Dieser Thread dient zur Diskussion der Inhalte des im Oktober 1995 erschienenen Romans Katzenspuren von Christel Scheja.
Katzenspuren
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Einer meiner ersten DSA Romane, hat mich damals in meinen sehr jungen Jahren durchaus gefesselt. Auch wenn es Jahre her ist, dass ich ihn gelesen habe, sagt meine Nostalgiebrille, dass er solide 4 Sterne verdient hat.
Und das Cover weckt nostalgische Erinnerungen... Buch gekauft, morgens immer auf dem Weg ins Labor in der Bahn gelesen (u.a.), dabei eine entscheidene halbe Seite überlesen und den Rest des Buches lang über die Motivation einiger Protagonisten im ansonsten wirklich nett geschriebenen Buch gerätselt.
Darob nach kurzer Bekanntschaft auf einer Con in einen hitzigen Briefwechsel mit der Autorin geraten, die sich vermutlich, wenn sie es denn noch weiß, heute noch fragt, worüber ich da eigentlich diskutieren wollte...
Als ich das Buch dann einige Zeit später in den Ferien nochmal gelesen habe, dämmerte es mir...
Daraus entstand aber eine durchaus einige Zeit gehende Brieffreundschaft, von daher war es wohl nicht ganz so schlimm, wie es mir im Nachhinein peinlich war.
Hach - das waren noch Zeiten.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"
Schoene Geschichte, @Rhonda Eilwind ! Ich fand dieses Buch, und ueberhaupt die Charaktere und das Flair in Rashdul, wie sie auch in der Khombox beschrieben waren, auch ganz toll. Die Autorin hat doch auch dieses Kurzgeschichten-Fanzine herausgegeben, in dem wirklich von Massenware bis einigen Perlen alles enthalten war. Sehr sympathische Person.
Die Geschichte kann man uebrigens auch richtig schoen in Der Loewe und der Rabe verwursten - zwischen den ganzen Kriegszuegen war ein Stadtaufenthalt damals ein richtiges Highlight.
SL: Königsmacher (seit 2021) Hoc unum semper quaeris: superetne Sapientem Bethanicus? An maior sit Tharsonio Rohal? Nescio; verum illud belle scio, quod tibi nunquam est visus, Alrice, nec Rohal, nec Bethanicus.
Ich fand den Roman auch klasse! Entgegen vieler anderer frühen Romane hat er schon das Aventurien-Flair und darüber hinaus eine anregende Geschichte. Die Charaktere hätten einen Ticken mehr Tiefe vertragen können, trotzdem ist es ein gelungenes Werk und gibt auch allerlei Inspiration fürs Meistern von Phexischem und für das Ambiente der Tulamidenlande und Rashdul.
Meiner Meinung nach einer der besseren DSA-Romane. Schöne Charaktere, tolles Flair, sowohl in Rashdul, als auch außerhalb und eine solide Story!
Die og Idee mit "Der Löwe und der Rabe" gefällt mir auch sehr gut, da ließe sich bestimmt was einfädeln
Kurzfazit: 4/5 Punkten. Überraschend gut gealterter Action-Roman.
Handlung:
Zwei Geheimbünde, eine Diebin, die eigentlich andere Sorgen hat, aber zwischen die Fronten gerät, vor dem Hintergrund des beginnenden Khôm-Kriegs. Die großen Entwicklungen sind etwas beliebig - bis zum Schluss bleibt unklar, inwieweit die Bewegungen der Hauptfiguren vom Oberbösewicht vorausgeahnt oder sogar gelenkt wurden. Aber der Fokus liegt eindeutig darauf, in Indiana-Jones-Manier von Action-Szene zu Action-Szene zu kommen und das gelingt weitgehend - eine Stärke, die kaum ein anderer DSA-Roman hat.
Die Perspektivwechsel, dank derer das Publikum immer mehr weiß als die Hauptfiguren, sind der Spannung nicht zuträglich, sorgen aber für Abwechslung.
4/5 Punkten.
Figuren:
Die eigentlichen Hauptfiguren geraten recht blass. Djamilla ist eine blutjunge Alleskönnerin ohne echte Schwächen, die aber einiges erleiden muss. Ihr Gegenpart ist ein blutarmer Krieger. Es ist ganz schön, eine unerfüllte Romanze zu lesen, aber es hätte wirklich noch etwas mehr Ausgestaltung brauchen können, was das für ihn bedeutet - und überhaupt, inwiefern die Handlung des Romans eine Entwicklung der beiden darstellt. So platt wie die früher spielende Kurzgeschichte um die beiden ist es jedenfalls nicht.
Durch die gelegentlichen Perspektivenwechsel werden zwei ungleich interessantere Figuren eingeführt: der von Reue erfüllte alte Meuchler und das Hirtenmädchen, das von seiner Umgebung unterfordert wird. Von den beiden hätte ich gern noch mehr gelesen.
3/5 Punkten
Aventurizität:
Ich habe keine Rashdul-Spielhilfe danebengelegt, von daher bin ich mir nicht sicher, ob ich die Details beurteilen kann und sollte. Das grundsätzliche Flair finde ich jedenfalls ganz gut getroffen und der Versuch, die beginnenden Wirren des Krieges anzudeuten, gelingt auch ganz gut.
Ich würde sagen, es ist umgekehrt schade, dass die Idee des "Katzenblutes" und der Dashinim offensichtlich nie wieder aufgegriffen wurde. Das ist eigentlich eine ganz nette Legende um ein ganz nettes Artefakt und eine der doch eher seltenen Gelegenheiten, wo Rondra und Rondra-Gläubige ambivalent dargestellt werden.
5/5 Punkten
Sprache:
Die Beschreibungen sind stimmig und abwechslungsreich, die Fehler rar.
Weniger gut gelingen die Dialoge, die oft steif und umständlich wirken und für den herrschenden Zeitdruck auch zu lang sind.
4/5 Punkten
Langes Fazit:
Mit der Region hatte ich noch nicht viel zu tun, die guten Ansätze wurden in keiner anderen Publikation aufgegriffen, Actionsequenzen interessieren mich nicht besonders. Also eigentlich kein Buch für mich, aber dennoch freue ich mich, dass ein so früher Vertreter der Reihe so gut gearbeitet ist und sich auch heute problemlos weglesen lässt.
Obgleich der Roman oberflächlich betrachtet viel von dem hat, was ich mag (zwei grundverschiedene Protagonisten die zur Zusammenarbeit genötigt sind, Machtkämpfe, aventurisches Flair und ein bisschen Indiana Jones Gefühl), hat mich die Geschichte bis zum letzten Drittel überhaupt nicht mitreißen können. Djamilla und Ilnamar blieben sehr blass und so konnte ich auch nicht recht mit der eigentlich schönen Idee der unerfüllten Liebe fühlen. Häufig wurden die Gefühle der Charaktere eher gesagt als beschrieben oder kamen aus dem nichts (wie oft Djamilla im Laufe des Buches aus dem nichts zu weinen anfängt). Es dauert über die Hälfte der Erzählung, bis die zwei überhaupt richtig aufeinandertreffen (die Verfolgungsjagd zu Beginn mal ausgeklammert) und dann ist es auch reiner Zufall, dass die Diebin nicht in Rashdul weilt. Der einzige Charakter dessen Schicksal mich einigermaßen kümmerte war Koshul und die kleine Hirtin, da ich hier den Gewissenskonflikt deutlich besser ausgearbeitet fand.
Da das Finale aber trotzdem spannend war und ich die Legende um das Katzenblut fein fand reicht es bei mir für 3 Punkte.