Illustrationen
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Ich wollte an dieser Stelle mal eine kleine Huldigung loswerden, bzw. einen Thread für die allgemeine Entwicklung der Illustrationen. Meiner Meinung nach hat DSA bei den letzten zehn Jahren in der Qualität der Illustrationen stark zugelegt. Als ich vor ca. 12 Jahren mit DSA anfing waren die meisten Bilder von Caryad oder Sabine Weiß. Zwar hat Caryad mit ihrem Stil DSA geprägt, allerdings hat ihren Zeichnungen immer etwas an Charakter gefehlt, ich hatte nie das Gefühl ein Bild zu sehen und zu denken: "Cool, den will verkörpern!". (Ganz davon abgesehen das bei ihr alle Kerle aussehen, als würden sie Lidschatten tragen.) Auch die alten Zeichner Horus etc. haben mir (bis auf Yüce) natürlich nie so richtig zu gesagt, der Zeichenstil hat immer mit dem etwas biederen hotzenplotzigen Image zusammengepasst.
Deshalb bin ich sehr erfreut über die ganzen neuen Talente, die es zu geben scheint, Mia Steingräber hat immer tolle charakterstarke Bilder abgeliefert (auch wenn sie glaub ich nicht mehr für DSA zeichnet.) Und vor allem sagen mir die farbigen Illustrationen in den NSC-Bänden zu z.B. von Nele Klumpe oder Anja diPaolo. Bei solchen Bildern kann ich mir auch vorstellen, das wieder mehr Leute Lust bekommen DSA auszuprobieren oder wie seht ihr das?
Deshalb bin ich sehr erfreut über die ganzen neuen Talente, die es zu geben scheint, Mia Steingräber hat immer tolle charakterstarke Bilder abgeliefert (auch wenn sie glaub ich nicht mehr für DSA zeichnet.) Und vor allem sagen mir die farbigen Illustrationen in den NSC-Bänden zu z.B. von Nele Klumpe oder Anja diPaolo. Bei solchen Bildern kann ich mir auch vorstellen, das wieder mehr Leute Lust bekommen DSA auszuprobieren oder wie seht ihr das?
Re: Illustrationen
Ich finde auch, dass die graphische Ausstattung eines Regelwerks eine sehr wichtige Sache für die Atmosphäre ist, und ich denke auch, dass DSA da in den letzten Jahren einen sehr guten Weg beschritten hat.
Was ich allerdings immer noch ein wenig bedauere ist, dass DSA es nie richtig geschafft hat, illustrationsmäßig einen eigenen Stil zu finden und zu etablieren. Zeichner wie Yüce oder Cayad waren zwar durchaus prägend, aber nicht aufeinander abgestimmt, und bei beiden waren auch viele Dinge sehr neutral und mit wenig Augenmerk auf eine klare Stilrichtung gestaltet.
Andere Spiele schaffen das besser, z.B. ist Degenesis hier ein beeindruckendes Beispiel, oder die Art, wie Wayne Reynolds den Look von D&D und später in noch größerem Maße Pathfinder geprägt hat.
Bei DSA hatte ich immer ein bisschen den Eindruck, dass sich da nie jemand getraut hat, der Welt eine klare Stilrichtung zu geben, und deswegen auch die meisten Zeichner recht zögerlich waren. Am Anfang war es wahrscheinlich den Scheibern nicht wichtig, und später wurde auf dieses etwas schwache Fundament weiter aufgebaut, weswegen ich vieles etwas vage und unbestimmt finde: Die Illustrationen waren meist weder richtig phantastisch-ausgefallen, noch historisch und bodenständig, nicht schillernd und pompös, und nicht schmutzig und blutig, nicht comicmäßig überzeichnet und nicht hyperrealistisch, sondern immer so ein bisschen in der Mitte.
Auf der anderen Seite muss man aber auch sagen, dass dieser Ansatz auch vielleicht oft die schlimmsten Patzer verhindert hat. Da ist es stellenweise gar nicht schlecht, dass DSA sich in seinen Bildern immer ein bisschen zurückhaltend, unaufdringlich und neutral präsentiert, denn schließlich passt das auch zu einer Spielwelt, in der ganz alltägliche Dinge einen höhreren Stellenwert einnehmen als bei anderen Systemen. Auf jeden Fall macht es mir viel Spaß, die Arbeiten diverser "Stamm-Illustratoren" anzusehen, und ich hoffe, dass die neue Edition es wieder gut (oder sogar besser) schafft, ein harmonisches Ganzes in hoher Qualität zu präsentieren.
Was ich allerdings immer noch ein wenig bedauere ist, dass DSA es nie richtig geschafft hat, illustrationsmäßig einen eigenen Stil zu finden und zu etablieren. Zeichner wie Yüce oder Cayad waren zwar durchaus prägend, aber nicht aufeinander abgestimmt, und bei beiden waren auch viele Dinge sehr neutral und mit wenig Augenmerk auf eine klare Stilrichtung gestaltet.
Andere Spiele schaffen das besser, z.B. ist Degenesis hier ein beeindruckendes Beispiel, oder die Art, wie Wayne Reynolds den Look von D&D und später in noch größerem Maße Pathfinder geprägt hat.
Bei DSA hatte ich immer ein bisschen den Eindruck, dass sich da nie jemand getraut hat, der Welt eine klare Stilrichtung zu geben, und deswegen auch die meisten Zeichner recht zögerlich waren. Am Anfang war es wahrscheinlich den Scheibern nicht wichtig, und später wurde auf dieses etwas schwache Fundament weiter aufgebaut, weswegen ich vieles etwas vage und unbestimmt finde: Die Illustrationen waren meist weder richtig phantastisch-ausgefallen, noch historisch und bodenständig, nicht schillernd und pompös, und nicht schmutzig und blutig, nicht comicmäßig überzeichnet und nicht hyperrealistisch, sondern immer so ein bisschen in der Mitte.
Auf der anderen Seite muss man aber auch sagen, dass dieser Ansatz auch vielleicht oft die schlimmsten Patzer verhindert hat. Da ist es stellenweise gar nicht schlecht, dass DSA sich in seinen Bildern immer ein bisschen zurückhaltend, unaufdringlich und neutral präsentiert, denn schließlich passt das auch zu einer Spielwelt, in der ganz alltägliche Dinge einen höhreren Stellenwert einnehmen als bei anderen Systemen. Auf jeden Fall macht es mir viel Spaß, die Arbeiten diverser "Stamm-Illustratoren" anzusehen, und ich hoffe, dass die neue Edition es wieder gut (oder sogar besser) schafft, ein harmonisches Ganzes in hoher Qualität zu präsentieren.
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Re: Illustrationen
Ja, auch bei der fehlenden Abstimmung muss ich dir zustimmen, grade weil sie wichtig sind, um sich die Kulturen vorzustellen. Beim Mittelreichgehts von Conan+Asterix (Yüce) über die mehrheitlichen Hoch-/ Spätmittelater Bilder (z.B. von den Ungarn in den 4.0 Boxen) bis zu Caryad Zeichnungen auf denen die Leuten aussehen, sie kämen aus dem 30-Jähirgen-Krieg.
Genauso wie mit dem Horasreich, bei dem zumindest die Bilder immer auf 17 Jh. Musketiere schließen ließen, was ja meines Wissens vom Hintergrund wieder mehr an der italienischen Renaissance angelehnt ist.
Genauso wie mit dem Horasreich, bei dem zumindest die Bilder immer auf 17 Jh. Musketiere schließen ließen, was ja meines Wissens vom Hintergrund wieder mehr an der italienischen Renaissance angelehnt ist.
- blubderapo
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Re: Illustrationen
Auch ich finde, dass die Zeichnungen immer besser geworden sind. Aber man darf auch nicht die alten Zeichner komplett links liegen lassen. Heute wird mit Technik gezeichnet. Hier Retusche, da kopieren. Gefallen tun mir die Bilder beiderseits, auf ihre ganz eigene Weise.
Re: Illustrationen
Es wurden meist alte Zeichner irgendwann zu teuer, weshalb neue, junge, günstigere Talente verpflichtet wurden. Dies bleibt natürlich nicht spurlos und so lässt sich schon mal gut erklären warum DSA nie gleich aussieht. Es ist jedenfalls gut, wenn viele Zeichner, viele Illus beisteuern und dadurch nicht ein Bild entsteht sondern eben viele Varianten. Das sehe ich aber auch kritisch. Junge Zeichner, welche jetzt zeichnen haben ihre Fantasyvorstellungen aus anderen Quellen als ich. Das stößt dann vermeintlich sauer auf wenn Illus von meinem Aventurien abdriften. Wenn man selbst seine Fantasyvorstellungen größtenteils aus DSA in den Editionen v1-3 gezogen hat, wird einem aktuell schon manchmal mulmig. Ich will diese Entwicklung nicht grundsätzlich verteufeln, bin aber damit manchmal nicht zufrieden. Ändern lässt sich daran aber freilich auch nichts, immerhin müssen neue Bücher verkauft werden und auch junge Talente müssen ihren Platz finden dürfen.
Was ich völlig unnötig finde, warum wird Energie in kleine "süße" Bildchen/Minis gesteckt, welche in meinem Aventurien absolut unbrauchbar sind und ach egal. Ich könnte jetzt mit Thesen kommen, dass sich zu viele RedakteurINNEN... Ok ich hör schon auf
Was ich völlig unnötig finde, warum wird Energie in kleine "süße" Bildchen/Minis gesteckt, welche in meinem Aventurien absolut unbrauchbar sind und ach egal. Ich könnte jetzt mit Thesen kommen, dass sich zu viele RedakteurINNEN... Ok ich hör schon auf
Re: Illustrationen
Was meinst du mit "kleinen süßen Bildchen"? Solche Ambiente-Vignetten von Ausrüstungsgegenständen oder ähnlichem?
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Re: Illustrationen
Vermutlich meint er die Götterbilder, die es als Belohnung für das Teilen auf Fratzenkladde gab.
Re: Illustrationen
Ambiente würde ich diese Bilder nicht nennen.
Ja, ich mein die "Götterminis", welche für eine hochgradig ausgebuffte Marketing Kampagne gezeichnet wurden ...
Ja, ich mein die "Götterminis", welche für eine hochgradig ausgebuffte Marketing Kampagne gezeichnet wurden ...
Re: Illustrationen
Hab die gerade erst gefunden, finde die eigentlich ganz nett. (aber haben von der Illustration nichts mit dem "ernsten" oder "echten" Aventurien zu tun, aber die sind auch so überzeichnet dass das jedem sofort klar sein muss).
Ich fand DSA immer ein wenig stillos, und manchmal auch hinter der Qualität oder der Experimentierfreudigkeit anderer Systeme zurückgeblieben.
Wo andere Systeme mit ausgefallenen ganzseitigen Illustrationen glänzten wars bei DSA dann doch nur die schwarz-weiß Zeichnung, und da muss ich mich auch den Vorpostern anschließen: ohne einen eigenen Stil.
Dieses "ohne einen eigenen Stil" zieht sich aber durch das gesamte DSA, obwohl es eigentlich eigene Dinge hätte die man durchaus herausstreichen könnte, auch bildtechnisch (nicht nur stiltechnisch). Für denjenigen der sich nicht viel mit DSA und seiner Geschichte beschäftigt hat sehen die Illustrationen meist 0815-Mittelalter-RPG mäßig aus. In meinen Augen weil die Eigenheiten, Besonderheiten und das Phantastische dass es in DSA zweifelsohne gibt, es meist nicht in die Darstellungen schafft, dort wo bei anderen Rollenspielen nur dieses Phantastische und Besondere dargestellt wird.
Und ich glaube dieser Blickpunkt auf das Phantastische, auf den Stilkern eines Spiels ist das was dann dem Illustrator die Möglichkeit geben kann darauf einen Stil aufzubauen. (zB bei Degenesis, wo man nicht weiß ob der Stil das Spiel oder das Spiel den Stil beeinflusst hat. Es passt einfach zusammen). Ich wüsste bei DSA nicht wie ein von DSA inspirierter Zeichenstil aussehen würde, DSA gibt sich auch im Geschriebenen recht stil-los.
Ich fand DSA immer ein wenig stillos, und manchmal auch hinter der Qualität oder der Experimentierfreudigkeit anderer Systeme zurückgeblieben.
Wo andere Systeme mit ausgefallenen ganzseitigen Illustrationen glänzten wars bei DSA dann doch nur die schwarz-weiß Zeichnung, und da muss ich mich auch den Vorpostern anschließen: ohne einen eigenen Stil.
Dieses "ohne einen eigenen Stil" zieht sich aber durch das gesamte DSA, obwohl es eigentlich eigene Dinge hätte die man durchaus herausstreichen könnte, auch bildtechnisch (nicht nur stiltechnisch). Für denjenigen der sich nicht viel mit DSA und seiner Geschichte beschäftigt hat sehen die Illustrationen meist 0815-Mittelalter-RPG mäßig aus. In meinen Augen weil die Eigenheiten, Besonderheiten und das Phantastische dass es in DSA zweifelsohne gibt, es meist nicht in die Darstellungen schafft, dort wo bei anderen Rollenspielen nur dieses Phantastische und Besondere dargestellt wird.
Und ich glaube dieser Blickpunkt auf das Phantastische, auf den Stilkern eines Spiels ist das was dann dem Illustrator die Möglichkeit geben kann darauf einen Stil aufzubauen. (zB bei Degenesis, wo man nicht weiß ob der Stil das Spiel oder das Spiel den Stil beeinflusst hat. Es passt einfach zusammen). Ich wüsste bei DSA nicht wie ein von DSA inspirierter Zeichenstil aussehen würde, DSA gibt sich auch im Geschriebenen recht stil-los.
Re: Illustrationen
Den einen Stil bei DSA kann es aber auch in meinen Augen gar nicht geben. Man müsste Mantel und Degen, Fliegende Festung sowie Wikingerhörnerhelme unter einen Hut bringen. Das wird schwierig. Wo man jedoch einen recht fixen Stil festmachen kann, bei den jeweiligen Zeichnern. Bryan Talbot, Ugurcan Yüce, Horus - alle unverwechselbar und für ihre jeweilige Zeit durchaus stilbildend, wenngleich natürlich wie immer Geschmacksache. Zur Verteidigung der großformatigen Zeichnungen, schau dir mal Bryan Talbots Illus der alten Abenteuer wie etwa Wald ohne Wiederkehr oder Schiff der verlorenen Seelen an. Das ist schlicht ne ganz andere Liga als was 90% der restlichen Zeichner danach fertigbrachten. Aber es ist und bleibt eben Geschmacksache... Ich denke andere Rollenspiele haben es da aber schlicht leichter, weil sie nicht alle Genres unterbringen wollen und/oder mehr Budget für Zeichnungen haben.
Das merkt man bereits bei groß angelegten Kampagnen, wie etwa der Drachenchronik. Sogar hier wurden alte Zeichnungen recyclet, wo ich eigentlich schon erwartet hätte ggf. was neues zu bekommen. Es fiel fast nicht auf, dass hier etwa ein Bild aus dem Solo Quell des Todes (Maraskan, 1985) für einen Whadi in der Khom herhalten musste.
Hier übrigens eine recht lesenswerte Abhandlung über die Cover von DSA http://rezensionen.nandurion.de/2012/09 ... sa-antike/
Das merkt man bereits bei groß angelegten Kampagnen, wie etwa der Drachenchronik. Sogar hier wurden alte Zeichnungen recyclet, wo ich eigentlich schon erwartet hätte ggf. was neues zu bekommen. Es fiel fast nicht auf, dass hier etwa ein Bild aus dem Solo Quell des Todes (Maraskan, 1985) für einen Whadi in der Khom herhalten musste.
Hier übrigens eine recht lesenswerte Abhandlung über die Cover von DSA http://rezensionen.nandurion.de/2012/09 ... sa-antike/
Re: Illustrationen
Ich weiß nicht ob das unbedingt nicht möglich ist, wenn man sich mal Warhammer Fantasy und 40k anschaut dann zieht sich sogar durch eigentlich komplett unterschiedliche Universen der gleiche Stil.
Und selbst nur WH-Fantasy ist durchzogen von verschiedenen Göttern, den klassischen Fantasy-Rassen und weiteren nicht-klassischen Rassen und Göttern. Gut, die Welt is generell etwas dunkler und unfreundlicher, aber in meinen Augen hat das WH Universum wesentlich einheitlicheren Stil und Charakter, was Illustrationen und Beschreibungen angeht.
Aber vielleicht auch initiiert und am Leben gehalten durch den generell aufs visuelle ausgelegte Aspekt des TableTops der ja hinter dem ganzen steht.
Und selbst nur WH-Fantasy ist durchzogen von verschiedenen Göttern, den klassischen Fantasy-Rassen und weiteren nicht-klassischen Rassen und Göttern. Gut, die Welt is generell etwas dunkler und unfreundlicher, aber in meinen Augen hat das WH Universum wesentlich einheitlicheren Stil und Charakter, was Illustrationen und Beschreibungen angeht.
Aber vielleicht auch initiiert und am Leben gehalten durch den generell aufs visuelle ausgelegte Aspekt des TableTops der ja hinter dem ganzen steht.
- Curthan Mercatio
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Re: Illustrationen
Vermutlich ist da auch generell sehr viel mehr Geld für Illustrationen da, was den eigenen Stil schon einmal erleichtert.
Insgesamt finde ich auch, das die Illus immer besser werden. Was natürlich nicht zuletzt den technischen Möglichkeiten zu verdanken ist.
Insgesamt finde ich auch, das die Illus immer besser werden. Was natürlich nicht zuletzt den technischen Möglichkeiten zu verdanken ist.
Neu: Jahresrückblicke - Reaktionen auf Ilaris und Wo wir es verkackt haben.
Re: Illustrationen
Ich würde die technischen Möglichkeiten nicht überbewerten. Photoshop kann jeder Künstler seit geschätzt 15 Jahren bequem daheim nutzen, was schon mal die Hälfte der DSA Lebenszeit-Illus ausmacht. Künstler wie Horus hingegen, der etwa eher Comiczeichner ist, zeichnete das meiste mit Tusche auf Papier und das war technisch ausgereift und gut. Neue Illustrationen hingegen, welche eher mit "modernen" Verfahren gemacht werden, sind da in meinen Augen viel stärker schwankend. Man sehe sich nur einmal die Illus im ersten NSC Band Krieger Krämer und Kultisten an. Da gibt es enige sehr stimmige, wo sehr gut gelungen sind. Aber bei einigen ist die Bandbreite doch etwas groß und gehören eher in die Konzeptschublade als in das veröffentlichte Werk. Aber wie bereits mehrfach angesprochen, es geht da ums Geld. Warhammer mit DSA zu vergleichen, kann da nicht funktionieren.
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Re: Illustrationen
Ja, grade bei KKK zeigen sich die Schwankungen in der Qualität natürlich extrem. Da geht alles von "so muss modernes DSA aussehen" (z.B. die Kriegerin, der Bettler, der Namenlose Geweihte), über ganz ordentliche Sachen, bis zu Sachen die Aussehen als kämen sie aus einem Kinderbuch (Druide, Holzfäller...) bis zu den Ausfällen die vom Teppich von Bayeux abgemalt scheinen (Adept, Jägerin, Soldat...)
Re: Illustrationen
Naja, ich denke, die sind tatsächlich als eher ein kleiner Gag der Künstlerin als als neue Richtung anzusehen, in die künftig das offizielle DSA-Artwork gehen soll.Ja, ich mein die "Götterminis", welche für eine hochgradig ausgebuffte Marketing Kampagne gezeichnet wurden ...
Ich weiß nicht, ob ich dich da richtig verstehe. Ich denke, viel von den "phantastischen" Dingen, die DSA hat, sind ja gar nicht so besonders: Orks, Elfen, Echsenmenschen, Drachen, Dämonen, Untote, all das sind ja Dinge, die man in so ziemlich jedem Fantasysystem findet, und bei denen DSA meist nur eine Variation zum Thema darstellen. Die Orks haben hier auch tatsächlich einen eigenen Stil (und sind in dieser Hinsicht bei DSA auch wirklich positiv zu nennen) aber die meisten anderen Sachen sind nicht besonders klar oder eigenständig ausgearbeitet. Andere hingegen, wie z.B. Dämonen wie Zant oder Gotongi, sind von ihrem Gruselroman-Design schon eher belustigend und dürften heutigen Illustratoren vermutlich schon das eine oder andere graue Haar gebracht haben.In meinen Augen weil die Eigenheiten, Besonderheiten und das Phantastische dass es in DSA zweifelsohne gibt, es meist nicht in die Darstellungen schafft, dort wo bei anderen Rollenspielen nur dieses Phantastische und Besondere dargestellt wird.
Allgemein ist es vermutlich fast sogar der eher geringe Anteil an alltäglicher Fantasy, das DSA für mich besonders macht. Die meisten Leute in Aventurien sehen vermutlich recht "normal" aus, tragen praktische Kleidung und Rüstung aus alltäglichen Materialien, und weder Schnörkel-Bikini noch Konstrukte aus fingerdicken Eisenplatten. Einige der Illustrationen bauen auch stilistisch in diese Richtung auf, überzeugen eher duch Realismus und Schlichtheit, und das sind oft die, die mir am besten gefallen.
Re: Illustrationen
Das halte ich für nostalgische Verklärung im großen Maßstab. Erstens wird auch bei modernen Verfahren nicht einfach irgendwie Photoshop bedient (mal ganz abgesehen davon, daß das nicht "einfach" ist), sondern auch da wird ordentlich gemalt.hobbit hat geschrieben:Ich würde die technischen Möglichkeiten nicht überbewerten. Photoshop kann jeder Künstler seit geschätzt 15 Jahren bequem daheim nutzen, was schon mal die Hälfte der DSA Lebenszeit-Illus ausmacht. Künstler wie Horus hingegen, der etwa eher Comiczeichner ist, zeichnete das meiste mit Tusche auf Papier und das war technisch ausgereift und gut. Neue Illustrationen hingegen, welche eher mit "modernen" Verfahren gemacht werden, sind da in meinen Augen viel stärker schwankend.
Zweitens ist Horus natürlich ein Positivbeispiel - aber davon gibt's auch heute welche (und mMn deutlich mehr). Auf der anderen Seite sind viele der alten Illustrationen nach heutigen Maßstäben, nun ja, bessere Hobbyzeichnungen, wobei ich das "besser" eigentlich weglassen würde. Die meisten der alten Bilder - wenn sie nicht grade von guten Leuten wie Horus oder Talbot stammen - kann man heutzutage in einem gedruckten Buch eigentlich keinem mehr anbieten. Insgesamt hat die Qualität doch sehr deutlich zugenommen.
Ausfälle gibt's immer, aber mMn waren früher die guten Zeichner die Ausnahme, heute sind die danebengelungenen Bilder in der Minderheit.
Re: Illustrationen
Ich wollte damit nicht in die Nostalgiefalle tappen, sondern das Argument: technische Neuerung = bessere Illus entkräften.
@Cartefius
Das ist mir schon bewusst
Ich konnte mir den Seitenhieb nur nicht verkneifen. DSA muss wohl auch in der Welt der Clicks & Likes ankommen und seinen Supportern Rewards für die jeweiligen Goals bieten... Zieht die ganze Redax blank wenn ihr Kram 1500 Mal geteilt wurde ?!
@Cartefius
Das ist mir schon bewusst
Ich konnte mir den Seitenhieb nur nicht verkneifen. DSA muss wohl auch in der Welt der Clicks & Likes ankommen und seinen Supportern Rewards für die jeweiligen Goals bieten... Zieht die ganze Redax blank wenn ihr Kram 1500 Mal geteilt wurde ?!
Re: Illustrationen
Warhammer gibts seit über 20 Jahren, D&D ja noch länger. Ich glaub kaum das da wie dort einen einheitlichen Stil gab.
Kleinere , jüngere Systeme mit den gleichen Malern haben das eher. Klar hatt man seine Favoriten, das müssen aber nicht die von Anderen sein. Somit ist Abwechslung doch gut.
Ugurcan Yüces Schnauzbärte begeisterten mich nicht soosehr , waren aber sehr gute Thorwaler. Viele seiner Cover sind schön, manche mit Schnitzern oder Themaverfehlung. Ina Kramers Portraits find ich immer noch gut ( wenns nicht Elfen mit Riesenaugen sind: Pardona die Frau von Chukie der Mörderpuppe.... ) Ihre Aventurirnkarte schön, und sowieso besser als alle Karten anderer Systeme die ich kenne und die durchweg häslich waren.
Sonst hatt DSA schon länger diesen spätmittelalterlichen bodenständigen, also schon einen Stil im Mittelreich. Die anderen Regionen haben ja auch Bau- und Modestile die man berücksichtigen kann. Da wirds evtl durchwachsener....
Abgesehen davon gabs realweltlich auch sehr komische Moden und besonders regionale Volkstrachten die so komisch unterschiedlich waren das man sich wundert.
Kleinere , jüngere Systeme mit den gleichen Malern haben das eher. Klar hatt man seine Favoriten, das müssen aber nicht die von Anderen sein. Somit ist Abwechslung doch gut.
Ugurcan Yüces Schnauzbärte begeisterten mich nicht soosehr , waren aber sehr gute Thorwaler. Viele seiner Cover sind schön, manche mit Schnitzern oder Themaverfehlung. Ina Kramers Portraits find ich immer noch gut ( wenns nicht Elfen mit Riesenaugen sind: Pardona die Frau von Chukie der Mörderpuppe.... ) Ihre Aventurirnkarte schön, und sowieso besser als alle Karten anderer Systeme die ich kenne und die durchweg häslich waren.
Sonst hatt DSA schon länger diesen spätmittelalterlichen bodenständigen, also schon einen Stil im Mittelreich. Die anderen Regionen haben ja auch Bau- und Modestile die man berücksichtigen kann. Da wirds evtl durchwachsener....
Abgesehen davon gabs realweltlich auch sehr komische Moden und besonders regionale Volkstrachten die so komisch unterschiedlich waren das man sich wundert.
Re: Illustrationen
Was ich mit phantastisch meinte sind die Elemente die einem als alter DSA Spieler vielleicht gar nicht mehr so auffallen. Allein das Mittelreich mit seinen Eigenheiten, die schwarzen Lande, etc. Es gäbe genug das man herausstreichen könnte das Stil hat. Die Magierakademien, die Heptarchen und die gesamte Dämonenwelt, die Götterwelt, die alte Kultur der Echsenmenschen. Das sind alles Bestandteile die einzigartig sind (solange man nicht Fantasy mit DSA kennengelernt hat, weil dann ist "Fantasy" oft mit "DSA-Welt" gleichgesetzt)
Und wenn das Thema von DSA Bauerngaming sein soll (also ein normales Mittelalter) dann sollte das in den Illustrationen Thema sein (aber auch in den Regeln, was es nicht ist. Wenn man sich hier das Forum ansieht dann sind eigentlich sehr viele Optimierer und nicht-Bauerngamer dabei, was denke ich auch von den Regeln nicht vorgesehen ist, also ich denke dass DSA nicht unbedingt den Stil eines Bauerngames hat. Obwohl mich eine neue Version von DSA die genau dieses Thema verfolgt sehr reizen würde).
Stimmt, Warhammer hat ein wirklich anderes Budget als DSA. Im Vergleich ist es eigentlich riesengroß. Aber: Es ist ein gutes Beispiel dafür, dass man wenn die Redaktion und die Leitung ein genaues Bild hat in welchem Stil das Spiel präsentiert werden sollte, verschwinden die Eigenheiten einzelner Künstler und gehen in dem neuen Stil auf. Es ist richtig dass sich Warhammer stilistisch über die letzten 20 Jahre entwickelt hat, wenn man sich allerdings die frühen Illustrationen ansieht (die auch hier in die Kathegorie "bessere Hobbyzeichnung" fallen:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/e ... _cover.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/e ... -cover.jpg
und die heutigen Illustrationen ansieht:
http://img3.wikia.nocookie.net/__cb2011 ... antasy.jpg
http://media.moddb.com/images/groups/1/ ... r3ga.1.jpg
fällt auf dass der Darstellungsstil sehr ähnlich ist. Es gab eine riesen Qualitätsentwicklung, aber keinen wirklichen Stilbruch. Auch ists mit einem Plan hinter dem Stil der Illustrationen möglich zig Illustrationen von Regelbüchern, Codixes, Armeebüchern, etc. so aussehen zu lassen als wären sie "aus einem Guss" obwohl sie von unterschiedlichen Künstlern stammen. Das führt zu einem einheitlichen Bild, sowohl werbetechnisch, wie auch in den Köpfen der Menschen wenn sie das Spiel spielen.
Bei DSA hab ich oft das Gefühl dass man an Künstler herangetreten ist mit irgendwas in die Richtung "Wir brauchen was fürs Cover, irgendwas mit Hexen, weil um die gehts im Buch" ohne weitere Vorgabe der Stilrichtung, oder Flair des Spieles. Ulisses verabsäumt hier meiner Meinung nach mit der banalen Info bzw dem "es gibt halt ein Buchcover" den Stil ihres Spieles mitzutransportieren (vielleicht weil sich niemand sicher ist was der Stil eigentlich sein soll).
Und wenn das Thema von DSA Bauerngaming sein soll (also ein normales Mittelalter) dann sollte das in den Illustrationen Thema sein (aber auch in den Regeln, was es nicht ist. Wenn man sich hier das Forum ansieht dann sind eigentlich sehr viele Optimierer und nicht-Bauerngamer dabei, was denke ich auch von den Regeln nicht vorgesehen ist, also ich denke dass DSA nicht unbedingt den Stil eines Bauerngames hat. Obwohl mich eine neue Version von DSA die genau dieses Thema verfolgt sehr reizen würde).
Stimmt, Warhammer hat ein wirklich anderes Budget als DSA. Im Vergleich ist es eigentlich riesengroß. Aber: Es ist ein gutes Beispiel dafür, dass man wenn die Redaktion und die Leitung ein genaues Bild hat in welchem Stil das Spiel präsentiert werden sollte, verschwinden die Eigenheiten einzelner Künstler und gehen in dem neuen Stil auf. Es ist richtig dass sich Warhammer stilistisch über die letzten 20 Jahre entwickelt hat, wenn man sich allerdings die frühen Illustrationen ansieht (die auch hier in die Kathegorie "bessere Hobbyzeichnung" fallen:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/e ... _cover.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/e ... -cover.jpg
und die heutigen Illustrationen ansieht:
http://img3.wikia.nocookie.net/__cb2011 ... antasy.jpg
http://media.moddb.com/images/groups/1/ ... r3ga.1.jpg
fällt auf dass der Darstellungsstil sehr ähnlich ist. Es gab eine riesen Qualitätsentwicklung, aber keinen wirklichen Stilbruch. Auch ists mit einem Plan hinter dem Stil der Illustrationen möglich zig Illustrationen von Regelbüchern, Codixes, Armeebüchern, etc. so aussehen zu lassen als wären sie "aus einem Guss" obwohl sie von unterschiedlichen Künstlern stammen. Das führt zu einem einheitlichen Bild, sowohl werbetechnisch, wie auch in den Köpfen der Menschen wenn sie das Spiel spielen.
Bei DSA hab ich oft das Gefühl dass man an Künstler herangetreten ist mit irgendwas in die Richtung "Wir brauchen was fürs Cover, irgendwas mit Hexen, weil um die gehts im Buch" ohne weitere Vorgabe der Stilrichtung, oder Flair des Spieles. Ulisses verabsäumt hier meiner Meinung nach mit der banalen Info bzw dem "es gibt halt ein Buchcover" den Stil ihres Spieles mitzutransportieren (vielleicht weil sich niemand sicher ist was der Stil eigentlich sein soll).
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Re: Illustrationen
Teilweise wurden sogar Nicht-DSA-Illustrationen recyclet, z.B. beim Aventurisches Arsenal.
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.
Re: Illustrationen
Was Photoshop und Farbillustrationen angeht: Ich denke, dass Photoshop an sich noch keine hobbymäßigen Künstler auf Expertenniveau hievt, und dementsprechend nicht alleine als Grund für eine generelle Qualitätssteigerung angesehen werden kann. Ich kann mir aber vorstellen, dass Computergrafik viel an den Rahmenbedingungen geändert hat, so dass sowohl der Zugang zum Illustrations-Geschäft als auch die Zeit und finanzielle Investition, um z.B. großformatige Farbbilder zu erstellen, stark erleichtert worden sind, und dass damit vielleicht auch der Pool, aus dem ein Verlag schöpfen kann, größer geworden ist. In den Anfangszeiten, die ich so kenne, waren solche Bilder noch meist großformatige Öl- oder Acrylbilder, und wurden maximal als Cover oder wenige Farbseiten in Auftrag gegeben, während die Innenillustrationen alle meist aus Tusche waren, womit ein vollständig farbiges Regelwerk kaum machbar gewesen wäre. Ebenso denke ich, dass ein geübter Künstler mit Grafiktablett heutzutage einfache Farbabbildungen in ähnlicher Zeit herstellen und als druckfertige Datei abliefern kann, die früher für eine Schwarzweiß-Tuschzeichnung plus Versand und Reproduktion draufgegangen wäre.
Nach dieser Zeit hat aber GW dann angefangen, sich hier stark zu professionalisieren, Bücher nur noch mit eigenen Auftragsarbeiten zu illustrieren, und hier auch einen immer bestimmteren Stil zu verfolgen: Hin zum martialisch-epischen, zu großen Schlachtengemälden, zu einem Stil, der in den Details oft dreckig und hässlich, gleichzeitig aber wuchtig und "überlebensgroß" ist. Das führt dazu, dass wenn man heute z.B. auf Deviantart ein Bild aus dem GW-Universum sieht, man es eigentlich sofort allein an Stil und Komposition als solches erkennt, egal von welchem Künstler es gemalt ist.
Aber klar, das ist natürlich mehr Aufwand, schränkt die Künstlerauswahl ein, und ist dementsprechend vermutlich auch teurer, ganz abgesehen davon dass ein GW-Buch ja nur maximal zur Hälfte illustriert ist und der Rest aus Miniaturenfotos und Tabellen besteht.
Ich finde auch, dass Aventurien in diesen Aspekten, die du nennst, sehr viel zu bieten hat, denn zu diesen Themen gibt es einen sehr reichhaltigen und gut ausgearbeiteten Hintergrund, leider gelingt es aber meist nicht wirklich gut, den auch visuell mit klaren Erkennungsmerkmalen zu verknüpfen.
Das ist natürlich auch nicht einfach: Man kann jetzt natürlich nur schwer die ganzen alten Dämonen-Designs in die Mottenkiste treten, und von vorne anfangen...
Naja, irgendwie halt auch wieder nicht, denn dafür sind dann doch zu viele Abbildungen sehr unhistorisch. Ein schönes Beispiel in dieser Richtung wäre hingegen das Computerspiel "Witcher 2", welches einen meiner Meinung nach sehr interessanten Fantasy-Spätmittelalter-Stilmix verfolgt, bei dem man bei den Kostümen und Rüstungen viele konkrete Einflüsse aus dem 15ten Jahrhundert findet, die aufgegriffen und verfremdet werden. DSA hingegen bleibt hier oft eher unkonkret und definiert sich in vielen Bildern mehr durch das Weglassen extrem phantastischer Elemente als duch das klare Bekenntnis zu historischen Stilelementen.Sonst hatt DSA schon länger diesen spätmittelalterlichen bodenständigen, also schon einen Stil im Mittelreich.
Das stimmt meiner Meinung nach nicht ganz: Ich habe z.B. noch ein altes Warhammer-Regelwerk von ca. 1990, und da sind innen die Abbildungen auch extrem wild gemischt: Von bunt zu trist, von martialisch zu märchenhaft, von comichaft zu realistisch, von gruselig bis albern findet man da alles, und viele Illustrationen sind sogar einfach irgendwelche Fantasybilder der Zeit, welche zwar ganz cool sind, aber gar keinen Warhammer-Bezug aufweisen.Es ist richtig dass sich Warhammer stilistisch über die letzten 20 Jahre entwickelt hat, wenn man sich allerdings die frühen Illustrationen ansieht (die auch hier in die Kathegorie "bessere Hobbyzeichnung" fallen:
[...]fällt auf dass der Darstellungsstil sehr ähnlich ist.
Nach dieser Zeit hat aber GW dann angefangen, sich hier stark zu professionalisieren, Bücher nur noch mit eigenen Auftragsarbeiten zu illustrieren, und hier auch einen immer bestimmteren Stil zu verfolgen: Hin zum martialisch-epischen, zu großen Schlachtengemälden, zu einem Stil, der in den Details oft dreckig und hässlich, gleichzeitig aber wuchtig und "überlebensgroß" ist. Das führt dazu, dass wenn man heute z.B. auf Deviantart ein Bild aus dem GW-Universum sieht, man es eigentlich sofort allein an Stil und Komposition als solches erkennt, egal von welchem Künstler es gemalt ist.
Aber klar, das ist natürlich mehr Aufwand, schränkt die Künstlerauswahl ein, und ist dementsprechend vermutlich auch teurer, ganz abgesehen davon dass ein GW-Buch ja nur maximal zur Hälfte illustriert ist und der Rest aus Miniaturenfotos und Tabellen besteht.
Dafür müsste man aber für diese Dinge einen eigenen visuellen Stil entwickeln, und den gibt es eigentlich nicht. Die (aus alten Veröffentlichungen übernommenen) Dämonen sind z.B. ein furchtbares Geisterbahn-Mischmasch (Blutbeschmierte Säbelzahntiger mit Stachelschwänzen? Glotzaugen mit Fledermausflügeln? Pseudo-Ringgeister mit BDSM-Peitschen?), von den Magieakademien sieht jede völlig anders aus, die Geweihten tragen auch sehr uneinheitliche Standeszeichen und Ornate (meist simple Roben in einer Primärfarbe mit Götterlogo), und die Echsenkultur hat längst nicht den klaren Appeal von z.B. den Warhammer-Echsen, wo man einfach nicht sehr kreativ aber konsequent auf südamerikanischen Inka-Stil gesetzt hat.Es gäbe genug das man herausstreichen könnte das Stil hat. Die Magierakademien, die Heptarchen und die gesamte Dämonenwelt, die Götterwelt, die alte Kultur der Echsenmenschen.
Ich finde auch, dass Aventurien in diesen Aspekten, die du nennst, sehr viel zu bieten hat, denn zu diesen Themen gibt es einen sehr reichhaltigen und gut ausgearbeiteten Hintergrund, leider gelingt es aber meist nicht wirklich gut, den auch visuell mit klaren Erkennungsmerkmalen zu verknüpfen.
Das ist natürlich auch nicht einfach: Man kann jetzt natürlich nur schwer die ganzen alten Dämonen-Designs in die Mottenkiste treten, und von vorne anfangen...
Re: Illustrationen
Mich würds nicht stören aber da hast du natürlich recht. Vielleicht hat bei Warhammer auch sehr nachgeholfen dass man sich generell auf etwas visuelles stützen muss. Es gibt Figuren die ein gewisses Aussehen haben, es wird einem also schon allein vom vermarkteten Format aufs Aug gedrückt am visuellen Erscheinungbild zu arbeiten.Cartefius hat geschrieben: Das ist natürlich auch nicht einfach: Man kann jetzt natürlich nur schwer die ganzen alten Dämonen-Designs in die Mottenkiste treten, und von vorne anfangen...
Etwas das man in einem RPG vernachlässigen kann, oder aus dem Auge verlieren kann (meiner Meinung aber nicht sollte!).
Re: Illustrationen
Dämonen: Na ja, Monster waren nicht Ina Kramers Stärke, dafür eher Tusche-Portraits.
Die Designs muß man nicht ändern sondern nur neu interpretieren.
Klar man könnte den Malern einen 'Stil-Leitfaden' mitgeben zB:
Mittelreich: gotische Architektur + Diverses, Mode: Spätmittelalter
( das stimmt ja eh ziemlich finde ich )
Al Anfa/ Zyklopeninseln/ Rahjanis : antikisierte, freizügigere Mode und Architektur etc....
Aventurien ist da nunmal sehr facettenreich.
Echsen: Ich persönlich sehe die sehr 'humanoidisiert' ( kleinere Münder, hohe Stirn), in manchen Darstellungen sind sie 'nur' aufrecht stehende Echsen , was nicht verkehrt sein muß.
Ein Ork , von einer jüngeren Zeichnerin , die so Richtung Urmensch ging, ist zb Brilliant. Da waren die von Warhammer doch wie so oft gerne mehr so Riesenmaul mit Eberzähnen und Hulkmuskeln ?....
Die Designs muß man nicht ändern sondern nur neu interpretieren.
Klar man könnte den Malern einen 'Stil-Leitfaden' mitgeben zB:
Mittelreich: gotische Architektur + Diverses, Mode: Spätmittelalter
( das stimmt ja eh ziemlich finde ich )
Al Anfa/ Zyklopeninseln/ Rahjanis : antikisierte, freizügigere Mode und Architektur etc....
Aventurien ist da nunmal sehr facettenreich.
Echsen: Ich persönlich sehe die sehr 'humanoidisiert' ( kleinere Münder, hohe Stirn), in manchen Darstellungen sind sie 'nur' aufrecht stehende Echsen , was nicht verkehrt sein muß.
Ein Ork , von einer jüngeren Zeichnerin , die so Richtung Urmensch ging, ist zb Brilliant. Da waren die von Warhammer doch wie so oft gerne mehr so Riesenmaul mit Eberzähnen und Hulkmuskeln ?....
Re: Illustrationen
Das könnte eventuell gehen, würde aber glaube ich einen echt guten Kreaturen-Designer erfordern, dem man auch einiges an Freiheit zugestehen müsste. Und gleichzeitig eine klare Richtung vorgeben, in die das Ergebnis gehen soll!Die Designs muß man nicht ändern sondern nur neu interpretieren.
Das ist glaube ich der aktuelle Stand, grobe Anlehnungen an historische Epochen, für jede Region ein bisschen anders, manchmal auch wild kombiniert oder ganz fehlend. Das ist meiner Meinung nach das Problem, denn so wird das bei unzähligen anderen Fantasypublikationen auch gemacht, vom Computerspiel bis zum Märchenfilm.Klar man könnte den Malern einen 'Stil-Leitfaden' mitgeben zB:
Mittelreich: gotische Architektur + Diverses, Mode: Spätmittelalter
( das stimmt ja eh ziemlich finde ich )
Al Anfa/ Zyklopeninseln/ Rahjanis : antikisierte, freizügigere Mode und Architektur etc....
Aventurien ist da nunmal sehr facettenreich.
Man kann glaube ich ganz gut beantworten, was auf einem Bild (HdR-Film-)Gondor zu Gondor, oder Altdorf zu Altdorf macht, aber was ein bisschen fehlt ist die Antwort auf die Frage: Was macht Gareth zu Gareth, wenn man es nicht mit anderen DSA-Städten, sondern mit großen Fantasystädten aus anderen Publikationen vergleicht?
Bei Warhammer z.B. ist der Stil generell barock, überladen, mit viel Klimbim und Firlefanz, vor allem aber hässlich, abgenutzt und dreckig. Da trägt der Bretone grob hochmittelalterliches Zeug, ebenso wie bei DSA der Weidener Ritter, aber den Bretonen erkennt man sofort an der zerschundenen Hackfresse, der blut- und dreckbesudelten, aber aufwändig bestickten Wappenrock, und den überladenen Glaubenssymbolen wie Schriftrollen, an die Rüstung gebundenen Büchern, Heiligenfiguren, Reliquien und sakralen Texten.
Der imperiale Maschinist hingegen ist vom Grundstil her völlig anders, nämlich Renaissance mit einem Schuss Viktorianik, ebenso wie der horasische Gelehrte ganz anders ist als der Ritter, aber in guten Warhammer-Artworks hat auch er das gleiche Grundthema: Er hat ein kantiges, ungewaschenes Gesicht, seine Kleidung ist voller Flecken und Risse und gleichzeitig voller barockem Zierrat, und er trägt Unmengen an unnützen und kaum ergründlichen Geräten, Schriftstücken, Amuletten und Phiolen mit sich herum.
Ich glaube, das ist der Grund, weswegen Filme und viele andere Werke heutzutage einen Art Director haben, der dann dafür sorgt, dass alles trotz der Vielfalt ein stimmiges Gesamtbild ergibt. Bei DSA gibt es vermutlich so jemanden auch (und ich fände es interessant, mal mit dem oder derjenigen mal entspannt zu plauschen), aber der muss halt auf zwanzig Jahren Flickenteppich aufbauen, anstatt mit einer klaren Idee starten zu können.
- Curthan Mercatio
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Re: Illustrationen
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es bei DSA so jemanden nicht gibt. Deswegen ja meine Aussage, dass mehr Geld einen einheitlichen Stil deutlich eher ermöglicht.
Neu: Jahresrückblicke - Reaktionen auf Ilaris und Wo wir es verkackt haben.
Re: Illustrationen
Aventurien hatt aber gewollt keinen einheitlichen Stil sondern ganz unterschiedliche Kulturen und noch dazu Epochen. Die könnte man aber evtl. mehr rausarbeiten.
Und ein ganz einheitlicher Malstil= nur ein Maler.
Allgemein kann mans eben mehr oder weniger gefällig machen, was oft Geschmacksache ist.
Yüce war zb ein guter Maler, aber weniger als Objektdesigner. Gefragte Künstler sind auch wie erwähnt wurde oft teurer.
Ansonsten sind neuere Bilder durch Bildtechnik manchmal rafinierter in den Oberflächen, Glanzeffekten etc. und in den Designs, aber auch oft zu karikiert Überspitzt. Aber die Welten dazu sind es auch. Da fehlt dan evtl die realistische Basis wenn ich das grade von Wahrhamer lese ( obwohl mal eine alte Ab-Kampagnie, von der ich las, als sehr fundiert ausgearbeitet gelobt wurde.) Trotzdem dürfte es von mir aus gerne mal extravaganter Zugehen. Aber es gab eben wieder von Yüce tolle Bilder wie zb eine Karawanendarstellung, oder diverse Tierbilder, pur aber gut.
Und ein ganz einheitlicher Malstil= nur ein Maler.
Allgemein kann mans eben mehr oder weniger gefällig machen, was oft Geschmacksache ist.
Yüce war zb ein guter Maler, aber weniger als Objektdesigner. Gefragte Künstler sind auch wie erwähnt wurde oft teurer.
Ansonsten sind neuere Bilder durch Bildtechnik manchmal rafinierter in den Oberflächen, Glanzeffekten etc. und in den Designs, aber auch oft zu karikiert Überspitzt. Aber die Welten dazu sind es auch. Da fehlt dan evtl die realistische Basis wenn ich das grade von Wahrhamer lese ( obwohl mal eine alte Ab-Kampagnie, von der ich las, als sehr fundiert ausgearbeitet gelobt wurde.) Trotzdem dürfte es von mir aus gerne mal extravaganter Zugehen. Aber es gab eben wieder von Yüce tolle Bilder wie zb eine Karawanendarstellung, oder diverse Tierbilder, pur aber gut.
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Re: Illustrationen
Ich denke auch es muss gar nicht ein einheitlicher Zeichenstil sein, sondern ein einheitlihces Design bei den Kulturen, was sind die Vorbilder? Wie sehen die Leute da aus? Nettes Beispiel bei DSA sind da ja immer wieder die Maraskaner, da kann sich auch niemand entscheiden ob es nun eher orientalische Dschungelkultur, Japan oder doch wieder was ganz anderes ist.
Grade bei den Goblins habe ich auch eine große Varianz in den Publikationen festgestellt. Vom Orang-Utan bis zum Neandertaler bis zum nackten HdR-Moria-Goblin. Alles mit dabei. Hier müsste man halt mal einen Anfang machen und sagen so sieht es aus.
Ja, grade bei den Orks gefällt mir die Entwicklung sehr gut. Weg vom dichbehaarten Gorilla-Schweinemann hin zu etwas realisitschen eher in Richtung HdR Uruk-Hai gehende, mit etwas kürzerem Haar, wie z.B. in den Zeichnungen von Mia Steingräber, gab ber auch noch andere tolle in Reich des roten Mondes.Ostengar hat geschrieben: Ein Ork , von einer jüngeren Zeichnerin , die so Richtung Urmensch ging, ist zb Brilliant. Da waren die von Warhammer doch wie so oft gerne mehr so Riesenmaul mit Eberzähnen und Hulkmuskeln ?....
Grade bei den Goblins habe ich auch eine große Varianz in den Publikationen festgestellt. Vom Orang-Utan bis zum Neandertaler bis zum nackten HdR-Moria-Goblin. Alles mit dabei. Hier müsste man halt mal einen Anfang machen und sagen so sieht es aus.
Re: Illustrationen
Das ist eben durchwachsen.
Zb bei D&D haben die Drachen gewisse Merkmale, werden aber auch immer wieder recht unterschiedlich interpretiert. In einer jüngeren Edition wozu es Bilder im Netz gibt, übrigends sehr toll.
Aber Regional markante Kleidungsstile würden mir gefallen. Beim Horasreich bzw Al Anfa gabs das ja, war mir da aber zu Neuzeitlich und Irdisch. Musketiere sind 17Jhd und Mittelaventurien ist 15- 16 Jhd.
Letzteres ist etwas subtiler und vielgestaltiger. Irdisches und Fantasy kann sich nahtloser mischen.
Ersteres hatt nur Federhüte und Spitzenkragen und Schnallenschuhe. Ich find die Idee zu Horasien gut aber die Mode ist mir eben doch zusehr 1:1 "Musketier"/Neuzeit. Auf einem älteren Bild trug Kaiserin Amene noch Renicance. Auf einem Cover hatten wohl Al Anfaische Soldaten ? die Kleidung von Conquistadoren, wo ich nur an diese denke. Und Al Anfa ist doch sonst mehr Antiker/Römischer, oder ?
Ist auch Geschmacksache.
Für Marakan käme dan China in Frage wo sich ja teils Asien mit Orient mischt.
Zb bei D&D haben die Drachen gewisse Merkmale, werden aber auch immer wieder recht unterschiedlich interpretiert. In einer jüngeren Edition wozu es Bilder im Netz gibt, übrigends sehr toll.
Aber Regional markante Kleidungsstile würden mir gefallen. Beim Horasreich bzw Al Anfa gabs das ja, war mir da aber zu Neuzeitlich und Irdisch. Musketiere sind 17Jhd und Mittelaventurien ist 15- 16 Jhd.
Letzteres ist etwas subtiler und vielgestaltiger. Irdisches und Fantasy kann sich nahtloser mischen.
Ersteres hatt nur Federhüte und Spitzenkragen und Schnallenschuhe. Ich find die Idee zu Horasien gut aber die Mode ist mir eben doch zusehr 1:1 "Musketier"/Neuzeit. Auf einem älteren Bild trug Kaiserin Amene noch Renicance. Auf einem Cover hatten wohl Al Anfaische Soldaten ? die Kleidung von Conquistadoren, wo ich nur an diese denke. Und Al Anfa ist doch sonst mehr Antiker/Römischer, oder ?
Ist auch Geschmacksache.
Für Marakan käme dan China in Frage wo sich ja teils Asien mit Orient mischt.
Re: Illustrationen
Die Ork-zeichnungen aus söldner Skalden-Steppenelfen... wie findet ihr die?
Svellttaler Orkbesatzer, da musste ich erstmal aufhören
Svellttaler Orkbesatzer, da musste ich erstmal aufhören
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Re: Illustrationen
Dieser musketier-Style ist mir eigentlich auch zu modern. Ich denke aber das es allegemein wieder in Richtung italienische Renaissance geht (hab Reich des Horas nicht). Würde den Technologie unterschied in Aventurien auch etwas kleiner machen. Musketier Outfit haben jetzt glaub ich nur noch die Vinsalter Vaganten Schwertgesellen. Aber da sieht man mal, dass man da schonmal einen Anfang machen könnte in Sachen Design-Kohärenz!Ostengar hat geschrieben: Ersteres hatt nur Federhüte und Spitzenkragen und Schnallenschuhe. Ich find die Idee zu Horasien gut aber die Mode ist mir eben doch zusehr 1:1 "Musketier"/Neuzeit. Auf einem älteren Bild trug Kaiserin Amene noch Renicance.
Da ist es denk ich eine Mischung aus beiden, die auch relativ gut umgesetzt wird. Eine Mischung aus Conquistadoren und Kolonialflair mit altem Rom. Ich stell mir Al Anfaner Kleidungsstil bei den Granden immer ein bissen wie die Martells aus GoT vor.Ostengar hat geschrieben: Auf einem Cover hatten wohl Al Anfaische Soldaten ? die Kleidung von Conquistadoren, wo ich nur an diese denke. Und Al Anfa ist doch sonst mehr Antiker/Römischer, oder ?
Ist auch Geschmacksache.
Sieht halt aus wie aus einem Kinderbuch.loncaros hat geschrieben:Die Ork-zeichnungen aus söldner Skalden-Steppenelfen... wie findet ihr die?