Eissorte x die im folgenden genannten Referenzkriterien für Vanilleeis?" fragen.
Ich erhoffe mir von Botenabenteuern, dass sie mir Abenteuer liefern, die ich problemlos an einem Abend meistern kann. Für solche Abenteuer ist der Platz ideal und diese Abenteuer können von mir (wenn sie denn gut sind) viele Punkt erhalten. Wenn ein Szenario hingegen auf zwei Seiten die G7 skizziert, dann erhält es von mir wenige Punkte. Einfach weil das Verhältnis aus vom Abenteuer geleisteter Arbeit und von mir zu leistender Arbeit zu schlecht ist.
Das Szenario "Bucht der Tränen" passt meiner Meinung ziemlich gut zum beschränkten Platz des Botens. Das Gegenteil gibt für "Hinter dem Horizont" hier wurde versucht.
Es steht natürlich jedem frei das anders zu sehen, aber ich sehe das nun mal so.
Ich kann die Klagen über womöglich schlechte Bewertungen von nur grob ausgearbeiteten Abenteuers nicht so recht nachvollziehen. Genauso gut könnte man sich über Abwertungen für Railroading beklagen.
Gruß Robak
- rillenmanni
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Re: Bewertungskriterien für Szenarios
Ich selbst hatte einst in diesem Forum gutgeheißen, daß die Szenarien aus den Anthologien (so gut wie) verbannt worden waren. Und zwar, weil sie vom Gros der Forenteilnehmer für nicht gut / brauchbar befunden worden waren. Also, so mein Gedanke, könne man die Szenarien auch ebenso gut streichen und den freigewordenen Platz sinnvoller nutzen, nämlich durch eine bessere Ausarbeitung der Anthologie-Kurzabenteuer, was von vielen gefordert worden war. Persönlich hingegen hatte ich das Vorhandensein der Szenarien grundsätzlich für gut befunden, wenngleich mir immer komisch aufstieß, daß es augenscheinlich keine redaktionelle Maxime gegeben hatte, wie Szenarien denn überhaupt auszusehen hätten. Vielleicht war diese Unentschlossenheit ja gewollt, ich hingegen fand die Kraut-und-Rüben-Strategie gewöhnungsbedürftig.
Ein Szenario aus meiner Feder war "Die vergessene Melodie" aus der Elfen-Anthologie. Ich weiß aber nicht, ob ich derlei noch einmal schreiben würde. Das Szenario ist eine Abenteuerzusammenfassung, eine Art Handlungskonzentrat, über das der SL noch sein heißes Wasser gießen muß, auf daß das Konzentrat sich zu einem 40-Seiten-Abenteuer auseinanderfalte.
Was mir speziell an "Hinter dem Horizont" und an "Des Königs letzte Reise" mißfällt, ist die Entscheidung, solche Großartigkeiten - Abschluß der Lamea-Kampagne hier, letztes Rampenlicht für einen der letzten großen, alten DSA-NSC dort - hoffnungslos unter Wert zu verkaufen, indem man sie in ein Zeichenmangelkorsett zwängt. Daumenkino, das völlig falsche Format wurde gewählt. Und der Verlag hat noch dazu Geld verschenkt: Voll ausgearbeitete Abenteuerbände mit der Lamea oder König "Fürst" Cuanu zum Thema hätten sich gewiß hervorragend verkauft. In diese Richtung zielt wohl auch Robak, wenn er "Hinter dem Horizont" oder die G7 erwähnt.
Was ich persönlich mir heute von einem Szenario von maximal sechs Seiten wünschte bzw was ich selbst schriebe, das wäre die Skizzierung einer in der Regel eher kleiner angelegten Situation / Handlungsrahmens. Ausnahmen bestätigen diese Regel, es darf also auch mal größer sein (die Spieldauer ("an einem Abend spielbar") wiederum erachte ich als ein zu schwammiges Kriterium, ich zumindest schaffe leicht an drei Abenden, wozu andere nur einen benötigen =)). Eingehend geschildert werden sollte die Grundsituation, die Motivationen der NSC inkl typischer Reaktionsmuster, die NSC selbst, elementare Dynamiken. Dazu ein wahrscheinlicher Ablauf ohne Zutun der Helden, Schilderung der Peripherie (Örtlichkeiten) und schließlich Tips für den Spielleiter und die Beschreibung der (Miß-)Erfolgskriterien. Demnach sollte ein Szenario mE nicht versuchen, festgelegte Handlungsabläufe zu skizzieren - denn ein Spielleiter, der das dann "nachspielen" möchte und kein erfahrender Improvisateur ist, der sieht sich zu weitreichenden Vorbereitungen gezwungen, um mögliche "Fallstricke" zu vorab entdecken und seine Spieler umgehen zu lassen.
Ein Szenario aus meiner Feder war "Die vergessene Melodie" aus der Elfen-Anthologie. Ich weiß aber nicht, ob ich derlei noch einmal schreiben würde. Das Szenario ist eine Abenteuerzusammenfassung, eine Art Handlungskonzentrat, über das der SL noch sein heißes Wasser gießen muß, auf daß das Konzentrat sich zu einem 40-Seiten-Abenteuer auseinanderfalte.
Was mir speziell an "Hinter dem Horizont" und an "Des Königs letzte Reise" mißfällt, ist die Entscheidung, solche Großartigkeiten - Abschluß der Lamea-Kampagne hier, letztes Rampenlicht für einen der letzten großen, alten DSA-NSC dort - hoffnungslos unter Wert zu verkaufen, indem man sie in ein Zeichenmangelkorsett zwängt. Daumenkino, das völlig falsche Format wurde gewählt. Und der Verlag hat noch dazu Geld verschenkt: Voll ausgearbeitete Abenteuerbände mit der Lamea oder König "Fürst" Cuanu zum Thema hätten sich gewiß hervorragend verkauft. In diese Richtung zielt wohl auch Robak, wenn er "Hinter dem Horizont" oder die G7 erwähnt.
Was ich persönlich mir heute von einem Szenario von maximal sechs Seiten wünschte bzw was ich selbst schriebe, das wäre die Skizzierung einer in der Regel eher kleiner angelegten Situation / Handlungsrahmens. Ausnahmen bestätigen diese Regel, es darf also auch mal größer sein (die Spieldauer ("an einem Abend spielbar") wiederum erachte ich als ein zu schwammiges Kriterium, ich zumindest schaffe leicht an drei Abenden, wozu andere nur einen benötigen =)). Eingehend geschildert werden sollte die Grundsituation, die Motivationen der NSC inkl typischer Reaktionsmuster, die NSC selbst, elementare Dynamiken. Dazu ein wahrscheinlicher Ablauf ohne Zutun der Helden, Schilderung der Peripherie (Örtlichkeiten) und schließlich Tips für den Spielleiter und die Beschreibung der (Miß-)Erfolgskriterien. Demnach sollte ein Szenario mE nicht versuchen, festgelegte Handlungsabläufe zu skizzieren - denn ein Spielleiter, der das dann "nachspielen" möchte und kein erfahrender Improvisateur ist, der sieht sich zu weitreichenden Vorbereitungen gezwungen, um mögliche "Fallstricke" zu vorab entdecken und seine Spieler umgehen zu lassen.
- rillenmanni
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Re: Bewertungskriterien für Szenarios
Ich wollte niemanden verschrecken.
Da sich kaum jemand bzw seit Tagen niemand mehr meldet, muß ich beinahe davon ausgehen, daß das Hauptproblem der (Anthologie-)Szenarien ist, daß sie kaum jemand je gelesen hat. Insofern werden sie weniger kritisiert als viel mehr ignoriert.
Da sich kaum jemand bzw seit Tagen niemand mehr meldet, muß ich beinahe davon ausgehen, daß das Hauptproblem der (Anthologie-)Szenarien ist, daß sie kaum jemand je gelesen hat. Insofern werden sie weniger kritisiert als viel mehr ignoriert.
Re: Bewertungskriterien für Szenarios
Danke rillenmanni, ich habe lange überlegt, was genau mich jetzt am Szenario 'Des Königs letzte Reise' stört. Man hätte dem Autor wirklich den benötigten Platz zugestehen sollen, ein richtiges Abenteuer draus zu machen. Als Szenario ist es einfach... nicht die passende Form.rillenmanni hat geschrieben: Was mir speziell an "Hinter dem Horizont" und an "Des Königs letzte Reise" mißfällt, ist die Entscheidung, solche Großartigkeiten - Abschluß der Lamea-Kampagne hier, letztes Rampenlicht für einen der letzten großen, alten DSA-NSC dort - hoffnungslos unter Wert zu verkaufen, indem man sie in ein Zeichenmangelkorsett zwängt. Daumenkino, das völlig falsche Format wurde gewählt. Und der Verlag hat noch dazu Geld verschenkt: Voll ausgearbeitete Abenteuerbände mit der Lamea oder König "Fürst" Cuanu zum Thema hätten sich gewiß hervorragend verkauft. In diese Richtung zielt wohl auch Robak, wenn er "Hinter dem Horizont" oder die G7 erwähnt.
Was ich persönlich mir heute von einem Szenario von maximal sechs Seiten wünschte bzw was ich selbst schriebe, das wäre die Skizzierung einer in der Regel eher kleiner angelegten Situation / Handlungsrahmens. ...
- Olvir Albruch
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Re: Bewertungskriterien für Szenarios
Generell bewerte ich Abenteuer/Anthologie-Abenteuer/Szenarios immer in Relation zu ihrem Umfang bzw. der Seitenzahl:
Wenn ein Szenario auf 5 Seiten tolle Ideen liefert, Charaktere gut beschreibt und sogar Vorlesetexte liefert, ist das gut.
Wenn ich allerdings dieselbe Qualität in einem großen Abenteuerband erhalte, ist das ein eher maues Ergebnis, da ich bei x-facher Seitenzahl auch gerne x-fachen Service haben möchte.
MfG,
Olvir Albruch
Wenn ein Szenario auf 5 Seiten tolle Ideen liefert, Charaktere gut beschreibt und sogar Vorlesetexte liefert, ist das gut.
Wenn ich allerdings dieselbe Qualität in einem großen Abenteuerband erhalte, ist das ein eher maues Ergebnis, da ich bei x-facher Seitenzahl auch gerne x-fachen Service haben möchte.
MfG,
Olvir Albruch