R003: Die Zeit der Gräber

Hier können Romane bewertet und rezensiert werden.
Antworten

Wie gefällt dir der Roman R003 Die Zeit der Gräber?

sehr gut (5 Sterne)
4
13%
gut (4 Sterne)
1
3%
zufriedenstellend (3 Sterne)
9
28%
geht grad so (2 Sterne)
16
50%
schlecht (1 Stern)
2
6%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 32

Benutzeravatar
Thallion
Posts in topic: 2
Beiträge: 2251
Registriert: 24.10.2007 08:41
Wohnort: Oberhausen
Geschlecht:

Auszeichnungen

Errungenschaften

R003: Die Zeit der Gräber

Ungelesener Beitrag von Thallion »

Dieser Thread dient zur Diskussion der Inhalte des in 1995 erschienenen Romans Die Zeit der Gräber von Björn Jagnow.

Bild
Die Zeit der Gräber
Vielleicht hast du Erfahrungen mit diesem Roman gemacht, die du mit anderen Usern teilen möchtest, hast Fragen oder Meinungen zum Buch. Dieser Thread ist zur Sammlung dieser Informationen und Themen gedacht.

Darüber hinaus kann man in diesem Thread den Roman auch bewerten, um so eine grobe Orientierungshilfe für andere Leser zu bieten.

Bitte nur dann abstimmen, wenn du den Roman kennst!

Wie gefällt dir der Roman R003: Die Zeit der Gräber?
  • sehr gut (5 Sterne)
  • gut (4 Sterne)
  • zufriedenstellend (3 Sterne)
  • geht grad so (2 Sterne)
  • schlecht (1 Stern)

Benutzeravatar
rillenmanni
Posts in topic: 1
Beiträge: 365
Registriert: 18.09.2007 11:59
Wohnort: Deibelherg

Errungenschaften

Re: R003: Die Zeit der Gräber

Ungelesener Beitrag von rillenmanni »

Ich habe den Roman bereits 1995 gelesen, daher ist meine Erinnerung an Details sehr verschwommen. Aber auch wenn der Inhalt vergessen ist, Bewertungen von Büchern wandern ins Elefantengedächtnis: Gerade so 2 Punkte.
Den Anfang fand ich noch recht interessant, aber dann hatte ich bald den Eindruck, dass es mit der aventurischen Stimmigkeit nicht so weit her ist, die Handlung fand ich zunehmend merkwürdig, und ich glaube, die Auflösung fand ich auch nicht gerade berauschend.

Keideran Labharion
Posts in topic: 1
Beiträge: 502
Registriert: 17.07.2007 15:31
Wohnort: Essen
Kontaktdaten:

Errungenschaften

Re: R003: Die Zeit der Gräber

Ungelesener Beitrag von Keideran Labharion »

Mir geht es wie rillenmanni: Es ist sehr lange her, dass ich dieses Buch gelesen habe, irgendwann in den 90ern, aber irgendwie ist es mir in Erinnerung geblieben – ebenfalls als 'geht gerade so' (2 Punkte). Das anfängliche Szenario – Namenlose Tage in der Stadt der Toten – habe ich als Setting für ein eigenes Abenteuer aufgegriffen (was uns in jungen Jahren echt Spaß gemacht hat), aber das war es dann auch schon. Der Rest des Romans ist, wie ich ihn in Erinnerung habe, nicht der Rede wert, heute vielleicht allenfalls als Pulp unterhaltsam.
»Nothing is static, everything is falling apart.«
Fight Club

8 Seelen. Das aktuelle Buch.

Benutzeravatar
Maurynna
Posts in topic: 1
Beiträge: 118
Registriert: 19.03.2012 10:54
Wohnort: Hannover
Kontaktdaten:

Re: R003: Die Zeit der Gräber

Ungelesener Beitrag von Maurynna »

Ich habe den Roman gerade vor ein paar Monaten gelesen und erinnere mich, dass ich ihn sehr gut fand. Ich bin aventurischer Neuling, und dieser war mein erstes Zusammentreffen mit den Namenlosen Tagen. Besonders gefallen hat mir die düstere Stimmung, die der Roman sehr gut vermitteln konnte. Auch die Charaktere stimmten überein, und die Handlung war einmal nicht von vornherein leicht zu erraten. Gefiel mir also sehr gut!

Benutzeravatar
Thallion
Posts in topic: 2
Beiträge: 2251
Registriert: 24.10.2007 08:41
Wohnort: Oberhausen
Geschlecht:

Auszeichnungen

Errungenschaften

R003: Die Zeit der Gräber

Ungelesener Beitrag von Thallion »

https://vierheldenundeinschelm.blogspot ... raber.html
Das Fazit

Insgesamt ist die Lektüre der Zeit der Gräber sicherlich keine angenehme Erfahrung: Die Haupthandlung tröpfelt mit anstrengender Ereignislosigkeit vor sich hin, oft nur kurz von unmotivierten Action-Einlagen unterbrochen. Das Verhalten von Narena und Wulfen ist oft nicht nachvollziehbar, und sympathisch werden beide dem Leser bis zum Ende auch nicht. Manche Episoden, wie das fallengespickte unterirdische Gangsystem, hätten nach meinem Geschmack komplett gestrichen werden können, brachten sie die Handlung doch kaum weiter. Die Schilderung der namenlosen Tage ist hingegen rundum gelungen, selten ist es einem Autor gelungen, die Furcht und Hoffnungslosigkeit der Bevölkerung so lebendig werden zu lassen.

Ich muss gestehen, dass ich mich zeitweise ziemlich zwingen mussten, die Lektüre fortzusetzen. Das Einzige, was mich davon abgehalten hat, das Buch zwischendurch abzubrechen, war zum einen der unselige Drang, irgendwann in ferner Zukunft mal alle DSA-Romane gelesen zu haben, und zum anderen die Hoffnung auf eine halbwegs plausible Auflösung der mysteriösen Ereignisse um die geheimnisvolle Frau und das brutale Ritual, das an Mjeska vollzogen wird. Und die habe ich auch bekommen! Ohne die letzten 20 Seiten hätte ich das Buch in die Kategorie "nur schwer erträglich" abgetan, mit der Auflösung bin ich nun weitaus milder gestimmt. In Retrospektive ist die Handlung des Buches und die seltsamen Ereignisse sehr viel verständlicher und nachvollziehbarer, und man sieht ein, warum der Autor die Figuren so hat handeln lassen müssen. Jagnow spielt die Erwartungen des Lesers geschickt gegen ihn selbst aus, und schafft es so vermutlich, den Großteil der Leserschaft bis mindestens zum letzten Drittel des Buches über die wahre Verflechtung der beiden Handlungsstränge im Unklaren zu lassen.

Aber leider macht auch diese späte Erkenntnis das Buch für mich zu keinem überragenden Stück DSA-Literatur. Der zu Grunde liegende Aufhänger ist leider nicht gut genug, um dafür 247 mittelmäßig geschriebene und oft genug unspannende Seiten zu rechtfertigen. Es fehlt eine echte Charakterentwicklung Narenas und Wulfens, ihre Handlungen sind zu oft unmotiviert, die durchaus interessanten Szenen mit Mjeska und ihrem Folterer können den Spannungsbogen der Geschichte leider nicht allein tragen. Die Ortsbeschreibungen Jagnows sind oft nur bedingt verständlich, und insbesondere Aussehen und Topologie der finalen Ritualkammer wurden mir auch bei mehrfachem Lesen nicht deutlich. Sicherlich ist Jagnow kein schlechter Autor - aber schon aufgrund des Themas und der gesichtslosen Hauptcharaktere wollte bei sich mir keine rechte Freude beim Lesen einstellen.

Und so bin ich froh, die namenlosen Tage in der Stadt der Toten überstanden zu haben, bin dankbar, Zeuge eines durchaus interessanten literarischen Experimentes gewesen zu sein, und freue mich nun auf andere DSA-Romane mit einer hoffentlich insgesamt positiveren Grundhaltung.

Benutzeravatar
Thorgrimm_Faenwulfson
Posts in topic: 1
Beiträge: 273
Registriert: 31.01.2018 21:36
Wohnort: Bayern
Geschlecht:

R003: Die Zeit der Gräber

Ungelesener Beitrag von Thorgrimm_Faenwulfson »

Der Roman hat mir gut gefallen, gerade wegen der düsteren Stimmung und dem (für mich zumindest) nicht vorhersehbaren Twist am Ende.

4/5
Das wohl, bei Swafnir!

Cerex
Posts in topic: 1
Beiträge: 53
Registriert: 13.06.2018 15:19
Geschlecht:

Errungenschaften

R003: Die Zeit der Gräber

Ungelesener Beitrag von Cerex »

Ich fand den Roman in Ordnung. Aus heutiger Sicht würde man die Handlung zwar nicht unbedingt im eigenen Aventurien sehen und das Ende warf mehr Fragen für die Welt auf als dass es sie beantwortet hat. Dennoch konnte man ihn ordentlich lesen, von mir 3 Punkte.

Alrik Normalpaktierer
Posts in topic: 1
Beiträge: 1801
Registriert: 02.08.2011 15:54

Errungenschaften

R003: Die Zeit der Gräber

Ungelesener Beitrag von Alrik Normalpaktierer »

Kurzfazit: Eine gute Grundidee und ein interessantes Setting machen leider noch keinen guten Roman. 2/5 Punkten

Handlung:
Angesichts der Häufigkeit, mit der die Namenlosen Tage wiederkehren und der großen Unterschiede der lokalen Bräuche und der möglichen Schrecken setzen sich vergleichsweise wenige DSA-Medien explizit mit diesem Motiv auseinander. Insofern ist es sehr erfreulich, dass ein Roman sie nicht nur in den Mittelpunkt stellt, sondern sich auf diesen überschaubaren Zeitraum beschränkt. Außerdem hat mir sehr gut gefallen, dass Glaube und Aberglaube die Handlung wesentlich vorantreiben - Themen, die im Leben der meisten Aventurier eine sehr große Rolle spielen und dennoch selten detailliert behandelt werden. Gut gelungen sind auch die Erkundung fallengespickter Grabstätten mit namenlosen Schrecken im Nacken.
Damit ist leider schon aufgezählt, was hier für den Roman spricht. Die Handlung wirkt ansonsten beliebig mit mehreren "ex machina"-Auftritten bis hin zur Konfusion. Weder über die Namenlosen Tage noch über den Kult des Namenlosen gibt es Interessantes - gäbe es dabei eine erzählerisch dankbarere Frage, denn warum Menschen sich bewusst dem Bösen verschreiben? - oder Nachvollziehbares zu erfahren.
Motive wie religiös gerahmte Vergewaltigungen sind so abgelutscht, dass fast schon überraschend ist, wie fantasielos sie hier heruntergespult werden.
2/5 Punkten

Figuren:
Auch hier: es ist doch ungewöhnlich und daher super, dass man einmal einen Charakter wie Narena lesen darf, der in Gewissensnöte gerät, wenn er erwägen muss, einem Mitmenschen einen Dolch zwischen die Rippen zu schieben. Und wie gesagt: Für Aberglaube und Streit über die richtige Durchführung religiöser Bräuche bin ich immer zu haben.
Aber weder die Protagonisten werden wirklich plastisch oder gar sympathisch. Auch die Bösewichter sind entweder reine Abziehbilder oder bleiben ganz ohne Charaktereigenschaften.
2/5 Punkten

Aventurizität:
Einem so alten Roman kann man kaum vorwerfen, dass seine mythologischen Elemente von späteren Publikationen nicht übernommen worden und daher nicht perfekt ins später entwickelte Aventurien passen. Aber sie sind auch nicht besonders interessant oder innovativ. Ansonsten sind viele Elemente detailliert berücksichtigt, auch wenn ich mir keinen Druiden vorstellen kann, der nichts vom Geburtsvorgang versteht. Immerhin Hut ab für die detaillierte Beschreibung inklusive Kristeller-Manöver und Dammschnitt. Habe ich so noch in keinem Fantasy-Roman gelesen, auch wenn ich sie letztlich nicht gut geschrieben finde (s. nächster Punkt).
3/5 Punkten

Sprache:
Die Sprache ist hölzern und ungelenk, dadurch oft unfreiwillig komisch. Die Dialoge sind gestelzt, die meisten Beschreibungen überwiegend oder ausschließlich technisch und lassen dadurch keine Stimmung aufkommen.
1/5 Punkten

Antworten